Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparaturanfrage CPU-Modellrechner Phywe


von Peter G. (airpiet)


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Ihr Lieben,
ich hoffe, dass ist der richtige Ort für eine solche Anfrage, ich habe 
zumindest keinen besseren gefunden.

Ich habe ein Angebot für jemanden aus dem Raum Remscheid. Ich bin Lehrer 
an einer Schule - dort haben wir einen PHYWE Modellrechner (ca. 1965).

Unten stehender Link zeigt Bilder:
http://www.uranmaschine.de/86978.Phywe_Programmgesteuerter_Rechner_06978_00/

Das Teil besteht aus Relais, Widerständen und Elkos. Soweit ich sehen 
kann, nichts weiter mehr.
Das Teil bildet eine CPU mit einem kleinen Speicher nach. Dabei kann ein 
Mini-Programm geschrieben werden (in Bitcode - Assembler), die Befehle 
werden dann verarbeitet.

Genau die Verarbeitung funktioniert nicht mehr. Der Modellrechner lädt 
den ersten Befehl in den Puffer, schiebt ihn das Befehlsregister 
(Ansicht des ganzen Teils auch im verlinkten PDF auf obiger Webseite).

Danach sollte dieser Befehl verarbeitet werden (Opcode/Adresse usw) - 
allerdings stoppt der Schieberegistervorgang nicht - der Befehl wird 
einmal komplett durchgeschoben und landet im Nirvana - der 
Schiebevorgang stoppt nicht mehr.

Meine laienhafte Sichtprüfung ergab kein Ergebnis - ich sehe keine 
verschmurgelten Bahnen oder Teile.

Möchte jemand den Job?

Herzliche Grüße
Peter

von G. O. (aminox86)


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Die Anfrage in diesem Forum zu stellen ist ein bischen unglücklich, da 
es sich ja um ein rein digitales arbeitendes Gerät handelt.

Peter G. schrieb:
> Meine laienhafte Sichtprüfung ergab kein Ergebnis - ich sehe keine
> verschmurgelten Bahnen oder Teile.

Auf Grund des Alters des Gerätes sollten die Speicherkondensatoren einer 
genaueren optischen Überprüfung unterzogen werden. Eine weitere 
Fehlerursache können oxidierte Relaiskontakte sein, die allerdings 
schwer zu erkennen sind. Weitere Ursachenforschung ohne Stromlaufplan 
(und ggf Funktionsbeschreibung) würde in  Raterei ausarten.

von Detlef _. (detlef_a)


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Interessant. Bin leider nicht in Remscheid ansässig. Schließe mich 
meinem Vorredner an:

- Ausgetrocknete Elkos, kann man vllt. durch Messung des ripple auf den 
Betriebspannungen messen, oder einfach alle ersetzen.

- korrodierte Relaiskontakte: Qtip mit Kontaktspray einsprühen, dann 
damit über die Kontakte gehen.

Sehr schöne Fehlersuche, viel Spass.

Cheers
Detlef

von eProfi (Gast)


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Einer der Entwickler-Schüler war Theodor Hildebrand:
https://www.jugend-forscht.de/stiftung-jugend-forscht-e-v/historie/erfolgreiche-ehemalige/alles-beginnt-mit-einem-computer.html

> Qtip mit Kontaktspray einsprühen
Wenn Kontakt60, dann gründlich nachspülen, sonst kommen Langzeitschäden.


Zitat aus dem o.g. PDF:
Bau und Vertrieb dieses Rechners erfolgt durch die PHYWE, eine 
Einführung in die Arbeitsweise des programmgesteuerten Rechners und 
Anleitung zum Modell wurde von Oberstudienrat Horst Blüm, dem Lehrer der 
vier Schüler, verfaßt. Sie erscheint zur Tagung des Deutschen Vereins 
zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts 
e.V. Ostern 1967.

WOLFGANG SPENGLER • GOTTINGEN wird ebenfalls genannt.
----------
Ich zähle ohne die Speicher 69 Relais. Diese numerieren, gleiche Typen 
permutieren und schauen, ob der Fehler wandert.
Oder gleich austauschen.
Hat die Stellung des Drehschalters einen Einfluss?

von Lotta  . (mercedes)


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eprofi meinte:

> Oder gleich austauschen.

Quatsch!
Mit nem Streifen Papier die Kontakte durchziehen reicht.
Vorher das Netzteil testen, ob Spannung nicht zusammen-
bricht.
Wenn Relais mit Anzug oder Abfallverzögerung versehen
sind, deren Werte kontrollieren. (Kondensatoren, auch
die dazugehörigen Widerstände),

mfg

von Peter G. (airpiet)


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Liebe Gemeinde,
vielen Dank schon mal für die Tipps. Mit so viel Resonanz habe ich gar 
nicht gerechnet.

Das Teil hatte ich immer wieder im Einsatz, ca. 2x pro Jahr. Vor wenigen 
Monaten ist dann der Fehler aufgetaucht.

@aminox86: das hätte man wohl auch entsprechend anders gesagt, wenn ich 
das ins Digitalforum geschrieben hätte... :-)

@eProfi: Mit dem Drehschalter lässt sich die Geschwindigkeit einstellen, 
bzw. auf Einzelmodus umstellen. Dann kann ich mit einem Taster jeden 
Takt einzeln auslösen. Leider hat die Stellung keinen Einfluss.

@Mercedes/lolita: Netzteil ist unglaublich, sehr starkes Phywe 
Labornetzteil - 6 A oder so. Wenn alle Lampen leuchten, laufen durch den 
Modellrechner allerdings auch 5 A, aber das ist jetzt gerade nicht der 
Fall.
Du hattest geschrieben, mit einem Streifen Papier die Kontakte 
durchziehen...also Gehäuse öffnen und dort mit Papier dran? Ich kann die 
Dinger echt schlecht auslöten
Relais sind meistens 99605 mit ca. 6 Schaltkontakten (6?), s. Bild.

Gibt es noch eine andere Möglichkeit, wie ich Elkos in-Circuit testen 
kann? Digiscope ist vorhanden...meine Physik-Kollegen haben auch leider 
wenig Ahnung davon.

Lg
Peter

von eProfi (Gast)


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https://www.jugend-forscht.de/stiftung-jugend-forscht-e-v/historie/geschichten/studium-und-beruf.html

S-CORT®: A method for the development of electronic payment systems
Authors and affiliations
Theodor Hildebrand   Nicolas Trèves  Fa. SLIGOS (Frankreich)

T. Hildebrand: "Design and Programming of Interfaces for Monetic 
Applications Using Petri Nets." In: Advances in Petri nets 84, LNCS vol. 
188, G. Rozenberg ed., Springer Verlag (1985).

von Lotta  . (mercedes)


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Boahhh! Das ist ein geiles Teil!
ich hab ja jetzt erst das PDF runtergeladen.

Lasse bitte die Relais erstmal zu.
Schaust Du bitte:
Haben die Relais Gold oder Silberkontakte,
die inzwischen schwarz geworden sind?
Sind die Leiterplatten durch Steckverbinder verbunden?
Oder sind diese fest verlötet?
Gibt's nen Schaltplan von dem Teil?
Ne detailliertere Funktionsbeschreibung?
( wie ist der Befehlszähler geschaltet? )
Hast Du vielleicht detailiertere Fotos von dem Gerät?

mfg

von eProfi (Gast)


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> Vor wenigen Monaten ist dann der Fehler aufgetaucht.
Wirklich kein Bedienfehler?
Alle (unbeteiligten) Register vorher gelöscht?

Hochauflösendes Foto vom Prototypen mit ca. 30 Steckkarten:
Thema der Arbeit war:
Planung und Bau eines elektronischen Rechenautomaten
https://www.jugend-forscht.de/uploads/pics/e_1_hildebrand_01.jpg

Schon mal bei Phywe nach Unterlagen angefragt?

> Relais sind meistens 99605 mit ca. 6 Schaltkontakten (6?), s. Bild.
Welches Bild?
Bitte möglichst viele Angaben, Hersteller...

> meine Physik-Kollegen haben auch leider wenig Ahnung davon.
Solche Lehrer habe ich leider teilweise auch noch in Erinnerung.
Physiker, aber keine Ahnung, wie man einen C prüfen könnte.

Mit einem einfachen LCR-Meter halt.
Oder mit dem Universal-Bauteile-Tester aka Transistortester hier aus dem 
Forum (beim Chinesen für 10-15 Euro inkl.):
Beitrag "Transistortester AVR"
Ein Pin ablöten, damit der Rest der Schaltung nicht mitgemessen wird.

von Joachim B. (jar)


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Peter G. schrieb:
> ..meine Physik-Kollegen haben auch leider
> wenig Ahnung davon.

hört sich erst mal komisch an, aber ich sehe ein Physik ist ein weites 
Feld, eigentlich müssten echte Physiker das uns Techniker und E-Ings 
erklären können müssen, nicht umgekehrt.

Jede E-Technik basiert fast (nur) auf Physik, Elektrochemie mal 
ausgenommen.

Aber es gibt ja auch Astro-Physik, Bio-Physik, theoretische Physik da 
können die schon mal bei E-Technik schwächeln :)

von Peter G. (airpiet)


Angehängte Dateien:

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(tatsächlich - Bild vergessen)

Anbei ein etwas größeres Bild - ich muss dann morgen weitere Fotos 
machen.

Der Kasten ist ca. 90cm x 160cm groß - auf jeden Fall nicht klein.

Da ist nix so ohne weiteres abnehmbar, alles fest verlötet, sehr schön 
die Siemens-Luft-Verdrahtung +/-, das sind die dicken Drähte, die sehr 
schön gerade verlegt sind. Das Befehlsregister ist hier unten rechts, 
der Puffer daneben, über dem Puffer (das große Feld) - der Speicher 8 x 
6bit.

Bei Phywe habe ich natürlich schon angefragt, aber Sackgasse - dort ist 
das Wissen nicht mehr vorhanden oder die Mail über den Handelsvertreter 
hat die richtigen Stellen nicht erreicht.

Ein Schaltplan ist auch fast nicht nötig, die Platinen sind einlagig, 
auf der Vorderseite (nicht sichtbar) sind wenige Drahtbrücken und ein 
Haufen Relais.

Ich schaue mir morgen mal die Relais noch genauer an. Das mit den Elkos 
habe ich befürchtet - das ich die zumindest teilweise auslöten muss.
Wahrscheinlich versehe ich die Platinen erst einmal mit 
Pfostenfeldsteckern o.ä. damit ich die einzeln prüfen kann.
Gemein ist für mich die "hohe" Spannung von 24 V mit relativ starken 
Strömen.


Am Liebsten würde ich das Ding mit 74xx-Gattern nachbauen - da würde ich 
mich wenigstens ein wenig auskennen, aber das ist alles noch ein Schritt 
davor - vielleicht mit Transistoren nachbauen? 1 Relaiskontakt = 1 
Transistor, oder? Also bei ca. 70 Relais ungefähr 350 Transistoren. 
Vielleicht hat jemand auch dazu mal in Kooperation Lust.

Viel ERfolg beim Studieren des Bilds.

LG
Peter

von Andre (Gast)


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Soll mit der Rumpelkiste auch wieder unterrichtet werden? Dann würde ich 
das mit CMOS Logik in SMD auf eine Eurokarte quetschen. Vorteil: Auch 
5-6 "Modellrechner" kosten dann nicht die Welt und man kann in Gruppen 
daran arbeiten. Mit geschicktem Layout (4 Layer, damit VCC/GND nicht 
stören) und Bestückungsdruck kann man da drauf trotzdem noch die Busse 
nachvollziehen.

von eProfi (Gast)


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Logo sieht nach SEL (Standard Elektronik Lorenz) aus.
Die Relais (4*Umschaltkontakt?) gibt es hier (Preis auf Anfrage):
http://www.obsoletepartfinder.com/Thales-Defence-Deutschland-GMBH_electronic-parts_4851108434_4851399604.html


Mit einem Haken bekommst Du die Gehäuse herunter, ohne die Relais 
auszulöten.
Die Rastnasen sind auf den breiten Seiten.

von Peter G. (airpiet)


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@Andre: Klar! Ich hatte schon mal angefangen, das mit Arduinos und einem 
Haufen 74HC595 und LEDs zu basteln - aber eigentlich ist das übelst 
geschummelt. Mit einer CPU eine CPU nachzubilden ist nicht schön. Neu 
bauen  klingt gut, ich muss mir mal ein Tutorial ansehen, wie man ein 
Relaiskontakt in ein Transistor umbaut :-)


@eProfi: herzlichen Dank, das hilft tatsächlich. Ich mache mich morgen 
an die "Säuberung". Zwei Stunden hätte ich morgen zwischendurch frei.

LG
Peter

von michael_ (Gast)


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Peter G. schrieb:
> Das mit den Elkos
> habe ich befürchtet - das ich die zumindest teilweise auslöten muss.

Lass das erst mal, die alten Elyt sind nicht die Ursache.

Löte die Relaisspule an einer Seite ab.
Und lass sie richtig klappern mit 0,1-1Hz.
Das macht die Kontakte wieder frei.

von Peter D. (peda)


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Peter G. schrieb:
> Anbei ein etwas größeres Bild

Das ist ja noch kleiner, als das vom Link.
Wenn man auch was erkennen soll, dann die Originalgröße belassen und nur 
komprimieren, z.B. mit Irfanview.

Ich würde auf keinen Fall planlos an den Elkos und Relais rumspielen, 
dabei kann man leicht was verschlimmbessern.

Wie es scheint, liegt das Problem beim Taktgenerator:

Peter G. schrieb:
> @eProfi: Mit dem Drehschalter lässt sich die Geschwindigkeit einstellen,
> bzw. auf Einzelmodus umstellen. Dann kann ich mit einem Taster jeden
> Takt einzeln auslösen. Leider hat die Stellung keinen Einfluss.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


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Hallo,

wie, bzw. wo werden eigentlich die Daten eingegeben?

Einzelbilder von den Baugruppen (Vorder und Rückseite) wären sinnvoll.

Wenn der Einzelschritt-Modus nicht funktioniert, ist das doch schon ein 
Ansatz.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter G. schrieb:

> dort haben wir einen PHYWE Modellrechner (ca. 1965).
> Das Teil bildet eine CPU mit einem kleinen Speicher nach.
> Genau die Verarbeitung funktioniert nicht mehr.

Vielleicht wäre es an der Zeit, das Teil gegen etwas moderneres
zu tauschen. Das unten verlinkte Teil lässt sich wohl ähnlich
einfach programmieren.
www.elektronik-labor.de/Lernpakete/TPS/TPS0.html

von Andrew T. (marsufant)


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Peter G. schrieb:
> Ihr Lieben,
> ich hoffe, dass ist der richtige Ort für eine solche Anfrage, ich habe
> zumindest keinen besseren gefunden.
>
> Ich habe ein Angebot für jemanden aus dem Raum Remscheid. Ich bin Lehrer
> an einer Schule - dort haben wir einen PHYWE Modellrechner (ca. 1965).



Jetzt verstehe ich die Konsequenz dieser Entscheidung:

https://www.youtube.com/watch?v=LY8RApmllpw

Deshalb also der Wunsch der Schule, das Gerät wieder nutzbar zu 
machen...


scnr

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Harald W. schrieb:
> Vielleicht wäre es an der Zeit, das Teil gegen etwas moderneres
> zu tauschen.

Warum?

rhf

von Harald W. (wilhelms)


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Roland F. schrieb:

>> Vielleicht wäre es an der Zeit, das Teil gegen etwas moderneres
>> zu tauschen.
>
> Warum?

Weil der TE mit einer Reparatur möglicherweise überfordert ist?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Harald W. schrieb:
> Weil der TE mit einer Reparatur möglicherweise überfordert ist?

Tja, könnte sein. Aber wenn ich mir die bisher gezeigten Bilder so 
ansehe, scheint es sich bei dem Gerät nicht um ultra komplizierte 
Technik zu handeln und ich könnte mir durchaus vorstellen das Peter die 
Reparatur mit Hilfe aus diesem Forum bewältigen kann (und das ist ja 
auch der eigentliche Anspruch dieses Forums: Hilfe zur Selbsthilfe).
Ich fände es jedenfalls schade wenn solch ein grundlegendes Gerät nur 
aussortiert würde weil man es nicht schafft es wieder in Funktion zu 
setzen.

rhf

von Olaf (Gast)


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> Das Teil hatte ich immer wieder im Einsatz, ca. 2x pro Jahr. Vor wenigen
> Monaten ist dann der Fehler aufgetaucht.

Vor dem Hintergrund halte ich einen defekt eines Elkos fuer eher 
unwahrscheinlich. Zum einen werden die in so einer Schaltung weniger 
beansprucht, dann war das damals noch gute Qualitaet und sie wurden von 
dir regelmaessig formiert.

Schau dir die Schaltung erstmal mit einer Lupe an. Ich wuerde als 
Problemursache Nummer eins erstmal eine kalte Loetstelle vermuten. Im 
zweifel alles einmal nachloeten. Als naechstes dann pruefen ob 
vielleicht irgendwo ein Draht abgefallen ist. Und danach den 
Kontaktwiderstand der Relais.

Ersatzaufbau durch LogicICs ist sicherlich moeglich. Aber ist doch ein 
schoenes Teil das gerade durch das klappern erstmal Aufmerksamkeit durch 
die Schueler sicherstellt unmittelbar Verstaendnis fuer Digitaltechnik 
schafft.

Wenn man das Teil simulieren will dann koennte man sonst als naechstes 
auch den Schritt zu einer Handyapp machen.

Olaf

von svensson (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> hört sich erst mal komisch an, aber ich sehe ein Physik ist ein weites
> Feld, eigentlich müssten echte Physiker das uns Techniker und E-Ings
> erklären können müssen, nicht umgekehrt.

Das können sie auch. ;-))
Jedoch ist in der Physik jedes Bauteil ideal und wird gerne auch einmal 
mit Differtialgleichungen beschrieben. Leider haben die 
Gleichungssysteme die dumme Angewohnheit bei vielen Bauteilen ungeheuer 
komplex zu werden. (Wobei das komplex durchaus wörtlich genommen werden 
kann.)

Das ist dann der kleine Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

> Soll mit der Rumpelkiste auch wieder unterrichtet werden?

Das Teil sollte unbedingt erhalten werden. Hier kann man sehr 
anschaulich die Grundlagen der elektronischen Datenverarbeitung 
erklären. Zudem läßt sich an den Relais tatsächlich der Schaltvorgang 
erklären/beobachten, was an einem Transistor/IC irgendwie schwierig ist.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Huhu Peter,

stell die Frage doch mal in diesem Thread:
Beitrag "Re: Alte_Elektronik_Basteleien"
Da sind die Leute mit den passenden Fähigkeiten versammelt.

marcus

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich würde von allen vorgeschlagenen hektischen Dampfhammer-Aktionen wie 
"alles nachlöten", "alle Elkos tauschen", "Rotz auf alle Relaiskontakte 
sprühen" dringend abraten.

Das ist amateurhafter Bastelmist, mit dem man mehr kaputt macht als dass 
es hilft. Statt dessen würde ich zur systematischen Fehlersuche raten. 
So richtig oldschool, mit einer 24V Prüflampe oder moderner mit einem 
Multimeter:

Zuerst prüfen ob die 24V Betriebsspannung überall an den Platinen 
anliegt und die Leiterbahnen auf den Platinen zur Spannungsversorgung ok 
sind.
Dann kann man sich entscheiden, ob man dem Hinweis
Peter G. schrieb:
> @eProfi: Mit dem Drehschalter lässt sich die Geschwindigkeit einstellen,
> bzw. auf Einzelmodus umstellen. Dann kann ich mit einem Taster jeden
> Takt einzeln auslösen. Leider hat die Stellung keinen Einfluss.
nachgeht (Umschalter prüfen, Taster prüfen, Spannung an Umschalter und 
Taster prüfen, Taktgenerator identifizieren, Taktgenerator prüfen, ...) 
oder ob man sich zuerst die Mühe macht den Rest des Kabelbaums zu prüfen 
und dann Baugruppe für Baugruppe Relais zu prüfen (Spannung auf Wicklung 
geben, Ausgang messen).

Ja, schon dies Anfangsschritte bei der Fehlersuche sind mühsam und 
nichts für die modernen Arduino-AHDS Kids. Da braucht es Zeit, Geduld, 
Disziplin, Genauigkeit.

von michael_ (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Zuerst prüfen ob die 24V Betriebsspannung überall an den Platinen
> anliegt und die Leiterbahnen auf den Platinen zur Spannungsversorgung ok
> sind.

......

Was redest du da?
Systematische Fehlersuche ist nicht mehr Mode!

Nachbildung mit TTL, Ersatz der Kondensatoren, Ersatz...., das ist doch 
heute inn!

Nur Ewig Gestrige alte Säcke prüfen systematisch, was kaputt sein kann.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
...
> Ja, schon dies Anfangsschritte bei der Fehlersuche sind mühsam und
> nichts für die modernen Arduino-AHDS Kids. Da braucht es Zeit, Geduld,
> Disziplin, Genauigkeit.

Aber, aber, das darf man doch so nicht sagen. :)

Danke für den Post, ein guter Start in den Arbeitstag.

von Dieter (Gast)


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Vielleicht findest Du als Ursache ein Krabbelinsekt. Ein sogenannter 
"Bug" auf gut englisch.

Beim Betrieb vieleicht eine Tonaufnahme machen. Vielleicht ist noch ein 
komisches Relaisklacken.

von Dieter (Gast)


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Vielleicht Kontaktprobleme, die sich durch nachloeten beseitigen lassen?

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter schrieb:

> Vielleicht Kontaktprobleme, die sich durch nachloeten beseitigen lassen?

Wohl eher Kontaktprobleme, die sich durch säubern der (Relais-)
Kontakte beseitigen lassen. Die Relais sehen so aus, als wenn
man die durchsichtigen Kappen abziehen könnte.

von Dieter P. (low_pow)


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Offenbar gibt oder gab es zumindest noch ein
weiteres Exemplar, die Unterlagen dazu wären
halt schön.
Ob das die gleiche Bauweise ist?

http://www.vaxman.de/my_machines/phywe/pgr/pgr.html
29-AUG-2003

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Peter G. schrieb:
> Unten stehender Link zeigt Bilder:
> http://www.uranmaschine.de/86978.Phywe_Programmgesteuerter_Rechner_06978_00/

Oh. Das Ding hat mein alter Mathelehrer verbrochen ;)
(s. PDF)

Uns (einige Jahre später) hat er mal einen ziemlich schweren
"Tischrechne" von hp bei geschleppt. Einzeiliges Display und
wir haben Lochkarten gestanzt ...

Natürlich reparieren !

von Theor (Gast)


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@ Peter G.

Ich habe eine Schwäche für so alte Schätzchen und ich denke das geht 
hier einigen Leuten so. :-)

Ich würde in solchen Fällen, Rundumschläge, wie "alle Kondensatoren 
wechseln" oder "alle Löststellen nachlöten" strikt vermeiden. Wenn man 
mir die Wortwahl verzeihen will, so würde ich das als 
"Verzeiflungstaten" qualifizieren. Weil man nicht weiter weiß, würden 
evtl. dabei auftretende Probleme die Situation nur verschärfen.

Ich sehe das wie Peter D. Die Tatsache, dass bei manueller Taktwahl und 
Betätigung des Tasters nichts passiert ist eine wertvolle Information, 
die man nutzen sollte.

Ein erster, plausibler Verdacht fiele dann auf den Wahlschalter und den 
Taster. Das kann man mit Multimeter und ggf. Oszilloskop mal überprüfen. 
Eine mechanische Abnutzung ist gut möglich. Oszilloskop wegen evtl. 
stark erhöhtem Prellen. (Peter, schreib mal eine Entprellroutine für das 
Gerät. :-) )

Versuche doch das mal, bitte. Wäre doch schön, wenn man das Ding wieder 
hinkriegt, ohne allzuviel daran herumzubasteln.

Die 24V sind nicht gefährlich (wenn man keine offenen Wunden hat und 
nicht mit diesen Wunden an zwei Stellen Kontakt herstellt. Die 
Körperflüssigkeiten sind leitend. Ansonsten ist der menschliche Körper 
wegen der Haut sehr hochohmig).
Allerdings sollte man strikt vermeiden, Kurschlüsse mit Werkzeugen zu 
erzeugen. Am besten isolierte Schraubenzieher und Kunststoffpinzetten 
verwenden, soweit das möglich ist. Die 5A können doch einigen Schaden 
anrichten. Ggf. könnte man für die Dauer der Messungen die Spannung 
stark verringern - etwa auf 5V - und eine Strombegrenzung auf z.B. 
einige 10mA einstellen.

von Dieter (Gast)


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@TO
Leider hat hier niemand das Teil mit genau Deiner Fehlerbeschreibung. 
Also ist suchen, mit messen, verstehen und natürlich die Meßergebnisse 
posten vermutlich das einzige was weiter helfen könnte. Es darf Dir aber 
nichts ausmachen, dass wir Dich wie einen erwachsenen Schüler anleiten 
müßten.

Erster Ansatzpunkt wären die Schalter, wie Peter und Theor schrieben. 
Einfach Alles auf Verdacht nachzulöten ist keine Lösung. Wenn die Werte 
am Schalter nicht passen, wären dessen Anschlusskabel ggf. 
Nachlötkandidaten.

Für die weitere Suche nur das gleiche geeignete Testbeispiel verwenden.

Nach der Anleitung sind die Kondensatoren die Bit-Speicher und die 
Relais stellen nur die Verbindungen her.

Die Reparatur wäre auch ein schönes Schülerprojekt.

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Moin zusammen

Wenn ich das hier so alles lese blutet mir das Herz.
Schade um die alte Maschine. Wenn es nicht so weit währe, würde ich 
hinfahren.

gibt es denn schon noch ein paar Fotos? Wie oben schon geschrieben.
Eine genauere Fehlerbeschreibung hilft auch.

Ziehen den im Speicher noch Relais an?
Sind da ev. noch Dioden versteckt?
Wie lange blieb das "Programm im Speicher?

Was passiert wenn du z.B. nur den Speicher mit "ADD" vollschreibst?



Ich hab noch mehr Fragen, wenn wir die hier abgearbeitet haben.



Gruß fredfromflett

: Bearbeitet durch User
von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Ich hab gleich noch eine Frage an alle zu dem Thema.

Hat schon mal einer eine Prinzipschaltung für so einen 
Kondensator-Speicher gefunden?. Das haben die sich bei Phywe auch nicht 
aus dem Ärmel gesaugt, und Geheim wird es auch nicht mehr sein.
meine Unterlagen sind zu neu >1975

Gruß fredfromflett

von Frank G. (frank_g53)


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von Thomas (Gast)


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Hallo Peter,

auch ich würde da äußerst bedacht ran gehen. Lötstellen bei den Relais 
sind immer Kandidaten, da beim klackern, bzw erschüttern schon mal ein 
Draht abbrechen kann. Der kann dann immer noch so dort sein als ob, aber 
eben kein Kontakt. Mit Pinzette mal das testen (zupfen) - alle.

Habe einen ähnlichen Fehler mir Fehlfunktion bei meinem Hameg 1005 er, 
der bei weitem nicht das Alter dieser Maschine hat. Viele der 
Taster/Schalterkontakte sind schwarz und machten Probleme. Ich weiß zwar 
nicht wie komplex die Verdrahterei unter den Relais ist, aber ich denke 
auch dass ein Reinigen 'aller' Kontakte der beste, wenn auch 
aufwändigste ist. Mehrfaches Schalten führte dann wieder zur Funktion. 
mit Papier wie schon erwähnt, oder vieleicht besser, mit Löschpapier die 
Kontakte durchziehen.

Aber wenn, dann eben von Grund auf, sonst wartet der nächste Fehler.

Grüße
Thomas

von Dieter (Gast)


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Der Taktgeber für den automatischen Betrieb müßte wie da realisiert 
sein:

http://stefanfrings.de/klippklapp/index.html

Um die Jahrtausendwende hat noch Jemand einen Relaiscomputer gebaut.

http://www.relaiscomputer.de/
http://www.relaiscomputer.de/d12.htm

Vielleicht kann man sich dort noch die Beschreibungen holen oder 
einsehen:

https://www.jugend-forscht.de/projektdatenbank/demonstrationsmodell-eines-computers.html

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Hallo Frank

der Link nach https://ub.fnwi.uva.nl/computermuseum/

ist gut,da steht schon mal ein bisschen was drin.
Ein kompletter Plan währe der Hit.

was ich aber nicht Gefunden hab ist wie der Speicher Aufgebaut ist und 
arbeitet.
Ich sehe da für jede Speicherstelle 6 Kondensatoren und 1 Relais
oder hab ich was übersehen?

das mit dem Befehlszähler kann gut so ein Schieberegister sein.

 Gruß fredfromflett   und Gute Nacht

von Peter G. (airpiet)


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Nochmal vielen Dank für die vielen Posts und auch die letzten Links 
bzgl. anderer Relaisrechner. Das hilft mir bestimmt, den Weg 
nachzuvollziehen.

Ich möchte das Teil auch nicht sterben lassen, ich muss eben nur vorher 
wissen, wie ich eine vernünftige Diagnose mache, also Relais durchmessen 
usw. DIe Relaisgehäuse habe ich auch noch nicht aufbekommen, ich 
versuche es nochmal Montag.

Wie ein Schüler behandelt zu werden, wäre überhaupt kein Problem für 
mich, da wahrscheinlich 90% aller Leute, die hier posten, mehr Ahnung 
haben als ich. Also wer weitere Tipps hat, immer her damit. Ich weiß zum 
Beispiel noch nicht, wie ich so ein Relais durchteste, bekomme ich aber 
bestimmt noch heraus, auslöten willl ich die Dinger auf keinen Fall :-)

Ich schicke euch noch ein paar Links zu selbstgemachten Aufnahmen, auch 
ein Video mit dem Fehler. Das Foto, was ich schonmal hochgeladen hatte, 
wurde leider vom Forum automatisch verkleinert, brachte also nichts.

Nochmal Drehschalter: es ist egal, wie der Drehschalter steht, ob 
automatisch oder Einzelschaltung mittels manuellem Taster. Es hat immer 
den gleichen (falschen) Effekt.

Video: (70MB)
https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/phywedefekt.MOV
ich rufe den ersten Befehl aus dem Speicher in den Puffer um zu schauen, 
ob der Befehl in Ordnung ist. Der Befehl sagt: addiere den Inhalt von 
Speicheraddresse 5 zum Akkumulator. Dann starte ich den Rechner.
Dazu kommt es aber nicht, weil der erste Befehl vom Puffer in das 
Befehlsregister geschoben wird aber eben weiter hinaus. Eigentlich 
sollte der Rechner nach 6 Takten den Befehl abarbeiten.


großes Foto Rückseite: (7 MB)
https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/phywe-mr.jpg

Relaisbilder:
https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/relais1.JPG
https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/relais2.JPG
https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/relais3.JPG

Ich habe in der Schule kaum Zeit, werde das Teil in den Weihnachtsferien 
nach Hause mitnehmen - bestimmt zur "Freude" meiner Frau.
Ich wohne in Erkrath bei Düsseldorf - ist das vielleicht näher dran?

von P. W. (deneriel)


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Moin,

Erstmal auf den beiden Pufferplatinen nach kalten Lötstellen suchen. 
Einfach mit der Pinzette unter der Lupe an den Bauteilbeinchen zupfen 
(nicht reißen!) und nach Ringförmigen Strukturen im Lötzinn suchen.
Da die Registerinhalte sauber angezeigt werden und auch durchschalten, 
sind diese Relais-Beinchen es schonmal nicht. Wenn da ein Fehler drin 
steckt, dann in einem der Anderen Kontakte.

Mir ist gerade noch nicht klar wie nach 6 Shift-Vorgängen der Vorgang 
abgebrochen wird. Da muss es ja irgendwo eine Ausstiegsmöglichkeit 
geben. Und die wird offenbar nicht mehr getriggert. Also wie zählt die 
Kiste mit? Für einen richtigen Zähler sehe ich nicht genug Relais. Oder 
wird das bei der Takterzeugung mit gemacht? Dann müsste es eine 
Rückkopplung dahin geben.

Ich würde daher hingehen und den Schaltplan der beiden Registerplatinen 
raus zeichnen. Wird zwar fummelig, aber die Stufen dürften ja identisch 
aufgebaut sein.




Diese Maschine gehört erhalten.
Auch wenn das in Zeiten von Platzmangel und "ist doch nur alter Schrott, 
heute nimmt man xyz" schwer werden kann.

Wissen die oben genannten Niederländer von deiner Kiste?
Weiter unten im Text steht: "As far as we know, only two machines are 
surviving." Möglicherweise sind es ja doch drei, auch wenn du offenbar 
schon die Version mit moderneren Platinen hast.
Ggf. haben die auch noch weitere Informationen oder du kannst eine 
bestimmte Situation mit einem funktionierenden Exemplar vergleichen.


Und wenn du über die Feiertage noch nicht weiter kommst, findet sich 
bestimmt jemand der mal in Remscheid vorbei schneit auf nen Kaffee und 
dich auf den nächsten Ansatz bringt ;-)

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Hallo Peter

Versuch doch mal mit den Niederländern kontakt aufzunehmen, ev. haben 
die noch mehr Unterlagen.

Wie ich das Video interpretiere, läuft die Takterzeugung ja durch, nur 
der nächste  Befehl wird nicht ausgeführt weil der Adresszähler nicht 
weiterschaltet, oder der Programmspeicher falsche Daten (STO) enthält.

Das kannst du ja mal testen

Gruß fredfromflett

von Bernd F. (metallfunk)


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Da ist was recht warm geworden.

Grüße Bernd

von Peter G. (airpiet)


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...Und hier noch ein hochauflösendes - stümperhaft zusammengefügtes - 
Bild von vorn.

https://sis.leibniz-remscheid.de/phywe/phywe-mr-vorn.jpg

Ich Depp habe das Leitwerk (oben rechts) nicht mitgefilmt. Das muss - 
zumindest meiner Meinung nach - für den Ausstieg aus dem Shift 
verantwortlich sein, zumindest zählt das immer die 6 Shifts mit. Könnte 
ein Hinweis sein, bin gespannt. Ich denke, ich fange mit dem Leitwerk 
an. Das wird dann schon den Takt machen, vielleicht auch im 
Zusammenspiel mit der riesigen, hellen Platine in der Mitte.

In dem Video auf der obigen Seite:
https://ub.fnwi.uva.nl/computermuseum/phywe.html#openModal
sieht man das Leitwerk in Aktion. Ich meine, bei "meinem" Computer wären 
ein zwei Glühbirnen kaputt - aber vielleicht sind das gar nicht die 
Birnen...

Die Anzahl der Relais ist auf jeden Fall schon erschreckend. Ich habe 
jetzt 33 auf der Rückseite und 69 auf der Vorderseite, also 102 gezählt.

: Bearbeitet durch User
von Peter G. (airpiet)


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@metallfunk:
Toll, Danke! das schaue ich mir morgen an! Hatte ich noch nicht gesehen.


Ich sauge eure Tipps und Anregungen auf. Hatte auch nochmal bei Phywe 
angefragt, aber die hatten fast direkt zurückgeschrieben, dass es nichts 
mehr bei denen gebe.

Hatte auch schon Kontakt mit einem Hochschulangehörigen, der mal eine 
Vorlesung zu dem Rechner angeboten hatte. Aber das war auch eine 
Sackgasse.
Die Niederländer sind dann wohl die nächsten.

Der oben verlinkte Relaisrechner (8bit) ist ein Wahnsinnsding, dagegen 
ist der Modellrechner hier ja sehr klein.

von P. W. (deneriel)


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Die Lämpchen in deinem Leitwerk sehen unterschiedlich aus, kann also gut 
sein dass es da Verstorbene darunter gibt. Aber das sollte dich ja jetzt 
nicht vor unlösbare Herausforderungen stellen.
Erstmal durchchecken und ggf. ersetzen.

Den dunklen Widerling auf der weißen Platine habe ich auch gesehen, 
sieht für mich aber noch nicht gar aus. Sicherheitshalber mal messen 
wird aber nicht schaden.



Egal ob sie dir helfen können, werden sich die Niederländer vermutlich 
freuen wenn sie von einem weiteren "Überlebenden" hören.

(Und ich würde ja einen Hinweis hinten an das Dingen dran pappen, für 
den Fall dass der letzte Benutzer - also vermutlich du - aus irgendeinem 
Grund nicht mehr heranzuziehen ist. Einfach als Vorsorgemaßnahme, damit 
das Teil nicht aus Unwissenheit verschrottet wird.)

von Bernd F. (metallfunk)


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P. W. schrieb:

> Egal ob sie dir helfen können, werden sich die Niederländer vermutlich
> freuen wenn sie von einem weiteren "Überlebenden" hören.
>
> (Und ich würde ja einen Hinweis hinten an das Dingen dran pappen, für
> den Fall dass der letzte Benutzer - also vermutlich du - aus irgendeinem
> Grund nicht mehr heranzuziehen ist. Einfach als Vorsorgemaßnahme, damit
> das Teil nicht aus Unwissenheit verschrottet wird.)

Genau.

Das ist ein Museumsstück, dessen Wert heute kaum einzuschätzen ist.
Ein Blatt, bedruckt mit den Daten und dem ausdrücklichen Hinweis,
dass hier ein besonderes Stück Technikgeschichte vorliegt, auf die
Rückseite kleben.

Sonst kommt noch so ein Depp und wirft das irgendwann in den
Elektroschrott :-(

Grüße Bernd

von Dieter (Gast)


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Auf der Seite von Jugend forscht ist ein Organisationsdiagramm. Dort 
würde ich anfragen, ob es dazu noch Unterlagen gibt. Ggf. müßte Jemand 
hingehen und im Archiv die Pläne nachsehen, scannen & kopieren. Im 
Gegenzug vielleicht für den e.V. von Wert dies als 
Internetveröffentlichung vorzubereiten.

Internet: www.jugend-forscht.de
https://www.jugend-forscht.de/kontakt.html

von Repair (Gast)


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Repair Café Castrop Rauxel.

von Christian T. (christian_t)


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Hallo,

ich würde versuchen herauszufinden, wann das "Befehl Dekodieren" 
angestoßen wird. Das sollte ja passieren, nachdem die 6 Befehlsbits in 
das BR geschoben wurden.

Das scheint ja nicht zu klappen. Ich denke das wird von der weißen 
Platine gesteuert. Dort muss vom "Befehl holen" auf "Befehl 
dekodieren/Operatoren holen" umgestellt werden. Der Takt sollte also vom 
BR weggeschaltet werden und die Platine darüber sollte aktiviert werden, 
damit die dann unter anderem das Lämpchen mit dem richtigen Befehl 
ansteuert.

Ich denke auch für die spätere Wartung ist es sinnvoll einen Schaltplan 
zu erstellen.

Viel Erfolg!

: Bearbeitet durch User
von Widerstand (Gast)


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Hier langsam von Anfang an mitzulesen ist wie in einem Krimi oder frühen 
Stummfilmdrama hinter der Glasscheibe zu sitzen: Das schwerverletzte 
Opfer liegt auf dem Tisch des Dorfgasthofs. Aus allen Richtungen dringen 
Ratschläge auf den hinzugeeilten Landarzt ein, der sonst eher als 
Geburtshelfer für Nutztiere tätig ist. "Aderlaß!", "Blutegel!" - 
"Quecksilberinjektionen!" Dem kundigen Zuschauer der Neuzeit stockt 
dabei selbst das Blut in den Adern.

Zum Glück besteht hier keine Lebensgefahr und das Opfer wurde noch nicht 
unter die Erde gebracht.

Wenn es auch nur ein "kleines" Gerät dieser Art ist, ist es doch eine 
Rarität. Ich denke, Lehrmittel wurden schon immer ausgetauscht und 
weggeworfen, ohne daß sich irgendjemand um ihren geschichtlichen Wert 
gekümmert hat. Das mag für einen Funkeninduktor von 1900 zwar schade 
sein, davon sind aber sicher zehntausende ähnlicher Geräte erhalten und 
bleiben es auch. Bei diesen Computermodellen wurden aber wegen des hohen 
Preises und der sicher auch von den Lehrplänen her geringen Bedeutung 
(wurde eigentlich zu irgendeinem Zeitpunkt in Deutschland jemals 
Computertechnik in einem relevanten Ausmaß unterrichtet?) wohl nur 
wenige überhaupt verkauft, verglichen mit klassischen physikalischen 
Lehrmodellen.Optisch sieht das Gerät nicht anders aus wie die 
Kesselsteuerung der Schulheizung von 1960, und genau wie diese hat man 
es auf den Müll geworfen als sie durch etwas Modernes mit LED statt 
Glimmlampen ersetzt wurde.

Ich erinnere mich (leider lückenhaft) gerade daran, vor einiger Zeit 
über die Restauration von einem ähnlich seltenen Neva Lehrmittel 
Relais-Computer oder etwas ähnlichem gelesen zu haben. Kann aber auch 
ein anderer Hersteller gewesen sein. Das Gerät war schrankgroß auf 
Rollen, wie die berüchtigten "Medienschränke" der 80er, und irgendwie 
waren 10, 20 einzelne "Holzmodule" ähnlich dieser Phywe-Platinen 
eingeschoben. Hm, vielleicht finde ich noch was auf meinen alten 
Platten.

Und auf Youtube findet man gerade aktuell Filmberichte von ein paar 
Enthusiasten über die privte Restaurierung eines Apollo Guidance 
Computers, den die NASA zum Tonnenpreis als Schrott entsorgt hatte 
("Apollo AGC Restoration") und den die Jungs pünktlich zum 50. Jubiläum 
der Mondlandung funktionsfähig präsentieren wollen.

von Widerstand (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ah, es war nicht Neva, und auch nichts mit Relais.
Sondern ein PEK-Analogrechner von 1970.
Offenbar in wenigen Exemplaren für die Bundeswehr angefertigt.

http://museum-nt.de/projekte/_pek_analogrechner.html

So, das ist zwar als analoge Schaltungstechnik mehr forenlelevant, aber 
dafür offtopic.

von Andrew T. (marsufant)


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Widerstand schrieb:
> Offenbar in wenigen Exemplaren für die Bundeswehr angefertigt.

Richtig erkannt.

2017 wurden diese "Lehrgeräte" dann zu Dutzenden in ebay.de vertickt,
da ein pfiffiger Händler in Rheinland-Pfalz via VEBEG sich diese Teile 
geholt hatte.

von Rainer V. (a_zip)


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Möchte jetzt auch nur sagen, dass so ein Gerät unbedingt erhalten werden 
muß!
Viel Glück und Erfolg an den TO!
Gruß Rainer

von Josef (Gast)


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Wäre es möglich von den zwei weissen Platinen und dem 
Rechenwerk/Übertrag
die Vorder- und Rückseite zu fotografieren. Beim Rechenwerk ist eine
weitere Platine rechtwinklig angelötet.
Man sollte alle Bauteile, Leiterbahnen Verbindungen gut erkennen können.

Damit könnte man dann einen Schaltplan erstellen.

Josef

von R. F. (rfr)


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Das Gerät muss über einen Taktgenerator verfügen, der das 
Schieberegister durchtaktet. Dieser Takt muss nach 6 einzelnen Takten 
entweder gestoppt oder unterbrochen werden.

Also muss der Taktgeber einen Eingang haben, der ihn freigibt, oder die 
Verbindung zum Schieberegister wird nach 6 Taktzyklen unterbrochen.

Genau hier ist irgendwas faul.

Gruss

Robert

von Widerstand (Gast)


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Das hier scheint das ewähnte Begleitheft zu dem Rechner zu sein:

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Horst-Bl%C3%BCm+Der-Computer-Eine-experimentelle-Einf%C3%BChrung-in-die-Arbeitsweise-des-Programmgesteuerten/id/A01gr7I001ZZQ

   Horst Blüm
Titel:
Der Computer - Eine experimentelle Einführung in die Arbeitsweise des 
Programmgesteuerten Rechners und der Booleschen Algebra - bk454
Seiten:   125
Gewicht:   500 g
Verlag:   Industrie Druck Verlag
Ort:   Göttingen
Erschienen:   1969


Das Buch ist auch in mehreren bis vielen Bibliotheken verfügbar, wie 
eine kurze Suche ergab.

von Holm T. (Gast)


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Ich würde vorschlagen die Kondensatoren im Steuerwerk zu checken ...mit 
einem ESR Tester im eingebauten Zustand. 
(https://ludens.cl/Electron/esr/esr.html).
Es reicht aus wenn einer der Elkos ausgetrocknet ist und der "Ende" 
Impuls einfach nicht mehr durch kommt.

Was sind das genau für Glühlämpchen? Evtl. kann ich ein paar schicken..

Gruß,

Holm

von avantasia (Gast)


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Peter G. schrieb:
> In dem Video auf der obigen Seite:
> https://ub.fnwi.uva.nl/computermuseum/phywe.html#openModal
> sieht man das Leitwerk in Aktion. Ich meine, bei "meinem" Computer wären
> ein zwei Glühbirnen kaputt - aber vielleicht sind das gar nicht die
> Birnen...

In dem Beitrag zum Video, wird am Ende auf einen Jens Kirchhoff 
hingewiesen.
Eine Suche im Telefonbuch ergab zwei Treffen mit dem Namen Jens... ggf. 
vielleicht mal versuchen mit dem Kontaktvaufzunehmen. Eventuell hat er 
weitere Informationen. Auch ein Benutzerhandbuch ist in dem Beitrag zum 
Video zu finden.

Viel Erfolg...

von Bernd F. (metallfunk)


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Holm T. schrieb:
> Ich würde vorschlagen die Kondensatoren im Steuerwerk zu checken ...mit
> einem ESR Tester im eingebauten Zustand.
> (https://ludens.cl/Electron/esr/esr.html).
> Es reicht aus wenn einer der Elkos ausgetrocknet ist und der "Ende"
> Impuls einfach nicht mehr durch kommt.
>
> Was sind das genau für Glühlämpchen? Evtl. kann ich ein paar schicken..
>
> Gruß,
>
> Holm

Holm, so kompliziert kann das Ding nicht sein.
Das kriegen wir wieder hin.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Relais über ein Zeitglied
( R-C ) laufen, um das nachvollziehbar zu halten.

Das letzte Relais der Steuerung müsste eine Verbindung zum Schalter
( Einzelschritt bzw. kompletter Ablauf ) haben.

Schade, dass ich das Ding nicht auf der Werkbank habe.

Grüße Bernd

von Josef C. (josefc)


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Anbei eine Teilrekonstruktion anhand der Fotos.
Ohne Garantie, da nicht alles zu erkennen ist.

Zum testen mit http://www.falstad.com/circuit/circuitjs.html sind einige
Schalter hinzugefuegt um externe Signale zu schalten.
Die *.txt Dateien sind die Falstadt Dateien.

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Hallo zusammen
Prima Arbeit mit dem Plan. Auf so eine ähnliche Idee bin ich auch 
gekommen.
Allerdings fehlt in deinem Plan noch eine Art refresch für die 
Kondensatoren.
Nach einem Leseimpuls sind die Kondensatoren leer, und die Info muss 
wieder zurückgeschrieben werden. Ansonsten machen Befehle wie SPX keinen 
Sinn. ohne Programm geht halt nix.

Dann ist die Frage wie lange die Kondensatoren die Info halten?. Ich 
vermute mal das man das auch ca. alle Min mal refreshen muß.

Aber dafür könnte ja eine der Platinen auf der Rückseite zuständig sein.

Peter ist sicherlich noch mit der Weihnachtsfeierei beschäftigt, geben 
wir ihm noch ein bisschen Zeit

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Moin
Ich muss mich nochmal melden und mich ein bisschen korrigieren

der refresh nach dem Leseimpuls wird warscheinlich nicht gebraucht, weil 
die Selbsthaltekontakte im   "Puffer" das übernehmen.
Was aber an der länge der Speicherzeit nix ändert


Wenn die Kondensatoren so geschaltet sind ,wovon ich ausgehe, kann man 
sie ja einfach messen.



@Josef C. mit deinen Plänen für Zähler und Schieberegister kann ich 
nichts anfangen dank Augenkrebs. Andersherum kannst du den Plan mal ein 
bisschen übersichtlicher aufmalen.Ich hab es versucht und einen Drehwurm 
gekriegt.

@Peter
Gibt es für die Maschine auch noch Schulungsunterlagen für Schüler und 
Lehrer?

von Josef (Gast)


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Friedhelm E. schrieb:
> @Josef C. mit deinen Plänen für Zähler und Schieberegister kann ich
> nichts anfangen dank Augenkrebs. Andersherum kannst du den Plan mal ein
> bisschen übersichtlicher aufmalen.Ich hab es versucht und einen Drehwurm
> gekriegt

Wenn ich Zeit finde versuch ich es. Es werden trotzdem noch genügend
Kreuzungen übrigbleiben.
Umzeichnen ist ein bisschen mühsam mit Falstadt.

Leider werden  beim 'Print' die Verknüpfungs-punkte nicht angezeigt.

Das schoene an Falstadt ist das man damit interaktiv die Schalter 
bedienen kann.

Bei Falstadt sind interessanterweise unter Circuits | Other passive 
circuits | Relays auch Flip-Flop und Counter. Aber natuerlich andere wie 
hier.

von Peter G. (airpiet)


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Frohes Neues Zusammen,
ich bin beeindruckt von dem, was hier in der Zwischenzeit produziert 
wurde.
Ich verspreche, detaillierte Fotos von allen Platinen anzufertigen, 
allein aus Gründen der Dokumentation, falls ich etwas bei meinen 
Reparaturversuchen verbocke.

Verbockt habe ich auf jeden Fall das Mitnehmen des Modellrechners über 
die Winterferien, da ich am letzten Tag krankheitsbedingt zuhause 
bleiben musste. Nehme mir das Teil aber nach den Ferien vor.

@fredfromflett
Es gibt dieses eine Büchlein mit einigen Programmierbeispielen, das kann 
ich sicher kopieren und als PDF einstellen. Ich bin sicher, dass Phywe 
da nichts gegen haben wird. Ich denke ich frage sicherheitshalber 
nochmal nach.

@josefc
Ich bin beeindruckt von den Plänen. Kannte Falstadt auch noch nicht. 
Scheint mir allerdings auch nicht so einfach von der Bedienung zu sein. 
Aber kost nix. Könnte man damit theoretisch die ganze Maschine 
simulieren?

von Josef (Gast)


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Peter G. schrieb:
> @josefc
> Ich bin beeindruckt von den Plänen. Kannte Falstadt auch noch nicht.
> Scheint mir allerdings auch nicht so einfach von der Bedienung zu sein.
> Aber kost nix. Könnte man damit theoretisch die ganze Maschine
> simulieren?

Theoretisch wohl schon. Aber ich stelle mir das ganz schön mühsam vor.
Ich finde den Editor nicht so toll. Grössere Schaltpläne werden damit
meiner Meinung nach zur Qual.
Vor allem das Steuerwerk stell ich mir ziemlich komplex vor, im 
Vergleich
zu den Teilen die ich gezeichnet habe.

Aber du hast ja die Hardware. Im Einzelschrittmodus kann man sich ja zum
Fehler vorhangeln und dann gezielt messen.
Ich würde zuerst die Kondensatoren durchmessen. Da (fast) keine 
Halbleiter
vorkommen müsste man die direkt in der Schaltung durchmessen können.
Ebenso die Relais, Spannung anlegen (evtl. mit Strombegrenzung) und 
durchmessen.

von Dieter (Gast)


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Es kann auch einer der vielen Schalter kaputt sein. Auch diesem Bauteil 
nicht blind vertrauen.

von Bastler (Gast)


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Hallo,
beim Verfolgen der Diskussion kam mir der Spruch meines blinden Kumples 
in den Sinn: am mesten disktieren die Blinden über die Farbe! Viele der 
Ratschläge sind doch MUP = Methode des unbekümmerten Probierens.
Ich würde das Teil kostenlos reparieren. Erfahrungen habe ich mit 
Relaissteuerungen für Mischanlagen, Stand der 70ger Jahre. Oder echte 
Telefonanlagen mit Relais, wie in den 60gern.
Grüsse

von Josef (Gast)


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Bastler schrieb:
> am mesten disktieren die Blinden über die Farbe! Viele der
> Ratschläge sind doch MUP = Methode des unbekümmerten Probierens.

Aha. Und wie sieht deine professionelle Vorgehensweise aus?

von Stefan (Gast)


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Moin, vielleicht hilft auch das hier weiter: Der Lehrer, der das 
Jugend-Forscht-Projekt betreute, aus dem der Phywe Rechner entstand, 
hatte ein Buch über die Entstehung und den Aufbau des Rechners mit 
Schaltplänen der Recheneinheiten geschrieben. Es ist:

Horst Blum: Der Computer - eine experimentelle Einführung in die 
Arbeitsweise des programmgesteuerten Rechners und der Booleschen 
Algebra. In: Phywe-Schriftenreihe, Industrie-Dr., Göttingen, 1969, 127 
Seiten.

Das Buch ist in manchen Uni-Bibliotheken gelistet und mit Glück ja 
vielleicht antiquarisch zu kriegen.

Ansonsten hat das Computer Cabinett Göttingen e.V. http://www.c-c-g.de/
(c/o Prof. Dr. Jens Kirchhoff) ein Exemplar des Phywe Rechners und, ich 
meine mich zu erinnern, die technischen Unterlagen dazu von Phywe 
übernommen.

Viel Glück!

von Josef (Gast)


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Hier noch ein paar Schaltungsteile.

von Josef (Gast)


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Und noch eins.

von Zeichner (Gast)


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falls es wer nachbauen möchte...

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Hallo
Toll
jetzt nur noch ein paar Relais ….

aber was macht das Original? Gibt es schon fortschritte oder Ergebnisse?

Gruß F

aber ich finde keine passenden Relais mehr.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


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Mit den Plänen vom Zeichner kann man loslegen, sinnvollerweise beim 
Impulsgeber. Prüfen ob die 24V ankommen und die auch an G anlegen, dann 
muß Z  anziehen und der Taktgeber loslaufen. FP wird der Einzelschritt 
Eingang sein.

von Peter G. (airpiet)


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Hallo Alle, hallo Volker, hallo Friedhelm,
die Relais gibt es wohl wirklich nicht mehr. Ich sag ja, mit anderer 
Technik nachbauen. Wenn mir einer bei Gelegenheit erklärt, wie ich einen 
Relaiskontakt in ein Transistor umwandeln kann...

Also Fortschritte: ich arbeite mit "Zeichner" zusammen. Wir 
dokumentieren die Karre nun erstmal, sehr bald wage ich mich an die 
ersten Lötstellen heran, musste mir vorher noch eine passende Lötstation 
zulegen, meine ist ein wenig schwach. Bei Pertinax muss man sehr 
vorsichtig sein, so "Zeichner".

Ich kann schon jetzt sagen, grundsätzlich wird mit dem Impulsgeber 
nichts schlimm sein, der taktet brav. Auch Einzelschritte funktionieren. 
Ich weiß immer noch nicht, was dafür sorgt, das der 
Befehlsregister-Inhalt in die Entschlüsselung gelangt, wie das zeitlich 
getaktet ist. Also die Weiterleitung des Befehlsregisters an die 
Entschlüsselung geht nicht, statt dessen wird der Bitinhalt einfach aus 
dem Befehlsregister wieder herausgeschoben, das darf so natürlich nicht 
sein.

Dauert also noch etwas, bis das Teil repariert ist. Ich baue die 
Einzelplatinen bald aus, aber davor muss ich unbedingt wissen, wie die 
ganzen Drähte dazwischen verlaufen.

LG
Peter

: Bearbeitet durch User
von Josef (Gast)


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Hallo,

anbei eine Simulation des Rechners in Javascript.

Stimmt nicht 100% mit der HW ueberein.
Ich hoffe es sind keine groesseren Fehler drin.

Sollte auf einem neueren Browser laufen.
Getestet mit Chromium 71 und Firefox 64.
Hat keine externen Abhaengigkeiten.
Der ganze Code ist in der html.

Gruss

von Christoph M. (mchris)


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Hallo Joseph,
gute Arbeit.
Ich hab's mal ausprobiert:

1. Beispiel1 drücken, um Programm zu laden
2. Neutralisieren drücken ( vermutlich Reset ? )
3. Single-Step mehrfach drücken

Gut wäre vielleicht, wenn man unten im HTML-File die Beispielcode in 
Assembler sehen könnte, damit man weiß, was das Beispiel machen soll.

von Christoph M. (mchris)


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Hier eine Version mit Logger, die den Befehl im Zyklus anzeigt.

von Peter G. (airpiet)


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WOW, super Simulation! Fühlt sich so an wie das Original! Zumindest das, 
was ich bisher mit den Schülern "programmiert" habe, funktioniert 
genauso hier - sieht auch wirklich ähnlich aus!

RESPEKT!

Gruß
Peter

von Josef (Gast)


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Christoph M. schrieb:
> Gut wäre vielleicht, wenn man unten im HTML-File die Beispielcode in
> Assembler sehen könnte, damit man weiß, was das Beispiel machen soll.

Anbei eine Version mit kommentierten Beispielen.


Peter G. schrieb:
> Ich weiß immer noch nicht, was dafür sorgt, das der
> Befehlsregister-Inhalt in die Entschlüsselung gelangt, wie das zeitlich
> getaktet ist. Also die Weiterleitung des Befehlsregisters an die
> Entschlüsselung geht nicht, statt dessen wird der Bitinhalt einfach aus
> dem Befehlsregister wieder herausgeschoben, das darf so natürlich nicht
> sein.

Ich wuensche euch viel Erfolg.
Das Leitwerk ist wohl das komplizierteste Teil. Ca. 20 Relais ohne 
Beschreibung.
Da wuerde ich zuerst die kleineren Platinen genau auf einen Fehler 
untersuchen.

von Christoph M. (mchris)


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Josef (Gast)
>Anbei eine Version mit kommentierten Beispielen.

Super, danke. Damit kann man die Beispiele viel besser nachvollziehen.

Darf ich fragen, wie lange Du für den Code gebraucht hast?
Das sind ja schon einige Zeilen und in dem Detailierungsgrad ziemlich 
gut.

von Friedhelm E. (fredfromflett)


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Hallo zusammen

Leider zu spät mitgekriegt das Gestern in Göttingen Nacht der 
Wissenschaft (Tag der offen Tür oder so) war. Die Computerabteilung war 
auch auf.
Sonst wäre ich mal hingefahren und hätte die mal gelöchert.

schönen Sonntag noch
fredfromflett

von Josef (Gast)


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Peter G. schrieb:
> Am Liebsten würde ich das Ding mit 74xx-Gattern nachbauen

Hallo, besteht daran noch Interesse?

Es gibt einige TTL CPU Nachbauten.

http://www.bigmessowires.com/nibbler/
https://gigatron.io/

Allerdings ist der Phywe Computer um einiges einfacher.
Ein Nachbau haette also schon einen gewissen Reiz.

Gruss

von Dieter P. (low_pow)



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>Autor: Josef (Gast)
>Datum: 22.01.2019 16:57

Die Schaltungsteile nochmals, augenfreundlicher.

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