Hi, ich versuche gerade, OPs (vor allem differentielle) und Intrumentenverstärker besser zu verstehen und habe die angehängte Schaltung mit dem INA333 aufgebaut - die allerdings so nicht funktioniert. Zunächst ohne, dass ich mir erklären konnte, warum: - die Eingangspegel befinden sich innerhalb der common-mode voltage range - der Ausgang ist referenziert auf mid-supply Die Verstärkung beträgt G=101, und ja, der Ausgang kommt gefährlich nach die Rails, aber das ist nicht das eigentliche Problem. Ich habe etwas herumgerechnet und festgestellt, dass innerhalb des Instrumentenverstärkers "-938mV" auftreten. Und hier liegt das Problem, weil das eine Single-Supply-Schaltung ist. Für AC-Signale kann ich wohl auch für den Eingang eine Spannung definieren, um die mein Signal sich bewegt (siehe Anhang). Aber für DC-Signale - wie das in meiner Schaltung - dürfte das nicht funktionieren. Gibt es einen eleganten und nach Möglichkeit unkomplizierten Weg, die 24mV, die über den 1kR-Widerstand abfallen um einen bestimmten Pegel anzuheben? Vielen Dank!
Hi, negative Spannungen würden mich bei einer Versorgung mit 0V und 5V wundern. Falls es nicht funktioniert, hast du vielleicht einfach V- und V+ vertauscht und deshalb ist das Ergebnis anders als erwartet? Welche Spannung misst du denn am Ausgang? Hast du V_ref testweise auf 0V gelegt und dann den Ausgang gemessen? Grüße Daniel
Hi Daniel, meine Formulierung war nicht ganz korrekt. Die -938mV treten nur theoretisch auf - und wie gesagt innerhalb des Chips. Die Rechnung ist etwas zu unübersichtlich, um sie hier in Schriftform zu wiederholen, aber ich hab sie mit Hilfestellungen aus InAmp-Analysen auf YT gemacht. Dort wurde auf das gleiche Problem eingegangen. Ja... -938mV. Weil das aber natürlich nicht sein kann, geht der da unten stattdessen gegen 0V - oder seiner negativen Rail. Und damit kommt nur noch unvorhersehbares Zeug raus. Ich müsste noch mal messen, aber auf jeden Fall hat die Verstärkung nichts mit G=101 zu tun. Was +IN und -IN betrifft, bin ich mir sicher.
Du bist nicht der erste, und wirst auch nicht der letzte sein. Der erlaubte Eingangsspannungsbereich (CM) hängt bei solchen Verstärkern von der Verstärkung ab. In deinem Fall (V=101) musst du etwa 1,3V von den Rails weg bleiben.
Peder schrieb: > Gibt es einen eleganten und nach Möglichkeit unkomplizierten Weg, die > 24mV, die über den 1kR-Widerstand abfallen um einen bestimmten Pegel > anzuheben? Es gibt spezielle Chips für Strommessungen wie etwa der INA199. Im Prinzip verwendet der einen Differenzverstärker ohne die beiden ersten OPV in deinem Bild. Deine Überlegungen sind richtig. Der externe INA Widerstand zum Einstellen der Verstärkung sieht genau die Eingangsspannung. Der Strom durch den Gain-Widerstand ist daher Vin/RGain. Dieser Strom muss auch durch die internen Widerstände des INA fliessen (etwa Rx=50k). Damit kannst du ganz einfach die internen Spannungen abschätzen. Die untere Spannung ist V_Unten - Vin/RGain * Rx und die obere interne Spannung ist V_Oben + Vin/RGain * Rx.
Udo K. schrieb: > Es gibt spezielle Chips für Strommessungen wie etwa der INA199. > Im Prinzip verwendet der einen Differenzverstärker ohne die beiden > ersten OPV in deinem Bild. Ich möchte am Ende tatsächlich einen INA229 benutzen, ein 20-Bit Strom-Mess-Sensor. Allerdings ist mein Messsignal zu klein und würde den Messbereich des INA229 nie ausreizen. Deshalb möchte ich das Ganze vorverstärken, was sich aber irgendwie als schwierig gestaltet - quasi an jeder einzelnen Stelle des Gesamtkonzepts. Deshalb möchte ich noch mal von Grund auf anfangen, systematisch an die Sache ranzugehen. Genauer gesagt wollte ich ursprünglich einen THP210 benutzen, um das Signal für den INA229 vorzuverstärken. Der THP210 ist ein "Vollsymmetrischer Operationsverstärker" (Übersetzung nach Wiki), der es ermöglicht, für den Input die Common-Mode-Spannung zu definieren. Aber mit dem hab ich auch nur Mist produziert. Aber verstehe ich das dann richtig, dass es nicht die beste Idee ist, ein DC-Signal shiften zu wollen? Ist es dann besser, sich mit kleinen mehrstufigen Gains innerhalb der Common-Mode-Grenzen zu bewegen?
Nein, der INA199 hat das Problem nicht. Das ist ein Differenzverstärker mit vier Widerständen und kein Instrumentenverstärker. Der Ina229 hat einen 40 mV Messbereich, und müsste doch recht gut passen?
:
Bearbeitet durch User
Peder schrieb: > - die Eingangspegel befinden sich innerhalb der > common-mode voltage range > - der Ausgang ist referenziert auf mid-supply Soweit okay. > Die Verstärkung beträgt G=101, Jaaaa... das geht natürlich nicht. Die erste Stufe des Instrumentationsverstärkers verstärkt symmetrisch um die tatsächliche Gleichtakt-Eingangsspannung herum: Gleichtakteingangsspannung: 250mV Differensignal: +-12mV Verstärkung: 100 Unterer Zweig: 250mV - 100 * 12mV = 250mV - 1200mV = -950mV. Geht also nicht bei single supply. > Gibt es einen eleganten und nach Möglichkeit > unkomplizierten Weg, Aber ja -- sogar zwei: 1. Reduziere die Verstärkung. 2. Versorge den InAmp symmetrisch. Ach so... dritter Weg: Anderen InAmp wählen; es gibt welche, bei denen man die Verstärkung von erster und zweiter Stufe getrennt einstellen kann. Dann kannst Du z.B. Differenzverstärkung=10 und Nachverstärkung=10 wählen und bist das Problem los.
Udo K. schrieb: > Nein, der INA199 hat das Problem nicht. Das ist ein Differenzverstärker > mit vier Widerständen und kein Instrumentenverstärker. > > Der Ina229 hat einen 40 mV Messbereich, und müsste doch recht gut > passen? Ich hab jetzt leider schon ein paar THP210 hier, deshalb würde ich weiter versuchen, die zum Laufen zu bringen. Aber theoretisch sollten sich die Beiden ja nicht viel nehmen. Hippelhaxe schrieb: >> Die Verstärkung beträgt G=101, > > Jaaaa... das geht natürlich nicht. > >> Gibt es einen eleganten und nach Möglichkeit >> unkomplizierten Weg, > > Aber ja -- sogar zwei: > > 1. Reduziere die Verstärkung. > 2. Versorge den InAmp symmetrisch. Das hab ich befürchtet. Aber okay, mit einer Verstärkung von 11 statt 101 funktioniert das (im Rahmen der Messgenauigkeit) tatsächlich wie auf dem Papier. Wie ich jetzt genau weitermache, muss ich mir noch überlegen, aber ich bin zumindest froh, dass ich das Ding jetzt endlich mal verstanden habe.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.