Ich habe eine kleine batteriebetriebene Elektronik, die mit 3 V versorgt wird (2xAA). Wenn die Schaltung aktiv ist, werden 10 mA benötigt und das für geschätzt 5 Minuten pro Tag. Die restliche Zeit läuft das Gerät im Sleep-Mode und zieht dann 150 nA. Der Jahresverbrauch beträgt damit aktiv: 5 min 356d 10 mA = 30,4h * 10 mA = 304 mAh inaktiv: 24h 365d 150 nA = 8760h * 150 nA = 1,31 mAh Bestimmend für den Stromverbrauch ist die aktive Phase. Auf der anderen Seite habe ich zwei AA-Batterien (LR6) um auf die 3 V zu kommen. https://de.wikipedia.org/wiki/Mignon_(Batterie) Die Kapazität beträgt ca. 2x 2000 mAh, damit kommt man theoretisch auf 13 Jahre Nutzungsdauer. Nun mit Berücksichtigung der Selbstentladung. Die Hersteller schweigen sich in ihren Datenblättern zur Selbstentladung aus. Wiki schreibt was von 6% pro Jahr: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstentladung#Batterien Bei Panasonic sind es 3% (Seite 13): https://mediap.industry.panasonic.eu/assets/custom-upload/Energy%20&%20Building/Batteries/Primary%20Batteries/Zinc%20Carbon%20and%20Alkaline%20Batteries/Panasonic%20Alkaline%20Batteries%20for%20Professionals%20Handbook.pdf Alles abhängig von Temperatur, Luftfeuchte und Zellaufbau. Wenn ich mit 6% und 20"C rechne, verliere ich im ersten Jahr 240 mAh durch die Selbstentladung und 305 mAh durch die Schaltung. Nach ca. acht Jahren wären die Zellen leer. Sind das realistische Zahlen oder habe ich wichtige Aspekte übersehen? Was mich überrascht, daß die geringe Stromaufnahme eim Sleep-Mode hier eine eher untergeordnete Rolle spielt. Selbst, wenn der Ruhestrom um den Faktor 10 größer wäre, würde es kaum auffallen.
Rick schrieb: > Sind das realistische Zahlen oder habe ich wichtige Aspekte übersehen? Primärzellen sind exemplarabhängig sehr UNTERSCHIEDLICH. Einige haben nach 10 Jahren noch ordentlich Kapazität und nach 20 Jahren immer noch was drin, andere sind nach 5 Jahren PLATT. Kleinste Verunreinigungen oder Kratzer können das bewirken..Wenn du dich also auf eine Lebensdauer VERLASSEN willst (Pioneer Raumsonde) mach was anderes, geht es nur um mittlere Lebensdauer werden viele sogar 10 Jahre halten. > Was mich überrascht, daß die geringe Stromaufnahme eim Sleep-Mode hier > eine eher untergeordnete Rolle spielt. Selbst, wenn der Ruhestrom um den > Faktor 10 größer wäre, würde es kaum auffallen. Deine Nanoampere sind ja auch sehr wenig, da fliesst ja schon so viel Strom als Leckstrom über Platine und durch Kondensatoren. Mikroampere wären üblicher.
Rick schrieb: > Ich habe eine kleine batteriebetriebene Elektronik, die mit 3 V > versorgt wird (2xAA). > Die Kapazität beträgt ca. 2x 2000 mAh, damit kommt man theoretisch auf > 13 Jahre Nutzungsdauer. Dann hast du 2000mAh. Die Kapazität addiert sich bei Reihenschaltung nicht, nur die Spannung. Die Spannung bleibt auch nicht stabil. Wieviel Spannung benötigt deine Schaltung Minimum um zu funktionieren?
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Rick schrieb: > Die Kapazität beträgt ca. 2x 2000 mAh, damit kommt man theoretisch auf > 13 Jahre Nutzungsdauer. Nein, die Kapazität beträgt 1x 2000mA. Verdoppeln kannst du nur eine Größe, entweder die Spannung (bei Serienschaltung) ODER die Ladung (bei Parallelschaltung). Die Selbstentladung hängt zu allem Ärger auch noch von der Temperatur und Exemplarstreuungen der Batterien ab. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kapazitätsangabe nur bei einem bestimmten, hoffentlich angegebenen Entladestrom, gilt. Dein Sleep Strom erscheint sehr gering und wird auch von der Temperatur abhängen. Hast du den einmal für die gesamte Schaltung gemessen?
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Rainer W. schrieb: > Rick schrieb: >> Die Kapazität beträgt ca. 2x 2000 mAh, damit kommt man theoretisch auf >> 13 Jahre Nutzungsdauer. > > Nein, die Kapazität beträgt 1x 2000mA. Steht bereits im Kommentar über deinem. > Die Selbstentladung hängt zu allem Ärger auch noch von der Temperatur > und Exemplarstreuungen der Batterien ab. Hat der TO selbst schon geschrieben. > Erschwerend kommt hinzu, dass die Kapazitätsangabe nur bei einem > bestimmten, hoffentlich angegebenen Entladestrom, gilt. Ja, aber diese Werte sind höher als 10mA. 1A ergibt eine geringe Kapazität als 10mA Entladestrom. > Dein Sleep Strom erscheint sehr gering und wird auch von der Temperatur > abhängen. Hast du den einmal für die gesamte Schaltung gemessen? Selbst wenn es 200nA wären spielt es keine große Rolle.
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Wenn deine Schaltung auch 3.6V verträgt: es gibt Primärbatterien auf Lithium-Basis, die viel genauer spezifiziert und stabiler sind. Zum Beispiel LiFeS2 mit 95% Restkapazität nach 20 Jahren.
> Selbst wenn es 200nA wären spielt es keine große Rolle.
Das denke ich auch. Man ist da in Bereichen wo es zuviele
Unwaegbarkeiten gibt. Sagen wir mal den Leckstrom eines Kondensators,
einen Fingerabdruck auf einer Leiterbahn, vielleicht noch abhaengig von
der Luftfeuchtigkeit.
Es gibt natuerlich auch spezielle Batterien die auf moeglichst geringe
Selbstentladung designt wurden, aber die haben dann ueblichweise auch
einen hohen Innenwiderstand.
Vanye
Du schreibst leider nicht, welche Laufzeit Du benötigst. Danach muß man die Stromversorgung auslegen. Wenn es zum Beispiel nur zwei Jahre sind, sind die aufgeführten Zahlen belanglos.
> Du schreibst leider nicht, welche Laufzeit Du benötigst.
Ich finde es schon statthaft ein "moeglichst lange" anzustreben. Das
wuerde so mancher Entwicklerbude gut zu Gesicht stehen. Aber irgendwann
wenn man die 3-5Jahre ueberschritten hat wird es sehr schwer
vorhersagbar.
Man sieht das ja auch gut an den Dallas Uhrenchips die auch so 5-20Jahre
halten. Das sind auch erstaunliche Spannweiten die von wer weiss was
abhaengen.
Vanye
Rick schrieb: > Sind das realistische Zahlen oder habe ich wichtige Aspekte übersehen? Du hast alle Arten von Kriechströmen in deiner Abschätzung vergessen. Hängt natürlich von der Umgebung ab. Ich habe hier Temperatur-/Feuchte-Sensoren, die ihre Daten mit einem ATmega128RFA1 ins Innere funken bzw. aus einzelnen Zimmern im Inneren. Die Batterien halten tatsächlich viele Jahre (wie viele genau, finde ich auf Anhieb nicht heraus), beim Außensensor hatte ich aber sehr lange gekämpft, bis ich ihn halbwegs kriechtromfrei bekommen habe. Die Batterien sind irgendein 08/15-Kram, da habe ich nichts extra ausgesucht dafür. Mein Szenario ist ansonsten ähnlich: MCU im Sleep, wacht per Watchdog jede Sekunde auf, schaut aber dabei erstmal nur nach, ob wieder 5 Minuten vergangen sind. Aller 5 Minuten dann eine Messung mit dem SHT-21 und das Senden der Daten per IEEE 802.15.4. Da gibt es CSMA/CA sowie ACK/retry, jede Aussendung braucht also leicht unterschiedlich Energie. PS: Bei mir sind es keine 2 x LR6, sondern 2 x LR03. Genügt völlig.
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Bei Primärzellen, insbesondere bei nur gering/gepulst belasteten, sollte man das Thema Auslaufen im Auge behalten. Egal, welche blumigen Begriffe die Hersteller der Alkaline-Zellen verwenden, die Dinger laufen alle aus. Und das ist dann in der Regel der Punkt, wo die Elektronik über den Jordan geht. Abhilfe schafft hier nur ein möglichst gut vom Rest der Elektronik abgetrenntes Batteriefach, das auch räumlich entfernt ist, so daß man im Auslauffall nur die Zuleitungen zum Batteriefach trennt und ein komplett neues Batteriefach nebst neuer Zuleitungen einbauen kann.
Harald K. schrieb: > Bei Primärzellen, insbesondere bei nur gering/gepulst belasteten, sollte > man das Thema Auslaufen im Auge behalten. Habe ich hier nie ein Problem damit gehabt.
Rick schrieb: > Ich habe eine kleine batteriebetriebene Elektronik, die mit 3 V versorgt > wird (2xAA). > > Wenn die Schaltung aktiv ist, werden 10 mA benötigt und das für > geschätzt 5 Minuten pro Tag. > Die restliche Zeit läuft das Gerät im Sleep-Mode und zieht dann 150 nA. > Der Jahresverbrauch beträgt damit > aktiv: 5 min 356d 10 mA = 30,4h * 10 mA = 304 mAh > inaktiv: 24h 365d 150 nA = 8760h * 150 nA = 1,31 mAh Hast du vielleicht beim Sleep-Mode 'uA' mit 'nA' verwechselt? Falls das 150uA sind, sieht die Rechnung schon ganz anders aus. Selbst der sehr sparsame MSP430 braucht im LPM-3 typisch 1,3uA (= 1300nA) wenn er mit dem 32kHz Clock zyklisch aufwachen soll. Erst wenn alle Taktgeneratoren aus sind, geht er auf typisch 100nA runter. Und dann wacht er aber nur noch durch einen externen Interrupt auf.
Rick schrieb: > Selbstentladung. > Wenn ich mit 6% und 20"C rechne, verliere ich im ersten Jahr 240 mAh > durch die Selbstentladung und 305 mAh durch die Schaltung. > Nach ca. acht Jahren wären die Zellen leer. 6 % von der Nennkapazität oder 6 % von der Restkapazität am Jahresanfang? Der Windows-Rechner sagt: (1 - 0,06) hoch 8 = 0,61
Naja, der oben genannte ATmega128RFA1 bringt es schon auch noch auf unter 1 µA, denn da läuft nur noch der Watchdog-Oszillator. Die kurzen sekündlichen Aufwachphasen tragen nicht allzu viel zum Energiebudget bei. Aber wie der TE schon schrieb, solange der Sleep-Strom in diesem Bereich bleibt, ist es kaum relevant für das Gesamtbudget. Ob nun 1,3 µA oder einige 100 nA macht nicht viel aus, denn man bewegt sich dann ohnehin in dem Bereich der Batterie-Selbstentladung.
Vanye R. schrieb: >> Du schreibst leider nicht, welche Laufzeit Du benötigst. > > Ich finde es schon statthaft ein "moeglichst lange" anzustreben. Das > wuerde so mancher Entwicklerbude gut zu Gesicht stehen. Aber irgendwann > wenn man die 3-5Jahre ueberschritten hat wird es sehr schwer > vorhersagbar. Lange Laufzeit ist ja 'nett', aber wenn viele Faktoren unbekannt sind, nützt keine Schönrechnerei. Wenn tatsächlich 3 V benötigt werden, ist mit üblichen Alkali-Mangan Zellen eh recht schnell Schluß. Da sollte man eher 3 x AA-Zellen + LDO mit niedrigem Reststrom einplanen und die Zellen rechtzeitig erneuern. Als Resteverwertung alternativ auch einen LiIon-Akku in kleiner Bauform verwenden und gelegentlich nachladen. Nur kann man das erst entscheiden, wenn die Anforderungen klar sind.
Jörg W. schrieb: > Habe ich hier nie ein Problem damit gehabt. Dann hast Du bislang großes Glück gehabt. Mir ist der Dreck schon in Messgeräten, Digitalkameras, Funkuhren und anderem in ausgelaufener Form begegnet, ja, tatsächlich habe ich auch schon ausgelaufene Primärzellen noch in der Originalverpackung erlebt - das war Qualitätsware von Varta, und das vor dem aufgedruckten Zerfallsdatum.
Harald K. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Habe ich hier nie ein Problem damit gehabt. > > Dann hast Du bislang großes Glück gehabt. > > Mir ist der Dreck schon in Messgeräten, Digitalkameras, Funkuhren und > anderem in ausgelaufener Form begegnet, ja, tatsächlich habe ich auch > schon ausgelaufene Primärzellen noch in der Originalverpackung erlebt - > das war Qualitätsware von Varta, und das vor dem aufgedruckten > Zerfallsdatum. Das hat aber nichts mit der von dir beschriebenen geringen bzw. Pulsbelastung zu tun.
Harald K. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Habe ich hier nie ein Problem damit gehabt. > > Dann hast Du bislang großes Glück gehabt. alle Alkaline sind auslaufsicher, d.h. sie laufen sicher aus! für Jörg kein Problem, wechselt er sie wöchentlich?
Jörg R. schrieb: > Das hat aber nichts mit der von dir beschriebenen geringen bzw. > Pulsbelastung zu tun. Funkuhr?
Joachim B. schrieb: > wechselt er sie wöchentlich Wenn du den Thread gelesen hättest., wüsstest du, dass sie jeweils viele Jahre hier laufen.
Jörg W. schrieb: > Wenn du den Thread gelesen hättest. habe ich, nur habe ich NIE nicht auslaufene Alkaline gesehen, manche liefen schon in der Packung aus oder in ausgeschalteten Geräten. Du mußt also ein Wunderkind oder absoluter Glückspilz sein und deine Aussage "keine Probleme" heißt aber auch nicht daß bei dir Alkaline nicht auslaufen, es heißt nur du hattest persönlich keine Probleme.
Bauform B. schrieb: > Wenn deine Schaltung auch 3.6V verträgt: es gibt Primärbatterien auf > Lithium-Basis, die viel genauer spezifiziert und stabiler sind. Zum > Beispiel LiFeS2 mit 95% Restkapazität nach 20 Jahren. Sehr schön, dass Du die Batteriesysteme durcheinander wirfst. Die von Dir genannten Lithium-Eisen haben 1,5 Volt Nennspannung, aber sollen mehr Strom liefern können und eine höhere Kapazität als Standard-Alkali aufweisen. Für Langzeitanwendung bei niedrigem Strom gibt es SOCl2, bekanntester Hersteller Tadiran. Die Dinger haben 3,6 Volt und diese ziemlich stabil bis kurz vor dem Ende. Bei seltener Impulslast muß man aber aufpassen, nicht in den Spannungssack zu fallen. In der Bauform AA (14500) liefert eine um 2500mAh. In der Bauform C (Babyzelle) bekommt man um 7Ah. Mi N. schrieb: > Wenn tatsächlich 3 V benötigt werden, ist > mit üblichen Alkali-Mangan Zellen eh recht schnell Schluß. Da sollte man > eher 3 x AA-Zellen + LDO mit niedrigem Reststrom einplanen und die > Zellen rechtzeitig erneuern. Als Resteverwertung alternativ auch einen > LiIon-Akku in kleiner Bauform verwenden Anstatt drei Alkali in Reihe scheint ein LiIon-Akku sinnvoller. Einen MCP1702/3 oder HT7x30 drauf, die sind mit max 5µA Qoerstrom = 50mAh/Jahr zufrieden. Harald K. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Habe ich hier nie ein Problem damit gehabt. > > Dann hast Du bislang großes Glück gehabt. > > Mir ist der Dreck schon in Messgeräten, Digitalkameras, Funkuhren und > anderem in ausgelaufener Form begegnet, ja, tatsächlich habe ich auch > schon ausgelaufene Primärzellen noch in der Originalverpackung erlebt - > das war Qualitätsware von Varta, und das vor dem aufgedruckten > Zerfallsdatum. Auslaufen war eine Spezialität von Varta, inzwischen heben es alle Fabrikate gelernt. In der Packung ausgelaufen kenne ich auch und niemand weiß, wie viele Fabriken es tatsächlich gibt bzw. wer alles aus der selben Bude kommt. Harald K. schrieb: >> Das hat aber nichts mit der von dir beschriebenen geringen bzw. >> Pulsbelastung zu tun. > Funkuhr? Ob das mehr als niedrig einstellige mA für ein paar ms sind?
Manfred P. schrieb: > Ob das mehr als niedrig einstellige mA für ein paar ms sind? Nö, aber auch da läuft der Dreck aus. Hohe Impulsbelastung (und dann lange unbelastet liegenlassen) scheint nicht nötig zu sein, hilft aber auch (Digitalkamera). Aber auch im Multimeter (da sind zwar meistens 9V-Klötze drin, die sich wegen der meist doppelten Verpackung etwas schwerer mit dem Auslaufen tun, es gibt aber auch welche mit AA- oder AAA-Zellen) schon gesehen, und das ist auch nur ziemlich geringe Belastung mit dann wieder langem unbelastetem Herumliegen.
Joachim B. schrieb: > Du mußt also ein Wunderkind oder absoluter Glückspilz sein und deine > Aussage "keine Probleme" heißt aber auch nicht daß bei dir Alkaline > nicht auslaufen, es heißt nur du hattest persönlich keine Probleme. Ich hatte bei dieser Anwendung bislang kein einziges Problem damit – und die Teile laufen nun schon über 10 Jahre, nicht mehr mit dem ersten Batteriesatz, aber dem zweiten oder dritten. Beim Außensensor passierte es irgendwann dann doch, dass er durch irgendeine Ungeschicktheit klatschnass geworden war, das war's natürlich dann erstmal. Aufwärmen, trocknen, und bei der Gelegenheit hatte er dann auch neue Batterien bekommen. Ansonsten geht es mir natürlich wie allen, ich habe bereits genügend ausgelaufene Alkali-Mangan-Zellen gesehen. Bei irgendwelchen Knopfzellen-Sets (bei denen man immer welche dabei hat, die man sowieso erst in 5 Jahren wieder benötigen würde) auch welche, die das bereits in der Verpackung taten.
Manfred P. schrieb: > Bauform B. schrieb: >> Wenn deine Schaltung auch 3.6V verträgt: es gibt Primärbatterien auf >> Lithium-Basis, die viel genauer spezifiziert und stabiler sind. Zum >> Beispiel LiFeS2 mit 95% Restkapazität nach 20 Jahren. > > Sehr schön, dass Du die Batteriesysteme durcheinander wirfst. Die von > Dir genannten Lithium-Eisen haben 1,5 Volt Nennspannung, aber sollen > mehr Strom liefern können und eine höhere Kapazität als Standard-Alkali > aufweisen. Mir ging es um die geringe Selbstentladung; dabei sind die mindestens genauso gut wie die Tadiran (ja, alles auf dem Papier). Den kleineren Innenwiderstand gibt's als Bonus. Die "3.6V" sehen nur rein zufällig wie SOCl2 aus, weil LiFeS2-Zellen 1.8V Leerlaufspannung haben.
Jörg R. schrieb: > Dann hast du 2000mAh. Die Kapazität addiert sich bei Reihenschaltung > nicht, nur die Spannung. Die Spannung bleibt auch nicht stabil. Danke, ich wußte, daß ich was übersehen habe! Damit komme ich bei realistischen 5 Jahren raus. > Wieviel > Spannung benötigt deine Schaltung Minimum um zu funktionieren? Das werde ich nochmal nachmessen.
Rainer W. schrieb: > Erschwerend kommt hinzu, dass > die Kapazitätsangabe nur bei einem bestimmten, hoffentlich angegebenen > Entladestrom, gilt. Ich hatte die Kapazität (2000 mAh) von der Wikipediaseite. Einige Hersteller geben für die Kapazität die Entladebedingung an (z.B. Varta) bei anderen Herstellern darf man die Kapazität selber aufintegrieren (z.B. Duracell) > Hast du den einmal für die gesamte Schaltung gemessen? Ja, natürlich. Das Datenblatt verspricht 200nA @ 3V. Bei 85°C dürfen es 400nA werden.
Bauform B. schrieb: > Wenn deine Schaltung auch 3.6V verträgt: es gibt Primärbatterien auf > Lithium-Basis, die viel genauer spezifiziert und stabiler sind. Zum > Beispiel LiFeS2 mit 95% Restkapazität nach 20 Jahren. Für ernsthafte Anwendungen würde ich das tatsächlich in Betracht ziehen. Je nach Aufwand für den Batteriewechsel (u.a. abhängig vom Einsatzort) relativiert sich ggf. auch der Preis.
Mi N. schrieb: > Du schreibst leider nicht, welche Laufzeit Du benötigst. Danach muß man > die Stromversorgung auslegen. Nunja, es gibt bei der Schaltungsauslegung auch Parameter mit Priorität B. Da schaut man einfach nach, wo man rauskommt. Ich habe auch gerne mal die Anforderung 'möglichst gut' oder 'möglichst genau' auf dem Tisch. Oder auch: 'das wissen wir noch nicht' ...
Jörg W. schrieb: > Du hast alle Arten von Kriechströmen in deiner Abschätzung vergessen. Ich kann ja nochmal mit Ethanol und Aceton drübergehen und gucken, ob das was am Ruhestrom ändert.
Harald K. schrieb: > Bei Primärzellen, insbesondere bei nur gering/gepulst belasteten, sollte > man das Thema Auslaufen im Auge behalten. Ja, das kann ich prinzipiell bestätigen. Ich habe hier eine Sammlung von gebrauchten Zellen. Früher habe ich alles aussortiert, was unter 1 V Restspannung hatte. Inzwischen hebe ich nur noch die auf, die mindestens 1,2 V haben. Ca. alle halben Jahre wird mal wieder durchgemessen und aussortiert. Da ist fast immer was dabei, was beginnende Auslauferscheinungen zeigt und gleich mit aussortiert wird. Wenn man an den Auslaufzellen misst, sind da auch gerne mal welche dabei mit 1,3 V oder gar 1,4 V Leerlaufspannung...
Loco M. schrieb: > Hast du vielleicht beim Sleep-Mode 'uA' mit 'nA' verwechselt? Nein. Ich schaue aber gern nochmal nach. > Erst wenn > alle Taktgeneratoren aus sind, geht er auf typisch 100nA runter. Und > dann wacht er aber nur noch durch einen externen Interrupt auf. Genau so habe ich es auch gemacht.
Rolf schrieb: > 6 % von der Nennkapazität oder 6 % von der Restkapazität am > Jahresanfang? Ich würde von der Kapazität am Jahresanfang ausgehen. Sonst würde die Angabe lauten: xxx mAh / Jahr > Der Windows-Rechner sagt: (1 - 0,06) hoch 8 = 0,61 Ja, wenn die Schaltung gar nix verbraucht, kommt das bei mir auch raus.
Mi N. schrieb: > Da sollte man > eher 3 x AA-Zellen + LDO mit niedrigem Reststrom einplanen Kommt man mit LDOs auch unter die magische 1µA-Schwelle? Wo liegt da momentan die Grenze des Möglichen? Die erwähnten HT75xx-1 sind mit 2.5 mA (typ.) bzw. 4 µA (max.) angegeben. Das was an Spannung zuviel da ist wird verheizt.
Rick schrieb: >> Hast du den einmal für die gesamte Schaltung gemessen? > > Ja, natürlich. > Das Datenblatt verspricht Die beiden Aussagen beißen sich. ;-) Hast du denn die 200 nA auch messen können?
Rick schrieb: >> Wieviel >> Spannung benötigt deine Schaltung Minimum um zu funktionieren? > > Das werde ich nochmal nachmessen. Auf "nachmessen" würde ich mich dabei nicht verlassen, weil es viel zu viele Randbedingungen gibt, die deine Messung zu einem Stich in einen Heuhaufen werden lassen. Guck nach, bei welcher Mindestspannung die Hersteller die spezifizierten Eigenschaften garantieren.
Rick schrieb: > Kommt man mit LDOs auch unter die magische 1µA-Schwelle? Knapp dran: MCP1711 mit 1.5µA oder TPS709 mit max. 2.05µA @85°C. Bei beiden sollte man das kleingedruckte im Datenblatt sorgfältig lesen. Es sind LDO-Regler, die schwingen schon mal, wenn das Ausgangs-C kleiner als 1.5µF oder größer als 47µF ist - inklusive TK und Spannungs-Derating und was-ich-noch-vergessen-hab. Zum Trost haben sie bei µA-Last fast Null Drop-Out. Der MCP1711 ist ein ganz besonderer, weil der überhaupt nur bei 25°C spezifiziert ist. Wenn's warm wird, ist der schlechter als der TPS. Dafür funktioniert er auch mit einem einzigen 100nF - mehr oder weniger; große Lastsprünge kann er damit nicht machen. Aber es ist nett, weil größere Cs auch einen nennenswerten Leckstrom haben. Manchmal wird ja ein Tantal empfohlen, sowas kommt hier garnicht in Frage und die Polymer-Typen sind noch viel schlechter.
Bauform B. schrieb: > Aber es ist nett, weil größere Cs auch einen nennenswerten Leckstrom > haben. Kann ich nicht bestätigen. Wir hatten diese Befürchtung letztens auch, die tatsächlich messbaren Leckströme waren alle um mehrere Größenordnungen kleiner als die Datenblattwerte, auch noch bei 70 °C. Wir hatten dabei kleine (0201 oder 0402, weiß ich nicht mehr ganz genau) X5R bei hohen Spannungen gemessen. Der Leckstrom nahm überhaupt erst in dem Bereich der maximalen Nennspannung irgendwie zu – aufgrund der spannungsabhängigen Kapazitätsabnahme wird man solche Piezo-Keramiken ja aber normalerweise deutlich unterhalb der Nennspannung betreiben wollen.
Jörg W. schrieb: > die tatsächlich messbaren Leckströme waren alle um mehrere > Größenordnungen kleiner als die Datenblattwerte, auch noch bei 70 °C. Allerdings weiß man trotzdem nicht wie es sich nach Jahren verhält?!
Rick schrieb: > Damit komme ich bei realistischen 5 Jahren raus. Rick schrieb: >> 6 % von der Nennkapazität oder 6 % von der Restkapazität am >> Jahresanfang? > Ich würde von der Kapazität am Jahresanfang ausgehen. Sonst würde die > Angabe lauten: xxx mAh / Jahr Rick schrieb: > Kommt man mit LDOs auch unter die magische 1µA-Schwelle? > Wo liegt da momentan die Grenze des Möglichen? Dein ganzes Theoriegeschwafel geht von falschen Rabndbedingungen aus und hilft nicht zum Ziel. So würde ich vorgehen, wenn ich einen Grund suchte, etwas nicht zu bauen. Rick schrieb: > Einige Hersteller geben für die Kapazität die Entladebedingung an (z.B. > Varta) bei anderen Herstellern darf man die Kapazität selber > aufintegrieren (z.B. Duracell) Beachte dabei die Schlußspannung, bis 0,9V/Zelle herunter kann kaum ein reales Gerät! Im Anhang Entladekurven mehrerer Batterien mit Konstantstrom, Rohdaten finden sich in einer älteren Diskussion: Beitrag "Re: Varta Super Heavy Duty ver**ung" Rick schrieb: >> Beispiel LiFeS2 mit 95% Restkapazität nach 20 Jahren. > Für ernsthafte Anwendungen würde ich das tatsächlich in Betracht ziehen. Ich hatte mal einen Satz für meine analogen DCF-Wanduhren und war enttäuscht, die längere Laufzeit war nur etwa 50% und stand in keinerlei Relation zum Preis. Jörg W. schrieb: >> Aber es ist nett, weil größere Cs auch einen nennenswerten Leckstrom >> haben. > > Kann ich nicht bestätigen. Wir hatten diese Befürchtung letztens auch, > die tatsächlich messbaren Leckströme waren alle um mehrere > Größenordnungen kleiner als die Datenblattwerte, Selbst ältere Elkos klassischer Bauart haben sehr geringe Leckströme. Es wird immer nachgeplappert, wie gewaltig hoch die seien, aber niemand macht sich die Mühe, selbst zu messen. Und selbst messen heißt, die mehrere Tage an Spannung zu belassen, bis der Leckstrom stabil bleibt.
900ss schrieb: > Jörg W. schrieb: >> die tatsächlich messbaren Leckströme waren alle um mehrere >> Größenordnungen kleiner als die Datenblattwerte, auch noch bei 70 °C. > > Allerdings weiß man trotzdem nicht wie es sich nach Jahren verhält?! Stimmt schon. Kurze Recherche zeigt, dass es offenbar einige Untersuchungen zur Alterung dieser Kondensatoren gibt. Diese zielen allerdings alle auf Kristallisierungseffekte der Keramik und damit einher gehende Kapazitätsreduktion ab. Ich denke mal, wenn mit der Alterung ein nennenswerter Anstieg des Leckstroms einher gegangen wäre, wäre das bei diesen Untersuchungen aufgefallen.
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