Forum: HF, Funk und Felder UKW-Empfänger/Selbstbauanleitung gesucht


von M. M. (mustermann1199)


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Hallo zusammen,

ich möchte einen UKW-Superhet-Empfänger basteln. Er sollte entweder 
diskret und noch besser aus jeweils einzelnen ICs für Module wie 
Vorfilter, Mischer, Oszillator, ZF-Filter und -verstärker usw. aufgebaut 
sein, so zumindest meine Wunschvorstellung.
FM Mono-Demodulation würde genügen und es sollte kein Röhrenempfänger 
sein.

Habe da bisher nichts passendes im Netz gefunden.
Es gibt Material zu Superhet-AM-Empfängern, zu UKW-Audion-Schaltungen, 
auch zu UKW-Superhet-Röhrenempfängern sowie Bausätze, wo im Grunde nur 
ein IC verbaut wird, der dann (fast) alles macht. Das macht es für den 
Bastler einfach, ist aber auch ein bisschen witzlos.

Wäre für Anregungen, Quellen, Kommentare etc. dankbar.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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M. M. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich möchte einen UKW-Superhet-Empfänger basteln. Er sollte entweder
> diskret und noch besser aus jeweils einzelnen ICs für Module wie
> Vorfilter, Mischer, Oszillator, ZF-Fiter und -verstärker usw. aufgebaut
> sein, so zumindest meine Wunschvorstellung.
> FM Mono-Demodulation würde genügen und es sollte kein Röhrenempfänger
> sein.
>
> Habe da bisher nichts passendes im Netz gefunden.
> Es gibt Material zu Superhet-AM-Empfängern, zu UKW-Audion-Schaltungen,
> auch zu UKW-Superhet-Röhrenempfängern sowie Bausätze, wo im Grunde nur
> ein IC verbaut wird, der dann (fast) alles macht. Das macht es für den
> Bastler einfach, ist aber auch ein bisschen witzlos.
>
> Wäre für Anregungen, Quellen, Kommentare etc. dankbar.

Guck mal hier:
https://www.jogis-roehrenbude.de/
https://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/UKW-Projekt.htm
Da findest Du was Dein Herz begehrt,

: Bearbeitet durch User
von G. O. (aminox86)


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Oder hier.
Dieses UKW-Radio(eigene Konstruktion) habe ich vor einigen Jahren in 
einem anderen Forum vorgestellt.

https://www.radio-bastler.de/forum/index.php?thread/14778-ein-experimentelles-ukw-radio/

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> ich möchte einen UKW-Superhet-Empfänger basteln. Er sollte entweder
> diskret und noch besser aus jeweils einzelnen ICs für Module wie
> Vorfilter, Mischer, Oszillator, ZF-Filter und -verstärker usw. aufgebaut
> sein, so zumindest meine Wunschvorstellung.
> FM Mono-Demodulation würde genügen und es sollte kein Röhrenempfänger
> sein.

Das passt IMHO auf die erste Hälfte des legendäre Buches "Rundfunk und 
Fernsehen selbst erlebt" vom König Lothar.
Scan-pdf: 
https://mathematikalpha.de/?smd_process_download=1&download_id=35392

Anbei ein Teilschaltplan, wird man aber wohl mit SPICE auf heut 
verfügbare Transistortypen etc. anpassen müßen.

Ach so, im Buch ist auch die Bauanleitung für ein Scope das man gut 
verwendet kann. Und da 50 Jahre alt garantiert ohne "langweilige IC".

von Tom (tom_major)


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Das ist aber von den 500pF-Drehkos und der Demodulation her ein 
MW-AM-Empfänger.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Tom schrieb:
> Das ist aber von den 500pF-Drehkos und der Demodulation her ein
> MW-AM-Empfänger.

Das ist ein Schaltplan von vielen aus dem Buch.

Aber ja, es ist möglich, das da kein UKW (87,5 - 108 MHz, WFM) aka 
Audio-FM-Demudulator drin steht. Also möglichweise bezüglich einiger 
Stufen nix für den TO, aber auf die ebenfalls angefragten NF-Stufen etc 
wird eingegangen. Auch auf  generellen Aufbau (Chassis, gehäuse, 
Bedienelemente), Abgleich etc. . Einfach mal im pdf "blättern", der 
Schaltungsschnipsel soll lediglich die "Diskretheit" der dargestellten 
Schaltungen veranschaulichen.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Gibt es keine Bausätze mehr für UKW-Radios?
ELV, Pollin, ...

Pläne kann man heute viele haben, wenn man die passenden Teile
dafür nicht findet, war es das mit der Planung.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Gibt es keine Bausätze mehr für UKW-Radios?
> ELV, Pollin, ...
>
> Pläne kann man heute viele haben, wenn man die passenden Teile
> dafür nicht findet, war es das mit der Planung.

Dann beginnt man mit der Planung/Beschaffung ,für manche ist das der 
spannenste Teil der Arbeit ... neben dem Platine ritzen/löten.

Bausätze sind gern um einen einzigen IC herum gebaut, also genau das, 
was der TO nicht will.

> wo im Grunde nur
> ein IC verbaut wird, der dann (fast) alles macht. Das macht es für den
> Bastler einfach, ist aber auch ein bisschen witzlos.

Ansonsten mal beim Kainka schauen:
* https://www.b-kainka.de/Weblog/HF/UKWpendler.html
* https://www.b-kainka.de/Weblog/Logbuch0.html

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von M. M. schrieb:
>ich möchte einen UKW-Superhet-Empfänger basteln. Er sollte entweder
>diskret und noch besser aus jeweils einzelnen ICs für Module wie
>Vorfilter, Mischer, Oszillator, ZF-Filter und -verstärker usw. aufgebaut
>sein, so zumindest meine Wunschvorstellung.

>Habe da bisher nichts passendes im Netz gefunden.

Siehe Anhang.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)



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Hier noch weitere Bauanleitungen im Anhang.

von M. M. (mustermann1199)


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...schonmal für die zahlreichen Rückmeldungen. Werde mir die Sachen 
anschauen.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Bradward B. schrieb:
> Bausätze sind gern um einen einzigen IC herum gebaut, also genau das,
> was der TO nicht will.
>
>> wo im Grunde nur
>> ein IC verbaut wird, der dann (fast) alles macht. Das macht es für den
>> Bastler einfach, ist aber auch ein bisschen witzlos.

Das kann man ja vorab häufig schon an Bildern eines Bausatzer
erkennen, sonst in der Stückliste oder der Schaltung.
Eine ordentliche Dokumentation gehört zu einem Bausatz dazu.

Ein Eigenbau sollte auch einen gewissen Mehrwert gegenüber
Marktüblichem bieten.

In meinem Eigenbau kam neben einem fertigen Tuner z.B. ein
PLL-Demodulator mit einem NE561 zum Einsatz. Der brauchte auch
anders als ein Ratiodetektor, keinen ZF-Verstärker der das
Signal begrenzt. Stattdessen war dort ein IC, das sonst in der ZF
eines Fernsehers verwendet wurde.
Und der Aufwand hatte sich auch gelohnt. ☺

Man sollte auch den messtechnischen Aufwand nicht unterschätzen
den man für den Abgleich braucht.
Je nachdem was der TO da so stemmen kann, sind Bausätze oft
vorabgeglichen.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ein Eigenbau sollte auch einen gewissen Mehrwert gegenüber
> Marktüblichem bieten.

Als eher wenig inspirierenden Bausatz ist IMHO der KOSMOS "Electronic 
FM/AM-Radio" zu nennen: https://www.b-kainka.de/Kosmos/radio.html . Im 
Kern ein IC mit Beschaltung und damit IMHO "witzlos".

> Man sollte auch den messtechnischen Aufwand nicht unterschätzen
> den man für den Abgleich braucht.
> Je nachdem was der TO da so stemmen kann, sind Bausätze oft
> vorabgeglichen.

Ja, in dem genannten Buch aus den Siebzigern wird nicht nur auf den 
Abgleich eingegangen sondern auch auf den Bau des erforderlichen 
Equipments (Frequenzmesser, Oszilloskop).

Aber das kann man sich heutzutage auch leihen, mal unter den 
Funkamateuren/Clubstationen fragen.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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Diese alten Schaltungen mit Transistor-Stufen sind oft nicht allzu 
nachbausicher. Wenn man wirklich die Stufen alle selber bauen will, 
könnte man eine NE612 als Msicher nehmen, einen ADF4351 (vielleicht 
komplett auf Platine) als LO. Die ZF könnte man auf 10,7 MHz legen 
(klassiker für UKW-Radio). Dann muss man noch bei 10,7MHZ die FM 
demodulileren. Das vielleicht mit einen IC aus alter Zeit, wenn einem 
das klassisch genug ist:
https://www.mos-electronic-shop.de/1047-demodulator-fuer-rundfunkempfaenger-p-4737.html

Oder man demoduliert die FM an der Filterflanke des 10,7MHz Filters, mit 
einem 2.LO der aus einem SI5351 kommen könnte.

Aber: Ich hoffe du hast die passenden Messgeräte für diesen Stunt? Es 
hat einen Grund warum HF früher als schwarze Magie angesehen wurde: Kaum 
jemand hatte den nötigen Messergerätepark. HF ist relativ logisch und 
nachvollziehbar wenn man die Messmöglichkeiten hat.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Bradward B. schrieb:
>> Ein Eigenbau sollte auch einen gewissen Mehrwert gegenüber
>> Marktüblichem bieten.
>
> Als eher wenig inspirierenden Bausatz ist IMHO der KOSMOS "Electronic
> FM/AM-Radio" zu nennen: https://www.b-kainka.de/Kosmos/radio.html . Im
> Kern ein IC mit Beschaltung und damit IMHO "witzlos".

Ja. Das ist den heute allgemeinüblich erhältlichen Bauteilen
geschuldet. Im Prinzipschaltbild bleibt davon eben genau ein
fertiges Kästchen "FM-EMPFÄNGER" übrig.

> Ja, in dem genannten Buch aus den Siebzigern wird nicht nur auf den
> Abgleich eingegangen sondern auch auf den Bau des erforderlichen
> Equipments (Frequenzmesser, Oszilloskop).

Der Herr König war auch ein kluger Mensch.
Der wusste, dass man nur das erfolgreich selbst aufbauen kann,
was man durch Prüfen und Messen zur Funktion bringen kann.
Was ihn vom Herumgestümper manchen Bastlers hier, wohltuend
unterscheidet.

> Aber das kann man sich heutzutage auch leihen, mal unter den
> Funkamateuren/Clubstationen fragen.

Naja, YMMV.

Georg S. schrieb:
> Oder man demoduliert die FM an der Filterflanke des 10,7MHz Filters, mit
> einem 2.LO der aus einem SI5351 kommen könnte.

Igitt ☺

> Aber: Ich hoffe du hast die passenden Messgeräte für diesen Stunt? Es
> hat einen Grund warum HF früher als schwarze Magie angesehen wurde: Kaum
> jemand hatte den nötigen Messergerätepark. HF ist relativ logisch und
> nachvollziehbar wenn man die Messmöglichkeiten hat.

Ich hoffe mal mit.
Ein wenig Voodoo bleibt auch dann noch übrig.

von Tom (tom_major)


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Man braucht Schaltungen aus den Jahren um 1970. Kommerzielle Schaltungen 
(z.B. bei radiomuseum) sind praktisch immer AM/FM mit kombinierter 
Doppel-ZF (455k/10.7M), was die Sache unnötig verkompliziert, ältere 
Schaltungen benutzen Ge-Transistoren. Beim NF-Teil haben die älteren 
Schaltungen noch Übertrager wie in der Röhrentechnik, neuere setzen auf 
ICs mit minimaler externer Beschaltung. Mittelweg wäre eine einfache 
trafolose Lösung, evtl. sogar Brücke ohne Elko. Beim ZF-Teil etwas mit 
wenig Kreisen bzw. Spulen, stattdessen Keramikfilter. Das erspart den 
Abgleich oder reduziert ihn zumindest gewaltig. Und Abstimmung mit 
Kapazitätsdioden statt Drehko, und wer will heute noch Skalenseile über 
Umlenkräder führen? Ich bin schon mit der Reparatur eines Rollogurts 
überfordert, und das ist nur Grobmotorik ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Tom schrieb:

> Und Abstimmung mit Kapazitätsdioden statt Drehko,
> und wer will heute noch Skalenseile über Umlenkräder führen?

Interessanterweise gabs solche Skalenseile sogar in zigaretten-
schachtelgrossen Kleinradios. :-) Eine gute Elektronik sieht nun
mal auch nur mit guter Mechanik gut aus.

von Georg S. (randy)


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> Und Abstimmung mit Kapazitätsdioden

Die sind immer schwerer zu beschaffen, v.a. in dem Kapazitätsbereich den 
man für Kurzwelle bzw. 10,7MHz braucht. Dann doch eher mechanischer 
Trimmer oder (jetzt sagt er gleich Jehowa) DDS.

von Tom (tom_major)


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Ich bin grade mal auf radiomuseum Dutzende Geräte von 1970-75 
durchgegangen. Während die im HF-Teil durchweg BF-Typen haben, sind es 
in der NF-Endstufe immer Ge-Typen, meist AC175/6, AC187/8 oder AD161/2 
und die werden bei späteren Modellen gleich von ICs (TBA...) abgelöst.

Aber Schaltungsideen findet man da schon, mit so um 7-10 Transistoren, 
muss halt die AM-Teile rausstreichen.

von Jens G. (jensig)


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Georg S. schrieb:
> Die sind immer schwerer zu beschaffen, v.a. in dem Kapazitätsbereich den
> man für Kurzwelle bzw. 10,7MHz braucht.

https://www.mos-electronic-shop.de/dioden-varicaps-c-87_137.html

Da gibts mehr als genug - sind natürlich tw. nicht so ganz billig ...

von Hadmut F. (hadmut)


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Cartman E. schrieb:
> Gibt es keine Bausätze mehr für UKW-Radios?

Es gibt kein ukw-radio mehr. Auch in DE bald nicht mehr.

Die SRG hat die UKW-Radioverbreitung in der Schweiz zum 31. Dezember 
2024 eingestellt. Privatradios haben bis maximal Ende 2026 Zeit, ihre 
UKW-Sender abzuschalten. Radioempfang ist weiterhin über DAB+ und das 
Internet (Webradio) möglich.

In Deutschland gibt es kein einheitliches AbschaltDatum für UKW-Radio. 
Die Medienpolitik überlässt die Entwicklung dem Markt, und die aktuellen 
UKW-Lizenzen laufen bis in die 2030er Jahre.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


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Jens G. schrieb:

> https://www.mos-electronic-shop.de/dioden-varicaps-c-87_137.html
>
> Da gibts mehr als genug - sind natürlich tw. nicht so ganz billig ...

Danke für den Link, der ist klasse.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Vom Franzis-Verlag gab es im Laufe der Zeit mehrere 
UKW-Radio-"Bausätze". Anscheinend hatte auch Burkhard Kainka damit zu 
tun. Preis bei Conrad 26,99 €
https://www.conrad.de/de/p/franzis-verlag-ukw-radio-zum-stecken-retro-radio-ab-14-jahre-3219281.html

Hier eine ausführliche Beschreibung:
https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/UKWradiobausatz.html

9V-Battery not included, aber alles andere ist ohne Löten aufzubauen. 
Allerdings ein I2C-Bus-angesteuerter Stereo-Empfängerchip und der 
Controller dazu, also nicht wirklich das gesuchte.
Conrad hat noch ein ähnliches Teil für 36,99 €, da ist laut Anleitung 
ein PIC16f1503 drin:
https://www.conrad.de/de/p/whadda-wsah194-ukw-radio-2482027.html

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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Tipp nebenbei:

Eine Schaltung mit ZF-Keramik-Filtern ist sehr zweckmässig.
Weil man die nicht abstimmen kann/muss. ;-)
---
Ich bekam mal ein Kofferradio auf den Tisch, dass nur bis 104 MHz
ging, es hatte aber schon ein solches Keramik-Filter.
(Auch) deswegen konnte ich das Ding
-Messsendergedöns habe ich nicht-
problemlos auf 108 MHz ziehen, dort liegt mein Haussender.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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M. M. schrieb:

> ich möchte einen UKW-Superhet-Empfänger basteln.
> [...]
> Wäre für Anregungen, Quellen, Kommentare etc. dankbar.

Okay. Woran hängt es?


Anregungen sind schwierig, wenn man weder Deinen
Wissenshintergrund noch Deine Messgeräte-Ausstattung
kennt...

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Der TDA7000 hat zwar nicht unbedingt die überragendsten 
Klangeigenschaften, aber er beinhaltet bereits alle wesentlichen 
Baugruppen. Für ein Radio im Esszimmer ist er schon fast wieder ZU gut. 
Sogar ein Aufbau auf Lochraster mit nachschaltetem Transistor 
NF-Verstärker ist möglich.

von Herbert Z. (herbertz)


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Habe dem TDA 7000 sogar eine Platine spendiert. Der Chip hatte mich 
damals beim Radio Rim Radio begeistert. Es gab da einen Bausatz mit 
Gehäuse, der sich auch im Radiomuseum befindet

von Martin M. (martin9)


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Ich habe mir diesen UKW-Superhet gebaut:
https://www.elenco.com/wp-content/uploads/2017/10/AMFM-108CK_low-res-2.pdf
https://www.amazon.com/Elenco-Radio-Kit-Combines-Transistors/dp/B008515U1U
Der ist völlig diskret, sogar für den Audioverstärker gibt es eine 
Transistorvariante. Der Bausatz lohnt sich nur schon wegen der 
"unobtainium"-Filterbecher - früher waren die in jedem ausgeschlachteten 
Radio drin, heute nicht mehr zu finden.
Den hier https://www.aliexpress.com/item/1005004218059807.html habe ich 
auch mal aufgebaut, ist halt ein IC-Grab.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ralf L. schrieb:
> Der TDA7000 hat zwar nicht unbedingt die überragendsten
> Klangeigenschaften, aber er beinhaltet bereits alle wesentlichen
> Baugruppen.

Ich erinnere mich, lang ist's her. Damit hatte ich mir mal ein 
Taschenradio gebaut. Besonderer Vorteil war, daß man keine Speziellen 
Spulen und Drehkondensatoren brauchte, an die man (ohne ein anderes 
Radio zu schlachten) nicht heran kam.

: Bearbeitet durch User
von M. M. (mustermann1199)


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Georg S. schrieb:
> Aber: Ich hoffe du hast die passenden Messgeräte für diesen Stunt? Es
> hat einen Grund warum HF früher als schwarze Magie angesehen wurde: Kaum
> jemand hatte den nötigen Messergerätepark. HF ist relativ logisch und
> nachvollziehbar wenn man die Messmöglichkeiten hat.

Multimeter und Oszilloskop hätte ich als Messgeräte zur Verfügung.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom schrieb:
> Ich bin grade mal auf radiomuseum Dutzende Geräte von 1970-75
> durchgegangen. Während die im HF-Teil durchweg BF-Typen haben, sind es
> in der NF-Endstufe immer Ge-Typen, meist AC175/6, AC187/8 oder AD161/2
> und die werden bei späteren Modellen gleich von ICs (TBA...) abgelöst.

Dann hast du nicht umfassend gesucht.

Ernsthafte Receiver verwenden schon lange diskret aufgebaute 
Siliziumtransistoren (RCA...) oder STK Hybridschaltkreise.

Ich sag nur Wega 3120.

von Tom (tom_major)


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Ich weiß - hatte selber den ITT Stereo 3500 HiFi Receiver, wohl 1974 
gekauft. Aber die meisten batteriebetriebenen Geräte setzten auf das 
alte Konzept, in vielen Fällen sind auch bei unterschiedlichen 
Herstellern die Schaltungen bzw. Konzepte täuschend ähnlich.

Dein Wega hat das modernene Frontend mit FETs
https://www.radiomuseum.org/r/wega_hifi_3120.html
Das würde sich zum Nachbau eignen ... wenn man die zwei passenden Filter 
hätte.

: Bearbeitet durch User
von Martin M. (martin9)


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M. M. schrieb:
> Multimeter und Oszilloskop hätte ich als Messgeräte zur Verfügung.

Signalgenerator wäre noch nützlich.
Ich habe glaube ich den TinySA mit einem Abschwächer benutzt. Für mich 
war der HF-Generator schon Kaufgrund genug für den TinySA, der 
Spektrumanalysator ist Bonus. Als Abschwächer habe ich einen HP 355D 
gebraucht gekauft, aber eine Handvoll SMA-Abschwächer 
https://www.aliexpress.com/item/1005006948993203.html tun es auch.

von Herbert Z. (herbertz)


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UKW RX kann man gut mit den empfangbaren Sendern einstellen. Im Prinzip 
sucht man sich die untere und obere Sendeanstalt. Wer noch einen Dipper 
hat kann die Bandgrenzen damit einstellen. Jetzt habe ich allerdings 
einen VAA das ist das viel einfacher , da setzt ich mir einen Träger an 
den Bandgrenzen.
Wer so einen UKW Transmitter hat, kann sich an den Bandgrenzen Musik 
platzieren. Irgendwas geht immer...ohne R&S.

von Uwe (neuexxer)


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Noch'n Tipp zum Einstellen, auch von schon vorhandenen Empfängern,
speziell, wenn Keramik-Filter vorhanden sind!
(Sind solche nicht vorhanden, wird es komplizierter;
dann kann man sich u.U. mit einem anderen Empfänger behelfen,
um die ZF 10,7 MHz zu verifizieren.)

Gilt für einfache Empfänger mit nur einem Vorkreis:
Herausbekommen, welcher Trimmer (oft auf dem Drehkondensator)
für den Vorkreis und welcher für den Oszillator zuständig ist.
(Vorkreis: Verstellen macht es lauter, leiser;
Oszillator: Verstellen bringt andere Sender).
Entsprechend (aber vorsichtig!) herausbekommen, welche Induktivität
jeweils zuständig ist (ggf. sind es auch Luftspulen),
und sich die Anfangsstellung merken, für den Fall, dass sich
keine Änderung ergibt.

1.) Schwacher Sender 'unten', also ca. 88 Mhz, Frequenz sollte
bekannt sein, die für den Oszillator zuständige Induktivität so
einstellen, dass die Skala stimmt.
2.) Schwacher Sender oben, also ca. 108 Mhz, Frequenz sollte
bakannt sein, den betreffenden Trimmer so einstellen,
dass die Skala stimmt.
3.) 1.) und 2.) wiederholen
4.) Sender 'unten': Spule für Vorkreis auf Maximum einstellen
5.) Sender 'oben': Trimmer für Vorkreis auf Maximum einstellen
6.) 4.) und 5.) wiederholen

7.) Alles wiederholen, bis sich keine Verbesserung mehr ergibt.

----

Wie oben beschrieben, hatte ich ein Kofferradio (mit ZF-Keramik-Filtern)
auf diese Tour problemlos von 104 MHz auf 108 Mhz erweitert.
Die Skala stimmt seitdem natürlich nicht mehr...  ;-)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7917438 wurde vom Autor gelöscht.
von Martin M. (wellenkino)


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so richtig zum Verstehen was man da baut wäre dann so eine Kombination:

Eingangsverstärker mit irgendeinem Fernseh-AF , zB AF279,
Mischer mit einem SO42P, entweder selbstschwingend oder mit externem 
Oszillator der ein BF245 sein darf,
ein einzelner BF199 um den Pegel der ZF etwas zu puschen
ein SO41P ersatzweise TBA120 für den Rest bis zur NF,
dann irgendein Audio IC , TDA2002 oder der kleine LM386
fertig.

lG Martin

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Schau Dir mal die Schaltpläne der alten 'all american 5 radios' an. 
Waren weit verbreitet in den 30er- bis 60er-Jahre. Sind allerdings mit 
Röhren - müßtest Du auf Transistoren umstricken.

Das Schöne an diesen Radios ist, daß sie alle nach demselben Schema 
aufgebaut sind. Das bedeutet auch ähnliche Bauteile. Insbesondere die 
ZF-Filter waren standardisiert. Gerade die ZF-Filter sind bei 
Bauanleitungen oft problematisch, bestimmt gibt es Restbestände dieser 
Filter.

Auch sonst: der einfache, logische Aufbau dieser Empfänger lädt ein, 
diese Technik auf Transistoren zu portieren.

So als Inspiration ...

von Soul E. (soul_eye)


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Mohandes H. schrieb:
> Schau Dir mal die Schaltpläne der alten 'all american 5 radios' an.

Das waren aber meistens AM-Empfänger für die Mittelwelle. Die auf UKW 
umbauen ist natürlich möglich, aber aufwendig.

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Insbesondere die
> ZF-Filter waren standardisiert.

Überhaupt nicht.
Zitat KI:
"...Die 10,7 MHz ZF wurde nicht zu einem bestimmten Datum "eingeführt", 
sondern hat sich im Laufe der Zeit als Standard durchgesetzt, da sie 
sich als praktikable Lösung für die meisten UKW-Empfänger erwiesen 
hat..."
/Zitat
Gibt auch Röhrenradios mit 6,75 MHz UKW/FM Zwischenfrequenz.
Zitat Radiomuseum.org
"...Die Umstellung von 6,75MHz auf die "normale" FM-ZF 10,7MHz erfolgte 
beim Saba Freudenstadt mit dem Modellwechsel 1962/63 auf 1963/64..."
/Zitat

Warum?
Weil Rücksicht auf Spiegelfrequenzselektion gelegt werden musste.
Andererseits hatten die Bauteile früher nicht die erforderlichen 
Eigenschaften. Je niedriger die Frequenz, desto einfacher, lautete die 
Devise. Bessere Werkstoffe kamen erst im Laufe der Zeit zur Marktreife.

Und die Toko oder Sumida Filtersätze hatte ich letztens in Südamerika 
bestellen müssen. Früher waren die Massenware. Heute ziemlich teuer.
Der Witz: Der Kondensator ist fest eingebaut und hat gegenläufigen 
Temperaturgang gegenüber der Spule, so dass die Frequenz über einen 
recht großen Temperaturbereich nahezu konstant bleibt.
Es gibt auch "Tokos", ohne den Kondensator, die kann man vergessen, wenn 
man auf hohe Stabilität bei der ZF angewiesen ist. Einen passenden 
Kondensator auszuselektieren, die Arbeit kann man sich sparen. Und dann 
liegt der noch außerhalb des Abschirmbechers, was evtl. wieder Probleme 
mit sich bringt.

Und bei Mono bleibt es ja nicht.
Die "Tokos" für 19 und 38 kHz zu bekommen, ist praktisch aussichtslos.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Wenn man geniale Ideen hat, kann man sogar mit heute noch verfügbaren 
Bauteilen einen mit nur einer Pentode bestückten Stereo-Dekoder bauen:

https://www.radio-bastler.de/forum/index.php?thread/9640-ein-ungew%C3%B6hnlicher-ukw-stereo-reflex-dekoder/

oder mit nur zwei PFL200 dann ein vollständiges UKW-Stereo-Radio:

https://www.radio-bastler.de/forum/index.php?thread/12746-unbekannnter-ukw-tuner/&postID=153688#post153688

von Karl B. (gustav)


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Man muss nur das Prinzip der "Demodulation" von MPX-Signalen 
verdeutlichen.
Die positive Hüllkurve des Zweiseitenband-ohne-Träger-modulierten 38 kHz 
Anteils bildet den einen Kanal, die negative den anderen Kanal ab.
Es reicht im einfachsten Falle also, das MPX-Signal mit den 38 kHz zu 
mischen, und mit der Diodenmatrix erhält man dann "automatisch" die 
beiden Stereokanäle.
Die Schaltungsvarienten mit speziellen Filtern dienen hauptsächlich der 
besseren Kanaltrennung, die damals mit 40 dB angestrebt wurde. Wichtig 
ist die "Synchronisation". Weil man einmal die möglichst noch sehr gut 
linearen Anteil der Demodulatorkennlinie (600 kHz) am oberen Rand des 
Basisbands ausnutzen wollte, andererseits Interferenzen, die bei 
Zweiseitenbandmodulation mit 38 kHz Träger auftreten würden, möglichst 
zu vermeiden, hat man den Träger einfach in der Frequenz halbiert. 
Dieser 19 kHz Pilotton hat dann noch genügend "Rasen" um sich herum, 
kann dann in der Verdopplerschaltung (Mittelpunktgleichrichtung) dann 
wieder zu 38 kHz verwandelt werden. Siehe Bild.
Dann gibt es die "strahlabgelenkte" Pentodenschatung usw. usf.
Ob nun "geschaltet" wird, oder nur gemixt, spielt in der üblichen Praxis 
keine sehr große Rolle. Es wird erst interessant, wenn mit den 
speziellen ICs mit PLL gearbeitet wird. Wieso dann 76 kHz?
https://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/Dekoder/IC-Dekoder/Beschreibung_MC1310.htm
Der MC1310 ist schon recht alt. Andere Receiver gönnten sich den µA758.

Bin mir aber ziemich sicher, dass solche Exoten wie "strahlabgelenkte 
Pentode" für den TO einfach garnicht gewünscht sind.
Der "Görler"-Tuner von Radio RIM wäre etwas für ihn gewesen.
https://karljosefschneider.de/nostalgie/receiver/

ciao
gustav

von Uwe (neuexxer)


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> Die positive Hüllkurve des Zweiseitenband-ohne-Träger-modulierten 38 kHz
> Anteils bildet den einen Kanal, die negative den anderen Kanal ab.

Fehlt (mir) noch die Erklärung, was die positive bzw. "negative 
Hüllkurve"
sein soll. -
Soweit mir bekannt, wird mit dem betreffenden
(Zweiseitenband-ohne-Träger-) Signal die Differenz (L-R) übertragen?!

von Karl B. (gustav)


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Uwe schrieb:
> Soweit mir bekannt, wird mit dem betreffenden
> (Zweiseitenband-ohne-Träger-) Signal die Differenz (L-R) übertragen?!

Aber wie bekomme ich L und R?
Karl B. schrieb:
> Es reicht im einfachsten Falle also, das MPX-Signal mit den 38 kHz zu
> mischen,
sprich, den 38 kHz-Träger phasenrichtig zuzusetzen. Wobei phasenrichtig 
bedeutet, immer "ansteigend" zum 19 kHz Pilotton, sonst zerfällt das 
Schallbild.
Siehe Bild. Da sind auch die mathematischen Zusammenhänge erklärt.

ciao
gustav

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von Uwe (neuexxer)


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> Aber wie bekomme ich L und R?

(L+R) + (L-R) = 2L
(L+R) - (L-R) = 2R

Das (L+R)-Signal (bis 15 kHz) erhält man direkt aus der Demodulation.
Das (L-R)-Signal wird aud der Demodulation des 2-Seitenband-Signals
um 38 kHz herum (23 kHz ...53 kHz , Träger unterdrückt) erhalten.

von Karl B. (gustav)


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Du hast die Info (Funktechnische Arbeitsblätter) nicht aufmerksam 
gelesen.
Es geht viel einfacher. Steht doch drin. Kapitel 1.1
"Man kann bei der Dekodierung im Empfänger den umgekehrten Weg wie bei 
der Encodierung im Sender betreiben, die Physik erlaubt aber einen viel 
einfacheren Weg."
Und viele Decoder in billigeren Radiorecorden machten das nämlich.
Dazu ist nicht extra eine großartige Filterung nötig.
Es reicht, wie ich oben schon sagte, das komplette MPX-Signal in den 38 
kHz "Ringmodulator" einzuspeisen.
Dann hat man aber mit Seiteneffekten zu rechnen, wie unerwünschte 
Mischprodukte, Verzerrungen, mangelnde Kanaltrennung usw. usf.
"Bessere" Stereodecoder sehen zum Beispiel so aus, wie im angehängten 
Bild gezeigt.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Martin M. (martin9)


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Einen UKW-Super selbst zu bauen hat mich auch gereizt. Früher war das 
der ultimative Gegner: Unvergessen sind die Frustmomente, aus einem 
Heinz Richter "Radiotechnik für Jungen" ein Radio nachgebaut und es 
ging... nix. Kein Wunder auch mit einem analogen Multimeter als einziges 
Messmittel, was das Taschengeld damals hergab.

Wenn man heute (solange noch jemand sendet) einen UKW-Super bauen 
möchte, muss man sich wohl vor allem die Epoche heraussuchen. Röhren? 
Ge- oder Si-Transistoren? Mehrere ICs? Ein vollintegrierter Empfänger 
mit SPI-Ansteuerung ist wohl witzlos (ausser man möchte QFN löten üben).

Da es die (Toko?)-Filterklötze kaum noch gibt, wie schwierig wäre es, 
die selber nachzubauen? Ehemals-Siemens-Schalenkerne gibt es ja immer 
noch, nur wie würde man die auslegen? Doku habe ich dazu keine mehr 
finden können, im Elenco-Bausatz (Link oben) sind die schlicht als "Red, 
Yellow, White, Black" bezeichnet...

Übrigens, aus meiner (hauptsächlich Fernseher-) Ausschlachtzeit erinnere 
ich mich noch, das in den meisten Empfängern (vor allem TV) 
offensichtlich zugekaufte Tunermodule verbaut waren, während der 
komplette Rest (bei einem Farb-TV ziemlich viel) vom Fernseherhersteller 
selber auf die Leiterplatte designt war. Warum hat man ausgerechnet 
Tuner zugekauft und nicht andere Baugruppen (wie NF-Verstärker, 
Farbkonvergenz oder komplettes Horizontalgeraffel)? Sind 
FM/VHF/UHF-Tuner so viel schwieriger in den Griff zu kriegen, dass man 
die besser bei Spezialisten kauft?

Hier noch ein paar Suchtreffer auf Ali zu "discrete FM radio kit":
https://de.aliexpress.com/item/1005008710530007.html
https://de.aliexpress.com/item/1005008645099029.html
https://de.aliexpress.com/item/1005007715365762.html

Interessant auch als Teilesatz, die Filter und Drehkos sind sonst 
vermutlich nur noch schwer zu bekommen.

von Soul E. (soul_eye)


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Martin M. schrieb:

> (...) Sind
> FM/VHF/UHF-Tuner so viel schwieriger in den Griff zu kriegen, dass man
> die besser bei Spezialisten kauft?

Ja. https://www.maximus-randd.com/tv-tuner-history-pt1.html (und Teil 
2+3).

Wobei viele TV-Hersteller ihre Tuner selber gebaut haben. Allerdings 
auch als Vorbaugruppe, die dann am Stück eingebaut wurde. An die Tuner 
haben sich auch die Fernsehtechniker nur in Ausnahmefällen drangetraut. 
Röhre wechseln, Dioden prüfen, ansonsten zurück zum Hersteller.

von Karl B. (gustav)


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Soul E. schrieb:
> An die Tuner
> haben sich auch die Fernsehtechniker nur in Ausnahmefällen drangetraut.
> Röhre wechseln, Dioden prüfen, ansonsten zurück zum Hersteller.

Komisch, ich staunte nicht schlecht, als ich auf Anordnung des 
Cheftechnikers den AF114 austauschen sollte.
Fehler des Gerätes: 1. Programm ging nicht. Nur rauschen.
Und ob ich die Abgleichmittel bekäme.
Sagte nur: Auslöten, neuen einlöten. Fertig.
Und ich glaubte es kaum. 1. Programm wieder da.
Nichts mit Abgleicherei und Ähnlichem.
Nur die Löttropfen dürften nicht zu dick werden. Das wäre das Geheimnis.
Bei VHF Band I und III ginge das noch. Aber bei UHF wohl nicht mehr.
Und mit den CB-Funkgeräten machten wir das genauso mit dem BF964.

Und ja, hatte mich früher an das "spulenlose" UKW-Bausatz von Elektor 
rangewagt. Nur rauschen. Der Fehler lag in der falschen Pinbelegung des 
1. ZF-Filters. Aber das erst einmal herausbekommen. Trotzdem Bausatz 
kaum praktisch brauchbar, weil keine Frequenzstabilität gegeben.

https://de.aliexpress.com/item/1005007715365762.html
Der Bausatz ist wohl falsch gezeichnet. Der "rote" muss direkt neben den 
Drehko. Rot=>Oszillator/Eingangskreis/Mischer, Gelb=>1.ZF, Weiß=>2.ZF, 
Schwarz=>Demodulator AM, alle bezogen auf 455 kHz.
Sieht dem von mir selbst in zwei Baugruppen aufgebauten AM-Supers 
ähnlich.
Habe Endstufe und HF-Teil getrennt aufgebaut.

Stellt sich die Frage, wozu einen AM-Empfänger bauen, wo doch 
hierzulande kein Sender tagsüber zu hören ist?
Tja, dann eben für einen besonderen Zweck: Wie hören sich die 
Zeitzeichensignale des MSF60 (England) an? Nur die Oszillatorspule muss 
etwas anders gewickelt werden, sonst kann man auf "Standardbauteile" 
ausweichen. Die Wickeldaten (Spule "rot")sind auch kein Geheimnis: 240 
Wdg. 0,06 CuL, 120 Wdg. 0,06 CuL, und 60 Wdg. 0,06 Cul

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Die Wickeldaten (Spule "rot")sind auch kein Geheimnis: 240
> Wdg. 0,06 CuL, 120 Wdg. 0,06 CuL, und 60 Wdg. 0,06 Cul

Dann sind wir ja schon ein enm Schritt weiter!  SCNR

Nur, woher bekommt man aktuell diese Spulenkörper
(rot/gelb/grün/schwarz; haben die auch unterschiedliches 
Magnetmaterial...)?

von Herbert Z. (herbertz)


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Hi!
Radiobasteln war mal eine tolle Sache. Leider erlebe ich gerade beim 
zusammenstellen von Bauteilen für den Raspi Pico Rx eine ziemlich 
Ernüchterung.
Meine Platine, ausgelegt für THT Bauteile ist nur mit Mühe und hohen 
Kosten zu bestücken. Selbst THT Widerstände und Kondensatoren 
verschwinden schön langsam bei den bekannten Anbietern Conrad  und 
Reichelt. Man bekommt nicht mehr alles und das was man bekommt muss man 
in höheren Stückzahlen kaufen (Conrad) In einem Robotershop habe ich 
Widerstände gekauft, leider haben sich beim waschen die Farbringe 
abgelöst. Ich habe schon viele hundert mal Platinen mit Aceton gewaschen 
da ist nie etwas passiert. Die Null Ohm Dinger die ich statt Brücken 
eingelötet habe von Reichelt haben das Prozedere überlebt. Ich mag nicht 
mehr, höchstens noch Bausätze wo alle Teile dabei sind. Nur noch mit SMD 
rumtun nein!
Radiobasteln... war mal richtig schön... Was tun die Läden eigentlich 
wenn keiner mehr Lust hat zu basteln?

: Bearbeitet durch User
von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Martin M. schrieb:

> Da es die (Toko?)-Filterklötze kaum noch gibt, wie
> schwierig wäre es, die selber nachzubauen?

Naja, was heißt "nachbauen"?!

Man darf nicht vergessen, dass die Bauteilindustrie
für die Geräteindustrie gefertigt hat, und alle haben
nach Preis bei Massenfertigung optimiert.

Soll heißen: Wenn es die damaligen Bauteile nicht mehr
(so leicht) gibt, muss man ein anderes Gerätekonzept
wählen, das mit den heute verfügbaren Bauteilen
umsetzbar ist.


> Ehemals-Siemens-Schalenkerne gibt es ja immer noch, nur
> wie würde man die auslegen?

Hängt von der Verfügbarkeit und dem Gerätekonzept ab.

Man könnte z.B. eine Art Doppelsuper bauen, dessen erste
Stufe aus einem Konverter mit festem ersten Oszillator
besteht, der den UKW-Bereich nach 5MHz-30MHz umsetzt.

Jetzt braucht man "nur" einen breitbandigen KW-Empfänger,
mit dem man den Sender auswählt...

von Karl B. (gustav)


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Uwe schrieb:
> Nur, woher bekommt man aktuell diese Spulenkörper
> (rot/gelb/grün/schwarz; haben die auch unterschiedliches
> Magnetmaterial...)?

Google mal. Auch E*bay hat noch Lieferanten zu bieten.
Aber Zoll kommt evtl. noch drauf. ggg)

https://www.ebay.de/itm/181861626467

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Google mal. Auch E*bay hat noch Lieferanten zu bieten.

Na, siehste, geht doch.

Und das zu Zeiten, wo eine dem Volke verbundene Bank
noch nicht mal mehr Bargeld vom Sparkonto auszahlen kann/will
(live erlebt, in einer Kreisstadt!)...

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>  Leider erlebe ich gerade beim
> zusammenstellen von Bauteilen für den Raspi Pico Rx eine ziemlich
> Ernüchterung. Meine Platine, ausgelegt für THT Bauteile ist nur mit Mühe
> und hohen Kosten zu bestücken.

Kannste mal konkret beziffern, was in diesem Fall "hohe Kosten" sind ?!

Soweit mir bekannt, belaufen sich die Gesamt-Materialkosten für 
Beitrag "Raspberry Pi Pico SDR" eher auf eine Zahl 
im unteren zweistelligen Bereich.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Wundere mich auch über Herberts Ausführungen. So ein günstiges Radio hab 
ich noch nicht gebaut. Die Leiterplatte rund 4€ (5 Stück!) incl Versand, 
Display 2€, SMD Hühnerfutter kaum ein Euro, soweit nicht in der 
Bastelkiste. Die Muxer und OP teuer wegen Mouser-Sammelbestellung.
Bleibt als echter Kostenfaktor das Pico2-Board, gut 10€ soweit ich mich 
erinnere.

von Herbert Z. (herbertz)


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Bradward B. schrieb:
> Soweit mir bekannt, belaufen sich die Gesamt-Materialkosten für
> Beitrag "Raspberry Pi Pico SDR" eher auf eine Zahl
> im unteren zweistelligen Bereich.

Es geht schon damit an, das man die Zutaten nicht bei einem Händler mehr 
bekommt, das ist vorbei, das war einmal. Bei Conrad hast du 
Mindestbestellmengen. heißt, du brauchst vier Stück musst aber 30 
bestellen.
Ich habe jetzt fünf Lieferanten und jeder verursacht dicke Paketkosten, 
weil keiner Kleinteile wirklich günstig versenden will. SMD ist leicht 
zu beschaffen, THT eben nicht mehr in guter Sortierung. Und ja, in 
diesem komischen
Roboter Shop der mir diese komischen Widerstände angedreht hat lieferte 
mir auch 2 Oleds, einer defekt, der andere mit irgendwas auf dem Display 
was nicht abgeht und Scheiße ausschaut. Ärger kommt auch da noch dazu.
Ich neige auch dazu immer doppelt zu bestellen als ich benötige, weil 
nachbestellen DHL und Konsorten ordentlich hinlangen. Dazu habe ich auch 
Platinen machen lassen.
Ergo, wenn ich den Rx fertig habe fange ich nix neues wo ich alles 
einzeln kaufen muss mehr an. Ich löte dann höchstens nur noch Bausätze 
zusammen.
Ansonsten macht mir "metallern" und "holzern" auch Spass. Dein unterer 
zweistelliger Betrag ist bei mir mit den Paketkosten schon gut 
überschritten.
MfG

von Herbert Z. (herbertz)


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Wulf D. schrieb:
> Bleibt als echter Kostenfaktor das Pico2-Board, gut 10€ soweit ich mich
> erinnere.

Wenn 10 € für dich ein Kostenfaktor sind, dann weiß ich auch nicht...
Ps. Ich brauche THT und kein Hühnerfutter, kannst auch ein Retro Radio 
nicht stilecht mit sowas aufbauen.

von Wulf D. (holler)


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Herbert Z. schrieb:
> Wenn 10 € für dich ein Kostenfaktor sind, dann weiß ich auch nicht...

Genau, das war das mit Abstand teuerste an dem Radio.

> Ps. Ich brauche THT und kein Hühnerfutter, kannst auch ein Retro Radio
> nicht stilecht mit sowas aufbauen.

Ein SDR ist doch kein Retro!
Auch den Pico gibts nur noch in SMD.

Aber jetzt wird‘s OT, der TO wollte ein Retro Radio bauen.

Ein UKW Super ganz ohne fertige Baugruppen benötigt auf alle Fälle mehr 
als ein Multimeter.
Um 1980 hatte ich nicht mehr und mir damals nach der dreiteiligen 
Funkschau-Anleitung ein UKW Radio gebaut, was noch heute läuft. 
Allerdings mit einem fertig abgeglichenem Valvo-Tuner FD1A :-(

Für ein echtes UKW Retro würde mich das Röhrengerät aus Jogis Röhrenbude 
reizen, mit ECC2000 Cascode Vorstufe. Aber da hätte man wieder das 
Beschaffungsproblem. 15Jahre zu spät dran.

von Hobby B. (bastler2022)


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Martin M. schrieb:
> Da es die (Toko?)-Filterklötze kaum noch gibt, wie schwierig wäre es,
> die selber nachzubauen? Ehemals-Siemens-Schalenkerne gibt es ja immer
> noch, nur wie würde man die auslegen? Doku habe ich dazu keine mehr
> finden können, im Elenco-Bausatz (Link oben) sind die schlicht als "Red,
> Yellow, White, Black" bezeichnet...

Gibt es für die Farbcode der Filter eine Liste mit den Daten, konnte 
dazu jetzt nichts finden.

Herbert Z. schrieb:
> Meine Platine, ausgelegt für THT Bauteile

Zeige doch mal bitte ein paar Bilder dazu vom Aufbau.

Ja ich weiß eigentlich ist so UKW Empfänger Selbstbau heut schon etwas 
schwierig wegen der Material Beschaffung. Aber ich finde es trotzdem 
sehr Interessant.

Allen einen schönen Sontag

von Wulf D. (holler)


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Den diskreten THT UKW Valvo Tuner von 1973 könnte man nach den 
Unterlagen nachbauen:
https://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/FD1A.pdf

Layout und Abgleichanleitung inclusive. Könnte auch Detail-Farbfotos mit 
Maßstab liefern.
Das Ausgangs-ZF-Filter könnte beschaffungstechnisch schwierig werden.
Hat schon eine Varicap- statt Drehko-Abstimmung.

von Herbert Z. (herbertz)


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Hobby B. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Meine Platine, ausgelegt für THT Bauteile
>
> Zeige doch mal bitte ein paar Bilder dazu vom Aufbau.

Bei mir geht es um das Material für den Pico RX....Hier mal die Platine 
teilbestückt wo sich die Farbringe auf den Widerständen beim waschen 
verabschiedet haben. Scheiße sowas! Muxer ,Pico und SMA sind noch nicht 
verlötet ,habe ich nur für das Bild gesteckt. Einige Bauteile fehlen 
noch.
MfG
Ps: Pico RX ist hier offtopic...

von Herbert Z. (herbertz)


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Herbert Z. schrieb:
>> Zeige doch mal bitte ein paar Bilder dazu vom Aufbau.

Jetzt habe ich auch noch das falsche Bild gepostet...

von Karl B. (gustav)


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Hobby B. schrieb:
> Gibt es für die Farbcode der Filter eine Liste mit den Daten, konnte
> dazu jetzt nichts finden.

Auch nicht. Sehr viele mit total abweichenden Daten. Vor allem welche 
mit Kondensator, dann wieder ohne. Die Farbmarkierung alleine macht es 
also nicht.
Bei dem von mir angegebenen Link ist aber auf explizite Anfrage der 
Kondensator mit eingebaut. Sieht man auch auf dem einen Bild.

Karl B. schrieb:
> https://www.ebay.de/itm/181861626467

Die mit Gehäusemaß 7 mm und 10 mm weichen auch wertemäßig ab, trotz 
gleicher Farbkennzeichnung der Kerne. Ob man die selber neu bewickeln 
kann, stellt man erst fest, wenn man sie auseinandergebaut bekommen hat.

Aber das waren ja AM-, also Mittelwelle-Filter. Für KW gab es einmal 
grün gekennzeichnete.
Bei UKW/FM ist es mit den Farbkennzeichnungen der ZF-Filter noch 
uneinheitlicher. Jedenfalls habe ich eine ganze Ladung mit über 100 
Stück Farbe "orange" nicht verwenden können.

Im angehängten Bild noch ein paar der Farbcodierungen mit den 
dazugehörigen Pinbelegungen und Induktivitätswerten.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Hobby B. (bastler2022)


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Herbert Z. schrieb:
> Jetzt habe ich auch noch das falsche Bild gepostet...

Danke.

Karl B. schrieb:
> Im angehängten Bild noch ein paar der Farbcodierungen mit den
> dazugehörigen Pinbelegungen und Induktivitätswerten.

Vielen Dank.

von Martin M. (martin9)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich habe jetzt fünf Lieferanten und jeder verursacht dicke Paketkosten,
> weil keiner Kleinteile wirklich günstig versenden will. SMD ist leicht
> zu beschaffen, THT eben nicht mehr in guter Sortierung. Und ja, in

Bei westlichen Lieferanten sieht es mit Kleinbestellungen wirklich 
schlecht aus.
Ali wäre eine Möglichkeit.
https://de.aliexpress.com/w/wholesale-tht-resistor.html?spm=a2g0o.home.search.0
Natürlich muss man da sehr genau wissen, was man tut - 
Leistungstransistoren und OPs sind tabu - aber für Widerstände und 
Kondensatoren (eher unkritische Bauteile, die man auch nachmessen kann) 
meiner Meinung nach OK.

von Hans (ths23)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich habe jetzt fünf Lieferanten und jeder verursacht dicke Paketkosten,
> weil keiner Kleinteile wirklich günstig versenden will.
Kessler-Electronic versendet Kleinstmengen auch als Brief und dort 
kannst Du auch einen einzigen Widerstand bestellen. Der kostet dann halt 
15Cent und 2,95€ Versand. 130 Widerstände kosten auch nur 2,95€ Versand 
und kommen immer noch im Brief an - selbst schon ausprobiert. Ab 20€ 
Warenwert wird es einen Euro teurer.
Paketsendungen 4,95€ bzw. 5,95€. Mindermengenzuschlag wie bei Conrad 
gibt es dort definitiv nicht.
MOS-Electronic versendet auch recht günstig - ab 1,50€. Die haben viele 
Bauteile die man sonst nur noch schwer bekommt.

Das sind nur mal 2 Händler mit, wie ich meine fairen Preisen. Natürlich 
ist deren Sortiment nicht mit Bürklin oder Mouser zu vergleichen.

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