Hallo, ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema SoM/SoC, da mich das sehr reizt (insbesondere ARM-Architektur in Verbindung mit Linux), und einige Ideen hätte, was man mit dieser Plattform anstellen kann. Primäres Ziel ist, eine Linux-Distribution zu erstellen, die auf einem Gumstix-verdex-Board (mit XScale PXA270) einsetzbar ist, ggf. ergänzt um zusätzliche Tools und Treiber. Anfänglich läuft es wahrscheinlich auf ein Herumexperimentieren heraus, aber es soll schon zielgerichtet sein, so dass man im Ergebnis etwas sinnvolles damit anfangen kann (sei es nun Haus-/Fahrzeugautomatisierung oder anderes), ohne jedes Mal das Rad neu erfinden zu müssen. Da ich beruflich entfernt mit dem PXA270 zu tun habe, ist ein gewisses Know-How vorhanden. Leider sind die Trizeps-Module von Keith & Koep (so wie die meisten anderen XScale-/PXAxxx-Module) für Privatleute nicht zu bekommen, lediglich Gumstix bietet da mit den verdex-Boards etwas. Unter dem Gesichtspunkt ist für mich der Preis auch eher sekundär, und selbst entworfene Hardware ist an dieser Stelle einfach nicht realistisch. Ich würde gern wissen, ob Interesse oder Bedarf besteht, diese Module für die Allgemeinheit nutzbar zumachen. Sie sind es zwar bereits out-of-the-box, aber mir schwebt ein (gepatchter) 2.6er-Standard-Linux-Kernel vor, ergänzt um eine extrem abgespeckte Debian-Distribution (mit Bin-Utils, Entwicklungswerkzeugen, auch ein X-Server wäre denkbar). Beides bringt ARM-Unterstützung und damit beste Voraussetzungen mit. Eine Idee ist, das komplette System (außer den Bootloader) auf CF-Disk/SD-Card unterzubringen, da es so einfacher handzuhaben ist und (fast) keinen Beschränkungen unterliegt. Den Vorteil in dieser Kombination sehe ich darin, dass die PXA270 einerseits sehr verbreitet sind (und auch schon erfolgreich in Hobbyprojekten eingesetzt wurden), und dann zusammen mit einem Standard-Linux andererseits für viele interessant wird. Ich bin mir sicher, dass man auf diesem "geschnürten Paket" hervorragend aufbauen kann, zumal einem die ganze Linux-/GNU-/OSS-Welt offensteht. Das Vorhaben könnte man natürlich im stillen Kämmerlein realisieren, schöner wäre es aber, wenn das ein kleines Community-Projekt würde (mit Leuten aus dem Linux- und Mikrocontroller-Bereich). Ich könnte mir vorstellen, dass da ganz brauchbare Dinge herauskommen. Einige Ressourcen existieren bereits, aber das kann man bestimmt noch ausbauen und kanalisieren. Ich habe nicht die Illusion, dass sich da innerhalb kürzester Zeit etwas Verwertbares ergibt. Aber vielleicht kann man ja Leute lose zusammenbringen (via eines Forums, Wiki, o.ä.), so dass eine gewisse Eigendynamik und ggf. auch neue Projekte entstehen. In dem Zusammenhang könnte man natürlich eine Sammelbestellung bei Gumstix machen, allerdings bringt das preislich (bis auf die Versandkosten) keinen Rabatt. Hauptaugenmerk soll auf der gemeinsamen Entwicklung liegen. Was haltet Ihr von der Idee? Gibt es jemanden, den ein solches Projekt reizen würde? Ich bin auf Anregungen und Kritik gespannt! Gruß Jens P.S.: Ich wollte keinen der bestehenden Threads hijacken, daher an dieser Stelle noch Links zu verwandten Themen: Beitrag "Hausautomatisierung mit Embedded Linux" Beitrag "PXA270 Mikroprozessorboard" Beitrag "XScale Pentium-M Schaltungsdesign / Projektmitarbeit" Außerdem noch ein paar Ressourcen: http://gumstix.com/ http://docwiki.gumstix.org/Main_Page http://docwiki.gumstix.org/Verdex http://www.pabr.org/pxarc/1.2/doc/pxarc.en.html http://www.davehylands.com/gumstix-wiki/ http://www.pegasushabproject.org.uk/ http://sourceforge.net/projects/gumstix http://aloriel.no-ip.org/uploads/2006/06/2006-06-20_Gumstix_how-to.pdf
Jens wrote: > ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema SoM/SoC, da mich > das sehr reizt (insbesondere ARM-Architektur in Verbindung mit Linux), > und einige Ideen hätte, was man mit dieser Plattform anstellen kann. Das würde mich mal näher interessieren. Das Ziel kann ja nicht sein, Du willst Linux laufen lassen, sondern Du willst ne Anwendung programmieren, die unbedingt Linux benötigt. Also was willst Du dann mit dem Linux alles anstellen? Ich entwickele meine Anwendungen immer problemorientiert und nicht danach, was da intern drin abläuft (Linux), das ist dem Benutzer nämlich vollkommen schnurz. Peter
GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem. Also durchaus nützlich für alles, was man auf oder mit einem Computer tun möchte. Ich weiß, dass es auf dieser Architektur läuft, es existieren Treiber für die Gumstix-Hardware, es eignet sich für jegliche Art von Entwicklung (da OSS). Welche Anwendung soll denn da nicht drauf laufen können? Von daher ist die Wahl doch eine naheliegende. Oder ich verstehe die Frage nicht. Jens
Bevor du dir zuviel Arbeit machst: openembedded(http://www.openembedded.org/) unterstützt die gumsticks als Zielplattform, http://www.openembedded.org/filebrowser/org.openembedded.dev/conf/machine Da hast du dann ein komplettes cross-compile environment für die Gumsticks (auch leicht über ein Config-File an verschiedene Hardwareversionen anpassbar) Dann schnappst du dir eine auf OE aufbauende Linux-Distribution, z.B. http://www.angstrom-distribution.org/ Die entsprechend Kompilieren lassen, fertig. Da sind dann auch gleich passende Startscripts etc dabei, ist dafür vorbereitet mit wenig/keinen Schreibzugriffen auf den Flash-Speicher auszukommen. Und du hast gleich einen gigantischen Satz an Applikationen die bereits wenn nötig gepatched und für den µC-Einsatz vorbereitet sind. Üblicherweise nur kompilieren lassen und mit ipkg einspielen, fertig. Ach ja, und für diejenigen die auf den Grasshopper warten, OE gibts auch für den AVR32 / STK1000. Sollte sich auch leicht an den Grasshopper anpassen lassen.
Jens wrote: > GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem. Also durchaus nützlich für > alles, was man auf oder mit einem Computer tun möchte. Nen Computer habe ich bereits (sitze gerade davor), brauche daher keinen selber zu bauen und der würde auch nicht annähernd die Leistungsfähigkeit eines gekauften erreichen. > Welche Anwendung soll denn da nicht drauf laufen > können? Das war ja gerade meine Frage, welche Anwendungen Du Dir dafür konkret vorstellst. Mikrokontroller setze ich da ein, wo ein großer Computer mit Bildschirm, Tastatur, Festplatte und allen Gedöns zu umständlich und teuer ist. Auch in der Firma haben wir nirgends MCs, wo Linux oder irgendein OS drauf läuft. Die ganze Fernsteuerung der Geräte und Anlagen erfolgt dann über CAN, Ethernet oder USB von nem handelsüblichen Windows-PC. Peter
Ok, jetzt verstehe ich. Ich hatte da verschiedene Anwendungsfälle im Sinn, insbesondere die anfangs erwähnten. Z.B. als Embedded-Server zur Hausautomatisierung, als Router-/MP3-/Video-Player, oder einfach als Entwicklungsplattform für Embedded-Systeme. Letzteres finde ich ziemlich spannend. Ich arbeite im Automobil-Umfeld, da werden diese Art von Systemen beispielsweise für Fahrerassistenz, Fzg-Diagnose usw. eingesetzt. Daher meine Idee, im ersten Schritt das vorinstallierte OpenEmbedded durch einen Standard-Kernel und eine Distribution mit Paketverwaltung zu ersetzen, um ein einfach handzuhabendes System zu haben. Gleichzeitig würde das schon einen netten Lerneffekt mitbringen. Es geht mir anfangs nicht um den konkreten Anwendungsfall, eher darum, mit dem System zu experimentieren. Die meisten flanschen auch erstmal ein LCD an ihren AVR an -- nicht, weil es das Projekt schlechthin ist, sondern weil man damit das System kennenlernt, und man ein funktionierendes LCD später immer brauchen kann. Ich arbeite jeden Tag mit den Teilen, und hatte die Vorstellung, andere könnten das auch spannend finden. Daher die Bestrebung, das ganze hobbytauglich zu machen. Ist ja nicht schlimm, wenn der Bedarf nicht da ist. Evtl. spricht sowas auch eher die Linux-Community als die Elektronikbastler an. Ich werde das auf jeden Fall (aus eigenem Interesse) weiterverfolgen. Jens
Jens wrote: > Ich arbeite im Automobil-Umfeld, da werden diese Art von > Systemen beispielsweise für Fahrerassistenz, Fzg-Diagnose usw. > eingesetzt. Das ist bestimmt aufgrund der hohen Stückzahlen eine schöne Spielwiese für Speziallösungen. > Es geht mir anfangs nicht um den konkreten Anwendungsfall, eher darum, > mit dem System zu experimentieren. Das hatte ich schon vermutet. Es wird also noch ein langer steiniger Weg zu einer konkreten Anwendung sein. > Die meisten flanschen auch erstmal > ein LCD an ihren AVR an -- nicht, weil es das Projekt schlechthin ist, > sondern weil man damit das System kennenlernt, und man ein > funktionierendes LCD später immer brauchen kann. Da dürfte der Weg zu einer konkreten Nutzung aber weitaus kürzer sein und auch der Aufwand viel geringer, als für ein Linux. > Ist ja nicht schlimm, wenn der Bedarf nicht da > ist. Kann man so nicht sagen. Ein nacktes Linux ohne eine Anwendung hat aber warscheinlich keinen hohen Reiz. > Evtl. spricht sowas auch eher die Linux-Community als die > Elektronikbastler an. Ich denke auch, daß es mehr die beruflichen Softwareentwickler, als die Bastler anspricht. Die Bastler wollen lieber LEDs blinken und Motoren drehen sehen. Peter
Hi Jens! Ich find das super - bin dabei! Ich würde gerne etwas in Richtung wie Ardunio.cc machen. Aber eben mit mehr Mhz und Hardware Features. Am liebsten per Scriptsprache programmierbar. Auf jedenfall mit eienr schönen API und am besten plus dazugehörige (open soruce) IDE...
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