Hallo ich habe hier einen Kondensator (Blindwiderstand) von WIMA Bezeichnung vom Typ MKS4 (Polyesterfilm) 400VDC Ich hätte diesen gerne getauscht, nun habe ich hier "nur" einen MEX/TENTA MKP X2 275VAC (Polypropylene, selbstheilend) herumliegen, und auch in passender Größe. Ist es ok diesen X2 zu verwenden? Wie gesagt er soll als Blindwiderstand in einem (sehr einfachen) Kondensatornetzteil seinen Dienst tun. Einen ensprechenden Thread Beitrag "220V MKS4 oder MP3 X2??" hatte hier gefunden, will mir aber doch mal eine aktuell Meinung holen. Mein Denken: Ist Metallfolie gleich Metallfolie? Vermutlich nicht. Aus dem Datenblatt des Herstellers werde so auch nicht schlau. Da der Kondensator keine Pulsfestigkeit aufweisen muss, keine Ansprüche an lowESR usw, dachte ich es wäre (auch langfristig) möglich. Ich denke der Hersteller der Schaltung (Merten, Argus Tageslichtdimmer) wird aber einen Grund gehabt haben den MKS4 statt einen X2 zu verwenden, leider reicht mein e-Latein noch nicht aus das selbst zu klären. Gruß
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Andreas B. schrieb: > wird aber einen Grund gehabt haben den MKS4 statt einen X2 zu verwenden So gut war die Entscheidung nicht, schliesslich ist er jetzt kaputt. Nimm den MKP, der ist im Kondensatornetzteil nicht schlechter obwohl er keiner ist.
Danke, fürs Feedback. Kaputt ist er nicht, hatte nur einen kleineren eingebaut, der Große hatte zuviel "bums", war für 220V ausgelegt; der hat die Zener-Diode so um 100°C gebracht. Hatte dafür aber nur No-Name (siehe Bild) zu Hand, jetzt sind X2 da, so kam das.
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Namhafte Hersteller unterscheiden in ihren Datenblättern nach Verwendung in Kondensatornetzteil oder als einfacher X-Kondensator. Oft sind die "Kondensatornetzteil geeigneten" dann ein Gehäuse größer. Manchmal unterscheiden die sich aber nur in einem weiteren Kennbuchstaben bei sonst gleichem Gehäuse. Bei den allermeisten Geräten wird aus Kostengründen schon die einfache Version genommen/mißbraucht, warum nicht auch als Ersatz? Der einfache X Kondensator lebt erfahrungsgemäß nicht ewig in dieser Anwendung; gerade die gelben Tenta sind perse verdächtig.
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Normal sind die X Kondensatoren die besseren, da bei AC getestet und mit VDE Zeichen. Sie fallen aber trotzdem auch aus. Noch sicherer sind die Y Modelle. Die gehen gegen PE haben aber keine so großen Werte. Hier ein Grundlagenartikel zum Thema. https://www.bajog.de/images/Downloads/X2_Zerstoerung_230913.pdf
J. V. schrieb: > Noch sicherer sind die Y > Modelle. Die gehen gegen PE haben aber keine so großen Werte. Bis 1µF gar kein Problem.
Andreas B. schrieb: > Mein Denken: Ist Metallfolie gleich Metallfolie? Vermutlich nicht. MKS und MKP sind nur metallisierte Folien. Genau deswegen sind sie auch selbstheilend, denn bei einem Durchchlag brennt der Lichtbogen die dünne Metallisierung weg, so das es künftig keinen Kurzen gibt. Anders bei ganz früher verwendeten massiven Metallfolien, Da bestnd die Bezeichnung nur aus aus 2 Buchstaben MP - Metall Papier
Gerald B. schrieb: > Anders bei ganz früher verwendeten massiven Metallfolien, Gibts nach wie vor, z.B. Wima FKS2/3 und FKP2/3.
Andreas B. schrieb: > Kaputt ist er nicht, hatte nur einen kleineren eingebaut, > der Große hatte zuviel "bums", war für 220V ausgelegt; > der hat die Zener-Diode so um 100°C gebracht. Der 0,68µF C bringt etwa 50mA Strom. Dafür sollte Deine Z-Diode ausgelegt sein. Wenn nicht, ersetze sie Durch eine leistungs- mäßig grössere. Wieviel Strom braucht denn Deine Schaltung?
Andreas B. schrieb: > Danke, fürs Feedback. Kaputt ist er nicht, hatte nur einen kleineren > eingebaut, der Große hatte zuviel "bums", war für 220V ausgelegt; der > hat die Zener-Diode so um 100°C gebracht. Hatte dafür aber nur No-Name > (siehe Bild) zu Hand, jetzt sind X2 da, so kam das. Du verstehst aber schon das Funktionsprinzip eines Kondensatornetzteiles? Der C wird so dimensioniert daß auch alle Lasten sicher "bedient" werden können. Wenn keine Last vorhanden ist muß die ZD das halt wegkühlen. Verringert man den C, steht ggf. zu wenig Strom für den Volllastbetrieb zur Verfügung. Am meisten ziehen Relais, deren Funktion muß immer mit bedacht werden! Defekte Kondensatornetzteile sind das "täglich Brot" in Repair Cafes und da ist der C immer zu klein weil "ausgebrannt". Die resultierenden Fehlfunktionen sind charakteristisch.
Danke für eure hilfreichen Hinweise. ZD lässt jetzt gerade mal µA bei 24V unter Vollast durch, statt 20mA-30mA bei 24V, geänderte Schaltung mehrfach simuliert, Glättungskondensator auch vergrößert und eingerechnet, Aufbau der Schaltung ist hier zu finden: Beitrag "Merten Argus - Kondensator in der Base-To-Base Strecke?" Ans Netz angeschlossen und noch mal mit Termalcam überprüft, alles bestens. Der Hersteller hat es wohl bei der Berechnung "zu Gut" gemeint, als Grundlage 220V genommen (steht auch drauf), bei uns kommen ca. 245V an ca.10% mehr. Ich vermute das nach dem Anheben von 220V auf 230V eine ganze Anzahl alter Kondensatornetzteile allein deshalb das zeitliche gesegnet haben könnten, von neuen starken Spannungsspitzen im kV-Bereich abgesehen. Sollte der Kondensator tatsächlich das Zeitliche segnen, dann wird die ZD gegen eine +2A ausgetauscht, im Geäuse versetzt oder zusätzlich passiv gekühlt. Dann auch wieder mit 0.68µF, ich bin ja vor Ort. Der Grund warum ich überhaupt an die Schaltung bin, war das Oszillieren des Relais bei 100Hz in der Tag-/Nachtdämmerung, weil die Schaltungslogik wegen des defekten Glättungskondensators im Einschaltmoment immer wieder wegen der starken Welligkeit zusammengebrochen ist.
Andreas B. schrieb: > Der Grund warum ich überhaupt an die Schaltung bin, war das Oszillieren > des Relais bei 100Hz in der Tag-/Nachtdämmerung, weil die > Schaltungslogik wegen des defekten Glättungskondensators im > Einschaltmoment immer wieder wegen der starken Welligkeit > zusammengebrochen ist. Wenn der neue Kondensator zu knapp ist, wird genau das Gleiche passieren. Es ist eine Gratwanderung, keine unnötige Leistung an der Z-Diode zu verblasen, aber Reserve für etwas Kapazitätsverlust zu haben.
Gerald B. schrieb: > Anders bei ganz früher verwendeten massiven Metallfolien, Da bestnd die > Bezeichnung nur aus aus 2 Buchstaben MP - Metall Papier Nein. Auch bei den nach dem 2.Wk auf den Markt gekommenen MP-Kondensatoren stand MP für "Metallisiertes Papier" und bedeutete selbstheilende Kondensatoren. Davor und noch lange nach deren Erscheinen hatten die meisten Wickelkondensatoren dünne Aluminiumfolien als Elektroden und Papier als Dielektrikum. Wegen der hygroskopischen Eigenschaften des Papiers und um die Dielektrizitätszahl und die Spannungsfestigkeit zu verbessern wurde das Papier oft noch mit einem natürlichen (Paraffin) oder synthetischem Wachs (Halogenierte Kohlenwasserstoffe) getränkt. Diese synthetischen Wachse erwiesen sich Jahrzehnte später als problematische Umweltgifte.
Michael B. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> wird aber einen Grund gehabt haben den MKS4 statt einen X2 zu verwenden > > So gut war die Entscheidung nicht, schliesslich ist er jetzt kaputt. Die Wahl des roten Kondensators war sogar ein arger Missgriff, denn er ist nur für 400V= spezifiziert. Das reicht für den Betrieb in USA, aber nicht an den 220V oder gar 230V in D. Hier verwendete man am 220V Netz Kondensatoren mit 630V= Spannungsfestigkeit - oder mehr. Heute greift man zu 750V Kondensatoren.
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H. H. schrieb: > Gerald B. schrieb: >> Anders bei ganz früher verwendeten massiven Metallfolien, > > Gibts nach wie vor, z.B. Wima FKS2/3 und FKP2/3. Hallo an alle, was H.H. da schreibt ist kompletter Unsinn. Hast Du das Typenblatt nicht gelesen? FKS2 und FKP2 sind Produktbezeichnungen der Firma WIMA GmbH. FKS2 sind impulsfeste PET-Kondensatoren (Polyester) FKP2 sind impulsfeste PP-Kondensatoren (Polypropylen) Wenn die 3 dasteht sind sie nicht impulsfest in der Technologie Metallfolienbelag. Das bekannteste Verfahren dazu ist das Metallisieren eines Trägermaterials durch aufdampfen im Hochvakuum. Außerdem lässt die Baugröße diesen Schluss zu. Metallfolien im Kondensatoraufbau ist eine alte Technologie. Die Verwendung von 30, später 20 µm dicker Al-Folie stellt große Anforderungen an die Wickelmaschine. In den 80er hat sich die Metallisierung des Trägermaterials Folie und Papier in fast allen Bereichen durchgesetzt. Ausnahme bildete die Polystyrolfolie. Trotz Aktivierung der Oberfläche war sie schwer zu bedampfen. Da wurde noch Zinn-Folie im Kondensatorwickel verwendet (Kondensatoren bis 5000 V). Zu H.H. Es reich nicht wenn Du in anderen Kondensator-Beiträgen meine fachlich fundierten Angaben in arroganter Weise bewertest aber gleichzeitig hier zu Wickelkondensatoren Unsinn propagierst. im aktuellen Internetdatenblatt gibt die Firma den tan an. Deine tan-Aussagen in einem anderen Beitrag sind auch Unfug. mfg ralph
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Der Hersteller WIMA schreibt für FKS2 WIMA FKS 2 Polyester (PET) Film and Foil Capacitors for Pulse Applications. Dielectric: Polyethylene-terephthalate (PET) film. Capacitor electrodes: Metal foil Encapsulation: Solvent-resistant, flame-retardent plastic case with epoxy resin seal, UL 94 V-0. Terminations: Tinned wire Marking: Colour: Red. Marking: Black. Mein Englisch ist nicht so gut zu unterscheiden was Metailfolie und bedampfte Metallfolie ist, woran erkennt man das? Aufbau des FKS2 vom Hersteller als Bild.
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Andreas B. schrieb: > Mein Englisch ist nicht so gut zu unterscheiden was Metailfolie und > bedampfte Metallfolie ist, woran erkennt man das? > Überhaupt nicht. Bei diesen F (steht für Elektroden aus metallFolie) K(Kunststoff Dielektrikum) (S oder T Terepthalsäurepolyester) Kondensatoren wird kein metallisiertes Dieelektrikum verwendet: https://www.wima.de/de/produkte/filmfolien-kondensatoren-im-rm-7-5-15-mm/ Bei den Impulskondensatoren gibt es allerdings Versionen, bei denen sowohl Metallfolien als auch metallisierter Kunststoff zum Einsatz kommen. Damit verbessert man den Innenwiderstand und die Impulsfestigkeit, denn diese der Metallisierung parallelgeschalteten Metallfolien leiten natürlich viel besser, als die nicht einmal hauchdünne Metallisierung des Kunststoffdielektrikums. Man kann den Strom ja immer nur vom Rand des Wickels zuführen. https://www.wima.de/de/service/knowledge-base/konstruktionsarten-von-folienkondensatoren/
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Andreas B. schrieb: > Mein Englisch ist nicht so gut zu unterscheiden was Metailfolie und > bedampfte Metallfolie ist, woran erkennt man das? Es gibt da keine bedampfte Metallfolie, höchstens bedampfte Kunststofffolie. Und diese hauchdünne Schicht auf dem Kunststoff wird dann als Metallfilm bezeichnet.
Danke für die sehr nützlichen Links, hier ein paar Fragen: Es gibt also lt. WIMA 2 Typen Film/Folie-Aufbau und metallisierter Aufbau, beide Typen verwenden den parallelen Aufbau bei WIMA. Hp M. schrieb: > Bei den Impulskondensatoren gibt es allerdings Versionen, bei denen > sowohl Metallfolien als auch metallisierter Kunststoff zum Einsatz > kommen. > Damit verbessert man den Innenwiderstand und die Impulsfestigkeit, denn > diese der Metallisierung parallelgeschalteten Metallfolien leiten > natürlich viel besser, als die nicht einmal hauchdünne Metallisierung > des Kunststoffdielektrikums. > Man kann den Strom ja immer nur vom Rand des Wickels zuführen. Diesen Satz habe ich so verstanden, paralleler Film/Folie-Aufbau oder metallisierter Aufbau verbessern den Innenwiderstand und Implusfestigkeit, gegenüber dem metallisierten Aufbau. Da man ja immer nur den Rand des Wickels bestromen kann. Ist der parallele Aufbau nicht grundlsätzlich parallel, unabhängig von Aufbau? Und welcher Aufbau ist jetzt besser für die Impulsfestigkeit? WIMA sagt dazu: Beim Film/Folien-Aufbau wird die Elektrode nicht aufgedampft, sondern als Metallfolie zusammen mit der Dielektrikumsfolie gewickelt. Die so gefertigten Bauelemente besitzen aufgrund des niedrigeren Serienwiderstandes eine hervorragende Impuls- bzw. Strombelastbarkeit sowie einen sehr hohen Isolationswiderstand. Hp M. schrieb: > denn > diese der Metallisierung parallelgeschalteten Metallfolien leiten natürlich viel besser H. H. schrieb: > Es gibt da keine bedampfte Metallfolie, höchstens bedampfte > Kunststofffolie. Gibt es metallisierte Metallfolien durch Metallisierung?
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