Forum: Projekte & Code Restauration und Rostentfernung eines Funkgeräts


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Dieser Beitrag berichtet über die Restaurierung eines zugelaufenen 
Kenwood TR-7800 144MHz Band FM-Transceivers aus den 80er Jahren. Wenns 
interessiert, bitte weiterlesen.

Das Gerät funktioniert zwar noch, mußte aber vor einiger Zeit eine 
teilweise längere Tauchübung durchmachen. Diese Tauchübung verursachte 
beträchtliche interne Korrosionsschäden in einigen internen Kompartments 
und Regionen des Geräts.

Betroffen waren die PA-Baugruppe aus gegossenem Gußmetall, Teile des 
Hauptchassis und etwas die Frontplattenbaugruppe. Bei oberflächlicher 
Betrachtung natürlich ein "Basket Case" oder "Write Off".

Gegen dieses Schicksal sprach aber die Tatsache, daß das Gerät trotz 
dieser Schäden noch einwandfrei mit guter RX-Empfindlichkeit 
funktionierte. Deshalb entschloss ich mich, herauszufinden ob eine 
vernünftige Restauration noch Sinn habe. Auch sieht die Frontplatte noch 
wie neu aus. Die Gehäuseschalen weisen auch intern Korrosionsschäden 
auf. Aber das ist nicht zu schlimm. Also ein Zwiespalt zwischen Vernunft 
und Ehrgeiz. Auch wollte ich erfahren, ob es mit vernünftigen Aufwand 
wieder restaurierbar wäre. Also siegte die Neugierde...

Ich zerlegte also das Funkgerät komplett in alle Einzelteile, so daß 
alle PCB Baugruppen und Chassisteile sorgfältig inspiziert werden 
konnten. Die Leiterplatten hatten teilweise eine Verschmutzung auf der 
Lötseite mit Rost Überzug, aber Reinigung machte keine Probleme. Der 
Deckel des Messing Helical Filters wies and den Verschlußnähten einen 
Patina Überzug auf, der sich nur mit viel Mühe entfernen ließ.

Die Elektronik Baugruppen mußten also nur sorgfältig gereinigt werden 
und konnten erstmal weggelegt werden. Schalter und Bedienungselemente 
funktionierten alle noch. Mit etwas Kontaktspray haben die Kontakte 
wieder einen sehr niedrigen Durchgangswiderstand und funktioneren 
zuverlässig. Allerdings hat der Lautsprecher einen abgefaulten 
Kone-Anschluß Verbindung. Ist möglicherweise auch reparierbar, weil die 
Membrane noch in Ordnung ist und sich frei bewegen läßt. Aber da der LS 
eine Standardgröße hat, ist das nicht wirklich notwendig. Ich reinigte 
Schalter und Potentiometer und sonstige FP Elemente. Der 
Quadratur-Encoder funktionierte zum Glück auch noch einwandfrei. Ein 
Draht im Frontplattenbereich ist abgebrochen und muß dann später 
investigieren wo er hingehört.

Nun zu den Chassis Teilen. Wie man in den Bildern deutlich erkennen 
kann, sieht es ziemlich schlimm um diese Teile aus. Wie den Rost 
behandeln? Ich wußte aber von nebenbei, daß es angeblich eine effektive 
elektrolytische Rostentfernungsmethode geben soll. Eine Internet 
Recherche ergab eine günstige Prognosis. Es existieren einige 
Möglichkeiten. Ich entschloß mich es mit der elektrolytischen Waschsoda 
Methode zu wagen, weil sie leicht durchführbar ist und ich schon alles 
dafür im Haus hatte.

Sie ist relativ einfach daheim durchzuführen. Benötigt wird nur ein 
einstellbares Netzteil bis 5A, Wasch-Soda, ein Eisenblech und Drähte 
nebst einem Behälter. Wer mehr darüber wissen möchte, findet einige 
Webartikel dazu.

Die Prozedur verursachte eine "disgusting" braune Brühe und das 
Eisenblech bekam wie zu erwarten war einen gleichmäßigen Rostüberzug. 
Stinken tat es nicht, Hi. Strom war 4A bei rund 15V. Ich reicherte das 
Wasser mit gerade so viel Wasschsoda an, bis sich alleine 4A 
einstellten. An den Roststellen entwickeln sich gleichmäßige 
Wasserstoffgas Perlen. Über eine mögliche Explosionsgefahr Möglichkeit 
möchte ich nicht weiter spekulieren. Es ist wahrscheinlich ratsam, die 
Prozedur nur mit guter Belüftung durchzuführen. Ich habe eine 150cfm 
Luftabsaugung. Das Leitungswasser alleine, übrigens, zog 0.2A bei 15V.

Also alles hergerichtet und ausgeführt. Nach einigen Stunden war aller 
Rost verschwunden. Nur ein schwarzer Überzug war an den vorherigen 
Roststellen zu sehen. Den muß man mit viel Elbow grease, Stahlwolle und 
oder Dremel Stahlbürste entfernen. Geduld ist auch hilfreich. Wo der 
Rost dick war, sind natürlich viele Unebenheiten, Gruben vorhanden. 
Damit muß man leben. Wie man sieht, war der Erfolg da. Im Vergleich zu 
Vorher, eine beträchtliche Verbesserung.

Ich habe vor, das Chassis möglicherweise, mit einem matten 
Silberlacküberzug zu versehen. Nur müssen natürlich alle 
Befestigungs-Positionen abgedeckt werden, damit die Baugruppen ihren 
vorherigen Massebezugspunkte weiter erhalten. Hammerschlaglack hätte den 
Vorteil die Unebenheiten zu verstecken.

Sollte das Chassis nicht lackiert werden, möchte ich recherchieren, ob 
es irgendeine auftragbare chemische Rostpassivierungs-Methode gibt, die 
ein zukünftiges Wieder-Verrosten verhindert. Der Hersteller hat 
natürlich die Metallteile mit einem Schutzüberzug versehen, der 
allerdings, wie der Sachverhalt beweist, nicht ausreichend war.

Bis dahin, möchte ich, bis Fortsetzung folgt, auf die Bilder im Anhang 
hinweisen.

Ich hoffe es hat Euch interessiert. Lasst mich wissen, ob Fortsetzung 
gewünscht ist.

Gruß,
Gerhard

An Moderator:
Bitte das letzte Bild (2529) entfernen. Das gehört nicht dazu. Danke.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Gerhard O. schrieb:
> Bis dahin, möchte ich, bis Fortsetzung folgt, auf die Bilder im Anhang
> hinweisen.
>
> Ich hoffe es hat Euch interessiert. Lasst mich wissen, ob Fortsetzung
> gewünscht ist.

Funkgeräte interessieren mich persönlich nicht, Reparaturen technischer 
Geräte aber schon sehr. Deshalb würde ich es begrüßen wenn Du deine 
weiteren Fortschritte hier weiter dokumentierst.

Du hast ja viel Glück gehabt dass die Leiterplatte(n) so glimpflich 
davon gekommen sind. Ansonsten hätte sich das Thema Reparatur wohl auch 
erledigt.

Also, zeige bitte wie es weitergeht. Ich wünsche Dir viel Erfolg😀

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Jörg R. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Bis dahin, möchte ich, bis Fortsetzung folgt, auf die Bilder im Anhang
>> hinweisen.
>>
>> Ich hoffe es hat Euch interessiert. Lasst mich wissen, ob Fortsetzung
>> gewünscht ist.
>
> Funkgeräte interessieren mich persönlich nicht, Reparaturen technischer
> Geräte aber schon sehr. Deshalb würde ich es begrüßen wenn Du deine
> weiteren Fortschritte hier weiter dokumentierst.
>
> Du hast ja viel Glück gehabt dass die Leiterplatte(n) so glimpflich
> davon gekommen sind. Ansonsten hätte sich das Thema Reparatur wohl auch
> erledigt.
>
> Also, zeige bitte wie es weitergeht. Ich wünsche Dir viel Erfolg😀

Hallo Jörg,

Danke für die FB. Irgendwie reizen mich solche Experimente.
Ja, es half, daß die Elektronik noch funktioniert. Die ist glimpflich 
davon gekommen.

Ich bin nachträglich überrascht, wie gut diese Rostentfernungsmethode 
gearbeitet hat. Es ist ein Tag und Nacht Unterschied.

Wenn man Img_2566 mit den anderen vergleicht, sieht man den gewaltigen 
Unterschied in der Metallbeschaffenheit.


Gruß,
Gerhard

von J. V. (janvi)


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Warum gibst du die Blechteile nicht an einen Lohndienstleister zum 
galvanischen Verzinken? Die machen den Rost im Rahmen der Vorbehandlung 
in ihren Bädern sowieso perfekt weg und mit neuem Zink sieht das dann 
auch wie neu aus. Habe ich schon mit uralten Schmiedebeschlägen so 
gemacht wo wirklich tiefe Rostnarben eingefressen waren.

Ausserdem: Was machst du mit dem Gerät wenn das Kanalraster keine 
12,5khz kann? Einfach etwas daneben liegen und auf die hohe 
Empfindlichkeit hoffen?

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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J. V. schrieb:
> Warum gibst du die Blechteile nicht an einen Lohndienstleister zum
> galvanischen Verzinken? Die machen den Rost im Rahmen der Vorbehandlung
> in ihren Bädern sowieso perfekt weg und mit neuem Zink sieht das dann
> auch wie neu aus. Habe ich schon mit uralten Schmiedebeschlägen so
> gemacht wo wirklich tiefe Rostnarben eingefressen waren.
Das wäre ein guter Vorschlag. Allerdings müsste ich da erst 
recherchieren, inwiefern solche Möglichkeiten bei uns in Edmonton, 
Alberta, erhältlich sind. Nur haben fast alle Firmen kommerzielle 
Mindestpreise, die die Heranziehung ohnehin finanziell illusorisch 
machen. Ich hätte wenig Lust $200 oder mehr dafür bezahlen zu müssen. 
Unsere Industrie ist auf zahlkräftige Kunden eingestellt und nicht für 
bettelnde Hobbyisten;-)

Abgesehen davon habe ich wieder etwas Neues dazu gelernt und bin mit den 
Resultat durchaus zufrieden. Mit aufgebrachten silbernen Hammerschlag 
Lack verbleiben die Rostnarben gnädig im Hintergrund. Ein zusätzlicher 
Schutz soll eigentlich nur ein neues Rosten verhindern. Mehr Chemie 
möchte ich daheim ohnehin nicht machen. Galvanisieren ist leider nicht 
sehr Haus freundlich und lohnt sich daheim nicht wirklich...

> Ausserdem: Was machst du mit dem Gerät wenn das Kanalraster keine
> 12,5khz kann? Einfach etwas daneben liegen und auf die hohe
> Empfindlichkeit hoffen?
Das muß ich richtigstellen: Mein Gerät ist ein Nordamerikanisches Modell 
mit 5kHz Kanalraster für 144-148MHz und für uns in Kanada/USA üblich. 
Zwischen 146.01-147.99 ist das offizielle Kanalraster 15kHz. Unterhalb 
sind die PLL Schritte 5kHz.

Das Bild im Anhang zeigt das spezifische Modell um das es geht.

Für den Europäischen Markt haben viele Geräte ein "E" Kennzeichen. 
Amerikanische haben meist "A". Dann gibt es noch spezielle Modelle für 
andere Märkte. Kenwood hatte bei einigen Geräten 4-6 verschiedene 
Ausführungen.

Das Bild am ersten Beitrag stammte übrigens wegen der Schnelle von 
Rigpix und ist nicht das exakte Modell von mir und scheint ein 
Europäische Variante zu sein.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Man sollte den Forenbereich "Projeke und Code" umbenennen in 
"Irgendwelche Basteleien ohne Bezug".

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Man sollte den Forenbereich "Projeke und Code" umbenennen in
> "Irgendwelche Basteleien ohne Bezug".

Deine Meinung in Ehren, ich habe eben eine Schwäche für scheinbar 
hoffnungslose Fälle...


Duck und weg.

von Schorsch M. (schorschm)


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Gerhard O. schrieb:
> Deine Meinung in Ehren, ich habe eben eine Schwäche für scheinbar
> hoffnungslose Fälle...

👍

Toller Thread, mach weiter so Gerhard.

Neben dem ganzen Müll in diesem Forum, mal etwas wirklich Erfreuliches.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Schorsch M. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Deine Meinung in Ehren, ich habe eben eine Schwäche für scheinbar
>> hoffnungslose Fälle...
>
> 👍
>
> Toller Thread, mach weiter so Gerhard.
>
> Neben dem ganzen Müll in diesem Forum, mal etwas wirklich Erfreuliches.

Danke. Es freut mich, bestätigt zu sehen, dass dieser Aspekt der 
Geräte-Wiederherstellung in speziellen Fällen doch nützlich und von 
Interesse sein könnte.

Es bedurfte einige Zeit des Überdenkens, ob es hier überhaupt noch Sinn 
hatte, oder trotzdem gewagt werden sollte, um herauszufinden, was mit 
finanziell bescheidenen Mitteln und einige Stunden Zeitaufwand noch 
gemacht werden könnte. Ich entschied mich eventuell, den Versuch dann 
doch zu machen.

Fortsetzung folgt irgendwann...

Gruß,
Gerhard

von Maik .. (basteling)


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Das mit der Soda - Elektrolyse ist für mich eine neue interessante 
Möglichkeit, sowas hatte ich immer nur für ganz grobes im Hinterkopf. 
Danke für den Bericht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier ist ein Link zu einer guten Erklärung des Verfahrens zur 
Rostentfernung:

https://forum.shopsmith.com/download/file.php?id=6623

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Sollte das Chassis nicht lackiert werden, möchte ich recherchieren, ob
> es irgendeine auftragbare chemische Rostpassivierungs-Methode gibt, die
> ein zukünftiges Wieder-Verrosten verhindert. Der Hersteller hat
> natürlich die Metallteile mit einem Schutzüberzug versehen, der
> allerdings, wie der Sachverhalt beweist, nicht ausreichend war.
Hallo Gerhard,

ich habe da mit Zinkspray gute Erfahrungen gemacht. Damit habe ich das 
Chassis in unserem Geschirrspüler, welches auch stark angerostet war, 
eingesprüht. Das sieht nach nunmehr 5 Jahren immer noch gut aus. Auch im 
Freien habe ich es schon öfter eingesetzt, um z.B. Schweißstellen 
abzudecken. Hat bisher immer gut funktioniert.
Das Spray gibt es auch mit Aluminiumanteil (ca. 1/3 Alu), das ist etwas 
heller und funktioniert genauso gut.

von Frank O. (frank_o)


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Mein lieber Gerhard!

Ich bin immer wieder überrascht wie viel Energie du noch aufbringen 
kannst und immer wieder noch neue Themen angehst.

Dann mal zum Thema:

Wenn du es noch sauberer haben willst, dann musst du das Sandstrahlen.
Es gibt einige Firmen und bei dir ganz sicher auch, die so kleine 
Sandstrahlkisten haben. Da kannst du sicher was im Rahmen der 
"Kaffeekasse" machen lassen (oder darfst selbst dran), wenn du nett 
fragst.
Das glit ebenso für das Verzinken. Da muss man mal nett fragen und die 
hängen das da einfach zwischen.
Als Alternative gibt es Zinkstaubgrundierung.

Aber ich weiß noch ein besseres Mittel und da habe ich gerade 
recherchiert.
Doch vorher muss ich etwas ausholen.
Vor über 40 Jahren brachte jemand aus meiner Familie einen 
Korrosionsschutz von Mannesmann mit. Damit wurden die Rohre lackiert, 
die nach Russland gingen. Das Zeug konntest du sogar auf Rost (am Auto 
getestet) streichen und nichts rostete mehr weiter.
Es muss ein Mittel sein, was sie hier 
(https://www.corrotec.de/onlinehome/Dokumente/DVGW.pdf) verwendet haben.
1
Ab Mitte der 80er Jahre kamen Dreischichtsysteme zum Einsatz. Diese Dreischichtumhüllungen
2
verfügen über eine zusätzliche Grundierung auf Epoxidharzbasis.
Daher gehe ich davon aus, dass es die Grundierung war.
Also muss es was auf Epoxidharzbasis geben, das einen guten Schutz 
bietet.
Wenn die Autos weggerostet waren, da blieb dieser Teil übrig. So gut war 
das Zeug.
Melde dich gerne mal!
Liebe Grüße
Frank

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hans schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Sollte das Chassis nicht lackiert werden, möchte ich recherchieren, ob
>> es irgendeine auftragbare chemische Rostpassivierungs-Methode gibt, die
>> ein zukünftiges Wieder-Verrosten verhindert. Der Hersteller hat
>> natürlich die Metallteile mit einem Schutzüberzug versehen, der
>> allerdings, wie der Sachverhalt beweist, nicht ausreichend war.
> Hallo Gerhard,
>
> ich habe da mit Zinkspray gute Erfahrungen gemacht. Damit habe ich das
> Chassis in unserem Geschirrspüler, welches auch stark angerostet war,
> eingesprüht. Das sieht nach nunmehr 5 Jahren immer noch gut aus. Auch im
> Freien habe ich es schon öfter eingesetzt, um z.B. Schweißstellen
> abzudecken. Hat bisher immer gut funktioniert.
> Das Spray gibt es auch mit Aluminiumanteil (ca. 1/3 Alu), das ist etwas
> heller und funktioniert genauso gut.

Hallo Hans/T.,

Vielen Dank für den guten Hinweis. Ich werde recherchieren. Mein 
silberner Hammerschlaglack hat zwar einen Rust inhibiting Primer, aber 
der besagte Zinküberzug Spray würde vielleicht mit dem existierenden 
Chassis-Zinküberzug doch besser harmonieren und den Gesamteindruck des 
Chassis erhalten. Vorerst gilt mal, nicht zu hudeln. Abgesehen davon, 
muß ich alle Befestigungslaschen und Punkte vor der Spray-Behandlung 
bewahren, um die Massebezugspunkte der HF-Baugruppen zu erhalten. 
Irgendwie hat mich mein Ehrgeiz schon instigiert, eventuell einen Erfolg 
mit diesem Restaurationsversuch verbuchen zu können.

Viele Grüße und schöne Feiertage,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
Hallo Frank,

Gut von Dir zu hören.

> Mein lieber Gerhard!
>
> Ich bin immer wieder überrascht wie viel Energie du noch aufbringen
> kannst und immer wieder noch neue Themen angehst.
Naja, es geht noch, obwohl mit jedem weiteren Jahr etwas mehr Motivation 
aufgewendet werden muß.
>
> Dann mal zum Thema:

...

Vielen Dank für Deine Hinweise. Es ist gut zu wissen, dass es ein 
allgemein wichtiges Thema ist. Zur Zeit bin ich halt am Nachdenken, wie 
es nun damit am Besten weitergehen sollte. Ideal wäre einen leichtgrauen 
Zinküberzug zu finden, der dem Originalverfahren der Hersteller Firma am 
nahesten kommen würde. Eine Hammerschlaglackierung oder 
Aluminium/Silberlackierung verändert das Aussehen beträchtlich.

Ich habe den Eindruck, daß die von Dir erwähnten Verfahren viel 
stärkeren Schutz ermöglichen, aber für wahrscheinlich weniger 
zweckmässig sind. Auch möchte ich mein Budget nicht maßlos übersteigen.

Mir geht es eher darum, das Gerät mit vernünftigen Aufwand und Kosten 
wieder herzustellen und von nun an unter trockenen Wohnverhältnissen zu 
gebrauchen, so daß eine Wiederholung des Vorfalls wenig wahrscheinlich 
ist.
>
>
> Melde dich gerne mal!
Mach ich! Ich habe bald Weihnachtsurlaub.

Auch liebe Grüße zu Dir nach D,
Gerhard

> Liebe Grüße
> Frank

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Das Zeug von Mannesmann muss so was in dieser Art gewesen sein:
>
> 
https://veteranicar.de/Dinitrol-ML-Korrosionsschutzmittel-universell?googlede=1&gad_source=1&gclid=CjwKCAiAmfq6BhAsEiwAX1jsZxDhZ1jfYATlJcYOqHb70-n6ONyzayrQFQbqDibKvf2Esql23XCC0xoC9zIQAvD_BwE

Danke. Ich werde es mir ansehen. Billig sind natürlich diese 
Industrieprodukte meist nicht. Und ein Fass möchte ich auch nicht kaufen 
wollen, wenn cm^3 ausreichen würden, Hi!

von Schorsch M. (schorschm)


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Diese entrosteten Teile befinden sich doch im Inneren des Gerätes?

Da wäre mir das Aussehen schnurzegal. Hauptsache Funktion.

Warum etwas (aufwändig) stylen, was für die Restlebenszeit dieses 
Gerätes überhaupt keine Rolle spielt?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Schorsch M. schrieb:
> Diese entrosteten Teile befinden sich doch im Inneren des Gerätes?
>
> Da wäre mir das Aussehen schnurzegal. Hauptsache Funktion.
Daran ist schon etwas Wahres.
>
> Warum etwas (aufwändig) stylen, was für die Restlebenszeit dieses
> Gerätes überhaupt keine Rolle spielt?

Naja, irgend ein Schutz ist schon notwendig, weil die neuen 
ungeschützten Oberflächen sehr leicht wieder zum Rosten neigen. Auch 
daheim, wenn die Raum Luftfeuchtigkeit groß genug ist. Aber Du hast 
schon recht, zuviel Aufwand und Kosten sind unangebracht. Vielleicht 
genügt nur ein neuer Zinkspray Belag und gut ist.

Auch ein klarer Acrylic Spray Auftrag wäre möglicherweise gegen 
zukünftige Rostbildung zu überlegen und würde das Gesamtaussehen des 
Chassis nicht zu sehr ändern.

Vorerst gilt, nur nicht hudeln...

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Ideal wäre einen leichtgrauen
> Zinküberzug zu finden, der dem Originalverfahren der Hersteller Firma am
> nahesten kommen würde.

Dann nimm Zinkstaubgrundierung. Das ist dann Matt und sieht nach kurzer 
Zeit wie eine schon etwas gealterte Verzinkung aus.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ideal wäre einen leichtgrauen
>> Zinküberzug zu finden, der dem Originalverfahren der Hersteller Firma am
>> nahesten kommen würde.
>
> Dann nimm Zinkstaubgrundierung. Das ist dann Matt und sieht nach kurzer
> Zeit wie eine schon etwas gealterte Verzinkung aus.

Danke Frank. Ich muß allerdings erst herausfinden, wie das auf Englisch 
heißt.
Zinc primer? Es gibt viele Farbsprays wo draufsteht, daß eine Zink 
Grundierung dabei ist. Da muß ich beim nächsten Geschäftsbesuch das 
durchgehen.

von Dieter S. (ds1)


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Zinkspray von Weicon gibt es wohl auch in Kanada ("WEICON Zinc Spray 
Bright Grade"):

https://www.walmart.ca/en/ip/WEICON-Zinc-Spray-Bright-Grade-400-ml-Rust-protection-heat-resistant-Primer-for-Metal-Fast-Drying-Galvanizing-colour/PRD75PRRT5U4ZVS

Und die Zinkfarbe von Weicon läuft unter "Brushable Liquid Zinc 
Coating".

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Mühen das hier zu dokumentieren. Zeig uns gerne wie 
es hier weiter geht.

Ich sag ganz gerne zu meinen Kollegen, man kann alles reaparieren, es 
ist nur eine Frage des Geldes. ;-)

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Gerhard,

Dieter S. schrieb:
> Zinkspray von Weicon gibt es wohl auch in Kanada ("WEICON Zinc Spray
> Bright Grade"):
>
> 
https://www.walmart.ca/en/ip/WEICON-Zinc-Spray-Bright-Grade-400-ml-Rust-protection-heat-resistant-Primer-for-Metal-Fast-Drying-Galvanizing-colour/PRD75PRRT5U4ZVS

Du musst vermutlich darauf achten, dass der Kontakt zwischen 
Leiterplatte und Chassis an der einen oder anderen Stelle erhalten 
bleibt bzw. gut ist. Aber das wird Dir klar sein.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Frank O. (frank_o)


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Dieter S. schrieb:
> Zinkspray von Weicon gibt es wohl auch in Kanada ("WEICON Zinc Spray
> Bright Grade"):

Fällt mir gerade ein, das benutzen sie hier in der Verzinkerei auch, um 
Kratzer zu beseitigen.
Das kann man auch nehmen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Vielen Dank für Eure hilfreichen Gedanken und Beiträge.

Ich habe mich der Einfachheit halber, so ziemlich entschlossen, es mit 
dem vorgeschlagenem Zink Spray zu versuchen.

Wie Guido mich vorsichtshalber darauf aufmerksam gemacht hat, die 
Befestingslaschen und Position nicht zubedecken, werde ich in der 
Zwischenzeit bis mir der Zinkspray zur Verfügung steht, alle 
Befestigungslaschen und Gewindelöcher Positionen abdecken, damit den 
Baugruppen ihre vorgesehenenen Massepunkte weiterhin zur Verfügung 
stehen.

Der Metallgusskühlkörper weist interessanterweise auch 
Korrosionserscheinungen auf. Es gab weisse Absonderungen und Narben. Die 
chemischen Vorgänge scheinen aggressiv zu sein. Ich habe herausgefunden, 
daß man sie mit dem Produkt "CLR" oder Essig dauerhaft weg bekommt. 
Abwaschen alleine hilft nicht. Es muß offensichtlich der basische PH mit 
Essig o.ä. neutralisiert werden. Wasser scheint diese Gussformulierungen 
anzugreifen. Es scheint irgendeine übliche Grauguss-Formulierung zu 
sein. Reines Alu ist es nicht, weil es irgendwie sehr matt aussieht.

Jedenfalls freue ich mich über Euer Interesse und Mitarbeit an meinen 
Projekt.

Irgendwie konnte ich nicht anders, als diesem Hoffnungslosen Fall 
anzugehen und wieder ein "funkendes" Dasein zu ermöglichen. Wie gesagt, 
die Elektronik scheint zum Glück nicht gelitten zu haben.

Es ist mir bewußt, dass nicht alle es hier so sehen und denken, wie 
unangebracht ein solcher Rettungsversuch ist. Andrerseits wird man es 
dem Gerät später von aussen nicht ansehen, was es vorher durchgemacht 
hatte. Die Frontplatte sieht immer noch fast wie neu aus. Die 
Gehäuseschalen werde ich wegen der Kratzer wahrscheinlich neu lackieren.

Wenn das Chassis mit einem neuen Schutzbelag versehen ist, wird es 
wieder ganz manierlich aussehen, sobald alles wieder eingebaut ist.

Bis dahin, werden noch ein paar Tage vergehen, bis ich mir den Spray 
abholen kann.

Fortsetzung folgt...

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Hier noch mein Vorschlag für's Verzinken von Eisenteilen.

"Bindulin Flüssig-Zink"
https://www.ebay.de/itm/226309337737

Besteht zu 95% aus feinstem Zinkpulver und etwas Lack zum
Binden. Kann man schön gezielt pinseln was beim Spray oft
nicht gut geht da der hohe Lösemittel-Anteil die Deckkraft
schwächt, besonders bei Unebenheiten.

von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard O. schrieb:
> bis ich mir den Spray abholen kann.

Nein! Sondern:

... bis ich mir das Spray abholen kann.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wastl schrieb:
> Hier noch mein Vorschlag für's Verzinken von Eisenteilen.
>
> "Bindulin Flüssig-Zink"
> https://www.ebay.de/itm/226309337737
>
> Besteht zu 95% aus feinstem Zinkpulver und etwas Lack zum
> Binden. Kann man schön gezielt pinseln was beim Spray oft
> nicht gut geht da der hohe Lösemittel-Anteil die Deckkraft
> schwächt, besonders bei Unebenheiten.

Hallo Wastl,

danke für diesen Vorschlag. Ich habe es mir kurz angesehen. Leider 
liefern sie nicht nach Kanada. Da muss ich also meine Recherche 
ausdehnen. Auftrag durch Pinseln wäre mir eigentlich auch lieber. 
Vielleicht wird dieses Produkt auch hier bei uns vertrieben.

Übrigens:

> Nein! Sondern:
> ... bis ich mir das Spray abholen kann.

Wirklich? Wie in "Spray (Mittel)"? Also: so wie in  "das Spray Mittel"

Dann könnte man auch sagen "Die Spray-Dose"

So gesehen ist die Anwendung von "Der Spray" wirklich intuitiv falsch. 
Danke für die Berichtigung.

Unter welcher Rubrik werden diese Regeln eigentlich zusammengefaßt?

Ich muss zugeben, mein Gebrauch der Grammatik ist meist durch "Seat of 
the Pants" geprägt und nicht durch die Regeln. Die konnte ich mir nie 
gut merken und die Schule ist für mich schon ewig lange her. Abgesehen 
davon lebe ich nun schon fast 50 Jahre hier. Da verliert man schon etwas 
von der Muttersprache;-)

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard O. schrieb:
> Leider
> liefern sie nicht nach Kanada.

Ach so, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber es gibt sicher
auch in oder um Kanada herum ein vergleichbares Mittel. Es muss
sich nur um feinstes hochkonzentriertes Zinkpulver in Form von
Lack handeln, also einfach "zum Pinseln". Ich halte so einen
Lack für wesentlich einfacher handhabbar.

Sorry für die Rechtschreib-Belehrung. Man kann ja als
"Ausländer" nicht alles wissen .....

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wastl schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Leider
>> liefern sie nicht nach Kanada.
>
> Ach so, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber es gibt sicher
> auch in oder um Kanada herum ein vergleichbares Mittel. Es muss
> sich nur um feinstes hochkonzentriertes Zinkpulver in Form von
> Lack handeln, also einfach "zum Pinseln". Ich halte so einen
> Lack für wesentlich einfacher handhabbar.
Ja. Sehe ich auch so. Eine Recherche wird hoffentlich etwas im lokalen 
Markt finden. Ich bin fast sicher, daß man hier in Alberta wegen der Öl 
und Gas Aktivitäten hier, etwas Geeignetes finden wird.
>
> Sorry für die Rechtschreib-Belehrung. Man kann ja als
> "Ausländer" nicht alles wissen .....
Nein. Brauchst nicht "Sorry" sein. Ich bin Dir sogar dafür sehr dankbar. 
Gerade weil ich im Ausland lebe.

BTW:

Dieses Produkt habe ich auf die Schnelle gefunden:

https://www.weicon.ca/brushable-zinc-paint-corrosion-protection-based-on-metal-pigment-coating/10027326

Deutsches Amazon zeigt eine 125ml Dose an. Leider nichts auf Amazon.ca

Hier sagt man möglicherweise "Cold Galvanizing" dazu.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Wastl schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Leider
>> liefern sie nicht nach Kanada.
>
> Ach so, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber es gibt sicher
> auch in oder um Kanada herum ein vergleichbares Mittel. Es muss
> sich nur um feinstes hochkonzentriertes Zinkpulver in Form von
> Lack handeln, also einfach "zum Pinseln". Ich halte so einen
> Lack für wesentlich einfacher handhabbar.
>
> Sorry für die Rechtschreib-Belehrung. Man kann ja als
> "Ausländer" nicht alles wissen .....

Hallo Wastl,

was hältst Du von Diesem Produkt?

https://www.amazon.ca/Rust-Oleum-Professional-Galvanizing-Compound-Silver/dp/B082866W9Q/ref=sr_1_1?

Ist leider nur als Spraydose erhältlich, aber einigermassen bezahlbar. 
In Dosen ist das Zeug sündteuer. Prinzipiell könnte ich etwas in einen 
Behälter sprühen und damit mit dem Pinsel arbeiten. Aufgepinselt wäre 
mir eigentlich schon lieber.

Ist es zweckmäßig, das zu bearbeitende Stück mit Aceton oder Alkohol zu 
reinigen?

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard O. schrieb:
> Dieses Produkt habe ich auf die Schnelle gefunden:

Klingt für mich sehr gut, enthält offensichtlich 98.5% Zink.

Gerhard O. schrieb:
> was hältst Du von Diesem Produkt?
>
> 
https://www.amazon.ca/Rust-Oleum-Professional-Galvanizing-Compound-Silver/dp/B082866W9Q/ref=sr_1_1?

Klingt nicht so gut da der Hersteller sich nicht über den
Zink-Gehalt auslässt. "Zinc-Rich Coating" ... wieviel ist rich?

Also die "echten" in der Lack-Dose sind einfach besser ....

von Wastl (hartundweichware)


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Gerhard O. schrieb:
> Ist es zweckmäßig, das zu bearbeitende Stück mit Aceton oder Alkohol zu
> reinigen?

Ja, fehlende Rückstände ergeben einen besseren Kontakt des
Zinks zum Eisen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wastl schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Dieses Produkt habe ich auf die Schnelle gefunden:
>
> Klingt für mich sehr gut, enthält offensichtlich 98.5% Zink.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> was hältst Du von Diesem Produkt?
>>
>>
> 
https://www.amazon.ca/Rust-Oleum-Professional-Galvanizing-Compound-Silver/dp/B082866W9Q/ref=sr_1_1?
>
> Klingt nicht so gut da der Hersteller sich nicht über den
> Zink-Gehalt auslässt. "Zinc-Rich Coating" ... wieviel ist rich?
>
> Also die "echten" in der Lack-Dose sind einfach besser ....

Danke. Dann werde ich meine Suche ausdehnen.

"I will be back!"

Nachtrag:

Ich habe ein Datenblatt gefunden, wo 93% Zink Gehalt angegeben ist:

https://www.rustoleum.com/product-catalog/consumer-brands/stops-rust/cold-galvanizing-compound-spray

Könnte man damit vergleichbare Ergebnisse erzielen? 93% ist natuerlich 
nicht 98.7%, aber zumindest vergleichbar.

Das Weicom Angebot ist halt drei mal so teuer.

Dieses Angebot von Weicon über Amazon.ca sieht besser aus:

https://www.amazon.ca/WEICON-T%C3%9CV-Tested-Fast-Drying-heat-resistant-suitable/dp/B0CB1TLX17/ref=pd_sbs_d_sccl_4_2/132-0095536-8013332?

Da wird 99.9% Zink-Gehalt angegeben und ist nicht zu teuer.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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WEICON Zinkstaubfarbe 375 ml https://amzn.eu/d/4bh08si

Ich hatte nach Zinkstaubgrundierung in Kanada kaufen gesucht.
Ob das heute noch zum Ziel führt.

Wenn du nach tödliche Dosis eines Medikamentes suchst, kommt auch sie 
Nummer der Telefonseelsorge.
Also, ob du das wirklich bestellen kannst,  weiß ich daher nicht.
Ist auf jeden Fall streichbar.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> WEICON Zinkstaubfarbe 375 ml https://amzn.eu/d/4bh08si
>
> Ich hatte nach Zinkstaubgrundierung in Kanada kaufen gesucht.
> Ob das heute noch zum Ziel führt.
>
> Wenn du nach tödliche Dosis eines Medikamentes suchst, kommt auch sie
> Nummer der Telefonseelsorge.
> Also, ob du das wirklich bestellen kannst,  weiß ich daher nicht.
> Ist auf jeden Fall streichbar.

Danke.

Wird von dieser Seite nicht nach Kanada geliefert.

Weicon ist aber erhältlich im Lande. Nur habe ich noch keine Ahnung von 
Kosten und Versandsumstaende. Das kann teuer werden. Eine solche Dose 
wurde hier von Weicon Kanada für $60 angeboten. Versand könnte genauso 
teuer sein. Mal sehen...

von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Eine solche Dose
> wurde hier von Weicon Kanada für $60 angeboten. Versand könnte genauso
> teuer sein.

Ist interessant auch mal etwas von solchen Gefällen zu lesen.
Hier ist nicht alles schlecht.
Vielleicht kannst du das in irgendeinem Laden kaufen. Ist ja kein Kaff, 
in dem du wohnst.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Eine solche Dose
>> wurde hier von Weicon Kanada für $60 angeboten. Versand könnte genauso
>> teuer sein.
>
> Ist interessant auch mal etwas von solchen Gefällen zu lesen.
> Hier ist nicht alles schlecht.
> Vielleicht kannst du das in irgendeinem Laden kaufen. Ist ja kein Kaff,
> in dem du wohnst.

Ja. Ich werde mich informieren. Ich habe auch den Eindruck, daß es bei 
Euch diesbezüglich leichter ist, an solche Sachen preisgünstig 
heranzukommen. Ein Vermögen ist mir dieses Projekt auch nicht wert.

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Abgesehen davon,
> muß ich alle Befestigungslaschen und Punkte vor der Spray-Behandlung
> bewahren, um die Massebezugspunkte der HF-Baugruppen zu erhalten.
Das Zinkspray ist im Prinzip Zinkpulver und normalerweise leitend - 
hab's gerade mal auf einem damit behandelten Teil ausprobiert. 
Sicherheitshalber kann man bei den Schauben ja noch ne Zahnscheibe 
unterlegen.

So ein Spray mach halt einen schönen gleichmäßigen Überzug und sieht am 
Ende wie neu aus.

In diesem Sinne Dir auch schöne Feiertage.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hans schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Abgesehen davon,
>> muß ich alle Befestigungslaschen und Punkte vor der Spray-Behandlung
>> bewahren, um die Massebezugspunkte der HF-Baugruppen zu erhalten.
> Das Zinkspray ist im Prinzip Zinkpulver und normalerweise leitend -
> hab's gerade mal auf einem damit behandelten Teil ausprobiert.
> Sicherheitshalber kann man bei den Schauben ja noch ne Zahnscheibe
> unterlegen.
Wenn die Auflage leitend ist, dann erübrigt sich das Maskieren der 
Befestigungsstellen. Das werde ich nachprüfen.
>
> So ein Spray mach halt einen schönen gleichmäßigen Überzug und sieht am
> Ende wie neu aus.
Naja, die Schlacht-Narben werden bleiben. Aber das macht ja nichts.
>
> In diesem Sinne Dir auch schöne Feiertage.
Vielen Dank. Dir und Deinen Lieben auch!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Hier ist ein kurzer Zwischenbericht:

Ich habe inzwischen auch die Frontplatten Montageeinheit elektrolytisch 
entrostet und von den Magnetit Rückständen und etwaigen Verunreinigungen 
bzw. Fett- oder Öl Spuren befreit.

Auf Grund der Beschaffungsumstände und Kosten habe ich mich entschieden 
einen lokal erhältlichen Zink Spray mit 95% Zink-Konzentration für die 
Behandlung zu verwenden. Obwohl bessere Produkte existieren, würde die 
Beschaffung umständlich sein und mein gesetztes Budget übersteigen. Ich 
kaufte eine Spraydose. Kosten waren um CDN$20.

Gestern Abend trug ich den Schutzbelag mit sehr guten Erfolg auf. Wie 
von Hans erwähnt, ist die Beschichtung sehr niederohmig leitent. Das 
Montageteil sieht jetzt absolut wie neu aus. Von den Roststellen ist 
nicht die geringste Unebenheit oder Rauhigkeit zu bemerken. Allerdings 
befürchte ich, dass bei der Montage der Frontplatten Schalter und 
-Elektronik wahrscheinlich Kratzer oder andere Beschädigungen verursacht 
werden könnten. Jedenfalls warte ich damit noch ein bisschen, um dem 
Binder maximale Widerstandskraft zu ermöglichen. Ob Backen zweckmässig 
wäre?

Ich werde Euch bald Bilder, die diesen Aspekt treffen, machen.

Leider muß ich einige der Schalter und Bedienungselemente neu verlöten, 
weil einige Drähte bei der Demontage und losen herumbewegen leider sehr 
leicht abbrechen. Auch möchte ich die Verdrahtung eindeutig 
dokumentieren, weil das Schaltbild keine Angaben bezüglich der exakten 
physischen Verdrahtung und Farbwahl macht. Gewisse Drähte muss ich 
anhand der Steckerbelegung wieder zuordnen. Ist aber nicht zu schlimm. 
Auch möchte ich die Anschlußlötstellen mit Hülsen versehen, damit die 
Drahtenden besseren Halt bekommen und weniger leicht abbrechen.

Jedenfalls bin ich schon jetzt der Überzeugung, dass es mir gelingen 
wird, ein gut funktionierendes restauriertes Funkgerät zu erstellen, 
dessen man sich nicht schämen muß, wenn man die Hauben entfernt. Die 
Elektronik ist ja noch in erstklassigen Zustand und darauf kommt es 
neben der Zuverlässigkeit der Bedienungselemente an. Die Schalter und 
Poties sind auch alle in guten elektrischen Zustand, was mich hoffen 
lässt, nicht zu viele Überraschungen deswegen zu bekommen. Time will 
tell...

Jedenfalls bedanke ich für Eure bisherige Aufmerksamkeit, Interesse und 
hilfreiche Beiträge zu meinem Projekt, was mich auch anspornt. Dieses 
Projekt macht mir Spaß und es ist motivierend die Fortschritte zu 
erleben.

Fortsetzung folgt...

Vorerst abschließend wünsche Euch auch frohe Weihnachtsfeiertage und ein 
gutes neues Jahr und viel Gesundheit.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Lieber Gerhard,

Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch wünsche ich auch an dieser 
Stelle!
Ich bin sehr gespannt deine Dokumentation hinterher zu sehen.
Dass das, wie bei allem was wir von dir sehen durften (ich bin froh, 
dass ich dir nie etwas von mir gezeigt habe :-) ), perfekt sein wird, 
freue ich mich schon sehr auf die Bilder.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Lieber Gerhard,
>
> Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch wünsche ich auch an dieser
> Stelle!
> Ich bin sehr gespannt deine Dokumentation hinterher zu sehen.
> Dass das, wie bei allem was wir von dir sehen durften (ich bin froh,
> dass ich dir nie etwas von mir gezeigt habe :-) ), perfekt sein wird,
> freue ich mich schon sehr auf die Bilder.

Lieber Frank,

Danke. Dir auch alles Beste und schöne Weihnachten.

Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich mit den Bildern soweit bin. 
Momentan möchte ich die detaillierte Verdrahtungs-Dokumentation mit 
Farbangaben erstellen und die abgebrochenen Drahtanschlüsse wieder 
instandsetzen. In der Zwischenzeit bringe ich die neue Zinkbeschichtung 
auf und gebe ihr Zeit sich genügend zu festigen.

OK. Lass es Dir über die Feiertage gut gehen!

Viele Grüße,
Gerhard


Komisch, wie schnell der Minusmann systematisch sein Machwerk 
vollbringt...

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Yep, da schließe ich mich an.

Tolle Arbeit, mein voller Respekt sei dir gewiss.

Mach weiter so. Am Ende wird das Gerät wie neu aussehen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Schorsch M. schrieb:
> Yep, da schließe ich mich an.
>
> Tolle Arbeit, mein voller Respekt sei dir gewiss.
>
> Mach weiter so. Am Ende wird das Gerät wie neu aussehen.

Vielen Dank für Deine ermunternde Worte. Ich bin auch schon gespannt wie 
es weitergehen wird.

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Gerhard O. schrieb:
> Komisch, wie schnell der Minusmann systematisch sein Machwerk
> vollbringt...

Betrachte es als das Grundrauschen dieses Forums.

Man braucht nur den offset zu nullen, dann stimmts wieder :-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Schorsch M. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Komisch, wie schnell der Minusmann systematisch sein Machwerk
>> vollbringt...
>
> Betrachte es als das Grundrauschen dieses Forums.
>
> Man braucht nur den offset zu nullen, dann stimmts wieder :-)

Hi. ja, das stimmt.

Der arme Kerl tut mir eigentlich leid, wenn man berücksichtigt mit 
welcher akribischer Gewissenhaftigkeit und Ausdauer er seine Mission 
erfüllen will. Das muß man schon anerkennen.

von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Moin,

Hier sind die ersten Fotografien der Frontplattenbaugruppe mit ein paar 
wieder installierten Modulen.

Die Schalter Anschlüsse bedürfen einiger Nacharbeit, weil die 
Anschlußdraht Lötverbindungen bei Bewegung der Drähte so leicht 
abbrechen. Dann muß ich anhand des Schaltplans überprüfen wo die 
Verbindungen hingehören. Ist aber nicht zu schlimm.

"I will be back!"

Gerhard

von Thomas R. (singlefreiheit-01)


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J. V. schrieb:
> Ausserdem: Was machst du mit dem Gerät wenn das Kanalraster keine
> 12,5khz kann?

Ich denke, dass der Refenzoszillator auf 10.24 MHz schwingt.
Dort dürfte ein Trimmer sein und dem könnte man eine Varicap parallel 
schalten und mit dessen Steuerspannung die Referenzfrequenz um ein paar 
ppm ändern. Somit ist dann eine stufenlose Freqenzänderung möglich.
Also gehen auch 5, 10, 12.5 kHz.
Blöd ist allerdings dass die Frquenzanzeige konstant bleibt - also etwas 
daneben der richtigen Frequnz liegt.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Thomas R. schrieb:
> J. V. schrieb:
>> Ausserdem: Was machst du mit dem Gerät wenn das Kanalraster keine
>> 12,5khz kann?
>
> Ich denke, dass der Refenzoszillator auf 10.24 MHz schwingt.
> Dort dürfte ein Trimmer sein und dem könnte man eine Varicap parallel
> schalten und mit dessen Steuerspannung die Referenzfrequenz um ein paar
> ppm ändern. Somit ist dann eine stufenlose Freqenzänderung möglich.
> Also gehen auch 5, 10, 12.5 kHz.
> Blöd ist allerdings dass die Frquenzanzeige konstant bleibt - also etwas
> daneben der richtigen Frequnz liegt.

Moin,

Ich muß das richtig stellen:

Das besagte TR-7800 Funkgerät ist für den Nordamerikanischen Markt mit 
einem 15/5kHz Kanalraster und 144.01-147.99MHz Bereich bestimmt. Da ich 
mich dort aufhalte (Kanada) ist das diesbezüglich für mich kein Problem. 
Falls ich es nach D mitnehmen würde, gäbe es allerdings Schwierigkeiten, 
weil die Firmware für 12.5kHz Schritte ausgelegt sein müsste. Es ist 
möglich, daß man das irgendwie (durch Dioden Konfigurierung, wie es in 
manchen FG möglich ist) umschalten kann.

Für 12.5kHz müsste der Mutterquarz z.B. 12.8MHz haben.

Mit entsprechender Arithmetik könnte man natürlich noch mit dem 10kHz 
Kanalraster arbeiten und den Hilfs-Quarzoszillator für die PLL 
Rückmischung um 2.5kHz entsprechend ziehen. Mit uC sicherlich kein 
Hexenwerk. Ich muß zugeben, dieser Aspekt hat mich noch nicht 
interessiert. Aber so viel ich weiß, sind da am Rückmischoszillator 
keine Varactor Ziehmöglichkeiten. Da müsste ich jetzt im Manual 
nachsehen.

Die Relais Frequenz Ablage ist wie in D 600kHz.

Da wir positive und negative Relais Ablagen verwenden, muß das Gerät 
beim Senden auch +600kHz Ablage produzieren.

Also macht Euch wegen der 12.5kHz Frequenzschritte keine Gedanken, weil 
es nicht auf uns hier zutrifft. Mein Gerät stammt aus dem USA Raum.

Gerhard

Nachtrag:

Die 5/10kHz wird durch ziehen des Rückmisch-Quarzoszillator 
bewerkstellicht. Da ist es naheliegend, dieses Prinzip auf 12.5kHz 
auszudehnen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Jetzt habe ich das Hauptchassis behandelt. Allerdings werde ich noch 
etwas mit dem Zusammenbau warten, damit die volatilen Stoffe Zeit haben 
zum verschwinden.

Dürfte später wieder ganz manierlich aussehen. Und die Krönung wäre, 
wenn der Kasten dann auch noch funktionieren würde.

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Je nach Beschaffenheit des Zink-Sprays kann die aufgesprühte
Zink-Sicht leicht abgeschabt werden. Wenn man einen schlecht
haftenden Lack erwischt hat würde ich noch einen Klarlack
darüber sprühen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wastl schrieb:
> Je nach Beschaffenheit des Zink-Sprays kann die aufgesprühte
> Zink-Sicht leicht abgeschabt werden. Wenn man einen schlecht
> haftenden Lack erwischt hat würde ich noch einen Klarlack
> darüber sprühen.

Das ist auch schon eingetroffen. Die Frontplattenseitenwände haben zu 
wenig Luft, wenn man die eigentliche Frontplatte aufdrücken will und da 
schabt es sich an den Laschenstellen tatsächlich an ein paar Stellen ab. 
Sonst hält es ausreichend gut.

Zur Not kann man dann am Schluss der Arbeiten, kleine Ausbesserungen 
vornehmen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ein Zwischenbericht:

Die Arbeiten sind gut vorangegangen und die Innereien des Funkgerätes 
sehen jetzt praktisch wieder wie neu aus. Ich muß nur noch wieder ein 
paar abgebrochene Drähtchen zu den Frontplatten Schaltern verbinden. Da 
hat die Fabrik wohl angenommen, daß man das später kaum mehrmals 
auseinander nehmen wird. Ist aber nicht zu schlimm. In ein paar Tagen 
hoffe ich, Eureka verkünden zu können. Die Krönung wäre, wenn alles noch 
oder wieder funktionieren würde. Den 40W UKW Leistungsverstärkerteil 
habe ich auch noch überholt und sieht fast wie neu aus. Von der Seite 
erwarte ich keine Schwierigkeiten.

Ich bearbeitete übrigens die Abdeckplatte der PLL auch mit dem 
Entrostungsverfahren. Musste aber erfahren, daß die goldfarbene 
Verzinkung oder Chromatisierung mitverschwand und die Abdeckplatte 
irgendwie geschützt werden sollte.

Nach gleichmäßiger Oberflächenbehandlung versiegelte ich die Oberseite 
mit einem klaren Lack. Die Behandlung der Unterseite erfordert, die 
Abschirmungs Deck-Stellen vor dem Lacküberzug zu beschützen, damit die 
Abschirmwirkung durch den Lacküberzug nicht unterbunden wird. Aber das 
hat Zeit bis später.

Ich hätte die anderen Chassisteile auch besser so behandelt, weil die 
neue Zinkbeschichtung doch nicht sehr kratzfest ist. Da hatte Wastl 
vorher recht gehabt. Aber jetzt tue ich mir die Arbeit nicht mehr an. 
Auch wüsste ich nicht, wie man die Zinkbeschichtung ohne mechanische 
Bearbeitung wieder abbekommt.

Wie ihr seht, bin ich ziemlich optimistisch. Lohnte sich diese Arbeit? 
Vom Zeitaufwand und Ersatzmöglichkeiten betrachtet, bestimmt nicht. Ich 
hätte aber ja meine Zeit auch mit vergessbaren Fernseh- bzw. endlosen 
YT-Videos oder Doomscrolling auf dem X-Schund-Hangout verbringen können 
oder mich hier im Forum leicht zum endlosen Streiten und auf die Pauke 
zu hauen, verführen lassen können:-)))

Aber es war ein interessantes Experiment, ob so etwas mit vernünftigen 
Aufwand und Hobbymöglichkeiten als Lernexperiment überhaupt durchführbar 
wäre. Auch habe ich nun einen Begriff, inwieweit die elektrolytische 
Entrostungskur nützlich ist. In ein paar Tagen folgt wahrscheinlich ein 
Abschlussbericht.

Fortsetzung folgt...

Schöne Feiertage noch,
Gerhard

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Grüß Dich, Gerhard, ich freue mich immer, von Dir zu hören, und hallo in 
die Runde.
> IMG_2603.jpeg
Hmmm, Toshiba TC4001BP und TC4049BP, da wird einem gleich warm ums Herz.

>  von Gerhard O. (gerhard_)  15.12.2024 19:00
> Hier ist ein Link zu einer guten Erklärung des Verfahrens
> zur Rostentfernung:
> https://forum.shopsmith.com/download/file.php?id=6623

Interessantes Dokument (The Chemistry of Cleaning Rusted Iron by 
Electrolysis) von Spencer Hochstetler and Bill Tindall, leider schwer zu 
finden.

Hier im Forum wurde schon viel zum Thema Rostentfernung z.B. mit 
Evaporust und dessen Zusammensetzung geschrieben:
Beitrag "Rostlöser der wirklich was taugt?"
Beitrag "Chemie-Frage: Rost auflösen ohne Plastik und Kupfer anzugreifen"

Den Hauptbestandteil CAS 22132-71-4 gibt es angeblich hier:
https://senfeida.en.made-in-china.com/product/kQfUOeKTuJRx/China-Factory-Directly-Supply-Safe-Diammonium-Phosphonate-CAS-22132-71-4.html
aber auf deren Homepage findet man nichts dergleichen:
https://www.sfdchem.com/

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Thorsten,

Vielen Dank für Deinen Beitrag und seinen Hinweisen. Die Forumlinks 
waren mir nicht bekannt. Ich habe sie mir durchgesehen und kam zu der 
Überzeugung, daß in meinem Fall die elektrolytische Behandlung zur 
primären Rostentfernung die Richtige war. Allerdings bestehen danach 
verschiedenste Möglichkeiten zur Stabilisierung und Verhinderung.

Obwohl die von mir verwendete kalte Verzinkung an sich funktioniert, ist 
sie durch mechanische Einwirkungen sehr leicht verletzbar. Wenn ich es 
wieder machen würde, würde ich Wastls Vorschlag aufnehmen, da der 
Klarlack sehr widerstandsfähig ist. Das einzige Problem ist, daß man 
elektrische Punkte vor der Behandlung abdecken muß und danach halt doch 
noch etwaiger Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Allerdings ist bei uns 
der RH generell ziemlich niedrig.

Den PLL-Baugruppendeckel behandelte ich mit Conformal Silikonlack und 
der ist sehr kratzfest. Also wäre der schon eine Möglichkeit.

Es wäre interessant zu wissen, wie die Fabrik diese Chassisteile 
behandelt hat. Der scheint nämlich ziemlich widerstandsfähig gegen 
Abrasion zu sein.

Wirklich 100%ig scheint tatsächlich nur die von der Fabrik eingesetzte 
Methode zu sein.

Für Eigenbauten vermeide ich eigentlich Stahlbleche nach Möglichkeit und 
verwende anstatt lieber 6061 Alubleche. Früher habe ich sie in 
Natriumhydroxid Lauge geätzt und danach mit farblosen Lack versiegelt. 
Das haltet sehr lange und sieht sehr schön aus. So ging früher Tektronix 
in einigen ihrer Geräte vor.

Allerdings dürfte nach Abschluss meiner Restaurationsarbeiten wenig 
Gefahr bestehen, weil diese Oberflächen im Inneren des Geräts verbleiben 
und von der Aussenwelt unzugänglich sind.

Gruß,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Moin,

Ich bin jetzt mit der elektrischen Wiederherstellung fast fertig 
geworden.
Im Anhang sind einige Ansichten zu sehen.

Hat es sich gelohnt? Wer weiß. Jedenfalls war es ein interessantes 
Experiment.

Wer denkt, ich hätte meine Zeit verschwendet, hat vielleicht recht. 
Andrerseits ist der Mensch ziemlich erfahren, Zeit zu vergeuden und man 
kann es auf verschiedene Weise erzwingen. Meine Wahl fiel halt auf ein 
solches Projekt:-)

Einige Kleinigkeiten stehen noch aus, wie der Einbau des Akkuhalters und 
die Reparatur eines Druckknopfes. Eine HF-technische Überprüfung und 
Einstellungen stehen noch aus.

Jedenfalls bin ich mit den Ergebnissen relativ zufrieden. Nicht alles 
verlief ganz nach Wunsch. Die Reparatur an den abgebrochenen Schalter 
Drähten war eine ziemliche Tortur. Auch einen der Schalter musste ich 
komplett zerlegen und intern säubern. Auch müssen die Gehäuseschalen neu 
gespritzt werden. Aber das muß nicht alles auf einmal geschehen. 
Abgesehen davon muß ich erst einen einigermassen gleich aussehenden Lack 
finden.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Hallo Gerhard,

herzlichen Glückwunsch zur Restauration des Gerätes. Sieht ja wieder wie 
neu aus!
Ich hoffe Du hattest ansonsten geruhsame Feiertage.

Werde mich noch mal bei Dir melden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Weiterer Statusbericht:

Sende und Empfang funktioniert einwandfrei in 5 und 25W Modus
Sende und Minus Shift 1x5mm LEDs sind defekt. Da muß ich Ersatz 
besorgen. Kingbright z.B. fertigt zum Glück noch Passende.

Ich hatte anfänglich ein Problem mit der PLL. Es stellte sich heraus, 
daß eine der langen Ersatzblechschrauben, welche die RX Bord fixieren, 
zu lang war und die LP von unten kurzschloss. Man kann nicht genug 
aufpassen.

Ein wirkliches Problem sind die Drucktaster. Die sind definitiv nicht so 
zuverlässig, wie mir am Anfang vorgekommen ist. Aber da Ersatz zu finden 
ist schwierig, weil die herausragenden Taster Überzugskappen den 
falschen Sex haben. Da ist es schwierig etwas Passendes zu finden. 
Vielleicht hilft aber oftmaliges betätigen.

Aber sonst funktioniert wieder alles. Der Empfänger hat gute, nominale 
Empfindlichkeit und die NF Wiedergabe ist sehr gut. Modulation ist auch 
gut. Sendeleistung auch nominal in beiden Positionen. Am RS Mobiltester 
sind alle gemessenen Werte innerhalb der Handbuch-Kennwerte.

TX Frequenzfehler ist unter 100Hz. Nicht einmal wert nachgestellt zu 
werden:-)

Was steht also noch aus?

Schalter Probleme müssen irgendwie adressiert werden. Wie genau, ich das 
tun kann, weiß ich noch nicht

Zwei kaputte rote 1x5mm LEDs müssen ausgewechselt werden.

Batteriehalter muß noch gefunden und eingebaut werden, damit die 
Einstellungen bei Verlust der Betriebsspannung eine Zeitlang gespeichert 
bleiben. In der Hinsicht ist der uC noch "Old school", weil das SRAM 
2.3mA für den B.U. Braucht. Nicht schön, war aber damals leider in 
vielen Geräten so.

Die Gehäusehauben sollten neu lackiert werden. Vielleicht gibt es einen 
chemischen Lackentferner der was taugt.

Das PA Hinterteil aus Druckguss sollte an sich auch neu lackiert oder 
zumindest ausgebessert werden.

CTCSS Ton Encoder muß auch noch eingebaut werden. Das ist aber kein 
grosses Problem, weil das vom Hersteller schon vorgesehen wurde. Da 
bietet sich uC, MX465,315 o.ä. oder Seiko S7116 an. Der letztere ist die 
einfachste Lösung.

So, das wärs. Zukünftige Berichte erfolgen wenn wieder etwas 
Berichtenswertes vorliegt.

Vielen Dank an Euch Mitleser, sofern Euch die Thematik interessiert hat.

Irgendwie bin ich froh, das Teil vor dem üblichen schmachvollen Ende der 
Entsorgung gerettet zu haben. Sicherlich wären dafür zum Ausschlachten 
genug brauchbare Radioteile vorhanden gewesen.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Update:

Die schadhaften LEDs sind jetzt ausgewechselt. Ich fand drei 1x5mm in 
meiner LED Sammlung die ich vor Jahren von irgendwo ausgebaut hatte. 
Kann man abhaken.

Die noch unzuverlässigen Drucktastenschalter Schalteinsätze habe ich 
chemisch gereinigt und mit Kontaktmittel versehen. An den 
Schalteinsätzen einiger Schalter war so ein grünlich blauer Belag, der 
absolut nicht leitete. Die Entfernung gelang aber mit dem 
Entkalkungsmittel CLR. Der löste alles auf und jetzt sind sie wieder 
schön blank. Der Kontaktwiderstand ist nun mit dem Fluke nicht mehr 
messbar. Nach Zusammenbau der Schalter funktioniert nun endlich alles 
wie es soll. Ich bin jetzt zuversichtlich, daß die Schalter jetzt 
dauerhaft funktionieren werden. Time will tell...

Ein paar der großen Elkos möchte ich auch noch auswechseln. Ich höre 
nämlich beim Senden einen ganz leisen Hintergrund NF-Ton im kHz Bereich, 
der höchstwahrscheinlich vom Multiplex Scan der Siebensegmentanzeigen 
und ungenügender Siebung der Versorgung herrührt. Kann aber auch 
irgendeine Verdrahtungssache sein und einer zufälligen, ungewünschten 
Masseschleife.
Ein paar dieser Elkos haben gewölbte Deckel. Sieht verdächtig aus. 
Jedenfalls muss ich diesen "Kleinigkeiten" noch nachgehen.

Ja, Ja! Der Zahn der Zeit nagt auch hier:-)

Das Teil hält einen ganz schön auf Trab. Aber grundsätzlich funktioniert 
es.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Die noch unzuverlässigen Drucktastenschalter Schalteinsätze habe ich
> chemisch gereinigt und mit Kontaktmittel versehen.

Hast du die auseinander gebaut?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die noch unzuverlässigen Drucktastenschalter Schalteinsätze habe ich
>> chemisch gereinigt und mit Kontaktmittel versehen.
>
> Hast du die auseinander gebaut?

Ja. Die Kontakt Einsätze lassen sich entfernen und reinigen. Sie werden 
mit vier kleinen Zinken am Gehäuse festgehalten.

Das Problem war, daß durch die Feuchtigkeit die beweglichen 
Kupfer/Bronze Brücken eine blau grünliche nicht-leitende chemische 
Verbindung angenommen hatten. Zum Glück löst das Entkalkungsmittel CLR 
diese Verbindungen komplett auf. Nach dieser Behandlung und 
Wiederzusammenbau war der Übergangswiderstand mit dem Fluke DMM nicht 
mehr messbar.

Jetzt funktionieren die Drucktaster im Funkgerät so wie sie sollen. Mal 
sehen ob das dauerhaft sein wird. Ich habe die Kontaktflächen mit 
Kontakt Lubrikationsmittel benetzt. Das wird hoffentlich nützen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Beide große Elkos zeigten minimale Elektrolyt-Leckspuren auf der 
Unterseite, obwohl sie elektrisch noch gut testeten. Aber die Wölbung 
der Oberseite sah verdächtig aus. Deshalb wechselte ich sie aus.

Dann stellte sich heraus, daß die Verstärkung des Modulationsverstärker 
viel zu groß war. Ursache: eine gebrochene Elko Drahtverbindung auf der 
Unterseite. Kenwood "vergaß" einen Platz auf der LP dafür vorzusehen und 
lötete ihn auf der Unterseite an. Beim Reinigen brach der Masse Anschluß 
des Elkodrahtes ab. Dieses C bestimmte zusammen mit zwei Widerständen 
die Stufenverstärkung des Modulationsverstärkers.

Erst beim Testen des Senders entdeckte ich, daß die DTMF Autopatch [2] 
(noch) nicht funktioniert, obwohl der uC Tastaturbefehle annimmt. Da muß 
ich den DTMF Generator untersuchen und/oder die NF-Verbindung zum 
Mikrofon Eingang überprüfen. In Europäischen Versionen fehlen die 
Komponenten für Autopatch DTMF Funktion.

Bei uns ist DTMF sehr wichtig, um Zugang zu Relais (Umsetzer) Services 
zu bekommen. Bei uns sind viele Umsetzer über das IRLP Netzwerk [1] 
(Interprovincial Radio Link Project) in ganz Kanada selektiv übers 
Internet zusammenschaltbar. Funktioniert ein bisschen wie Echolink. Ich 
kann z.B. hier in Edmonton über eine vierstellige IRLP Node Nummer einen 
(oder mehrere) beliebigen Umsetzer in ganz Kanada mit dem hier in 
Edmonton zusammenschalten.

So kann man z.B. vom Auto aus via IRLP Relais in Edmonton und Calgary 
zusammenschalten und mobil miteinander in Verbindung sein. Ist sehr 
praktisch.

Z.B. probierte ich vor Jahren ein QSO mit einen Kumpel nördlich von 
Vanvouver aus. Da konnten wir beide über 2-m Geräte miteinander eine 
(lokale) Verbindung tätigen, obwohl wir uns 1200km auseinander befanden. 
Wer da Interesse an solche Möglichkeiten hat, braucht eine 
funktionierende DTMF. Die Tastatur am gezeigten FG. schaltet im 
Sendebetrieb automatisch auf DTMF Ausgabe um. Sonst verwendet man die 
Tastatur nur für Frequenz und Parametrisierung aller Einstellungen.

Ich hatte mittlerweile schon Funkverbindungen damit und bekomme sehr 
gute Signal und Modulations Reporte. Bin also sehr zufrieden mit den 
Ergebnissen. Bis auf die DTMF Ausgabe scheint alles zuverlässig in 
Ordnung zu sein. Sendeleistung ist je nach Schalterstellung gemessen 5 
oder 25W. Der RX ist sehr empfindlich. Die Squelch öffnet sich schon bei 
0.04uV und verständlicher Funkbetrieb ist ab 0.1uV komfortabel möglich. 
(Mit RS Funkmessplatz oder HP8640B).

In einem Zweit-Empfänger hört sich die Modulation sehr sauber und 
prägnant an. Da versteht man auch alles bei verrauschten Empfang noch 
gut.

Mal sehen ob es Langzeit-Zuverlässigkeitsprobleme geben wird. Die 
Leiterplatten haben zwar an sich keine Feuchtigkeitsschäden und alle 
Lötstellen sind sauber und sehen anständig gelötet aus, aber inwiefern 
Komponenten durch die Feuchtigkeit beeinträchtigt wurden, ist natürlich 
nicht feststellbar. Momentan sind alle Funkgerät Radio Funktionen 100% 
zuverlässig.

Mir gefällt dieser Transceiver sehr gut. Auch die LED Anzeigen sind aus 
der Entfernung sehr gut ablesbar. Bei passiven LCD tut man sich aus der 
Entfernung schwerer. OLED wären für neue FG. Projekte von großen 
Interesse, obwohl man da Ersatz Module wegen der Degradation bereit 
halten sollte.

Im Frühjahr werde ich dann versuchen die Gehäuseschalen wegen der 
Kratzer neu zu lackieren. Es wäre angenehm, wenn man die alte 
Beschichtung chemisch entfernen könnte. Der Lack hat ein zufälliges 
Muster und sieht sehr ansprechend aus. Es wird schwierig sein, so einen 
Lack zu finden. Ich habe einen farblich sehr ähnlichen dunkelbraunen 
Hammerschlag Lack. Ich möchte diesen Aspekt aber nicht überstürzen.

Gruß,
Gerhard


[1] https://www.irlp.net/
https://en.wikipedia.org/wiki/Internet_Radio_Linking_Project

[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Autopatch

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Es wäre angenehm, wenn man die alte
> Beschichtung chemisch entfernen könnte.

Hallo Gerd!
Das sollte jeder handelsüblicher Abbeizer tun.

Angeregt durch deine Arbeit, habe ich mich jetzt mit elektrolytischer 
Rostentfernung und mit dem Verzinken beschäftigt.
Da ich früher immer "meine Leute" für so was hatte, habe ich das halt 
nie gebraucht. Aber gerade das Verzinken war, wenn die Videos ehrlich 
waren, ziemlich einfach.
Ich bin Sehr gespannt auf deine Lackierung, wenn du denn so weit bist.
Früher habe ich schon einige Autos lackiert und ich weiß, dass das nicht 
so einfach ist, wie es aussieht. Mein erstes Auto hatte ich dreimal 
lackiert.
Die Lackierer die ich kenne, die rauchen alle. Also zwischen den 
Lackaufträgen immer eine Zigarettenlänge warten.

von Gerhard O. (gerhard_)


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"Das sollte jeder handelsüblicher Abbeizer tun."

Hallo Frank,

Guter Gedanke, das einzige Problem ist, daß es (als Hobby) nicht 
bezahlbar ist. Da werde ich mir selber helfen müssen. Leider ist mir die 
Chemie des von Kenwood verwendeten Lacks unbekannt. Welches Abbeizmittel 
hier funktionieren wird, kann nur durch Versuch ermittelt werden.

Ferner, muß ich erst einen ähnlichen Lack Ersatz finden. Das wird noch 
einige Zeit beanspruchen. Auch die Entfernung vorhandener Kratzer muß 
sorgfältig erfolgen.

Gruß,
Gerhard

von Schorsch M. (schorschm)


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Man kann solche Teile auch sandstrahlen.

Die Oberflächer wird dann zwar etwas rauh, aber  das kann man vor dem 
Neulackieren mit Grundierung wieder ausgleichen.

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Guter Gedanke, das einzige Problem ist, daß es (als Hobby) nicht
> bezahlbar ist. Da werde ich mir selber helfen müssen. Leider ist mir die
> Chemie des von Kenwood verwendeten Lacks unbekannt. Welches Abbeizmittel
> hier funktionieren wird, kann nur durch Versuch ermittelt werden.
>
> Ferner, muß ich erst einen ähnlichen Lack Ersatz finden. Das wird noch
> einige Zeit beanspruchen. Auch die Entfernung vorhandener Kratzer muß
> sorgfältig erfolgen.
Hallo Gerhard,

ich würde das einfach mit feinem Schmirgel etwas anschleifen. Danach 
falls nötig eine dünne Schicht Rostschutzgrund. Nach dem Trocknen 
spachteln und nass schleifen. Nach dem Schleifen mit Füller spritzen - 
gibt ers auch als Spray - und wieder nasss schleifen. Füllern und 
Schleifen (Körnung immer etwas feiner wählen) solange wiederholen bis 
die Oberfläche Dir gefällt. Bei gleichmäßigen Oberflächenbild kannst Du 
lackieren, wenn's fleckig aussieht noch ne Schicht Haftgrund spritzen, 
damit das Lackbild dann ebenmäßig ist.
Braucht man zwar etwas Geduld, aber man wird mit einem schönen Ergebnis 
belohnt.

von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> nicht
> bezahlbar ist.

Bei euch ist das alles wohl ziemlich teuer.
Hier gibt es schon ab 10 Euro.

Selbst habe ich noch nicht viel abgebeizt und wenn, dann hatte ich den 
Abbeizer schon zur Verfügung gestellt bekommen.
Ob es da bestimmte Abbeizer für bestimmte Farben gibt oder auch 
universelle, das weiß ich leider nicht.
Sandstrahlen wäre auch noch möglich. Aber alles mit Kosten verbunden.
Dann hoffe ich, dass dir eine möglichst günstige Möglichkeit bald über 
den Weg läuft.

von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Moin,

Danke für Eure Gedanken zur Behandlung der Gehäuseschalen.

Übrigens bestehen die Gehäuseschalen aus irgendeiner Alu Legierung und 
nicht Eisenblech.

Zugang zu kostenloser Sandstrahlbehandlung habe ich leider nicht. Also 
müssen alle Arbeiten mit anderen Mitteln durchgeführt werden.

Ich werde bei der nächsten Gelegenheit nach Abbeizmitteln schauen, oder 
wie von Hans vorgeschlagen, vorgehen. Dieser Vorschlag gefällt mir 
eigentlich ohnehin noch am Besten. Da kann man vorsichtig vorgehen.

Ich muß auch herausfinden, ob ich einen ähnlichen Lack im Handel 
lokalisieren, identifizieren und erhalten kann. Der Originallack von 
Kenwood hat ein eigenartiges Tröpfchenmuster. Leider habe ich keine 
Ahnung wie ein solcher Lack überhaupt benannt wird.

Ich machte gerade ein paar Bilder. Wenn ich passenden identischen Lack 
hätte, könnte man möglicherweise auch nur ausbessern.

Das schwarze Hinterteil mit den Kühlrippen, bedarf auch Ausbesserung. 
Das werde ich wahrscheinlich nur selektiv ausbessern, weil der Rest noch 
unbeschädigt ist.

Seht Euch mal die Bilder an, um leichter zu einer Vorgehensweise zu 
kommen.

Den fehlenden Alert Drucktaster muß ich erst reparieren, weil mir bei 
der Demontage ein Plastikstutzen wegschnappte. Lässt sich aber beheben.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Der Originallack von
> Kenwood hat ein eigenartiges Tröpfchenmuster
Das könnte eine Art "Hammerschlag" Lack sein. Google mal danach. Den 
gibt es in verschiedenen Strukturgrößen. Schau Dir mal diese 
https://www.farben-hornauer.de/media/image/484/sudwest-all-deck-metallic-lack-satin.jpg?size=600 
Farbkarte an. Ich meine da ist was dabei was so ähnlich aussieht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hans schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Der Originallack von
>> Kenwood hat ein eigenartiges Tröpfchenmuster
> Das könnte eine Art "Hammerschlag" Lack sein. Google mal danach. Den
> gibt es in verschiedenen Strukturgrößen. Schau Dir mal diese
> 
https://www.farben-hornauer.de/media/image/484/sudwest-all-deck-metallic-lack-satin.jpg?size=600
> Farbkarte an. Ich meine da ist was dabei was so ähnlich aussieht.

Hallo Hans,

Danke. Das Anthrazit Beispiel scheint dem Original Lack ziemlich ähnlich 
zu sein. Meinst Du nicht auch?

Ich dachte ursprünglich auch an Hammerschlag Lack, aber dann müsste er 
eine sehr feine Struktur haben.

Naja, ich muß ja nicht hudeln. Es wäre schon nett, die Lackmängel zu 
beheben.

Heute hatte ich Gelegenheit wieder damit zu funken und erhielt wieder 
sehr gute Beurteilungen bezüglich Modulationsqualität. Momentan verhält 
sich das FG ohne jegliche Motzen. Die Backup Batterie habe ich nun auch 
installiert, damit sich der uC die Einstellungen merken kann. Er zieht 
übrigens 1.54mA. Mit einem 800mAh Akku, sollte der Backup mindestens ein 
Monat aushalten. Wenn man es regelmässig eingeschaltet hat, dann ist es 
ohnehin kein Thema. Das modernere TR-7950 kommt mit einer CR3032 Zelle 
über zehn Jahre oder mehr aus. Da sieht man den Unterschied in der uC 
Entwicklung. Der TR-7800 hat einen sehr alten uC drin.

Die große Frage stellt sich nun, war es den Einsatz wert? Persönlich 
finde ich schon, daß es ein interessantes Experiment war, einem solchen 
"Basket Case" wieder eine Existenzberechtigung zu verschaffen. Ich hätte 
ja meine Zeit auch mit vergessbarem TV Programm oder YT Videos 
Konsumieren oder durch soziale Medien auch vergeuden können. Eigentlich 
gehört dieses Forum zu den sozialen Medien dazu:-)

Der Harald K. hatte ja ohnehin schon anfänglich keine sehr gute Meinung 
von meinem "kindischen" Projekt. Vielleicht hatte er sogar recht...

Funktionieren tut er ja gut. Solange keine Komponentenschäden vorliegen, 
könnte man zufrieden sein. Es ist eigentlich schon toll, wie robust die 
Komponenten eigentlich sind. Das größte Problem war Korrosion der 
elektrischen Schaltermetalle mit Kupfer oder Ms Bestandteilen. Da 
bildete sich viel Kupfersulfat. Versilberte Oberflächen zeigten keinen 
Schaden.

Das arme Teil machte ganz schön was durch. Schade, daß man nicht weiß, 
wie es zu diesen Schäden kam. Vielleicht hat es in ein Fahrzeug geregnet 
und das Wasser tropfte auf das installierte Funkgerät. Oder es war in 
einer nassen Garage am Boden. Eigentlich schon eigenartig, daß die Leute 
nicht besser aufpassen. Naja, wer weiss...

Gruß,
Gerhard

von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich machte gerade ein paar Bilder. Wenn ich passenden identischen Lack
> hätte, könnte man möglicherweise auch nur ausbessern.

Hallo Gerhard!
Gute Baumärkte können den Lack "auslesen" und dir anfertigen. Also den 
Farbton. Die wissen auch oft was das für ein Lack ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich machte gerade ein paar Bilder. Wenn ich passenden identischen Lack
>> hätte, könnte man möglicherweise auch nur ausbessern.
>
> Hallo Gerhard!
> Gute Baumärkte können den Lack "auslesen" und dir anfertigen. Also den
> Farbton. Die wissen auch oft was das für ein Lack ist.

Hallo Frank,

Das wäre natürlich toll. Vielleicht gibt es diese Möglichkeit bei uns.

Gerhard

von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Die große Frage stellt sich nun, war es den Einsatz wert?

Ich finde schon. Aber das und wie viel es noch kosten darf, das kannst 
nur du beantworten.
Macht es dir Freude, dass du das fertig bekommen hast und es 
offensichtlich auch super zu hören ist? Musst du deshalb hungern?
Wenn nicht, dann ist es jeden Dollar wert.
Was haben wir sonst noch?
Ich habe mir noch einiges an Werkzeug bestellt. Ob ich das alles noch 
benutzen kann, weiß ich nicht, aber ich habe rießige Freude dran.
Heute kam noch so ein Akkuschrauberset. So eins mit stiftähnlichem 
Schrauber.
Ganz viele positive Bewertungen, ich glaube über 16000. Das Ding ist 
nicht nur super toll gemacht und verarbeitet, es ist perfekt für alle 
Haushaltsgeräte und -elektronik. Dann war da auch noch (endlich) ein 
Messschieber mit Uhr. Diese digitalen Dinger sind immer leer und 
irgendwie sind auch oft die Deckel weg. Der Messschieber war sogar im 
Grunde richtig günstig, für solche Messschieber. Den benutze ich auch 
sicher sehr viel.
Der Januar ist eigentlich (gerade jetzt, mit nur noch Krankengeld) kein 
geeigneter Monat, weil da alle Rechnungen für das ganze Jahr kommen.
Aber es bringt mir Freude und was kann ich sonst noch mit meinem Geld 
machen?
Für mich ist das richtig. Vielleicht kannst du das unter dem Aspekt 
sehen?
Aber zumindest hast du uns damit eine Freude gemacht.
Ich habe nicht deine Fähigkeiten und so habe ich ein bisschen das Gefühl 
dabei gewesen zu sein.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die große Frage stellt sich nun, war es den Einsatz wert?
>
> Ich finde schon. Aber das und wie viel es noch kosten darf, das kannst
> nur du beantworten.
Da hast recht. Naja, bis jetzt habe ich erst $40 ausgegeben.
> Macht es dir Freude, dass du das fertig bekommen hast und es
> offensichtlich auch super zu hören ist? Musst du deshalb hungern?
> Wenn nicht, dann ist es jeden Dollar wert.
> Was haben wir sonst noch?
Ich verstehe das. Klar.
> Ich habe mir noch einiges an Werkzeug bestellt. Ob ich das alles noch
> benutzen kann, weiß ich nicht, aber ich habe rießige Freude dran.
> Heute kam noch so ein Akkuschrauberset. So eins mit stiftähnlichem
> Schrauber.
Hast Du bitte einen Link?
> Ganz viele positive Bewertungen, ich glaube über 16000. Das Ding ist
> nicht nur super toll gemacht und verarbeitet, es ist perfekt für alle
> Haushaltsgeräte und -elektronik. Dann war da auch noch (endlich) ein
> Messschieber mit Uhr. Diese digitalen Dinger sind immer leer und
> irgendwie sind auch oft die Deckel weg. Der Messschieber war sogar im
> Grunde richtig günstig, für solche Messschieber. Den benutze ich auch
> sicher sehr viel.
> Der Januar ist eigentlich (gerade jetzt, mit nur noch Krankengeld) kein
> geeigneter Monat, weil da alle Rechnungen für das ganze Jahr kommen.
> Aber es bringt mir Freude und was kann ich sonst noch mit meinem Geld
> machen?
Hmmm...
> Für mich ist das richtig. Vielleicht kannst du das unter dem Aspekt
> sehen?
> Aber zumindest hast du uns damit eine Freude gemacht.
Wenn das der Fall ist, freut es mich auch sehr. Ich schreibe diese 
Projektbeschreibungen gerne und ich freue mich, wenn ich von den anderen 
und Euch lernen kann. Gerade durch diese Beitragmitarbeit ergeben sich 
oft unerwartete Synergien und Denkanstösse. Nur scheine ich das 
Missgefallen des Forums "Minusmann" herausgefordert zu haben, weil er 
immer noch akribisch aktiv ist.
> Ich habe nicht deine Fähigkeiten und so habe ich ein bisschen das Gefühl
> dabei gewesen zu sein.
Sag das überhaupt nicht. Du bist mir auf Deinen Erfahrungsgebieten 
meilenweit voraus.
Die Uhrenmessschieber sind mir teils auch lieber. Allerdings möchte ich 
den "Digitalen" auch nicht vermissen. Gerade auf der Drehbank ist der 
Digitale manchmal schwer abzulesen. Dann ist es gut die Wahl zu haben. 
Ich habe übrigens noch immer den metrischen Mitutoyu Messschieber aus 
meiner Lehrzeit in 1972. War mir lebenslang immer ein treuer Begleiter.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich habe übrigens noch immer den metrischen Mitutoyu Messschieber aus
> meiner Lehrzeit in 1972. War mir lebenslang immer ein treuer Begleiter.

Sind auch die teuersten.
Die Digitalen funktionieren auch bei Kälte nicht gut.
Da ich ja nur noch eine Garage zum basteln habe, funktionieren die nicht 
im Winter.

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Danke. Das Anthrazit Beispiel scheint dem Original Lack ziemlich ähnlich
> zu sein. Meinst Du nicht auch?

Hallo Gerhard,

ich habe es mir gerade angeschaut und meine auch, daß das Anthrazit dem 
Orginal recht nahe kommt. Wenn man das ganze Gehäuse lackiert, dann wäre 
es eh egal. Das Mausgrau (eins drüber) sieht auch nicht schlecht aus.
Wenn das Gehäuse Aluminium ist, dann würde ich vielleicht sogar weniger 
Aufwand beim Lakieren betreiben, Rostschutz braucht es dann definitiv 
nicht. Die Kratzer sind ja nun auch nicht so wild, außer am hinterern 
Kühlkörper, da sind schon deutliche Abplatzungen.Ich das Ganze mit 
Nassschleifpapier mit nicht zu feiner Körnung anschleifen und Füller 
oder Haftgrund spritzen. Dann noch mal mit feiner Körnung nachschleifen. 
Evtl. reicht beim Nachschleifen auch Schleiffließ - damit habe ich auch 
gute Erfahrungen gemacht. Dann einfach mit Lack Deiner Wahl lackieren.
Der Kühlkörper hinten wird wohl mehr Arbeit machen, da wirst Du wohl um 
das vollständige Abschleifen der obereren Kante nicht drum  herum 
kommen. Danach alles so abkleben, daß man nur noch den Kühlkörperrand 
sieht und diesen einfach dunkelgrau spritzen. Wenn es nicht zu viel 
Arbeit ist, kann man den Kühlkörper auch ausbauen und nackig machern, um 
ihn dann komplett zu spritzen. Ich würde ihn dann wahrscheinlich matt 
schwarz lakieren. Bei uns gibt es da im Baumarkt Auspufflack oder 
Ofenlack mattschwarz. Der ist auch hitzebeständig. Den gibt es auch in 
Anthrazit, was fast wie das Orginal aussieht.
Womit ich bei Metall nicht so gute Erfahrungen gemacht habe, sind 
wasserlösliche Lacke, da habe ich mit lösemittelbasierten als 
"Lackieramateur" bessere Ergebnisse hin bekommen.

Gerhard O. schrieb:
> Heute hatte ich Gelegenheit wieder damit zu funken und erhielt wieder
> sehr gute Beurteilungen ...
Na dann herzlichen Glückwunsch, da hat sich die Mühe doch gelohnt.

Gerhard O. schrieb:
> Der Harald K. hatte ja ohnehin schon anfänglich keine sehr gute Meinung
> von meinem "kindischen" Projekt. Vielleicht hatte er sogar recht...
Och, das ist am Ende Ansichtskarte. Hier im Forum sind halt einige 
unterwegs, die eben keine Affinität für alte Technik haben und für 
solche Leute gibt es die Option Historisches zu erhalten eben nicht. Ist 
ja auch nicht weiter schlimm jeder setzt ebenseine Prioritätren anders.
Andere wiederum haben Spaß daran Altes zu erhalten und freuen sich wenn 
es gelingt. Ob die technischen Parameter der alten Schätzchen mit den 
Segnungen der Moderne mithalten können ist da eher nebensächlich. Hier 
zählt nur der Erfolg die alte Technik wiederzubeleben. So ist es eben 
bei Deiner Funke, die Du erfolgreich wiederbelebt hast. Du bist bei der 
Aktion nicht dümmer geworden, am Ende steht der Erfolg und Du darfst mit 
Recht stolz auf das Ergebnis sein. Es gibt Dinge die mach man weil man 
Freude daran hat. Das Finanzielle rückt dann eben in den Hintergrund, 
d.h. am Ende rechnet man nicht nach ob sich die investierten Cents im 
Sinne von Wirtschaftlichkeit gelohnt haben. Bei manchen Dingen ist der 
ideelle Wert größer. Die Reise nach Grimeton die ich letztes Jahr mit 2 
Freunden gemacht habe, war rein rechnerisch auch kein Schnäppchen, aber 
es war ein tolles Erlebnis, wir haben viel gelernt und wir zehren noch 
heute davon. Insofern war da jeder investierte Euro eine gute Anlage.
Die Menschen sind halt unterschiedlich und bewerten die Dinge auch 
verschieden. Freue Dich einfach über Dein gelungenes Projekt. Es muß nur 
Dir Freude bereiten und niemanden sonst, auch wenn es hier einige gibt, 
ich eingeschlossen, die die Freude gern mit Dir teilen.
Also habe noch lange Freude mit Deinem Funkgerät - nochmals Glückwunsch 
für die gelungene Restaurierung, der Rest wird auch noch klappen.
Ich freue mich schon auf Dein nächste Projekt, das Du hoffentlich mit 
uns teilst. Danke für den interessanten Bericht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Hans,

Vielen Dank für Deine Ansicht zum Lackieren. Was den Kühlkörper 
betrifft, müsste man nur den Rahmen neu beschichten. Die Rippenzone ist 
frei von Beschädigungen. Wenn ich es so mache, wie von Dir 
vorgeschlagen, dann genügt die Neubearbeitung des Kühlkörper Rahmens.

Ich werde mal recherchieren von wie ich den Anthrazit Lack herbekomme. 
Gibt es bestimmt auch hier.

Die Gehäusehaubenschrauben sehen leider etwas mitgenommen aus. Es wäre 
gut, wenn ich ähnliche M3 Kreuzschlitzschrauben nachkaufen könnte, auch 
wenn ich sie lackieren müsste.

Zum Anderen, da kann man sicherlich der verschiedensten Meinungen sein 
und ist eben, wie Du schon sagst, eine Ansichtssache. Jedenfalls hat mir 
diese Restaurierung und bisheriger Erfolg Freude gemacht.

Wird es zuverlässig sein? Kann man nicht wissen. Es ist immerhin 40 
Jahre alt. Zwei der 470uF/16V Elkos wiesen Elektrolyt Leckspuren auf und 
hatten eine leicht gewölbte Oberseite. Elektrisch waren sie aber noch 
gut.

Was den Funkbetrieb betrifft, gibt es keine Beanstandungen. Der 
Empfängerteil hört sich sauber und klar an. Auch gefällt mir sehr die 
Art der Frontpanelbedienung und LED Anzeigen. Es gibt auch keine 
umständliche Menüführung und den damit verbundenem Lernaufwand.

Was die Technik des Geräts betrifft, braucht es sich aber nicht vor 
modernen Geräten zu verstecken und dürfte, was Selektivität und 
Übersteuerungsfestigkeit betrifft, ihnen sogar überlegen sein. Viele der 
neuen Geräte aus China, haben diesbezüglich Mankos, wie man gelegentlich 
beanstanded hört. Kann es aber mangels solcher Geräte nicht selber 
beurteilen.

Der einzige "moderne" Nachteil dieser alten Geräte ist die noch in den 
Kinderschuhen steckende CTCSS Unterstützung. Bei den modernen Geräten 
kann man für jede gespeicherte Parametrisierungszuordnung auch noch die 
zugehörige CTCSS Zuordnung mitspeichern. Hier kann ich CTCSS nur ein- 
oder Ausschalten. Aber das macht nichts, weil unsere Relais bis auf 
einen, ohnehin gemeinsame CTCSS Tonfrequenzen aufweisen. Ansonsten sind 
solche FM Funkgeräte durchaus noch kompatibel, solange man nicht 
"Digital" funken möchte.

Es wäre z.B. denkbar, die angezeigte Kanalnummer zu dekodieren und als 
Tabellenindex für eine CTCSS LUT zu verwenden, um jeden Speicherkanal 
die gewünschte CTCSS Frequenz zuordnen zu können. Ist halt eine Frage 
des Aufwands. Platz dafür wäre innen genug.

Gerhard

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Jedenfalls hat mir
> diese Restaurierung und bisheriger Erfolg Freude gemacht.
was am Ende das Entscheidende ist. Es ist halt so wie mit dem Angler, 
dem Wurm und dem Fisch - der Wurm muß dem Fisch schmecken und nicht dem 
Angler.

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Es wäre z.B. denkbar, die angezeigte Kanalnummer zu dekodieren und als
> Tabellenindex für eine CTCSS LUT zu verwenden, um jeden Speicherkanal
> die gewünschte CTCSS Frequenz zuordnen zu können. Ist halt eine Frage
> des Aufwands. Platz dafür wäre innen genug.
Die Frage ist, was man am Ende will. Möchte man ein historische Gerät 
erhalten, dann sollte man es nicht verbasteln. Eine Erweiterung die über 
den ursprünglichen Funktionsumfang hinaus geht, wäre in diesem Sinne 
natürlich verbasteln. Ich denke auch so ein Oldie hat seinen Charme, 
gerade weil er eben nach heutigen Maßstäben nicht perfekt ist.
Ich habe in meiner Jugend auch so manches alte Röhrenradio oder 
Kölledaverstärker gepimpt, um die Geräte meinen Bedürfnissen anzupassen. 
Damals war man ja als Bub froh, wenn man ein Radio und/oder einen 
Verstärker mit etwas Wums sein eigen nennen konnte. Da hat man natürlich 
zu gesehen, daß die Teile alles abdeckten was man damals für nötig 
erachtete. Heute sehe ich das anders und würde das so nicht mehr machen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hans schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Jedenfalls hat mir
>> diese Restaurierung und bisheriger Erfolg Freude gemacht.
> was am Ende das Entscheidende ist. Es ist halt so wie mit dem Angler,
> dem Wurm und dem Fisch - der Wurm muß dem Fisch schmecken und nicht dem
> Angler.

Hmmm...

Hans schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Es wäre z.B. denkbar, die angezeigte Kanalnummer zu dekodieren und als
>> Tabellenindex für eine CTCSS LUT zu verwenden, um jeden Speicherkanal
>> die gewünschte CTCSS Frequenz zuordnen zu können. Ist halt eine Frage
>> des Aufwands. Platz dafür wäre innen genug.
> Die Frage ist, was man am Ende will. Möchte man ein historische Gerät
> erhalten, dann sollte man es nicht verbasteln. Eine Erweiterung die über
> den ursprünglichen Funktionsumfang hinaus geht, wäre in diesem Sinne
> natürlich verbasteln. Ich denke auch so ein Oldie hat seinen Charme,
> gerade weil er eben nach heutigen Maßstäben nicht perfekt ist.
> Ich habe in meiner Jugend auch so manches alte Röhrenradio oder
> Kölledaverstärker gepimpt, um die Geräte meinen Bedürfnissen anzupassen.
> Damals war man ja als Bub froh, wenn man ein Radio und/oder einen
> Verstärker mit etwas Wums sein eigen nennen konnte. Da hat man natürlich
> zu gesehen, daß die Teile alles abdeckten was man damals für nötig
> erachtete. Heute sehe ich das anders und würde das so nicht mehr machen.

Ist wahr. Im Grunde genommen passt eine einzige Frequenz. Es gibt nur 
ein Relais mit einer abweichenden CTCSS Frequenzzuordnung. Damit könnte 
man leben. Ja, verbasteln möchte ich es eigentlich lieber nicht. Naja, 
mein Vorschlag war mir nur eben so herausgerutscht.

Was ist eigentlich "Kölleda"? Ein Firmenname? Als Junge hatte ich 
übrigens  auch keine Hemmungen, schöne Geräte zu schlachten, nur um zu 
deren Teilen zu kommen oder meine Wissbegier zu befriedigen. Aber damals 
ging es nicht anders. Taschengeld war sehr knapp. Ich sägte sogar eine 
11er Serie Röhre auseinander, nur um herauszufinden, was sich drinnen 
versteckte. Aber es musste sein. Ich musste es wissen. Einige der 
schönen alten Radios tun mir noch heute leid und würden auch heute noch 
gut aussehen.

von Hans (ths23)


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Gerhard O. schrieb:
> Was ist eigentlich "Kölleda"? Ein Firmenname?
Also mit Kölleda habe ich einen Verstärker gemeint, wie er früher z.B. 
in Betriebsfunkanlagen installiert war. Die waren mit 100V-Technik und 
es gab sie in verschiedenen Leistungskategorien (25, 50, 75 und 100W). 
Anfangs waren die in der Endstufe mit EL12, dann EL34 und ab Ende der 
70'ziger mit Transistoren (bei uns Importe aus Tschechien - Tesla) 
bestückt.
Kölleda ist ein Ort in der Nähe von Erfurt und dort gibt es das Funkwerk 
Kölleda (nicht mit dem Funkwerk Erfurt verwechseln, das waren 
verschiedene Paar Schuhe). Die haben neben diesen Beschallungsanlagen, 
auch Wechselsprechanlagen und Hörgeräte gebaut. Später kamen dann noch 
Zugfunkanlagen dazu.
Das Funkwerk Kölleda gibt es immer noch (s.h. https://funkwerk.com). 
Heute bauen die Fahrgastinformationssysteme und Zugfunkanlagen. Das ist 
deren Kerngeschäft. Daneben bauen die auch Anlagen für's 
Gebäudemanagement. Schau Dich einfach mal auf deren Webseite um - ist 
ganz interessant.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Hans,

Danke für Deine Kölleda Hinweise. Da gibt es im Internet viel zu sehen. 
Die waren damals auf NF Beschallung spezialisiert. War das erste Mal, 
daß ich diesen Namen hörte.

Apropro, EL12. Als Teen baute ich damals in 1968 für die Garage Disco 
meines Freundes einen Verstärker mit der EL12. Für unsere damaligen 
Fähigkeiten und Ansprüche eine tolle Sache. Fand "Anklang":-)

Was den TR-7800 betrifft, installierte ich gestern die 500mAh uC Backup 
NiMh Batterie. Das sind zwei Schnurlos-Telefon Batteriesätze. Voll 
aufgeladen, ist über 10Tage B.U. Zeitspanne theoretisch möglich. Ich 
legte den Ladestrom auf 10mA fest. Im Original sind es rund 23mA. Ich 
weiß nicht ob die Reduzierung Sinn hat. Als Dauerladung dachte ich, 
weniger wäre da besser.

Ich habe den Transceiver nun erstmalig im Stationsbetrieb. Sieht mit den 
LED Anzeigen nostalgisch nett aus und sind gut sichtbar. Der nächste 
Schritt ist, die kleine CTCSS LP mit dem S7116 zu entwerfen. Man könnte 
es auch mit einem uC machen. Nur müsste ich mich da erst gescheit 
machen, wie man genaue Frequenzen im 100Hz bis 300Hz Bereich mit 0.1Hz 
Auflösung im gewünschten Bereich und definierten Frequenzen 
programmiert. Dann fragt es sich, R.E. mit T.P.F, PWM oder ein Ladder 
Network DAC für den Sinus.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Momentan gibt es nicht viel Neues zu berichten. Ich teste den TR-7800 im 
Dauerbetrieb und es benahm sich bis jetzt vorbildhaft. Mal sehen ob man 
das noch ein Jahr später behaupten kann. Man weiß ja nicht, ob die 
vorhergehende interne Feuchtigkeit als ein Katalyst für schleichende 
Langzeit Komponentenfehler verantwortlich gemacht werden kann. 
Andrerseits befindet sich das Gerät jetzt im Bereich stabiler, 
konstanter relativer Luftfeuchtigkeit und es ist zu hoffen, dass dieser 
Umstand sich positiv auswirkt. Die einzig noch ausstehende Fehlersuche 
betrifft die DTMF Funktion. Aus irgendeinen Grund tut sich da nichts. 
Ist aber für mich momentan nicht sehr wichtig, weil ich diese Funktion 
fast nie brauche. Vermutlich hat diese Fehlfunktion ohnehin eine leicht 
zu findende banale Ursache und möglicherweise durch das Zerlegen und 
Wiederzusammensetzung des Funkgeräts verursacht.

Den hinteren Kühlkörper Rahmen werde ich zum nach Lackieren des Rahmens 
vorbereiten und später mit Halbmatt Lack beschichten. Den Lack muß ich 
mir erst identifizieren und besorgen. Für die beiden Alu-Schalen gilt 
dasselbe.

Übrigens, falls es interessiert, mit wie wenig Leistung man Funkverkehr 
auf UKW mit guten Antennen betreiben kann, erzähle ich Euch über einen 
Versuch vor rund 30 Jahren auf 2-m. Damals war ich regelmässig in 
Verbindung mit einer rund 14km AFU Station. Bei einem dieser QSOs schlug 
ich vor, herauszufinden, mit wie wenig Sendeleistung noch verständlicher 
FM Funkverkehr gemacht werden kann.

Auf beiden Seiten wurden Yagi Richtantennen mit einem Antennengewinn von 
mindestens 10 oder ein bisschen mehr dB Antennengewinn, eingesetzt. Die 
Gegenstation befand sich etwas erhöht auf einem Hügel und setzte eine 
sogenannte Skeletton-Slot Zwillings-Yagi Antennenanordnung auf einem 
15-m Antennenmast ein. Meine Antenne war eine 11Element Cushcraft Yagi 
mit 13dB Gewinn. Antennenkabel bei mir 30m LMR400.

Um die Sendeleistung kontrolliert verändern zu können, schleifte ich 
eine in dB schaltbare HP Eichleitung zwischen Antennenkabel und 
Funkgerät ein. Die Sendeleistung am Eingang des Abschwächers betrug 
300mW von meinem Eigenbau Handfunksprechgerät. Stufenweise erhöhte ich 
die Abschwächung bis zum Schluss die Grenze einer einwandfreien 
Verständigung bei 1mW HF Leistung ins Antennenkabel lag.

Es war schon toll, daß man sich mit so wenig Leistung noch einwandfrei 
verständigen konnte. Unsere Empfänger erlaubten noch um 0.1uV 
einwandfreie Verständigung.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Man sollte den Forenbereich "Projeke und Code" umbenennen in
> "Irgendwelche Basteleien ohne Bezug".

Hallo Harald,

Ich bin nicht wirklich nachtragend:-)

Es würde mich aber trotzdem interessieren, ob Du immer noch derselben 
Meinung bist.

 "Irgendwelche Basteleien ohne Bezug" hörte sich nämlich schon sehr 
abfällig an.

Intern sieht man dem Gerät seine Geschichte nur noch bei genauem 
Hinsehen und Wissen an und funktionierte nun schon die ganze Zeit ohne 
irgendwelche Probleme. Im Funkbetrieb hat es sich mittlerweile sehr gut 
bewährt und erhält immer sehr gute Modulationsreporte.

Ich bin schon der Meinung, daß dieses Unternehmen interessante 
Erkenntnisse zu sammeln verhalf.

Kannst Dich ja dazu äussern, wenn Du willst.

Gruß,
Gerhard

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> "Irgendwelche Basteleien ohne Bezug" hörte sich nämlich schon sehr
> abfällig an.

Moin Gerhard!

Finde ich auch.
Deine Sachen, ich meine alle deine Sachen, könnten dann andernfalls in 
"Kunstwerke" platziert werden.

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