Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flüssiger Stickstoff und Elektronik


von Mike S. (drseltsam)


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Hallo,

Ich habe hier ne Menge flüssigen Stickstoff, und frage mich, ob man 
damit nicht irgendwelche lustigen Experimente mit elektronischen 
Bauteilen machen könnte. Habt Ihr Ideen? Was würdet Ihr machen?

(Eins vornweg, nen Mikro reinzuwerfen wird lediglich zum Gehäusebruch 
führen)

von Philipp (Gast)


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von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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von spess53 (Gast)


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Hi

>Ich würde Eiscreme machen.

Einfach Finger reinhalten. Dann erledigen sich solche Anfragen von 
selbst.

MfG Spess

von Jupp (Gast)


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Am besten den Kopp reinhalten- hilft!

Jupp

von spess53 (Gast)


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Hi

>Am besten den Kopp reinhalten- hilft!

Der scheint schon geschädigt zu sein. Also dürfte keine Veränderung 
feststellbar sein.

MfG Spess

von hdd (Gast)


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Wie wärs mit Supraleitern?
Oder vllt. mal eine HighPower-LED reinhalten und schaun, bis zu welchem 
Strom man die bei der Kühlung betreiben kann.

von Mike S. (drseltsam)


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Supraleiter dachte ich auch, geht aber nur mit 
Hochtemperatursupraleitern und die hab ich nicht. Die Eiscreme Idee 
hatten wir auch schon, hehe. Das geht gut. LED hatte ich auch im Kopf, 
aber Stickstoff kühlt nicht wirklich gut, nur sehr tief. Man kann da 
durchaus den Finger reinhalten! Nur eben nicht lange (ne Sekunde ist 
kein Problem). Wenn man nämlich was warmes da reinhält, bildet sich ein 
isolierender Gasmantel darum, der für eine Weile den richtig kalten 
flüssigen Stickstoff abhält. Daher kann man damit nahezu nicht irendeine 
große Leistung drucklos kühlen, nur eben irgendwas sehr kalt machen...

von Detlev T. (detlevt)


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Viel kann man da wohl nicht mit machen. Lötstellen etc. gehen wegen der 
unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten leicht in die 
Brüche und so mancher Halbleiter wird nicht mehr oder zumindest nicht 
mehr gut funktionieren, weil die Ladungsträger "festfrieren".

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ein dankbares Versuchsobjekt wäre ein PowerMOSFET. Die funzen bei 
solchen Temperaturen noch gut und werden dann extrem niederohmig.
Problem ist natürlich die Wirkungs aufs Gehäuse.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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So viele blöde Antworten....echt ätzend.
Bloss nicht mal die eingefahrenen Wege verlassen, jeder, der was anderes 
macht/machen will, ist sowieso bekloppt :-(
Hab zwar im Moment auch keine Idee, trotzdem finde ich es gut, mal 
drüber nachzudenken. Es wird sich bestimmt was finden.

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Ich find die idee gut ne High Power LED da reinzutauchen :)
Wirkungsgrad steigt mit sinkender temperatur, nur keine ahnung ob die 
bei kanpp -200 grad noch funktioniert, ich wolltes schon immer mal 
ausprobieren aber bis jetzt hat sich die gelegenheit noch nicht ergeben. 
Wär schon interessant ne 3W LED mit 20W zu betreiben :P

von Mike S. (drseltsam)


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Wie gesagt, das wird vermutlich nicht wirklich gehen... 
Leidenfrosteffekt! Evtl. mit Kühlkörper. Spritzt aber vermutlich wie 
Hulle.

von Mike S. (drseltsam)


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So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen. Die hat 
erstaunlicherweise nur ihre Wellenlänge um 20 nm nach grün verschoben 
(cyan-->grün), ist aber nicht heller geworden, beim gleichen Strom. Ich 
dachte immer LEDs sind effizienter bei kalten Temperaturen...

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Naja die PC prozessoren bekommen sie auch runtergekühlt, und da wird die 
Leistungsdichte noch nen isschen höher liegen :) Kann schon sein, dass 
man einen Kühlkörper anbringen muss, aber einen versuch ists wert :D

von TestX .. (xaos)


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kannst mal ne high power led reinhalten..stellt sich nen netter effekt 
ein..wirste dann sehen ;)
p.s. danach ist das ding kaputt :D

von Axel K. (axel)


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nen Atmega uebertakten! Was bei PC prozzis hervorragend funzt sollte bei 
µCs ja auch gehen.

von Stefan H. (stefanhennig)


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Mike Strangelove schrieb:
> So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen.

Erstaunlich, wir haben das mal vor Jahren im Institut probiert und die 
LED ist einfach kaputt gegangen, es sah so aus, als ob die Bondingdrähte 
durch den Temperaturschock abgerissen sind.
Hast Du irgendwas besonderes getan, langsam abgekühlt, oder so? Oder 
sind die LEDs einfach mittlerweile alle weltraumtauglich?

Grüße,
   Stefan

von Dirk K. (knobikocher)


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Mike Strangelove schrieb:
> So, ich habe mal eine normale 5 mm LED reingehauen. Die hat
> erstaunlicherweise nur ihre Wellenlänge um 20 nm nach grün verschoben
> (cyan-->grün), ist aber nicht heller geworden, beim gleichen Strom. Ich
> dachte immer LEDs sind effizienter bei kalten Temperaturen...

Siliziumhalbleiter werden bei niedrigeren Temperaturen (Richtung 0 
Kelvin) zu Isolatoren!
Bei LEDs (GaAs ect.) bin ich mir nicht sicher, ob das auch so ist.
Bin aber der Meinung, das ist eine Merkmal aller Halbleiter.

von Purzel H. (hacky)


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Es sind die Fermiflaechen, welche einen P-N-Halbleiter ausmachen. Das 
besagt die thermische Population der Baender. Die Baender sind nun wegen 
der tieferen Temperatur nicht mehr gleich populiert, dh die 
Fermiflaechen verschwinden, der Halbleiter Effekt verschwindet.
FET sind eine andere Geschichte, ein anderer Wirkungsmechanismus. Die 
sollten gehen.
Das naechste Problem ist die Bonddraht kontaktierung. Basiert auf einer 
eutektischen Legierung gebildet aus Gold und Silizium. Wenn die 
Verbindung wegen thermischer Ausdehnung abreisst war's das dann auch.

von A. B. (funky)


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In einer der letzten C'ts haben die auch mit Stickstoff nen Rechner 
runtergekühlt. Ziemlich hoher Aufwand für einen naja-Effekt. Man muss ja 
aufpassen das nix kondensiert und es dadurch zu Kurzschlüssen kommt.

In der Molekularküche wird doch viel Stickstoff verwendet...kannst dir 
damit ja irgendwelche netten Sachen "kochen" :D

von Stefan O. (avrstefan)


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Grundsätzlich lassen sich damit alle Effekte beachten die 
Temperaturabhängig sind, z.B. elektronenmobilität in Halbleitern, 
besetzung des Leitungsbandes usw.
Tesa klebt noch nachdem er gekühlt wurde, manche Billigprodukte nicht 
mehr! Aus Bier kann man angeblich gutes Eis machen.
Aber FET's sind ganz lustige Spielobjekte!

von Sven (Gast)


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GaAs zeigt unter extremer Abkühlung sonderbare Effekte.

Wenn man eine grüne GaAs-LED mit einer Konstantstromquelle betreibt, 
wird man bemerken, dass beim Eintauchen in flüssigen Stickstoff die 
Flusspannung der LED ansteigen wird (8-9 V). In diesem Zustand 
verkraften die LEDs bis zu 400 mA Strom, was gut 3-4 W entspricht. :)

Die Spannungsänderung an der LED kann man detektieren und so 
Füllstandsanzeigen für Flüssigstickstoff bauen. Das gibt es bereits als 
Patent.

Viel Spass beim Experimentieren!

Sven

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