Forum: Fahrzeugelektronik E-Auto: Kontaktloses Laden während der Fahrt


von Gustav K. (hauwech)


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Hallo,

nachdem die Oberleitung für E-LKW tot ist, wird eben die erste 
Teststrecke für induktives Laden fertig. Es irritieren die Angaben zum 
Wirkungsgrad von über 90%. Wie will man diese Werte bei den 
erforderlichen Abständen der Spulen erreichen?

https://www.heise.de/news/Bayern-bekommt-Autobahnstrecke-fuer-kontaktloses-Laden-fahrender-E-Autos-10436286.html

Hans

von H. H. (hhinz)


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Gustav K. schrieb:
> Wie will man diese Werte bei den
> erforderlichen Abständen der Spulen erreichen?

Zum Glück hat Luft einen geringen Verlustfaktor.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gustav K. schrieb:
> Wie will man diese Werte bei den erforderlichen Abständen der Spulen
> erreichen?

Das funktioniert schon. Es werden nur die Spulen geschaltet, die sich 
unter dem LKW befinden.
Der Transrapid umfasste auch nur jeweils einen Teil der aktiv 
geschalteten Schienenabschnitte.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Gustav K. schrieb:
> ...die erste Teststrecke für induktives Laden ist fertig.

Ja, in Frankreich gibt es diese 1,5 km lange Teststrecke:

https://winfuture.de/news,154538.html

Gustav K. schrieb:
> Es irritieren die Angaben zum Wirkungsgrad von über 90%. Wie will man
> diese Werte bei den erforderlichen Abständen der Spulen erreichen?

Genau das gleiche habe ich mich auch gefragt. Ein gewisser Abstand von 
Bodenblech zum Asphalt, plus die Asphaltdicke muss ja vorhanden sein. 
Der magnetische Fluss wird somit eigentlich massiv unterbrochen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Geil.
Sämtliche Metallteile wie Schrauben und Nägel
liegen dann genau auf der Fahrbahn.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ich hatte mal einen Wireless Charger für Smartphones, der nahm 10 Watt 
auf, und nur 5 Watt kamen beim Smartphone an. Warum ist das beim Auto so 
viel effizienter?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (dachs)


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Andreas M. schrieb:
> Geil.
> Sämtliche Metallteile wie Schrauben und Nägel
> liegen dann genau auf der Fahrbahn.

Aber genau in der Mitte, da stören sie nicht.

von Thorsten M. (mightyshite)


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Gustav K. schrieb:
> Hallo,
>
> nachdem die Oberleitung für E-LKW tot ist, wird eben die erste
> Teststrecke für induktives Laden fertig. Es irritieren die Angaben zum
> Wirkungsgrad von über 90%. Wie will man diese Werte bei den
> erforderlichen Abständen der Spulen erreichen?
>
> 
https://www.heise.de/news/Bayern-bekommt-Autobahnstrecke-fuer-kontaktloses-Laden-fahrender-E-Autos-10436286.html
>
> Hans

Ah, das nächste Start-Up, das sich die Fördermittel abholt.

von H. H. (hhinz)


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Thorsten M. schrieb:
> Ah, das nächste Start-Up, das sich die Fördermittel abholt.

Hinter dir sind sie auch her.

von Uwe (uhi)


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Der Elektrotrucker zeigt die Teststrecke auf der A6 bei Nürnberg inkl 
Interview und Probefahrt:
https://youtu.be/7irK0Hpvmy0?si=u6d7PITS23W2P3Xw

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja das ist immer das Problem bei solchen Projekten. Zahlen wie 
tatsächlich erreichter Wirkungsgrad oder auch einfach nur die 
übertragene Leistung bekommt man in diesen Hochglanz-Projekten leider 
nie glaubwürdig vermittelt und in den ganzen Reportagen darüber fehlen 
sie ganz - mutmaßlich weil die Reporter davon selbst keine Ahnung haben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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H. H. schrieb:
> Hinter dir sind sie auch her.

Klaro, weil ihm dafuer hier Steuergelder abgenommen werden um das zu 
bezahlen ueber Foerdermittel vom Land und Bund.
Dich erwischt das nicht, weil Du Dich ins Ausland abgesetzt hast, und 
kannst daher gscherd daherreden.

von H. H. (hhinz)


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Ich weiß ja, dass du geisteskrank bist.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Nemopuk schrieb:
> Ich hatte mal einen Wireless Charger für Smartphones, der nahm 10 Watt
> auf, und nur 5 Watt kamen beim Smartphone an. Warum ist das beim Auto so
> viel effizienter?

Warum sind die Motoren einer großen E-Lok so viel effizienter (>90%) als
das Billigmotörchen einer Spielzeuglok (50-60%)?

von Ralf X. (ralf0815)


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Yalu X. schrieb:
> Warum sind die Motoren einer großen E-Lok so viel effizienter (>90%) als
> das Billigmotörchen einer Spielzeuglok (50-60%)?

Sind teurer.

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Warum sind die Motoren einer großen E-Lok so viel effizienter (>90%) als
> das Billigmotörchen einer Spielzeuglok (50-60%)?

Nicht alles skaliert; drahtlose Energieübertragung ist so ein Bereich. 
Solarkraftwerke im Weltraum sind deswegen auch ... umstritten.

von Sebastian W. (wangnick)


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Gustav K. schrieb:
> Es irritieren die Angaben zum Wirkungsgrad von über 90%.

Vielleicht war da ein Fettfleck und es waren 90‰ gemeint?

LG, Sebastian

von Gustav K. (hauwech)


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Michael M. schrieb:
> Genau das gleiche habe ich mich auch gefragt. Ein gewisser Abstand von
> Bodenblech zum Asphalt, plus die Asphaltdicke muss ja vorhanden sein.

Bei der Versuchsfahrt mit dem Versuchs-LKW war der Abstand 
Asphalt/Empfängerspule auf 22cm eingestellt und in der Versuchsstrecke 
in Bayern liegen 10cm Asphalt über den Bodenspulen. Also ist der 
effektive Abstand zwischen den Spulen 0,3 Meter. Der LKW hatte vier 
Empfänger-Spulen (zwei unter der Zugmaschine, zwei unter dem Auflieger), 
damit konnten in der Spitze knapp 80kW übertragen werden. Durchschnitt 
war eher um 50kW. Auf der Versuchsstrecke in Frankreich konnten 200kW 
Dauer übertragen werden (Spitze 300kW) und es wurden Wirkungsgrade bis 
95% genannt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gelten die Leistungsdaten nur für 
einen einzelnen LKW auf der Versuchsstrecke. Wenn nun 20 LKW 
gleichzeitig die 1km lange Versuchsstrecke befahren, wird sich die 
Leistung wohl zwischen den 20 LKW aufteilen.

Später mal sollen bei einem Berg die bergauf fahrenden LKW die Leistung 
beziehen, die die bergab fahrenden LKW per Reku in die Bodenspulen 
einspeisen. Klingt nicht schlecht.

Bleibt die Frage, ob das alles bezahlbar sein wird, incl. Folgekosten 
für Unterhalt, Wartung und Instandsetzung.

von Ralf X. (ralf0815)


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Gustav K. schrieb:
> Bleibt die Frage, ob das alles bezahlbar sein wird, incl. Folgekosten
> für Unterhalt, Wartung und Instandsetzung.

Mal die Einsparungen aufgrund wegfallendem Winterdienst und Frostschäden 
dagegen setzen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Jetzt muss man den Leuten nur noch erzählen, dass sie dann "Strahlung" 
abbekommen. Wie sind eigentlich die zulässigen Grenzwerte?

von Klaus F. (klaus27f)


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Sehr interessant, was Gustav K. schreibt.
Beitrag "Re: E-Auto: Kontaktloses Laden während der Fahrt"

NUR, ich frage mich,
was passiert dann später im praktischen Einsatz,
wenn der LKW eine Ladung elektrischer Zahnbürsten transportiert.
EINE LADUNG?
Nein, sagen wir mal 10.000 Ladungen, wenn ihr versteht was ich meine.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Jetzt muss man den Leuten nur noch erzählen, dass sie dann "Strahlung"
> abbekommen.

Da werden diese über das gesamte Gesicht strahlen, weil sie in eine 
strahlende Zukunft gehen und nicht in eine schwarze Zukunft oder so 
ähnlich.

von Ralf X. (ralf0815)


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Klaus F. schrieb:
> NUR, ich frage mich,
> was passiert dann später im praktischen Einsatz,
> wenn der LKW eine Ladung elektrischer Zahnbürsten transportiert.
> EINE LADUNG?

Du meinst in den modernen 40 Tonnern mit Holzboden?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Klaus F. schrieb:
> was passiert dann später im praktischen Einsatz,
> wenn der LKW eine Ladung elektrischer Zahnbürsten transportiert.

Nichts.
Wenn Du Dein iphone auf das Ladepad legst und auf das iphone die 
elektrische Zahnbürste mit der Ladeseite draufstellt, passiert genau so 
wenig.

von Gustav K. (hauwech)


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Ralf X. schrieb:
> Mal die Einsparungen aufgrund wegfallendem Winterdienst und Frostschäden
> dagegen setzen.

Daran denken, dass nur in der LKW-Spur Spulen im Boden liegen. Dann 
liegen die Spulen mittig in der Fahrbahn, die Reifen werden weiter auf 
Eis laufen. Dann wird die Erwärmung von der Nutzung abhängen. Bei 
starkem Schneefall bei Nacht und Null LKW-Verkehr wird die Fahrbahn 
komplett zuschneien, weil die Spulen nicht bestromt werden.

Ob es dem Asphalt im Sommer gefallen wird, wenn bei über 40°C 
Lufttemperatur die Sonne oben drauf brät und der Asphalt dann auch noch 
von unten durch die Spulen gebraten wird?

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Aber genau in der Mitte, da stören sie nicht.

Räumt falsch eingespurte Zweiradfahrer aus dem Weg.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Gustav K. schrieb:
> Später mal sollen bei einem Berg die bergauf fahrenden LKW die Leistung
> beziehen, die die bergab fahrenden LKW per Reku in die Bodenspulen
> einspeisen. Klingt nicht schlecht.

aber wieso sollten die das tun? Die währen doch weit besser beraten, 
wenn sie damit ihre eigene Batterie laden würden (weil viel 
effizienter). Es ist ja nun nicht regelmäßig davon auszugehen, dass auf 
dem Berg vollgeladen losgefahren wird.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Jetzt muss man den Leuten nur noch erzählen, dass sie dann "Strahlung"
> abbekommen. Wie sind eigentlich die zulässigen Grenzwerte?

Dann hat die Mittelspurschleicherei mancher endlich eine Begründung :)

Gustav K. schrieb:
> Ob es dem Asphalt im Sommer gefallen wird, wenn bei über 40°C
> Lufttemperatur die Sonne oben drauf brät und der Asphalt dann auch noch
> von unten durch die Spulen gebraten wird?

Naja, dann gibt es halt schneller und tiefer Spurrillen. Muss man halt 
einmal häufiger mit der Asphaltfräse drüberhobeln :)

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