Hallo HF-Spezis! Gegeben: Peaktech 2165 und Spule. Spule ist eine Ferritkern-Drossel. 18 Ohm Impedanz bei 1kHz, SEHR dünner Kupferdraht, Länge ca. 1.5 cm, Durchmesser ca. 0,3 mmm. Aufgedruckter Nennwert: 160 Microhenry. Keine Toleranzangabe. Problematik: Gemmessen wird mit dem o.g. LCR-Meter bei 1 kHz ein Wert von 129 Microhenry. D.h. erst zeigt das Gerät 154 Microhenry, und ab der nächsten Sekunde dauerhaft 129 Microhenry. Wenn ich aber jetzt einen Colpits-Oszillator aufbaue - mit 2 genau bekannten (da gut zu messenden und auf zwei Messgeräten gleiche Werte liefernden Folien-)Kondensatoren, ca. 200 und 100 nF - und mittels Oszilloskop die Frequenz des Schwingkreises ermittle und daraus L berechne, kommt eine Induktivitä von 154 Microhenry raus! Frequenz ist in dem Falle ca. 49,6 kHz Ist das LCR-Meteer defekt? Ich hab keinen Schimmer woran es sonst liegen könnte... L ist doch so gut wie garnicht frequenzabhängig und an dem dünnen Draht bzw. der hoher Impedanz kann der Unterschied ja wohl auch nicht liegen? Warum wird erst ein Wert im richtigen Bereich angezeigt - Zufall? Eine baugleiche 160 Microhenry-Drossel wird auch mit ca. 130 Microhenry bestimmt. Danke für Antworten im Voraus! Stardust
Sigi Stardust schrieb: > Ist das LCR-Meteer defekt? Nein. > Ich hab keinen Schimmer woran es sonst liegen > könnte... L ist doch so gut wie garnicht frequenzabhängig Doch, extrem sogar. Wir haben in der Firma ein Teil (ich glaube von Fluke), bei dem du die Messfrequenz (leider nur bis 1 MHz) einstellen kannst. Glaub' mir, ich habe schon alle möglichen Teile da zum Testen drangeklemmt, ich habe noch keine einzige Spule gefunden, egal ob Luftspule oder Ferrit oder Pulvereisen, die weniger Toleranzen und Frequenzabhängigkeiten gezeigt hätte als dein Exemplar hier.
OH Mann. DANKE für die Antwort! Irgendwie ernüchternd. Hätte ich auch selbst drauf kommen müssen. Aber ich war zu sehr in Idealvorstellungen gefangen :-) Gab ja schon mehrere Leute, die der Sache auf den Leim gegangen sind... z.B. Beitrag "Induktivität -> Was stimmt nun?", da hattest Du auch schon geantwortet. Das erste, was ich rausgefunden habe, ist, dass bei Kondensatoren eine enorme Abhängigkeit vom Typ besteht. Folienkondensatoren sind die einzigen, die sich halbwegs präzise messen lassen.... Und nun sind Induktivitäten mit Kern auch noch so übel unideal! :-( GRRRRR Hab gerade mal kurz nach Herstellerangaben zu den Messfrequenzen von Induktivitäten gegoogelt.... Tja, da sind meine beiden Frequenzen von 120 und 10k Hz wohl echt bescheiden :-) Eigentlich müßte der Hersteller solcher Messgeräte dass doch aber angeben? Allein die Antwort vom Peaktech-"Fachmann" zum nichtidealen Keramik-Kondensator und Abweichungen der Messwerte von (scheinbar) zu erwartenden war schon ganz schön dürftig: "Zu Ihrer zweiten Frage können wir aus der Ferne nur Vermutungen anstellen und gehen wir davon aus, dass dieses Verhalten etwas mit der Messmethode, der Prüfspannung oder der Prüffrequenz zusammenhängen könnte." KÖNNTE, LOL. Habs parallel über Google selbst detailierter recherchierern können... Kapazitäten und Induktivitäten sind ja mal echt ein Kapitel für sich. Irgendwie werden ihre uangenehmen (und tw. auch interessantesten) Seiten in Standardliteratur immer ganz schön unter den Teppich gekehrt, find ich. Gruß, Stardust
So, hab noch nen Oszi aufgebaut. Bei 400kHz ist die Induktivität schon bei 188 Microhenry. Damit wäre die Frequenzabhängigkeit für diesen Prüfling belegt.
Bau Dir doch einen Kennlinienschreiber für L(f). Dann kannst Du vielleicht die Kurven reproduzieren, die in den Datenblättern der Spulenhersteller angegeben sind (z.B. http://www.amidon.de/katalog.pdf). Auch L(I) könnte interessant werden ... wenn nämlich der Kern in die Sättigung geht.
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