Liebe Gemeinde, Beitrag "Reparaturanfrage CPU-Modellrechner Phywe" beschreibt ein damaliges Projekt. Der Modellrechner war vor einigen Jahren defekt - super spitzenmässig repariert und ist bei einem Schulbrand dann drei Monate später (Gymnasium Hochdahl in Erkrath - s. Zeitungen) verloren gegangen. Dieses historisch fast einmalige Stück soll wiederbeschafft werden. 60er Jahre Relaistechnik, nur analoge Schaltungen. Daraus ein richtiger 6bit Rechner mit einem Befehlssatz von 8 Befehlen zusammengesetzt. Simulator ist im referenzierten Thread vorhanden. Anforderungskatalog (teilweise noch TBD): - der Rechner darf keine Simulation sein - er darf also aus Gatter-ICs zusammengesetzt sein, darf aber selbst keinen Prozessor enthalten. Eventuell Modellierung von Mikroschritten / Makroschritten sinnvoll - Sequenzen dürften in einem EPROM gespeichert sein. - 6 Bit waren super geeignet und für Schüler:innen verständlich - 8 Speicherwörter mit jeweils 6 Bit speicher -> 48bit - Schön wäre es, wenn es ein Relaisrechner wäre wie früher, also wenn dort etwas klackert und was passiert. Wer baut so etwas? Für wieviel? Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften, wahrscheinlich am Besten per PN. Beste Grüße Peter Gabriel
Peter G. schrieb: > Gymnasium Hochdahl in Erkrath - s. Zeitungen) verloren gegangen. Hab ich von meinem Fenster aus sehen können! Scheiße! Tut mir sehr leid für den Verlust. P.S Falls Teile zur Rekonstruktion fehlen, bitte hier auflisten! 10 Relais vom Typ AZ E21 (falls die helfen, ich hab noch nicht nachgesehen) liegen hier als Spende bereit. Vom Alter her Düfte es jedenfalls dazu passen. Weitere Teile gerne auf Anfrage! Ich schau was ich im Fundus habe.
:
Bearbeitet durch User
Schade, tut mir auch leid, daß der Rechner zerstört wurde. Gründe eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel des Wiederaufbaus eines solchen Rechners. An einem Gymnasium findet man evtl. interessierte Schüler, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit zu investieren. Die Platinen ließen sich vielleicht aus den Bildern rekonstruieren, bzw. die Frage wäre wie originalgetreu das sein soll. Einen Schaltplan würde man aber auf jeden Fall brauchen. Bekommt man den evtl. noch von Phywe?
Peter G. schrieb: > Wer baut so etwas? Für wieviel? Ich kann die Fragen nicht direkt beantworten, aber: In Dresden gibt es die Technischen Sammlungen; die haben eine Abteilung für historische Rechentechnik. Des weiteren gibt es einen Förderverein, der sich darum kümmert, die historische Rechentechnik funktionsfähig zu halten; da sind alte Robotron-Leute u.ä. dabei. In der Obhut dieses Vereins befindet sich auch ein (inzwischen wieder funktionsfähiger) Relais-Rechner (der vorher lange Jahrzehnte im Willersbau der TU Dresden stand); ein zweites, baugleiches Exemplar gibt es auch noch irgendwo im Osten. Die Reparatur hat m.W. ein Crack aus dem Förderverein vorgenommen. Vielleicht mal Kontakt mit dem Verein aufnehmen und Erfahrungen austauschen. HTH
Bzgl hist. Rechentechnik gibt es etliche Vereine und Veranstaltungen. Beim Vintage Computer Festival in berlin wurde ein PHYWE Rechner gezeigt allerdings der Nachfolger. Spontan fallen mit neben den bereits erwähnten Dresdnern ein: * https://www.classic-computing.de/ * https://www.unibw.de/datarena Relaisrechentechnik ist aber noch ne Nummer älter, da haben vielleicht die Zuse-Nachlassverwalter was oder das deutsche Museum. Letzteres hat auch mehr Bezug zum pädagogischen Bereich: * https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/informatik * https://www.konstruktionspraxis.vogel.de/zuse-ur-computer-mit-finder-relais-nachgebaut-a-308058/
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn hat sehr viele alte Rechner, auch Relaisrechner. https://www.hnf.de/home.html
Vielleicht wäre das was für Euch. https://monster6502.com/ Das gibt es bereits, das muss man nicht neu entwickeln, es ist eine einfache aber bekannte Architektur, und es gibt mehr als genug Literatur dafür. fchk
Dieter B. schrieb: > Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn > hat sehr viele alte Rechner, auch Relaisrechner. > https://www.hnf.de/home.html Sie sagen auch sie hätten einen Phywe-Rechner und wo es ein paar wenige weitere geben soll https://blog.hnf.de/schulcomputer-aus-goettingen/ >> Mindestens vier Exemplare blieben erhalten. Eines befindet sich >> im Depot des HNF – siehe oben – und ein weiteres im Museum der >> Universität von Amsterdam. Eines ist in der Sammlung des >> Hochschulprofessors Bernd Ulmann nahe Wiesbaden; wir danken ihm für >> die Erlaubnis, sein Foto benutzen zu können. Der vierte Rechner steht >> im Depot des Computer Cabinetts Göttingen CCG; das ist ein Video dazu.
Peter G. schrieb: > Wer baut so etwas? Für wieviel? Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften, > wahrscheinlich am Besten per PN. Ganz banal: Wieviel Budget hast Du denn? Wieviel Dokumentation ist denn noch verfuegbar? Gehe mal davon aus, dass Du mit ca. zwei bis drei Monate Arbeitszeit (Vollzeit, Archivrecherche, Aufbau des Rechners, Doku, Test) rechnen musst. Und am Ende muss bestimmt noch ein CE-Sticker und ein Sticker von der Berufsgenossenschaft drauf (Risiko-Abschaetzung nicht vergessen) :-) Bens Vorschlag einer Arbeitsgruppe (vielleicht naechste Uni (W, DUS) fragen) halte ich fuer sinnvoll, vielleicht kann man auch eine Master-Arbeit daraus machen (DUS und W bieten Lehrerausbildung an). Die Abteilung alte Rechner bei der RWTH ist ja aufgeloest.
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #7876981 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7876982 wurde von einem Moderator gelöscht.
@TO Setze Dich mal mit Prof.Ulmann (http://www.vaxman.de/my_machines/phywe/pgr/pgr.html) in Bad Schwalbach in Verbindung. Der sammelt alte Rechentechnik und nennt auch solch einen Phywe Relaisrechner sein eigen. Der ist auch sehr hilfsbereit und hilft wenn es ihm möglich ist. Vielleicht hat er ja Unterlagen, so das man das Teil nachbauen könnte. Falls es da nichts gibt wären noch Detailfotos von den Baugruppen (Leiterplatten) hilfreich. Mit solchen Fotos könnte man die Schaltung nach empfinden - ist allerdings eine Fleißarbeit. Allerdings könnte man so ein Stück Technikgeschichte wiederbeleben.
Peter G. schrieb: > Schulbrand Schuelersicht: Hurra, hurra, die Schule brennt ist ein Lied der deutschen Band Extrabreit aus dem Jahr 1980. Forumssicht: Traurig, Traurig, die schoene Phywe verbrennt.
Thomas W. schrieb: > Und am Ende muss bestimmt noch ein CE-Sticker und ein Sticker von der > Berufsgenossenschaft drauf (Risiko-Abschaetzung nicht vergessen) Ja und da sind sie wieder die Bedenkenträger. Das ist genau das was uns in DE so vorwärts bringt. @TO: Vielleicht wäre das ja auch mal ein Projekt für interessierte Schüler in einer Arbeitsgeschaft. Könnte mir durchaus vorstellen das das für den einen oder anderen interessant ist.
Beitrag #7877059 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hans schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Und am Ende muss bestimmt noch ein CE-Sticker und ein Sticker von der >> Berufsgenossenschaft drauf (Risiko-Abschaetzung nicht vergessen) > > Ja und da sind sie wieder die Bedenkenträger. Das ist genau das was uns > in DE so vorwärts bringt. Mag so sein, aber leider in D Realitaet: Kein Schulleiter wird sich die Finger an einer Bastelloesung verbrennen wollen (no pun intended!). Und Du willst nicht wissen wie klagefreudig deutsche Eltern sind. > @TO: Vielleicht wäre das ja auch mal ein Projekt für interessierte > Schüler in einer Arbeitsgeschaft. Könnte mir durchaus vorstellen das das > für den einen oder anderen interessant ist. Das war ja mein Vorschlag: Diese Unis (DUS und W) haben auch Werkstaetten, so dass (wenn man eine Masterarbeit daraus macht) Material und Leistungen von den Werkstaetten bekommen kann (sonst schreibt Dir die Uni eine Rechnung und die sind meistens teurer als der freie Markt).
Wenn auch etwas größer sein darf: https://relais-computer.de/ Dort sollten ja noch alle Pläne vorhanden sein. Oder noch ne Nummer größer https://web.cecs.pdx.edu/~harry/Relay/
>> Und am Ende muss bestimmt noch ein CE-Sticker und ein Sticker von >> der Berufsgenossenschaft drauf (Risiko-Abschaetzung nicht vergessen) > Ja und da sind sie wieder die Bedenkenträger. Das ist genau das was > uns in DE so vorwärts bringt. Auch wenn ich Dir im Prinzip Recht gebe, aber das Ding ist mit 24V Schutzkleinspannung gelaufen. Das sollte auch in einer Schule problemlos offen möglich sein, lediglich das Netzteil, was diese 24V bereitstellt, muss "gehobene" Anforderungen an die Sicherheit erfüllen und jährlich geprüft werden. >> Dieses historisch fast einmalige Stück soll wiederbeschafft werden. > Wozu? Gemessen an der Bedeutung des Menschen für das Universum: Wozu lebst Du? Hast Du Spaß am Leben? Reicht für Dich wahrscheinlich als gute Antwort aus, für das Universum sind wir trotzdem alle bedeutungslos. > Schulbrand Mich würde mal interessieren, was das für ein Dach war. Holzkonstruktion mit Teerpappe drauf? Da ist ja praktisch gar nichts von übrig geblieben. Eigentlich mag ich alte Gebäude, aber wenn sowas auf einer Schule binnen sehr kurzer Zeit einen derartigen Großbrand auslöst, kann man wohl von Glück reden, daß das am Nachmittag passiert ist und nicht mittags mit allen Schülern da drin...
Thomas W. schrieb: > Das war ja mein Vorschlag: Diese Unis (DUS und W) haben auch > Werkstaetten, so dass (wenn man eine Masterarbeit daraus macht) Material > und Leistungen von den Werkstaetten bekommen kann (sonst schreibt Dir > die Uni eine Rechnung und die sind meistens teurer als der freie Markt). Es ging mir nicht darum es an irgendeiner Uni oder Hochschule machen zu lassen, sondern die Schüler sollen das selbst machen. Bei entsprechender Anleitung sind die dazu durchaus in der Lage. Es macht ja auch Spaß, wenn man sieht wozu all die graue Theorie gut ist, man sieht wie aus den Einzelteilen nach und nach funktionsfähige Baugruppen werden und am Ende ein funktionierendes Gesamtgerät da steht. Auch wenn es am Ende ein ganz einfacher Rechner ist, so ist diese Technik durchaus dienlich das Prinzip der digatalen Datenverarbeitung kennen zu lernen und zu verstehen. Das so etwas auch deutlich größer geht und dazu noch einen wirtschaftlichen Nutzen hat, zeigt das OPREMA-Projekt (*OP*tik*RE*chen*MA*schine, https://de.wikipedia.org/wiki/OPREMA). Ich war seinerzeit in einer Arbeitsgemeinschaft, wo wir als Projekt eine Laufschrift konstruiert und gebaut wurde. Zuerst wurde die Theorie besprochen und dann Funktionsmuster der einzeln Baugruppen aufgebaut und getestet. Am Ende stand dann eine Laufschrift, deren Matrixdisplay aus vielen kleinen Glühlämpchen (ich meine 9x120) bestand. Herzstück des ganzen war ein 9Bit breites Schieberegister, natülich alles diskret mit Transistor-FF's realisiert. Wir haben da bestimmt ein gutes Jahr dran gelötet, aber am Ende stand eine funktionierende Laufschrift, die dann auch bei diversen öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt wurde. Ich denke man kann so etwas auch in der Schule fördern und wenn man mal bei den ortsansässigen Firmen herumfragt findet sich bestimmt die eine oder andere die solche Initiativen unterstützen. Für eine Masterarbeit dürfte das wohl weniger geeignet sein, weil neue wissenschaftliche Erkenntnisse sind da wohl kaum zu erwarten und zum anderen erwarte ich von einen zukünftigen "Master of Sience" deutlich mehr als das Zusammenlöten von einem Haufen Relais zu einem funktionierenden Relaisrechner. Mit wissenschaftlicher Arbeit hat das in der heutigen zeit nix mehr tun, das ist eine reine Fleißarbeit. Ach ja einen CE-Aufkleber gab es natürlich nicht - mit so etwas hat sich vor über 50 Jahren keiner befasst.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.