Forum: FPGA, VHDL & Co. CologneChip Gate-Mate FPGA, hat das schon mal jemand hier benutzt?


von Gerhard H. (ghf)


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Hat hier schon mal jemand mit den Gatemates von CologneChip gespielt?
Taugt Yosys etwas, bevorzugt im Zusammenspiel mit Modelsim/Questasim
auf der snthetisierten Seite und VHDL als Quelle?

Den thread, den Antti vor einem guten Jahr aufgemacht hat, den habe
ich gesehen.

Ich habe jetzt kein konkretes Projekt dafür, eher "Eigenforschung
zur Sicherung des technisch-wissenschatlichen Niveaus", wie das
früher bei Fraunhofers immer so schön hieß.

Ich würde evtl. versuchen, meine triple module redundant library
als Ersatz für standard_logic und standard_logic_vector in
zeitgenössischer Sprache zu re-implementieren.
Oder meinen DDS auf OpenCores...

Mit Xilinx Virtex5 bin ich schon mal auf die Nase gefallen, als
ich für die space/mil-Version wegen ITAR nicht mal die Löt-
vorschriften bekomen habe, geschweige denn Chips. Und das für
Zeugs, das auf die ISS sollte. Das war vor Trump; nicht auszu-
denken, was passiert wenn der wieder mal hohldreht.
Dann bauen wir eben Tamagotchis für die Kinder von Fukushima. 1/2 :-)

Da kommt Design und Backen der Chips in Köln & Dresden gerade recht.

Gruß, Gerhard

von Martin S. (strubi)


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Gerhard H. schrieb:
> Hat hier schon mal jemand mit den Gatemates von CologneChip gespielt?

Ja, ausgiebig, aber nur im Trockendock ohne Hardware. Was ich soweit 
sagen kann: Bei den Primitiven habe ich zum jetzigen Stand keine 
Merkwuerdigkeiten festgestellt, aber TDP-Inferenz war lange ein Krampf, 
wie woanders schon gepostet. Lag an diversen Verschlimmbesserungen (so 
sagt der Schweizer) im Memory-Subsystem von yosys. Ob die LUT-Umsetzung 
inzwischen sparsam und timing-effizient geschieht, entzieht sich meiner 
Kenntnis, ich habe damals von einem produktiven Einsatz wieder Abstand 
genommen.

> Taugt Yosys etwas, bevorzugt im Zusammenspiel mit Modelsim/Questasim
> auf der snthetisierten Seite und VHDL als Quelle?

Ich habe nur die GHDL-Seite (ghdl-yosys-plugin) unter die Lupe genommen. 
Portierbarkeit von Code ist eher mau, kann viel Arbeit in Anspruch 
nehmen.
Ich arbeite inzwischen nur noch mit Verilog oder Direkt-Synthese aus 
Python HLS. Kommt ein bisschen draufan, was man machen will.

Im Sinne von Weiterbildung macht es aber schon Sinn und auch Laune, sich 
mit einer neuen Architektur zu beschaeftigen. Gibt bei den 
CPE-Primitiven schon ein paar Extras, die klassische LUT4/LUT6-Gewebe 
nicht aufweisen.

von Rick D. (rickdangerus)


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Gerhard H. schrieb:
> Hat hier schon mal jemand mit den Gatemates von CologneChip gespielt?
Nein, aber ich habe mir das in Nürnberg etwas näher angeschaut.
BGA-only hat mich etwas abgeschreckt, das kann man nicht mehr sicher in 
der Bastelbude zusammenlöten.

> Taugt Yosys etwas, bevorzugt im Zusammenspiel mit Modelsim/Questasim
> auf der snthetisierten Seite und VHDL als Quelle?
Das (wenige), was ich bisher probiert habe, funktionierte.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich würde evtl. versuchen, meine triple module redundant library
> als Ersatz für standard_logic und standard_logic_vector in
> zeitgenössischer Sprache zu re-implementieren.

> Mit Xilinx Virtex5 bin ich schon mal auf die Nase gefallen, als
> ich für die space/mil-Version wegen ITAR nicht mal die Löt-
> vorschriften bekomen habe, geschweige denn Chips.

Dann war deine Institution zu unfähig, die entsprechende 
Exportgenehmigung bei den Amis zu beantragen. Normalerweise ist das für 
ne etablierte Defense/Space-Firma kein Problem, ggf. muss man halt eine 
Kooperation mit amerikanischen (oder fränzosischen) Partnern eingehen. 
Hier hätte vielleicht schon der Wechsel von CGA auf BGA geholfen. Und 
für EGSE/Test-Boards tun es auch die "normale" Chip-Varianten.

Vor ca. 4 Wochen beim Tag der Raumfahrt hat man bspw. bei Airbus in 
Taufkirchen boards mit Virtex-FPGA gezeigt, die für einen 
Standard-Satellitenbus waren. Da hies es lediglich, "Ist teuer" aber 
sonst keine unlösbaren Probleme damit: 
Beitrag "Veranstaltungstipp deutschlandweit: Tag der Raumfahrt 29.03.25"

> Und das für
> Zeugs, das auf die ISS sollte.
>
> Da kommt Design und Backen der Chips in Köln & Dresden gerade recht.

Also es geht um space gehärtetes/taugliches PLD (Dreifach redundanz/ISS) 
?!

Da sollte man doch zuerst prüfen, ob die in der Fab verwendete 
Halbleitertechnologie dafür geeignet ist, auch hinsichtlich 
LatchUp-Gefahr etc.. Ich kann mich nicht erinnern, das Infineon in 
Dresden dergleichen im Angebot hat, vor 20 Jahren war das Actel? bei 
Stuttgart? und heute sind es einige PLD-Serien wie PolarFire von 
Mikrochip: 
https://www.microchip.com/en-us/products/fpgas-and-plds/radiation-tolerant-fpgas

* https://www.st.com/en/space-products/rad-hard-asic-platforms.html

Einige von denen haben dreifach-redundante FF gleich eingebaut. OK, bei 
der ISS unterhalb des Strahlungsgürtels weniger kritisch, aber wenn man 
gleich eine "Bibliothek" vorhat, sollte man das auch auf Anwendungen 
unter "ganz harten Bedingungen" auslegen.

Als eine Hauptanwendung von GateMate nennen diese selbst Retro-Computing 
und verweisen auf dafür ausgelegte Boards, bspw. von olimex: 
https://www.olimex.com/Products/FPGA/GateMate/GateMateA1-EVB/open-source-hardware

: Bearbeitet durch User
von Sigint 112 (sigint)


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Ich hab mir das Teil mal ganz kurz angeschaut, aber die Alternativen 
sind für den Hobbybastler deutlich besser geeignet. Im Moment sind meine 
Favoriten die Gowin Reihe (Tang Nano 20k und 9k), Anlogic EF2M45 und der 
gute alte Cyclone I-IV.
Die gibt es günstig in handlötbaren Gehäusen und die Software 
funktioniert soweit ohne Probleme. (Gowin EDA und TD funktionieren 
wirklich gut in einer VM )

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