Guten abend am letzten Tag des Jahres an alle. Ich habe hier von einem Abrisshaus ein Kollektorfeld mit 6 x 1,5 Meter Vakuumröhrenkollektor in nahezu neuwergigem Zustand, 2 Getriebemotoren mit viel Power und 24 Volt Betriebsspannung, ein paar kleine Solarzellen aus Gartenleuchten, ein STK500, Kleinkram zum Motorsteuern und bis Mitte Februar Zeit, wegen Kurzarbeit in der Firma, wenn die ARGE nicht irgendwelche Weiterbildungsmaßnahmen anberaumt. Nun aber zur Sache: Die 6 Röhren habe ich auf ein Gestell gebaut, das mit den 2 Motoren nahezu in Halbkugelform geschwenkt werden kann. Die 4 kleinen Solarzellen habe ich mit ein paar kleinen OP Schaltungen an die ADC Eingänge eines ATmega16 gehängt und jeweils oben, unten, links und rechts am Kollektorfeld angebracht. Solange die Sonne irgendwie sichtbar ist, führt der Mega16 das Kollektorfeld auch einigermaßen mit kleinerem Schwingen der Sonne nach. Nun ist mir aber bei der Solaranlage auf dem Haus aufgefallen, das auch bei stärker bedecktem Himmel noch bis zu 30°C für die Heizungsunterstützung aus den Flachkollektoren auf dem Dach kommen. Mein Röhrenfeld steht aber weit abgewand und kommt gar nicht auf die Idee, sich in die Sonne auszurichten. Also habe ich die Grenzwerte für die Spannungsdifferenzen zwischen den Solarzellen verkleinert um schneller zu reagieren. Das Feld ist einfach nur planlos hin und hergefahren. Nun die Frage an die Spezies unter euch: Gibt es für den Privatmann beschaff- und bezahlbare Detektoren, die Infrarotstrahlung detektieren und mir so helfen könnten, mein Kollektorfeld nach der stärksten Infrarotquelle auszurichten ?? Das ganze ist "nur" Zeitvertreib, damit ich zwischen Bewerbungen schreiben, auf einen Anruf aus der Firma warten, das doch noch ein größerer Aufrag reingekommen ist und Weiterbildungsangebote anschauen, nicht im Kopf einroste. Wenn es denn dann mal richtig gut klappt, dann kommt die Energie dann über den 2. Wärmetauscher unten im Solarspeicher in die Heizungsanlage. (Bisher ist bei mäßig Sonne bis zu 75°C bei Ausrichtung auf die größte Beleuchtungsstärke möglich. Leider muß ich mit dem Experiment bisher die 15000 Ltr. Wasser in der Regenzisterne heizen, weil ich erst die Technik sauber laufen haben will, bevor ich den Kollektor "ans Haus" anschließe.) So, nun her mit den Ideen für die Infrarotausrichtung. Guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr. Der Ökofuzzi.
Röhrenkollektoren haben doch gerade den Vorteil, dass sie aus allen Richtungen die Wärmestrahlung aufnehmen können. Was willst du die noch nachführen? Ansonsten würde ich das wie bei Photovoltaikanlagen mit Sonnenstandstabellen machen.
Nicht ganz aus jeder Richtung, die Kollektoren hier haben in der Röhre so eine schwarze gewellte Platte an dem Rohr für das Medium in der Mitte und sind nur ca. 100° weit reflektierend beschichtet unten. Das mit der Sonnenstandstabelle klingt gut, aber dann muß ich ja mit Gebern, Uhrzeit und solchen Parametern arbeiten. Soweit bin ich aber noch nicht mit dem Programmierwissen. Der Ökofuzzi
Gerade bei Röhrenkollektoren lohnt eine Nachführung nicht. Man sucht sich bei der Montage aus, ob man maximalen ertrag im Jahresverlauf haben will, oder maximale Leistung im Winter, und baut die Kollektoren entsprechend an. Ansonsten: Die Sonne gehört zu den bemerkenswerten Dingen mit guter Zuverlässigkeit - sie geht jeden Morgen auf und wander über den Himmel, man kann die Uhr damach stellen.... Also kann man auch per Uhrzeit nachführen. Aber keine Dreh-Mechanik überlebt die ca. 30 Jahre die so ein Kollektorfeld durchhalten sollte. Man baut sich also einen Sollbruchstelle mit einzukalkulierendem hohem Reparaturaufwand.
Ob vielleicht ein Wärmefühler im Brennpunkt eines Parabolspiegels dazu ausreicht? Also beispielsweise ein DS18B20 ("B" - 12bit, ca. 0.1°C Auflösung) im vormaligen LNB-Gehäuse, und im Brennpunt der von einer ausedienten Sat-Schüssel gesammelten Wärme-Strahlung? Möglicherweise ist ein zweiter identischer Sensor erforderlich, der die Temperatur des LNB-Gehäuses (also die momentane Lufttemperatur misst). Zur Positionierung wird dann die Differenz zwischen beiden Sensoren ausgewertet. MfG
Drehe deine Kollektoren mit einem kleinen Synchronmotor in 12h um 180°, entgegengesetzt der Erddrehung, d.h. nach Westen. Wenn es dunkel ist, drehst du sie mit einem anderen Motor wieder in die Ausgangsposition zurück. Läuft ohne Sensor und sehr genau. B.
Hallo Bernadette, das muß ich mal ausprobieren ... Allerdings habe ich keinen Synchronmotor der die ca. 30 kg der Konstruktion bewegen kann. Aber wenn ich einen Timer im Mega16 laufen lasse, der alle 60 sek. den Getriebemotor für x sec. laufen lässt, sollte das auch klappen ... Dann noch mit den 4 Zellen feststellen, das nicht nur eine Wolke dunkel macht und bei völliger Dunkelheit bis auf Endschalter zurück in Ruhestellung. Ich werde mir die Idee mal durch den Kopf gehen lassen. Ökofuzzi
Ökofuzzi schrieb: > .... Aber wenn > ich einen Timer im Mega16 laufen lasse, der alle 60 sek. den > Getriebemotor für x sec. laufen lässt, sollte das auch klappen ... Lass deinen Motor lieber jede halbe Stunde für einen Moment laufen, das verlängert die Laufzeit, und bei deinen Röhren wirst du eh keinen Unterschied bemerken... nitraM
Erst mal vorab: wir bauen thermische Solaranlagen nebenberuflich. Was für Kollektoren sind das denn (Hersteller, Typ oder Foto)? Es gibt viele unterschiedliche Typen und Aufbauten dieser Teile. Wie hast du die denn angeschlossen, dass die nachführbar sind? Dir ist schon bewusst, dass die flexiblen Schläuche -30°C bis +230°C und 10 bar Druck aushalten müssen? Die Anlage fällt unter die Dampfkesselverordnung http://beck-online.beck.de/default.aspx?vpath=bibdata%2Fges%2FDampfkV%2Fcont%2FDampfkV.htm und darf nur von zugelassenem Personal gebaut werden. - nur so zur Kenntnisnahme, das Ding kann gefährlich werden - Normalerweise musst du die Röhren nicht nachführen, aufgeständert auf 60° und Ausrichtung ca. 10° nach Westen (von Süden aus gesehen) sollte den optimalen Ertrag liefern. Zu beachten ist auch die Durchflussmenge durch das Kollektorfeld, das hängt natürlich stark vom Typ ab.
Die Richtung (Azimut) und Höhe der Sonne errechnet sich aus dem geographischen Ort. Die Genauigkeit die man zur Kollektorsteuerung braucht erreichte man in der Schifffahrt schon vor 200 Jahren.
Thilo M. schrieb: > und darf nur von zugelassenem Personal gebaut werden. Ja, wenn du als Firma sie baust. Wenn er das für sich selbst baut, ist er selbst dafür verantwortlich. Da greift deine Dampfkesselverordnung nicht. > dass die flexiblen Schläuche -30°C bis +230°C und 10 bar Druck aushalten > müssen? Das allerdings sollte ihm bewusst sein. > Normalerweise musst du die Röhren nicht nachführen, aufgeständert auf > 60° und Ausrichtung ca. 10° nach Westen (von Süden aus gesehen) sollte > den optimalen Ertrag liefern. Mein reden von Anfang an.
Ein Nachführen wird sich für die Normalen Kollektoren nicht lohnen. Da nimmt man lieber einen mehr, ggf. auch einen nach Südosten, und einen nach Südwesten. Sinnvoll wäre es höchstens wenn man wirklich Focussierende Kollektoren hat, also so einen Art Parabolrinne. Nachführen muß man da aber nur mit der Jahreszeit, und das nur recht wenig. Sonst gilt vermutlich auch da, lieber etwas mehr Fläche als die Drehmechanik. Ab einer gewissen Größe wird die Dampfkesselverordnung auch dann greifen, wenn man das privat aufbaut, denn gefärdet sich und ggf. auch Passanten.
Sollte das mit dem Motor ein paar Sekunden laufen lassen zu ungenau werden, dann verpass der Achse einen Potentiometer oder Incrementalgeber. Dann weisst Du immer genau, an welcher Position Du gerade bist. Wenn Du es noch genauer haben willst, dann passt Du Dich der Sommer/Winterzeit an, indem Du an einem sonnigen Tag die ermittelte Position halbstündlich abspeicherst und sie an einem bewölkten Tag einfach blind wiederherstellst. :c)
Schaffen das die Bienen nicht auch, indem sie mit nem Polfilter und sichtbarem Licht arbeiten ?
Diffuse Strahlung hat keine Richtung, also gibts auch nichts nachzuführen. Gruß, Nick
Gerd B. schrieb: > Schaffen das die Bienen nicht auch, indem sie mit nem Polfilter und > sichtbarem Licht arbeiten ? Aber die leben nur ein paar Wochen, wer soll die dauernd austauschen? :-)
Also wenn's um die Nachführung mit berechnetem Sonnenstand geht: Beitrag "Sonnenstandberechnung mit Atmega 8" Trotzdem würde ich thermische Kollektoren nicht nachführen.
Die Sonnenposition kann man sich ausrechnen: http://rredc.nrel.gov/solar/codesandalgorithms/spa/ Dass es bei diffuser Strahlung nichts nachzuführen gibt, unterschreib ich - allerdings ist die von Wolken gestreute Strahlung selten ideal diffus, hat immer noch eine starke Richtungskomponente. Ausserdem kann man mit einer Nachführung die projizierte Kollektorfläche konstant halten. Für eine thermische Solaranlage gilt aber nach wie vor: KISS-Prinzip beachten(http://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip)! Das Ding soll ja nicht nur einmal funktionieren, freuen und fertig, sondern eigentlich willst Du dass das Ding Jahrzehnte mit minimalem Aufwand funktioniert und liefert. Ein statischer Aufbau mit dafür besserer Isolation kann besser funktionieren als ein bewegter Aufbau! Wenn es deine Steckenpferd-Bastel-Anlage ist, und du unbedingt von ausgetrampelten Pfaden abweichen willst: es gibt im dt. Osten eine Gruppe Anlagen, die ohne Frostschutz im Wasser, dafür mit höherem Wirkungsgrad arbeiten. Der Kollektorteil ist ohne Wassertaschen und mit minimalem Flüssigkeitsinhalt ausgeführt. Bei Frostgefahr wird der Dachkollektor von der Anlage abgetrennt und das Wasser in die Dachrinne geblasen. Frostgefahr gebannt - Wirkungsgrad hoch. Wenn Du das jetzt noch betriebssicher ohne Pressluft hinbekommst, bist du König (Druckluft ist im Betrieb so ungefähr die teuerste Energieform, die es gibt...). Dann gab es mal folgende Website: http://www.websitewiki.de/Passivhaus-aktiv.de. Deren Solaranlage lief im Winter besser als die anderen, weil er mit warmen Wasser aus seinem Speicher vormittags (bei klarem Wetter!) per Knopfdruck die Schneeschicht von den Kollektoren tauen konnte, und nachmittags schon wieder mehr Energie im Speicher hatte als andere, weil deren Kollektoren immer noch betaut waren. Insgesamt mach es bei thermischen Anlagen meist mehr Sinn, diese auf optimalen Betrieb in der kältesten jahreszeit Jan/Feb auszurichten, als auf optimalen Betrieb im Juli/August, wenn Du eh nicht weisst, wohin mit der Wärme. (Obwohl auch hier wieder, 8 km von hier, der mittlerweile verstorbene Windrad/Solaranlagen/Wärmepumpen-Experte Heinz Schulz die überschüssige Wärme im Sommer "einfach" in den Lehmstock unter seinem Haus eingespeist hat, damit er des Winters die Wärme wieder herausholen konnte => http://www.baukosten.com/oeko004.htm) Du siehst, es geht noch eine Menge zu optimieren, aber das hängt vom Umfeld und den baulichen/geologischen Gegebenheiten bei Dir ab. Bei einer Solaranlage kann man sagen, daß diese einfacher und stabiler ausfällt, wenn man vorher ausführlich gerechnet hat - und umgekehrt. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, daß man sich das mehr als einmal überlegen sollte, diese bewegbar zu machen, und zu welchen Zweck (max. Ertrag, Stillegen bei Erreichen der Stillstandstemperatur, Unwetterschutz, Reinigung) Die Solarpositionsberechnung ganz oben kannst Dir trotzdem merken - für Heliostaten,etc ist diese ziemlich brauchbar.
Hallo Was spricht dagegen die diffuse Strahlung einfach zu blockieren und nur gerichtet an die solarzellen zu lassen? Ich würde die Solarzellen gegen Fotodioden austauschen und diese wiederum in kleine Pappröhrchen (Innen geschwärzt) einbauen. Dadurch erhälst du eine sehr gerichtete punktuelle Lichtquelle. Ausrichtung is dann relativ einfach da du eine schwächer beleuchtete Seite erhältst. Wenn alle Sensoren den gleichen Wert haben ist die Anlage optimal auf die Sonne ausgerichtet. mfg Richard noch ein frohes Neues Achja noch eine Frage an die Solarthermiebesitzer - Was macht ihr im Sommer mit der überschüssigen Wärme wenn der Puffer voll ist? Ich dachte an einen Paraffinspeicher aber 6,5 k€ für 4000l sind mir etwas zuviel ... Kennt ihr kostengünstigere Methoden oder Materialien ?
Wärmepumpe (Wasser-Wasser) und Wärmetauscherkörbe (1.5 .. 4m vergraben, Abstände zueinander 2m), da kann der Überschuss im Sommer unter die Erde verfrachtet und im Winter wieder geholt werden. Die billigere Variante wäre eine Zisterne, in die der Überschuss gefahren werden kann, mittels Wärmetauscher kan die Wärme der Wärmepumpe zugeführt werden. Das Alles macht natürlich nur Sinn, wenn die gesamte Heizung erneuert werden muss und sowieso Investitionen anstehen. ;)
Wow, da sind ja mächtig viele Antworten zusammengekommen ... Keine Ahnung, welcher Hersteller oder welche spezifische Ausführung. Es sind Glasrohre mit 100 mm Außendurchmesser, Innen sind die ca. 100° breit reflektierend beschichtet und innen ist ein 10er Röhrchen mit breiten, mattschwarzen, gewellten Flügeln. Es sind 6 Röhren, 1,5 Meter lang. Oben und unten sind die mit Überwürfen an ein Edelstahl Sammelrohr angeschlossen. Die mit Edelstahlgeflecht ummantelten Schläche haben 3/4" Innendurchmesser und im Moment Pumpe ich da mit wenig Druck und sehr wenig Durchfluß Wasser durch. Wenn ich gerade nicht mit den Kollektor "spiele", steht der hochkannt, ist leer und abgedeckt. Die Drehmechanik ist noch nicht so weit, das man die auf einen Betonsockel hinter das Haus (Ein Bauernhaus aus 1937 mit fast 2000 qm Wiese dahinter, Eigentum) stellen kann. bisher ist die Anlage erst so ca. 4 bis 5 Stunden der Sonne ausgesetzt gewesen und hat das Wasser in der Regenzisterne dabei von 10°C auf 16°C geheizt. (Es ist ein 15000 Ltr Becken unter der Garage, ca. halb gefüllt.) Für das Haus zu heizen habe ich eine Solaranlage mit 20,8 qm Kollektorfläche auf dem Dach, die hat eine Firma ausgelegt und aufgebaut. Ich werde mich aber mal mit den nötigen Schutzmechanismen auseinandersetzen. Auch die erwähnten Sonnenstandstabellen werde ich mal näher durchlesen. Vor allem muß ich sowieso mal mit meinem Heizungsbauer reden, wie die bestehende Anlage darauf reagieren wird, wenn ich da noch so "einen Brocken" zum Energieeintrag mit dranbastel. Ich weiß bisher nur, das die Röhrenkollektoren bei dem momentanen Wetter beim Spielen wesentlich mehr bringen, als die 20,8 qm Flachkollektor auf dem Dach. Der Ökufuzzi
Suche hier im Forum nach dem Thread: Sonne scheint oder Wolken ermitteln Da hat schon einer sowas gebaut Axel
Axel Düsendieb schrieb: > Suche hier im Forum nach dem Thread: > > Sonne scheint oder Wolken ermitteln > > Da hat schon einer sowas gebaut > > Axel Beitrag "Sonne scheint oder Wolken ermitteln"
Ökofuzzi schrieb: > im Moment Pumpe ich da mit wenig Druck und sehr > wenig Durchfluß Wasser durch. Dann werden sie wohl beim nächsten Frost kaputt sein. Da gehört Wärmeträger-Flüssigkeit rein. Ähnlich wie beim Auto, nur nicht auf Glykol-Basis.
... schrieb: > Ähnlich wie beim Auto, nur nicht auf > Glykol-Basis. Doch, das Zeug ist schon auf Glykol-Basis. Nur lebensmittelecht (wegen Wärmetauschern in Trinkwasserspeichern). Darum kostet es ein paar Euronen mehr. Die Frostschutzgrenze sollte auf max. -20°C eingestellt werden (mit Glykomat nachmessen).
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