Forum: Offtopic Grundsatzfragen zu Druckmessung


von Mario V. (mario_v)


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Hallo zusammen,

ich habe da ein paar Grundsatzfragen die verschiedene Teilbereiche 
betreffen (µC & Elektronik, Analogtechnik oder auch Mechanik & 
Werkzeug), deshalb erstmal hier in offtopic.

Das Projekt: Messung des Pegels einer Zisterne. Umsetzung möglich per
1. analogem Drucksensor
2. digitalem Drucksensor
3. Ultraschall-Entfernungsmessung
4. optische Entfernungsmessung
5. Schwimmschalter

Da ich eine relativ genaue Auflösung haben möchte fällt 5 weg. 3 und 4 
sind laut Recherche eher unzuverlässig, also bleiben nur 1 (z.B. TL136 
oder TL231) oder 2 (z.B. LPS28 oder BMP585).

Aus dem Bauch heraus gefällt mir der BMB585 am besten, ich möchte aber 
gerne eine begründete Entscheidung treffen.

Ich fange also mal bei den offenen Fragen ganz am Anfang an:

Fest steht, mit steigender Wassertiefe steigt der Druck 0,1bar/m. Daraus 
folgt: In einem oben geschlossenen Rohr steigt der Luftdruck mit 
steigender Eintauchtiefe ins Wasser - das kann ich mit einem geeigneten 
Sensor (trocken!) messen.

Frage: Welchen Unterschied macht es ob das Rohr am unteren Ende mit 
einer Membran verschlossen wird oder offen ist? Kann man das berechnen?
Vorteil eines verschlossenen Rohres: Abschottung des Sensors von der 
vorhandenen Luftfeuchtigkeit.

Frage: Welchen Unterschied macht das Material des verwendeten Rohres 
aus? Kann man das berechnen?
Hintergrund: Ein Stahlrohr verringert den Einfluss des Wasserdrucks auf 
das Rohr selbst, ein Gummischlauch wird auf ganzer Länge komprimiert. 
Mein naiver Gedanke dazu ist, dass das die linearität des Messbereichs 
beeinflusst - stimmt das?

Frage: Gesetzt den Fall, das ideale Setup für das Messrohr ist gefunden, 
ist der BMP585 ein geeigneter Sensor?

Meine Milchmädchenrechnung sagt ja:
Zisterne: Zyl r=1m, h=3m, Netto h=2,8m
Messbereich BMP585: 30 - 125 kPa (= 0,3 - 1,25 Bar)
Genauigkeit BMP585: 30 Pa (~ 3mm Füllhöhe ~ 10L Zisternenvolumen)

Um das Rohr nicht im Schlamm stecken zu haben würde das Ende vom Rohr 
auf ca. 2,8m liegen, was genau den 0,25 Bar entspricht die nach Abzug 
des Umgebungsdruckes (~ 1 Bar) vom Messbereich des Sensors übrig bleibt.
D.h. ich müsste mit diesem Setup den Füllstand der Zisterne +/- 10L 
genau erfassen können. Ist das richtig?

Da ich die Werte einerseits für die Steuerung der Brunnenpumpe sowie die 
Abschaltung der Zisternenpumpe nutzen möchte, andererseits im Smarthome 
eerfassen möchte muss der Füllstand so oder so digitalisiert werden. 
Beim analogen Sensor müsste ich das selbst machen per ADC einerseits mit 
der Gefahr mehr Rauschen als Daten zu digitalisieren, andererseits gibt 
es da schon entsprechende Threads und Infos.
Zum digitalen Sensor hab ich nicht viel gefunden, der erscheint mir vom 
handling aber weniger komplex. Ich tendiere zum digitalen Sensor.


Die Hauptfrage: Bin ich komplett auf dem Holzweg? Seht Ihr grobe 
Denkfehler? Hab ich was wesentliches Übersehen?

Edit: Auflösung des Füllstandes ist 3mm=10L, nicht 5L

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


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Mario V. schrieb:
> nach Abzug
> des Umgebungsdruckes (~ 1 Bar)

Der Umgebungsdruck schwankt ja im Laufe der Zeit (je nach Wetter). Er 
kann durchaus um 50mbar oder mehr schwanken. Dies entspricht einer 
scheinbaren Wasserpegelschwankung von 50cm (auch wenn dein Pegel sich 
gar nicht ändert). Hast du da einen zweiten Sensor, der den Luftdruck 
misst?

: Bearbeitet durch User
von Jörg E. (jackfritt)


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Der Umgebungsdruck ist irrelevant wenn du ständig Luft in den Schlauch 
einperlst mit Membranpumpe..

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jörg E. schrieb:
> einperlst mit Membranpumpe..

Energetisch betrachtet, waere das eine Katastrophe, staendig ein paar 
Watt fuer die Pumpe zu verbrauchen.

von Manuel K. (18tbx46)


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von Schorsch M. (schorschm)


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Dieter D. schrieb:
> Energetisch betrachtet, waere das eine Katastrophe, staendig ein paar
> Watt fuer die Pumpe zu verbrauchen.

Käse, ein Drucksensor misst nur den Differentialdruck, d.h. der Sensor 
hat einen Kanal nach Atmosphäre und misst nur die Differenz. Völlig 
wurschd welcher Luftdruck herrscht.

von Mario V. (mario_v)


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Ja, ein weiterer Sensor zum herausrechnen des Umgebungsdruckes ist 
vorgesehen.

--

Einperlmethode: Da höre ich jetzt zum ersten mal von. Klingt 
grundsätzlich spannend, mein erster Gedanke wäre aber (zusätzlich zur 
Gesamtenergiebilanz) dass die Komplexität insgesamt steigt. Also (von 
Vorkenntnissen völlig unvorbelastet) eher nein... ;)

von Engelbert S. (engelbert)


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Ich messe meinen Zisternenfüllstand hiermit:

https://www.ebay.de/itm/325649010873

Das funktioniert schon seit vielen Jahren einwandfrei. Digitalisieren 
musst du das analoge Normsignal aber selbst.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Wenn sich der Füllstand nicht sekundenschnell ändert reicht es ja, die 
Pumoe ab und an mal anzuwerfen.

Die Abstandsmesser müssen evtl. die Höhe eines Schwimmers in einem 
Schutzrohr messen.
Beim Drucksensor sollte man mit korrekter Sensorwahl hinkommen, das die 
Gwschichte Wetterunabhängig wird.
Wenn man Absolut (Sensor mit einem Anschluss) misst, ist das natürlich 
Wetterabhängig, ein Relativsensor (mit 2 Anschlüssen) sollte das ja 
ausgleichen. So machen es zumindest professionelle 
Tankstandserfassungssysteme.

Dennoch würde ich 2 Schwimmer miteinbauen, als doppelte Sicherheit.

von Mario V. (mario_v)


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Schorsch M. schrieb:
> Käse, ein Drucksensor misst nur den Differentialdruck, d.h. der Sensor
> hat einen Kanal nach Atmosphäre und misst nur die Differenz. Völlig
> wurschd welcher Luftdruck herrscht.

Hängt wohl vom Sensor ab - der BMP585 misst wohl absolut 
(https://cdn-shop.adafruit.com/product-files/6413/bst-bmp585-ds003.pdf).

von Schorsch M. (schorschm)


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Also ich nutze, nachdem sich das ganze Ultraschall-Primborium als 
untauglich erwiesen hat, diesen Drucksensor mit Anzeige:
https://de.aliexpress.com/item/1005007102027134.html

funzt hervorragend.

von Michael B. (laberkopp)


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Mario V. schrieb:
> In einem oben geschlossenen Rohr steigt der Luftdruck mit steigender
> Eintauchtiefe ins Wasser -

Nein, nur wenn das Rohr voll Luft ist.

Ist es voll Wasser bis zum äusseren Pegel, wäre der Differenzdruck zur 
Umgebungsluft genau 0.

Mario V. schrieb:
> Welchen Unterschied macht es ob das Rohr am unteren Ende mit einer
> Membran verschlossen wird oder offen ist?

Bei der Membran weigert sich die Membran weit durchzubiegen, ihr 
messwertverfälschender Einfluss wird also immer grösser je höher der 
Druck ist weil sie selbst Gegendruck aufbaut. Zudem kann sie kaputt 
gehen wenn sie besonders dünn z.B. aus Latex ist.

Dafür verhindert sie messwerttverfälschendes Wasser und Dreck im Rohr.

Man könnte noch einen anderen Druck messen: den Druck des Behälters auf 
den Boden aka sein Gewicht. Dabei hat man es dann mit dem kriechen des 
Messwerts des Wägebalkens über die Jahre der Dauerbelastung zu tun.

Oder man misst die Entfernung zum Einfüllstutzen per VL6180X.

von Jens G. (jensig)


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Mario V. schrieb:
> Fest steht, mit steigender Wassertiefe steigt der Druck 0,1bar/m.

Ja.

Daraus
> folgt: In einem oben geschlossenen Rohr steigt der Luftdruck mit
> steigender Eintauchtiefe ins Wasser - das kann ich mit einem geeigneten
> Sensor (trocken!) messen.

Nee, Du misst die Eintauchtiefe minus Wassersäule im Rohr, die sich 
durch die kompressible Luft ergibt.

Mario V. schrieb:
> Frage: Welchen Unterschied macht das Material des verwendeten Rohres
> aus?

Es muss einfach steif und fest bleiben, dem Wasserdruck wiederstehen 
(wenn es bei Diener Methode bliebe). Mit der Einperlmethode wäre das 
eher egal, gänge auch mit Gummischlauch.

von Mario V. (mario_v)


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Michael B. schrieb:
> Mario V. schrieb:
>> In einem oben geschlossenen Rohr steigt der Luftdruck mit steigender
>> Eintauchtiefe ins Wasser -
>
> Nein, nur wenn das Rohr voll Luft ist.
>
> Ist es voll Wasser bis zum äusseren Pegel, wäre der Differenzdruck zur
> Umgebungsluft genau 0.

Das hatte ich implizit vorausgesetzt.

>
> Mario V. schrieb:
>> Welchen Unterschied macht es ob das Rohr am unteren Ende mit einer
>> Membran verschlossen wird oder offen ist?
>
> Bei der Membran weigert sich die Membran weit durchzubiegen, ihr
> messwertverfälschender Einfluss wird also immer grösser je höher der
> Druck ist weil sie selbst Gegendruck aufbaut. Zudem kann sie kaputt
> gehen wenn sie besonders dünn z.B. aus Latex ist.

Einleuchtend. Also keine Membran. Stellt sich also noch die Frage nach 
dem Material des Rohrs.

>
> Dafür verhindert sie messwerttverfälschendes Wasser und Dreck im Rohr.

Muss ich über die Zeit herausfinden, ob das zum Problem wird.

>
> Man könnte noch einen anderen Druck messen: den Druck des Behälters auf
> den Boden aka sein Gewicht. Dabei hat man es dann mit dem kriechen des
> Messwerts des Wägebalkens über die Jahre der Dauerbelastung zu tun.
>

Zu viele mechanische Teile, ich bin eher ein Freund von KISS.
> Oder man misst die Entfernung zum Einfüllstutzen per VL6180X.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Bei dem einfachen Rohr mit dem Sensor oben drauf muss das absolut 
wirklich 101% dicht sein, für 20 Jahre.
Dennoch wird die Luftsäule im Laufe der Zeit kleiner werden weil sich 
das Gas im Wasser löst, und Servicemäßig ist das auch doof, denn die 
Stange muss entnehmbar sein.

von Mario V. (mario_v)


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Jens M. schrieb:
> Bei dem einfachen Rohr mit dem Sensor oben drauf muss das absolut
> wirklich 101% dicht sein, für 20 Jahre.

Um die Dichtigkeit sicherzustellen würde ich das ganze obere Ende mit 
dem Sensor in Kunstharz eingiessen.

> Dennoch wird die Luftsäule im Laufe der Zeit kleiner werden weil sich
> das Gas im Wasser löst, und Servicemäßig ist das auch doof, denn die
> Stange muss entnehmbar sein.

Die Löslichkeit der Luft im Wasser hab ich nicht bedacht - sollte aber 
kein Problem sein, da die Entnehmbarkeit der Stange aufgrund der 
baulichen Gegebenheiten gewährleistet ist. Und alle 365 Tage mal nen 
Servicetermin zu planen mit Entnahme der Stange (und damit Reset der 
Luftmenge) - damit kann ich leben. Die Pumpen müssen eh im Winterquartal 
entwässert werden, d.h. Wartungsfrei ist das Gesamtkonstrukt eh nicht.

von Peter O. (peter_o)


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Ich messe den Füllstand mit einem Ultraschallsensor an einem Arduino. 
Der Sensor ist wasserdicht und funktioniert bisher einwandfrei.
https://www.ebay.de/itm/295867165536
1 cm kann ich damit gut auflösen. Wie temperaturabhändig das ist, kann 
ich allerdings nicht sagen. Aber das ist eine Erdzysterne, da halten 
sich die Temperaturschwankungen in Grenzen und so genau brauche ich es 
auch nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Mario V. schrieb:
> 3. ... 4.

Die Zuverlässigkeit hängt dabei von der geometrischen Ausmaßen der 
Zisterne ab und auch von der Wasserqualität.

Im Bereich des Fail-Save wäre noch festzulegen, ob Überlaufen der 
Zysterne oder Leerlaufen der Pumpe schlimmer wäre.

Für Wasser gäbe es noch die kapazitive Füllstandsmessung als analoge 
Methode.
Dabei wird ausgenutzt, dass epsilon_r bei rund 80 liegt.

Bei der Messung über den Einperldruck wäre ein Kriterium, wie häufig 
gemessen werden soll. Wenn dann alle zwei Jahre eine neue Pumpe fällig 
wäre, würde das sicherlich nicht Deinen Zuverlässigkeitsansprüchen 
genügen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn es ein tauchender Absolutdrucksensor am Boden sein sollte, dann 
packst Du den in eine Tüte mit sehr sauberen Wasser und nimmst eine 
Schlauchschelle um diese am Sensor zu fixieren.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Dieter D. schrieb:
> Mario V. schrieb:
>> 3. ... 4.
>
> Die Zuverlässigkeit hängt dabei von der geometrischen Ausmaßen der
> Zisterne ab und auch von der Wasserqualität.
>
> Im Bereich des Fail-Save wäre noch festzulegen, ob Überlaufen der
> Zysterne oder Leerlaufen der Pumpe schlimmer wäre.
>
> Für Wasser gäbe es noch die kapazitive Füllstandsmessung als analoge
> Methode.
> Dabei wird ausgenutzt, dass epsilon_r bei rund 80 liegt.
>
> Bei der Messung über den Einperldruck wäre ein Kriterium, wie häufig
> gemessen werden soll. Wenn dann alle zwei Jahre eine neue Pumpe fällig
> wäre, würde das sicherlich nicht Deinen Zuverlässigkeitsansprüchen
> genügen.

Moin,

Da ich eine Schwäche für Wassermessung Projekte habe, kann ich aber 
beruhigend melden, dass meine Mikropumpe ausreichend zuverlässig ist. 
Wie im anderen Thread berichtet, gab es allerdings vor nicht zu langer 
Zeit ein Problem mit dem Crimp Anschluß der Pumpe. Bei mir läuft die 
Pumpe übrigens nur 10s/h. Da solche Motoren oft für 3000 Stunden 
ausgelegt sind, sind da bezüglich Motor kaum Probleme zu erwarten. Da 
wäre es eher möglich, dass die Diaphragm Seite schlapp macht. Bei mir 
ist die beschriebene Anordnung nun fast 5J im Dauerbetrieb gewesen und 
bis auf das elektrische Anschlußproblem zuverlässig geblieben.

Darüber hinaus dürfte auch eine netzbetriebene Aquarium Schwinganker 
Pumpe ausreichend zuverlässig sein.  Wenn die Pneumatikseite absolut 
dicht ist, muß die Pumpe ohnehin nur ab und zu laufen, um einem geringen 
möglichen langsamen Luftabfall entgegen zu wirken. Bei plötzlichem 
Druckabfall über 10% schaltet die FW die Pumpe ein, um schnellen 
Wasserspiegel-Änderungen entgegen zu wirken. Das ist aber im Zisternen 
Betrieb in der Regel nicht wirklich notwendig.

Die Firma Tecson hat auch einen interessanten Einperlsehsor auf 4-20mA 
Basis für Wasser Niveaus bis zu 2.5m. (E-Litro)

https://www.tecson.de/files/tecson/pdf-docs/v7xx/litrosonde_prinzip%2Beinbau_v15x_web_en.pdf

CFSensors hat interessante I2C Differential Drucksensoren im 
Lieferprogram. Z.B. der XGZP6857D0100 eignet sich sehr gut und hat für 
die Praxis eine ausreichend gute Genauigkeit. Diese Sensoren gibt es für 
angenehmen Preis bei ALI. Ich habe einige getestet und sie funktionieren 
sehr gut mit rekativ hoher Auflösung. Mit einem Blutdruck Messer stimmt 
der angezeigte Druck auf +/-2% mit dem gemessenen Wert überein.

Wer eigene Experimente macht, sei übrigens gewarnt, daß der Beispiel 
Code im Datenblatt nicht ganz richtig funktioniert. I2c-Reads müssen 
immer mit NACK abgeschlossen werden, um dem Sensor zu melden, dass man 
nicht weiter lesen will, sonst verwirrt sich die interne Logik. Ein 
I2C-STOP Vorgabe reicht NICHT  aus. Zusätzlich, obwohl im Datenblatt 
nicht dokumentiert, sind Multi-Reads von Druck und Temperatur zusammen 
möglich. Das erspart unnötige I2C Bus-Zugriffe. Wenn man alles beachtet, 
sind das echt brauchbare Drucksensoren. Die CFSensor Drucksensoren gibt 
es in verschiedenen Bereichen. Das 40kPa Model ist für bis 4mWs 
geeignet.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Angehängte Dateien:

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Es gibt auch Radarsensoren, die für Pegel- bzw. Abstandsmessung von 
Wasser geeignet sind. Der Vorteil: Keine wirkliche Öffnung notwendig, so 
dass Schmutz und Ungeziefer nicht eindringen können. Der große Vorteil: 
Man vermeidet jeglichen direkten Kontakt mit dem Medium. Damit auch 
keine Verschmutzung, keine Korrosion, kein Verrotten.

Zum Beispiel kostet der Sensor "62-V-LD1-RFB-00M-01" bei Mouser ca. 50,- 
und bietet eine sagenhafte Auflösung im mm-Bereich.

https://www.mouser.de/ProductDetail/62-V-LD1-RFB-00M-01

Die Schnittstelle ist eine einfache UART. Leider läuft der Sensor nur 
mit 1,8V, was eine Pegelanpassung an gewöhnliche 3,3- oder 5V-MC 
notwendig macht.

Allerdings ist das nur ein winziges nacktes Platinchen (17 x 12mm), man 
muss ein passendes Gehäuse z.B. im 3D-Druck selber machen. Zusätzlich 
gibt es eine 3D-Datei für eine "Radar-Linse", die den Arbeitswinkel des 
Sensors von ca. 60 Grad auf 8 Grad verengt ...

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank E. schrieb:
> Es gibt auch Radarsensoren, die für Pegel- bzw. Abstandsmessung
> von
> Wasser geeignet sind. Der Vorteil: Keine wirkliche Öffnung notwendig, so
> dass Schmutz und Ungeziefer nicht eindringen können. Der große Vorteil:
> Man vermeidet jeglichen direkten Kontakt mit dem Medium. Damit auch
> keine Verschmutzung, keine Korrosion, kein Verrotten.
>
> Zum Beispiel kostet der Sensor "62-V-LD1-RFB-00M-01" bei Mouser ca. 50,-
> und bietet eine sagenhafte Auflösung im mm-Bereich.
>
> https://www.mouser.de/ProductDetail/62-V-LD1-RFB-00M-01
>
> Die Schnittstelle ist eine einfache UART. Leider läuft der Sensor nur
> mit 1,8V, was eine Pegelanpassung an gewöhnliche 3,3- oder 5V-MC
> notwendig macht.
>
> Allerdings ist das nur ein winziges nacktes Platinchen (17 x 12mm), man
> muss ein passendes Gehäuse z.B. im 3D-Druck selber machen. Zusätzlich
> gibt es eine 3D-Datei für eine "Radar-Linse", die den Arbeitswinkel des
> Sensors von ca. 60 Grad auf 8 Grad verengt ...

Danke für den Hinweis. Interessantes Teil. 50+ Ghz (!) Schon damit 
gespielt?
Mouser bemerkt übrigens, dass sie angeblich nur an Industriekunden 
liefern.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Gerhard O. schrieb:

> Danke für den Hinweis. Interessantes Teil. 50+ Ghz (!) Schon damit
> gespielt?

Bin gerade dabei, es zu ergünden. Drucke erstmal Halterung und "Linse".

> Mouser bemerkt übrigens, dass sie angeblich nur an Industriekunden
> liefern.

Hab eine kleine Firma, das ging, auch ein Einzelstück.

von Stefan R. (stefan_r_bs)


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Mario V. schrieb:
> Hab ich was wesentliches Übersehen?

Gäbe noch ein bisher hier nicht erwähntes Messprinzip: 
Verdrängung/Auftrieb.

Ein Stab, in dem Fall 2.8 m, Dichte größer als Wasser, so dass er
nicht schwimmt, hängt in die Zisterne. Federwaage misst von außen sein 
Gewicht. Mehr Füllstand = mehr Auftrieb.

Bin hier darauf gestoßen:
Da gibt es einige wilde Lösungen für widrige Umgebungen (von Abwasser 
bis Lebensmittel :) ), wo man sich Ideen abgucken kann. In den 
Datenblättern ist das jeweilige Messprinzip erläutert.

https://www.kobold.com/Fuellstandsmesser-nach-dem-Verdraengerprinzip-BA

(Außer Konkurrenz noch eine Schwimmer-Variante - vermutlich irre teuer, 
aber phaszinierend: https://www.kobold.com/Schwimmer-Reedkontaktkette-MM 
)

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Ich bin immer noch ein Fan der Einperllösung. Wenn es was fertiges sein 
soll nimm das oben von Gerhard beschriebene Teil. Die Dinger habe ich 
hier vielfach im industriellen Einsatz: Vom Heizöltank bis zur 
Fäkalhebeanlage. Funktioniert, setzt sich nicht zu.
Die Auswertelektronik brauchst Du nicht, nur die Pumpe mit Sensor.

Einperltechnik ist uralt, ich habe hier noch Anlagen mit 
Eheim-Aquarienpumpe und mechanischem Druckschalter gefunden.

von M.A. S. (mse2)


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Gerhard O. schrieb:
> Mouser bemerkt übrigens, dass sie angeblich nur an Industriekunden
> liefern.
Ähm, nee, nicht soweit ich weiß.

von Gerhard O. (gerhard_)


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M.A. S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mouser bemerkt übrigens, dass sie angeblich nur an Industriekunden
>> liefern.
> Ähm, nee, nicht soweit ich weiß.

Bei mir schon;-)

von Werner H. (werner45)


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Der Luftverbrauch bei der Einperlmethode ist sehr gering, bei starkem 
Blubbern etwa 1 ml Luft/min (2m Wassertiefe).
Aquarium-Membran-Schwingkolbenpumpen versagen meist bei 1,5 m 
Wassertiefe.

Eine Pumpe muß nicht dauernd laufen, wenn man ein Vorratsgefäß 
verwendet, das als Luftspeicher dient. Ein Gefäß mit 1 l und 2 bar 
enthält 2 l Luft, bis auf 1,2 bar runter (2m Tiefe) sind das 1660 
verwendbare ml, durch 60 geteilt sind das 28 Stunden (grob und linear 
gerechnet). 1x pro Tag auffüllen genügt also. Berechnung über p x V = 
const  bzw.  p1 x V1 = p2 x V2
Anordnung:
Rückschlagventil (Füllen) - Behälter - Nadelventil (Einstellung) - 
Tauchrohr mit Manometerchip. Mit Silikonfett-Füllung ist der wasserfest 
(Datenblatt).
Ein Druckregler ist nicht nötig, das Nadelventil wirkt als Drossel und 
hat einen hohen Widerstand.
Fülldruck und Volumen sind anpassbar, ein Kleinkompressor für Autoreifen 
genügt oder man schließt an Druckluft an, wenn man sie sowieso hat.

BTW: wenn man einen alten Kompressor mit Keilriemenantrieb hat, ist das 
ideal zum Speichern von überschüssigen Solarstrom. Man muß nur einen 
kräftigen 24-V-Motor ankoppeln und einen zweiten Druckschalter für 
24-V-Betrieb vorsehen. Pufferakku auch verwenden, kann aber Autobatterie 
sein.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Werner H. schrieb:
> Der Luftverbrauch bei der Einperlmethode ist sehr gering, bei
> starkem
> Blubbern etwa 1 ml Luft/min (2m Wassertiefe).
> Aquarium-Membran-Schwingkolbenpumpen versagen meist bei 1,5 m
> Wassertiefe.
>
> Eine Pumpe muß nicht dauernd laufen, wenn man ein Vorratsgefäß
> verwendet, das als Luftspeicher dient. Ein Gefäß mit 1 l und 2 bar
> enthält 2 l Luft, bis auf 1,2 bar runter (2m Tiefe) sind das 1660
> verwendbare ml, durch 60 geteilt sind das 28 Stunden (grob und linear
> gerechnet). 1x pro Tag auffüllen genügt also. Berechnung über p x V =
> const  bzw.  p1 x V1 = p2 x V2
> Anordnung:
> Rückschlagventil (Füllen) - Behälter - Nadelventil (Einstellung) -
> Tauchrohr mit Manometerchip. Mit Silikonfett-Füllung ist der wasserfest
> (Datenblatt).
> Ein Druckregler ist nicht nötig, das Nadelventil wirkt als Drossel und
> hat einen hohen Widerstand.
> Fülldruck und Volumen sind anpassbar, ein Kleinkompressor für Autoreifen
> genügt oder man schließt an Druckluft an, wenn man sie sowieso hat.
>
> BTW: wenn man einen alten Kompressor mit Keilriemenantrieb hat, ist das
> ideal zum Speichern von überschüssigen Solarstrom. Man muß nur einen
> kräftigen 24-V-Motor ankoppeln und einen zweiten Druckschalter für
> 24-V-Betrieb vorsehen. Pufferakku auch verwenden, kann aber Autobatterie
> sein.

Pumpen mit ausreichend großen Druckvermögen sind eigentlich nicht schwer 
zu bekommen. Sogar einige der kleinen Mikropumpen schaffen oft bis zu 
1Bar, obwohl man sie wahrscheinlich nur bis zu 50% belasten sollte. 
Sicher, Aquariumpumpen gaben da oft niedrige Werte, sind aber sehr 
zuverlässig.

Einperlung ist bei absolut dichten Druckbedingungen nicht (mehr) 
wirklich notwendig. Es reicht die Pumpe vielleicht einmal pro Stunde 
kurz laufen zu lassen, nach der Abschaltung wartet man lang genug bus 
sich der Druck stabilisiert hat und erfasst dann erst den Leitungsdruck. 
Ich habe diesbezüglich viel getestet und bin der Ansicht, daß sich 
kontinuierliche langsame Einperlung bei sich nicht schnell ändernden 
Wasserhöhen nicht mehr wirklich lohnt. Sind halt meine Erfahrungen.

Eine klassische Einperlung mit Differenzdruckregler und Nadelventile 
sind einfach zu teure Lösungen und eher die Domain der professionellen 
Anwendungen.

Im Forum hatte jemand vor einigen Jahren ein sehr interessantes 
pragmatisches Konzept: Die Druckreglung erfolgt durch einen 
Tauchschwimmerschalter, am unteren Ende des Meßrohrs angebracht. Bei 
langsamen Druckabfall steigt der interne Wasserpegel immunteren 
Luftblasenteil solange an bis der Schwimmschalter endlich schließt und 
schaltet die Pumpe so lange ein, bis  der Schwimmer wieder abschaltet. 
Ist ein brillantes Design. Hat sich bei seiner Zisternenanwendung sehr 
bewährt.

Beitrag "Re: Füllstand über Differenzdruck messen"

Viele Wege lassen sich zur Wasserstandsmessung finden. Sind alle 
interessant. Mir persönlich ist aber die hydrostatische Druckmessung 
sympathisch, weil sie direkt auf die Physik ableitbar ist und durch 
kalibrierte Instrumente im Umfeld ohne Laborbedingungen überprüft werden 
kann.

Tecson hat auch Erstaunliches mit ihrer kleinen 4-20mA litro-Sonde 
geleistet. Ist eigentlich auch ein geniales Konzept. Da ladet der 4-20mA 
Schleifenstrom kleine interne Akkus um die Mikropumpe zu versorgen.

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Gerhard O. schrieb:
> M.A. S. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> Mouser bemerkt übrigens, dass sie angeblich nur an Industriekunden
>>> liefern.
>> Ähm, nee, nicht soweit ich weiß.
>
> Bei mir schon;-)
Ok, das gilt aber nicht allgemein sondern nur für dieses (und sicher 
auch noch andere) spezielle Produkt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mir ist nicht klar warum US Messung unzuverlässig wäre. Im Zweifel in 
einen Industrie-Sensor investieren. Die sind genau dafür gemacht. 
Füllstände messen.
Das ist viel einfacher und zuverlässiger als dieses Wasserdruckgebastel.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Cyblord -. schrieb:
> Mir ist nicht klar warum US Messung unzuverlässig wäre. Im Zweifel in
> einen Industrie-Sensor investieren. Die sind genau dafür gemacht.
> Füllstände messen.
> Das ist viel einfacher und zuverlässiger als dieses Wasserdruckgebastel.

Seit Radar-Sensoren günstig geworden sind ist die US-Technik im 
industriellen Umfeld auf dem Rückzug. Ein grosses Problem war immer die 
Tempeaturabhängigkeit. Eine Kompensation erfordert die Messung der 
Temperatur der Luft oberhalb der Flüssigkeit und das ist nicht trivial.
Enge Behälter sind eine zusätzliche Herausforderung (Nebenkeulen werden 
an den Wänden reflektiert).
Bei Druckbeaufschlagten Behältern ist US-Technik komplett raus.
Noch immer ist die Messung von Füllständen über den hydrostatischen 
Druck weit verbreitet.
Die von Gerhard erwähnte eLitro-Sonde ist meines Erachtens für die 
Aufgabe am besten geeignet.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Cyblord -. schrieb:
> Mir ist nicht klar warum US Messung unzuverlässig wäre. Im Zweifel
> in
> einen Industrie-Sensor investieren. Die sind genau dafür gemacht.
> Füllstände messen.
Bewegen sich allerdings was Kosten betrifft auf einem gänzlich anderen 
Niveau. Ob ein zuverlässiger Einbau der erwähnten 50GHz Mouser Bords 
möglich ist, muß sich erst herausstellen. Design und Umsetzung für 
feuchten Umfeldeinsatz erfordert viel Erfahrung für den Schutz der 
Einrichtung. Radar Sensoren für den professionellen Bereich sind für uns 
Amateure ohnehin nicht wirklich erschwinglich. Auch dürfte ein 
Eigendesign viel Lehrgeld und Zeit beanspruchen.
> Das ist viel einfacher und zuverlässiger als dieses Wasserdruckgebastel.
Es mag ja "Wasserdruckgebastel" sein - andererseits gibt sie 
Möglichkeiten für Amateur-gerechte Umsetzung. Im Wasserstandbereich 
unter 10m findet man alle Komponenten im internationalen Handel zu sehr 
erschwinglichen Preisen. Ferner hat das "Wasserdruckgebastel" den 
Vorteil direkt auf die Physik der Fluid-Dynamik ableitbar zu sein. Ein 
Vergleich mit einem kalibrierten Manometer wird also immer leicht 
Rückschlüsse auf die Genauigkeit der Anlage erlauben.

Abgesehen davon machen mir solche Projekte viel Spaß. Meine 
vorgestellter Wassersensor (Füllstandssensor auf Einperlbasis) mit 
Stepper Motor Analog Anzeige war für mich echt ein echt interessantes 
Projekt und mit seiner "Real World" Steuerung von Pumpe, 
Elektroventilen, Drucksensorik, Software-Steuerung auch recht spannend. 
Ja, es mag Gerhard-Gebastel sein. Aber so lange es Spass macht? Warum 
denn nicht - No apologies! ;-)


Duck und weg,
Gerhard

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Seit Radar-Sensoren günstig geworden sind ist die US-Technik im
> industriellen Umfeld auf dem Rückzug.

Yep, damit kannst du so +/- 1mm genau messen. Aber guenstig ist da ein 
eher relativer Begriff.

Vanye

von Rainer W. (rawi)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn es ein tauchender Absolutdrucksensor am Boden sein sollte, dann
> packst Du den in eine Tüte mit sehr sauberen Wasser und nimmst eine
> Schlauchschelle um diese am Sensor zu fixieren.

Im professionellen Bereich trennt man den eigentlichen Sensor über eine 
Stahlmembran vom Messmedium.
https://keller-pressure.com/de/produkte/druckaufnehmer/oem-druckaufnehmer/serie-10l

von Mario V. (mario_v)


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Hab mich zwar seit ein paar Tagen nicht zu Wort gemeldet aber bin 
aufmerksam dabei geblieben. Lernen durch zuhören. Vielen Dank euch 
allen! :)

Stefan R. schrieb:
> Mario V. schrieb:
>> Hab ich was wesentliches Übersehen?
>
> Gäbe noch ein bisher hier nicht erwähntes Messprinzip:
> Verdrängung/Auftrieb.

Das ist der Weg, den ich gehen werde. Irgendwie hat es mir diese Lösung 
direkt angetan. Pragmatisch, unkompliziert sowohl in der mechanischen 
als auch in der elektronischen Umsetzung, und preiswert.
Wobei einige andere Vorschläge hier durchaus den Spieltrieb in mir 
geweckt haben... ;)

Alu hat eine Dichte von ~2,7, somit ist die Differenz zum Wasser bzw. 
der Auftrieb vernünftig messbar

Nach einigem Überlegen setzte ich die Lösung wie folgt um:
 * 5KG-Wägezelle mit HX711 (z.B. https://www.amazon.de/dp/B0B9H3YMT2)
 * esp
 * 3m Alu-Rundrohr 25x5 (~2,9kg)

Damit dürfte ich eine Auflösung des Zisternenfüllstandes von ca. 10-20l 
erreichen - das ist ausreichend. Diese Lösung dürfte relativ haltbar 
sein. Und wenn der ESP weggammelt macht das nicht so viel, der zählt als 
Verschleißteil. Die Langzeitdrift der Wägezelle (bzw. Fliessverformung) 
sollte über nachkalibrieren auszugleichen sein.

Im Moment ist erst mal der Bagger zugange, aber sobald ich an die 
Technik gehe werde ich berichten (im Frühjahr, denke ich).
Wobei ich damit die Diskussion nicht abwürgen möchte - interessant 
bleibt es ja trotzdem.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ein Radarsensor mit 1mm Auflösung kostet als Einzelstück 50,- und kann 
sicher auch vom Amateur in ein 100% dichtes Kunststoffgehäuse gesetzt 
werden. Insofern wundere ich mich über den ausgeprägten Drang, unbedingt 
irgendwas in die Brühe tauchen zu wollen ...

Mag ja sein, dass die bisherigen Methoden im laufe der Zeit sehr 
ausgefeilt und zuverlässig sind - das waren Postkutschen zum Ende ihrer 
Epoche sicher auch. Aber mit der Verfügbarkeit von NEUEN Prinzipien hört 
es einfach irgendwann auf, sinnvoll zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Mario V. schrieb:
> Nach einigem Überlegen setzte ich die Lösung wie folgt um:
>  * 5KG-Wägezelle mit HX711 (z.B. https://www.amazon.de/dp/B0B9H3YMT2)
>  * esp
>  * 3m Alu-Rundrohr 25x5 (~2,9kg)

Nach einem Jahr im freien ist das ganze vergammelt und verrostet und 
funktioniert nicht mehr. Gebastel halt.

Dagegen könntest du einen einzigen Sensor einsetzen der ein vernünftiges 
IP Rating hat.

: Bearbeitet durch User
von Uuu B. (hansdampf2)


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Bei mir ist im Brunnen der Tauchsensor/Drucksensor YB-2J-F verbaut. 
Luftdruckänderungen haben praktisch keinen spürbaren Einfluß. Zum 
Reinigen kann man den Senor am Kabel herausziehen. Gab aber noch nie 
Probleme. Als Anzeige ist ein analoges Zeigerinstrument verbaut, was das 
Ablesen sogar aus 5 m Entfernung erlaubt. Schaltplan im Anhang.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Uuu B. schrieb:
> Tauchsensor/Drucksensor YB-2J-F

Der hat einen Luftschlauch im Kabel, oder?
Das sieht aus als wäre es ein simpler Differenzdruckmesser, aber nur mit 
Belüftung wäre er Wetterunabhängig.

Hatte da eine Idee. Tut so ein Ding auch in Schwarzwasser dauerhaft?

von Uuu B. (hansdampf2)


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Jens M. schrieb:

>  Tut so ein Ding auch in Schwarzwasser dauerhaft?
Wohl eher nicht. Besser mit übergestülpten Filter/Schwamm.

Jens M. schrieb:
> Der hat einen Luftschlauch im Kabel, oder?

Ja - siehe Anhang. Der Luftdruck wird kompensiert.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Uuu B. schrieb:
> Besser mit übergestülpten Filter/Schwamm.

Oder in einem "Luftballon" mit sauberem Wasser drin.
Kondom oder Luftballon ist aber zu dünn. Eine mechanisch stabile 
Silikonhülle, anyone?
Ich würde den Füllstand eines Fäkalientanks messen wollen, der 
allerdings nicht wirklich vom Klo befüllt wird, dennoch ist das Wasser 
miefig weil Grundwasser vom Ex-Acker mit locker einem Meter Mist in der 
Erde. Und Dreck kommt auch mit.
Plus Wischwasser, Waschbecken, sowas.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ein Radarsensor mit 1mm Auflösung kostet als Einzelstück 50,- und kann
> sicher auch vom Amateur in ein 100% dichtes Kunststoffgehäuse gesetzt

Echt jetzt? Erzaehl mal mehr. Er will ja 10m messen. Und er will keine 
Reflexionen von den Waenden.

Vanye

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Vanye R. schrieb:
>> Ein Radarsensor mit 1mm Auflösung kostet als Einzelstück 50,-
> und kann
>> sicher auch vom Amateur in ein 100% dichtes Kunststoffgehäuse gesetzt

> Echt jetzt? Erzaehl mal mehr. Er will ja 10m messen. Und er will keine
> Reflexionen von den Waenden.


https://rfbeam.ch/product/v-ld1-distance-sensor/

Das Ding kostst bei Mouser inkl. Versand knapp 70,-. Läuft allerdings 
mit etwas unhandlichen 1,8V bei bis zu 200mA. Für räumlich enge 
Messungen wird eine "Linse" aus Kunststoff benötigt (hab ich in 3D-Druck 
mit 100% Füllung gemacht - Datei downloadbar), dann beträgt der 
Öffnungswinkel lt. Datenblatt nur 8x8 Grad. Reichweite umschaltbar zw. 
50m und 20m. Schnittstelle ist UART 115200. Wegen der 1,8V sind 
Levelshifter nötig.

Antenne (61GHz) ist der kleinere der beiden Chips, auf der Platine 
leider nicht mittig, muss man bei der Konstruktion berücksichtigen.

: Bearbeitet durch User
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