Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lamellen für Schneckenförderer 3D-Drucken


von Christian M. (christian_m280)


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Für das Fördern von Pellets von 3m horizontal und 1m vertikal bin ich 
momentan am Testen für einen Schneckenförderer. Dafür will ich ein 120er 
Abflussrohr, eine M16-Gewindestange und selbstgedruckte Lamellen 
verwenden. Die ersten zwei Prototypen habe ich nun mit Brim hingekriegt, 
aber der relativ flache Winkel an der Aussenseite bereitet Probleme. Und 
zwar stellt sich der Ueberhang auf, so dass die Düse immer daran streift 
und sogar "runterfällt":

https://youtube.com/shorts/hALxG6NOfYY

Düse 0.6mm, Layerhöhe 0.24mm, Material PETG sunlu, Bett 80°C, Düse 
220°C, Drucker Bambu Lab A1.

Kann ich das optimieren? Schon jetzt dauert der Druck für 2 Teile 3.5h 
und ich brauche dann ca. 40Stk.

Ich bin auch offen für völlig andere Lösungen! Es geht in erster Linie 
einmal um das oben genannte Fördern, später aber auch eine Distanz von 
bis zu 15m, nicht in direkter Linie. Meine bisherigen Ideen waren:

- fertiges Saugsystem kaufen, kostet aber ab 1k€, wäre aber flexibel 
einsetzbar
- Rüttelförderer, könnte ich selber basteln, befürchte aber, dass die 
Pellets am Ende Staub sind
- eine (Zahnrad-)Bahn bauen mit automatischer Lade- und Entladestationen
- nichts machen, aber Frau muss die Säcke rumtragen wenn ich nicht zu 
Hause bin (brauchen ca. 8t pro Jahr, alles in 15kg-Säcken)

Darf auch gerne mit Basteln und Mikrocontroller zu tun haben :-)

Gruss Chregu

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Christian M. schrieb:
> Ich bin auch offen für völlig andere Lösungen!

Ein Segment drucken, eine Silikonform herstellen und die gewünschte 
Anzahl an Abgüssen (auf GfK-Basis) erstellen.

von Christian M. (christian_m280)


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Uff, eine ganz neue Welt für mich! Kannst Du mir da ein Produkt 
empfehlen, für Silikon und Harz! Wäre z.B. das etwas:

https://www.fiberglas-discount.de/kunstharz-gelcoat-tocpoat/

Und gibt es Harz wo die Fasern gleich drinn sind? Bei dieser Form kann 
man doch keine Matten reintun, oder?

Gruss Chregu

von F. (radarange)


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Bei 3.5h für zwei Stück bist du ja für deine 40 Stück mit insgesamt 70 
Stunden dabei. Wenn du eine Charge abends druckst und eine morgens, 
sowie am Wochenende oder irgendwann anders mal noch ein bisschen mehr, 
dann ist das in gut einer Woche erledigt. Der Aufwand, auch finanziell, 
den du da in Gussformen, Glasfasern (bzw. anderes Füllmaterial), 
Prozesse, usw. reinstecken würdest, übersteigt das um ein Vielfaches. 
Der 3d-Drucker macht ja sein Ding automatisch, da sind vielleicht, 
wenn's hochkommt, 5-10 Minuten Eigenarbeit pro Druckauftrag anzusetzen.

Das Hochkräuseln deiner Kanten kommt durch Abkühlen des Kunststoffes (da 
schrumpft er etwas) bei gleichzeitig unzureichender Stabilität von unten 
(dann zieht es alles durch Schrumpfung etwas hoch). Die Geometrie ist 
nicht nett. Praktikable Lösungen: Beheizter Bauraum oder Stützgeometrie. 
Wenn du die Schneckenkante durch eine dünne umlaufende Wand stützt, gibt 
es weniger Probleme. Die Wand muss danach natürlich entfernt werden, die 
Nacharbeit ist aber minimal. Das muss ja keinen Schönheitspreis 
gewinnen, die Wand kann also zwischen den Schneckengängen großzügige 
Sollbruchstellen aufweisen, wo sie dann entfernt wird. Der Grat, der an 
der Schneckenkante verbleibt, kann mit einem Schleifer entfernt werden. 
Das geht, wenn die Wand dünn ist, relativ schnell.

von Christian M. (christian_m280)


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F. schrieb:
> Der Aufwand, auch finanziell,
> den du da in Gussformen, Glasfasern (bzw. anderes Füllmaterial),
> Prozesse, usw. reinstecken würdest, übersteigt das um ein Vielfaches.

Denke ich auch!

F. schrieb:
> Praktikable Lösungen: Beheizter Bauraum

Habe ich leider nicht, und

F. schrieb:
> Stützgeometrie

gibt gleich noch 2h mehr bei Default. Aber

F. schrieb:
> Schneckenkante durch eine dünne umlaufende Wand stützt

Werde ich so machen, mal schauen, ob ich heute noch fertig werde, dann 
kann ich morgen testen. Habe 2 Drucker, aber nur eine 0.6er Düse, 
weitere sind bestellt!

Gruss Chregu

von Mobile (mobileteser)


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Bist Du Dir sicher, dass die Pellets nicht den Kuststoff in kurzer Zeit 
abschleifen? Vergiss die statische Aufladung nicht! Und einen 
Staubsauger umbauen, der seinen Tank vollsaugt und dann über eine selbst 
konstruierte Klappe die Pellets "fallen" lässt? Den Staub und die 
staische Aufladung musst Du noch in den Griff bekommen.

von F. (radarange)


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Es lassen sich natürlich auch fasergefüllte Materialien nehmen, die 
zeigen üblicherweise geringere Schrumpfung. Problem dabei ist natürlich, 
dass du dann den Faserabrieb überall drin hast. Ich kenne mich mit 
deiner Anwendung nicht aus und weiß nicht, ob das ein Problem darstellt.

Generell würde ich empfehlen, die Schichtdicke so dick wie möglich zu 
wählen. Drucke sind schneller und auch mechanisch belastbarer, sie sehen 
allerdings nicht mehr so schön aus. Auch ein bisschen höhere 
Drucktemperatur ist in Ordnung, das macht die Drucke ebenfalls 
mechanisch belastbarer, aber kann der visuellen Qualität schaden.

von Christian M. (christian_m280)


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F. schrieb:
> Die Wand muss danach natürlich entfernt werden, die
> Nacharbeit ist aber minimal.

Hab's letzte Nacht laufen lassen. Ist perfekt geworden! Danke für den 
Tipp! Ich frage mich, ob die Wand überhaupt stört...

Mobile schrieb:
> Bist Du Dir sicher, dass die Pellets nicht den Kuststoff in kurzer Zeit
> abschleifen?

Weiss ich noch nicht.

Mobile schrieb:
> Vergiss die statische Aufladung nicht!

Werde sie mit Antistatik einnebeln!

F. schrieb:
> Generell würde ich empfehlen, die Schichtdicke so dick wie möglich zu
> wählen.

Warte noch auf die 0.8er Düsen. Dann kann ich auch mit beiden Druckern 
gleichzeitig drucken.

F. schrieb:
> sie sehen
> allerdings nicht mehr so schön aus.

Muss ja nicht.

F. schrieb:
> Auch ein bisschen höhere
> Drucktemperatur ist in Ordnung, das macht die Drucke ebenfalls
> mechanisch belastbarer

Probiere ich auch mal. Die momentane Temperatur habe ich als Kompromiss 
gewählt wegen des Stringings.

Gruss Chregu

von F. (radarange)


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Christian M. schrieb:
> Hab's letzte Nacht laufen lassen. Ist perfekt geworden! Danke für den
> Tipp!

Gern geschehen! :)

Christian M. schrieb:
> F. schrieb:
>> Generell würde ich empfehlen, die Schichtdicke so dick wie möglich zu
>> wählen.
>
> Warte noch auf die 0.8er Düsen. Dann kann ich auch mit beiden Druckern
> gleichzeitig drucken.

Irgendwann werden die Düsen aber so groß, dass du den benötigten 
Materialfluss nicht mehr aufrechterhalten kannst, weil nicht genug 
Energie über die Heizung reinkommt. Musst du ausprobieren.
Wie dick die Schichtdicke sein darf, darüber streiten sich die Geister. 
Bei zu dicken Schichten gibt es auch wieder Probleme, aber du kannst 
ruhig mal Schichtdicken von 60-70% der Düsenöffnung testen, 
gegebenenfalls auch bis 80% (da wird's dann meiner Erfahrung nach aber 
schon etwas heikel, kann aber für die Anwendung durchaus 
funktionieren--ausprobieren!).

Christian M. schrieb:
> F. schrieb:
>> Auch ein bisschen höhere
>> Drucktemperatur ist in Ordnung, das macht die Drucke ebenfalls
>> mechanisch belastbarer
>
> Probiere ich auch mal. Die momentane Temperatur habe ich als Kompromiss
> gewählt wegen des Stringings.

Naja, stringing kann dir ja egal sein. Gegebenfalls kurz nach dem Druck 
mit Heißluft rüber oder einfach darauf vertrauen, dass dein Fördergut 
das schon wegreißen wird. Wenn stringing zu extrem wird, kurz 
nachdenken, wie lange das Material bereits offen gelagert wird und ggf. 
behutsam trocknen. PET-G zieht ganz gern ein wenig Wasser. Material zu 
feucht ist irgendwie mittlerweile ein Standardtip, wenn irgendwas nicht 
funktioniert, meiner Erfahrung nach spielt das aber, von speziellen 
Materialien (Polyamid) mal abgesehen, keine wesentliche Rolle. Klar, 
trockenes Material funktioniert besser und ist für ästhetische Drucke 
wichtig, aber wieviel Wasser dein PET-G jetzt gezogen hat, ist für den 
Schneckendruck relativ egal.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Mobile schrieb:
> Den Staub und die
> staische Aufladung musst Du noch in den Griff bekommen.
Imho müssen die Geräte eine ATEX Zulassung haben.
https://enplus-pellets.eu/wp-content/uploads/ENplus-GD-AT-3001-erste-Ausgabe.pdf

von Chris K. (kathe)


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Hast du dir mal ROHRKETTENFÖRDERER oder SEILFÖRDERER angeschaut.

von Christian M. (christian_m280)


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Ja, aber der mechanische Aufwand hat mich abgeschreckt...

Gruss Chregu

von Chris K. (kathe)


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https://shop.pelletheizung.de/de/foerderschnecken/
beinhaltet vermutlich eine flexible Förderschnecke.
Ähnlich diesem hier
https://www.aschauer.com/produkte/produkt/foerderschnecken-schneckengewinde/schneckengewinde/flexible-schneckengewinde/

Prinzip ist auf dem ersten Bild sicherlich zu erkennen ;-)
Schnecke + Passendes Rohr (nur nicht zu steil) .....

von Rene K. (xdraconix)


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Christian M. schrieb:
> brauchen ca. 8t pro Jahr, alles in 15kg-Säcken

Meinst du wirklich 8 Tonnen pro Jahr? Da würde ich mir mal Gedanken über 
den Wirkungsgrad deiner Anlage machen. Oder beheizt du damit ein 
Mehrfamilienhaus? Ich brauche für unsere 5 köpfige Familie und 160m² 
Wohnraum ca. 1,5 Tonnen pro Jahr - zwei bis drei 15kg Säcke die Woche.

Mich würde mal nen Bild vom kompletten Aufbau interessieren, ne 
Zeichnung oder sowas ähnliches.

von Chris K. (kathe)


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Rene K. schrieb:
> Meinst du wirklich 8 Tonnen pro Jahr? Da würde ich mir mal Gedanken über
> den Wirkungsgrad deiner Anlage machen. Oder beheizt du damit ein
> Mehrfamilienhaus? Ich brauche für unsere 5 köpfige Familie und 160m²
> Wohnraum ca. 1,5 Tonnen pro Jahr - zwei bis drei 15kg Säcke die Woche.

Chregu wohnt nicht in D.
Und leider auch nicht in einem Super isolierten Haus das etwas Größer 
und auch älter  ist...
Leider hinkt die in seinem Land verfügbare Heizungstechnik auch Jahre 
hinterher....

8000* 4,8 kWh/Kilogramm = 38400 kWh sehe ich noch im normalen Rahmen.
Mein Haus braucht rechnerisch glaub auch 30000 kWh (KFW70 nach 
Renovierung)
Aber in der Realität weniger, aber der Anbau (125) bei mir mit nur 60m² 
braucht mehr Energie als das Haupthaus mit doppelt soviel m².

von Christian M. (christian_m280)



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Also hier mal die zusammengesuchten Sachen zum ganzen Heizsystem. Ist ja 
fast ein Dauer-Zwangs-Hobby von mir, das zeugen ja auch schon einige 
Threads zum Thema, wie:

Beitrag "Zwei Thermostaten an Zentralheizung"

Im Anhang Bilder und die schematische einfache Darstellung als html. 
Warmwasser wird auch gemacht. Und ein Puffer ist ja unterdessen auch 
installiert. Durch alles geht ein I2C-Bus mit 12V für alle 
Themperatursensoren, alle Pumpen werden von Relais angesteuert, und eine 
selbstgebastelte SPS auf Arduino-Basis mit Webinterface steuert das 
Ganze. Wollt Ihr noch den Quellcode sehen? Das geht dann aber zusammen 
mit der "Doku" eher nach Q&D... :-)

Gruss Chregu

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe jetzt nicht alles gelesen... aber wo ist das Problem, das mit 
Brim oder so zu drucken und hinterher sauber abzuschneiden?

Falls das Plastik niemals warm wird: Kein PETG verwenden, sondern PLA. 
Das ist deutlich einfacher zu drucken als PETG, vor allem ohne 
Einhausung und hat eine schön harte Oberfläche, die man bei sowas 
eigentlich haben möchte.

Alternativ, ich habe einen 3D-Drucker mit Einhausung und sehr gute 
Ergebnisse damit, wenn es nicht anders geht, kann ich mich mal am Druck 
versuchen.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Also hier mal die zusammengesuchten Sachen zum ganzen Heizsystem.

Das Bild vom Pelletvorrat ist beeindruckend. :)

von Christian M. (christian_m280)


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Axel G. schrieb:
> Das Bild vom Pelletvorrat ist beeindruckend. :)

Danke! :-)) Das ist nur die Hälfte, 5 weitere Tonnen sind weiter hinten 
im Schuppen!

Gruss Chregu

von Christian M. (christian_m280)


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Ben B. schrieb:
> das mit
> Brim oder so zu drucken

Kein Problem mehr! Brim und

Beitrag "Lamellen für Schneckenförderer 3D-Drucken"

haben das Problem gelöst!

Gruss Chregu

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