Hallo, ich möchte mir vom Weihnachtsmann ein Oszilloskop im Preisbereich um die 600€ bringen lassen um vorrangig mit Digitalschaltungen rumzumessen. Schonmal vorweg: keine Angst ich habe den Oszilloskop-Artikel gelesen :) Nun bin ich letztendlich bei zwei Oszilloskopen gelandet: Das Rigol DS1102E und das UNI-T UTD2102CEL. Als Shop habe ich pinsonne-elektronik.de gewählt. Leider fehlt mir bei ein paar Angaben doch noch das Verständnis und Erfahrung: Wo liegt der Unterschied zwischen Speichertiefe und Record Length? Bei Angaben über die Speichertiefe wird die Einheit points verwendet. Entspricht ein Sample einem Point? Wenn ich also eine Abtastrate von 1GSa/s habe und eine Speichertiefe von 25kpts heißt das doch, dass ich nur 25k/1G s = 0,000025s speichern kann. Ist das nicht sehr wenig oder wäre das im Alltag mit z.B. Mikrocontrollern ein praktikabler Wert? Kann jemand eines der Geräte (begründet) empfehlen? Hat jemand Negativerfahrungen gemacht? Kennt ihr noch andere Shops zum Preisvergleich? Falls die Fragen teilweise im Osziartikel beantwortet wurden tuts mir leid, dass ichs nicht verstanden hab. Grüße, Daniel.
1GSa bedeuted 1 Messung jede ns und mit 25kpts kann man 25us aufzeichnen. Wenn mann länger aufzeichnen möchte muss mann entsprechend die Samplrate reduzieren.
Aber wenn du sagst, dass man 25us aufzeichnen kann ist das doch Zeitab- und Sampleratenunabhängig oder nicht?
Ja ist es. In größeren Zeitabschnitten wird die Sample Rate runtergestellt. Das sind quasi die "Worst-Case" Werte mit den 25us im kleinsten Zeitbereich.
Die ersten "billig" DSOs hatten gerade soviel Speicher das eine Bildschirmlänge darin Platz hatte, die Abtastrate wurde entsprechend der Zeitachse angepasst.
DSOler schrieb: > 1GSa bedeuted 1 Messung jede ns und mit 25kpts kann man 25us > aufzeichnen. > Wenn mann länger aufzeichnen möchte muss mann entsprechend die Samplrate > reduzieren. ...und genau da liegt das Problem vieler DSOs. Mit reduzierter Samplerate und schlecht oder garnicht mitgeführten Eingangsfiltern kommt es zu Unterabtastung. Ein Test, den man mit jedem DSO mal machen sollte: leg eine relativ hohe Frequenz (z.B. 14,3MHz von einem Mainboard) an den Eingang und stell das Signal vernünftig dar (50ns/div). Jetzt dreh die Zeitachse zu in Richtung langsamer Ablenkung. Die Schwingungen rutschen immer weiter zusammen, bis Du nur noch eine weisse Wurst siehst. Und weiter zudrehen. Wenn jetzt irgendwann wieder ein Sinus zu sehen ist (mit einigen kHz Frequenz) -- Finger weg von der Kiste! Das ist Unterabtastung. Manchmal merkt man's, weil sich auf das Signal nicht vernünftig triggern läßt. Manchmal wundert man sich aber auch, warum die Endstufe kochend heiss wird, obwohl ja ein sauberer 1kHz-Sinus rauskommt... Früher war Speicher teuer und dieser Effekt trat bei allen DSOs auf. Das ist der Grund, warum wir alle noch eine Analogkiste im Rack haben. Damit kann man zwischendurch mal nachsehen, wie das Signal denn wirklich aussieht! Patrick (zu Hause 2465BCT, in der Firma Agilent MSO6054A. Digital hat auch Vorteile: Memorystick anstecken und QuickPrint drucken ist schon was Feines...)
Daniel schrieb: > > Wo liegt der Unterschied zwischen Speichertiefe und Record Length? > gerade UNI-T ist sehr lustig was die speicher angaben angeht. Das gerät hat eigentlich 25k speichertiefe (1kanal) oder je 12.5k beim 2 kanal betrieb. Die recording length 600k pro kanal (daher die super werbe angabe 1Mbit ...) ist lediglich angabe von dem was der Wave recorder speichern kann, das hat nix mit real-time sampling zu tun. Natürlich kann man mit dem Wave Recorder die jeweils 25k-realtime samples speicher (bis die 600k voll sind), ist aber sehr unpraktisch beim messungen, dafür hat man Wave recorder eigentlich nicht entwickelt. Dazu hat der UNI-T sehr wenig bekannte ADCs verbaut, nicht das ich nicht glaube das eine 0815 250MSs bauen kann, aber so ganz glaube ich es auch nicht. Soweit ich weiss kann man trotz grossen display die menu beim UNI-T nicht verstecken? Müsste mal jemand prüfen. Wenn es ein bekannter/grosser hersteller sein soll dann nimm den Rigol DS1102E. Wenn du mehr wert auf grosseres display, schnellere UI, mehr DPO-like funktionen, mehr waveforms/sec legst dann nimm ein Tekway DST1102B oder Hantek DSO5102B (oder DSO5102M - ist das selbe). Tekway/Hantek/Rigol - haben exact die selbe eingangschaltung, triggerschaltung und ADCs (von Analog Devices). Die haben natürlich alle echtes 1MS speicher (und wave recorder). Die unterscheide sind wie oben beschrieben (anderes UI µC) und im self-calibration schaltung (wobei die funktion ist genau so gut/schlecht). Das man den Hantek/Tekway durch firmware "upgrade" auf 200MHz hochzüchten kann ist eine andere sache, da muss jeder selber wissen. Hier zum vergleich die geräte von innen: http://www.eevblog.com/forum/index.php?topic=1571.msg21235#msg21235 http://www.eevblog.com/forum/index.php?topic=30.msg18514#msg18514 Vom UNI-T habe keine bilder, die user manual verrät aber die schwächen.
EDIT : Die Hantek/Tekway DPO-like funktion sollte man natürlich nicht überbewerten. Es sind zwar 2500 waveforms/sec (das macht ein Hameg HMO35xx auch), konkurenz macht aber mindestens faktor 2 mehr (Tektronix DPO2000) dazu mit viel besseren darstellung* *Gemeint sind natürlich vergleichbare (Speicher, Samplerate, Bandbreite) geräte.
Das hört sich ja ein bisschen so an als wäre von Uni-T eher abzuraten? Ich meine letztendlich hat das Uni-T dem Rigol auch nur das Display voraus. Zudem hat das Rigol sogar noch eine größere Speichertiefe. Sieht so aus als wäre eine Entscheidung gefallen :)
Patrick S. schrieb: > Ein Test, den man mit jedem DSO mal machen sollte: leg eine relativ hohe > Frequenz (z.B. 14,3MHz von einem Mainboard) an den Eingang und stell das > Signal vernünftig dar (50ns/div). Jetzt dreh die Zeitachse zu in > Richtung langsamer Ablenkung. Die Schwingungen rutschen immer weiter > zusammen, bis Du nur noch eine weisse Wurst siehst. Und weiter zudrehen. > Wenn jetzt irgendwann wieder ein Sinus zu sehen ist (mit einigen kHz > Frequenz) -- Finger weg von der Kiste! Das ist Unterabtastung. Manchmal > merkt man's, weil sich auf das Signal nicht vernünftig triggern läßt. > Manchmal wundert man sich aber auch, warum die Endstufe kochend heiss > wird, obwohl ja ein sauberer 1kHz-Sinus rauskommt... Das Problem hat jedes Digital Oszilloskop, eben weil es einzelne Samples des Signales herauspickt und daraus wieder das Signal darstellen will. Zum Messen gehört nicht nur das Messen, sondern auch, wie man es richtig macht und wie man das Messergebnis interpretiert. Die letzten beiden Punkte sind dabei weitaus komplizierter als das Oszilloskop anzuschließen und auf "Auto-Set" zu drücken.
habe selber ein ds1102e und bin zufireden. brauche es zwar nicht andauernd aber gerade für kleinere Messungen total ausreichend. natürlich würde es auch ein lecroy, tektronix und co tun ist halt eine preisfrage. hier habe ich mal gelesen, dass in manchen Aglient ein rigol zufinden ist, also so schlecht kann rigol nicht sein! Beitrag "Rigol DS1000 Serie"
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