Ich versuche jetzt schon einige Zeit, einen TI OPA847 (http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/opa847.pdf) zum laufen zu kriegen. Zuerst habe ich ihn in eine selbst entworfene Schaltung eingebaut, am Ausgang hatte ich jedoch nur Schwingungen, ohne das ich ein Eingangssignal anliegen hatte. Also habe ich überlegt, meine Kenntnisse im Layout sind nicht so gut, daran könnte es gut liegen. Ich habe bei danach TI noch eine Demoplatine (DEM-OPA-SO-1B, http://focus.ti.com/lit/ug/sbou026b/sbou026b.pdf) gekauft. Darauf habe ich dann den Op-Amp und die restlichen Bauteile nach der Beispielschaltung FIGURE 1 aus dem Datenblatt des Op-Amps (Seite 10) gelötet. Somit sind jetzt verbaut die Widerstände R1-R4, die Kondensatoren C1 und C2 (Conrad 445273), die Kondensatoren C5 und C6 (Conrad 501175) sowie SMA Einbaubuchsen für Input und Output (Conrad 730635). Am Disable Pin wurde nicht angeschlossen. Soweit sollte es dann funktionieren, also habe ich die Versorgungsspannung (+/- 5V) angeschlossen sowie am Eingang einmal einfach einen 50 Ohm-Abschlusswiderstand und einmal einen Signalgenerator. Das Ergebnis war das gleiche wie auf meiner eigenen Platine, es ist im Anhang zu sehen. Jetzt bin ich mit meinen Ideen echt am Ende, eigentlich denke ich sollte jetzt alles nach Anleitung aufgebaut sein, aber es klappt einfach nicht. Hat jemand von Euch noch irgendwelche Anregungen, was ich sonst noch probieren könnte? Vielen Dank schonmal für jegliche Antworten. Viele Grüße, Johannes P.S.: Kann man angehängte Bilder noch irgendwie bearbeiten bzw. löschen?
> Somit sind jetzt verbaut die Widerstände R1-R4...
Was für Widerstandswerte hast Du denn verbaut? Dir ist schon klar, dass
der OPV mindestens eine Vestärkung von 12 braucht, damit er stabil
läuft?
Ich habe mich wie schon erwähnt an dem Aufbau FIGURE 1 gehalten. Da ich die Werte nicht genau passend da hatte habe ich jetzt verbaut: R1 47 Ohm (statt 50) R2 39 Ohm (statt 39,2) R3 680 Ohm (statt 750) R4 47 Ohm (statt 50) Damit sollte er doch bei einer Verstärkung von ca. 17,5 liegen. Wäre es wohl besser, erstmal eine höhere Verstärkung zu wählen, ist er dann stabiler?
nur als Idee -Ob die Abblock-Cs alle funktionieren / Aufbau? -Mantelwellen auf dem Anschlusskabel?
>Ich versuche jetzt schon einige Zeit, einen TI OPA847 zum laufen zu >kriegen. ... Also habe ich überlegt, meine Kenntnisse im Layout sind >nicht so gut, daran könnte es gut liegen. Was Schnelleres als einen 4GHz-OPamp hast du nicht finden können?? Nicht direkt mit dem Tastkopf den Ausgang berühren, sondern immer über einen Serienwiderstand, weil sonst die kapazitive Last den OPamp sofort zum Schwimgen bringt. Normalerweise wird am Ausgang in 50R-Technik gearbeitet, d.h. du hast einen 50R-Ausgangswiderstand, eine 50R-Leitung und einen 50R-Abschluß. So schließt du dann auch das Oszi an, mit seinem 50R-Eingangs-Widerstand, wenn er hat. Kai Klaas
@Kai Klaas Nein, etwas schnelleres habe ich nicht gefunden, sonst hätte ich es auch verwendet. Ich habe das ganze auf dem Demoboard aufgebaut, dort sind auch die (halbwegs) passenden Widerstände für 50R-Technik vorhanden (ich hatte halt nur 47R, macht das einen so großen Unterschied?). Ansonsten gehe ich von der SMA-Anschlussbuchse mit einem Adapter an das Oszi, welches auf 50R gestellt ist.
vielleicht ist das was für Beitrag "ST ausgenutzt und bis aufs Blut gequält - Wettbewerb" Dann gibt es eine neue Klasse: OP :-)
Ich bin noch am rätseln was die 4 Kondensatoren zwischen Masse und Versorgungsspannung machen, wenn sie zum Glätten der Spannung sind ist die frage wieso diese Werte und diese Position, wieso nicht ein 10uF ELKO, sondern 6,9uF, vorallem wenn man die 20% Tolleranz mit rechnet liegt der Kondensator noch irgendwo unterhalb des Tolleranzwertes.. Außerdem verstehe ich die Anzeige deines Oszis nicht: Wie groß ist ein Skalenteil in beide Richtungen?
@Bierhaubitze Die Kondensatorwerte habe ich direkt so aus dem Beispiel des Datenblattes und der Aufbauanleitung für das Demonstrationsboard übernommen, da ich möglichst wenig verändern wollte für den Anfang. Die Skala im Oszi ist 1 ns und 100 mV. Der Op-Amp führt somit eine Schwingung mit einer Periodendauer von ca. 3 ns und einer Amplitude von 550 mV_pp aus.
Bierhaubitze schrieb: > ie groß ist ein > Skalenteil in beide Richtungen? Steht doch da. 100mV und 1ns.
>Die Kondensatorwerte habe ich direkt so aus dem Beispiel des >Datenblattes und der Aufbauanleitung für das Demonstrationsboard >übernommen, da ich möglichst wenig verändern wollte für den Anfang. Ich habe mir jetzt mal das Layout des Demo-Boards genauer angeschaut und bin ehrlich gesagt völlig sprachlos. Das ist eines der miserabelsten Layouts, die ich je gesehen habe. Alleine die Masseanbindung von C1 ist ein Kracher. Und dann die Vias in den SMD-Lötpads. Furchtbar. Die Arbeit von einem völligen Dilettanten. Verwende statt der 1206-100nF-SMD-Kondensatoren und der 6,8µF-Tantals lieber zwei einzelne 10µF/X7R-0805-HighCaps, die du direkt vom jeweiligen Supply-Pin des OPamp zur Massefläche lötest. An der Massefläche kannst du eine kleine Wärmefalle vorsehen, aber nicht so einen Lurch wie im Demo-Layout. Dummerweise hat das Demo-Board weder oben noch unten eine Massefläche. Was für ein völliger Schwachsinn. Und die beiden innen liegenden "Masseflächen" sind außerdem noch weitgehend von einander isoliert. Pikanterweise kommt das Demo-Board in der Revision F! Hallelujah, da hat sich vielleicht ein Schwachkopf ausgetobt. Beispiellos erbärmlich... Kai Klaas
Ob die Abblock-Cs HF-mäßig gut positioniert sind, hatte ich oben schon Zweifel. Notfalls noch ein paar nF möglichst nahe (zum Test auch parallel zu den vorhandenen)?
Hallo, Kai Klaas schrieb: > Alleine die Masseanbindung von C1 ist > ein Kracher. @Kai Meinst Du damit die Längsinduktivität/Leitung im Mid-Layer? Mit freundlichen Grüßen Guido
>Meinst Du damit die Längsinduktivität/Leitung im Mid-Layer?
Genau. Da hatte jemand offenbar derart panische Angst vor
Streukapazitäten unter den Bauteilen, daß er die Masseanbindung des
Entkoppelkondensators ad absurdum geführt hat.
Kai Klaas
Vielen Dank für die Anregungen, dann werde ich mich am Montag einmal daran versuchen. Eigentlich hatte ich ja gehofft, TI hätte, wenn sie schon ein Demoboard anbieten, sich auch Gedanken dazu gemacht, aber nach Euren Aussagen hört es sich ja nicht so an. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal für die zahlreichen Antworten, damit habe ich jetzt auf jeden Fall etwas, womit ich weiterarbeiten kann.
Ich habe jetzt als erstes Mal die Spannungen an den Versorgungspins des IC vorgenommen. Die beiden Bilder (+5V und -5V) wurden jeweils mit passendem Offset aufgenommen, man sieht ein Schwanken der Versorungsspannung um +/- 20 mV jeweils. Ist das für so einen Op-Amp generell schon zu viel? Ich werde es jetzt auf jeden Fall noch mit zusätzlichen Abblockkondensatoren versuchen, aber es würde mich generell interessieren, wie konstant die Spannung für so ein IC gehalten werden muss.
Johannes S. schrieb: > Die beiden Bilder (+5V und -5V) wurden jeweils mit > passendem Offset aufgenommen Miss doch bitte auch mal die Masse an verschiedenen Punkten... (Richtig: Masse gegen Masse ;-) Ein wenig OT: Kai Klaas schrieb: > Ich habe mir jetzt mal das Layout des Demo-Boards genauer angeschaut und > bin ehrlich gesagt völlig sprachlos. ..... Furchtbar. Die Arbeit > von einem völligen Dilettanten. Urigerweise gibt es sowas auch bei anderen: Beitrag "Re: Quarz Schwingt nur bei berührung" Das musste ich gleich als abschreckendes Beispiel mit aufnehmen: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/33-Quarz (unten)
Vielen Dank nochmal an alle für Ihre Ideen. Aber das Problem hat sich doch jetzt sehr trivial gelöst. Die Widerstände hatte ich aus einem gerade neu gekauften SMD-Sortiment, und in der 39 Ohm-Kiste waren 39 kOhm. Und mit R2 = 39 kOhm ist es auch kein besonderes Wunder, dass der Verstärker nicht ordentlich arbeiten wollte. Da ich ja jetzt keinerlei 39 Ohm Widerstände habe (in der 39 kOhm-Kiste sind die richtigen drin), habe ich einen 33 Ohm Widerstand eingebaut, und damit funktioniert es einwandfrei, auch die zusätzlichen Abblockkondensatoren konnte ich wieder ablöten. Ich werde es mir auf jeden Fall für die Zukunft merken, jedes Bauteil besser 3-mal zu kontrollieren, auch wenn es gerade frisch aus der Verpackung kommt.
> Die Widerstände hatte ich aus einem gerade neu gekauften SMD-Sortiment, > und in der 39 Ohm-Kiste waren 39 kOhm. Das kommt mir irgendwie bekannt vor; wo hast Du denn das Sortiment gekauft? Beginnt der Name mit "M"?
>Vielen Dank nochmal an alle für Ihre Ideen. Aber das Problem hat sich >doch jetzt sehr trivial gelöst. Das Layout des Demoboards ist trotzdem Murks! Kai Klaas
Hallo Johannes, ich habe ein Design mit dem THS3201/THS3202 aufgebaut (2GHz Opamp). Da war es entscheidend, die parasitären Kapazitäten des Rückkoppelpfades zu minimieren - indem alle Innenlagen unterhalb des Pfades von Kupfer freigestellt waren. http://focus.ti.com/lit/ds/slos416c/slos416c.pdf Jede Kapazität (gegen Masse) am Eingang der Rückkoppelung sorgt für eine Erhöhung der Verstärkung und eine Phasendrehung, so dass aus einer stabilen Rückkoppelung eine nette Mitkoppelung wird. Bei 4 GHz haben 1pF parasitäre Kapazität eine Impedanz von 39 Ohm ! Da sind schnell ein paar hunder fF allein mit dem Pad eines SMD-Widerstandes auf der Platine zusammen. Mach doch mal ein Foto von deinem Messaufbau!
Johannes, mal 'ne andere Frage: Was für ein Scope ist das, was Du da benutzt und von dem man so schöne Bilder abziehen kann? Ist das ein PC-Scope? Viele Grüße Christoph
ChristophK schrieb: > Ist das ein PC-Scope? Mit 10 GS/s? Und offenbar einer analogen Bandbreite im GHz-nahen Bereich? > Was für ein Scope ist das, was Du da benutzt und > von dem man so schöne Bilder abziehen kann? Screenshots kann man heutzutage mit jedem Digitaloszi machen.
Lothar Miller schrieb: >> Was für ein Scope ist das, was Du da benutzt und >> von dem man so schöne Bilder abziehen kann? > Screenshots kann man heutzutage mit jedem Digitaloszi machen. Auch wenn die QVGA-Briefmarken keineswegs eine Augenweide sind... Am schönsten ist immer noch ein analoges 'Skop abfotografiert http://amplifier.cd/Technische_Berichte/Photo_Experimente_Oszilloskop/images/1917A_7A18A.jpg Ist zwar ein wenig umständlicher, als den "Print" Knopf zu drücken, dafür ist das Ergebnis um Klassen besser.
Luk4s K. schrieb: > Am schönsten ist immer noch ein analoges 'Skop abfotografiert Es hat was nostalgisches, ja... ;-)
Lothar Miller schrieb: > ChristophK schrieb: >> Ist das ein PC-Scope? > Mit 10 GS/s? > Und offenbar einer analogen Bandbreite im GHz-nahen Bereich? > >> Was für ein Scope ist das, was Du da benutzt und >> von dem man so schöne Bilder abziehen kann? > Screenshots kann man heutzutage mit jedem Digitaloszi machen. > > PC-Scope: Es gibt doch sicher auch Scopes, wo nur der Analog- und Signalteil ausgelagert ist und die Display und Bedienfunktion ganz auf den PC verlagert ist, oder? -- Christoph
Johannes S. schrieb: > Ist ein LeCroy LC534M, ausgelesen über die Software ScopeExplorer. Danke f.d. Info. -- Christoph
ChristophK schrieb: > Es gibt doch sicher auch Scopes, wo nur der Analog- und Signalteil > ausgelagert ist und die Display und Bedienfunktion ganz auf den PC > verlagert ist, oder? Ja, es gibt Scopes, da steckt das Oszi in einem 19" Mainframe und zur Visualisierung ist ein PC (über Ethernet) angeschlossen. http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-35802.536910822.00&cc=DE&lc=ger Aber die sterben langsam aus.... Stattdessen gibt es Oszis, an die auch ein externer PC via Ethernet angeschlossen werden kann. http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-536902447.0.00&lc=ger&cc=DE#2054 Aber diese kleinen "Messverstärker" wie du sie vermutlich meinst, kommen nicht in die GHz Region: http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-536902447.0.00&lc=ger&cc=DE#512
> Es gibt doch sicher auch Scopes, wo nur der Analog- und Signalteil > ausgelagert ist und die Display und Bedienfunktion ganz auf den PC > verlagert ist, oder? Es gibt USB-Scopes mit sehr hoher analoger Bandbreite: http://www.fastsampling.com/Products/DS800/DS800Manual14.pdf Das wurde vor kurzem hier verwendet: Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe" der Screenshot sieht ganz ordentlich aus.
Wie schon bereits an anderer Stelle erwähnt, gibt es auch sehr schnelle USB-Oszilloskope: http://www.fastsampling.com/
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