Forum: HF, Funk und Felder Welche elektrische Leistung benötigt ein 100 Kilowatt Radiosender?


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von Alex (alex_k2)


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Hallo,
Welche elektrische Leistung benötigt ein 100 Kilowatt Radiosender?

von Harald A. (embedded)


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von Al (almond)


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Harald A. schrieb:
> https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=9323

Ziemlicher Bullshit und Thema verfehlt. Leseprobe:

"Ein UKW-Sender in Deutschland, der 100 kW abstrahlt, wird normalerweise 
mit 10 kW betrieben. Die 90 zusätzlichen KW rühren vom Antennengewinn".

Frage an den Threadopener: Um was für einen Radiosender soll es denn 
gehen?  AM, FM, DAB+?

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Harald A. schrieb:
> https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=9323

Ob das daraus auch für den TO so klar wird?

Der nackte Sender kann keinen Wirkungsgrad größer 1 haben, benötigt also 
für 10kW Ausgangsleistung mindestens 10kW Leistung aus dem Netz. Für 
einen Röhrensender eines namhaften Herstellers mit 10kW wurde da 
beispielhaft 18kW Aufnahmeleistung genannt.

Alles andere ist dann Sache der jeweiligen Antenne.

von Al (almond)


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> Der nackte Sender kann keinen Wirkungsgrad größer 1 haben, benötigt also
> für 10kW Ausgangsleistung mindestens 10kW Leistung aus dem Netz. Für
> einen Röhrensender eines namhaften Herstellers mit 10kW wurde da
> beispielhaft 18kW Aufnahmeleistung genannt.
>
> Alles andere ist dann Sache der jeweiligen Antenne.

Noch mehr Bullshit. Die Antenne und ihr Gewinn haben nichts mit dem 
Energieverbrauch eines Senders zu tun.

Wirkungsgrad = HF-Leistung out ./. Leistung in

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Es ist normalerweise ein Clas A Verstärker mit 50% Wirkungsgrad.

von Alex (alex_k2)


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Al schrieb:
> Frage an den Threadopener: Um was für einen Radiosender soll es denn
> gehen?

FM und DAB+

Die Aussage im verlinkten Rundfunkforum verstehe ich nicht, weil die 
Energiebilanz meinem Verständnis von Physik widerspricht.  Wie soll der 
Sender mehr abstrahlen als er aufnimmt? Die gleiche Aussage habe ich in 
einem Youtube-Video gehört. Da hat der Videomacher wohl auch das 
Rundfunkforum gelesen.
https://www.youtube.com/watch?v=i37CCU4IzmQ&;

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Harald A. schrieb:
> https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=9323

Der Kokolores ist von 2004!!!
Uralte Schice!

von Harald A. (embedded)


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Alex schrieb:
> Die Aussage im verlinkten Rundfunkforum verstehe ich nicht, weil die
> Energiebilanz meinem Verständnis von Physik widerspricht.  Wie soll der
> Sender mehr abstrahlen als er aufnimmt?

Definitionssache.

von Harald A. (embedded)


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Benedikt L. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=9323
>
> Der Kokolores ist von 2004!!!
> Uralte Schice!

Ja, stimmt, Du hast recht, dickes Sorry für die Belästigung. Hatte 
vergessen, dass sich solche Gesetzmäßigkeiten alle paar Jahre ändern. 
Wie ist denn der aktuelle Stand? Das wäre ja mal interessant.

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Alex schrieb:
> Die Aussage im verlinkten Rundfunkforum verstehe ich nicht, weil die
> Energiebilanz meinem Verständnis von Physik widerspricht.  Wie soll der
> Sender mehr abstrahlen als er aufnimmt? Die gleiche Aussage habe ich in
> einem Youtube-Video gehört. Da hat der Videomacher wohl auch das
> Rundfunkforum gelesen.

Da wird einiges missverständlich angeführt.

Stell dir vor, du hast eine 55W-Autoscheinwerfer-Birne und selbige 
hängst du an eine 12V-Versorgung, ganz ohne den Rest der Lampe, also 
einfach nur die Birne.
Verbrauch: 55w
Sie wird nicht sehr weit leuchten.

jetzt baust du die Birne in den Scheinwerfer ein und siehe da, sie wird 
erheblich weiter leuchten.

Verbrauch immernoch 55w

Du hast also einen Gewinn, aber nur in einer Richtung.

Alles was sonst rundum abgestrahlt wird, wird jetzt in eine Richtung 
gebündelt.

Genau das ist dieser sagenhafte Gewinn.

von Alex (alex_k2)


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Egal ob mit oder ohne Hohlspiegel, die abgestrahlte Leistung der Lampe 
bleibt gleich. Es wird nur gebündelt.

Dann wäre bei dem Radiosender nicht die Ausgangsleistung des Senders 
gemeint, sondern sowas wie eine effektive Strahlungsleistung des Senders 
mit Antenne.

von Al (almond)


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Alex schrieb:
> Egal ob mit oder ohne Hohlspiegel, die abgestrahlte Leistung der
> Lampe bleibt gleich. Es wird nur gebündelt.
> Dann wäre bei dem Radiosender nicht die Ausgangsleistung des Senders
> gemeint, sondern sowas wie eine effektive Strahlungsleistung des Senders
> mit Antenne

Yepp,

Nur, nach der EIRP hat niemand gefragt. Der TO fragt nach der 
Energiebilanz eines Senders. Was soll dann das Gefasel vom 
Antennengewinn. Der hat doch mit dem Senderwirkungsgrad nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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Also erst mal sind FM und DAB zwei Paar Schuhe. Während man FM 
nichtlinear verstärken kann und idealerweise fast auf 100 Prozent kommen 
könnte (praktisch  60 bis 80 Prozent), muss DAB linear verstärkt werden. 
Dadurch liegt man dann bei eher 40 Prozent.

von Rainer W. (rawi)


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Al schrieb:
> "Ein UKW-Sender in Deutschland, der 100 kW abstrahlt, wird normalerweise
> mit 10 kW betrieben. Die 90 zusätzlichen KW rühren vom Antennengewinn".

Was für ein Schwachsinn.
Wenn der Sender 100 kW abstrahlt, strahlt er 100 kW ab und braucht dafür 
entsprechend dem Wirkungsgrad eine entsprechend höhere Eingangsleistung. 
In welche Richtungen die Antenne die Leistung in den Raum abstrahlt, 
d.h. was daraus für eine EIRP wird, steht auf einem anderen Blatt.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mario M. schrieb:
> Dadurch liegt man dann bei eher 40 Prozent.

Bist du dir da für aktuelle Technik so sicher?

Zumindest Mittelwellen-Sender wurden am Ende ihrer Zeit in Klasse D 
betrieben. Bei VHF habe ich keine Referenz, weiß nicht, was da jetzt 
verbaut wird. Kann mir aber gut vorstellen, dass das auch nicht mehr 
plumpe Klasse A ist, schließlich würde sich bei den Leistungen jegliche 
Verbesserung des Wirkungsgrads in barem Geld bezahlt machen.

https://ieeexplore.ieee.org/document/4015057

"The amplitude-modulation linearity is excellent, making it well suited 
for use in a Kahn-technique (EER) transmitter"

von Mark S. (voltwide)


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Bei 100kW PMPO kommt man auch schon mit erheblich weniger 
Leistungsaufnahme hin.

von Georg S. (randy)


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> > Dadurch liegt man dann bei eher 40 Prozent.

> Bist du dir da für aktuelle Technik so sicher?

Um mal was nützliches zu schreiben: Der Wirkungsgrad wird irgendwo 
zwischen 40 und 80% liegen. also kannst du mal von 125-250kW 
Leistungsaufnahme aus dem Netz ausgehen wenn 100kW Hochfrequenz 
abgestrahlt werden. Damit hast du zumindest eine Hausnummer.
Alles andere was hier im Thread geschrieben steht kannst du gerne 
ignorieren. Normalerweise ist hier im Forum der Ton brauchbarer.

von Res (resmon)


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Typischerweise wird bei Rundfunksendern als "Sendeleistung" die EIRP 
genannt und nicht die Senderausgangsleistung.
Dies, weil für die Reichweite die EIRP relevant ist und nicht die 
Senderausgangsleistung.

Also, je nachdem wie man Sendeleistung definiert (genau genommen wäre es 
dann äquivalente isotrope Strahlungsleistung), kann sie höher sein als 
die Leistungsaufnahme des Senders.

von Al (almond)


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Res schrieb:
> Typischerweise wird bei Rundfunksendern als "Sendeleistung" die EIRP
> genannt und nicht die Senderausgangsleistung.

Unsinn. Man lese das Datenblatt eines Rundfunksenders. Dort ist 
Senderleistung und Wirkungsgrad spezifiziert. Die Art der 
angeschlossenen Antenne an einem Standort und ein eventueller 
Bündelungsgewinn ist dabei vollkommen irrelevant.

Der TO fragt nach elektrischer Leistung, die man reinstecken muss um 10O 
kW Hochfrequenz zu erzeugen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Alex schrieb:
> Welche elektrische Leistung benötigt ein 100 Kilowatt Radiosender

Ich würde mindestens vom Doppelten aus gehen, denn überall lauern 
Verluste in der Erzeugung, Verstärkung, Übertragung zur Antenne, in der 
Antenne selbst. Nicht zuletzt benötigt die Anlage Kühlung an vielen 
Stellen, die Sendemasten haben lustig blinkende Lichter für nächtliche 
Piloten, die sich daran orientieren möchten...

mfg

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Al schrieb:
> Unsinn.

Kein Unsinn! Man unterscheidet definitiv zwischen Sendeleistung und 
Strahlungsleistung, aber da der TO nach Sendeleistung gefragt hat, hast 
du natürlich Recht. Man geht also davon aus, dass am Ausgang statt einer 
Antenne eine Dummy-Load geschaltet ist und dann beträgt die 
Eingangsleistung bei einem Wirkungsgrad von 50% natürlich 200 Kilowatt.

Man versucht aber trotzdem den Wirkungsgrad über 50% zu bringen, denn 
man will ja nicht einfach so volle 100 kostbare Kilowatt verheizen.

von Rainer W. (rawi)


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Enrico E. schrieb:
> Man geht also davon aus, dass am Ausgang statt einer
> Antenne eine Dummy-Load geschaltet ist

Wieso das?
Eine vernünftig angepasste Antenne strahlt die vom Sender kommende 
Leistung auch ab, falls das SWR stimmt. Solange die Antenne für eine 
Frequenz optimal angepasst ist, besitzt die, genauso wie eine Dummy 
Load, eine rein reelle Impedanz.

von Ralph B. (rberres)


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Enrico E. schrieb:
> Man unterscheidet definitiv zwischen Sendeleistung und
> Strahlungsleistung, aber da der TO nach Sendeleistung gefragt hat, hast
> du natürlich Recht. Man geht also davon aus, dass am Ausgang statt einer
> Antenne eine Dummy-Load geschaltet ist und dann beträgt die
> Eingangsleistung bei einem Wirkungsgrad von 50% natürlich 200 Kilowatt.

Der TO hatte folgendes gefragt

Alex schrieb:
> Welche elektrische Leistung benötigt ein 100 Kilowatt Radiosender?

Bei Rundfunk und Fernsehsendern wird aber im allgemeinen die effektive 
Strahlungsleistung also ERP angegeben, und nicht die 
Senderausgangsleistung. Hier ist der Antennengewinn bereits 
berücksichtigt.

Bei einen durchaus üblichen Antennengewinn von 10db wäre also eine 
Senderausgangsleistung von 10KW notwendig, wie weiter oben schon 
angedeutet ist. Bei einen Wirkungsgrad von 50% wird also aus dem Netz 
20KW benötigt.
In FM Sender ist der Wirkungsgrad allgemeinen höher als 50% weil die 
Verstärker im C-Betrieb arbeiten. Zu berücksichtigen sind allerdings 
noch die Verluste im Antennenkabel.

Ralph Berres

von Lu (oszi45)


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Es kommt auch etwas auf den konkreten Sender an. Ein alter Röhrensender 
brauchte auch noch ausreichend Heizleistung bevor er 100kW liefert. Bei 
den heutigen Sendern, die in einen Schrank passen, ist der Wirkungsgrad 
wesentlich besser. Es bleibt natürlich die Frage "Stromverbrauch" od. 
was er abstrahlen darf (EIRP).

von Karl B. (gustav)


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Ab Minute 8 etwa:
https://www.youtube.com/watch?v=8UtXYabdMVQ
Anodenstrom mal Anodenspannung der Endstufe plus Heizleistung
plus Leistung des Modulators noch dazu.
Das wäre grob geschätzt die nötige Leistung, die aus dem Versorgungsnetz 
gezogen würde,
bzw. Dieselgenerator zur Verfügung stellen müsste.
Bei PWM-betriebenen Sendern sieht die Energiebilanz etwas anders aus.
Stichwort Doherty-Endstufe.

ciao
gustav

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Ab Minute 8

ein Sender von 1960 …

von Karl B. (gustav)


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Jörg W. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Ab Minute 8
>
> ein Sender von 1960 …
Schon klar,
Deswegen ja der dezente Hinweis auf Doherty
https://en.wikipedia.org/wiki/Doherty_amplifier
und PWM.
https://www.radioworld.com/tech-and-gear/understanding-pwm-transmitters

ciao
gustav

von Bernhard (bernhard_123)


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Alex fragte zu allgemein nach der Leistungsaufnahme eines "100 Kilowatt 
Radiosender"

Bei Radiosendern (Hörrundfunksendern) wird üblicherweise, aber nicht 
immer, angegeben:

- unter 30 MHz: die Ausgangsleistung des Senders
- über 30 MHz: die äquivalente isotrope Strahlungsleistung der Antenne 
in Hauptstrahlrichtung (EIRP, 
<https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalente_isotrope_Strahlungsleistung>;)

Bernhard

von Rainer D. (rainer4x4)


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Georg S. schrieb:
> Der Wirkungsgrad wird irgendwo
> zwischen 40 und 80% liegen.

Die Angabe ist nur zum Teil richtig. Unsere analog TV Klystronsender 
brauchten für 10/1kW (Bild/Ton) Ausgangsleistung etwa 50kW aus dem Netz. 
Davon verbrauchte allein das Klystron 40kW. Der Rest wurde rund um die 
Uhr weggekühlt.
Die nachfolgenden Tetrodensender hatten einen Wirkungsgrad von ca 40%.
Ukw Sender lagen zwischen 40(Röhren) und 60(Transistoren) Prozent.
Analog TV Umseter brauchten für 20 - 50W Ausgangsleistung runde 800 - 
900W Netzleistung.
Spätere DRM, DAB und DVB-T Sender waren deutlich besser. Haben mich 
allerdings kaum noch tangiert.

Der TS sollte seine Frage etwas präzisieren. Ist die Leistung aus den 
Frequenzlisten der Rundfunkanstalten gefragt, also EIRP, oder die 
tatsächliche Ausgangsleistung am RF-Stecker des Senderschrankes?
Sind alte analoge Sender gemeint, oder neue digitale Sender?
Die Frage ist imho zu allgemein gehalten.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Rainer D. schrieb:
> Ausgangsleistung etwa 50kW aus dem Netz.
> Davon verbrauchte allein das Klystron 40kW. Der Rest wurde rund um die
> Uhr weggekühlt.

Das heißt, dass der Stromverbrauch je nach Klimaanlage noch hinzukommt 
(wie bei jedem Rechenzentrum). Also verbrauchte Gesamtleistung geschätzt 
das 3-fache plus Kosten Notstromaggregat usw.

von Georg S. (randy)


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> Bei einen durchaus üblichen Antennengewinn von 10db wäre also eine
> Senderausgangsleistung von 10KW notwendig

Ah, interessant. Das war mir noch nicht klar, obwohl ich schon seit 
Jahren in der HF bin.

von Bernhard (bernhard_123)


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> Bei einen durchaus üblichen Antennengewinn von 10db wäre also eine
> Senderausgangsleistung von 10KW notwendig

Ja, so arbeiten viele rund strahlende UKW- und DAB-Grundnetzsender.
Mit Antennengewinn abzüglich Verluste 10 dB:
- UKW: P_Sender = 10 kW, EIRP = 100 kW
- DAB: P_Sender =  1 kW, EIRP =  10 kW

Viele Anlagenbetreiber verwenden Antennen von Kathrein.
https://www.kathrein-bca.com/produkte/kathrein-produkte/kataloge-und-broschueren
und darin die erste Broschüre "BROADCAST-SOLUTIONS - Antenna Systems and 
Components" vom August 2023 zeigt auf den Seiten 8 bis 9 in Deutschland 
oft verwendete Antennensysteme für UKW.
Die UKW-Sendeanlagen mit EIRP = 100 kW verwenden oft die Kombination in 
der letzten Zeile der Tabelle auf Seite 8:
- 8-fach-Stockung (16 Dipole übereinander) mit
- 4 Panels im Umfang (für Rundstrahlung)
insgesamt also 64 strahlende Dipole.

Beachten sollte man noch:
Bei UKW braucht man für jedes Programm diese Leistung, bei DAB sind 
darin alle Programme eines Ensembles enthalten.
UKW-Sender haben einen etwas höheren Wirkungsgrad als DAB-Sender.
Und: "Rundstrahlung" bedeutet "kreisrund", nicht "kugelrund".

Bernhard

von Rainer W. (rawi)


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Bernhard schrieb:
> Und: "Rundstrahlung" bedeutet "kreisrund", nicht "kugelrund".

Wie auch - sonst käme man nicht auf 10dB Gewinn

von Bernhard (bernhard_123)


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Ein "100 Kilowatt Radiosender" für Kurzwelle (KW)

mit Vorhangantenne HRS4/6 abzüglich Verluste 20 dB:
- KW: P_Sender = 100 kW, EIRP = 10 MW

Zum Wirkungsgrad habe ich keine ausreichenden Unterlagen gefunden. Ich 
schätze im Mittel um 50 % (inkl. Modulator und Kühlung), d. h. mittlere 
Leistungsaufnahme ca. 200 kW. Die Leistung hängt auch vom Programm und 
der Audiokompression ab.

Bernhard

von Ralph B. (rberres)


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Bernhard schrieb:
> Ein "100 Kilowatt Radiosender" für Kurzwelle (KW)

Ein KW Sender wird amplitudenmoduliert.

Bei einen Modulationsgrad von 100% muss für einen Träger von 100KW 
Leistung zusätzlich die Hälfte der Senderleistung für die beiden 
Seitenbänder aufgewendet werden. Macht also insgesamt 150KW Leistung.

Allerdings wird in der Regel 70% Modulationsgrad maximal genutzt.

Wobei die HF Endstufe bei einen anodenmodulierten Sender im C-Betrieb 
arbeitet, die Gegentakt-NF Endstufe für den Modulator im B-Betrieb 
arbeitet und beide einen Wirkungsgrad von etwa 70% haben kann.

Die Spitzenleistung beträgt dabei bis das vierfache des unmodulierten 
Trägers. Sie ist interessant bei Vorstufenmodulation, wie z.B. bei 
analogen Fernsehsenderendstufen.

Wenn aber in der Vorstufe moduliert wird, muss die HF Endstufe im 
A-Betrieb arbeiten, und für die Spitzenleistung, also die vierfache 
Trägerleistung ausgelegt sein. Dafür entfällt die Leistung des 
Anodenmodulators, welche ja hier nicht benötigt wird. Der Wirkungsgrad 
sinkt dann entsprechend weit ab.

Modernere Sender arbeiten heute mit Pulsweitenmodulierte Endstufen, so 
das dessen Wirkungsgrad höher sein wird.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Mit alternativer Physik (Energiewende) braucht der Sender hochstens 
10kW.  ;)

Moderne Anlagen erzeugen das HF-Signal nach dem Prinzip der digitalen 
Audioendstufe. D.h. der Wirkungsgrad geht in die Naehe von 90%. Fuer 
sehr hohe Frequenzen und fuer Nachverstaerker passt Ralfs Post.

Es geht auch noch Leistung verloren in den Oberwellenfiltern und 
Bandfiltern um die Abstrahlung der vielen Spiegelfrequnzen ausreichend 
zu unterdruecken.

von Karl B. (gustav)


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Schau mal hier:
Interessant der Drehstromtrafo Gleichrichter!
Und noch aus dem 400 V Netz.
Bei 50 kW wurde bislang meistens schon aus dem 10 kV-Mittelspannungsnetz 
gespeist.
Zitat:
"...Power consumption 57.5 kW at no modulation
86.2 kW at 100% modulation
Overall efficiency  87 %..."
/Zitat
Quelle:
https://elsyscom.de/wp-content/uploads/2019/11/Datasheet_TRAM-50LCD_ELS.pdf

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Es geht auch noch Leistung verloren in den Oberwellenfiltern und
> Bandfiltern um die Abstrahlung der vielen Spiegelfrequnzen ausreichend
> zu unterdruecken.

Spiegelfrequenzen sind was anderes.

Primär verheizt ein Oberwellenfilter auch nicht so viel. Sind ja keine 
RC-Filter, die man da benutzt.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Siehe Schwesterthread von 2021:
Beitrag "Leistung von großen Sendern"
Die "Stromkosten" Energiekosten der Endstufe gehen in den anderen Kosten 
des Sendebetriebs (Personal, Bürokratie) unter.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Dieter D. schrieb:
> Es geht auch noch Leistung verloren in den Oberwellenfiltern und
> Bandfiltern um die Abstrahlung der vielen Spiegelfrequnzen ausreichend
> zu unterdruecken.

Das ist so nicht ganz richtig. Der Begriff Spiegelfrequenz ist stark 
eingeengt auf Superhetempfänger "unerwünschtes Seitenband" der Mischung 
mit Oszillatorfrequenz und Eingangsfrequenz. Also ein Radio, abgestimmt 
auf
Privatsender auf 107,3 MHz kann in Flughafennähe 118 MHz durchschlagen 
hören. Denn Zwischenfrequenz ist 10,7 MHz. Dabei wird die 118 MHz als 
Spiegelfrequenz betrachtet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelfrequenz
Dann gibt es tatsächlich Sender, die benutzten (bis zur Sprengung) ein- 
und denselben strahlenden Antennenmast für zwei Frequenzen. Hier ist der 
Filteraufwand in der Tat gegeben. Beispiel: Siehe Bild.
Hier wird nicht Begriff "Spiegelfrequenz" sondern
https://de.wikipedia.org/wiki/Intermodulation
verwendet, wenn überhaupt.

Oder wie war das mit am Alex. verschiedene UKW-Sender auf ein Array. Mir 
graust es. Jede Menge "Müll" aka erhöhtes Grundrauschen auf UKW im 
Nahbereich.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Karl B. schrieb:
> verschiedene UKW-Sender auf ein Array. Mir
> graust es.

Das ist aber der Normalfall, wenn mehrere UKW-Frequenzen vom gleichen 
Standort abgestrahlt werden. Das findet man nahezu überall.

Ralph Berres

von Norbert G. (schnobbi)


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Karl B. schrieb:
> Also ein Radio, abgestimmt auf
> Privatsender auf 107,3 MHz kann in Flughafennähe 118 MHz durchschlagen
> hören. Denn Zwischenfrequenz ist 10,7 MHz. Dabei wird die 118 MHz als
> Spiegelfrequenz betrachtet.

Die Spiegelfrequenz hat den Abstand 2 x ZF zur Empfangsfrequenz. Hier 
also 128,7 MHz, nicht 118 MHz.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Lu schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Ausgangsleistung etwa 50kW aus dem Netz.
>> Davon verbrauchte allein das Klystron 40kW. Der Rest wurde rund um die
>> Uhr weggekühlt.
>
> Das heißt, dass der Stromverbrauch je nach Klimaanlage noch hinzukommt
> (wie bei jedem Rechenzentrum). Also verbrauchte Gesamtleistung geschätzt
> das 3-fache plus Kosten Notstromaggregat usw.
Nein. Gesamtaufnahme incl Nebenbetriebe wie Pumpen und Lüfter.
Die Kosten für Notstromversorgungen kann man schlecht dem Sender 
zuordnen.

von Karl B. (gustav)


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Norbert G. schrieb:
> 2 x ZF

Yep.
War bei Oszillatorfrequenz gelandet. Die schwingt beim korrekt 
abgeglichenen UKW-Radio 10,7 MHz definitionsgemäß oberhalb der 
Eingangsfrequenz.
Tatsächlich wäre dann bei dem oben genannten Spiegelfrequenzempfang der 
Empfänger auf 96,6 MHz eingestellt gewesen.
BTW: Es hatte schon einen Grund, warum der UKW-Radio-Empfangsbereich 
früher nur bis 100 MHz ging. Die Oszillatorfrequenz konnte dann nicht in 
den Flugfunkbereich hineinreichen. Und man wollte ja von vorne herein 
alle Störmöglichkeiten konstuktionsmäßig schon ausschließen können.
Zum Beispiel konnte ein altes Röhrenradio schon mehr als die zulässige 
Oszillatorstörspannung liefern. Offensichtlich sind die Empfänger in der 
Hinsicht besser geworden, und man hat den UKW-FM-Bereich erst auf 104, 
dann 108 MHz erweitern können, ohne massenweise unerwünschte 
gegenseitige Störungen befürchten zu müssen.

ciao
gustav

von Jens G. (jensig)


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Karl B. schrieb:
> Dann gibt es tatsächlich Sender, die benutzten (bis zur Sprengung) ein-
> und denselben strahlenden Antennenmast für zwei Frequenzen. Hier ist der
> Filteraufwand in der Tat gegeben. Beispiel: Siehe Bild.
> Hier wird nicht Begriff "Spiegelfrequenz" sondern
> https://de.wikipedia.org/wiki/Intermodulation
> verwendet, wenn überhaupt.

Jetzt musst Du nur noch erklären, was das Ganze mit Spiegelfrequenz zu 
tun haben soll.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Jetzt musst Du nur noch erklären, was das Ganze mit Spiegelfrequenz zu
> tun haben soll.

Die Spiegelfrequenz war kompletter Blödsinn, den unser ahnungsloser 
Dieter in die Runde geworfen hat.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jörg W. schrieb:
> Spiegelfrequenz

Übrigens Jörg, der Post enthält einige typischer Kommentarmerkmale, die 
man als Moderator in der Form nicht machen sollte.

Das mit der Spiegelfrequenz ist etwas unglücklich aufgelistet (da fehlt 
ein Teil im Text, auf Smartphone getippt).

Es handelt sich dabei um die separate Erzeugung von Spiegelfrequenzen, 
die selektiert dem Ausgangssignal kompensierend hinzugemischt werden. 
Das ist eine Variante für eine aktive Schwächung von unerwünschen 
Anteilen im höherfrequentigen Spektrum, für welche DA/AD-Wandler (direkt 
oder im Regelkreis) zu langsam wären. Dafür wird nur sehr wenig 
"verheizt".

von Norbert G. (schnobbi)


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Dieter D. schrieb:
>
> Es handelt sich dabei um die separate Erzeugung von Spiegelfrequenzen,
> die selektiert dem Ausgangssignal kompensierend hinzugemischt werden.

B.S.

> Das ist eine Variante für eine aktive Schwächung von unerwünschen
> Anteilen im höherfrequentigen Spektrum, für welche DA/AD-Wandler (direkt
> oder im Regelkreis) zu langsam wären. Dafür wird nur sehr wenig
> "verheizt".

Noch nie habe ich gehört dass jemand Begriff "Spiegelfrequenzen" bei der 
Beschreibung der Vorverzerrung - Pre Distortion im englischen Sprachraum 
- verwendet. Das hat mit "Spiegelfrequenzen" so rein gar nichts zu tun.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Dieter D. schrieb:
> Es handelt sich dabei um die separate Erzeugung von Spiegelfrequenzen,
> die selektiert dem Ausgangssignal kompensierend hinzugemischt werden.

Meist Du SBR?
Also Spektralbandreplikation?
Bei letzterem werden Oberwellen erzeugt, die der Hüllkurve der 
Grundschwingung folgen. Damit klingt das Signal heller.
Aber Artefakte kommen hinzu. Gerade bei Sinustönen. Also ein Beispiel 
mit Flötenmusik wirkt überakzentuiert.
SBR nimmt man dann ab etwa 32 kbps lieber nicht mehr.
Das typisch Metallische im Klang ist dann doch zuviel des Guten.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Herr Bräutigam hat einmal in Radio Köln erklärt, wieso in Porz in 
Flughafennähe Radio Köln kurzzeitig von Flugfunkdurchsagen überlagert 
sein könnte.
Er prägte den Begriff "Frequenzspiegelungen".
Der ging mir erst recht gegen das Sprachgefühl. Ihn gibt es aber und der 
ist gleichbedeutend mit "Spiegelfrequenz(en)".
Es werden dabei die Spiegelgesetze der Optik in den Bereich der 
Radiotechnik verlagert. Zur Veranschaulichung. Und das passt auch ganz 
gut.
Entfernung vom Objekt zum Spiegel und zum virtuellen Bild.
Wobei Position des Spiegels die Oszillatorfrequenz darstellt.
Auch hier wieder Einengung des Begriffs auf die 
Superhet-Überlagerungsempfänger.
Kurzer Exlurs: Beim Doppelsuper ist die 1. ZF relativ hoch. So bei 55 
MHz.
Wieso? Damit der Empfang auf einer Spiegelfrequenz weitab liegt.
Die 2. ZF bei 455 kHz juckt das dann nicht mehr.

Neuerdings wird der Begriff aber im Zusammenhang mit Digitaltechnik auch 
anders verwendet.
Zitat:
"...Das Oversampling ist bei der D/A-Wandlung Bestandteil der digitalen 
Filterung und dient in erster Linie dazu, unerwünschte Spiegelspektren, 
die zu Intermodulationsverzerrungen  führen können, in höhere, vom 
Hörbereich möglichst entfernt liegende Frequenzbereiche zu verfrachten 
–..."
Zitat Ende
Quelle:
Beitrag "Entstehung von Spiegelspektren"

ciao
gustav

von Jens G. (jensig)


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Karl B. schrieb:
> Er prägte den Begriff "Frequenzspiegelungen".
> Der ging mir erst recht gegen das Sprachgefühl. Ihn gibt es aber und der
> ist gleichbedeutend mit "Spiegelfrequenz(en)".
> Es werden dabei die Spiegelgesetze der Optik in den Bereich der
> Radiotechnik verlagert.

Ja, deswegen heißt das ja auch Spiegelfrequenz. Aber auch nur, weil das 
nur mit etwas Phantasie eine gewisse Ähnlichkeit damit hat. Deswegen ist 
Frequenzspiegelung vollkommen falsch, weil wir ja nicht die Frequenz wie 
bei Licht spiegeln (also eine Strahlungsquelle), sondern wir haben zwei 
Frequenzen (Strahlungsquellen), die beide auf die ZF gemischt werden 
können. Gespiegelt wie in der Optik wird da aber nichts.

von Schorsch M. (schorschm)


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Jens G. schrieb:
> Gespiegelt wie in der Optik wird da aber nichts.

Doch, du hast den Spiegel nicht verstanden...wie so Vieles nicht!

Lies dich nochmal ein; wenn du es dennoch nicht vestehst, werde ich es 
dir eklären.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Statt a*f1-b*f2 will man a*f1+b*f2 abgreifen.

von Karl B. (gustav)


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Zitat:
"...Im November 2024 meldete Dr. Hansjörg Biener nach Ankara, dass er 
das deutschsprachige Programm 12.30-13.30 Uhr, das regulär auf 15270 kHz 
ausgestrahlt wird, auch schwach auf 15430 kHz gehört habe..."
/Zitat
Volltext auf: (runterscrollen zu Rhema "Türkei")
http://www.agdx.de/bdxd2412.html

Ist zwar jetzt etwas offtopic, aber die Sache mit der vermeintlichen 
Intermodulation, wie sie Herr Biener, verbreitete, sollte nochmals 
genauer unter die Lupe genommen werden.
Folgendes wurde bei der Anwendung der Formel für Intermodulation nicht 
beachtet:
Man hat es bei AM, wie mit jeder Art von Modulation eines hochfrequenten 
Trägers, (bei Modulation) mit einem Spektrum zu tun. Und das ist bei 
Kurzwelle nun einmal (meistens) plus minus 4,5 kHz um die Trägerfrequenz 
herum angeordnet und wechselt entsprechend der NF-Modulation.
Sollte man einen Sender auf einer der "intermodulations"-Frequenzen 
hören, dann müsste die Modulation verzerrt klingen, da die NF-Terme 
genauso der Intermodulationsgleichung unterliegen. Es erscheinen auch 
"falsche" Töne, je nach Modulation.
Ich vertrete eher die Meinung, dass es sich um Luxemburgeffekt handelte 
aufgrund der Ausbreitungsbedingungen bei erhöhter Sonnenaktivität.
Das meinen übrigens auch die Techniker von TRT.
Vor allem auch, weil dieser Effekt bislang nicht mehr aufgetreten ist.
Was meint Ihr dazu?
Also Spiegelfrequenzen sind es nicht.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Also Spiegelfrequenzen sind es nicht.

Korrekt.  Intermodulation von Sendern, die auf verschiedenen Frequenzen 
über eine Antenne senden, ist natürlich ein ganz anderes Thema – hat 
aber nun mit der Ursprungsfrage überhaupt nichts mehr zu tun.

von Karl B. (gustav)


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Jörg W. schrieb:
> Intermodulation von Sendern, die auf verschiedenen Frequenzen
> über eine Antenne senden,

Bin mir nicht sicher, ob Station Emirler tatsächlich die Aliss-Antenne 
für Ausstrahlung von verschiedenen Programmen benutzt.
Einzig fest steht laut QSL-Karte, dass das deutsche Programm von Emirler 
kommt.
Wenn Off Topic noch gestattet ist:
Mir ging es aber um die Frage, ob Intermodulationen der beschriebenen 
Art nicht an Verzerrungen zu erkennen wären.
Offensichtlich waren die beiden Programme aber ohne nennenswerte 
Verzerrungen der NF auf Frequenzen, auf denen sie eigentlich garnicht 
senden dürften, zu empfangen.
Und das spräche wiederum für Luxemburgeffekt.

Beispiel: kurioserweise RTLs letzte Sendung auf Langwelle 234 kHz war 
auch aud 162 kHz (Alluois Zeitzeichensender) allerdings leise und nicht 
so markant zu empfangen.
Wären das Intermodulationen gewesen, dann hätte es gekratzt und 
verzerrt.
Beitrag "Luxemburgeffekt, 234kHz auf 162kHz hörbar, 234kHz Abschaltung Ende 2022"

Kennt ja jeder Amateurfunker von der Prüfung her. Was passiert beim 
SSB-Sender, wenn er übersteuert wird? Die entstehenden 
Nebenausstrahlungen lassen sich auch mit Clarifier nicht mehr sauber 
heruntermischen, weil auch die Einzelkomponenten des Spektrums mit der 
Intermodulationsgleichung behandelt werden müssten.
Diese wird ja im Beitrag von Herrn Biener nur und ausschließlich nur auf 
die Trägerfrequenz als einzelne Spektralline bezogen. Und das ist für 
mein Verständnis nicht ausreichend und führt zu falschen 
Schlussfolgerungen. Nämlich, dass der Fehler in dem Falle ausschließlich 
auf der Senderseite zu suchen gewesen wäre.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Mir ging es aber um die Frage, ob Intermodulationen der beschriebenen
> Art nicht an Verzerrungen zu erkennen wären.
> Offensichtlich waren die beiden Programme aber ohne nennenswerte
> Verzerrungen der NF auf Frequenzen, auf denen sie eigentlich garnicht
> senden dürften, zu empfangen.

Ja, typisches Problem bei Intermodulationen. Das "Intruder Monitoring" 
des DARC kann davon regelmäßig ein Lied singen, weil auf diese Weise 
immer mal wieder (nicht wirklich beabsichtigt aber natürlich trotzdem 
störend) Rundfunkaussendungen in Amateurfunkbändern landen.

von Karl B. (gustav)


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Kurz noch als Ergänzung:
Was noch für Luxemburgeffekt spricht, ist die hohe Sendeleistung von 
Emirler.
Habe gestern Abend die 5945 kHz per KiWi-SDRs in Island, Südafrika, 
Australien, Neuseeland monitoren können. Die Tagseitenstandorte blieben 
hingegen stumm. Also Australien und NZ auf dem entgegen der 
Hauptstrahlrichtung führenden Weg. Das kann nur ab 250 bis 500 KW 
Sendeleistung so mit "normalen" Empfangsgeräten in dem Pegel möglich 
sein. Und recht wenig Fading im 49-Meterband. (19-Meterband hat da 
wesentlich mehr Fading.) Und sie haben auch noch Glück mit der freien 
Frequenz, die bei den angewählten Standorten nicht etwa durch lokale 
Stationen überlagert war.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Minimum 100 KW, aber etwas mehr wird's es schon sein, so ca. 150 KW 
sollten reichen.

von Karl B. (gustav)


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Hab mir den Podcast nochmal an derselben Stelle angehört. Meinte 
nämlich, im Hintergrund eine weitere lokale Station mit Gitarrenmusik 
vernommen zu haben. (Co-channel-A3)
Ätsch! Und es knattert. Das ist aber die Internetverbindung gewesen.

Esmu P. schrieb:
> Minimum 100 KW, aber etwas mehr wird's es schon sein, so ca. 150 KW
> sollten reichen.

Yep. Umgekehrt Radio RNZI kam mal hier mit S7 rein. Und ist "nur" 100KW.
Die Ausbreitungsbedinungen und besonders die Beachtung von MUF in der 
Auswahl der Frequenzen ist essenziell.
Zitat:
"...Schon die Ausstrahlungen vom alten Standort waren trotz der 
bescheidenen Sendeleistung von 7,5 kW mitunter bis nach Europa zu hören, 
da die Lage fast am Antipodenpunkt, also „gegenüber“, die sehr große 
Entfernung zum Teil kompensiert. Mit der Verstärkung auf 100 kW 
verbesserten sich die Empfangsmöglichkeiten natürlich erheblich..."
/Zitat
Quelle:
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2022/neuseeland.html

ciao
gustav

von Christian M. (likeme)


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Al schrieb:
> "Ein UKW-Sender in Deutschland, der 100 kW abstrahlt, wird normalerweise
> mit 10 kW betrieben. Die 90 zusätzlichen KW rühren vom Antennengewinn".

ich würde sagen da hat man sich vertippt. Unsere HF Verstärker haben 
eher 10KW rein 1 raus.

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