Forum: Offtopic Blackout in Spanien und die "kreative" Spannungshaltung


von G. K. (zumsel)


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Die "kreative" Spannungshaltung durch Blindleistung im spanischen Netz 
dürfte einen großen Anteil an dem Blackout gehabt haben. Die 
konventionellen Kraftwerke haben extrem lasche Vorgaben und die EEs 
keine.

https://youtu.be/qFMmFhRmYB0?t=844

: Verschoben durch Moderator
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Die "kreative" Spannungshaltung durch Blindleistung im spanischen Netz
> dürfte einen großen Anteil an dem Blackout gehabt haben. Die
> konventionellen Kraftwerke haben extrem lasche Vorgaben und die EEs
> keine.
>
> https://youtu.be/qFMmFhRmYB0?t=844

Ja, der Blackout in Spanien ist ein Fall, von dem man eine Menge lernen 
kann. Zum Lernen bevorzuge ich eher Niedergeschriebenes als ein Video: 
https://www.heise.de/news/Bericht-Blackout-in-Spanien-und-Portugal-folgte-auf-ungewoehnliche-Schwankungen-10725874.html

Aber das ist Geschmackssache da wohl beide auch auf Klaus Kaschnitz, der 
in der  Untersuchungskomission sitzt zurück gehen.

https://www.krone.at/3968346

Daraus:

"Kaschnitz, der beim österreichischen Übertragungsnetzbetreiber Austrian 
Power Grid für den Betrieb zuständig ist, berichtete, dass Spaniens 
Stromnetz schon vor dem Blackout unter Stress stand und es zu 
Schwingungen kam, die zwar unter Kontrolle gebracht wurden, man dafür 
aber eine weiter steigende Spannung in Kauf nehmen musste."

"Auch für konventionelle Kraftwerke, die zur automatischen 
Spannungsregelung beitragen sollen, gab es ... keine klaren Regeln zur 
Bereitstellung sogenannter Blindleistung.

Dazu kommt, dass in Spanien die maximale Spannung bei 
Hochspannungsleitungen auf 435 Kilovolt (kV) steigen darf, während sie 
im Rest Europas 420 kV nicht überschreiten darf"

Da zum vollen Bericht: 
https://eepublicdownloads.blob.core.windows.net/public-cdn-container/clean-documents/Publications/2025/entso-e_incident_report_ES-PT_April_2025_06.pdf


Wobei ich mir nicht sicher bin, ob "Blindleistung" im Text hier allein 
im Sinne vob (Verschiebe-)Blindleistung cos φ gebraucht wird, wie in .de 
üblich.

BTW, das erinnert mich wie ich mal für einen befreundetetn Restaurator 
die Bedeutung des "Reaktanzenhaus" und der "Phasenschieberkette" in 
einem alten Kraftwerk erklären musste.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Bradward B. schrieb:
> Aber das ist Geschmackssache da wohl beide auch auf Klaus Kaschnitz, der
> in der  Untersuchungskomission sitzt zurück gehen.

Für einen interessierten Laien wie mich ist der Vortrag nicht schlecht, 
weil dort einige Kernpunkte prominenter herausgestellt werden und es 
werden auch einige Nebentopics erwähnt die nicht direkt mit dem Blackout 
zu tun haben.

Das meiste steht auch sicherlich in dem ENTSOE-Bericht, allerdings ist 
der mit 260 Seiten etwas länger, und ein interessierten Laie wie ich 
lässt sich gerne von Experten kuratieren. Das Thema Spannungshaltung als 
Problem deutete sich ja recht schnell an.

von Harald K. (kirnbichler)


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Bradward B. schrieb:
> Zum Lernen bevorzuge ich eher Niedergeschriebenes als ein Video

Soweit, so gut. Lob an Dich.

Allerdings hast Du im weiteren Verlauf verkackt, als Du die "Kronen 
Zeitung" (nur echt mit Deppen Leer Zeiche) verlinkt hast.

Das ist bedrucktes Klopapier aus Österreich, quasi das Pendant zur 
Lügen- und Hetzpublikation "Bild".

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Für einen interessierten Laien wie mich ist der Vortrag nicht schlecht,
> weil dort einige Kernpunkte prominenter herausgestellt werden und es
> werden auch einige Nebentopics erwähnt die nicht direkt mit dem Blackout
> zu tun haben.

Ich hör mir das grad an ohne auf den Moni zu starren, das funktioniert 
sehr gut, der Mann kann wirklich erklären und beschreiben (vielleicht 
weil er Österreicher ist ;-)).

> und es
> werden auch einige Nebentopics erwähnt die nicht direkt mit dem Blackout
> zu tun haben.

Hehe, die (juristischen) Probleme die Messprotokolle der Drittparteien 
zu bekommen vielleicht ?! Der Vortrag über den Blackout dauert übrigens 
nur bis ca. 00:35:00 also nicht von der Gesamtlänge des Beitrags von 
anderthalb Stunden schockieren lassen.

Eine wichtige Einschätzung kommt zuerst, der Kollaps passierte nicht, 
weil eine einzelne Leitung/Station ausfiel (wie sonst üblich, bspw.  4. 
11. 2006 Abschaltung wegen Stapellauf Kreuzfahrtschiff) sondern 
erstmalig als Folge das u.a. in einem Teilnetz erhebliche Überspannung 
anfiel, also der erste "Überspannungskollaps" der Netzgeschichte.

Interessant fand ich dann auch die Beschreibung, das die Halbinsel 
teiweise von Marokko aus, also über Unterseekabel, "hochgefahren" wurde.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Bradward B. schrieb:

> Interessant fand ich dann auch die Beschreibung, das die Halbinsel
> teiweise von Marokko aus, also über Unterseekabel, "hochgefahren" wurde.

Das ist eine AC-Kopplung.

von Daniel A. (daniel-a)


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Vielleicht sollten wir in Europa mal ein grosses UHVDC Netz aufbauen, in 
China gibt es sowas ja schon. Da muss man sich auch keine Gedanken um 
Phasen und Blindleistungen machen. Und sowas nach einem Blackout schnell 
wieder zu starten dürfte auch einfacher sein.

PS: Lange Seekabel sind normalerweise auch DC.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Daniel A. schrieb:
> Vielleicht sollten wir in Europa mal ein grosses UHVDC Netz aufbauen

Europäer die zusammen etwas bauen ? Vergiss es, alles strunzdumme 
Nationalisten.
Die Zeit der europäischen Idee ist seit 30 Jahren vorbei.

Wir haben keine Hochgeschwindigkeitseisenbahn von Spanien nach Schweden, 
von Griechenland nach England, wir haben keine Europastrassen für 
Transit sondern zahlen abschnittsweise Maut wie zu Fürstentümers Zeiten, 
und da willst du das Stromnetz verbessern ?

von G. K. (zumsel)


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Daniel A. schrieb:
> Vielleicht sollten wir in Europa mal ein grosses UHVDC Netz aufbauen, in
> China gibt es sowas ja schon. Da muss man sich auch keine Gedanken um
> Phasen und Blindleistungen machen. Und sowas nach einem Blackout schnell
> wieder zu starten dürfte auch einfacher sein.

Damit wird lediglich die Schwingungsproblematik in die Regelung der 
Wechselrichter verlagert, das Problem der Schwingungen als solches 
bleibt bestehen und manifestiert sich nur woanders.

von Udo S. (urschmitt)


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Michael B. schrieb:
> Europäer die zusammen etwas bauen ? Vergiss es, alles strunzdumme
> Nationalisten.
> Die Zeit der europäischen Idee ist seit 30 Jahren vorbei.

Ja leider. Die Nationalisten haben es prima verstanden Angst vor 
Überregulierung zu schüren.

Die schlechten Beispiele wurden rausgestellt Beispiele: Gurken und 
Bananenverordnung

Die guten Effekte gingen unter. Beispiele: Roaming Gebühren, 
Rauchverbote

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Die Zeit der europäischen Idee ist seit 30 Jahren vorbei.

Das funktioniert nicht, wenn so viele unterschiedliche Sprachen 
gesprochen werden. Wenn erst eine bestimmte Bildungsschicht sich mit den 
anderen Bürgern unterhalten kann, wird das nichts. Zumindest so lange es 
nicht den Babel-Fish (Hitchhiker Guide to the Galaxy) für alle gibt, 
wird das so bleiben.

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:

> Das funktioniert nicht, wenn so viele unterschiedliche Sprachen
> gesprochen werden. Wenn erst eine bestimmte Bildungsschicht sich mit den
> anderen Bürgern unterhalten kann, wird das nichts. Zumindest so lange es
> nicht den Babel-Fish (Hitchhiker Guide to the Galaxy) für alle gibt,
> wird das so bleiben.

Die meisten EU-Bürger sprechen englisch.
Und wahrscheinlich hat auch dein Telefon einen Babel-Fish installiert.

von Thomas S. (thommi)


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G. K. schrieb:
> Die meisten EU-Bürger sprechen englisch.
> Und wahrscheinlich hat auch dein Telefon einen Babel-Fish installiert.

Sagen wir mal anders: einige bis viele EU-Bürger können sich englisch 
artikulieren, was für B1-B2 reicht.

von Lu (oszi45)


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Dieter D. schrieb:
> wenn so viele unterschiedliche Sprachen

In China wird auch nicht nur eine Sprache gesprochen und trotzdem 
schicken die Raketen auf den Mond und Mars. Hier fehlt eine einheitliche 
Linie, die nicht durch einzelne Ortsvorsteher und Juristen behindert 
wird. Jeder Amtsschwur sollte besser heißen: "Dass ich Europa keinen 
Schaden zufüge".

Zurück zur Energie: Das römische Reich war leider auch nicht ewig. Wenn 
wir heute Netze planen, dann sollten sie simpel beherrschbar bleiben. 
Unsere Kinder werden über unseren Datenmüll klagen, wenn sie ihn nicht 
beherrschen können.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Dieter D. schrieb:
> Zumindest so lange es
> nicht den Babel-Fish (Hitchhiker Guide to the Galaxy) für alle gibt,

Gibt es inzwischen tatsächlich, diese kleinen Apple Ohrhörer können das. 
Aber soweit mir bekannt, nur ausserhalb der EU.

von G. K. (zumsel)


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Thomas S. schrieb:

> Sagen wir mal anders: einige bis viele EU-Bürger können sich englisch
> artikulieren, was für B1-B2 reicht.

Das einer der Vorteile am Internet, da wird man recht früh mit englisch 
konfrontiert.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> In China wird auch nicht nur eine Sprache gesprochen und trotzdem
> schicken die Raketen auf den Mond und Mars.

Offiziel sprechen alle Mandarin, in Realität gibt es wohl zwei, drei 
weitere Dialekte bspw. Kantonesisch im Süden, die sich bis zur 
Unverständlichkeit vom Mandarin des Nordens unterscheiden:

* 
https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Sprachen#/media/Datei:Map_of_sinitic_languages_full-de.svg
* https://de.wikipedia.org/wiki/Hochchinesisch

Deshalb kommunizieren die gerne schriftlich mit ihren aus dem 
Knochenorakel abgeleiteten China-Krakel, das soll zuweilen 
verständlicher sein als gesprochen.

Und auch Elektroniker können mittel Schaltplänen über Sprachgrenzen 
hinweg kommunizieren, ein Mindestmaß an Wille und intellektuellen 
Inventar vorausgesetzt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7972454 wurde vom Autor gelöscht.
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Interessant fand ich dann auch die Beschreibung, das die Halbinsel
>> teiweise von Marokko aus, also über Unterseekabel, "hochgefahren" wurde.
>
> Das ist eine AC-Kopplung.


Hm, wie bei anderen Langen Verbindungen zu "Inseln" hätte man auch DC 
vermuten können:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung

Interessant fand ich das im Zusammenhang mit dem Hinweis das in 
(Ost)-.de die 380kV(?) Trassen eher stillgelegt resp. zu niedrigen 
Leistungen umgeseilt werden.

Die beiden Kabel von Marokko wurden wohl 1997 und 2006 gelegt und es 
gibt Meldungen das 2018 ein drittes vereinbart wurde.

* 
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung 
(letzter Abschnitt)

Da ballern die Afrikaner kräftig Leistung ins Europäische Netz.

von Carypt C. (carypt)


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Wieso kam es denn um 11:00 herum dann plötzlich zu den Oszillationen in 
der Frankreichstrecke, der Strang war ja am abwechslungsreichsten, was 
muss denn da um 11:00 an- bzw ausgehen, massenhaft ? Waren das 
infizierte Anlagensteuerungen, Ladesäulen, Computerupdates ?

schönen dank für den link zu den untersuchungsergebnissen

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Carypt C. schrieb:
> Wieso kam es denn um 11:00 herum dann plötzlich zu den Oszillationen in
> der Frankreichstrecke, der Strang war ja am abwechslungsreichsten, was
> muss denn da um 11:00 an- bzw ausgehen, massenhaft ? Waren das
> infizierte Anlagensteuerungen, Ladesäulen, Computerupdates ?

Ab einer gewissen Netzgröße ist das mehr oder weniger normal:

https://www.google.com/search?q=Interarea-Schwingungen
https://www.google.com/search?q=netzpendelungen

Spanien liegt bzgl. der Topologie und der Anbindung des Netzes halt 
schlecht, und der Franzose sperrt sich auch gegen dickere Tampen nach 
Spanien, AKWs sind halt unflexibel und gehen von viel rauf runter putt.

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Meinst du mit AKW sind unflexibel und gehen putt den normalen 
Lastfolgebetrieb?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Am 14.05.2025 17:47  schrieb ich im 
Beitrag "Re: Test aktuelle Netzfrequenz"
Und die 10 Jahre alte 65km-bidirektionale-IGBT-320kV-HVDC zwischen
Frankreich (Baixas, westlich von Perpignan) und Spanien (Santa Llogaia,
südwestlich von Figueras, 2*? 1000MW von Siemens, meine "speziellen
Freunde").
Wie hat denn diese auf den Vorfall reagiert? Als vorher 1000MW nach
Frankreich flossen und plötzlich ab 12:33:17 der Phasenwinkel zwischen
FR und ES massiv anstieg?
Wurde die Transport-Richtung geändert (geht angeblich innerhalb 150ms)?
Nahezu parallel dazu verläuft die 1x 400kV-AC-Leitung Le Soler - Vic.
Die DC-Leitung wurde als letzte um 12:33:24 getrennt, die AC-Leitungen
3-5 Sekunden vorher.
{Zitat-Ende}

Seite 12 des entso-e_incident_report_ES-PT_April_2025_06.pdf:

Finally, at 12:33:23.960, the electrical separation of the
Iberian system was completed by the tripping of the
HVDC lines that transmitted power from Spain to France
due to constant power mode at this time, and all system
parameters of the Spanish and Portuguese electricity
systems collapsed.

Und jetzt lese ich auf Seite 56, dass der Automatikmodus manuell 
abgeschaltet wurde, wodurch konstant 1 (oder 2*1?) GW von Spanien nach 
Frankreich flossen, auch als das Netz am Zusammenbrechen war und 
dringend gestützt werden hätte sollen:
The subsequent switch to constant power mode was
applied by the control room at 12:09, when the oscil-
lation amplitude was just decreasing. This decision
was made by RE/RTE with the aim to further improve
the damping. After the power mode was switched to
constant power, an additional action was the change of
the P set point by increasing it to 1,000 MW in the export
direction from the Spanish perspective. {d.h. nach Frankreich}

Der DC-Link hätte die Richtung innerhalb von 150ms umkehren können, wenn 
er im Automatik-Modus gewesen wäre.

Wenn ihr mich fragt: lauter Spezialisten am Werk.
Die tappen immer noch voll im Dunkeln.

Im Bericht kommt das Wort unknown sieben mal vor, siehe z.B. Seite 102 
und 108.
Causes are not included in the table as they are unknown in most cases.

the cause and exact location of these events remain unknown

In the 400 kV generation substation (GS) 1 — Badajoz, an
evacuation line tripped at 12:33:16.460 for unknown reasons.

A PV power plant connected to it, 400 kV TS 2 — Badajoz,
tripped at 12:33:16.820 for unknown reasons. At the
time, the plant was injecting 145 MW into the grid.

The cause of the blackout was still unknown.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Frank D. schrieb:
> Meinst du mit AKW sind unflexibel und gehen putt den normalen
> Lastfolgebetrieb?

"Als mögliche Ursache für die Korrosionsprobleme wird ein erhöhter 
Sauerstoffanteil in den Kühlwasserleitungen gesehen. Dieser entsteht 
möglicherweise dadurch, dass die Leistung der Kraftwerke in Frankreich 
bei laufendem Betrieb verändert wird, etwa um auf die Einspeisung 
erneuerbarer Energien oder Nachfragespitzen zu reagieren."

https://www.swp.de/panorama/atomkraft-in-frankreich-sorge-vor-neuen-korrosionsproblemen-an-franzoesischen-akw-78115481.html

https://www.handelsblatt.com/politik/international/energie-erneute-korrosionsprobleme-koennten-franzoesische-akw-lahmlegen/100134499.html

"Ein weiterer Faktor ist die Anzahl der Zyklen, die mit den Anlagen
gefahren werden können. Jeder Lastzyklus belastet das Material und
führt bei häufiger Wiederholung zu Materialermüdungserscheinungen.
Die KKW wurden bei ihrer Konstruktion für eine bestimmte maximale
Anzahl an Zyklen ausgelegt.
Im oberen Lastbereich – z. B. einer Absenkung der Leistung von 100 % der
Nennleistung auf 80 % und wieder zurück (100-80-100) – ändern sich
Kühlmittel-temperatur und -druck kaum. Daher sind die Kraftwerke für bis
zu 100.000 solcher Zyklen ausgelegt. Im unteren Lastbereich steigt
jedoch die Wechselbelastung der Komponenten an und die maximale
Zyklenzahl nimmt stark ab.
Der Zyklus 100-40-100 darf nur 12.000-mal durchfahren werden.
Für den Zyklus Nennlast-Nulllast-heiß-Nennlast (100-0-100) wird 400-mal
als maximal zulässig angegeben. Bei einer Lebensdauer des Kraftwerks von
40 Jahren entspräche dies 10 dieser Vorgänge pro Jahr."

https://www.itas.kit.edu/pub/v/2017/grca17a.pdf

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Hätte man die Spannung nicht einfach durch eine größere Lastzuschaltung 
wieder runterbringen können ? Stausee hochpumpen, Wasser erhitzen, 
Propeller drehen, anstatt Blindleistung zwischenzuspeichern ? Vielleicht 
gab es eine Kochsendung im Fernsehen um 11uhr und alle haben die 
Mikrowelle gleichzeitig auf mittlere Stufe oder haben die Kühlschränke 
synchron das Enteisungsprogramm gestartet, Klimananlagen gestartet ... 
als man das Modul der Russen an die iSS angeschlossen hat, haben deren 
Düsen mal eben kurz die ganze Station ins Taumeln gebracht, 
Softwarefehler, nicht bös gemeint.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Frank D. schrieb:
> Meinst du mit AKW sind unflexibel und gehen putt den normalen
> Lastfolgebetrieb?

Wenn jetzt die Semantik beachtet werden würde, könnte man auch ein Sinn 
hinter deinen Hirnwellen vermuten!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Carypt C. schrieb:
> Hätte man die Spannung nicht einfach durch eine größere Lastzuschaltung
> wieder runterbringen können ?

Ein Kurzschluss hätte kurzfristig ordentlich Last ins Netz gebracht!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Torsten B. schrieb:
> Im Bericht kommt das Wort unknown sieben mal vor,

Vielleicht haben die stromspeichernde Kobolde im Netz eine dicke Party 
gefeiert, die etwas aus dem Ruder lief?  Die Strompolizei konnte 
vielleicht nicht eingreifen, weil diese nur für die Schiffahrt, also die 
großen Ströme, zuständig ist?   ;)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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G. K. schrieb:
> Ein weiterer Faktor ist die Anzahl der Zyklen,...

Wobei die Zyklen eine Vorgabe aus der Politik waren und beim Bau 
daraufhin die KKW ausgelegt wurden. Der Stand der Technik läßt auch 
deutlich mehr Wechselbelastungen zu, kostet halt mehr. Es baut auch 
keiner Carbon-Keramik-Bremsscheiben in sein Auto ein, wenn er nicht 
muss.

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:

> Wobei die Zyklen eine Vorgabe aus der Politik waren und beim Bau
> daraufhin die KKW ausgelegt wurden. Der Stand der Technik läßt auch
> deutlich mehr Wechselbelastungen zu, kostet halt mehr. Es baut auch
> keiner Carbon-Keramik-Bremsscheiben in sein Auto ein, wenn er nicht
> muss.

Quelle?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Zum Beispiel die Studienunterlagen zur Kernkraftwerkstechnik (Prof. 
Schäfer, Prof. Rouvel, Prof Wagner, TUM), die natürlich von vielen 
ausländischen Studenten besucht wurden und das gelernte nun im Ausland 
umsetzen. Das sind agilere Kraftwerke und die Entwicklung der 
Transmutation wird vorangetrieben. Damit hat das viele parallelen zum 
Transrapid.

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:
> Zum Beispiel die Studienunterlagen zur Kernkraftwerkstechnik
> (Prof.
> Schäfer, Prof. Rouvel, Prof Wagner, TUM), die natürlich von vielen
> ausländischen Studenten besucht wurden und das gelernte nun im Ausland
> umsetzen. Das sind agilere Kraftwerke und die Entwicklung der
> Transmutation wird vorangetrieben. Damit hat das viele parallelen zum
> Transrapid.

Kosten?

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Frankreich hatte seine Energieversorgung stark an Kernkraft orientiert. 
Die Kraftwerke mussten dafür in der Lage sein die Leistung an den Bedarf 
anzupassen. So war der Plan und so wurde er auch umgesetzt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Frank D. schrieb:
> Frankreich hatte seine Energieversorgung stark an Kernkraft orientiert.
> Die Kraftwerke mussten dafür in der Lage sein die Leistung an den Bedarf
> anzupassen. So war der Plan und so wurde er auch umgesetzt.

Richtig, und darauf auch das gesamte Netz mit den Eingreifmöglichkeiten 
ausgestattet, um auf diverse Notfälle eingerichtet zu sein.
Anders, aber ähnlich sicher wie in DE.
Nicht nur einmal hat das französiche System DE förmlich vor einem 
grösseren Ausfall gerettet, profitiert aber auch von DE.

Portugal baut voll auf EE, macht aber wenig national zur Vorsorge bei 
Ausfall, sondern verlässt sich gerne auf Spanien, das sich dagegen 
wehrt..
Und Spanien selber macht auch viel auf EE und national etwas mehr, aber 
verlässt sich doch lieber auf FR..
Ist eben billiger.
Klar, dass es da zu Reibereien kommt und FR eher gegen weitere 
Übertragungskapazitäten ist.

Polen hat es auch noch nie gepasst, dass DE Windstrom im Norden ins 
polnische Netz presst und weiter südlich wieder raussaugt, weil bei uns 
noch Leitungen fehlen.
Und hat dann kurzerhand Phasenschieber eingebaut..

AT hat wenig Lust zu teuren Kraftwerken auf eigene Kosten, lieber mehr 
Strom aus DE ziehen und auch nach DE einspeisen, als die weiteren 
deutschen Leitungen nach den überdimensionierten Netzkoppelstellen 
zwischen DE-AT konnten.
Also lief in AT ein Ersatzkraftwerk auf deutsche Kosten.
Oder DE musste ein Kraftwerk in IT vorhalten, um AT billig zu versorgen.

Vieles ist einvernähmlich oder per EU-Gericht entschieden, aber lange 
nicht alles.
An sich fehlt noch die Teilung von DE in eine nördliche und eine 
südliche Netzzone..

von Christoph M. (mchris)


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Passend zum Thema .. die Echtzeit Stromflusskarte:
https://app.electricitymaps.com/map/zone/DE/24h/fifteen_minutes

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Vielleicht haben die stromspeichernde Kobolde im Netz eine dicke Party
> gefeiert, die etwas aus dem Ruder lief?  Die Strompolizei konnte
> vielleicht nicht eingreifen, weil diese nur für die Schiffahrt, also die
> großen Ströme, zuständig ist?   ;)
Ist hier Maxwell's Dämon gemeint, der zeigen das es eben Statistik ist 
und es in seltenen Fällen auch mal ganz anders kommt ;-) ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Maxwellscher_D%C3%A4mon

Halt ein Beispiel das es, wenn man "fragwürdige" Parameter wie lokal 
zulässige Netz-Überspannungen zulässt, sich auch Zustände einstellen, 
die man nicht schnell ausregeln kann. Für das Fahrprinzip "Bremse - Gas" 
braucht es dann doch "Carbon-Keramik-Bremsscheiben" auf Dauer.

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Ralf X. schrieb:

> AT hat wenig Lust zu teuren Kraftwerken auf eigene Kosten, lieber mehr
> Strom aus DE ziehen und auch nach DE einspeisen, als die *weiteren*
> deutschen Leitungen nach den überdimensionierten Netzkoppelstellen
> zwischen DE-AT konnten.

Aber Stromimporte sind doch total böse.

BTW: Ist der 380KV-Ring in Österreich mittlerweile fertig?

von Oliver S. (oliverso)


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Ralf X. schrieb:
> Und Spanien selber macht auch viel auf EE und national etwas mehr, aber
> verlässt sich doch lieber auf FR..

Wie ja nun für jeden in Zusammenhang mit dem Vorfall erkennbar wurde, 
gibt es zwischen F und ES genau eine einzige ziemlich dünne Leitung. Da 
von „sich auf F verlassen“ triffts wohl dann doch nicht.

Oliver

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> BTW: Ist der 380KV-Ring in Österreich mittlerweile fertig?

Die sind wohl auch davon abhängig, bis .de die zeiten der 
Reichssammelschiene hinter sich gelassen hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichssammelschiene

BTW, hier wird weiter fleissig an der Trasse gebaut, werd mal wieder ein 
Foto-Update einstellen müssen.

Beitrag "Fotos Strommast"

: Bearbeitet durch User
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