Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Weller WECP-20 Problem


von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo zusammen!
Gefühlt meine ich, meine Lötstation WECP -20 mit LR21 Kolben braucht zu 
lange zum aufheizen. Die Einstellung liegt zwischen 300°und 350° exakt 
mittig.
Gemessen habe ich 2 Minuten und 15 Sekunden. An der Station scheint es 
nicht zu liegen denn an einer zweiten die ich in Reserve habe ist die 
Zeit gleich.
Was wäre normal, wer hat eine und mag da mal auf die Uhr schauen. 
Eventuell irre ich mich auch und das war schon immer so. Ich war immer 
sehr zufrieden und habe viele Spitzen dafür.
Danke schon mal !

von Björn W. (bwieck)


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Ist Normal.

von Herbert Z. (herbertz)


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Björn W. schrieb:
> Ist Normal.

Danke, dann ist das halt so und ich erspare mir einen neuen Kolben.
MfG

von Harald K. (kirnbichler)


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Und nun stelle man sich mal das Regelverhalten vor.

Warum so viele Leute (mich eingeschlossen) auf direktbeheizte Lötspitzen 
abfahren, sollte spätestens dann klarsein.

Das sind Systeme wie JBC C245, die in ein paar Sekunden auf 
Betriebstemperatur sind ...

von Gustav K. (hauwech)


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Björn W. schrieb:
> Ist Normal.

Elender Dummschwätzer !!!

Herbert Z. schrieb:
> Gemessen habe ich 2 Minuten und 15 Sekunden.

Eben für dich gemessen: 46 Sekunden, siehe Foto.

Harald K. schrieb:
> Das sind Systeme wie JBC C245, die in ein paar Sekunden auf
> Betriebstemperatur sind ...

Unnötig, wie 500 PS in einem PKW und in 3 Sekunden von 0 auf 100.
Sollte die Karre aber heute schon haben, wenn man sich beim DriveIn von 
McDonald's nicht blamieren will.

Aber kauft mal schön neue bunte Lötstationen, ich erledige ALLE Jobs 
auch mit meinem alten Lötgerät.

@Herbert: Kauf keinen Kack und höre nicht auf Dummschwätzer.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (ffje)


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Ich habe 45 Sekunden bis zum ersten AUS der grünen Lampe beobachtet. Das 
Gerät ist aber auch schon ungefähre 45 Jahre alt, hat einen Riß im 
Kunststoff oben an der Schraube der Zugentlastung.
Gustav K., die 500 PS braucht aber jeder, der so denkfleischlahm ist, 
dass das Verarbeiten des Grüns einer Ampel ca. 2 Sekunden dauert. Und 
wenn die gestrenge Erziehung die Entwicklung einer leistungsfähigen 
eigenen Motorik durch den Besitz eines eigenen Fahrrades nicht erlaubte, 
muss man als Erwachsener den Zeitverlust, bedingt durch die Unfähigkeit 
eine Kurve im großen Radius zu durchfahren, mit o.g. PS-Zahl 
kompensieren.
mfG  fE

von Stefan K. (stk)


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Frank E. schrieb:
> Ich habe 45 Sekunden bis zum ersten AUS der grünen Lampe beobachtet.

Die Lötspitzenspitze hat dann ihre Arbeitsemperatur noch nicht erreicht.

von Frank E. (ffje)


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Stefan K. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Ich habe 45 Sekunden bis zum ersten AUS der grünen Lampe beobachtet.
>
> Die Lötspitzenspitze hat dann ihre Arbeitsemperatur noch nicht erreicht.

Dann müsste ich mit 'nem Thermoelement o.ä. nachmessen. Das dort 
zuverlässig/aussagekräftig zu befestigen..., nee
Gustav K. scheint es doch auch wie ich gemacht zu haben.
mfG  fE

von Peter O. (peter_o)


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Die Aufheizdauer ist normal. Ich hab das Ding auch, nutze es aber 
praktisch nicht, weil die 20W für mich etwas unterdimensioniert sind. 
Die 50W Dinger von Weller sind ok.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Gustav K. schrieb:
> Unnötig...

Ich repariere recht viele Dinge, bei denen es oft nötig ist verschieden 
große Lötspitzen zu nutzen. Während früher ein Spitzenwechsel 
einschließlich Aufheizzeit ca. 2-3 Minuten dauerte, ist das bei meiner 
JBC-Station eine Sache von 10 Sekunden.
Und wenn man mal erlebt hat wie man auch größere Lötstellen locker mit 
nur 280 Grad löten kann will nie mehr etwas anderes als eine Station mit 
direkt beheizter Spitze.

rhf

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Roland F. schrieb:
> Während früher ein Spitzenwechsel
> einschließlich Aufheizzeit ca. 2-3 Minuten dauerte, ist das bei meiner
> JBC-Station eine Sache von 10 Sekunden.

Ja, das ist angenehm. Wenn ich eine Platine gecheckt habe und zum Löten 
ansetzen wollte, bedeutete das mehrere Minuten warten... Schließlich 
lasse ich den Lötkolben beim Fehler suchen nicht ständig eingeschaltet.

Frank E. schrieb:
> die 500 PS braucht aber jeder, der so denkfleischlahm ist,
> dass das Verarbeiten des Grüns einer Ampel ca. 2 Sekunden dauert. Und
> wenn die gestrenge Erziehung die Entwicklung einer leistungsfähigen
> eigenen Motorik durch den Besitz eines eigenen Fahrrades nicht erlaubte,
> muss man als Erwachsener den Zeitverlust, bedingt durch die Unfähigkeit
> eine Kurve im großen Radius zu durchfahren, mit o.g. PS-Zahl
> kompensieren.

So ist es tatsächlich. Ich kenne jedenfalls keinen Porsche-Fahrer, der 
sich auf einem Zweirad ohne Stützräder auch nur eine einzige Sekunde 
halten kann.

von Björn W. (bwieck)


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Gustav K. schrieb:
> Elender Dummschwätzer !!!

Was genau stimmt mit dir eigentlich nicht?

von Rick (rick)


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Hier sind es ca. 60 Sekunden von Raumtemperatur auf 400°C.
Ich habe aber auch den feineren MLR21 dranhängen...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Herbert Z. schrieb:
> Gefühlt meine ich, meine Lötstation WECP -20 mit LR21 Kolben braucht zu
> lange zum aufheizen. Die Einstellung liegt zwischen 300°und 350° exakt
> mittig.

Bei gleicher Einstellung dauert es bei mir bis zum Erlöschen der grünen
LED 47s, was ganz gut mit diesen Ergebnissen übereinstimmt:

Gustav K. schrieb:
> Eben für dich gemessen: 46 Sekunden, siehe Foto.

Frank E. schrieb:
> Ich habe 45 Sekunden bis zum ersten AUS der grünen Lampe beobachtet.

Ob die Solltemperatur tatsächlich schon erreicht ist, wenn die Station
anfängt zu regeln, kann ich nicht beurteilen. So behauptet bspw. meine
862D+ schon nach 21s, die 325°C seien erreicht, aber erst nach 23s
beginnt das (bleihaltige) Zinn an der Spitze zu schmelzen. Dennoch ist
die China-Station beim Test mit dem schmelzenden Zinn etwa 35% schneller
als die Weller, was angesichts der um 40% höheren Heizleistung aber auch
nicht verwundert.


Harald K. schrieb:
> Warum so viele Leute (mich eingeschlossen) auf direktbeheizte Lötspitzen
> abfahren, sollte spätestens dann klarsein.
>
> Das sind Systeme wie JBC C245, die in ein paar Sekunden auf
> Betriebstemperatur sind ...

Wie viele sind für dich ein paar? 3? Oder eher 5? Laut Roland sind es

Roland F. schrieb:
> 10 Sekunden

Die kurze Anheizzeit ist aber keine Folge der Direktbeheizung, sondern
einzig und allein die der hohen Heizleistung. Ich sehe bei den Daten der
JBC-Stationen Werte von 140W, 175W und sogar 250W. Da kann die gute,
alte Weller mit ihren gerade mal 50W natürlich nicht ganz mithalten ;-)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Yalu X. schrieb:
>> Das sind Systeme wie JBC C245, die in ein paar Sekunden auf
>> Betriebstemperatur sind ...
>
> Wie viele sind für dich ein paar? 3? Oder eher 5? Laut Roland sind es
>
> Roland F. schrieb:
>> 10 Sekunden

Ob nun 5s oder 10s spielt in der Praxis keine Rolle.

> Die kurze Anheizzeit ist aber keine Folge der Direktbeheizung, sondern
> einzig und allein die der hohen Heizleistung. Ich sehe bei den Daten der
> JBC-Stationen Werte von 140W, 175W und sogar 250W. Da kann die gute,
> alte Weller mit ihren gerade mal 50W natürlich nicht ganz mithalten ;-)

Oh doch, die Weller RT mit 40 Watt sind unter 10 Sekunden auf 370° und 
bei defekter Regelung (Dauerstrom) nach 20s durchgebrannt. Damit löte 
ich Dinge, wo die "gute, alte Weller" TCP oder ECP mangels interner 
Wärmekopplung nicht nachkommt.

von Peter K. (chips)


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Yalu X. schrieb:
> Wie viele sind für dich ein paar? 3? Oder eher 5? Laut Roland sind es
>
> Roland F. schrieb:
>> 10 Sekunden

das kommt 1. auf die Spitze an - 245er Spitzen gibt es von extrem fein 
bis zu derb
2. auf die Station - die originale JBC heizt mit 24V / 130W an und 
regelt dann mit 12V / 75W - manche Nachbauten arbeiten nur mit 12V und 
brauchen länger zum hochheizen, besonders bei groben Spitzen

von Gunnar F. (gufi36)


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Roland F. schrieb:
> Während früher ein Spitzenwechsel
> einschließlich Aufheizzeit ca. 2-3 Minuten dauerte, ist das bei meiner
> JBC-Station eine Sache von 10 Sekunden.

Das geht aber bei der Weller WECP genauso schnell. Rändelmutter mit 
Zange lösen, Hülse ab, Spitze raus und zurück.

Stefan K. schrieb:
> Die Lötspitzenspitze hat dann ihre Arbeitsemperatur noch nicht erreicht.

Ja, die Weller kombiniert die Eigenschaften eines 2Punkt-Reglers mit 
einem P-Regler. Zu Beginn dauerhaft an, dann mit einer PWM, die sich 
nach Abweichung vom Sollwert anpasst. Das weiß ich weil ich meine alte 
kürzlich repariert und auf ein neues Thermoelement angepaßt habe.
Und wie so oft verstehe ich nicht die hitzigen Diskussionen darum. Wir 
haben doch auch nicht nur einen Schraubendreher! Auf meinem Tisch stehen 
drei Lötstationen, darunter ein JBC-Klon und im Schrank liegen noch 
verschiedene dickere Löteisen. Je nach Job nehme ich das eine oder 
andere Werkzeug. Und?

von Christian M. (likeme)


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Herbert Z. schrieb:
> wäre normal, wer hat eine und mag da mal auf die Uhr schauen.
> Eventuell irre ich mich auch und das war schon immer so. Ich war immer
> sehr zufrieden und habe viele Spitzen dafür.
> Danke schon mal !

Früher liefen die Teile den ganzen Tag, da gabs kein Vorheizen, war 
immer warm und man hatte viel Zeit. Heut ist man verwöhnt von den 
ultraschnellen HF Brutzlern ;-) Vielleicht fühlst du nur die entspannte 
Langsamkeit von damals und hast keine Zeit ...

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Christian M. schrieb:
> Früher liefen die Teile den ganzen Tag, da gabs kein Vorheizen, war
> immer warm und man hatte viel Zeit.

Das war damals schon nicht gut für die Lötspitzen und ist es heute bei 
bleifreiem Lot und damit höheren Lötspitzentemperaturen noch weniger.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Stefan K. schrieb:
> Das war damals schon nicht gut für die Lötspitzen und ist es heute bei
> bleifreiem Lot und damit höheren Lötspitzentemperaturen noch weniger.

War aber im Produktionsumfeld wurscht ob die Lötspitze 2 Tage oder einen 
Monat hält, man hat ja Geld damit verdient.

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Die kurze Anheizzeit ist aber keine Folge der Direktbeheizung, sondern
> einzig und allein die der hohen Heizleistung.

Nö, Spitzen unter C245 werden mit geringeren Leistungen betrieben und 
sind trotzdem in < 5 Sekunden auf Temperatur.

Das liegt eben nicht an der Heizleistung, sondern am thermischen 
Übergangswiderstand zwischen Heizung und dem vorderen Ende der 
Lötspitze. Ich hab' hier zum Vergleich meine gute alte Magnastat, mit 
der ich jahrzehntelang alles gelötet habe. Die hat 50 Watt, wie die WECP 
meines Wissens nach auch.

Und um damit "schnell" löten zu können (ich hab' mal als Bestücker 
gearbeitet), musste man mit abartig hohen Temperaturen arbeiten, weil 
sonst die Regelung nicht schnell genug Hitze in die Lötspitze schicken 
konnte. Ich hab' mit 8er Lötspitzen gearbeitet, das sind 800 °F, also 
knapp 430 °C. Das war nötig, um verbleit(!) mit ausreichender 
Geschwindigkeit verarbeiten zu können.

Denn wenn die Lötspitze mit einem Bauteil in Berührung kommt, kühlt sie 
aus, wenn das eine lange und schlanke Lötspitze ist, noch schneller, als 
wenn sie dick und gedrungen ist. Bis aber der Temperaturfühler am 
anderen Ende der Lötspitze etwas davon mitbekommt, dauert recht lange. 
Bei der Magnastat kann man das hören.

Die Standzeit der Lötspitzen war entsprechend unterirdisch.

Meine verschiedenen JBC-Nachbauten verhalten sich da entschieden anders, 
und ich habe auch einen USB-Lötkolben für C210, der mit nur 12 V 
betrieben wird, und entsprechend keine irrwitzige Heizleistung 
hinbekommt. Auch der ist in vielleicht 5 Sekunden auf 
Betriebstemperatur.

Ein direkter Vergleich davon mit einer Magnastat ist schwierig, da 
C210-Lötspitzen deutlich filigraner sind als das, was ich so für meine 
Magnastat habe.

Einen Größenvergleich der verschiedenen Lötspitzen habe ich hier 
Beitrag "Re: Lötstation Quikko / Ksger T12 dtl Vorteil?" in zwei Bildern 
angehängt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Die kurze Anheizzeit ist aber keine Folge der Direktbeheizung, sondern
>> einzig und allein die der hohen Heizleistung.
>
> Nö, Spitzen unter C245 werden mit geringeren Leistungen betrieben und
> sind trotzdem in < 5 Sekunden auf Temperatur.
>
> Das liegt eben nicht an der Heizleistung, sondern am thermischen
> Übergangswiderstand zwischen Heizung und dem vorderen Ende der
> Lötspitze.

Das hängt jetzt davon ab, was man unter Aufheizzeit versteht:

- Die Zeit, bis der Temperatursensor die Solltemperatur misst? Dann
  spielt die thermische Widerstand zwischen der Heizung und der Spitze
  überhaupt keine Rolle. Ich gehe mal davon aus, dass sich die im Thread
  genannten Zeiten auf diese Definition beziehen.

- Die Zeit, bis auch die Spitze die Solltemperatur erreicht hat? Das
  wäre eigentlich die sinnvoller Definition, ist aber nicht so leicht zu
  ermitteln und führt gleich zur nächsten Frage: Wie misst man die
  Temperatur an der Spitze?

  - An der freien Luft? Da hängt die gemessene Temperatur stark vom
    Verhältnis der Kontaktfläche zwischen Spitze und Sensor und der
    gesamten Sensoroberfläche sowie von Luftbewegungen ab, kann also nur
    eine grobe Schätzung sein.

  - Mit möglichst vollständiger Wärmeisolierung von Spitze und Sensor?
    Damit ist zwar die Temperaturmessung genau, aber die gemessene
    Zeitdauer bis zur Erreichung dieser Temperaturmessung hat nichts mit
    der Praxis zu tun, wo der Lötkolben während der Aufheizphase ja auch
    nicht in Watte verpackt wird.

  - Gibt es bessere Messverfahren? Mir fällt spontan keines ein.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Herbert Z. schrieb:
> Gefühlt meine ich, meine Lötstation WECP -20 mit LR21 Kolben braucht zu
> lange zum aufheizen. Die Einstellung liegt zwischen 300°und 350° exakt
> mittig.
> Gemessen habe ich 2 Minuten und 15 Sekunden.
Selbst die alten Magnastate waren deutlich schneller. Innerhalb einer 
Minute waren die heiss. Über 2 Minuten passt irgendwie nicht.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Yalu X. schrieb:
> Die kurze Anheizzeit ist aber keine Folge der Direktbeheizung,

Doch. Die extrem kurze Heizzeit der Stationen ist eine direkte Folge der 
extrem schnellen Regelung und die ist nur mit direkt beheizten Spitzen 
möglich.

Gunnar F. schrieb:
> Das geht aber bei der Weller WECP genauso schnell. Rändelmutter mit
> Zange lösen, Hülse ab, Spitze raus und zurück.

Und nach 10 Sekunden ist die Spitze aufgeheizt? Glaub ich nicht.

Yalu X. schrieb:
> Das hängt jetzt davon ab, was man unter Aufheizzeit versteht:

Ich verstehe darunter die Zeit die vergeht bis ich nach dem Wechsel der 
Spitze wieder löten kann und das sind bei einem Spitzenwechsel meiner 
JBC 10 Sekunden.

Gunnar F. schrieb:
> Je nach Job nehme ich das eine oder
> andere Werkzeug.

Seit ich die JBC-Station besitze, kommt es nur noch höchst selten vor 
das ich andere Lötwerkzeuge benötige.

rhf

von Udo S. (urschmitt)


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Roland F. schrieb:
> Doch. Die extrem kurze Heizzeit der Stationen ist eine direkte Folge der
> extrem schnellen Regelung und die ist nur mit direkt beheizten Spitzen
> möglich.

Sorry das ist Quatsch! Physik Mittelstufe.
Die Geschwindigkeit der Temperaturänderung ist abhängig von 
Wärmekapazität des Materials, der zu erhitzenden Masse und der Leistung 
der Heizung!
Die Regelung steht beim Aufheizen eh am Anschlag.

Wenn eine JBC bei dreifacher Leistung 5 mal schneller die gleiche 
Temperatur erreicht, dann ist die aufzuheizende Masse kleiner, was ja 
auch Sinn ergibt, weil bei der Weller Heizelement, Spitze und Hülse 
größer sind.

Etwas anderes ist bei der Weller dann die thermische Kopplung der Spitze 
zur Heizung. Das spielt vor allem beim Löten thermisch träger Lötstellen 
oder großer Massen eine Rolle, weil durch den thermischen 
Übergangswiderstand von Heizung zur Spitze ein thermischer 
"Spannungsteiler" entsteht, die Spitze also nicht so heiß wird wie 
eigentlich eingestellt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Rainer D. schrieb:
> Selbst die alten Magnastate waren deutlich schneller. Innerhalb einer
> Minute waren die heiss. Über 2 Minuten passt irgendwie nicht.

Gut, die Station ist jetzt über 30 Jahre alt, und dass man mit ihr noch 
löten kann, grenzt eh an ein Wunder. Ich denke, das Problem liegt am 
Kolben mit seinem Heizelement.

von Udo S. (urschmitt)


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Meine WECP Temptronic hat eine 80 in der Seriennummer. Ich habe sie 
gebraucht irgendwann um 1985 rum bekommen und sie funktioniert immer 
noch. Mein Sohn hat sich eine JCB gekauft und will jetzt mein altes 
Schätzchen nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Gunnar F. schrieb:
> Das geht aber bei der Weller WECP genauso schnell. Rändelmutter mit
> Zange lösen, Hülse ab, Spitze raus und zurück.

ich mag sie ja und habe auch nichts Anderes mehr seit 40 Jahren genutzt, 
aber schön geht anders, entweder man verbrennt sich die Finger oder das 
Teil rutscht aus der Zange und landet heiß auf dem Tischoder Fußboden.
Ist mir in 40 Jahren vielleicht weniger als 5x passiert, doof ist es 
trotzdem, aber warten bis es kalt ist dauert auch bei allen anderen 
Lötkolben.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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Roland F. schrieb:
> Während früher ein Spitzenwechsel
> einschließlich Aufheizzeit ca. 2-3 Minuten dauerte, ist das bei meiner
> JBC-Station eine Sache von 10 Sekunden.

bei häufigem JBC-Spitzenwechsel gibts aber auch mal verbrannte Finger, 
wenn die vorige Spitze noch schön warm ist

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Wie misst man die Temperatur an der Spitze?

Mit einem Lötspitzenthermometer. Das verwendet ein Thermoelement, auf 
das man die mit etwas Zinn benetzte Lötspitze hält.

https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/temperaturmessgeraet_fuer_loetspitzen_st-1090-377859

Damit kann man seinen Lötkolben auch kalibrieren, was bei direktbeizten 
Spitzen insbesondere dann sinnvoll ist, wenn man günstige Nachbauten 
verwendet, denn da kann es eine gewisse Schwankungsbandbreite des in der 
Spitze verbauten Temperaturfühlers geben.

von Stefan K. (stk)


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Harald K. schrieb:
> Damit kann man seinen Lötkolben auch kalibrieren

Das verschiebt das Problem zu: wie kalibriert man so ein 
Lötspitzenthermometer?

Das ist natürlich weniger relevant wenn man mit dem gleichen Messgerät 
mehrere Lötstationen/Lötspitzen vergleicht. Problematischer dürfte da 
schon eher die vermutlich eher träge Anzeige dieser Geräte sein.

von Harald K. (kirnbichler)


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Stefan K. schrieb:
> wie kalibriert man so ein
> Lötspitzenthermometer?

Gar nicht. Einer Wurst muss man trauen.
Das von mir verlinkte Gerät ist mit ± 5° C spezifiziert.
Das sollte genau genug sein.

Stefan K. schrieb:
> Problematischer dürfte da
> schon eher die vermutlich eher träge Anzeige dieser Geräte sein.

Was soll das für ein Problem sein? Die Lötspitze hat durch die Regelung 
eine konstante Temperatur, und die misst man durch dranhalten an das 
Theroelement. Und man hält es so lange dran, bis sich der Wert auf dem 
Display beruhigt hat.

Die Differenz zwischen der Temperatur, die die Lötstation meint zu 
messen und der Temperatur, die das Lötspitzenthermometer misst, wird als 
Offsetwert in die Lötstation eingegeben.

Ich hab' mal eine Handvoll von T12-Lötspitzen (Hakko-Nachbauten) 
durchgemessen, die lagen in einem Bereich von ± 20 °C. Mit Eingabe des 
Korrekturfaktors hat dann die Selbstbaulötstation 
(https://github.com/wagiminator/ATmega-Soldering-Station) recht 
reproduzierbare Ergebnisse geliefert.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gunnar F. schrieb:
>> Die Lötspitzenspitze hat dann ihre Arbeitsemperatur noch nicht erreicht.
> Ja, die Weller kombiniert die Eigenschaften eines 2Punkt-Reglers mit
> einem P-Regler. Zu Beginn dauerhaft an, dann mit einer PWM, die sich
> nach Abweichung vom Sollwert anpasst.

Regeltechnik habe ich nicht gelernt, aber etwa so läuft mein Eigenbau: 
Ich habe einen Wert Temperaturanstieg pro Zeit ermittelt und heize je 
nach Abweichung unterschiedlich lange nach. Allerdings liegt eine 
Begrenzung drüber, falls dieser Algorithmus aus dem Ruder läuft. Da 
ginge vielleicht noch mehr, wenn man den Temperaturabfall dynamisch 
gegenrechnet. Aber ich denke mal, dass Weller solche Details als 
Firmeninterna hütet.

Rainer D. schrieb:
> Selbst die alten Magnastate waren deutlich schneller. Innerhalb einer
> Minute waren die heiss. Über 2 Minuten passt irgendwie nicht.

Gerade mal geschaut, der TCP mit fetter 8er-Spitze macht nach 1:06 
klack, der mit dünner 7er schon nach 0:57.

Daneben der Eigenbau mit Weller RT zeigt nach 8 Sekunden an, 370° 
erreicht zu haben.

Herbert Z. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Selbst die alten Magnastate waren deutlich schneller. Innerhalb einer
>> Minute waren die heiss. Über 2 Minuten passt irgendwie nicht.
>
> Gut, die Station ist jetzt über 30 Jahre alt, und dass man mit ihr noch
> löten kann, grenzt eh an ein Wunder.

Welches Wunder, das ist einfache Technik.

> Ich denke, das Problem liegt am Kolben mit seinem Heizelement.

Was auch immer da passieren soll.

Hier liegt noch ein Handteil MLP-20 im Regal, unbenutzt oder maximal mal 
kurz getestet. Das müsste doch das der WECP sein, aber gibt's nicht für 
lau.

Udo S. schrieb:
> Meine WECP Temptronic hat eine 80 in der Seriennummer. Ich habe sie
> gebraucht irgendwann um 1985 rum bekommen und sie funktioniert immer
> noch. Mein Sohn hat sich eine JCB gekauft und will jetzt mein altes
> Schätzchen nicht mehr.

Kann ich verstehen. Vielleicht will er es noch irgendwann, um die JBC zu 
raparieren.

Harald K. schrieb:
>> Wie misst man die Temperatur an der Spitze?
> Mit einem Lötspitzenthermometer. Das verwendet ein Thermoelement, auf
> das man die mit etwas Zinn benetzte Lötspitze hält.

Das tut auch ein beliebiges K-Thermometer auf einer wärmefesten 
Unterlage.

Harald K. schrieb:
> Ich hab' mal eine Handvoll von T12-Lötspitzen (Hakko-Nachbauten)
> durchgemessen, die lagen in einem Bereich von ± 20 °C. Mit Eingabe des
> Korrekturfaktors hat dann die Selbstbaulötstation
> (https://github.com/wagiminator/ATmega-Soldering-Station) recht
> reproduzierbare Ergebnisse geliefert.

Die Fühler in den Lötspitzen sind Thermoelemente. Deren Toleranz ist 
gering, da sie lediglich von der Qualität der Metallegierungen abhängt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Deren Toleranz ist
> gering, da sie lediglich von der Qualität der Metallegierungen abhängt.

Wenn das unterschiedliche Hersteller so billig wie möglich herstellen, 
kommt der von mir beschriebene Schwankungskorridor dabei heraus.

Ich habe keine Original-Hakko-Lötspitzen miteinander verglichen, die 
sind mir für den Spaß als nur-mal-ansehen-Lötspitzen zu teuer (in Europa 
werden die als T15 vertrieben). Und wie wir wissen, bekommt man via 
aliexpress unterschiedlichste Ware.

Löten kann man mit den dortigen T12-Lötspitzen gut, sie sind halt a) 
kalibrierbedürftig, wenn man Löttemperaturen möglichst genau einhalten 
will und b) im Vergleich zu JBC-Lötspitzen ziemlich klobig (siehe von 
mir verlinktes Bildmaterial). Selbst C470 ist kleiner.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Peter K. schrieb:
> bei häufigem JBC-Spitzenwechsel gibts aber auch mal verbrannte Finger,
> wenn die vorige Spitze noch schön warm ist

Jetzt würde mich mal interessieren wie du bei einer JBC-Station die 
Lötspitze wechselst.

rhf

von Guido B. (guido-b)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Peter K. schrieb:
>> bei häufigem JBC-Spitzenwechsel gibts aber auch mal verbrannte Finger,
>> wenn die vorige Spitze noch schön warm ist
>
> Jetzt würde mich mal interessieren wie du bei einer JBC-Station die
> Lötspitze wechselst.
>
> rhf

Das ist einfach: Im Halter die erste Spitze abziehen und die zweite
aufstecken.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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z.B. beim Handling mit einer der beiden vorne links im Wechsel mit 
anderen; die breiten Dinger bleiben ganz schön lange warm

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Ich habe noch nie an irgend eine genaue Temperatur gedacht wenn ich 
etwas löten musste. Stelle ich nach Gefühl ein, denn ich weiß wie der 
Prozess ablaufen muss der sich aber mit dem Volumen der Lötstelle oder 
mit den Taktzeiten ändern kann. Sehe ich sofort ob das passt ,rein aus 
dem Gefühl heraus und das Ergebnis mit den Augen betrachtet.
Digitale Anzeige benötige ich nicht. Ich löte mit Gefühl.

Manfred P. schrieb:
> Hier liegt noch ein Handteil MLP-20 im Regal, unbenutzt oder maximal mal
> kurz getestet. Das müsste doch das der WECP sein, aber gibt's nicht für
> lau.
Müsste MLR 20 heißen ,hat nur 25 Watt ,ist mir zu wenig, da ich auch THT 
löte.
Ich denke, wenn ich nicht günstig an einen LR21 Kolben komme kaufe ich 
mir was neues ,den für 100€ bekommt man gute 80W, die eventuell nicht 40 
Jahre halten aber bei guter pflege doch einig Jährchen. Da hätte ich 
schon zwei Sachen im Auge.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich habe noch nie an irgend eine genaue Temperatur gedacht wenn ich
> etwas löten musste.

So haben früher viele gelötet. Mit Lötkolben komplett ohne 
Temperaturregelung, und sehr hohem thermischem Widerstand zwischen 
Heizung und Spitze - die Spitze war ein geformtes Stück Draht, das in 
ein Loch im Lötkolben gesteckt und mit einer Schraube fixiert wurde.

Kann man auch machen, aber die Qualität der Lötstellen ist dann halt ... 
naja, nach "Gefühl".

Herbert Z. schrieb:
> der sich aber mit dem Volumen der Lötstelle oder
> mit den Taktzeiten ändern kann.

Das hat man bei direkt beheizten Lötspitzen eben nicht; deswegen gibt es 
die. Bei der Magnastat habe ich zu meiner Bestückerzeit mit 430 °C (8er 
Lötspitze) gearbeitet, um schnell genug zu sein. Aber ich habe auch < 
1.5 Sekunden pro Lötstelle gebraucht, und verbleit gelötet.

Herbert Z. schrieb:
> Digitale Anzeige benötige ich nicht. Ich löte mit Gefühl.

Das kann jeder in seiner Hobbywerkstatt handhaben wie er will.

Ich löte lange genug, um den Fortschritt zwischen Magnastat und 
JBC-Nachbau genießen zu können.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Kann man auch machen, aber die Qualität der Lötstellen ist dann halt ...
> naja, nach "Gefühl".
Wenn du kein Gefühl hast beim löten und anderen Arbeiten, dann wist du 
immer unter deinen Möglichkeiten bleiben.
Deine Lötstation, egal wie raffiniert und teuer, lötet ohne deinem 
Gefühl eher
mäßig bis grausam. "Gefühl" ist das wichtigste was man bei vielen 
Tätigkeiten braucht und ohne wird das Murks. Selbst Lötautomaten müssen 
von einem der Gefühl hat erst eingestellt werden, ehe sie gutes 
produzieren.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Wenn du kein Gefühl hast beim löten und anderen Arbeiten, dann wist du
> immer unter deinen Möglichkeiten bleiben.

Du hast mich gründlich missverstanden.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Du hast mich gründlich missverstanden.
Dein "naja, nach Gefühl "Klang nicht positiv bei mir...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter K. schrieb:
> Roland F. schrieb:
>> Während früher ein Spitzenwechsel
>> einschließlich Aufheizzeit ca. 2-3 Minuten dauerte, ist das bei meiner
>> JBC-Station eine Sache von 10 Sekunden.
>
> bei häufigem JBC-Spitzenwechsel gibts aber auch mal verbrannte Finger,
> wenn die vorige Spitze noch schön warm ist

Der schlaue Mensch wartet weder 2-3 Minuten noch 10 Sekunden. Er
verbrennt sich auch nicht die Finger.

Nein, er besorgt sich statt einer JBC zehn Lötstationen aus China und
ein Set mit zehn verschiedenen Lötspitzen. So steht für jede Lötung –
von superfein bis grobschlächtig – ohne jeglichen Zeitverzug jederzeit
ein optimal vorgeheizter Lötkolben mit der passenden Spitze bereit.

Die eingesparte Zeit und den Rest des gesparten Geldes investiert er
bspw. in ein schönes Abendessen im Restaurant für zwei Personen :)


Peter K. schrieb:
> 9d5799f8-01fd-4cfd-824a-2c64377bc4f1_1.jpg
>
> z.B. beim Handling mit einer der beiden vorne links im Wechsel mit
> anderen; die breiten Dinger bleiben ganz schön lange warm

Noch viel schwieriger wird es, wenn der Halter mit der spezifizierten
Anzahl von Lötspitzen bestückt wird :D

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich löte mit Gefühl.

So wie Berta?
https://www.youtube.com/watch?v=RSedWsrRkbY

von Herbert Z. (herbertz)


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Um die Lötspitzen in heißem Zustand wechseln zu können, habe ich mir was 
gebastelt damit das geht. Das funktioniert in abgewandelter Form auch 
bei andern Kolben. Bei mir ist es ein dünnes Alu Rohr dass ich an einem 
Ende soweit gequetscht habe, dass sie noch über die Mutter der Hülse 
passt. Dieses Rohr schiebe ich über die Heiße Hülse und mache die Mutter 
auf. Wer mag kann danach Spitze und Hülse in kaltem Wasser abschrecken. 
Ich hätte auch einige kalte Hülsen da.

: Bearbeitet durch User
von Butt (schweizer)


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OT weil nur überflogen, TLDR - kurz zu WECP 20:

Nach Ausfall in der Bucht Heizpatrone für lau ersteigert, später noch 
ein Magnastat mit vielen Spitzen & dem ein Halogentrafo passend 
aufgewickelt.

Unterwegs tuts eine Engel-Pistole 60 &oder 100S, im Keller ein 
Lötbräter, im Lager gibts auch Ersa u.a. - wir leben in einer 
artenreichen Lötwelt.

Herbert Z. schrieb:
> Um die Lötspitzen in heißem Zustand wechseln zu können,

gibts die Kombizange - oft geübt, gut festhalten = unverletzt ca. 30s.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Rainer Z. schrieb:
> So wie Berta?

den wollte ich bringen, aber ist OK Hauptsache er wurde gebracht!

von Joachim B. (jar)


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Butt schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Um die Lötspitzen in heißem Zustand wechseln zu können,
>
> gibts die Kombizange - oft geübt, gut festhalten

mit 95% Erfolgsquote bei mir ;-)

von Herbert Z. (herbertz)


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Butt schrieb:
> gibts die Kombizange - oft geübt, gut festhalten = unverletzt ca. 30s.

Ja, gibt es, aber dementsprechend schaut dann Hülse und Mutter nach 
einiger Zeit aus. Genau deswegen ist die Hülse schonender und die Gefahr 
, dass das Heiße Teil runterfällt und sich irgendwo verewigt ist gegen 
Null. Ist auch viel praktischer die Mutter mit den Fingern lose zu 
drehen , als mit einer Zange. Aber mach nur, scheint die Zangenbenutzer 
ja nicht zu stören.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Joachim B. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> So wie Berta?
>
> den wollte ich bringen, aber ist OK Hauptsache er wurde gebracht!

:)) Sorry, dass ich Dir zuvor kam, aber da dachten wir beide wohl an das 
Gleiche. "Vielleicht stimmt da mit Deinem Gefühl was nicht". Einfach 
herrlich. Musste ich sofort dran denken.

von Harald K. (kirnbichler)


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Bei JBC ist in die Lötstation eine Vorrichtung zum Lötspitzenwechsel 
integriert. Dazu hält man den Kolben mit Lötspitze in eine Kerbe und 
zieht axial am Lötkolben. Die heiße Lötspitze verbleibt in einem Fach in 
der Lötstation, eine andere Lötspitze kann man mit den Fingern in den 
Kolben schieben.

Das ist für die meisten Anwendungsfälle völlig ausreichend.

Aber man kann auch den Kolben über die mit dem heißen Ende nach unten 
zeigende Lötspitze im Fach der Lötstation schieben; dann muss man nur 
noch die Spitze bis zum Anschlag in den Kolben schieben. Dazu steck man 
sie in ein Loch an der Lötstation.

Wechseldauer: Ein paar Sekunden, je nach Fertigkeit.

Hier gibts ein Filmchen dazu:

https://www.jbctools.com/easy-cartridge-change.html

So sieht das ganze auch bei meinem Yihua-Klon aus.

Das Verfahren ist bei den verschiedenen Lötspitzentypen C115, C210, C245 
und C470 das gleiche; bei C470 gibt es allerdings eine Madenschraube, 
die die Lötspitze im Kolben festhält, die sollte man vorher lösen.

Aber auch bei der guten alten Magnastat muss man nicht mit einer Zange 
herumpfuschen, dafür gibt es ein Werkzeug, das man über die Lötspitze 
und Schraubhülse schiebt und mit dem man die Schraubhülse losschrauben 
und Abziehen kann. Nur die Lötspitze selbst muss man dann irgendwie 
unfallfrei aus dem Lötkolben bekommen.

von Joachim B. (jar)


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Rainer Z. schrieb:
> Musste ich sofort dran denken.

logisch, immer wenns ums Gefühl geht.
Deswegen messen wir ja nie und debuggen Code nie, sondern immer nach 
Gefühl

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Herbert Z. schrieb:
> Wer mag kann danach Spitze und Hülse in kaltem Wasser abschrecken.

GEFÜHLT halte ich das für keine gute Idee.

rhf

von Frank O. (frank_o)


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Harald K. schrieb:
> Ich löte lange genug, um den Fortschritt zwischen Magnastat und
> JBC-Nachbau genießen zu können.

Wenn ich so zwischen deinen Zeilen lese, dann bist du ziemlich zufrieden 
mit den YIHUAs?
Nach Empfehlung (ich weiß gar nicht, vielleicht warst du das sogar) in 
einem Thread über Lötstationen habe ich mir die YIHUA 982-III. War nicht 
unbedingt nötig, da ich mit der Ersa Pico ziemlich zufrieden war.
Die steht jetzt nicht mehr auf meinem Arbeitstisch (schade, dass ich 
gerade vorher noch ~100 Euro an Zubehör dafür ausgegeben habe).
Die Pico zog nicht so gut nach, wenn die Lötstelle etwas größer war. 
Klar, man kann und sollte dann eine größere Spitze nehmen, aber wer 
macht das schon für eine Lötstelle, wenn es auch so noch klappt?
Ich finde deine Ausführungen hier, so als echter Lötprofi, 
nachvollziebar und richtig.
Heute bin ich froh, dass ich mir nicht damals eine Metcal gekauft hatte. 
Die waren so irre teuer und bei Siemens sind die alle wieder raus 
geflogen.
JBC wollte ich schon kaufen, aber wenn du eine Lötstation kaufst und 
sollst den Lötkolben dazu kaufen, was dann in Summe über 700 Euro 
ausgemacht hat ...
Bin froh, dass ich die YIHUA 982-III habe. Und gegen die "Blitzlöter" 
(diese pistolenartigen, mit dem Draht vorne drin) ist alles was es heute 
gibt doch Universen weit entfernt.
Zu dem Gefühl beim Löten und damit zurück zum eigentlichen Inhalt des 
Threads, wenn sich etwas an der Lötstation verändert hat, dann merkt man 
das. Zwischen unter einer Minute und über zwei, das ist deutlich fühlbar
Ansonsten sind die Lötstationen doch heute so schnell, wenn du sie 
einschaltest und dann gleich mit dem Löten beginnen willst, ist das 
erste Aufheizen doch schon erledigt und das nachheizen, wenn du den 
Griffel in die Hand nimmst, ist erledigt, bevor du an der Lötstelle 
bist.
Ist das nicht so, dann ist doch meist etwas kaputt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Roland F. schrieb:
> GEFÜHLT halte ich das für keine gute Idee.

Es gibt auch "Gefühle" die einem nicht hold sind...,abseits vom 
Lötkolben schau dir mal die Scheidungen an... Merke :Ein Gefühl muss 
immer sichtbar die Erwartungen bestätigen die man hat. Reaktionen bei 
Metallen auf spontanes Abkühlen gibt es erst bei viel höheren 
Temperaturen und nicht bei allen Metallen. Ich danke allen, die dazu 
beigetragen haben, dass ich das heute noch weiß...

von Joachim B. (jar)


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Herbert Z. schrieb:
> Reaktionen bei
> Metallen auf spontanes Abkühlen gibt es erst bei viel höheren
> Temperaturen

bezweifel ich, noch nicht die Reaktionen von Metallen bei Raumtemperatur 
gesehen?
https://www.youtube.com/watch?v=ieogWtyBNbI&ab_channel=ThoisoiDE

von Herbert Z. (herbertz)


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Joachim B. schrieb:
> bezweifel ich, noch nicht die Reaktionen von Metallen bei Raumtemperatur
> gesehen?

Ja, damit hat auch nicht jeder zu tun und dürfte von den Werkstoffen aus 
denen Hülse und Spitze sind weit weit weg sein.
Als erstes fällt mir Quecksilber ein was auch bei Raumtemperatur werkelt 
oder Bi-Metalle. Aber mit diesen Sachen lötet man in der Regel  nicht.
Gell, da könnte man wieder tippen... weit abseits von dem um das es 
geht.
Aber ich habe ein anderes Problem Abseits. Ich  muss ein Display in eine 
Frontplatte einbauen , natürlich ziemlich gefällig und schöner als die 
Sachen die ich schon auf Projektbilder gesehen habe. Ich habe gerade mit 
der Kreissäge und einer Trennscheibe die Anschlüsse auf der Lötseite 
gestutzt, damit sie mit dem Display plan sind. Dann, weil das nicht sehr 
sauber ausschaut die feinen Späne im Zinn, alles nochmal nachgelötet und 
gewaschen. Sie funktionieren noch, habe ich gleich getestet.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Frank O. schrieb:
> Wenn ich so zwischen deinen Zeilen lese, dann bist du ziemlich zufrieden
> mit den YIHUAs?

Ich hab' 'ne 982 und 'ne 982-III. Letztere nutze ich nur mit C115, und 
ich halte sie wegen des 12-V-Netzteils für nicht die ideale Station, um 
damit C245 zu verwenden (die sind für 24-V-Betrieb gedacht, werden an 
der III also mit deutlich weniger Leistung betrieben als möglich).

Die 982-III hat nur zwei Tasten, über die man sie bedient, die ältere 
982 hat einen Drehknopf und vier Tasten; ich finde diese Art der 
Bedienung besser.

Die Stecker der Lötkolben sind nicht zueinander kompatibel.

Somit ist die III bei mir nur für wirklich sehr filigranes Zeug da, aber 
den Job macht sie sehr gut.

Was ich mir irgendwann auch noch organisieren werde, ist eine geeignete 
Lötstation für C470 - die wollen mit 48 V betrieben werden und haben 
dann wirklich richtig viel Dampf. Für groben Kram ist sowas sicher sehr 
schick.

Wie eine 982-III von innen aussieht, habe ich hier mal dokumentiert:
Beitrag "Re: Anfänger Lötstation zum Steuergeräte reparieren"

von Frank O. (frank_o)


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Harald K. schrieb:
> Ich hab' 'ne 982 und 'ne 982-III. Letztere nutze ich nur mit C115, und
> ich halte sie wegen des 12-V-Netzteils für nicht die ideale Station, um
> damit C245 zu verwenden (die sind für 24-V-Betrieb gedacht, werden an
> der III also mit deutlich weniger Leistung betrieben als möglich).

Das hatte ich vorher schon einmal gelesen. Aber ich habe die mit C245 
und ich bin trotzdem zufrieden.
Das weckt natürlich Bedürfnisse ...😆
Vielleicht bin ich noch lange genug da und es gibt die 982-IIII und da 
ist dann alles perfekt?
Nein im Ernst, die Pico war schon besser als alles was ich bis dahin 
kannte, diese ist nochmal besser. Ich bin wirklich zufrieden. Und wenn 
man bedenkt, dass ich die letzten Jahre (außer kleinerer Reparaturen) 
nicht mehr wirklich viel mit der Elektronik gemacht hatte, dafür ist das 
mehr als genug.

Aber wenn es ums Löten geht, da weiß ich jetzt ja wen ich fragen kann, 
wenn ich darf.

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank O. schrieb:
> Aber ich habe die mit C245 und ich bin trotzdem zufrieden.

Was steht auf dem Handstück drauf? Da die 982-III einen komplett anderen 
Steckverbinder verwendet als die alte 982, kann ich meine Handstücke 
nicht eben auswechseln.

Frank O. schrieb:
> Vielleicht bin ich noch lange genug da und es gibt die 982-IIII und da
> ist dann alles perfekt?

Wenn die C470 ansteuern könnte ...

Frank O. schrieb:
> Aber wenn es ums Löten geht, da weiß ich jetzt ja wen ich fragen kann,
> wenn ich darf.

Ich hab', wie die anderen hier, auch nur 'ne Meinung.

von Frank O. (frank_o)


Angehängte Dateien:

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Harald K. schrieb:
> Ich hab', wie die anderen hier, auch nur 'ne Meinung.

Ich weiß ja, dass die Deutschen immer sehr tief stapeln.
Du hast so viel zu dem Thema beigetragen, viel Erfahrung (sogar 
beruflich), da kann man nicht mehr allein von Meinung sprechen. Das kann 
man dann schon als profundes Wissen bezeichnen.

: Bearbeitet durch User
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