Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Berechnung Stromstärke Kondensator DC


von Tom M. (br00k3n)


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Hallo,

ich habe eine Frage, wie kann man sich die Formel i= Io*e^(-t/tau) 
herleiten? Warum verwendet man hier eine e-Funtion?
Und gibt es irgendeine Herleitung für tau oder wurde das durch Proben 
ermittelt?

Entschuldigt bitte mein Unwissen, aber ich kann wirklich nichts zu dem 
Thema finden.

Gruß

Tom

von Falk B. (falk)


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@  Tom Matt (br00k3n)

>ich habe eine Frage, wie kann man sich die Formel i= Io*e^(-t/tau)
>herleiten?

Über die Differentialgleichung des Kondensators. I = dU/dt * C

> Warum verwendet man hier eine e-Funtion?

Das ist die Lösung der Differentialgleichung.

>Und gibt es irgendeine Herleitung für tau

Sicher.

>oder wurde das durch Proben
>ermittelt?

Lass das mal keinen Mathematiker hören, der springt dir an den Hals ;-)

>Entschuldigt bitte mein Unwissen, aber ich kann wirklich nichts zu dem
>Thema finden.

Dann suchst du schlecht.

MfG
Falk

von Bernadette (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Über die Differentialgleichung des Kondensators. I = dU/dt * C

Das ist keine Differentialgleichung !

Ersetze U durch U0*sin( ...t/tau) und schreibe den Sinus mit Hilfe der 
komplexen e-Funktion.

Dann bilde die Ableitung nach t und setze an geeigneter Stelle Io ein.

t=Zeit, tau=Schwingungsdauer oder 2*pi/T (je nach Autor)

Das wars.


B.

von Falk B. (falk)


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@  Bernadette (Gast)

>> Über die Differentialgleichung des Kondensators. I = dU/dt * C

>Das ist keine Differentialgleichung !

Für mich schon.

>Ersetze U durch U0*sin( ...t/tau) und schreibe den Sinus mit Hilfe der
>komplexen e-Funktion.

Und wozu?

>Dann bilde die Ableitung nach t und setze an geeigneter Stelle Io ein.
>t=Zeit, tau=Schwingungsdauer oder 2*pi/T (je nach Autor)

Wer sagt denn, dass ich das rein wechseltstrommässig betrahten will und 
muss?

MfG
Falk

von Helmut L. (helmi1)


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Oder über die Laplacetransformation

Beitrag "Re: kondensator über spannungsteiler laden"

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Bei Wikipedia findet man eine Herleitung aus der 
Ladungs-Differentialgleichung.

http://de.wikipedia.org/wiki/RC-Glied#Differentialgleichung_der_Entladung

Meiner Meinung nach gibt es aber schönere Herleitungen ;-)

von Helmut L. (helmi1)


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U ------- R -------+----- Uc
                   |
                   C
                   |
                  ---

Ansatzt:  U = I*R + UC

I = C * duc/dt

eingesetzt in obere Formel ergibt

U = R* C* duc/dt + UC

Das ist eine inhomogene lineare Dgl 1.Ordnung

Wir loesen die homogene Dgl indem man das Stoerglied (U) zu 0 setzt.

0 = R*C*duc/dt + UC

umstellen

duc/dt = UC /-(R*C)

loesung der DGL durch trennen der Variabeln (es gibt noch andere 
Loesungswege)

duc/UC = dt * -1/(R*C)

integrieren auf beiden Seiten ergibt (Man kann der Integrationskonstante 
K auch durch ihren Logarhytmus darstellen was die Sache vereinfacht)

ln(UC) + ln(K) = -t/(R*C)

zusammenfassen:

ln(UC/K) = -t/(R*C)

umstellen

UC/K = exp(-t/R*C)

UC = K * exp(-t/R*C)

Das ist die Loesung der homogenen DGL.  Der Faktor K muss noch bestimmt 
werden.

Zur Loesung der inhomogene DGL brauchen wir noch eine partikulaere 
Loesung.

Die ergibt sich aus
U = R* C* duc/dt + UC  mit UC = 1 und duc = 0

zu U = 1

Die Gesammtloesung:

UC = U + K*exp(-t/R*C)

Der Faktor K bestimmen wir aus der Anfangsbedingung. Beim Einschalten 
t=0 ist UC = 0 zu

0 = U + K   mit exp(-0/R*C) = 1

also ist K = -U

Das jetzt in UC = U + K*exp(-t/R*C) eingesetzt ergibt

UC = U - U*exp(-t/R*C)

oder schoener geschrieben zu:

UC = U(1-exp(-t/R*C)

>ich habe eine Frage, wie kann man sich die Formel i= Io*e^(-t/tau)
>herleiten? Warum verwendet man hier eine e-Funtion?
>Und gibt es irgendeine Herleitung für tau oder wurde das durch Proben
>ermittelt?

Du siehst das wurde nicht durch Probieren herausgefunden.

von Tom M. (br00k3n)


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Vielen Dank jetzt hab ich mal ne herleitung dafür^^ Wir machen das 
nämlich nicht im BKFHT und es ist schwer sich das dann irgendwie aus dem 
hut zu ziehn

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