Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lehrer mit A13 hat mehr Netto als Ing. mit 60k - Warum?


von H. T. (Gast)


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> Jeder weis es besser, aber alle ziehen das Schwierige vor. Alles
> Masochisten. :-)

Ich wusste es nicht und habe das studiert, was mir Spass machte, nämlich 
Elektrotechnik. Ich habe auch die Märchen meiner Professoren geglaubt, 
dass jeder mit einem Diplom in der Tasche einen Job findet. Leider war 
die Studienwahl für mich ein Reinfall. Habe den Abschluss in der Tasche. 
Aber nach über 5 Jahren Bewerbungsmarathon habe ich es aufgegeben, mich 
als Ingenieur zu bewerben. Dabei hätte ich fast alles gemacht, für fast 
jedes Gehalt, an jedem Ort in Deutschland.

von Funkamateur (Gast)


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Hallo überraschter,
der Lehrer macht Fachstudium und Pädagogik. Er muss ich individuell auf 
die Anforderungen der Schüler einstellen. Ein Lehrer macht nachmittags 
seine Unterrichtsvorbereitung, lötet, besorgt Bauteile und Messgeräte, 
bereitet den Unterricht vor, testet, und wenn alles Klappt ist die 
Unterrichtsreihe brauchtbar und man kann sie mit den Schülern 
durchgehen. Sie wird pädagogische aufgereitet und besprochen. 
http://www.aatis.de/content/ und weiter Seiten ^z.B. 
http://sxm4.uni-muenster.de/introduction-de.html und wenn du das alles 
mal in einer Unterrichtsreihe mit Schülern gebaut hat weiss du warum. 
Hier z.B. eine Unterrichtsreihe im Bereich der Hochfrequenz. 
http://www.funken-lernen.de/ und wenn du dann noch Zeit hat für 
Korrektur der Arbeit, Klausurenvorbereitung, fragen der Eltern und 
Fragen der Schüler die ja auch irgendwie up to date sein sollen weiss du 
was du gemacht hast. Dann baut man nebenbei noch ein HamNet auf und und 
und ... Entwickelt mit Schülern Jugend forscht, Lehrerkonferenzen, 
Elternabende, Mitarbeit am Lehrplan und zukünftigen Lehrplänen, 
Serveraufbau, Planung der Hard Software Netzwerkstrukturen, Wireless Lan 
Ausstattung von Schule und Hobby, ...Klassenfahrten,http://www.darc.de/ 
und Meetings mit anderen Kollegen, Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, 
manchmal auch Privatunterricht  oder einen Vortrag 
http://www.iprt.de/IPRT2010/index.html so mal eben. Oh ja Noten geben 
und damit z.B. über die Zukunft deiner Kinder entscheiden und glaub mir 
man kann es niemand recht machen.

von NTIng (Gast)


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H. T. schrieb:
> Habe den Abschluss in der Tasche.
> Aber nach über 5 Jahren Bewerbungsmarathon habe ich es aufgegeben, mich
> als Ingenieur zu bewerben.

Für mich als Ing(FH) schwer zu glauben. Selbst ich habe mit langer 
Studiendauer und sogar in Berlin einen Job gefunden.
Darf ich mal fragen, was genau Du studiert hast und wie dein Abschluss 
war?

von dc9 (Gast)


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Gymnasium = heutige Gesamtsschule (weiß oder will nur niemand wissen)
Realschule = hat nicht mal mehr das Niveau der Hauptschule von früher 
und stellt quasi den Mindeststandard dar.

Hauptschule = Restschule (((leistet je nach Schule zum teil noch sehr 
gute Arbeit)))

Werkrealschule (BaWü)erfolgloser Versuch (zur Verblendung der Eltern) 
die verlorene Schulart Hauptschule aufzuwerten.

Hauptschüler und Realschüler stehen mittlerweile mit Gymnasiasten (zum 
Teil Abbrecher Klasse 10 von welchen es viele gibt) im Wettbewerb um 
Ausbildungsplätze.

Die heutigen Gymnasien sind sehr teure Privatschulen welche die 
Schülerschaft stark selektieren und sehr ländliche Gymnasien fernab von 
größeren Städten, welche ihre Prinzipien ins heutige Zeitalter retten 
konnten und die Schüler keine alternatives Gymnasium zu dem am Ort 
haben.
An einem Ort mit mehreren Gymnasien gehe ich einfach dort hin wo der 
geringste Widerstand zu erwarten ist. Das Niveau sinkt dann (an allen) 
natürlich sehr schnell. Die Rektoren sind natürlich auch an prächtigen 
Schülerzahlen interessiert.

von WT (Gast)


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dc9 schrieb:
> Gymnasium = heutige Gesamtsschule (weiß oder will nur niemand wissen)
> Realschule = hat nicht mal mehr das Niveau der Hauptschule von früher
> und stellt quasi den Mindeststandard dar.

Wie kommst du zu so einer Behauptung?

dc9 schrieb:
> Die heutigen Gymnasien sind sehr teure Privatschulen welche die
> Schülerschaft stark selektieren und sehr ländliche Gymnasien fernab von
> größeren Städten, welche ihre Prinzipien ins heutige Zeitalter retten
> konnten und die Schüler keine alternatives Gymnasium zu dem am Ort
> haben.

Seit wann sind Gymnasien Privatschulen?

von dc9 (Gast)


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verwirrt geschrieben:

gemeint ist:

Die Standards der alten Gymnasien werden oft (nicht immer!) nur noch von 
privaten Gymnasien erfüllt.

Es gibt zig Gymnasien, welche ihren Standard stark ausbauen und 
verbessern konnten.

Die Mehrzahl der Gymnasien ist jedoch abgerutscht. Dies ist auch nicht 
verwunderlich, in Großstädten gehen zum Teil 60% der Kinder in 
Gymnasien.
Früher waren es zum Teil 15-25%.
Scheinbar kümmert man sich neuerdings zuhause mehr um die Kinder bzw. 
die Kinder sind wesentlich intelligenter als früher? Die Antwort kennt 
wohl jeder?

von WT (Gast)


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dc9 schrieb:
> Die Mehrzahl der Gymnasien ist jedoch abgerutscht.

Kann ich nicht nachvollziehen.

dc9 schrieb:
> Scheinbar kümmert man sich neuerdings zuhause mehr um die Kinder bzw.
> die Kinder sind wesentlich intelligenter als früher?

Weder noch.


Naja kein Wunder, Eltern ihr Kind auf dem Gymnasium sehen wollen wenn 
ihnen durch die Medien der schlechte Ruf der Hauptschulen eingetrichtert 
wird und wie aussichtslos die Chancen dann sind.
Dazu noch manch überhebliche Lehrer am Gymnasium, einer meinet mal "wenn 
ihrs hier nicht packt müsst ihr halt auf die Depperlesschule gehen".
Ich hoffe mal, dass er sich irgendwann sein Auto selbst reparieren muss, 
seine Haare selbst schneiden ud seine Brötchen selbst backen 
muss...vielleicht kommt dann etwas Respekt.

Mit den Hauptschulen hast du recht, da sammelt sich halt alles, von 
denen die halt eher praktisch veranlagt sind bis zu denjenigen die drei 
Wörter Deutsch sprechen und keinen Bock auf Schule haben.

An der Realschule bist du irgendwann weg wenn du nichts machst oder nur 
rumstänkerst, am Gymnasium ebenso. Aber auf der Hauptschule?
Dabei gibt es echt auch gute und die Kinder sind keineswegs alle dumm 
oder chaotisch.

von dc9 (Gast)


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Die Mehrzahl der Gymnasien ist abgerutscht, kann man leicht 
nachvollziehen sofern man Schulen in Ländern mit zentralem Abitur 
vergleicht.

So manches ländliche Gymnasium hat im zentralen Abitur 
Jahrgangsdurchschnitte welche eigentlich gar nicht möglich sind.
Und in Großstädten wird dann mal wieder verlangt die Prüfungen einfacher 
zu machen und das obwohl der Rektor sicherlich alle Hebel in Bewegung 
gesetzt hat, dass die Zweitkorrektur passend ausfällt.

(Dies gilt nicht für alle Gymnasien in größeren Städten)

Es sollte jedoch einfach klar sein, sofern ich nur 20% der Schüler eines 
Jahrganges habe, habe ich ein anderes Clientel als wann ich 60% der 
Schüler eines Jahrgangs am Gymnasium habe.

Ein ganz einfacher Test wäre, die Schüler - sofern möglich - das Abitur 
von vor 14 Jahren schreiben zu lassen.

von D. I. (Gast)


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dc9 schrieb:
> Ein ganz einfacher Test wäre, die Schüler - sofern möglich - das Abitur
> von vor 14 Jahren schreiben zu lassen.

In Mathe und Chemie wäre mir das damals ganz recht gewesen (die Zeit vor 
der "neuen Aufgabenkultur") :)

Ich finde man sollte das Abitur bundesweit zentral machen und es an das 
Niveau von Bayern, Bawü und Sachsen anpassen.

von NT (Gast)


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Gibt Leute, die studieren E-Technik, weil's ihnen Spaß macht.

Gibt Leute, die studieren E-Technik, weil sie sich anschließend dauernd 
mit anderen Berufsgruppen vergleichen müssen, um sich dann über ihr 
hartes Studium zu beschweren.

Gehöre zur erstgenannten Gruppe.


Ein Dipl.-Ing. Nachrichtentechnik (TH)

von Pete K. (pete77)


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100000 Leute verdienen mehr Geld als ich und müssen dafür weniger 
leisten ... (heul)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Pete K. schrieb:
> 100000 Leute verdienen mehr Geld als ich und müssen dafür weniger
> leisten ... (heul)

Und geschätzte 1000000000 verdienen deutlich weniger und müssen dafür 
noch viel mehr leisten :-)

Chris D. (zufrieden)

von Michael K. (charles_b)


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Viele Bemerkungen sind einfach nur Wunsch- oder Wahnvorstelllungen:
Gebe selbst Mathe und Physik am Gymnasium in Bayern

Das fachliche ist NIE das eigentliche Problem. Man muss sich aber auf 
die Klasse einstellen, die Schüler auf der richtigen Wellenlänge 
ansprechen ohne sich anzubiedern und klarmachen, wie die Sache läuft. 
Dann läuft es.

Für diejenigen, die im Büro arbeiten: Mal ne Pause machen, Blumen gießen 
und Kaffeetrinken und Nachdenken (war selber 10 Jahre im Büro) geht im 
Unterricht NICHT. Keine Minute.

Wer ab und dann ne Präsentation beim Kunden zu einem kritischen Projekt 
hält: SO ist Schule, halt den ganze Vormittag und die ganze Woche. UND: 
die Zuhörer WOLLEN z. T. deine Präsentation gar nicht sehen, quatschen 
miteinander etc. etc.

ABER: Man sieht, was die Kinder so langsam was lernen! Man hat ne 
Chance, sie für etwas gut gelernte zu loben, anzuspornen, sie zu 
motivieren (na ja, immer geht das auch nicht.....). Man bekommt 
unmittelbar Feedback ob die Stunde Sch... war oder nicht, Kinder sind 
ehrlich.

Lehrer die man am Nachmittag in der Sonne sitzen sieht, hocken oft dann 
am Abend über den Schulaufgaben.

Mit den Klassen 5,6,8,9,10 und 11 habe ich dieses Jahr 120 + 120 +40 + 
40 + 60 + 36 Schulaufaben zu korrigieren, also 416. Pro Schulaufgabe 
kommt locker auch noch ne Ex dazu, die aber schneller zu korrigieren 
sind.
Rechnet man pro Schulaufgabe rund 15 Minuten, für ne Ex 8 Minuten zum 
korrigieren (ist eigentlich dann recht schnell), dann kommt man auf eine 
reine Korrekturzeit von rund 10000 Minuten, was rund 160 Stunden sprich 
4 Wochen unentwegte Korrektur entspricht.

Angesichts des zum Teil haarsträubenden Ergebnisses einiger Schüler 
braucht man auch ab und dann ne Frust-Pause.

Teilt man die 150 Stunden auf die 30 Wochen im Jahr, in denen es etwas 
zu korrigieren gibt, macht dies pro Tag 1 bis 2 Stunden an Korrekturen.

Wie gesagt, das ist SCHNELL. Die Ar....karte haben die Deutschlehrer 
gezogen, die sich den Sermon von 14 Seiten Deutschaufsatz PRO SCHÜLER 
reinziehen und korrigieren müssen....

Na ja und wenn man pro Stunde vielleicht 12 Minuten überlegt, was man am 
nächsten Tag macht ist noch einmal ne Stunde dahin. Also 2 - 3 Stunden 
am Nachmittag plus 6 Zeitstunden am Vormittag (es gibt Freistunden, 
Vertretungsstunden, Kollegengespräche etc.) ist man also gut dabei.

Die Arbeit ist also nicht wenig - trotzdem will nicht jammern sondern 
ich bin froh dass ich gewechselt habe.

Bezahlung: Lehrer, die nicht ganz jung in die Beamtenschiene kommen, 
arbeiten als Angestellte. So richtig in den Himmel wachsen da die Bäume 
nicht (auch mit A13), da ordentlich Abzüge dabei sind.

von Konrad71 (Gast)


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Genau, Pfennigpfuchser, das Parasitentum vererbt sich heutzutage.Und der
Nachwuchs wird wieder Beamter. Ist viel bequemer, als sich den rauhen 
Wind
der Marktwirtschaft um's Näschen wehen zu lassen.Von anderen Wett-
bewerb erwarten, aber für sich selbst darfs dann schon Sozialismus sein.
Und genau dass funktioniert nicht mehr, siehe Griechenland, wo das Ganze
noch viel groteske Züge annihmt als hier.

von Backflow (Gast)


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>...das Parasitentum vererbt sich heutzutage.

Die Verbreitung des Die-anderen-habens-immer-besser-als-ich-Gens ist 
viel dominanter.

Btw. warum bist Du dann nicht Beamter geworden? Nicht schlau genug 
gewesen?

Hast du übrigens mal darüber nachgedacht, daß Dein Kollege vielleicht 
auch mehr verdient als Du? Und dabei nur FH-Ingenieur ist?

von ich (Gast)


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> Btw. warum bist Du dann nicht Beamter geworden? Nicht schlau genug
> gewesen?

Ich war damals nicht schlau genug und leider gibt es immer weniger 
Stellen im technischen Bereich.

von Konrad71 (Gast)


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Nicht schlau genug um Beamter zu werden?
Doch wohl eher Bauernschlau. Aber stimmt schon, die "Dummen" dürfen's 
finanzieren. Oder noch schlauer, am besten gleich Harz 4, das ist dann
ganz schlau.

von Backflow (Gast)


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>Oder noch schlauer, am besten gleich Harz 4, das ist dann ganz schlau.

Bist Du denn ein ganz Schlauer? Gegen Deine dumpfen Sprüche dürfte jeder 
Stammtisch eine Ansammlung von Philosophen und Intellektuellen sein.

Ich bin übrigens kein Beamter. Und auch nicht so von Neid und Mißgunst 
zerfressen wie anscheinend die meisten frustrierten Ings hier.

Bist Du Dir wirklich ganz sicher, daß Dein minderintelligenter Kollege 
nicht vielleicht doch mehr verdient als Du? Denk mal drüber nach!

von Konrad71 (Gast)


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Jetzt kommt wieder die Neidkeule. Aber klar, wir sollten ruhig noch mehr 
Leute verbeamten. Mal sehen wenn Dein Steuersatz angehoben wird, 
Backflow,
ob Du dann noch der selben Meinung bist. Versteh überhaupt nicht, wenn 
Du
kein Beamter bis, warum Du so unsachlich argumentierst. Warum wollen 
denn
die Landesregierungen Personal einsparen, weils nicht mehr zu fianzieren 
ist. Ebenso die ausufernden Pensionlasten, die in den kommenden 20 
Jahren enorm steigen werden.Dafür braucht's keine Intelligenz sondern 
ein Minimum an klarem Verstand.Aber Realitätsverweigerung ist 'ne 
Krankheit heutzutage.

von Stefan (Gast)


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@Konrad71 (Gast)

Ich bin Entwickler und war auch schon mal 1 Jahr Lehrer. Aus diesem 
Grunde kann ich sagen: Du hast keine Ahnung.
Ich habe noch nie so viel gearbeitet, wie während meiner Lehrerzeit ( 
bis 23 Uhr+Sa u. So. ). Zugegeben, nach der Schule von 13-16 Uhr lief 
ich meistens etwas Gedankenverloren durch die Stadt um wieder runter zu 
kommen. Das kann zum Eindruck führen, dass ein Lehrer Mittags frei hat.

Deine Aussagen sind im wesentlichen polemisch, von wenig Sachverstand 
geprägt oder kurz: auf Nullniveau.

von Backflow (Gast)


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>...warum Du so unsachlich argumentierst:

Nur mal so zum Thema "Sachliche Argumentation":

>...das Parasitentum vererbt sich heutzutage.
>..."Dummen" dürfen's finanzieren.
>...am besten gleich Harz 4
> Aber Realitätsverweigerung ist 'ne Krankheit heutzutage.

Eher ein Fall von merkbefreit Deinerseits.

Ich habe übrigens einen Studienkollegen der Lehrer geworden ist. Und 
glaub' mir, ich möchte mit dem überhaupt nicht tauschen, weder 
gehaltstechnisch nocht freizeitmäßig.

Geil dich weiter an den vermeintlich überbezahlten BWLern, Lehrern, 
Beamten etc. auf, wenn es Dir hilft, mit Deinem Leben besser zurecht zu 
kommen.

Noch einmal zur Anregung: Bist Du Dir wirklich ganz sicher, daß Dein 
minderintelligenter Kollege nicht vielleicht doch mehr verdient als Du?

von Konrad71 (Gast)


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Ihr scheint wohl eher doch Beamte zu sein, so wie ihr euch angegriffen
fühlt.Leider weiß ich immer noch nicht, wie das in Zukunft finanziert 
werden soll.Aber Ihr werdet's mir bestimmt erklären. Das 
schlau-"Argument" hab ich übrigens von euch.

von Matthias (Gast)


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Bildung ist das wichtigste Gut in unserer Gesellschaft und Lehrer 
vermitteln es. Ein zufriedener Lehrer wird das sehr viel besser machen 
als ein Unzufriedener. Kinder und Jugendliche sind 9 -12 Jahre (oder 
auch mehr) in der Schule. Anschließend vielleicht noch in der 
Beruffschule. Den größten Teil des Wissens (das man bis dahin hat), und 
die Fähigkeit sich Wissen anzueignen lernt man in der Schule. Und die 
Verantwortung, dass das auch so ist, tragen die Lehrer!
Lehrer sind die jenigen die jedem der hier mitliest das Lesen 
beigebracht haben, die jeden hier auf's Berufsleben vorbereitet haben. 
Für diesen Beruf sollten nur die Besten in Frage kommen. Und die besten 
kommen nur wenn man sie mit den richtigen Arbeitsbedingungen lockt.

Ich möchte, dass sich Lehrer vor jeder Unterrichtsstunde mit dem Stoff 
auseinandersetzen, sich die eigenen Aufzeichnungen ansehen ,sich 
überlegen was man besser machen kann und es dann besser machn.
Am Ende profitieren alle von guten Lehrern und deshalb muss der Lehrer 
gut bezahlt werden, viel Urlaub haben und sich regelmäßig Fort- und 
Weiterbilden können. Der Beruf des Lehrers muss in der Gesellschaft das 
Ansehen genießt, dass er verdient hat. Nämlich das höchste!

Gruß
Matthias (Physikstudent)

von Backflow (Gast)


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>...so wie ihr euch angegriffen fühlt.

Ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen. Vielmehr genervt von Deinen 
thumben Sprüchen und dieser ewigen Ing-Jammerei hier im Forum.
Liegt vermutlich daran, daß die meisten Entwickler zu ängstlich sind, 
ihr Labor zu verlassen und auch einmal ins wirkliche Leben (Produktion, 
Marketing, Vertrieb etc.) hinauszugehen.

>Das schlau-"Argument" hab ich übrigens von euch.

Da zeigt sich wieder, man soll keine Methoden anwenden, die man selber 
nicht verstanden hat.

von Michael K. (charles_b)


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Karl Martell schrieb:

> Ich bin bestimmt niemand, der behauptet, die Lehrer würden nur bis
> Mittag arbeiten. Mir ist klar, dass die Arbeit bei Lehrer am Nachmittag
> weitergeht. Aber das Lehrerdasein ist vergleichsweise überschaubar. Ich
> muss als Ingenieur damit rechnen, Überstunden und Dienstreisen zu
> machen. Ich hatte in diesem Jahr noch keinen Urlaub, dafür aber
> Samstags- und Sonntagsarbeit satt. Zeig mir den Lehrer, der das
> vorzuweisen hat.


Wenn Schulaufgaben zur Korrektur anliegen, dann sitzen inbesondere 
Deutschlehrer den ganzen Samstag und den ganzen Sonntag von früh bis 
spät und korrigieren. Ich habe Kollegen, die über Wochen hinweg KEIN 
freies Wochenende haben weil sie korrigieren. In Mathe ist es auch noch 
viel Arbeit, aber vergleichsweise einfacher. Doch auch da bleibt so 
manches Wochenende hängen, oder auch der eine oder andere Ferientag.

Nur dass die Lehrer dafür keine Überstunden aufschreiben können oder 
sonst was. Der Aufwand wird nicht einmal dokumentiert.

Und in einer Klasse mit 30 Schülern tritt gerne auch mal eine Situation 
auf die nicht so überschaubar ist...

Gruß
Michael

von Konrad71 (Gast)


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Nur Dummheit und Neid, dass reicht mir leider nicht. Ich wollte wissen 
wie
das künftig finanziert werden soll. Dazu kommt immer noch nichts.
Hab ich aber auch nicht wirklich erwartet. Übrigens, hab ich den
Beruf des Lehrers selbst nicht kritisiert, sondern dass überzogene 
Versorgungsdenken. An Schulen in freier Trägerschaft gibt's auch gute 
Lehrer,die nicht verbeamtet sind. Mit Verbeamtung lockt man nur die,
die besser nicht Lehrer werden sollten.

von Backflow (Gast)


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>Übrigens, hab ich den Beruf des Lehrers selbst nicht kritisiert, sondern
>dass überzogene Versorgungsdenken.

Lag wohl an mir, daß ich in Deinem sachlichen ersten Beitrag (den mit 
den Parasiten) "Autor: Konrad71 (Gast) Datum: 14.01.2011 21:51 " diese 
Frage nicht erkennen konnte.
Die Frage hast Du irgendwann nachgeschoben, um einen schwachen Versuch 
der Gesichtswahrung zu unternehmen.
Du hattest zu keinem Zeitpunkt Interesse an einer sachlichen Diskussion, 
es ging Dir vielmehr um's Auskotzen im Kreise Gleichgesinnter.

von Meinung (Gast)


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Konrad71 schrieb:

> Ich wollte wissen wie das künftig finanziert werden soll. Dazu kommt immer noch 
nichts.

Seh ich auch so. Das ist für die Gesellschaft einfach unfinanzierbar.
Ich bin für Markt und Leistungsgerechte Gehälter und für die Abschaffung 
von Beamtenstatus wo nich unabdinglich. Alles andere ist gegenüber dem 
Steuerzahler eigentlich nicht zu vertreten.
Andere Länder sind uns da vorraus.

von Konrad71 (Gast)


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Wo steht denn in meinem Beitrag vom 14.01. dass ich den Lehrerberuf an 
sich kritisiere? Das intepretierst Du hinein, mir ging's nicht generell 
um Lehrer, sondern um die Spezies, die auf Verbeamtung drängen und dass 
sind halt nunmal viele Lehramtskandidaten. Und Gesicht waren muss ich 
nicht,da
ich mich nicht zu lasten anderer absichere.(Parasitismus)
Und, da Du ja kein Beamter bist, kann es Dir egal sein. Die Frage der
Finanzierung steht weiterhin im Raum.

von Thomas1 (Gast)


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Konrad71 schrieb:
> Ihr scheint wohl eher doch Beamte zu sein, so wie ihr euch angegriffen
> fühlt.Leider weiß ich immer noch nicht, wie das in Zukunft finanziert
> werden soll.



Das sieht man doch in Griechenland, wenn viele beim Staat arbeiten.

von Backflow (Gast)


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Wenn Du ernsthaft der Ansicht bist, andere als Parasiten bezeichnen zu 
können und das dann als sachliche Diskussion zu verkaufen, zeugt das 
entweder von unzureichender Kinderstube oder eben von dem Wunsch nach 
reiner Provokation.

Das Gehalt der Lehrer muß übrigens immer entweder von den Steuerzahlern 
oder den Eltern der Schüler (= Schulgeld) bezahlt werden.

Dikussionswürdig wäre die Pensionsfrage, aber zu der Differenzierung hat 
es bei Dir offenbar nicht gereicht.

Du hast hier eine Menge frustrierter Spielkameraden, viel Spaß 
weiterhin.

von Ebert (Gast)


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Meinung schrieb:
> Andere Länder sind uns da vorraus.

Das tolle Bildungssystem in den USA ?

P.S.: "vorraus" schreibt man "voraus".

von Privatlehrer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Als ich noch Privatlehrer war, sah meine Abrechnung für jeden meiner 
Schüler so aus.

Das waren bei 60 Schülern Beträge zwischen 1500€ und 3000€ p.a., je nach 
Aufwand.

Wer von euch möchte das bezahlen?

von Meinung (Gast)


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Privatlehrer schrieb:
> Wer von euch möchte das bezahlen?

Die Frage ist doch völlig egal.
Wenn Lehrer nach Mechanismen der Marktwirtschaft bezahlt werden,
kosten sie auf jeden Fall weniger als als Beamte.
Selbst wenn man die Pensionen streicht und das Gehalt um 20% senkt
(wo sie dann ein normales Angestelltengehalt hätten), würde es noch 
genug Bewerber für den Job gegeben. Andere Beamte ebenso. Der Staat 
wirtschaftet völlig an den Realitäten vorbei, wie oben schon geschrieben 
-> Griechenland.
Deutschland hat ja auch genug Schulden. Mir tun blos die Kinder leid, 
die mal die fetten Pensionen verdienen müssen. Irgendwie assi.

von ein anderer (Gast)


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Meinung schrieb:
> Deutschland hat ja auch genug Schulden. Mir tun blos die Kinder leid,
> die mal die fetten Pensionen verdienen müssen. Irgendwie assi.

Mann kann sich berechtigterweise fragen, ob die nachfolgende Generation 
überhaupt die fetten Pensionen der Alten bezahlen können.
Falls die Kinder nicht zahlen können: was passiert dann mit der fetten 
Pension?

von Stefan (Gast)


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>Wenn Lehrer nach Mechanismen der Marktwirtschaft bezahlt werden,
>kosten sie auf jeden Fall weniger als als Beamte.

Ich würde mal vermuten, dass sich dann keiner mehr den Lehrerjob antut, 
warum sollte man auch?

>Mann kann sich berechtigterweise fragen, ob die nachfolgende Generation
>überhaupt die fetten Pensionen der Alten bezahlen können.

Tatsächlich werden die Beamtenpensionen ( im übrigen aber auch die 
Renten ) zum große Problem.

Ich meine irgendwo Zahlen gelesen zu haben, dass die Beamtenpensionen 
aktuell bei ca. 50 Milliarden liegen und bis 2030 auf 170 Milliarden 
ansteigen werden ( was aktuell 1/3 des Staatshaushaltes ist ). Daraus 
lässt sich schließen, dass die Pensionen mit Sicherheit nicht zu 
bezahlen sind.

( ...Vielleicht kann irgendwer noch mal genauere Zahlen liefern )

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan schrieb:

>Tatsächlich werden die Beamtenpensionen ( im
>übrigen aber auch die Renten ) zum große Problem.

Wo ist eigentlich das konkrete Problem? Der Arbeiter aus dem 
Staatsdienst bekommt genau so seine Pension, wie einer aus der freien 
Wirtschaft Rente bekommt.

Es gibt nur ein paar privatisierte Unternehmen. Die tun so, als sei es 
Scheiße am Bein, wenn man noch für die ehemaligen Mitarbeiter sorgen 
muß.

von DDT (Gast)


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Also Ich würde auch für das Geld nicht Lehrer werden wollen,
Egal ob Gymnasium oder Realschule oder Hauptschule mit 40-50 ist der 
Lehrer am Ende, oftmals Burn Out, viele denken immer noch die Schüler 
wären alle brav und hätte Respekt, aber dem ist so nicht, Lehrer werden 
werden des Unterrichtes Gemobbt, provoziert, der db-Level wird höher als 
Erlaubt und Tag für Tag geht Schuleigentum kaputt (Ausnahme vielleicht 
"Elite Schulen" Schulen für snobs).
Das sage ich weil ich selber gerade von der Schule komme.
Und ehrlich in unserer Umgebung (Köln) sind von drei Schule 5 Lehrer in 
psychiatrischer Behandlung gewesen, alle um die 50...

Und von Mittags frei ist auch keine Rede, Nachmittags: Arbeiten und Test 
Korrigieren, Unterricht für 8 verschiedene Klassen vorbereiten...

Kein lustiges Leben, da nehme ich auch gerne die 60k in der fW...

von Meinung (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wo ist eigentlich das konkrete Problem? Der Arbeiter aus dem
> Staatsdienst bekommt genau so seine Pension, wie einer aus der freien
> Wirtschaft Rente bekommt.

Die Höhe ist das Problem! Manch Angestellter kommt heute knapp auf
1200-1300 Euro (bei 40 Jahrem und ~40.000 Durchschnittslebensbrutto) Ein 
Beamter bekommt nach 40 Jahren 73% von seinem letzten (sehr hohem) 
Gehalt. Der bekommt in der Rente quasi noch mal vom Staat ein 
Einfamilienhaus hinterhergeschmissen! Nach 5 Dienstjahren hat er schon 
anspruch auf 1200 Euro - Pensionen und Renten sind total 
auseinandergelaufen.
Ferner hat der Rentner in die Rentenkasse eingezahlt, Beamter aber 
nicht.
(deswegen wurde ja auch so viel verbeamtet, die Pension wird von den 
Nachfolgenden bezahlt...spart heute kosten). Einfach nur Assi, was wir, 
was der deutsche Staat unseren Kindern aufbürdet.

von Stefan (Gast)


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Meinung schrieb:
> Die Höhe ist das Problem! Manch Angestellter kommt heute knapp auf
> 1200-1300 Euro (bei 40 Jahrem und ~40.000 Durchschnittslebensbrutto) Ein
> Beamter bekommt nach 40 Jahren 73% von seinem letzten (sehr hohem)
> Gehalt. Der bekommt in der Rente quasi noch mal vom Staat ein
> Einfamilienhaus hinterhergeschmissen! Nach 5 Dienstjahren hat er schon
> anspruch auf 1200 Euro - Pensionen und Renten sind total
> auseinandergelaufen.

Ja, das sehe ich genauso. Man sollte zwar bedenken, dass ein Beamter 
meist eine PKV hat, die im Alter deutlich teurer als die GKV ist, aber 
die Differenz zwischen einer Pension und einer Rente ist trotzdem enorm.

Selbst wenn jemand mehrere Jahre über der BBG der Rentenversicherung 
verdient, kommt er nicht an die Höhe einer Pension eines Beamten im 
höheren Dienst ran. Die Kosten werden, wie vorher bereits gesagt, in die 
Zukunft verschoben. Da in den nächsten Jahren etliche Lehrer in Pension 
gehen, kommen jetzt gewaltige Kosten auf die Gesellschaft zu.

Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, unterschiedliche 
Rentenversorgungssysteme zu haben. Genauso sollte das System der 
gesetzlichen und privaten Krankenkassen abgeschafft werden. (Auch wenn 
ich in meinen Alter von einem Wechsel in die PKV profitieren würde)

von Konrad71 (Gast)


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Also, dass Beamte und deren Angehörige den Vorwurf des Parasitismus 
nicht
entkräften, habe ich nicht erwartet. Nach Neid und Dummheit kommt jetzt 
meine Kinderstube. Und ich bezeichne nicht andere als Parasiten, sondern 
konkret diejenigen, die sich diesem Wirtschaftsystem entziehen, also 
Beamte. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und nicht der Staat.
Und wenn ich sehe, in welcher Dreistigkeit man sich am Steuertopf 
bedient
und teilweise schon mit gerade mal 50 Jahren in den Ruhestand 
verabschiedet, dann hat das nichts mit Provokation zutun , Backflow.Das 
Renteneintrittsalter ist zur zeit noch 65, und nicht 50. Aber wer sägt 
schon an dem Ast auf dem er selbst sitzt. Also weiterhin Schulden, 
Schulden, Schulden, bis die Seifenblase platzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Meinung:

OK, da hast du natürlich Recht mit der unterschiedlichen Berechnung der 
Rentenhöhen. Und vollem Pensionsanspruch nach 5 Jahren. Habe das so gar 
nicht betrachtet.

So richtig schlagen diese Dinge aber auch erst ab dem Gehobenen Dienst 
zu Buche.

Ich hatte sehr viel mit kleineren Beamten zu tun, Einfacher Dienst und 
Mittlerer Dienst, in den Besoldungsstufen A5-A8. Die gesamte 
Dienststelle mit über 50 Mitarbeitern bestand aus solchen Leuten, und 
nicht verbeamteten Tarifkräften (das sind z.B. die Handwerker im 
Kundendienst). Der oberste war der Dienststellenleiter mit A12-A13. Bei 
den meisten hatte es nie für ein Eigenheim gereicht, wohnten oft in 
Betriebswohnungen (Mietskasernen). Jetzt muß man aber auch betrachten, 
daß für die verbeamteten Fachleute in der Regel das Grundgehalt nicht so 
hoch ist, wie z.B. für einen entsprechenden Facharbeiter. Das war bei 
mir ehemals sogar ein Grund, eine Beamtenlaufbahn im Mittleren Dienst 
abzulehnen: Ich hatte so etwa 100-300€ netto monatlich mehr auf dem 
Gehaltskonto, als vergleichbare verbeamtete Kollegen. Mit 20 denkt man 
auch noch nicht so an die Rente. Und relativ krisensicher war mein Job 
damals als normale Tarifkraft auch noch, heute eher nicht mehr.

Also, ich habe da beim einfachen und mittleren Dienst nie jemanden wegen 
seiner Pension beneidet. Daß mal einer mit 50 in den Ruhestand ging, war 
höchst selten.

Dann habe ich mir aber gerade mal eine Häufigkeitsverteilung angeschaut, 
und bin doch ein wenig überrascht, daß Gehobener Dienst und Höherer 
Dienst den Löwenanteil der Beamten ausmachen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Beamter_(Deutschland)#Laufbahngruppen

Da scheint das Ding mit den Pensionen insgesamt doch etwas teurer zu 
werden.

von Privatlehrer (Gast)


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Wer hat denn die Mähr in die Welt gesetzt?

>" Und vollem Pensionsanspruch nach 5 Jahren."


5 Jahre als Anteil von mindestens 40 Dienstjahren, Pensionsbeginn ab dem 
65. Lebensjahr.

D.h. für 5 Jahre im Dienst mit A12 = 3000 brutto.

Pension nach 40 Dienstjahren wäre 72% * 3000 = 2160 brutto.

bereits nach 5 Jahren aus dem Beamtenverhältnis ausgeschieden bedeutet, 
dass 5/40 = 1/8 dieses Betrages nach dem Erreichen des 65. Lebensjahr 
als Pension bezahlt werden. Das sind 270€. Ob das dann noch viel Wert 
ist, das ist dann die Frage.

Und mein Nachbar, verheiratet, ehemals Lehrer und Mitleser, zahlt über 
500€ für seine private Krankenversicherung.
Die bereits genannte Beihilfe ist doch keine Einnahmequelle, wie so 
mancher neidvolle beitrag hier vermuten lässt. Dafür muss man für Arzt 
u.s.w. immer bis zu einigen tausend Euro in Vorlage treten.

von Michael K. (charles_b)


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Meinung schrieb:
> Ferner hat der Rentner in die Rentenkasse eingezahlt, Beamter aber
> nicht.
> (deswegen wurde ja auch so viel verbeamtet, die Pension wird von den
> Nachfolgenden bezahlt...spart heute kosten). Einfach nur Assi, was wir,
> was der deutsche Staat unseren Kindern aufbürdet.

1. Die Logik, wonach sich der Staat beim "verbeamten" erst mal 
Rentenbeiträge spart ist leider richtig.

2. Ein Rentner hat zwar einbezahlt - doch wir haben ein Umlagesystem: 
Was wir heute einzahlen, kriegen nächsten Monat die Rentner. Da wird nix 
gespart etc. Dieses Umlagesystem hat natürlich den Vorteil, dass es 
recht krisenfest ist. Wer wie die Amis alles auf Pensionsfonds setzt, 
die dann Pleite gehen....

3. Eigenartig, dass sich die Diskussion über die Gehälter nun in eine 
Rentner-Diskussion verwandelt.

4. UND: die Pensionslasten sind EIN Problem. Da immer weniger junge 
Leute nachkommen, kriegen die Rentenkassen jedoch Probleme, die in 
derselben Größenordnung liegen. Beamten-Bashing wäre also fehl am Platz 
(bin selber keiner, aber trotzdem).

5. Rückblickend (knapp 50) überlege ich auch SCHWER überlegen, ob es 
nicht erstrebenswert hätte sein sollen, Beamter zu werden....

von Pfennigfuchser (Gast)


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Meinung schrieb:
> (deswegen wurde ja auch so viel verbeamtet, die Pension wird von den
> Nachfolgenden bezahlt...spart heute kosten). Einfach nur Assi, was wir,
> was der deutsche Staat unseren Kindern aufbürdet.

Die Rente auch. Bei der Rente macht man sich die Illusion, dass man 
später mal was zurückbekommt, was man eingezahlt bekommt. Es ist kein 
intellektuelles Desaster, darauf reinzufallen. Es fallen zu viele Leute 
darauf rein. Und um die Rentenbeiträge abzufedern, wird schön mit 
Steuergeldern nachgeschossen. Es ist gehupft wie gesprungen; Pension 
oder Rente, beides sind Baustellen der Politik. Bei der Pension muss man 
aber sehr wohl kritisieren, dass die Beamten sehr schnell, großzügige 
Pensionsrechte erhalten.

Jetzt wird's makaber: Marktwirtschaft und Terrorismus könnten das 
Problem lösen. Wenn Beamet und Pensionäre die einzigen sind, die sich 
einen hohen Lebensstand leisten können (oberer Mittelstand), dann wüsste 
ein deutscher bin Laden mit rentenpolitischen Motiven genau, wohin er 
seine Jungs und Mädchen hinschicken muss. Es wird zu einer Separation 
kommen. Die normalen Angestellten werden sich keine schönen Wohnungen 
mehr leisten können. Auch die zunehmende Flexibilität sowie Hire'n'Fire 
sorgen dafür, dass sie vermehrt sparen. Es wird in den Städten ganze 
Beamtenviertel geben, wenn es diese heute nicht schon gibt.

Übrigens wäre Deutschland nicht der erste Staat gewesen, der an 
Bürokratie und Beamten zugrundegeangen ist. China hat sich einst sehr 
geschwächt mit einem überbordenen Beamtenapparat. Übrigens gab es sehr 
strenge Beamtenprüfungen und die Beamten bildeten sich sehr viel auf 
ihre erfolgreich absolvierten Prüfungen ein. Der Typus Mensch, der dabei 
durchkommmt, ist aber nicht gut für das Land, weil zu homogen, zu 
aalglatt, Leute ohne echte Lebenserfahrung.

Nichtsdestoweniger machen Nationen immer wieder diese Fehler. Frankreich 
leidet unter ENA-Zöglingen. Südkorea, das heutige China und Japan 
terrorisieren ihre Jugend mit Leistungsdruck. Zwar gibt es den Druck 
nicht in Deutschland (zum Glück!), aber es gibt welche, die sich total 
auf dieses System einlassen. Die sind nicht strebsam im eigentlichen 
Sinne, sondern notengeil. Die streiten sich dann mit dem Lehrer um jede 
Note und eine Drei ist dann schon der Weltuntergang. Die machen 
vielleicht ein exzellentes Abitur (Schnitt 1,1 oder besser), aber das 
Studium packen sie dann nicht. Schließlich lernt man nicht nur in der 
Schule, sondern auch in der Freizeit. Und Studium ist nunmal was anderes 
als Schule.

Den Vorwurf der Verschulung für Bachelor/Master kann ich leider nicht 
überprüfen, mangels Erfahrungswerten. Verschulung ist aber ein Problem, 
das man ernst nehmen sollte.

von Thomas1 (Gast)


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Privatlehrer schrieb:
> bereits nach 5 Jahren aus dem Beamtenverhältnis ausgeschieden bedeutet,
> dass 5/40 = 1/8 dieses Betrages nach dem Erreichen des 65. Lebensjahr
> als Pension bezahlt werden. Das sind 270€. Ob das dann noch viel Wert
> ist, das ist dann die Frage.

Das sag mal den Leuten aus der Wirtschaft, die nach der Zeit noch 
weniger bekommen.

von Stefan (Gast)


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Jeder muss sich einfach damit abfinden, dass es in Deutschland bestimmte 
priviligierte Gruppen gibt, die aufgrund ihres Besitzstandes sehr gut 
verdienen.
Dazu gehören aus meiner Sicht Ärzte, Beamte im höheren Dienst, 
Fluglotsen, Piloten, Politiker, Anwälte in großen Kanzleien.
Oft hat die Bezahlung nichts mit Leistung zu tun, sondern es gibt einen 
Tarifvertrag, der das Gehalt vorgibt. Da diese Gruppen außerdem eine 
starke Lobby haben, werden sich die Besitzstände in den nächsten Dekaden 
auch nicht großartig verändern.

Diejenigen Leute, die den Wohlstand in Deutschland erwirtschaften- 
Ingenieure, Wissenschaftler, .. - verdienen leider bei weitem nicht so 
gut.

Ja, das Leben ist hart, aber ungerecht!

von Rockstar (Gast)


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- ohne jetzt den gesmaten Thread gelesen zu haben -

1.
-----
In D kann jeder seinen Beruf frei wählen.


2. Bildungsweg
--------------
Um Lehrer am Gymnasium zu werden:
min. 10 Semester Studium an der Uni (idR ein bis zwei mehr, weil viele 
noch als AuPair ins Ausland gehen, nicht gleich einen Platz bekommen und 
sie das Referendariat nicht sofort nach dem Examen beginnen können)

Danach kommen 1,5 Jahre als Referendar an einer Schule. (Als Praktikant 
im 8 Semester als angehender Ing. habe ich nicht viel weniger verdient 
als sie mit fertigem Abschluss!)

In Summe: Ausbildung bis man als Lehrer anfangen kann: kaum unter 7 
Jahren
In der Zeit wird man genauso Arzt, Rechtsanwald oder ergreift sonst 
einen  Beruf der nicht das gleiche soziale Ansehen wie die 
GEZ-Gebühreneintreiber haben.

3. Arbeitszeit:
---------------
Morgens und früher Mittag: Unterricht: 30 unerzogene, faule Schreihälse 
beschäftigen

später Mittag: vorbereiten

früher Abend:
unzählige Anrufe von Eltern die nicht verstehen warum ihr Kind nichts 
lernt und nur vor dem PC sitzt

später Abend:
korrigieren

Ferien:
Vorbereiten von Klassenfahrten, korrigieren...


4.Motivation:
-------------
Eltern beschweren sich, dass die kinder nichts beigebracht bekommen
Kinder beschweren sich, dass sie zu viel arbeiten müssen
Allgemeine Bevölkerung beschwert sich, dass alles faule Beamte sind

->Motivation: keine

Ein Wunder, dass es wirklich noch Lehrer gibt die was erreichen wollen!

Der Beruf als Ingenieur ist sicher nicht in allen Punkten ein 
Hauptgewinn, aber es gibt keine Sekunde in der ich mit einem Lehrer 
tauschen wollen würde!

von Michael K. (charles_b)


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Rockstar schrieb:
> Der Beruf als Ingenieur ist sicher nicht in allen Punkten ein
> Hauptgewinn, aber es gibt keine Sekunde in der ich mit einem Lehrer
> tauschen wollen würde!

Nun, ich kenn beide Seiten, weil ich Quereinsteiger bin.
Vorab: Gearbeitet wird auf beiden Seiten, das nimmt sich nicht viel.

Derzeit fühl ich mich als Lehrer sehr wohl, weil ich es jeden Tag als 
neue Herausforderung oder auch Kick sehe, Schulstunden so auf die Beine 
zu stellen, dass die Schüler das interessant finden. Dabei spielt gar 
nicht mal so die überkandidelte Vorbereitung eine Rolle, sondern Gespür, 
was aktuell mit der Klasse zu machen ist. Danach richtet sich der 
Umgangston, der Unterrichtsablauf etc.

Manchmal kommt Grütze dabei raus. Oft klappt es jedoch ganz gut und wenn 
ein oder zwei am Ende der Stunde noch ne etwas weiterführende Frage oder 
Anmerkung haben, dann bin ich schon zufrieden.

Bin aber auch an einer Schule mit großteils sehr netten Kollegen und 
halbwegs motivierten Schülern.

Ansonsten: Mal bei youtube volker pispers und lehrer eingeben - sehr 
erfrischend!

von Konrad71 (Gast)


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Es geht nicht um Beruf frei wählen, es geht um Verbeamtung und die
damit entstehenden Kosten. Die müssen andere finanzieren und können da 
nicht frei wählen. Und, Stefan,"damit abfinden", das hätten die gerne.
Studien der Hans Böckler-Stiftung bezweifeln schon jetzt, dass die 
zugesicherten Pensionen in 30 Jahren überhaupt noch augezahlt werden 
können. Das System ruiniert sich selbst.

von Thomas1 (Gast)


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Konrad71 schrieb:
> Studien der Hans Böckler-Stiftung bezweifeln schon jetzt, dass die
> zugesicherten Pensionen in 30 Jahren überhaupt noch augezahlt werden
> können. Das System ruiniert sich selbst.


Deutschland schafft sich ab.

von Hay (Gast)


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von Heinrich (Gast)


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Stefan schrieb:
> Dazu gehören aus meiner Sicht Ärzte, Beamte im höheren Dienst,
> Fluglotsen, Piloten, Politiker, Anwälte in großen Kanzleien.

Zuerst zu den Lehrern. Ich kenne einige der verschiedensten Level.
Ich würde nicht tauschen wollen. Rente mit 50 ist für einen Lehrer ok - 
wer das nicht glaubt, mache nur 4 Wochen den Job als Lehrer.

Jetzt zu den Anderen:

Ärzte - solange lustig bis du deinen ersten Patienten umgebracht hast - 
dann ist das gar nicht mehr 'fette Kohle' sondern die Frage - hänge ich 
mich weg oder kann ich damit leben?

Beamte im höheren Dienst - Bestechlichkeit? Baumassnahme Ja oder Nein?
Dann ist manchmal auch die Mafia zu Besuch und fragt: Lieben Sie ihren 
Sohn?
Auch nicht lustig!
Erfurt ist z.B. in der Hand der Mafia - keine Chinesen, keine Griechen - 
nur Itaker - da vergeht auch Behördenleitern das Lachen und die müssen 
in den Keller.

Fluglotsen, Piloten - ist ja immer 'menschliches Versagen' wenn so ein 
Flugzeug runter fällt.
Gut, die Wahrheit erspare ich euch jetzt mal hier. (Einkalkulierte 
Todesfälle - wer würe das schon glauben...)

Bleiben noch:
Politiker und Anwälte

Was ist das: Alle Anwälte auf dem Meeresgrund aneinander gekettet?
Ein guter Anfang!

Politiker sind Leute die Meinungen konzentrieren und damit notwendig 
sind.

von Irgendwer (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Gut, die Wahrheit erspare ich euch jetzt mal hier. (Einkalkulierte
> Todesfälle - wer würe das schon glauben...)

Niemand. Außer dir. Weil niemand sonst Fight Club gesehen hat.

Langweiler.

von Michael K. (charles_b)


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Danke für die zusprechenden Worte "mal 4 Wochen als Lehrer arbeiten und 
dann sehen, wie anstrengend das ist"

Das ist natürlich nach einer von Ex-Bundeskanzler Schröder angezettelten 
Diskussion Lehrer seien "faule Säcke" mal ein Statment was schon eher 
zutrifft.

Wer arbeitet, macht Fehler. Wer keine Fehler machen will, darf nix 
arbeiten!

Mit ein wenig Phantasie kann man an jedem Beruf etwas finden was 
furchtbar ist:

Türsteher an einer Disko! Du könntest einen jungen Mann abweisen, der in 
der Disco seine große Liebe gefunden hätte und der statt dessen 
Terrrorist wird....


Klofrau! Du könntest ne Seife hinlegen, die einem Seifenallergiker fast 
das Leben kostet....


Also, wer Ing ist muss damit rechnen, dass auch mal Fehler vorkommen, 
mit denen man eben umgehen muss.

Wer Arzt ist und niemals zwischen Schicksalen hat abwägen müssen und wer 
noch nie ne falsche Diagnose gestellt hat - der kann nur Dr. Sommer von 
Bravo sein.

Und wer Lehrer ist, sollte auch zugeben können, dass er mal nen Punkt 
zuwenig gegeben hat und dies dann (wenn berechtigt) nachholen. Oder 
eingestehen, dass es schwierig und immer auch etwas ungerecht ist, wenn 
stille Schüler eher übersehen werden und die mit der großen Klappe sich 
in Szene setzen können.

Wer Auto fährt muss damit rechnen, dass er mal mit der Stoßstange wo 
hängenbleibt oder ein 80er-Schild "übersieht".

Problem ist, dass wir heute, von der 0-Fehler-Produktion getrieben gar 
nicht mehr umgehen können mit Fehlern, keinesfalls was zugeben können 
und immer andere zur Veranwortung ziehen. Diese Gedankenstrukturen 
behindern aber jede Kreativität und jede Schaffenskraft.

Meint ihr, Einstein hätte nur 20 Seiten vollgeschrieben (mehr ist es 
nicht) und sonst nix? Einstein hat mit sicherheit 20.000 Seiten 
vollgerechnet, gekritzelt, überlegt, zerknüllt.....


Und noch was zur Motivation: Es gibt Menschen, für die ist das Einkommen 
DAS Rad der Motivation. Mehr Geld, das ist alles! Wer länger im Geschäft 
ist oder wem das zu plump ist, der kann durch Geld nur wenig mehr 
motiviert werden. Er arbeitet z. B. als Lehrer, weil im der Umgang mit 
den Schülern Spaß macht, weil jeden Tag neue Reaktionen kommen und neue 
Situationen entstehen.

Und noch was zu den Beamten (ich bin ja keiner, brauche also nicht den 
Anwalt zu spielen). Aktuell werden auch die Renten massiv durch 
Steuermittel ergänzt und bezuschusst. Die Steuermittel kommen aber auch 
von den Beamten, obwohl die ja nie ne Rente kriegen, sondern ne Penson. 
Klar, die wird auch von den Steuerzahlern bezahlt.
Aber Sprüche, dass Beamte nie auch nur einen Cent eingezahlt haben, 
stimmen bei genauer Betrachtung NICHT, weil eben ein Teil der 
Steuerzahlungen der Beamten ins Rentensystem wandert.

von omfg (Gast)


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Michael Kraus schrieb:
> Aber Sprüche, dass Beamte nie auch nur einen Cent eingezahlt haben,
> stimmen bei genauer Betrachtung NICHT, weil eben ein Teil der
> Steuerzahlungen der Beamten ins Rentensystem wandert.

Die Beamten werden aber zu 100% vom Steuerzahler (zwangs)-alimentiert. 
Beamte haben also quasi nichts eingezahlt. Sie leben zu 100% von der 
Arbeit der Steuerzahler.

von omfg (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Rente mit 50 ist für einen Lehrer ok -
> wer das nicht glaubt, mache nur 4 Wochen den Job als Lehrer.

Jammerlappen!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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omfg schrieb:

> Die Beamten werden aber zu 100% vom Steuerzahler (zwangs)-alimentiert.
> Beamte haben also quasi nichts eingezahlt. Sie leben zu 100% von der
> Arbeit der Steuerzahler.

Also zum Großteil von sich selbst. Na bitte :-)

Chris D.

von kein Lehrer (und kein Beamter) (Gast)


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omfg schrieb:
> Die Beamten werden aber zu 100% vom Steuerzahler (zwangs)-alimentiert.
> Beamte haben also quasi nichts eingezahlt. Sie leben zu 100% von der
> Arbeit der Steuerzahler.

und wer soll die Lehrer denn deiner Meinung nach bezahlen?

von Isch (Gast)


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>> Die Beamten werden aber zu 100% vom Steuerzahler (zwangs)-alimentiert.
>> Beamte haben also quasi nichts eingezahlt. Sie leben zu 100% von der
>> Arbeit der Steuerzahler.

>und wer soll die Lehrer denn deiner Meinung nach bezahlen?

Evtl. die könnten die ja auchmal in die Rentenkasse einzahlen ? Warum 
eigentlich nicht ? Dann würden Sie auch aus der Kassse bezahlt.

von pens (Gast)


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hmmm..., ich bin pensionär mit a13...., herrlich.
auch ohne studium....

als angestellter im öffentlichen dienst und anschliessender rente würde 
ich netto mehr haben als der pensionär mit a13 und privater 
krankenversicherung.

von MaWin (Gast)


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> Evtl. die könnten die ja auchmal in die Rentenkasse einzahlen ?
> Warum eigentlich nicht ? Dann würden Sie auch aus der Kassse bezahlt.

Es wäre durchaus sinnvoll, wenn Beamte, Politiker (und Selbständige, 
abderes Thema) auch in die Rentenkasse einzahlen und deren für die 
vorgesehene Rente benötigten Beiträge auf der Lohnabrechnung auftauchen, 
damit sie vergleichbar sind.
Aber genau das will der Staat nicht, er will nicht offenlegen.

Es steht dir aber frei, das selber auszurechnen.

Welches Glück hat der Staat, daß dir das zu viel Arbeit ist.

von Isch (Gast)


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>Es wäre durchaus sinnvoll, wenn Beamte, Politiker (und Selbständige,
>abderes Thema) auch in die Rentenkasse einzahlen und deren für die
>vorgesehene Rente benötigten Beiträge auf der Lohnabrechnung auftauchen,
>damit sie vergleichbar sind.
>Aber genau das will der Staat nicht, er will nicht offenlegen.

Stimmt mit den Selbstständigen. Es gibt genug die Zeit ihres Lebens viel 
Geld verdienen un im alter veramen weil sie nich vorgesorgt haben. Wer 
kommt dann für die auf ? Eben.


>als angestellter im öffentlichen dienst und anschliessender rente würde
>ich netto mehr haben als der pensionär mit a13 und privater
>krankenversicherung.

Dafür hast du aber in der Arbeitszeit wesentlich mehr erhalten. Und ein 
angestellter hat auch keine Beihilfe.

von Michael K. (charles_b)


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Chris D. schrieb:
> omfg schrieb:
>
>> Die Beamten werden aber zu 100% vom Steuerzahler (zwangs)-alimentiert.
>> Beamte haben also quasi nichts eingezahlt. Sie leben zu 100% von der
>> Arbeit der Steuerzahler.
>
> Also zum Großteil von sich selbst. Na bitte :-)
>
> Chris D.

Das ist die gängige Meinung. Die heutigen Steuern der Beamten werden 
aber verwendet, um heute Zahlungen an Rentner zu ermöglichen.

Die Rentner werden also von den Beamten zwangsalimentiert.

Beamte leben per Definitionem von der Arbeit der Steuerzahler, weil sie 
Dienst für diese verrichten (Polizei, Richter, Schule etc.). Das ist 
also keine Alimentierung, sondern so vorgesehen.

Wenn ein Beamter in Pension geht, wurden bis dahin von seinen 
Steuergeldern etliches an die Rentner gegeben.

Und der Begriff "einbezahlt" gaukelt vor, dass das Geld irgendwo liegt 
oder wächst..... FALSCH. Es wird gleich wieder an die Rentner gegeben 
(und auch an die Pensionisten, jaja)

"einbezahlt" bedeutet nur, dass man Ansprüche auf einen bestimmten, dann 
zu errechnenden Prozentsatz von irgendwas hat. Wie hoch die Zahlungen 
dann ausfallen, dürfte uns noch ins nacke Elend stürzen.

Und dies gilt für Beamte und Angestellte gleichermaßen.

Dass der Staat sich seine Beamte "billig" rechnet, weil nichts in die 
Rentenkasse einzuzahlen ist, kann man den Beamten nicht ankreiden.

Im übrigen würde der Staat ja an sich selber die Rentenbeiträge zahlen. 
Eine Firma führt ja 10% an Beiträgen ab. Der Staat müsste also die 
höheren Angestelltengehälter zahlen um dann sofort wieder die 10% 
abzuziehen. Ein Nullsummenspiel.

von IngDresden (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Beamte leben per Definitionem von der Arbeit der Steuerzahler, weil sie
> Dienst für diese verrichten (Polizei, Richter, Schule etc.). Das ist
> also keine Alimentierung, sondern so vorgesehen.

Ja richtig, die überdurchschnittliche Priviligierung der Beamten zu 
Ungunsten der jungen Generation ist vorgesehen. Traurig aber wahr.

von IngDresden (Gast)


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Zum Thema ganz aktuell, soll sich jeder selbst die Meinung bilden über 
den priviligierten "Staatsadel".

http://www.stern.de/wirtschaft/job/die-gehaelter-der-staatsdiener-beamter-sorge-dich-nicht-diene-1644864.html

Von den 2610 Euro bleiben der Kommissarin nach allen Abzügen (Steuern 
und Beiträgen zur privaten Krankenversicherung) 1900 Euro übrig. Ein 
normaler Arbeitnehmer, ebenfalls kinderlos und ledig, bekäme dagegen nur 
1680 Euro raus, 220 Euro weniger. Als Angestellter muss er schließlich 
Sozialabgaben entrichten, also Beiträge zu Arbeitslosen-, Pflege- und 
Rentenversicherung. Der Beamte muss das nicht. Andersherum: Für ein 
Netto von 1900 Euro brauchte ein Angestellter ein Brutto von 3041 Euro - 
also knapp 450 Euro mehr als die Polizistin. Und nach 40 Dienstjahren 
wird die Beamtin über 105.000 Euro mehr verdient haben als der 
angestellte Arbeitnehmer. Würde sie die Differenz von 220 Euro jeden 
Monat zu mageren drei Prozent anlegen, stiege ihr Vorteil sogar auf über 
200.000 Euro.

So ist es bis heute: Beamte haben lebenslänglich. Unkündbar. Ein 
bombensicherer Arbeitsplatz ist fester Bestandteil des Beamtenstatus - 
und unbestimmter Anteil des Soldes. Was ist der Gegenwert in Euro und in 
Cent dafür, nie wieder Zukunftsängste haben zu müssen? Keine schlaflosen 
Nächte, weil die Firma mal wieder Richtung Insolvenz schliddert oder dem 
Chef die Nase nicht passt?

Kriminalkommissarin Noreen Koall schätzt die Sicherheit ihres 
Arbeitsplatzes sehr. Sie kann ihr Leben planen, frei von bösen 
Überraschungen. "Wenn ich mir ein Haus bauen möchte und einen Kredit 
aufnehmen muss, weiß ich, dass das Geld kommt. Ein Arbeitnehmer in der 
freien Wirtschaft kann sich darauf nicht verlassen", sagt sie. "Da habe 
ich großes Glück."

von IngDresden (Gast)


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ohne worte...

Professor Winfried Fuest, Experte für Finanz- und Steuerpolitik am 
Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, hält das aktuelle 
Pensionsniveau von 71,75 Prozent für dramatisch zu hoch. "Im Grunde ist 
das eine Zumutung für den Steuerzahler", sagt er. Zumal Beamte daneben 
eine ganze Reihe zusätzlicher Pensionsprivilegien genießen: So hat ein 
Beamter bereits nach fünfjähriger Dienstzeit Anspruch auf eine 
Mindestpension von 1365 Euro. Der Standardrentner braucht 45 
Berufsjahre, um auf gerade mal 1224 Euro zu kommen. Schwerstbehinderte 
Beamte können mit 60 Jahren abschlagsfrei in Ruhestand gehen, 
Arbeitnehmer erst drei Jahre später. Studierten Beamten werden 855 Tage, 
also deutlich mehr als zwei Jahre, ihres Studiums auf die Pension 
angerechnet. Bei der gesetzlichen Rente eines Angestellten wird ein 
Studium dagegen gar nicht mehr berücksichtigt.

von Pfennigfuchser (Gast)


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IngDresden schrieb:
> ttp://www.stern.de/wirtschaft/job/die-gehaelter-d...
>
> Von den 2610 Euro bleiben der Kommissarin nach allen Abzügen (Steuern
> und Beiträgen zur privaten Krankenversicherung) 1900 Euro übrig. Ein
> normaler Arbeitnehmer, ebenfalls kinderlos und ledig, bekäme dagegen nur
> 1680 Euro raus, 220 Euro weniger. Als Angestellter muss er schließlich
> Sozialabgaben entrichten, also Beiträge zu Arbeitslosen-, Pflege- und
> Rentenversicherung. Der Beamte muss das nicht. Andersherum: Für ein
> Netto von 1900 Euro brauchte ein Angestellter ein Brutto von 3041 Euro -
> also knapp 450 Euro mehr als die Polizistin. Und nach 40 Dienstjahren
> wird die Beamtin über 105.000 Euro mehr verdient haben als der
> angestellte Arbeitnehmer. Würde sie die Differenz von 220 Euro jeden
> Monat zu mageren drei Prozent anlegen, stiege ihr Vorteil sogar auf über
> 200.000 Euro.

Schon wieder werden Sachen durcheinandergewürfelt. Genauso wenig, wie 
der Beamtenwitz ein Witz über Beamte ist, ist die Kritik am Beamtentum 
eine Kritik am Beamtentum.

1. Der Beamtenwitz ist ein Verwaltungswitz. Polizisten, die eine 
klassische staatliche Funktion ausführen, sind nicht Zielscheibe des 
Beamtenwitzes.

2. Einem Polizisten gönne ich jeden Cent und jeder, der sich sonst über 
Beamtensold und -pensionen echauffiert, regt sich nicht über Polizisten 
auf, sondern über die Sesselfurzer in der Verwaltung.

Wenn das Beamtentum auf die hoheitlichen(!) Aufgaben des Staates 
beschränkt bleibt, ist es eine vernünftige Sache. Man darf ja nicht 
vergessen, dass der Beamte seine Privilegien auch bezahlt. Er darf z. B. 
nicht streiken. Wenn jetzt aber das Gericht feststellt, dass Beamte, 
insbesondere Lehrer und Verwaltungskräfte, doch streiken dürfen, und 
damit Streikverbot für Beamte komplett infragestellen, dann haben wir 
bald streikende Polizisten.

von Konrad 71 (Gast)


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Langsam kommen wir der Sache näher. Die Frage ist auch, wofür brauchen 
wir
so viele Beamte ? Es heist ja, sie leisten Arbeit am Volk. Wofür 
brauchen
wir z.B. 16 Wirtschaftsministerien, 16 Justizministerien,16 
Kultusministerien etc. etc. ? Pisa zeigt doch, dass das absolut nichts 
bringt. Von der BA (ca. 100000 Beschäftigte ,Vermittlungsquote 8% ), 
will ich lieber gar nicht erst reden. Ein einziger Sumpf.

von hehe (Gast)


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Konrad 71 schrieb:
> Die Frage ist auch, wofür brauchen
> wir
> so viele Beamte ?

Ganz klar, sie sind eine der wichtigsten Stützen des Systems. Solange 
diese Stützen stabil sind (und auf fette Pensionen hoffen), wird es 
schwierig mit einer Revolution.

von Pfennigfuchser (Gast)


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Konrad 71 schrieb:
> Langsam kommen wir der Sache näher. Die Frage ist auch, wofür brauchen
> wir
> so viele Beamte ? Es heist ja, sie leisten Arbeit am Volk. Wofür
> brauchen
> wir z.B. 16 Wirtschaftsministerien, 16 Justizministerien,16
> Kultusministerien etc. etc. ? Pisa zeigt doch, dass das absolut nichts
> bringt. Von der BA (ca. 100000 Beschäftigte ,Vermittlungsquote 8% ),
> will ich lieber gar nicht erst reden. Ein einziger Sumpf.

Zentralismus ist teurer! Und Sie haben die Frage auch falsch gestellt. 
Die Frage sollte lauten: Warum braucht die Sekretärin im 
Wirtschaftsministerium den Beamtenstatus?

von Thomas (Gast)


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Pfennigfuchser schrieb:
> 2. Einem Polizisten gönne ich jeden Cent und jeder, der sich sonst über
> Beamtensold und -pensionen echauffiert, regt sich nicht über Polizisten
> auf, sondern über die Sesselfurzer in der Verwaltung.

Ja, aber ein Beamter kostet dem Staat in der Summe (inkl. der hohen 
Pension) sehr viel Geld. Jetzt ist es aber nicht so, dass der Staat im 
Geld schwimmt. In jeder Firma würde in einem solchen Fall der Rotstift 
angesetzt und die Priviliegien, das Gehalt der Mitarbeiter würde gekürzt 
werden. Nicht so beim Staat.

Ich gönne einem Polizisten, einem Lehrer sein Gehalt. Was mich aber vor 
allem stört ist die gewaltige Unterschied zwischen Pension und Rente. 
Hier muss sich was ändern. Die Lasten der Gegenwart werden einfach in 
die Zukunft verschoben und die derzeitige, junge Generation (zwischen 
25-35 Jahren) muss dafür bezahlen.
Wenn ein Jungingenieur heutzutage mit einigen Jahren Berufserfahrung gut 
verdient (sagen wir um die 60k/Jahr), dann liegt der Nettoverdienst 
unter 50% im Verhältnis zur Arbeitgeberbelastung.
Jeder normale Beamte im gehobenen Dienst bekommt dann eine Pension die 
höher ist als die Rente dieses Ingenieurs, der den Beamte mit seinen 
hohen Abgaben finanziert. Ist das fair/gerecht?

von Expat (Gast)


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Echt großes Kino hier, man könnte meinen die Lehrer hätten Ferien 
gehabt.

Der statistische Kernpunkt ist folgender:

Ein Ingenieur hat studiert, der Lehrer ebenfalls. Durchschnittliches 
Ingenieurseinkommen gemäß VDI: irgendwas zwischen 50-70k€ brutto und 
damit in Steuerklasse III etwa 33k bis 44k€ Netto. Zuzüglich Kindergeld. 
Rente: sind zur Zeit etwa 1,5 bis 2 Rentenpunkte zu je 27,20€ und damit 
auf heutiger Kaufkraft bei 40 Jahren bis zur Rente etwa 60-80 mal 27,20 
(1600-2100€ Bruttorente) plus ca 100€ für Wehrdienst, Kinder, 
Ausbildungszeit. Zukünftig gemäß Alterseinkünftegesetz voll zu 
versteuern. Normalerweise müsste man für den Fall "Mitte 50 und 
Outgesourced" Rückstellungen bilden.

Beim angestellten Lehrer nach TVÖD stehen maximal 4400€ Brutto in E13SR 
an, Einstiegsgehalt 3k€. Nach 10 Jahren sind das 33k€ Netto p.a. Damit 
sind etwa 1700€ Rente zu erwarten plus etwas Zusatzversorgung 
öffentlicher Dienst. Der angestellte Lehrer findet sich also am 
unteren Ende der Gehaltsbandbreite wieder.

Beim verbeamteten Lehrer in A12 (Grundschule/Realschule) und A13 
(Gymnasium) stehen im Mittel (Stufe 10, zwei Kinder, ca Anfang 40) 
folgende Einkommen an (www.oeffentlicher-dienst.info):  42k€ Netto p.a. 
in A12 und 46.4k€ p.a. in A13 jeweils minus Krankenkasse, jeweils plus 
Kindergeld. Achja, ab dem dritten Kind gibts etwa 300€ monatliche Zulage 
neben dem Kindergeld, damit die kleinen Racker was zu beißen haben. 
Grobe Faustregel: Verheiratet +100€, 1. und 2. Kind je 100€, ab dem 
dritten je 300€. Bis zum zweiten Kind sind das etwa die Kosten der 
privaten Krankenversicherung dieses Familienmitglieds.

Zur Krankenkasse: Mein Kollege zahlt für sich nebst Frau und 2 Kids etwa 
450€ im Monat bzw. 6k€ p.a.. Die "Beihilfe" bei Kindern ist jedoch höher 
als der Arbeitgeberanteil von 50% und nicht auf den Höchstsatz der 
gesetzlichen Krankenversicherung begrenzt. Zudem gibts nach heutigem 
Stand und 40 Berufsjahren in A13 eine Pension von ca. 3000€ in A12 und 
3300€ in A13. Pension mit 60 sind übrigens immer noch 2700€. Natürlich 
genau wie die Rente zu versteuern, jedoch mit den Kosten der privaten 
Krankenversicherung. Ok, die kann man als ING auch haben, kostet im 
Alter kräftig. Der beamtete Lehrer lieht also am oberen Limit dessen, 
was ein Ingenieur statistisch in der freien Wirtschaft verdienen wird.


Nach meinem Empfinden ist es dem Steuerzahler nicht zu vermitteln, dass 
ein krisensicherer Job im Schnitt höher bezahlt ist und zu höheren 
Altersbezügen führt wie ein statistischer Job in der "freien 
Wirtschaft". Normalerweise müssten die wegen des Risikos 
Arbeitslosigkeit/Altersarbeitslosigkeit oder beruflich erforderlicher 
Umzug im Mittel höhere Bezüge wie der öffentliche Dienst sehen. Haben 
die aber nicht. So ab 70-80 k€ p.a. kann man als studierter 
Ing/Naturwissenschaftler langsam davon ausgehen, dass man etwa das 
Lebenseinkommen eines (studierten) Beamten in A13/A14 erhält.

Meine Schlußfolgerung: Beamtentum für Lehrer abschaffen, ein mittleres 
Gehalt minus einem kleinen Abschlag für die effektive Jobsicherheit 
zahlen (also irgendwas um 40-60k€ je nach Berufserfahrung), das wars.

Wer jetzt behauptet "mach mal nen Lehrerjob" - hab ich bereits gemacht. 
Unbezahlt neben der Promotion einen Chemie-Fortgeschrittenenkurs 
umliegender Schulen betreut. Nach 4 Jahren sinkt die Vorbereitungszeit 
für eine dreistündige Experimentalvorlesung von anfänglich 6-8h auf 
1-2h.

von Konrad 71 (Gast)


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Genau, Expat, kann Dir voll zustimmen. Es ist nicht vermittelbar, wie 
sich
einige auf Kosten anderer absichern. Bei sinkender Schülerzahl, braucht 
man
auch weniger Lehrer. Entlassen ? Geht nicht. Also scheinbeschäftigen 
oder in Pension schicken, so läuft's.

von Mark B. (markbrandis)


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Konrad 71 schrieb:
> Bei sinkender Schülerzahl, braucht man auch weniger Lehrer.

Falsch. Das Betreuungsverhältnis wird dadurch endlich besser, weil ein 
Lehrer dann für den einzelnen Schüler mehr Zeit hat. Kann mich noch gut 
erinnern als ich in der 10. Klasse war, wir waren 34 Schüler und in den 
Hauptfächern wurde die Klasse dann geteilt. Weniger Schüler pro Lehrer 
sind von Vorteil - wer das nicht begreift, der hat überhaupt nichts 
verstanden.

von Ich bin ein Beamter (Gast)


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Das hier ist der reinste - Neidthread -.

Da beneidete der eine Ing. den anderen, weil er bei einem anderen 
Konzern mehr verdient.

Der nächste ist klug und sucht von Anfang an einem Job bei genau diesem 
Arbeitgeber.

Mein Nachbar war noch klüger. Getreu dem Spruch: "wer mit Geld zu tun 
hat, der verdient Geld", ist er mit BWL von der einen zur nächsten Bank 
gegangen, bis er im Investmentgeschäft gelandet ist. P.a. 200k - 300k.

5 Umzüge, kein eigenes Haus, beide Kinder Außenseiter, 12h pro Tag.

Warum BWL? Nach eigener Aussage war er für Mathe zu dumm und hat das 
Mathestudium nach dem 4. Semester abgebrochen.


Ich bin ein Beamter.

von Thomas (Gast)


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Ich bin ein Beamter schrieb:
> Das hier ist der reinste - Neidthread -.

Nein, das stimmt so nicht. Aber als Steuerzahler kann man es doch 
unpassend finden, dass man bestimmte Berufsgruppen -hier Beamte- mit dem 
Steuergeld quasi subventioniert.
Jeder Ingenieur muss sich heute in der freien Wirtshaft mit der 
Globalisierung, mit sinkenden Gehältern, mit Arbeitslosigkeit usw. 
zurecht finden, während auf der anderen Seite beim Staat noch goldene 
Zeiten vorzufinden sind und das obwohl das Defizit des Staatshaushalts 
immer größere Summen annimmt.
Gleiches gilt übrigens für Ärzte - das sind aus meiner Sicht 
Sozialschmarotzer, die ihre hohen Gehaltsforderungen auf den Rücken der 
Patienten, der einfachen Krankhausangestellten und der geseztlich 
Versicherten durchsetzen.

von Pfennigfuchser (Gast)


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Man sollte die Beamtung auch mal aus einem anderen Blickwinkel 
betrachten. Um Beamter zu werden, muss man eine Gesundheitsprüfung 
bestehen. Es gab auch schon angehende Lehrer, die dann nicht verbeamtet 
wurden und nicht Lehrer werden konnten.

Meines Erachtens braucht so ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte 
(nichts anderes stellt eine Gesundheitsprüfung dar) gute Argumente. Und 
es leuchtet mir nicht ein, warum ein Geschichtslehrer mit Diabetes 
seinen Beruf nicht ausüben soll.

Medienschelte muss ich jetzt auch ein wenig betreiben. Fast alle Medien 
beklagen unisono, dass Lehrer unnötig verbeamtet werden. Wenn dann mal 
eine Regierung Lehrer nicht verbeamtet, sondern ganz regulär als 
Angestellte beschäftigt (Richtig so!), dann findet sich immer ein 
Journalist, der über die "Ungerechtigkeit" reißerisch berichtet. Den 
Fehler, dass so viele Lehrer verbeamtet sind, kann man nunmal nicht 
rückgängig machen. Und lieber sollte man jetzt die "Ungerechtigkeit" 
ertragen, als diesen Irrsinn weiterzubetreiben: Die Verbeamtung von 
Berufsgruppen wegen kurzfristiger Interessen.

von Fer T. (fer_t)


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Ist doch klar, wenn der Lehrer wegen seiner Krankheit fehlt, bez. Krank 
geschrieben wird, muss der Staat die hohen Löhne zahlen an welche die 
nicht arbeiten können.
Aber trotzdem finde ich das hier als Neid Thread, was hält euch den 
davon ab Beamte zu werden, ihr hättet auch statt in der FW, als Beamter 
arbeiten können, aber ihr habt es nicht gemacht...

Zudem, finde ich Lehrer ist einer der härtesten Jobs, (sagt einer der 
gerade von der Schule kommt)...

Was ich ehr ungerecht ansehe, ist das die Politiker sich ihr Gehalt 
selbst bestimmen können, so wollen die 600 Bundestag abgeordneten das 
Gehalt von Verfassungsrichtern und das geht überhaupt nicht!!!

von Thomas1 (Gast)


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Thomas schrieb:
> Gleiches gilt übrigens für Ärzte - das sind aus meiner Sicht
> Sozialschmarotzer


Die bekommen ihr sehr teures Studium geschenkt und gehen dann ins 
Ausland. Sozialschmarotzer ist dagegen noch nix.

von hehe (Gast)


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Fer T. schrieb:
> Aber trotzdem finde ich das hier als Neid Thread, was hält euch den
> davon ab Beamte zu werden, ihr hättet auch statt in der FW, als Beamter
> arbeiten können, aber ihr habt es nicht gemacht...

Muss man denn jeden Trend, der der Gesellschaft schadet mitmachen?
Es ist völlig in Ordnung dieses (Unrechts-)System zu kritisieren,
hat mit Neid gar nichts zu tun.

von tim (Gast)


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Thomas schrieb:
> Gleiches gilt übrigens für Ärzte - das sind aus meiner Sicht
> Sozialschmarotzer, die ihre hohen Gehaltsforderungen auf den Rücken der
> Patienten, der einfachen Krankhausangestellten und der geseztlich
> Versicherten durchsetzen.

Sicher kommen gleich wieder Einwände, wie schlecht es Ärzten, besonders 
Klinikärzten, geht. Übersehen wird dann wieder, dass auch ein 
selbstständiger Arzt mehr verdient als die meisten Ingenieure (egal ob 
selbstständig oder angestellt), bei gleichzeitiger absoluter 
Jobsicherheit.

Pfennigfuchser schrieb:
> Um Beamter zu werden, muss man eine Gesundheitsprüfung
> bestehen.

> Meines Erachtens braucht so ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte
> (nichts anderes stellt eine Gesundheitsprüfung dar) gute Argumente. Und
> es leuchtet mir nicht ein, warum ein Geschichtslehrer mit Diabetes

Gesundheitsüberprüfungen gibt es auch bei der Einstellung anderer Berufe 
in der freien Wirtschaft und zwar auch bei untersten Gehaltsgruppen. So 
z.B. in der Nahrungsmittelindustrie und bei einigen Billigjobs am 
Flughafen. Da wird unter anderem auf Diabetes, Bluthochdruck und 
Leberwerte getestet - also nicht ansteckende Krankheiten. Da spricht 
auch keiner von Eingriff in Persönlichkeitsrechte.

Fer T. schrieb:
> Aber trotzdem finde ich das hier als Neid Thread, was hält euch den
> davon ab Beamte zu werden, ihr hättet auch statt in der FW, als Beamter
> arbeiten können, aber ihr habt es nicht gemacht...

So einfach ists ja nicht, weil es nicht so viele Stellen im technischen 
Bereich als Beamter gibt. Außerdem hat man in jungen Jahren noch nicht 
so den Überblick und glaubt der Propaganda der Medien und der 
Professoren, die von sicheren und gut bezahlten Jobs als Ingenieur 
erzählen.

von Thomas (Gast)


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tim schrieb:
> Außerdem hat man in jungen Jahren noch nicht
> so den Überblick und glaubt der Propaganda der Medien und der
> Professoren, die von sicheren und gut bezahlten Jobs als Ingenieur
> erzählen.

Man wird gezwungen, für die öffentlich, rechtlichen "Fernsehverdummer" 
Gebühren zu bezahlen, obwohl die leitenden Angestellten blendende 
Kontakte zur Politik haben und nicht an einer objektiven Aufklärung 
interessiert sind. Das ist einfach großer Mist.

Wenn z.B. über das Thema Gehalt bei Ärzten im TV diskutiert wird, dann 
gibt es Einspielungen über die hohe Arbeitsbelastung oder es werden 
Gehälter aus dem Ausland als Vergleich herangezogen. Wann ist denn mal 
von der Arbeitswelt der Ingenieure die Rede? Wenn, dann taucht dieses 
Thema nur beim Thema Fachkräftemangel auf.

von paul panther (Gast)


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tim schrieb:
> Außerdem hat man in jungen Jahren noch nicht
> so den Überblick und glaubt der Propaganda der Medien und der
> Professoren, die von sicheren und gut bezahlten Jobs als Ingenieur
> erzählen.

Die Jobs der Professoren sind ja auch sicher! Demzufolge sind besonders 
die älteren genauso weltfremd wie Politiker und glauben wahrscheinlich 
selber, dass alle ihre Absolventen eine Chance auf einen sicheren und 
gut bezahlten Job haben. Dass es immer mehr gibt, die nie eine 
Anstellung als Ingenieur finden und deswegen (mangels Berufsausbildung) 
in einem billigen Hilfsarbeiterjob oder bei H4 landen, übersieht man 
großzügig oder spricht vorsätzlich nicht darüber. Nach außen muss der 
Ingenieurberuf positiv dargestellt werden, damit es genügend Studenten 
und somit genug Absolventen gibt, damit sich die Industrie die 
vermeintlich besten aus einem großen Angebot aussuchen kann. Deswegen 
wird auch überall die Fachkräftemangellüge verbreitet.

von Noch ein Beamter (Gast)


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Habt ihr überhaupt den Sinn des Beamtentums verstanden?

Ohne die Beamten ist ein Staat nicht im Sinne einer Regierung zu führen.
Das sollte man aus der Schule noch wissen.
Und angestellte Lehrer dürfen gegen ihren Arbeitgeber demonstrieren und 
im Unterricht politisch Stellung beziehen. Sollen eure Kinder so 
unterrichtet werden?

Aus dem Beamtenstatus ergeben sich noch einige Nachteile für Beamte.

Ich habe praktische keine Chance meinen Arbeitsplatz in ein anderes 
Bundesland zu verlegen. Ich bin Landesbeamter und habe 5 Jahre lang 
probiert von Hessen nach Hamburg zu kommen.
Daran scheiterte meine erste Ehe.

Ich habe kein Streikrecht. Die Lohnerhöhungen hinken in den letzten 15 
Jahren hinter den Lohnsteigerungen in der Industrie hinterher.

Ich habe nur eingeschränkte Aufstiegschancen. Meine Vorgesetzten waren 3 
bis 5 Jahre älter als ich und das Amt in dem ich arbeite gibt es nur 
einmal in D.

Beihilfe ist kein Segen! Da haben viele etwas falsch verstanden.
Ich lege für meine Familie alle Gesundheitskosten 1500€-5000€ vor und 
muss die Rückerstattung dann bei der Beihilfestelle und der 
Krankenversicherung beantragen. Pro Jahr bleibe ich auf 300 - 500 € 
sitzen, die nicht erstattet werden. Die Beihilfestelle reduziert die 
Erstattung zusätzlich um einen Festbetrag von 300.-€ pro Jahr - 
Kostendämfung!.

Eine Kündigung ist undenkbar. Freie Beamtenstellen werden grundsätzlich 
nicht an Beamte gegeben, die aus dem Dienst ausgeschieden sind.

Man hat keinen Anspruch auf einen ortsfesten Arbeitsplatz. So wurde im 
letzten Jahr ein Bekannter (Bundesbeamter) rund 500km nach Berlin 
versetzt, - weil es dort einen Mitarbeitermangel gab. Er war mit 35 
Jahren der jüngste seiner Arbeitsgruppe, Frau und Kinder mussten mit. Er 
war einer der Besten in seiner Abteilung. Mindestdauer 5 Jahre.
Sein Gehalt ist ihm sicher, jetzt sind die Nächte 20db lauter.

von Thomas B. (detritus)


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paul panther schrieb:
> Dass es immer mehr gibt, die nie eine
> Anstellung als Ingenieur finden und deswegen (mangels Berufsausbildung)
> in einem billigen Hilfsarbeiterjob oder bei H4 landen

Quelle bitte.

von Stefan (Gast)


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Noch ein Beamter schrieb:
> Man hat keinen Anspruch auf einen ortsfesten Arbeitsplatz. So wurde im
> letzten Jahr ein Bekannter (Bundesbeamter) rund 500km nach Berlin
> versetzt, - weil es dort einen Mitarbeitermangel gab. Er war mit 35
> Jahren der jüngste seiner Arbeitsgruppe, Frau und Kinder mussten mit. Er
> war einer der Besten in seiner Abteilung. Mindestdauer 5 Jahre.
> Sein Gehalt ist ihm sicher, jetzt sind die Nächte 20db lauter.
Die armen Beamten.. Sowas ist in der freien Wirtschaft ja gang und 
gäbe..

von paul panther (Gast)


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Noch ein Beamter schrieb:
> Und angestellte Lehrer dürfen gegen ihren Arbeitgeber demonstrieren und
> im Unterricht politisch Stellung beziehen. Sollen eure Kinder so
> unterrichtet werden?

viele meine Lehrer waren extreme Linke. Beim Mathelehrer merkt man das 
vielleicht nicht. Ein Deutschlehrer kann sich entsprechende Aussagen 
aber nicht verkneifen und die Bewertungen der Klassenarbeiten sind auch 
politisch gefärbt, jedenfalls alles andere als objektiv.

Noch ein Beamter schrieb:
> Man hat keinen Anspruch auf einen ortsfesten Arbeitsplatz.

Hat man in der freien Wirtschaft auch nicht. Schnell werden Abteilungen 
geschlossen oder verlegt. Wenn man Glück hat wird man in eine andere 
Abteilung übernommen oder "darf" am neuen Standort weiter arbeiten. Oder 
man wird "freigesetzt" und darf sich selber bei einem neuen Arbeitgeber 
bewerben.

Thomas B. schrieb:
> Quelle bitte.

Es ist doch klar, dass es dazu keine offiziellen Statistiken gibt. Wie 
sollte man diese Daten denn erheben? Wenn ein Ingenieur einer 
Hilfsarbeitertätigkeit nach geht, fällt er ja aus der 
Arbeitslosenstatistik. Außerdem besteht aus oben genannten Gründen gar 
kein Bedürfnis, eine solche Statistik zu veröffentlichen. Weder der 
Staat, noch andere Industrielobbyverbände wollen die Wahrheit öffentlich 
aussprechen.

von Thomas B. (detritus)


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paul panther schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Quelle bitte.
>
> Es ist doch klar, dass es dazu keine offiziellen Statistiken gibt. Wie
> sollte man diese Daten denn erheben? Wenn ein Ingenieur einer
> Hilfsarbeitertätigkeit nach geht, fällt er ja aus der
> Arbeitslosenstatistik. Außerdem besteht aus oben genannten Gründen gar
> kein Bedürfnis, eine solche Statistik zu veröffentlichen. Weder der
> Staat, noch andere Industrielobbyverbände wollen die Wahrheit öffentlich
> aussprechen.

Worauf gründest du dann deine Aussage,
> Dass es immer mehr gibt, die nie eine
> Anstellung als Ingenieur finden
?
Irgendwas muss dich ja auf diese Idee gebracht haben. Die Realität wars 
wohl nicht, also was dann?
Eigene Situation großzügig hochgerechnet?
Das Rumgeheule hier?

von paul panther (Gast)


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> Irgendwas muss dich ja auf diese Idee gebracht haben. Die Realität wars
> wohl nicht, also was dann?
> Eigene Situation großzügig hochgerechnet?
> Das Rumgeheule hier?

Eigene Erfahrungen natürlich. Kann natürlich sein, dass sich die 
Situation in letzten 2 Jahren wieder etwas verbessert hat. So genau 
verfolge ich das nicht mehr. Man leidet zugegebenermaßen irgendwann 
unter einer Art Betriebsblindheit, wenn man entweder selber nicht 
betroffen ist, oder sich mit seiner Situation abgefunden hat und kein 
Interesse mehr an einem Job als Ingenieur hat. So geht es einigen meiner 
Bekannten. Nach über 5 Jahren erfolgloser Bewerbungen hat wohl fast 
jeder weder Chancen noch großartig Lust weiterhin Geld und Zeit in 
Bewerbungen zu stecken.

von Thomas B. (detritus)


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Beschreibe doch den von dir beobachteten Anstieg der Zahl der 
Absolventen, denen kein Berufseinstieg gelungen ist. Welcher Zeitraum, 
welche Grundgesamtheit?

von Michael K. (charles_b)


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IngDresden schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Beamte leben per Definitionem von der Arbeit der Steuerzahler, weil sie
>> Dienst für diese verrichten (Polizei, Richter, Schule etc.). Das ist
>> also keine Alimentierung, sondern so vorgesehen.
>
> Ja richtig, die überdurchschnittliche Priviligierung der Beamten zu
> Ungunsten der jungen Generation ist vorgesehen. Traurig aber wahr.

Ja, wie soll es sonst gehen? Die Polizei von der Mafia bezahlen lassen? 
DIE holen sich das Geld auch von den kleinen Leuten. Nur eben ohne 
Steuerbescheid. Auch im öffentlichen Dienst Angestellte bekommen ihr 
Geld letzten Endes vom Steuerzahler. Also die Forscher, Professoren etc. 
etc. , aber auch die Leute, die an eisigen Tagen den Streudienst 
versehen.

Was will man diesen Leuten vorwerfen?

Ein paar Lehrstühle werden von Firmen finanziert.
Und auch ein Institut (gab es zumindest früher) von der 
Zigarettenindustrie. Die hatten dann als Forschungsergebnis, dass 
Rauchen nix macht etc.

Wer wirklich überdurchschnittlich privilgiert ist, dürften die Banker 
sein, die mit Gehältern LEIDER auf 500.000 € gekappt, zurecht kommen 
müssen (womöglich muss die Frau mitarbeiten, damit man über die Runden 
kommt). Bankergehälter werden auch vom Steuerzahler gezahlt.

Da sind mir 10 Lehrer oder Polizisten lieber als 1 Banker.

von Mark B. (markbrandis)


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paul panther schrieb:
> Nach über 5 Jahren erfolgloser Bewerbungen

Bist Du ganz sicher, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt? 
Von heute an 5 Jahre rückwärts gerechnet schließt ja die absoluten 
Boom-Jahre 2007 und 2008 mit ein. Alle meine Kommilitonen haben zu der 
Zeit einen Job gefunden. Auch die, die lange studiert oder nicht so die 
tollen Noten hatten.

Von Einzelfällen kann man bekanntlich nicht auf die Allgemeinheit 
schließen.

von Michael K. (charles_b)


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Die Zeiten, wo man nach dem Studium einen auskömmlichen Job gefunden 
hat, dann langsam aufgestiegen ist und irgendwann das 40-jährige 
Dienstjubiläum zu feiern ist, sind leider vorbei.

Heute muss jeder damit rechnen, in mehreren Firmen zu arbeiten und auch 
zwischendrin die Aufgabenfelder wechseln zu müssen.

Dass dabei die Attraktivität des Ing-Berufs leidet (ist bei 
Naturwissenschaftlern auch nicht anders, eher noch mehr), steht ohne 
Zweifel.

Dies geht einher mit einer Wandlung in der Berufsauffassung. Statt als 
Lebensaufgabe ist heute ein Beruf nur noch ein "Job" und hat mit einer 
"Berufung" nichts mehr zu tun.

Wer eine Tätigkeit aber als Job erledigt und nicht von der Sache 
begeistert ist, wird nicht das letzte aus sich herausholen - was aber 
für innovative Produkte notwendig sein dürfte. Ne Erfindung macht man 
mal nicht so auf der halben Pobacke.

Ingesamt leidet durch dieses fachliche und räumliche Nomadentum dann 
auch die Familie bzw. das, was sinnvoll anzustreben ist.

Experten aus dem Ausland nehmen das gerne in Kauf. Lieber in D mal 
wechseln als zu Hause auf der Straße sitzen.

von realist (Gast)


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> Beschreibe doch den von dir beobachteten Anstieg der Zahl der
> Absolventen, denen kein Berufseinstieg gelungen ist. Welcher Zeitraum,
> welche Grundgesamtheit?

Wieviele Absolventen kennst du, die um 2002 einschließlich einige Jahre 
später ihren Abschluss gemacht haben und dann durch eine normale 
Bewerbung (also ohne viel Vitamin B) einen Job als Ingenieur bekommen 
haben? Also ich kenne nur einen und das war ein Überflieger, der sein 
Studium in Rekordzeit abgeschlossen hat.

von Thomas B. (detritus)


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realist schrieb:
>> Beschreibe doch den von dir beobachteten Anstieg der Zahl der
>> Absolventen, denen kein Berufseinstieg gelungen ist. Welcher Zeitraum,
>> welche Grundgesamtheit?
>
> Wieviele Absolventen kennst du, die um 2002 einschließlich einige Jahre
> später ihren Abschluss gemacht haben und dann durch eine normale
> Bewerbung (also ohne viel Vitamin B) einen Job als Ingenieur bekommen
> haben?

In meinem Abschlussjahrgang haben alle was gekriegt, die was wollten.

> Also ich kenne nur einen und das war ein Überflieger, der sein
> Studium in Rekordzeit abgeschlossen hat.

Du kennst also nur einen. Und daraus leitest du ab, dass "immer mehr 
Absolventen" nix finden? Wer soll sowas ernstnehmen?

von realist (Gast)


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> Du kennst also nur einen. Und daraus leitest du ab, dass "immer mehr
> Absolventen" nix finden? Wer soll sowas ernstnehmen?

Das habe ich so nie behauptet. Da verwechselst du mich mit jemand 
anderen.
Außerdem ist das durchaus eine Aussage, wenn ich nur einen kenne, der es 
so mit normaler Bewerbung geschafft hat. Alle anderen, die ich kenne 
haben es nur mit Vitamin B geschafft oder gar nicht.

von Konrad 71 (Gast)


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Banker haben natürlich auch keine staatl. Leistungen zu bekommen.
Der Rettungsfond ist ein Freibrief zum zocken. Mal sehen, wann die 
nächste
Pleitewelle kommt.

von hans (Gast)


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einfach so:

- lehrer ist nicht gleich beamter, viele lehrer sind angestellte und 
haben für gleiche ausbildungszeit(6-7 jahre stud. und ref.) erheblich 
weniger gehalt. für die beamtung musst du in vielen bundesländern einen 
schnitt von ca. 1.2 aufweisen darfst nicht zu alt(40j), zu dick, 
blutdruck, ....

- viele haben befristete angestellten verträge für 11 monate( für einen 
monat im jahr papierkrieg mit der a-agentur)

- lehrer ist nicht gleich lehrer, es ist ein erheblicher unterschied ob 
du am gym. oder an z.b. einer sonderschule für verhaltensauffällige 
bist. die
vorbereitung und die nervliche verarbeitung ist ganz anders.

- der lehrer beruf ist nicht gerade beliebt und von prestige geprägt, 
vorurteile gibt zu hauf

von Konrad71 (Gast)


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Ich hab gerade im Forum "Lehrerfreund" gelesen, dass der Lehrer mit 
seinen
Steuergeldern den Ingenieur mitfinanziert (wegen Wirtschaftskrise). Was
sagt Ihr dazu ? Spitze oder ? Ich glaub's nicht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Konrad71 schrieb:
> Ich hab gerade im Forum "Lehrerfreund" gelesen, dass der Lehrer mit
> seinen
> Steuergeldern den Ingenieur mitfinanziert (wegen Wirtschaftskrise). Was
> sagt Ihr dazu ? Spitze oder ? Ich glaub's nicht.

Jeder jammert eben, so gut er kann :-)

von Berliner (Gast)


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Ich finde, wir sollten noch mehr Lehrer haben, dann können die mit ihren 
Steuergeldern den ganzen Staat schultern. :-) Münchhausen lässt grüßen.

von Lehrer Nr.3 (Gast)


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Hab gerade mal diesen Thread gelesen.

Wir haben an der Schule drei Seiteneinsteiger.

1. Chemiker wurde mit 36 arbeitslos. Hat als Seiteneinsteiger bei uns 
angefangen, im Examen durchgefallen. Schüler und Kollegen schlagen bei 
vielen Gelegenheiten die Hände über dem Kopf zusammen, dass so einer 
Chemieingenieur werden konnte. Das 2. Fach ist Physik für die S1.
Nach dem Ende des Schuljahres geht er wahrscheinlich in die 
Pharmaindustrie und verkauft Medikamente.

2. Dipl. Elektrotechnik, jetzt 46, schon ca. 9 Jahre bei uns. Hat immer 
noch Probleme mit der Oberstufenmathematik und wird es wohl auch nicht 
mehr lernen. Leistungskurse müssen die Kollegen machen.

3. Staatsexamen Mathe und Biologie. Nach dem Referendariat wegen 
schlechter Noten keine Stelle gefunden. Aus Verlegenheit Dr. in Biologie 
gemacht und ca. 10 Jahre im Zoo gearbeitet. Dann wegen Mangel an 
Mathelehrern doch eingestellt worden. In Bio läufts einigermaßen. Hat 
Komunikationsprobleme in allen Lebenslagen, wäre besser bei den Affen 
geblieben.


Die Anforderungen an pädagogische Fähigkeiten sind enorm hoch. Wer das 
nicht kann, der sollte besser Ingenieur bleiben bevor er den Kindern in 
der Schule nur zur Last fällt.

von MaWin (Gast)


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> Die Anforderungen an pädagogische Fähigkeiten sind enorm hoch.

Zumindest wäre es wünschenswert wenn überhaupt Forderungen an
die pädagogischen Fähigkeiten gestellt werden von der Schule.

> Wer das nicht kann, der sollte besser Ingenieur bleiben bevor
> er den Kindern in der Schule nur zur Last fällt.

Allerdings gilt das für über 90% der Lehrer, auch solche, die
nie Ing waren.

von Mark B. (markbrandis)


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Lehrer Nr.3 schrieb:
> Die Anforderungen an pädagogische Fähigkeiten sind enorm hoch.

Wie erklärt es sich dann, dass es so viele Lehrer im aktiven Beruf gibt, 
die diese Anforderungen nicht oder nur ungenügend erfüllen?

von Horst Währ (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Lehrer Nr.3 schrieb:
>> Die Anforderungen an pädagogische Fähigkeiten sind enorm hoch.
>
> Wie erklärt es sich dann, dass es so viele Lehrer im aktiven Beruf gibt,
> die diese Anforderungen nicht oder nur ungenügend erfüllen?

Das kann ich bestätigen. Und dann werden die wenigen auch noch falsch 
eingesetzt, meiner Meinung nach. Die Engagiertesten und besten Lehrer 
bei uns, dürfen in der Oberstufe ran, die besten davon bekommen einen 
Leistungskurs. Ob das als Anreiz gilt? Oder wird da nicht auf Kosten der 
jüngeren Schüler das beste Personal den Älteren zugeteilt, obwohl diese 
fähig sein sollten, sich das ganze Zeug im Selbstudium anzueignen.

von Konrad71 (Gast)


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Lehrer Nr.3, also ist das Lehramtsstudium von allen das Schwierigste.

Erzähl das im Forum für Sozialpädagogen, aber nicht hier.

von Lehrer Nr. 3 (Gast)


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Es gibt Lehrer, das sind richtige Pfeifen - zugegeben.

Es gibt Ingenieure, die bauen Elch-Autos, Brücken die einstürzen, oder 
machen in einer Stunde durch eine fehlerhafte Schaltung 5000.-€ zu 0.-€.

Ein Softwarefehler führt zu Fehltreffern von Cruise Missile Raketen.

Da soll sich noch einer über unqualifizierte Lehrer beklagen.

von ohjababy (Gast)


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http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/einer-schuftet-im-augiasstall/

Hier ist ein SEHR interessanter Artikel über das Zweiklassensystem der 
Rente und Beamtenpension in unserer Bananenrepublik Deutschland.

Unser System ist in Europa einmalig. Faszinierend wie doch diese 
himmelschreiende Ungerechtigkeit als normal akzeptiert wird hierzulande.

Ich befürchte nur eine Revolution kann daran was änderen, da sich von 
den "Schuldigen", die Gleichzeitig die Machthaber im Land sind, niemand 
ins eigene Fleisch schneiden wird.

von Konrad71 (Gast)


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Wer kann, keine Sozialabgaben zahlen und Steuerlast minimieren, ich 
weiß,
das wird schwierig, aber nur so kann man diesen Sumpf austrocknen.

von MaWin (Gast)


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Der vorgesehene Weg in der Demokratie ist es, eine Partei zu wählen, die 
das nicht will, was man selbst nicht will.

(also in diesem Fall beispielsweise eine Partei die gleiche Berechnung 
und Darstellung der Einkommen und Rentenbeiträge von Angestellten und 
Beamten will, eine Bürgerverischerung, eine Ausweitung der 
Sozialversicherungspflicht, oder was auch immer)

Leider gibt es bei uns zu wenige Parteien, und bei den wenigen ähneln 
sich die Programme (jeder möchte alles machen und können). Immerhin gibt 
es welche, die die Bürgerversicherung wollen, wenn es da auch zunächst 
um die Krankenversicherung geht und hin- und hergeschwankt wird ob 
Beamte mit rein sollen.

Notfalls muß man slso erst eine Partei gründen die man dann wählen 
kann....

von numurai (Gast)


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Für die heutigen Problematiken ist es fast egal, welche Partei du/man 
wählt. Wer einmal da oben sitzt, macht sich keine Feinde in der Masse, 
auch wenn das ökonomisch sinnvoll wäre. Sie hängen an ihren Diäten, also 
verspricht jede Partei der Masse, es gäbe noch mehr für alle, Das jedoch 
ist ökonomischer Selbstmord an diesem unserem Volk. Die Zukunft muss von 
unseren Kindern finanziert werden, dann jedoch ahlen sich die aktuellen 
Volkvertreter in ihren Ruhestandsgehältern.

von Transmit-receive (Gast)


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Der Rest schrieb: [blablabla]

Wer glaubt, Lehrer verdienen zu gut und arbeiten dafür zu wenig, darf 
gerne selber einer werden und mit absahnen. Mann Mann Mann.

von Joe (Gast)


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von Konrad71 (Gast)


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Es geht um die Versorgungsmentalität,und nicht um zu viel oder zu wenig.

von einfachmalwechseln (Gast)


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Lehrer Nr.3 schrieb:
> Hab gerade mal diesen Thread gelesen.
>
> Wir haben an der Schule drei Seiteneinsteiger.
>
> 1. Chemiker wurde mit 36 arbeitslos. Hat als Seiteneinsteiger bei uns
> angefangen, im Examen durchgefallen. Schüler und Kollegen schlagen bei
> vielen Gelegenheiten die Hände über dem Kopf zusammen, dass so einer
> Chemieingenieur werden konnte. Das 2. Fach ist Physik für die S1.
> Nach dem Ende des Schuljahres geht er wahrscheinlich in die
> Pharmaindustrie und verkauft Medikamente.

Hat er sein Exam parallel zur Schularbeit machen müssen ? Ehrliche 
Antwort bitte !


> 2. Dipl. Elektrotechnik, jetzt 46, schon ca. 9 Jahre bei uns. Hat immer
> noch Probleme mit der Oberstufenmathematik und wird es wohl auch nicht
> mehr lernen. Leistungskurse müssen die Kollegen machen.

Ganz Ehrlich, das merkt ihr nach 9 Jahren ? Nach 9 Jahren lasst ihr 
immer noch einen Lehrer auf Schüler los der Probleme mit Mate hat ?? 
Kann doch nicht sein oder ich meine was lernen denn dann die Schüler?

> 3. Staatsexamen Mathe und Biologie. Nach dem Referendariat wegen
> schlechter Noten keine Stelle gefunden. Aus Verlegenheit Dr. in Biologie
> gemacht und ca. 10 Jahre im Zoo gearbeitet. Dann wegen Mangel an
> Mathelehrern doch eingestellt worden. In Bio läufts einigermaßen. Hat
> Komunikationsprobleme in allen Lebenslagen, wäre besser bei den Affen
> geblieben.

Hat Kommunikationsprobleme in allen Lebenslagen ??? Ich dachte als 
Lehrer macht man auch eine Prüfung ich meine das muss doch mal wem 
aufgefallen sein !

> Die Anforderungen an pädagogische Fähigkeiten sind enorm hoch. Wer das
> nicht kann, der sollte besser Ingenieur bleiben bevor er den Kindern in
> der Schule nur zur Last fällt.

Ich glaube nicht das pädagoische Fähigkeiten erlernbar sind. Es gibt 
sicher Muster/Hilfen wie man Unterricht gestaltet, wie man mit der 
Klasse spricht ( deutlich/verständlich ) etc.., wie man didaktisch eine 
Thematik aufbaut etc.. aber das sind alle Punkte die Lehrer auch 
Ignoieren oder vergessen. Ich hatte z.B. bei einer Lehrerin panische 
Angst fragen zu stellen weil die gleich immer ausgeflippt ist wenn man 
etwas nicht wußte.

Ich glaube eher das es Menschen gibt die ein gewisses potential dazu 
haben anderen etwas beizubringen. Wenn diese Leute dies erkennen 
entscheiden sie sich wahrscheinlich für den Beruf Lehrer.

Ich glaube das viel mehr Menschen in der Lage wären ihr Wissen weiter zu 
geben das beginnt bei einem Renter, Schüler, Facharbeiter etc..

Genau diese Politik, Schüler auf das Arbeitsleben vorzubereiten von 
Lehrern die die Arbeitswelt selbst noch nie gesehen haben ist zu 100% 
das flasche und wurde in den letzten Jahrzehnten konsequent ausgebaut 
und verfolgt. Ich hatte auf der Berufschule noch Meister als Lehrer 
etc.. diese gehörten mit abstand zu kompetentesten Lehrern der Schule 
die genau wußten wie sie mit den Schülern umgehen sollen.

Ich hoffe im interesse aller Schüler das in den nächsten 20 Jahren ein 
umdenken in den Miniestrien geschieht und vorallem bei den Lehrern im 
diennst geschieht.

von einfachmalwechseln (Gast)


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>siehe

>http://gehalt.was-verdient-ein.de/index.php?s=Lehr...

>Joe

Hast du dir diese Seite mal angesehen ? da verdient ein Lehrer FH der 
deutsch Mahte und kunst unterrrichtet ...

Keine FH bildet Kunst,deutsch und mathe lehrer aus  !

Außerdem sind die Gehälter nicht vergleichbar da keine Rente etc..

von Michael (Gast)


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Wenn man mit 60k, also 60000 Euro im Monat keine 3000 Euro ausgezahlt 
bekommt, dann würde ich mal als Ing. nicht die verbummelte Freizeit dazu 
nutzen und Frauen Kinder machen (was für einen Ing. mit freien 
Wochenenden wohl kein Problem ist - Lehrer müssen da leider arbeiten), 
sondern ein klein wenig am Aufschwung mit helfen und erheblich weniger 
jammern. Und wie gesagt - steht ja jedem frei, Lehrer zu werden :-)

von Tom (Gast)


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>Wenn man mit 60k, also 60000 Euro im Monat keine 3000 Euro ausgezahlt
>bekommt

Naja, dann macht man eh was grundsätzliches falsch. Bei 60k€/Monat 
sollte das Netto leicht höher als 3k€ liegen ;)

von Konrad71 (Gast)


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ja genau, wir werden alle lehrer. am besten religion und sport.

von peterguy (Gast)


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Nein, Musik und Sport sind die Fächer mit dem geringsten Aufwand.

von Mark B. (markbrandis)


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peterguy schrieb:
> Nein, Musik und Sport sind die Fächer mit dem geringsten Aufwand.

Dumm nur dass fast niemand hier ein Musikstudium bestehen würde. Mit 
Sport sieht's vielleicht auch nicht besser aus, bleiche Nerds vorm 
Bildschirm halt ;-)

von WT (Gast)


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peterguy schrieb:
> Nein, Musik und Sport sind die Fächer mit dem geringsten Aufwand.

Hm, naja also als Sportlehrer sollte man jedenfalls fit sein um die 
Übungen vorzumachen, dazu muss man verschiedene Sachen einigermaßen 
abchecken.
Man hat vielleicht weniger schriftlich vorzubereiten oder während der 
Stunde zu machen, aber ein Mathelehrer läuft sicherlich nicht so viel 
rum den ganzen Tag. :-)
Ein Musiklehrer muss ebenfalls fit bleiben an seinem Instrument, zudem 
gehört zum dem Unterricht auch Vorbereitung, der normale Unterricht in 
den man nicht nur den ganzen Tag singt oder vor sich herklimpert. 
Musikgeschichte und Theoriesachen stehen hier auch an der Tagesordnung. 
Also vom Aufwand her ist dies auch nicht geringer als andere Fächer.

von Thomas1 (Gast)


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peterguy schrieb:
> Nein, Musik und Sport sind die Fächer mit dem geringsten Aufwand.


Kust ist doch noch schlimmer. Unnützes Fach, was wenig Aufwand bedeutet.

von Frank (Gast)


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Hallo,
Ich (Dipl.Ing. Maschinenbau (Uni)) war auch mal Quereinsteiger. Nach ein 
paar Jahren in der Industrie im Sondermaschinenbau und viel 
Reisetätigkeit im Ausland wollte ich mit meiner jungen Familie etwas 
kürzer treten und habe ins Lehramt an der Berufsschule gewechselt. Das 
Pädagogikum ist übrigens im Vergleich zu einer Ausbildung in 
Verfahrenstechnik oder Thermodynamik ein Witz.
Das war an der Schule auch alles sehr interessant am Anfang, aber nach 
ca. 6 Monaten war ich völlig überfordert mit der vielen Zeit, die mir 
übrig blieb. Ich konnte nicht fassen, dass ich nachmittags wirklich frei 
hatte. In meinem vorherigen Job ging es dann erst richtig los. Das 
Korrigieren technisch geprägter Arbeiten ist auch nicht wirklich eine 
Herausforderung, weder intellektuell noch vom Zeitaufwand her. Auch wenn 
man mehrere Klassen hat. Ich habe mich nach einiger Zeit schlicht 
unterfordert gefühlt und konnte nicht verstehen, dass man auf einem 
festgemauerten Wissensstand dann 30 Jahre unterrichten soll. Jetzt bin 
ich wieder in der Industrie. Und liebe Lehrer glaubt mir: die Welt da 
draußen ist ganz anders, als Ihr es Euch in Eurem 
Lehrbetriebs-Elfenbeinturm vorstellen könnt.
Nein, ich möchte nicht mehr tauschen. Ich verdiene mehr als ein Lehrer, 
muss aber deutlich mehr arbeiten als früher als Berufschullehrer, 
genieße aber den Vorteil, ständig mit Neuerungen zu tun zu haben und 
immer neue Kulturen kennen zu lernen.
Nicht jammern!

von Bernhard S. (berns)


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Frank schrieb:
> Ich habe mich nach einiger Zeit schlicht
> unterfordert gefühlt und konnte nicht verstehen, dass man auf einem
> festgemauerten Wissensstand dann 30 Jahre unterrichten soll.

Nichts für ungut, aber das erklärt warum du unterfordert warst ;).

Ich bin kein Lehrer, finde aber, das Lehrer mit eine sehr wichtige Rolle 
in unserer Gesellschaft spielen - sie bilden unsere Zukunft.

Ein Lehrer der seine Arbeit nicht ernst nimmt, sich nicht regelmäßig 
vorbereitet, nicht auf neue Erungenschaften eingeht, nicht begeistern 
kann, nicht individuell auf die Schüler eingeht usw. und einfach nur 
frontal alles runterbetet geht garantiert tiefentspannt aus der Schule 
heim.

So soll es aber eben gerade nicht sein - wir brauchen die besten Köpfe 
in der Ausbildung, um unser Niveau zu halten. Diese wollen aber auch was 
geboten bekommen. Lehrer die ihren Job wirklich ernst nehmen haben 
locker eine 40h Woche (bei voller Lehrverpflichtung) und dabei nicht mal 
ein Büro (0,75lfm im Lehrerzimmer).

Bei uns in Ö wurde massives Lehrerbashing betrieben über ca 10 Jahre - 
das Resultat sehen wir jetzt ("Lehrermangel"). Dafür wirbt das 
benachbarte Bayern und auch die Schweiz ab und lockt mit ordentlich 
besseren Gehältern.

Halbwegs gut verdienen tun bei uns auch nur die Berufsbildenden Lehrer - 
und da konkurrieren die Schulen ja auch mit der privaten Wirtschaft um 
die Leute (und können die Stellen nur sehr schwer bis gar nicht 
besetzen).

von Konrad71 (Gast)


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Mal bei Studis online oder Studie VZ nachsehen, viele der 
Lehramtskandidaten sind nur auf Verbeamtung aus. Das sind genau die 
schwarzen Schafe, vor denen man die Jugendlichen schützen sollte.

von Doc (Gast)


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Wer kann denn Lehrer werden?
Lehrer kann jeder werden, der sich irgendwie durch's Abi gewunden hat. 
Wenn's nicht reicht für ein anspruchsvolles Studium oder sogar eins mit 
NC - die Tür fürs Lehramt steht immer offen.
Streng genommen müssten die Lehrer die besten Köpfe sein, aber genau das 
Gegenteil ist häufig der Fall.
Viele, die nach dem Abi nicht richtig wissen, was sie tun sollen 
und/oder können, werden Lehrer.
Fürs Lehramt sollte man einen NC und eine Eignungsprüfung einführen und 
vor allem-Qualitäts- und Leistungsstandards. Wie z.B. beim 
Medizinstudium.

von Inscheniör (Gast)


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Auch auffällig: viele, die ein Ing.-Studium nicht schaffen, gehen auf 
Lehramt. Gilt auch für BWL.

Lehramt geht immer.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Moin,

jaja, die Lehrer. Also, ich habe bis 94 E-Technik studiert und dann 
lange
Zeit in einer Forschungsabteilung gearbeitet. 100% von den Projekten,
an denen ich mitgewirkt habe, waren für die Tonne. Nicht sehr 
befriedigend.
Wie dem auch sei. Ich habe vor 1,5 Jahren gekündigt und ein 
Masterstudium
in Informatik und LbS angefangen. Ich befinde mich im Moment bei der
Masterarbeit in Informatik und werde vielleicht Ende des Jahres M.Ed. 
LbS
sein, also die Möglichkeit, Berufsschullehrer zu werden.
Der pädagogische Teil ist bei weitem nicht so schwer wie in meinem Fall
Informatik, aber doch sehr interessant. Und ich denke, das gerade im LbS
nicht der überwiegende Teil nur auf eine Verbeamtung aus ist. Zugegeben,
die ist ab einem dementsprechenden Alter (44) sehr attraktiv, weil der
Jugendwahn ja immer noch ungebrochen ist. LbS ist ja auch im Bereich der
Erwachsenenbildung angesiedelt und bei Informatik hat man fast 
ausschließ-
lich Abiturienten zu sitzen. Da ist Hauptschule doch ein anderes Niveau.
Die Besoldung stimmt, die Freizeit auch und das Fach-Niveau des 
Unterrichts
hat man mit Uni Inf und FH ET locker drauf. Bei den Lernmodellen sieht 
es
anders aus. Da kann man gut was reißen, das die Azubis nicht einpennen.
Also alles in Allem doch attraktiv. Im Moment bin ich aber wieder als
Hardware-Entwickler unterwegs. Das ist übrigens auch ein Vorteil von LbS
gegenüber anderen Lehrämtern :-)
Rosa

von ein Lehrer (Gast)


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Es ist schon interessant zu lesen, was Externe alles über den 
Lehrerberuf wissen oder zu wissen glauben.

Frank ist wieder ausgestiegen, weil er in diesem Lehrerberuf nicht 
zurecht kam. Aussteigen weil der Nachmittag frei ist, das ist eine 
"Mär".
Wenn sein Nachmittag frei war, dann hat er Schmalspurarbeiten 
geschrieben, hat Schmalspurvorbereitungen gemacht, von Nachbereitung 
ganz zu schweigen.
Epochalnoten aus dem Ärmel geschüttelt und nach Wochen seine Schüler 
immer noch nicht gekannt. Das aktuelle Wissen zu erweitern, das hat er 
wohl auch versäumt.

An die Berufsschule (zugegeben, da sind die Anforderungen an Schüler und 
auch an Lehrer geringer) geht nur, wer es zum Gymnasium nicht schafft.
Auch die fachlichen Anforderungen sind in der Schule deutlich unter dem 
Niveau eines Ingenieurs, aber auch unter dem Niveu der 
Ausbildungsanforderungen an Mathe oder Physiklehrer. Das kann ich selbst 
bestätigen.

Weiter oben im Thread stand doch eine Arbeitszeitaufstellung, die ich 
als Lehrer nur bestätigen kann.

Ich bin froh, dass so mancher Ingenieur, der in seinem Beruf mit 
Imponiergehabe und Mobbing weiterkommt, nicht auf die Jugend losgelassen 
wird. Er möge in der Industrie bleiben, sich über fiese Kollegen, 
Unterbezahlung und Arbeitszeitüberfordeung beklagen.
Wer eine pädagogische Ausbildung nach Vorlesungsstunden bewertet, der 
hat Pädagogik nicht verstanden und ist mit Recht in die Industrie 
gegangen.

Ich kenne viele Abiturienten und Eltern die zu diesem Beruf sagen:"Das 
tue ich mir nicht an."

ein Lehrer

von ein Lehrer (Gast)


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Das Bruttogehalt für Lehrer in NRW in den einzelnen Stufen:

A13 (Verweildauer pro Stufe jeweils 5 Jahre)
Stufe I   3.067,31
      II  3.411,16
      III 3.596,31
      IV  3.956,02
      V   4.453,28

Das Jahresgehalt könnt ihr euch selbst ausrechnen, ich bin in Stufe III.
Der Krankenkassenbeitrag (privat) beträgt bei mir, verh. + 2 Kinder, 
528.-€ + 79.-€ Pflegeversicherung pro Monat.

ein Lehrer

von Happylehrer (Gast)


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Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Jeder kann doch Lehrer werden, wenn er will.
Ich bin Lehrer an einer Berufsschule. DIe Kohle stimmt, ich bin 
verbeamtet und habe enorm viel Freizeit, ist doch super!
Klar könnte man in der Industrie oder Wirtschaft mehr verdienen, aber 
man hat bestimmt nicht so viel Freizeit. Ich jedenfalls habe Montags und 
Freitags frei und finde das maximal klasse.
Selber Schuld, wenn man Ingenieur wird.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Ich versteh auch nicht warum alle über Sportlehrer herziehen. 
Sport-Lehramt ist hammerhart. Kumpel von mir macht das. Nicht nur, dass 
die praktischen Prüfungen unglaubliches verlangen und du gezwungen bist 
eine nGroßen Teil deiner Freizeit mit Üben zu verbringen für sachen wie 
Leichtathletik oder Kugelstoßen, auch der theoretische Teil ist ein 
kleines Medizinstudium mit Muskelfunktion, Anatomie (Muskel / 
Sehnen-Ansätze), Gelenkschonende Bewegungsabläufe und physiologischer 
Wirkung. Dann noch Wettkampfregeln der wichtigsten Sportarten...

Da bin ich mit meinem Mechatronik Studium mit weniger Stoff dran.

Und auch späteren Unterricht möcht ich nicht tauschen. Schonmal versucht 
30 anti-autoritäre erzogenene, ADHS-Kinder unter kontrolle zu bekommen? 
Stell dir mal vor du willst zu Basketball was erklähren... es gibt IMMER 
ein Kind das mit dem Ball dribbelt während du was erklähren möchtest. 
Wenn du dann einmal etwas lauter wirst und das Kind beim 5252-mal etwas 
bestimmter aufforderst stehen am nächsten Tag die Eltern auf der Matte, 
die davon überzeugt sind, dass ihr Kind sooooo lieb ist.

Also ich möchte nicht tauschen...

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Arsch Graf:

Junge Junge. 30 anti-autoritär erzogene AHDS-Kinder in einer Klasse.
Na das ist ja mal ein GAU im wahrsten Sinne des Wortes.

Und wenn Du was mit Basketball erklärst möchtest, dann erkläre im
Block und teile die Bälle erst nachher aus. Zur Not sammle sie
wieder ein.

Vorteil bei LbS? Es kommen keine Eltern und es gibt keine Eltern-
abende ;-)

Aber ein Vor-Lehrer hat recht. Die meisten Ings, die ich kenne, sind
zum Glück keine Lehrer. Die bieten in Sachen Äusseres und Kommuni-
kation so was von Angriffsfläche...
Rosa

von haha (Gast)


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Happylehrer schrieb:
> Selber Schuld, wenn man Ingenieur wird.

So siehts aus!

Lieber mal vorher über den angeblichen "Fachkräftemangel" schlau machen 
als dann nachher über die schlauen Lehrer ablästern!

von 3439393 (Gast)


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ein Lehrer schrieb:
> A13 (Verweildauer pro Stufe jeweils 5 Jahre)
> Stufe I   3.067,31
>       II  3.411,16
>       III 3.596,31
>       IV  3.956,02
>       V   4.453,28
>
> Das Jahresgehalt könnt ihr euch selbst ausrechnen, ich bin in Stufe III.
> Der Krankenkassenbeitrag (privat) beträgt bei mir, verh. + 2 Kinder,
> 528.-€ + 79.-€ Pflegeversicherung pro Monat.
>
> ein Lehrer

Nett.

Da dürften so 2800 netto im Monat übrig bleiben. Die 
Krankenkassenbeiträge übernimmt ja mindestens zur Hälfte der Staat und 
außer Lohnsteuer gibts KEINE weiteren Abzüge. Familienzuschlag gibts 
auch noch, den hast du bestimmt nicht reingerechnet, oder?

Fürs gleiche Netto muss man in der "freien Wildbahn" >5000 brutto/Monat 
oder >60000 brutto/Jahr verdienen.

Ihr Lehrer dürft nicht immer die Brutto-/Netto-Problematik 
unterschlagen.

Brutto verdienst du <45k, also auf den ersten Blick so viel wie ein 
Ingenieur als Einsteiger bekommt.

Da kann man auch als Lehrer schön jammern. Wenn man sich aber das Netto 
anschaut, dann entspricht dein Gehalt einem Einkommen >60k p. a.

MfG
Kein Lehrer

von Etrick (Gast)


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Es macht einen Unterschied, wenn ein Lehrer bei der Bank sein Einkommen 
wegen einem Baudarlehen vorrechnet oder öffentlich "vorbeugend" jammert, 
wie wenig er kriegt ;).

Zum Stress: Oberstufe LK kann fachlich Stress machen, nervlich ist da 
"Gesamtschule" böse - aber fachlich locker.

Lehrer rechnen ihre Arbeitsstunden zu 45 min. -> 28 Schulstunden, die zu 
leisten sind, sind niemals 28 h.
Die ersten Jahre muss ein Lehrer mittags viel tun (Vorbereitung), das 
gibt sich nach einem Durchlauf durch alle Klassenstufen.

Nebenbei: Ferien gibts 3 Monate, Fortbildung sollte eigentlich in dieser 
Zeit stattfinden. Tut sie aber in der Unterrichtsperiode....


Gruß

Achim

von Don (Gast)


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>ein Lehrer schrieb:
> Das Bruttogehalt für Lehrer in NRW in den einzelnen Stufen:
>
> A13 (Verweildauer pro Stufe jeweils 5 Jahre)
> Stufe I   3.067,31
>       II  3.411,16
>       III 3.596,31
>       IV  3.956,02
>       V   4.453,28
>
> Das Jahresgehalt könnt ihr euch selbst ausrechnen, ich bin in Stufe III.
> Der Krankenkassenbeitrag (privat) beträgt bei mir, verh. + 2 Kinder,
> 528.-€ + 79.-€ Pflegeversicherung pro Monat.
>
> ein Lehrer

Hier mal ein Link mit dem was Lehrer so in beruflichen Schulen in BW 
verdienen.

http://www.lehrer-online-bw.de/servlet/PB/show/1154849/Merkblatt%20Besoldung%20Entgelt%202008-11-01.pdf

Interessant ist die Seite 5. Da muss ich mich mit meinem Ing. Gehalt 
schon ganz schön strecken um da mitzuhalten (und ich verdiene gut..). 
Mein Schwiegervater war Lehrer an einer Berufsschule und bearbeitet mich 
schon seit Jahren, dass ich den 'doofen' Industriejob dafür an den Nagel 
hängen soll.

Gruss
Don

von Haische (Gast)


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Egentlich bin ich hier nur auf der falschen Seite gelandet und wollte 
gleich wieder weg, aber wenn ich lese was hier für ein Zeug geschrieben 
wird, dann fehlen mir die Worte!

Ich bin Lehrer an einer Berufsschule und war zuvor schon in der 
Industrie tätitg, bin also, ohne hier alle Beiträge gelesen zu haben, 
offenbar einer der wenigen, die wissen wovon sie sprechen.

Und glaubt mir:
Ein Job in der Industrie ist ein Witz gegen die physischen und 
psychischen Belastungen des Lehrerdaseins!
Mit jedem, der hier große Töne spuckt, würde ich nur zu gerne mal ein 
halbes Jahr tauschen und mich dann nochmal unterhalten.

Und vor allem: Ich kann wirklich nur hoffen, dass die Verfasser der 
zahllosen unqualifizierten Beiträge, die beabsichtigen ob des 
vermeintlich schönen Lebens Lehrer werden zu wollen, dies nicht 
tatsächlich in die Tat umsetzen, denn das wäre schade um eine Menge 
Schüler.

von Roland B. (geldler)


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Haische schrieb:
> Ich bin Lehrer an einer Berufsschule und war zuvor schon in der
> Industrie tätitg, bin also, ohne hier alle Beiträge gelesen zu haben,
> offenbar einer der wenigen, die wissen wovon sie sprechen.
>
>
>
> Und glaubt mir:
> Ein Job in der Industrie ist ein Witz gegen die physischen und
> psychischen Belastungen des Lehrerdaseins!
> Mit jedem, der hier große Töne spuckt, würde ich nur zu gerne mal ein
> halbes Jahr tauschen und mich dann nochmal unterhalten.


Warum bist du dann nicht in der Industrie geblieben?

von Roland B. (geldler)


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Wie ist das als Lehrer, braucht man da nicht bestimmte voraussetzungen? 
Ich meine, fachlich könnte ich doch als Ingenieur leicht Mathe und 
Physik bis in die höchsten Gymnasialklassen unterrichten - ich bin ja 
fachlich viel höher und habe zudem diesen Bildungsweg selbst durchlaufen 
und weiß daher, wie das läuft. Dazu ist auch definitiv keine 
Vorbereitung notwendig und das Kontrollieren von Klausuren und Tests 
sollte in den Fächern eine schnelle Sache sein (In Deutsch sicherlich 
etwas anders).

Wenn  nun immer gesagt wird, daß besonders Mathe- und Physiklehrer 
fehlen, dann sollte es eine möglichkeit für Ingenieure und Techniker 
geben, per Schnellkurs da einsteigen zu können.

von BeatiPauperesSpiritu (Gast)


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überraschter schrieb:
> In der Industrie müsste ich dafür über 65k br. verdienen, hab aber auch
> "Industrie-Bedingungen" auszuhalten, während der Lehrer morgens Recht
> und mittags frei hat.

Was mich überrascht ist dein unsägliches Geschwätz.
Ich bin selbst kein Lehrer habe aber gut 5 Lehrer/-innen in der 
Verwandschaft. Ich weiß also aus eigener Erfahrung, dass nachmittags 
keineswegs frei ist. Die Arbeitszeit meiner Frau ist durchaus mit meiner 
als Ing. innerhalb eines Projektes mit Mehrarbeit vergleichbar. Meine 
Frau arbeitet z.B. auch oft sonntags.

So kann ich den Beitrag des TO nur als typisch neidischens Geschwätz 
abtun. Auch kann sich kein Ing. den Psychoterror einer Herde Eltern 
speziell von Schülern der 4. Klasse vorstellen.

Sicher gibt es auch Gegenbeispiele vom so gerne verspotteten faulen 
Lehrer. Aber die gibt es auch Industrie.

Schönes Leben noch.

von BeatiPauperesSpiritu (Gast)


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Na ja schrieb:

> Wenn ein Lehrer für 45min. Unterricht 90min Vorbereitung braucht, dann
> hat er was falsch gemacht. Die Lehrer die ich kenne / kannte brauchen
> niemals soviel Zeit. Die sitzen am Nachmittag mit na Tass Kaff am Balkon
> in der Sonne und korrigieren: jetzt vergleich mal einen Ingenieur in der
> Industrie wo der um 15 Uhr sitzt.
> Allerdings hat das Lehrer sein andere Nachteile die ja schon genannt
> wurden.
> Aber an die Arbeitszeit (50h+) eines Ing. kommt es sicherlich nicht
> dran.


Toll, da weißt du ja bestens Bescheid.
Das zeigt eigentlich nur, dass du keine Ahnung hast. Sicher lassen sich 
nicht alle STunden über einen Kamm scheren. Aber es gibt auch welche, 
die tagelang vorbereitet werden.

von BeatiPauperesSpiritu (Gast)


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peter schrieb:
> Ehrliche Arbeit lohnt sich in D schon lange nicht mehr. Geld wird nicht
> durch Leistung verdient.

OK, dem kann ich beipflichten ;-)

von BeatiPauperesSpiritu (Gast)


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Jupp schrieb:
> Wenn ich dieses Gelabere höre.
>
> Diese Lehrer Scheiße.
>
> Die sollten mal für 4 Wochen meinen Job als Entwickler machen.
>
> Die könnten einpacken und wüden zusammenklappen.
>
> Geistig / Fachliche "am Ball " bleiben ---lassen wir mal sowieso weg!
>
> Halten sich aber für die größsten.
>
 ...
> Jupp
>
>
> PS: Meiner Meinung sollte Lehrere keine Beamten sein.!
> Was soll der Schwachsinn!

Jupp - mein Held, bitte drücke mal Alt F4

von TT1980 (Gast)


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hab mir jetzt mal die genauen besoldungstabellen angeschaut.
als oberstudienrat (A14) erhält man bei erfahrungsstufe 8 (höchste) als 
verheirateter (lst III) mit 2 kindern:

- 5373€ brutto/4739€ netto (inkl. kindergeld)

davon gehen dann noch die private krankenversiherung von ca. 500€ ab.
macht also gerundetet: 4200€ netto!

mit 0,86% Urlaubs- und Weihnachtsgeld macht das ca. 54.000€ netto.


bei mir sieht es folgendermaßen aus:

- 6127€ brutto (ERA 15, BW, 40 Stunden, 200€ ÜT) mit gesetz.kv und 
kindergeld = 4370€ netto

bei 1,25% Urlaubs-/Weihnachtsgeld komme ich auf 58.000€ netto.

und das für eine normale sachbearbeitertätigkeit. wenn ich jetzt nochmal 
die stelle wechsle, ist möglicherweise auch noch ERA 16 drin.

ich weiß nicht, wieso ihr euch beschwert. als ingenieur stehen einem in 
der wirtschaft alle türen offen und verdient selbst als sachbearbeiter 
oftmals ehr als ein oberstudienrat (und dies werden auch nicht alle!).
nach ein paar jahren hat man die möglichkeit als ingenieur team- und 
abteilungsleiter zu werden, dann bewegt ihr euch in regionen (>100.000€ 
brutto/a), die selbst ein rektor eines gymnasiums niemals erreichen 
wird.

zudem darf man nicht vergessen, dass man oftmal innerhalb von 5 jahren 
schon ERA 15 erreichen kann, während bis zum oberstudienrat eine viel 
längere zeit vergeht.

also nicht beschweren, sondern das beste draus machen!

von Roland B. (geldler)


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Naja, A13 ist ein Gehalt, das man als normaler Lehrer ohne besonderes 
Engagement und ohne viel Aufwand bekommt -leistungsungebunden.

Als Ingenieur muß man schon einiges mitbringen, wenn man über 60k brutto 
verdienen will. Viele in Nichtleitenden Positionen werden dieses Gehalt 
nie erreichen. Bauingenieure schon gar nicht. Die steigen mit 35k ein 
und steigen vllt. so auf 50k - maximal. Die Gehälter für junge 
Einsteiger fallen seit Dekaden immer weiter. Wer Glück hatte, die 
richtigen Beziehungen und das richtige Timing, kann als Ing. natürlich 
mehr verdienen, aber die Regel ist das schon lange nicht mehr.

Wie gesagt, es müßte eine Möglichkeit geben, in die Richtung leicht zu 
wechseln. Es heißt doch immer, Naturwissenschaftslehrer fehlen. Einer, 
der als Ing. den Anschluß verloren hat, könnte sowas doch leicht machen. 
Hier ist die Kleinstaaterei und Bürokratie mal wieder ein Hindernis.

von Backflow (Gast)


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>Naja, A13 ist ein Gehalt, das man als normaler Lehrer ohne besonderes
>Engagement und ohne viel Aufwand bekommt -leistungsungebunden.

Welche Berufsgruppen außer Lehrern und Krankenschwestern (siehe

Beitrag "Re: Nicht Studieren Krankenschwetsre/Pfleger werden." )

zählst du denn noch zu den überbezahlten Professionen?

Oder einfacher, welche andere Tätigkeit, falls es die überhaupt gibt, 
betrachtest du als gleichwertig zu deiner ach so bedeutsamen 
Ing-Tätigkeit?

Dein Leben scheint dir ja außer Geld nicht viel zu bieten.

von Schorsch (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Naja, A13 ist ein Gehalt, das man als normaler Lehrer ohne besonderes
> Engagement und ohne viel Aufwand bekommt -leistungsungebunden.
>
> Als Ingenieur muß man schon einiges mitbringen, wenn man über 60k brutto
> verdienen will. Viele in Nichtleitenden Positionen werden dieses Gehalt
> nie erreichen. Bauingenieure schon gar nicht. Die steigen mit 35k ein
> und steigen vllt. so auf 50k - maximal. Die Gehälter für junge
> Einsteiger fallen seit Dekaden immer weiter. Wer Glück hatte, die
> richtigen Beziehungen und das richtige Timing, kann als Ing. natürlich
> mehr verdienen, aber die Regel ist das schon lange nicht mehr.

richtig. Ich selber komme aus Ba - Wü, hier wird nach so spätestens 10 
Jahren wirklich so ziemlich jeder Lehrer Oberstudienrat, sprich A14. 
Ohne besondere Verdienste. So einen gut bezahlten IG Metall Konzernjob 
bekommt man heute auch nicht mehr so leicht. Außerdem befinden sich 
diese Jobs meist in teuren Ballungszentern, während ein Lehrer selbst 
auf dem günstigen Land noch sein gutes Beamtengehalt bekommt. Außerdem 
kann ein Lehrer, der Beamter auf Lebenszeit ist, nicht mehr so leicht 
versetzt werden ( ausser er baut mist ) und kann sich dank sicherem 
Einkommen und Job eine schöne Immobilie zulegen, die bequem auf 30 - 40 
Jahre sorgenfrei abzahlen ( mit vergünstigtem Zins, Beamtenkredit ) 
während man das gerade als Ing in einem Ballungszentrum wo es viele Ing 
Jobs gibt ( Stuttgart, München usw ) sich schon gar kein Haus mit Garten 
mehr leisten kann.

von T80 (Gast)


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TT1980 schrieb:
> zudem darf man nicht vergessen, dass man oftmal innerhalb von 5 jahren
> schon ERA 15 erreichen kann, während bis zum oberstudienrat eine viel
> längere zeit vergeht.

Die Firmen, die sich nach ERA richten oder sich dem Tarif angeschlossen 
haben, sind relativ selten und damit die Schlangen an Bewerber elendig 
lang. Zudem wird mann dann, wenn man in einem solchem Unternehmen dann 
doch landen kann, nur noch selten als Sachbearbeiter in so einer hohen 
Stufe eingruppiert.
Um beispielsweise annähernd solch ein Gehalt im größeren Mittelstand zu 
verdienen, musst du experteer sein, elendig lange Anforderungslisten 
erfüllen und uneingeschränkte Reisebereitschaft haben.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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BeatiPauperesSpiritu schrieb:
> Sicher gibt es auch Gegenbeispiele vom so gerne verspotteten faulen
> Lehrer. Aber die gibt es auch Industrie.

Ich denke jeder hier hat ein paar Jahre Schule hinter sich und etliche 
Lehrer gehabt. Die Engagierten und guten sind sehr rar und der 
durchschnitt macht einen brauchbaren Job, aber hat ein sehr leichtes 
leben, weil der Lehrer den Unterrichtstoff nur im ersten oder maximal 
noch im zweiten Jahr intensiver vorbereitet hat. Seither läuft Recycling 
und das heißt Freizeit in Masse.

Faule Lehrer bekommen dieselbe Entlohnung wie die guten und die ist 
üppig. Wenn sich das einer in der Wirtschaft erlaubt, ist er 
mittelfristig weg vom Fenster und der Lehrer geht im schlimmsten Fall in 
den Vorruhestand.

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
> Oder einfacher, welche andere Tätigkeit, falls es die überhaupt gibt,
> betrachtest du als gleichwertig zu deiner ach so bedeutsamen
> Ing-Tätigkeit?

Physiker, Chemiker, Biotechniker und Mathematiker z.B., sofern sie in 
der Forschung tätig sind. Vor denen habe ich auch sehr große Achtung.


Aber, man muß sagen, als Ing. beim Fraunhofer oder Max Plank Institut 
verdient man doch auch so wie A13 oder wie ist das? Und diese Jobs sehe 
ich auch höherwertig, als ein ganz normaler Lehrerjob, denn dazu gehört 
eniges mehr.

Backflow schrieb:
> Dein Leben scheint dir ja außer Geld nicht viel zu bieten.

Geld? Was wür Geld? Wenn ich meine Stunden aufrechne, hab ich netto 
keine 6€ im Moment. Wenn ich danach gehen würde, wäre Fensterputzer der 
bessere Beruf, aber leider nicht sehr spannend. Da ich aber fast meine 
komplette Zeit mit Arbeít verbringe, brauche ich so gut wie kein Geld. 
Von daher gleicht es sich wieder aus.

von Backflow (Gast)


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>Physiker, Chemiker, Biotechniker und Mathematiker z.B., sofern sie in
>der Forschung tätig sind.

Die in der Produktion, Qualitätssicherung, Vertrieb etc. sind also eher 
minderwertig?


>Da ich aber fast meine komplette Zeit mit Arbeít verbringe

Auch eine Möglichkeit, die Leere im eigenen Leben zu übertünchen.

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
> Die in der Produktion, Qualitätssicherung, Vertrieb etc. sind also eher
> minderwertig?

Minderwertig ist der falsche Begriff. Es sind aber keine 
fortschrittsbescherenden Tätigkeiten, die man in ganz ähnlicher, und in 
der für den einzelnen Mitarbeiter vorgegebenen Form, vor 50 Jahren auch 
schon so bewerkstelligt hat. Es sind also keine schöpferischen 
Tätigkeiten, die den Homo Faber als nützlichstes Glied der menschlichen 
Gesellschaft abgrenzen.

Ich schließe dabei nicht aus, daß auch in der Wirtschaftswissenschaft 
ähnlich hochgestellte Positionen existieren, sowie in vielen anderen 
Wissenschaftszweigen.

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
>>Da ich aber fast meine komplette Zeit mit Arbeít verbringe
>
> Auch eine Möglichkeit, die Leere im eigenen Leben zu übertünchen.

Leere würde ich es auch nicht nennen. Es ist wie eine Sucht. Man möchte 
alles wissen und saugt es auf. Und dann experimentiert man herum und 
versucht, Erkenntnisse zu generieren und vergisst darüber hinaus jenes, 
was andere "Privatleben" nennen. Man kommt aber davon auch nicht so 
recht los. Daher wäre für mich ein "normaler Job" wie Lehrer eben auch 
unbefriedigend, auch wenn er mehr Geld einbringt usw.

von Bosch'ler (Gast)


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Als (verbeamteter) Lehrer hat man gegenüber dem Ing. 2 Vorteile:
Man ist (noch ...) unkündbar und man bekommt (noch ...) eine Pension,
die absolut oberkrank ist. Man nehme den Kollegen mit dem Beispiel von
oben:
Der Herr Oberstudienrat mit den 5373 Brutto.
Der bekommt dann also 3737 Euro Pension! Mindestens, gibt ja wie
immer Zulagen.
Entschuldigung, aber hallo ? Gehts noch ?
Die maximal mögliche gesetzliche Rente beträgt 2200 Euro.
Sprich ab Ausbildung immer schön über (derzeit) 5800 Euro/Monat 
verdienen.
Okay, der Beamte ist i.d.r. in der PKV, muss also noch ein paar Euro
mehr als der Rentner mit seiner (anteiligen) GKV abdrücken, aber
das ist trotzdem pervers.

Dann die Unkündbarkeit. Wenn meine Firma pleite geht dann bin ich weg.
Und wenn es um betriebsbedingte Kündigungen geht dann bin ich auch weg,
da älteren Kollegen nicht gekündigt wird.
Okay, ist unwahrscheinlich, aber wäre möglich. Wenn ich die Firma 
beklaue bin ich sowieso weg. Sprich wenn es um einen größeren Kredit 
geht bin
ich bei einer Bank im Nachteil. Eine Freundin von mir hat sich mit 27
ein Haus gekauft. Kredit ? Kein Thema, Beamtin!
Als Beamter ist man erstmal wirklich unkündbar und dann kann man sich 
auch noch einige Sachen leisten. Unfair. Vor allem kann man schlecht 
unterrichten und wird immernoch auf die Schüler losgelassen.

von Backflow (Gast)


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>Es sind also keine schöpferischen Tätigkeiten, die den Homo Faber als
>nützlichstes Glied der menschlichen Gesellschaft abgrenzen.

Dann frag mal deine Kollegen in der Produktion, wie schöpferisch die 
manchmal sein müssen, um das was bei der Entwicklung verhunzt wurde, 
wieder geradezubiegen.
Aber halt, das ist ja immer die Schuld des Marketings oder anderer 
finsterer Abteilungen.

Davon, daß dein geniales Produkt verkauft werden muß mal gar nicht zu 
reden.

Irgendwie erinnerst du mich an die eitlen Gockel der ach so 
schöpferischen Modewelt:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-37-grad-schaetze-aus-der-tonne-focus-fernsehclub-22-15-zdf-dienstag-21-8-12_aid_802014.html


>...und vergisst darüber hinaus jenes, was andere "Privatleben" nennen.

Dann pass mal auf, das das reale Leben auch im Beruf nicht an dir 
vorbeiläuft.

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
>>...und vergisst darüber hinaus jenes, was andere "Privatleben" nennen.
>
> Dann pass mal auf, das das reale Leben auch im Beruf nicht an dir
> vorbeiläuft.

Das kann passieren. Vorige Woche hab ich über eine neue math. Methode 
für Mehrkörpersimulationen und Modellreduktion gelesen. Ist z.Z. gar 
nicht relevant für mich. Nur aus Interesse, war so ein Paper von einem 
Mathematiker. Da hab ich dann die Nächte und das Wochende ein MKS Modell 
auf Simulink entwickelt, mit Visualisierung, nur um das alles mal 
auszuprobieren und nachzuvollziehen. Und so kommt das alles vom 100sten 
ind 1000ste und man findet kaum noch Zeit, die Mahlzeiten einzunehmen...
Es ist wie ein Virus.

von Thomas B. (thomasbarends)


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Warum irritiert dir das? Bist du denn etwas besseres als ein Lehrer?
Also echt....

von Mike (Gast)


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Bosch'ler schrieb:
> Der Herr Oberstudienrat mit den 5373 Brutto.
> Der bekommt dann also 3737 Euro Pension! Mindestens, gibt ja wie
> immer Zulagen.
> Entschuldigung, aber hallo ? Gehts noch ?
> Die maximal mögliche gesetzliche Rente beträgt 2200 Euro.
> Sprich ab Ausbildung immer schön über (derzeit) 5800 Euro/Monat
> verdienen.
> Okay, der Beamte ist i.d.r. in der PKV, muss also noch ein paar Euro
> mehr als der Rentner mit seiner (anteiligen) GKV abdrücken, aber
> das ist trotzdem pervers.

Ja, das ist wirklich nicht zu vertreten. Die Pensionen sind deutlich zu 
hoch. Es wird ja immer über die Pensionskosten gesprochen, die in den 
nächsten Jahren explodieren sollen.
Na ja, in Deutschland verdienen manche Gruppen(Ärzte, Beamte,..) einfach 
deutlich mehr als andere ähnlich ausgebildete, mit ähnlichen Background, 
etc., das hat überhaupt nichts mit Leistung zu tun. Diese Besitzstände 
werden auch gewahrt bleiben, dafür haben diese Gruppen eine zu starke 
Lobby!

von Backflow (Gast)


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>Vorige Woche hab ich über eine neue math. Methode für
>Mehrkörpersimulationen und Modellreduktion gelesen.

Schade, daß Michael Lieter nicht mehr unter uns weilt. Mit dem könntest 
du dich ganz zwanglos, so von Genie zu Genie, unterhalten.

von Mike (Gast)


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Anscheinend muss der deutsche Staat auch nicht sparen, deshalb kann er 
den Beamten und Ärzten sehr üppige Gehälter zahlen!
Versteh immer noch nicht, warum ein einfacher Arzt so viel mehr als ein 
Ingenieur (selbst mit Promotion) verdient. Da stimmen die Relationen 
einfach nicht. Der Wohlstand in Deutschland wird derzeit vor allem von 
den exportierenden Unternehmen mit tausenden Ingenieuren erbracht, und 
die besserverdienenden Ärzte sind die Nutzniesser.

Bei einem Ing ist bei etwa 90k Schluss, bei einem einfachen Arzt ohne 
spezielle Kenntnisse geht es erst bei 100k an.

von Steel (Gast)


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Selten soviel Schwachsinn, Neid und Dünnschiss gelesen. Schäme mich 
wirklich bald Ingenieur zu sein, was sich hier an Berufskollegen auftut 
ist der allerletzte Abschaum. Wenn ihr zu blöd seid viel Geld zu 
verdienen, dass lasst das nicht mit Neid an anderen Berufsgruppen aus! 
Glaube kaum dass es Lehrer oder Ärzte gibt die geistig so kaputt sind 
und so einen Dünnschiss schreiben würden. Was ist euer Problem?

von Mike (Gast)


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Steel schrieb:
> Selten soviel Schwachsinn, Neid und Dünnschiss gelesen. Schäme mich
> wirklich bald Ingenieur zu sein, was sich hier an Berufskollegen auftut
> ist der allerletzte Abschaum. Wenn ihr zu blöd seid viel Geld zu
> verdienen, dass lasst das nicht mit Neid an anderen Berufsgruppen aus!
> Glaube kaum dass es Lehrer oder Ärzte gibt die geistig so kaputt sind
> und so einen Dünnschiss schreiben würden. Was ist euer Problem?

Ings verdienen sicherlich gut, bis 90k-100k sind schon drinnen. 
Allerdings würde ein Arzt dafür nichtmal aufstehen. Es geht nicht um 
Neid, aber anscheinend ist ein Arzt für D wichtiger als ein Ing. Das ist 
mein Problem!

von Thomas B. (thomasbarends)


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Steel schrieb:
> Selten soviel Schwachsinn, Neid und Dünnschiss gelesen. Schäme mich
> wirklich bald Ingenieur zu sein, was sich hier an Berufskollegen auftut
> ist der allerletzte Abschaum. Wenn ihr zu blöd seid viel Geld zu
> verdienen, dass lasst das nicht mit Neid an anderen Berufsgruppen aus!
> Glaube kaum dass es Lehrer oder Ärzte gibt die geistig so kaputt sind
> und so einen Dünnschiss schreiben würden. Was ist euer Problem?

Genau! Wenn ich das hier so lese, bin ich froh und stolz kein Ing zu 
sein!

von Bosch'ler (Gast)


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> Ja, das ist wirklich nicht zu vertreten. Die Pensionen sind deutlich zu
> hoch. Es wird ja immer über die Pensionskosten gesprochen, die in den
> nächsten Jahren explodieren sollen.
> Na ja, in Deutschland verdienen manche Gruppen(Ärzte, Beamte,..) einfach
> deutlich mehr als andere ähnlich ausgebildete, mit ähnlichen Background,
> etc., das hat überhaupt nichts mit Leistung zu tun. Diese Besitzstände
> werden auch gewahrt bleiben, dafür haben diese Gruppen eine zu starke
> Lobby!

Bei Ärzten ist es ok, ich kenne Mediziner, die verdienen weniger als 
ich.
Im Krankenhaus eben. Find ich nicht ok.
Bei spon stand mal ein Artikel über eine Medizinerin, die nach einer 
Doppelschicht und einer 80h-Woche zwei Blutkonserven verwechselt hat,
der Patient starb und sie stand vor Gericht. Passiert mir nicht, wenn 
ich
mal + und - verwechsle. Dann starte ich die Sim einfach neu.
Da passt es, Ärzte haben eine hohe Verantwortung, die auch regelmäßig 
vor Gericht eingeklagt wird.

Beamte verdienen nicht über Gebühr, aber, wie ich schrieb, die Pensionen 
sind
halt pervers.

von Bosch'ler (Gast)


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Steel schrieb:
> Selten soviel Schwachsinn, Neid und Dünnschiss gelesen. Schäme mich
> wirklich bald Ingenieur zu sein, was sich hier an Berufskollegen auftut
> ist der allerletzte Abschaum. Wenn ihr zu blöd seid viel Geld zu
> verdienen, dass lasst das nicht mit Neid an anderen Berufsgruppen aus!
> Glaube kaum dass es Lehrer oder Ärzte gibt die geistig so kaputt sind
> und so einen Dünnschiss schreiben würden. Was ist euer Problem?

Es geht nicht um Neid. Es geht (zumindest mir) darum, dass der 
(angesprochene) Oberstudienrat eine Pension zu erwarten hat, die
fast höher liegt als das Gehalt eines durchschnittlichen Ingenieurs. 
Oder, besser gesagt:
Die Durchschnittspension liegt über der (theoretischen) Höchstrente.
Wenn du das o.k. findest, dann hast eher du den Knall nicht gehört.
Meine Meinung. Wobei, mir geht es nicht um Ärzte. Nur um Beamte im 
Allgemeinen. Arzt möchte ich nicht sein.

So, nun habe ich mein Problem dargelegt. Verstanden ?

von Roland B. (geldler)


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Steel schrieb:
> Wenn ihr zu blöd seid viel Geld zu
> verdienen, dass lasst das nicht mit Neid an anderen Berufsgruppen aus!

Was heißt zu blöd? Man ist als Ingenieur in erster Linie auf den 
Arbeitsmarkt angewiesen, der die Verdienstmöglichkeiten festlegt und 
immer stärker begrenzt. Dabei hat der tatsächliche Verdienst oft nicht 
viel mit Leistung zu tun. Ingenieure haben keine Lobby. Wenn man das 
angebotene Hungergehalt nicht nimmt, bekommt man halt keinen Job, so 
einfach.

Andere Berufsgruppen, Lehrer und Ärzte inbegriffen, bekommen das Geld 
einfach, ob sie gut oder schlecht sind, oder was auch immer. Wenn es 
ihnen zu wenig ist, tun sie sich zusammen und streiken. Und sie bekommen 
das Geld in erster Linie aus den Kassen, in die Ingenieure einzahlen 
müssen.

Früher hat man in der freien Wrtschaft im Vgl. zum Staatsdienst mal 
einen Aufschlag verdient. Seit Ingenieurdienstleistern und co. hat sich 
das umgekehrt, was viele aber erst zum Ende ihres Studiums zum eigenen 
Entsetzen feststellen, wenn sie bei Ferschau 35k geboten bekommen. In 
der selben Zeit hat der Staat immer weiter die Beamtenbezüge angehoben 
und so haben sich die Einkommenskurven geschnitten. Würde sich der Staat 
an der Realwirtschaft orientieren, müßten die Bezüge runter, was auch 
die Steuerzahler entlasten würde. Ansonsten ist freie Wirtschaft nur 
noch für wenige Glückliche lukrativ.

von Schorsch (Gast)


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Lehrer und Ärzte haben m.M. nach eins gemeinsam : beide jammern immer 
dass sie so wenig verdienen ! zumindest war das bei den Lehrern in 
meiner Schulzeit so ! hab mein Abi an einem technischen Gymnasium 
gemacht und da jammerten einige Lehrer, die Dipl.-Ing waren, immer von 
wegen was man in der freien Wirtschaft so verdienen würde. Das waren 
Typen die haben Ende der 60er oder Anfang der 70er ihr Diplom gemacht, 
Zeiten in denen man als Dipl.-Ing ein paar Jahre nach dem Einstieg meist 
schon Personalverantwortung hatte.

Ganz krass war mal ein Prof an meiner FH, kurz vor der Pensionierung ( 
der müsste jetzt mitte 70 sein ). Er zeigte uns mal ein Stellenagebot 
aus den 70ern für einen Ing. Da ging es um Produktionsautomatisierung in 
einem Konzern, verlangt wurden einige Jahre Erfahrung in 
Automatisierungstechnik und Programmierung, Bezahlt wurden 90 tsd DM + 
diverse Zulagen und sonstige Leistungen ( Firmenwagen, Vermögenswirksame 
Leistungen usw )

damals hatte man mit so einem Job ein Einkomen was weitaus höher lag als 
das eines Lehrers oder normalen Industriearbeiters ! daher kommen die 
Vorurteile gerade älterer Lehrer, man würde in der freien Wirtschaft so 
gut verdienen und diese Vorurteile reichen sie an die Schüler weiter ! 
zumindest war das damals bei mir so als ich noch in der Oberstufe war.

Auch Ärzte jammern ständig, man gehe mal zu einem Hausarzt, meist sieht 
man Jammerplakate im Wartezimmer, trotzdem hat ein durchschnittlicher 
Hausarzt einen Gewinn vor Steuer von rund 100 k im Jahr, Fachärzte noch 
mehr und das bei quasi Vollbeschäftigung.


Ingenieure dagegen jammern so gut wie nicht ( ausser hier im Forum ), 
ganz im Gegenteil, über Ingenieure liest man in den Medien ja nur 
"händerigend" und "verzweifelt" gesuchte Mangelware, Traumgehälter, 
beste Aussichten ...

von Roland B. (geldler)


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Man muß aber auch sagen, daß man als Ing. ja problemlos den Weg in den 
Staatsdienst finden kann. Z.B. heuert derzeit das Bundesamt für 
Wehrtechnik (scheinbar einige tausend Stellen für Absolventen offen). 
Nur hat man da eben die Referentenzeit und einen relativ festgelegten 
Karriereweg.

Viele werden darauf setzen, dann doch in der Wirtschaft noch höher zu 
steigen. Man denkt halt immer, man kann durch eigene Leistung mehr 
erreichen. Aber das ist nicht so einfach.

von Schorsch (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Man muß aber auch sagen, daß man als Ing. ja problemlos den Weg in den
> Staatsdienst finden kann. Z.B. heuert derzeit das Bundesamt für
> Wehrtechnik (scheinbar einige tausend Stellen für Absolventen offen).
> Nur hat man da eben die Referentenzeit und einen relativ festgelegten
> Karriereweg.
>
> Viele werden darauf setzen, dann doch in der Wirtschaft noch höher zu
> steigen. Man denkt halt immer, man kann durch eigene Leistung mehr
> erreichen. Aber das ist nicht so einfach.

ja das stimmt. Mit einem Ing Abschluss kann man zum Staat, aber auch in 
die freie Wirtschaft, mit einem Staatsexamen eher nur zum Staat. Es 
steht jedem frei.

Ich hatte Glück und bekam einen Job bei einem IG Metall Konzern, 
allerdings auch in einer recht teuren Region Deutschlands, hier würde 
ich nicht wohnen wollen, wenn ich keinen IG Metall Konzern Job hätte. 
Jemand der hier nur 35 k verdient, hat wohl einen ähnlichen 
Lebenstandard wie nen Hartzer im Osten der noch einen kleinen Nebenjob 
hat oder gelegentlich schwarz arbeitet.

von Roland B. (geldler)


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Schorsch schrieb:
> Jemand der hier nur 35 k verdient, hat wohl einen ähnlichen
> Lebenstandard wie nen Hartzer im Osten der noch einen kleinen Nebenjob
> hat oder gelegentlich schwarz arbeitet.

Aber ich schätze, die wird es geben, auch mit Dipl.-Ing. Architekten, 
Bauingenieure usw., die z.B. in einem kleinen Ingenieurbüro arbeiten... 
dieselben haben in Osten vllt. 25k. Traurig, aber wahr - und das bei 
überdurchschnittlichen Arbeitszeiten - die Stunden zählt in kleinen 
Firmen keiner.

von Thomas1 (Gast)


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Bosch'ler schrieb:
> Bei spon stand mal ein Artikel über eine Medizinerin, die nach einer
> Doppelschicht und einer 80h-Woche zwei Blutkonserven verwechselt hat,
> der Patient starb und sie stand vor Gericht.


Ach das passiert nichts. Auch wenn Ärzte Mist bauen, bekommen die sehr 
selten Strafen.

von Thomas1 (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Faule Lehrer bekommen dieselbe Entlohnung wie die guten und die ist
> üppig. Wenn sich das einer in der Wirtschaft erlaubt, ist er
> mittelfristig weg vom Fenster und der Lehrer geht im schlimmsten Fall in
> den Vorruhestand.


Ne das wär im allerschlimmsten Fall ALG2. Doch auch faule 
Hochschullehrer können als Beamte gammeln oder kopieren.

von Steel (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Was heißt zu blöd? Man ist als Ingenieur in erster Linie auf den
>
> Arbeitsmarkt angewiesen, der die Verdienstmöglichkeiten festlegt und
>
> immer stärker begrenzt. Dabei hat der tatsächliche Verdienst oft nicht
>
> viel mit Leistung zu tun. Ingenieure haben keine Lobby. Wenn man das
>
> angebotene Hungergehalt nicht nimmt, bekommt man halt keinen Job, so
>
> einfach.
>
>
>
> Andere Berufsgruppen, Lehrer und Ärzte inbegriffen, bekommen das Geld
>
> einfach, ob sie gut oder schlecht sind, oder was auch immer. Wenn es
>
> ihnen zu wenig ist, tun sie sich zusammen und streiken.


Lehrer streiken wohl kaum, zumindest nicht die von dir kritisierten 
Beamten, die dürfen nämlich nicht streiken!

Und anstatt mit dem FInger auf andere zu zeigen und aufzuheulen, dass 
die zuviel verdienen, lieber mal selber aufstehen und sagen: Ich 
verdiene zu wenig! Du sprichst es doch selber an, dass der Arbeitsmarkt 
mit seinen Scheiß Dienstleistern daran schuld ist. Aber es kann doch 
wohl nicht das Ziel sein andere Berufsgruppen soweit senken zu wollen, 
dass man wieder mehr verdient? Das ist Neid!!! Aufstehen und selber was 
machen! Ist schwer, gebe ich zu. Gründe ne Partei! Aber nein, der 
Ingenieur lässt sich lieber ausquetschen und verarschen und jammert 
anonym in einem Internet-Forum rum.

von TT1980 (Gast)


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Einfach mal zum Nachdenken...

www.br.de/themen/aktuell/inhalt/lehrer-beamte-angestellte100.html

Ein verbeamteter Lehrer (30 J., ledig): 2550,-€ netto.
Ein angestellter Lehrer (30 J., ledig): 2056,-€ netto

In meinem Team ist dieses Jahr ein Bachelor eingestiegen (24) und bringt 
nun bei einer 35 Std. Woche knapp 2600,-€ netto (ERA 13/BW) mit nach 
Hause.

Merkt ihr was? Als Ing. hat man viel mehr Möglichkeiten.
Also hört auf zu jammern und arbeitet an euch!

Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie er von seinen Freunden öfters zu 
hören bekommt, dass Ingenieure viel mehr als Lehrer verdienen. Zurecht!

Nur die Harten kommen in den Garten. Dann bemüht euch ein "sehr gutes" 
Studium abzuschließen, sammelt Auslandserfahrung, knüpft Kontakte und 
jeder Lehrer wird euch beneiden.

von D. I. (Gast)


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Und wenn man einen Platz an der Sonne bei Google oder Facebook ergattert 
kann man auch noch über IGM-Tarif genüsslich schmunzeln.

Aber eine Bewerbung bei einem ordinären Konzern ist ein Kindergeburtstag 
im Vergleich zu dem was man bei den oben genannten aufweisen muss.

von Roland B. (geldler)


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Steel schrieb:
> Du sprichst es doch selber an, dass der Arbeitsmarkt
> mit seinen Scheiß Dienstleistern daran schuld ist. Aber es kann doch
> wohl nicht das Ziel sein andere Berufsgruppen soweit senken zu wollen,
> dass man wieder mehr verdient?

Doch, denn es spielt ja überhaupt keine Rolle, was jemand absolut 
verdient. Das ist eine willkürliche Zahl, die auf bunten 
Papierschnipseln steht.
Das relative Einkommensgefüge ist das Entscheidende. D.h. wenn ich als 
Ingnieur weniger verdiene, alle anderen Berufsgruppen aber auch, hat 
sich an der Relation nichts geändert und alle haben den gleichen 
Lebensstandard wie vorher, denn dann fallen ja auch die Preise.
Wenn nun ein Arzt aber doppelt so viel verdient, wie ich, und das von 
meinen Abgaben bezahlen muß, dann bin ich doch der Gelackmeierte. Der 
Arzt fährt den fetten Daimler, den ich beim Dienstleister mit entwickle, 
selber kann ich mir aber nur den Corsa leisten.

Insgesamt fällt doch das Level in der Industrie, weil wir im internat. 
Wettbewerb stehen, der immer schärfer wird. Fairerweise müßten also auch 
andere staatslastige Zweige dem angepaßt werden, weil sonst die freie 
Wirtschaft, die ohnehin den Wohlstand erwirtschaftet, überproportional 
belastet wird, da sie immer größere Summen für Beamte und den 
Staatshaushalt ausgeben muß, während das eigene Einkommen immer weiter 
fällt.

von Roland B. (geldler)


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TT1980 schrieb:
> In meinem Team ist dieses Jahr ein Bachelor eingestiegen (24) und bringt
> nun bei einer 35 Std. Woche knapp 2600,-€ netto (ERA 13/BW) mit nach
> Hause.

Damit gehört er zu den top 5%, schätze ich. Der Lehrer muß nicht zu den 
top 5% gehören, um ein vergleichbares Einkommen zu erzielen, der kann 
getrost zu den flop 5% gehören.

von tim (Gast)


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Der Unterschied, und darum wird hier auch so viel gemeckert, ist bei den 
Gehälter in der Industrie  viel größer, als bei den Lehrer.

was hier übrigens viele vergessen ist, dass man als Lehrer auch nur eine 
Stelle bekommt, wenn man die richtige Fächerkombination hat. Mit 
Erdkunde und Sport, wie oben vorgeschlagen kommt man nicht weit.

ich finde die Industriegehälter gut, so kann besser nach Leistung, und 
dazu zähle ich auch das Verhabslungsgeschick, bezahlt werden. Ganz 
furchtbar finde ich Firmen wo es transparente Gehaltsbander gibt. Sowas 
belohnt Leute die keinen Sinn fürs Geschäft haben und bestraft Leute die 
wissen was sie wert sind.


Grüße Tim

P.S. wenn ihr zu Krisenzeiten eine Nullrunde fährt, dann ist das damit 
die Firmen den Top-Leuten dicke Gehaltserhöhungen zahlen können.

von Mike (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Insgesamt fällt doch das Level in der Industrie, weil wir im internat.
> Wettbewerb stehen, der immer schärfer wird. Fairerweise müßten also auch
> andere staatslastige Zweige dem angepaßt werden, weil sonst die freie
> Wirtschaft, die ohnehin den Wohlstand erwirtschaftet, überproportional
> belastet wird, da sie immer größere Summen für Beamte und den
> Staatshaushalt ausgeben muß, während das eigene Einkommen immer weiter
> fällt.

Volle Zustimmung. Es muss ein fairer Ausgleich zwischen den 
Beschäftigten in der Privatwirtschaft und den Staatsbediensteten (zu 
denen ich indirekt auch die Ärzte zähle, ohne Zuschüsse an die GKV hätte 
man die Ausgaben massiv senken müssen)
Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, es viele Arbeitlose gibt, dann 
muss sich das auch auf Beamte, Ärzte, etc. auswirken - in diesen Zeiten 
gibt es nicht mehr so viel zu verteilen.
Wenn wir aber so weiter machen, ist D irgendwann mal in der gleichen 
Lage wie Griechenland.

von Schorsch (Gast)


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TT1980 schrieb:
> In meinem Team ist dieses Jahr ein Bachelor eingestiegen (24) und bringt
> nun bei einer 35 Std. Woche knapp 2600,-€ netto (ERA 13/BW) mit nach
> Hause.
>
> Merkt ihr was? Als Ing. hat man viel mehr Möglichkeiten.
> Also hört auf zu jammern und arbeitet an euch!
>
> Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie er von seinen Freunden öfters zu
> hören bekommt, dass Ingenieure viel mehr als Lehrer verdienen. Zurecht!
>
> Nur die Harten kommen in den Garten. Dann bemüht euch ein "sehr gutes"
> Studium abzuschließen, sammelt Auslandserfahrung, knüpft Kontakte und
> jeder Lehrer wird euch beneiden.
>
>


siehst Du ! im Prinzip sagst Du es ja selber. Ein Top Absolvent kommt 
gerade mal auf das was Durchschnitts MINT / Berufsschullehrer ebenfalls 
bekommen ! der Lehrer musste keinen teuren Auslandsaufenthalt machen 
oder ein Top Absolvent sein. Gerade bei solch gut bezahlen Stellen, 
gerade in Konzern, bewerben sich relativ viele auf eine Stelle. Ich 
hatte Glück und bekam auch eine, habe aber auch einen entsprechenden 
Lebenslauf. Durchschnittsabsolventen müssen zum Mittelständler oder 
Dienstleister, während der Lehrer ohne besonderen Lebenslauf schon 
obiges Gehalt zum Einstieg bekommt + automatische Erhöhung nach jedem 
Dienstjahr + Zuschlag wenn er heiratet + Kinderzuschlag, unkündbarkeit 
und eine Hohe Pension !

Daher, wenn man sich vorstellen kann zu unterrichten, ist der 
Lehrerberuf für viele die MINT studieren wollen, eine echte Alternative 
! gerade wenn es sich um Leute handelt, die nicht unbedingt fähig / 
gewillt sind einen Top Lebenslauf inkl. Top Abschluss hin zu bekommen !

von TT1980 (Gast)


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Schorsch schrieb:
> TT1980 schrieb:
>> In meinem Team ist dieses Jahr ein Bachelor eingestiegen (24) und bringt
>> nun bei einer 35 Std. Woche knapp 2600,-€ netto (ERA 13/BW) mit nach
>> Hause.
>>
>> Merkt ihr was? Als Ing. hat man viel mehr Möglichkeiten.
>> Also hört auf zu jammern und arbeitet an euch!
>>
>> Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie er von seinen Freunden öfters zu
>> hören bekommt, dass Ingenieure viel mehr als Lehrer verdienen. Zurecht!
>>
>> Nur die Harten kommen in den Garten. Dann bemüht euch ein "sehr gutes"
>> Studium abzuschließen, sammelt Auslandserfahrung, knüpft Kontakte und
>> jeder Lehrer wird euch beneiden.
>>
>>
>
>
> siehst Du ! im Prinzip sagst Du es ja selber. Ein Top Absolvent kommt
> gerade mal auf das was Durchschnitts MINT / Berufsschullehrer ebenfalls
> bekommen ! der Lehrer musste keinen teuren Auslandsaufenthalt machen
> oder ein Top Absolvent sein.


Moooomennnntt!! Ein Berufsschullehrer ist mit A11 eingestuft. Schon mal 
geschaut wieviel das ist?

Das sind 3000,-€ netto. Und dort ist Schluss!
Ein "Top-Absolvent" fängt bei 2600,-€ Mitte 20 an und wird im Laufe 
seines Lebens gewiss auf seine 4000 - 5000€ bei normaler 
Sachbearbeiter-Tätigkeit kommen.

von TT1980 (Gast)


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> Das sind 3000,-€ netto. Und dort ist Schluss!

Ach so, abzüglich 300,-€ PKV nicht vergessen!

von Schorsch (Gast)


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TT1980 schrieb:
> Moooomennnntt!! Ein Berufsschullehrer ist mit A11 eingestuft. Schon mal
> geschaut wieviel das ist?
>
> Das sind 3000,-€ netto. Und dort ist Schluss!
> Ein "Top-Absolvent" fängt bei 2600,-€ Mitte 20 an und wird im Laufe
> seines Lebens gewiss auf seine 4000 - 5000€ bei normaler
> Sachbearbeiter-Tätigkeit kommen.

A11 ? in Ba- Wü definitiv nicht, ausser Du spricht vllt von Fachlehrern 
ohne Studium, z.B. ein Meister der an der Berufsschule praktischen 
Unterricht gibt. Jemand von der Uni bzw. mit Master oder Staatsexamen, 
steigt nach dem Ref. mit A13 ein ! ( Studienrat ) und nach 5 max. 10 
Jahren wird man Oberstudienrat mit A14 und das ohne Ausland, ohne Top 
Noten, ohne Top Lebenslauf und ohne besondere Verdienste !

und selbst der IG Metall Konzern Ingenieur kann bei der nächsten Krise 
gekündigt und / oder durch einen Leihing ersetzt werden ! ein Lehrer der 
nur Dienst nach Vorschrift macht, hat seinen Job sicher !

von Grimms Märchen (Gast)


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5000 Netto als Sachbearbeiter. Wo kann man sich da bewerben?

von Steel (Gast)


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Und erstmal muss der Lehrer verbeamtet werden... Für angestellte Lehrer 
siehts ganz mau aus.

von Mike (Gast)


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TT1980 schrieb:
> Ein "Top-Absolvent" fängt bei 2600,-€ Mitte 20 an und wird im Laufe
> seines Lebens gewiss auf seine 4000 - 5000€ bei normaler
> Sachbearbeiter-Tätigkeit kommen.

Ha ha, selten so gelacht. Hast du schon mal geschaut, was 4000€ netto in 
Brutto sind? Hinzu kommt nämlich auch noch, dass die Angestellten 
deutlich höhere Abgaben/Steuern als Beamte zahlen müssen. In Stkl.1 muss 
man fast das doppelte vom Netto Brutto verdienen.

von Schorsch (Gast)


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Steel schrieb:
> Und erstmal muss der Lehrer verbeamtet werden... Für angestellte Lehrer
> siehts ganz mau aus.

richtig, einige Bundesländer verbeamten MINT Lehrer sehr schnell ! wie 
eben Ba - Wü. Die haben sogar bzw. tun es noch, Lehrer aus anderen 
Bundesländern abgeworben, auch mit dem Argument sehr schnell zu 
verbeamten ! von NRW habe ich ähnliches gehört, zumindest in den MINT 
Fächern.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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von Roland B. (geldler)


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Schorsch schrieb:
> während der Lehrer ohne besonderen Lebenslauf schon
> obiges Gehalt zum Einstieg bekommt + automatische Erhöhung nach jedem
> Dienstjahr + Zuschlag wenn er heiratet + Kinderzuschlag, unkündbarkeit
> und eine Hohe Pension

Tja, Bezahlung nicht nach Leistung, sondern nach Bedarf. Der Staat ist 
eben ne Heilsarmee.

Stellen im Konzern sind selbst für Top-Absolventen nicht ohne Vitamin B 
zu erreichen. Hat man letzteres, braucht man aber wiederum kein 
Top-Absolvent zu sein. Nur über Leistung geht nix. Zumal die Aufgaben 
bei Dienstleister häufig fachloch weit anspruchsvoller sind und vom 
Aufgabenfeld einen guten Absolventen eher reizend. Die Konzerne lagern 
halt alles Interessante aus und die 0815-Stellen bleiben, wo man mmer 
den gleichen Käse macht.

Ich schätze, heute landen über 70% beim Dienstleister.

von TT1980 (Gast)


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Mike schrieb:
> TT1980 schrieb:
>> Ein "Top-Absolvent" fängt bei 2600,-€ Mitte 20 an und wird im Laufe
>> seines Lebens gewiss auf seine 4000 - 5000€ bei normaler
>> Sachbearbeiter-Tätigkeit kommen.
>
> Ha ha, selten so gelacht. Hast du schon mal geschaut, was 4000€ netto in
> Brutto sind? Hinzu kommt nämlich auch noch, dass die Angestellten
> deutlich höhere Abgaben/Steuern als Beamte zahlen müssen. In Stkl.1 muss
> man fast das doppelte vom Netto Brutto verdienen.


Guckst du ERA 16 in Baden-Württemberg, rechnest auf 40 Stunden hoch.

von Backflow (Gast)


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>...und die 0815-Stellen bleiben, wo man immer den gleichen Käse macht.

Aufgrund einer anspruchsvollen Tätigkeit kann ich also davon ausgehen, 
daß du bei einem Dienstleister arbeitest?

von TT1980 (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Schorsch schrieb:

>
> Stellen im Konzern sind selbst für Top-Absolventen nicht ohne Vitamin B
> zu erreichen. Hat man letzteres, braucht man aber wiederum kein
> Top-Absolvent zu sein.


So ein Bullshit. Hast du schon mal was von Compliance gehört?
Ich habe es ohne Vitamin B geschafft. Und die meisten meiner Kollegen 
ebenso.

von Mike (Gast)


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TT1980 schrieb:
> Guckst du ERA 16 in Baden-Württemberg, rechnest auf 40 Stunden hoch.

Eine solche Stelle wird wohl für einen einfach Sachbearbeiter nicht so 
ohne weiteres zu erreichen sein. Außerdem sind in IGM Unternehmen 35h 
die Regel.
Außerdem sind 6200€ brutto in ERA16/40h nur etwa 3300€..

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
> Aufgrund einer anspruchsvollen Tätigkeit kann ich also davon ausgehen,
> daß du bei einem Dienstleister arbeitest?

Ich orientiere mich an Stellenanzeigen. Da sind die bei den Konzernen 
beschriebenen Stellen häufig sehr schmal, also Sachen, bei denen meine 
Kompetenz gar nicht zur Geltung kommen würde. Leider. Die achten viel 
mehr auf social skills.
Hingegen sind die Stellen bei Dienstleistern häufig sehr breit gefächert 
und anspruchsvoll. Das ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, daß die 
Dienstleister Generalisten brauchen, weil sie ja verschiedene Projekte 
haben.
Die Konzerne suchen viel so Qualitätsingenieure und so Pillepalle Zeugs, 
und Fertigung, Fertigungsplanung, also eher einfache Sachen.

von Backflow (Gast)


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Warum antwortest du nicht einfach mit ja oder Nein, ob du bei einem 
Dienstleister arbeitest?

von Roland B. (geldler)


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Backflow schrieb:
> Warum antwortest du nicht einfach mit ja oder Nein, ob du bei einem
> Dienstleister arbeitest?

Nein.

Aber auch was ich an den Stellenanzeigen beobachte;

Dienstleister: Suchen Berechnungs- u. Simulationsingenieur Uni/TH oder 
Promotion vorteilhaft. Fundierte math. und physik. Kenntnisse und 
Erfahrung, sowie tiefgehendes Wissen mit FEM ...

Konzern: Suchen Fertigungsing. Uni/FH/BA od. Techniker, 
Kommumikationsstark, Teamorientiert bla bla...


Das sind so die typischen Beispiele, und ich fühle mich da von obiger 
mehr angesprochen...

von Backflow (Gast)


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>Nein.

Dann ist deine Tätigkeit im Umkehrschluß also nicht besonders 
anspruchsvoll.

Oder solltest du am Ende noch gar keine Festanstellung haben?!

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