Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nach dem Studium in Japan arbeiten/leben


von ippo (Gast)


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Hallo,

ich bin 19 Jahre und beginne nach dem Abitur ein technisches Studium an 
einer deutschen TU oder möglicherweise ein duales Studium (E-Technik) 
bei Thyssen oder Siemens. Nach meinem Abschluss möchte ich gute Chancen 
haben, um in Japan bei einer deutschen Firma o.ä arbeiten zu können. Ich 
bin ein großer Japan-Fan und lerne seit einiger Zeit etwas japanisch. 
Ich weiß, dass ich das noch stärker betreiben muss. Für das Studium 
möchte ich auch Japan-Aufenthalte einplanen.
Hat jemand Erfahrung als deutscher Ingenieur in Japan und wie stehen die 
Chancen dafür, das man dort einsteigen kann?
Soll ich dafür E-Technik oder eher Maschinenbau/Mechatronik studieren? 
(Interesse bei allen vorhanden).

Thomas

von Robert (Gast)


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ippo schrieb:
> Soll ich dafür E-Technik oder eher Maschinenbau/Mechatronik studieren?

Wohl am ehesten ET, mit allen damit verbundenen Risiken, siehe andere 
Threads.

> Hat jemand Erfahrung als deutscher Ingenieur in Japan und wie stehen die
> Chancen dafür, das man dort einsteigen kann?

Ich plane meine berufliche Zukunft in China. Vorlaufzeit ist 7-10 Jahre. 
Japan hat natürlich den großen Vorteil deutlich höherer Löhne. Aber 
Japan ist auch eine extrem verschlossene Gesellschaft. Ohne Beziehungen 
läuft da nix. Während China sich (zwangsweise) immer mehr öffnet, muss 
das in Japan noch lange nicht die gleiche Tendenz haben. In China bist 
du als deutscher Ing. zumindest bei einigen Firmen vom Prinzip erst mal 
gut angesehen. In Japan hast du es meist schwer, die gleiche Anerkennung 
zu bekommen.

In China gehörst du als deutscher Ing. ganz klar fachlich zu den top 
10%. In Japan sieht das schon ganz anders aus. Wie du bestimmt weist, 
investieren die Japaner sehr viel Geld in die Ausbildung iherer Kinder. 
Die Ing-Ausbildung ist in Japan auch recht gut. Abhängig von der 
jeweiligen Hochschule.

Mit einer deutsche Firma nach Japan, nun ja, möglich, aber sehr 
schwierig. Für manche Ing.s ist es schon so schwer genug, irgendeinen 
Job in D. zu bekommen. Dann noch mit dem Wunsch "ich will nach Japan" 
dort aufzuschlagen, macht es nochmal deutlich schwieriger. Einige 
deutsche Firmen haben Handelsbeziehungen zu China, zu Japan eher weniger 
oder weniger personalintensiv.

> in Japan bei einer deutschen Firma o.ä arbeiten zu können.

Wie gesagt, möglich aber schwierig. Typischerweise arbeitest du erst mal 
einige Jahre in D. Dann eventuell(!) kommst du mal nach Japan. Das 
können 2 Jahre sein oder auch nur 2 Monate. Ein Arbeitgeber ist kein 
Reisebüro.

von Robert (Gast)


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Japan ist überigens das von allen Industriestaaten am höchsten 
verschuldeste Land, ich meine knapp das 3 fache(!) des jährlichen 
Bruttoinlandsprodukt. Die Japanische Wirtschaft hat in den letzten 
Jahrzehnetn schon einige schwere Krisen durchstehen müssen.

von Andreas (Gast)


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Was weißt du von Japan? Falls sich dein Wissen auf Anime und sonstige 
japanische Popkultur beschränkt, dann würde ich dir dringend empfehlen 
erst mal eine Weile in Japan zu verbringen (Praktikum o.ä.) bevor du 
dein Leben darauf ausrichtest. Ich kenne einige Leute die vorübergehend 
in Japan waren, und war selbst auch schon in Ostasien, und mir ist es 
ehrlich gesagt völlig unverständlich was daran erstrebenswert sein soll 
dort zu leben.

von :o) (Gast)


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Wenn du als Japanfan nach Japan ziehst, halte dich von Tokyo fern.
Tokyos Gouverneur Ishihara hat quasi alle Anime / Mangas verboten.
Mit Ausnahme von Vergewaltigungsromahnen.
Denn dann müsste er auch alle von ihm geschriebenen Werke verbieten.

Ich würde abwarten wie sich das weiterentwickelt, wenn in Japan das 
Ballunszentrum der Anime- / Manga Industrie per Gesetz stillgelegt wird.

Ich würde sagen dass die nächste Kriese kurz bevor steht.

von MaWin (Gast)


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> um in Japan bei einer deutschen Firma

Dann solltest du vorher in Deutschland bei dieser Firma angefangen haben 
und sich dort hinversetzen lassen.

Haben Thyssen oder Siemens japanische Zweigstellen ?

Du würdest deutsche Arbeitsverträge haben und im deutschen Sozialsystem 
bleiben, das hat zumindest für eine eventuelle Rückkehr Vorteile 
(ansonsten Anspruch auf gesetzliche Krankekasse aufrechterhalten, kostet 
glaube ich 70 EUR).

Gute Kenntnisse der japanischen Sprache helfen natürlich, einerseits 
damit man dich auswählt, andererseits eröffnet es die Möglichkeit sich 
direkt in Japan zu bewerben. Nur Englisch allein reicht nicht wirklich.

Du wärst in Japan auch ohne Firma perfekt, wenn du es in Deutschland zu 
einem erfolgreichen Wissenschaftler gebracht hast, ob in 
Halbleiterphysik oder Biotechnologie, ob in Atomphysik oder Metallurgie, 
also habilitiert und viele Veröffentlichungen und Kongresse.

Welches Fach ist also egal, aber du wirst so herausragend sein müssen, 
daß dir das technologische Entwicklungsland und die abgewirtschaftete 
Bankenzockerbude Deutschland keinen Job mehr bieten kann.

Natürlich kannst du es auch als Dünnbrettbohrer versuchen. Aber dann 
wird es zum Glücksspiel, ob du dort überhaupt reinkommst, und selbst 
wenn, ob du dort überleben kannst, oder als Gescheiterter zurückkehren 
musst weil man dich rauswirft.

von ippo (Gast)


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Anmerkung:

Ich war privat bisher zweimal in Japan (nähe Nichinan und auch kurz in 
Tokio).

von Bullet91 (Gast)


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ich befinde mich in einer ähnlichen situation, nämlich möchte ich nach 
meinem studium chancen haben im asiatischen ausland (china!) bei einer 
deutschen firma arbeiten zu können. womit hab ich bessere chancen mb 
oder et? und wie findet ihr es dort zu arbeiten.

von Henrik (Gast)


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Was wollt ihr denn alle in Asien? Glaubt ihr, die Frauen sind dort 
leichter zu haben?

von Wilhelm F. (Gast)


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In Japan ist Arbeit in der Priorität aller Dinge fast noch wichtiger als 
in D. Jedenfalls wirst du dort ordentlich gegen Kompetenz anstinken 
müssen.

Japan hat eine sehr hohe Selbstmordrate unter Studenten, die keinen 
Notenschnitt besser als 1,3 schaffen. Der Erfolgsdruck ist dort sehr 
hoch. Auch in den Unternehmen. Ich sah dazu mal eine Doku im TV.

Und auch, was es sonst dort so gibt: Schlafkabinen für 
Wochenend-Pendler, überfüllte Städte, wo sich die abendliche Heimreise 
an den Stadtrand rein zeitlich nicht lohnt, usw., usf..

Eine ganz andere Kultur also.

von Hans Mayer (Gast)


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Warum nicht andersrum und bei einer Japanischen Firma in Deutschland 
bewerben?
Honda fängt z.B. gerade an Flugzeuge zu bauen.

von Agent S (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du würdest deutsche Arbeitsverträge haben und im deutschen Sozialsystem
> bleiben, das hat zumindest für eine eventuelle Rückkehr Vorteile
> (ansonsten Anspruch auf gesetzliche Krankekasse aufrechterhalten, kostet
> glaube ich 70 EUR).

Wohl eher nicht.

A. Wer länger ins Ausland geht (>6 Monate) wird i.d.R. bei einer 
Landesgesellschaft angestellt - zu den landesüblichen Konditionen. 
Ausnahmen bestätigen die Regel.
B. Wer in ein asiatisches Land geht sollte sich das genau überlegen. Die 
Arbeitsatmosphäre ist sicherlich deutlich anders. In CN sind die 
Hierarchien viel feiner strukturiert. Da muß man sich zurechtfinden und 
kann leicht mal ins Fettnäpfchen treten. Insbesondere mit offener Ktitik 
sollte man vorsichtig sein, das gib es dort nicht. Ich persönlich denke, 
dass man die sozialen Fähigkeiten, die man dort lernt nicht in Europa 
anwenden kann - und umgekehrt. Aber das wird eine Firma, die dich 
entsendet wissen und dich entsprechend briefen.
C. Meine Einschätzung: Japan ist deutlich disziplinierter und 
verkrampfter als China. Das mag erstmal interessant wirken (habe mich 
auch mal dafür interessiert), aber wenn man so arbeiten MUSS?!
D. Die Geschäfte von Thyssen o. SIEMENS in Japan sind lächerlich im 
Vergleich zu denen in CN. Daraus ergibt sich der Umfang Deiner 
Möglichkeiten.
E. Erstmal einen erstklassigen Abschluss hinlegen, dann haste' 
Möglichkeiten. Einige Hochschulen unterhalten evtl. Kontakte nach JP mit 
Studentenaustausch, da würde ich es versuchen.
F. GAANZ wichtig: Das Essen schmeckt in Asien gaaanz anders und man muss 
schon ein bischen leidensfähig sein. Ein Gang zum Japaner oder Chinesen 
kann Dich darauf nicht vorbereiten.

Agent S.

von Richard B. (richard7)


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Was ist denn an japanischer Kultur so erstrebenswert? Die häufigste 
Todesursache im Alter von 20 -40 ist Suizid... Japan hat die höchste 
Selbstmordrate Weltweit...
Urlaub mag dort ja sehr angenehm sein aber unter einem solchen 
Erfolgsdruck zu arbeiten? "Normal" geht keiner Heim bis der Chef nicht 
Nachhause geht... Wochenarbeitszeiten von min 70 Stunden sind normal... 
und das man dann noch auf eine Afterwork Party mit den ganzen Kollegen 
geht, ist selbstverständlich - Der Japaner lebt für die Firma...

Vom Konsumwahn und teuren Mieten einmal abgesehen... Was willst du in 
Japan erreichen? Mir fällt auf Anhieb nichts ein wo die Jungs die Nase 
wirklich vorne haben (sind auf dem gleichen Level wie Deutschland) nur 
die erhöhte Leistungsbereitschaft und Konsumwahn hat Japan dazu 
getrieben NR 2 der Weltwirtschaft zu sein...

Mal davon abgesehen das du als Europäer immer ein Ausländer bleibst... 
Japaner sind ziemlich rassistisch, selbst wenn sie das NIE zugeben 
würden. Kritik wird nie direkt geäußert... Probleme müssen umschrieben 
werden...

Aber nachdem du dich schon ausführlich mit Japan beschäftigt hast bin 
ich mir sicher dass du das schon alles weist und dir diesen Schritt mehr 
als gut überlegt hast...

Interessant sind China,Brasilien und eventuell noch Osteuropa. 
Mandarin/Kantonesisch ist sicherlich eine Investition in die Zukunft...

Und wenn du es nur wegen den hübschen Japanerinnen machst.... überleg 
dir das nochmal... man sagt die sind komplizierter als unsere Deutschen 
Mädls ;)

von Falk B. (falk)


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Wohl zuviel Shogun gesehen. . .  ;-)

<japanische Militärstimme>
Ai, Anjin San!
</japanische Militärstimme>

Saijonara
Falk San

von doppeling (Gast)


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Da ich ja 2 Diplome habe, ist mir Japan als Land für Hochqualifizierte 
auch schon als nicht minder verlockend aufgefallen. Werd mich evtl mal 
bei Bosch Japan bewerben um ein Praktikum zu machen. Guter Tip eines 
Kollegen.

von Falk B. (falk)


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Tri Tra Trollala. ;-)

von Robert (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In Japan ist Arbeit in der Priorität aller Dinge fast noch wichtiger als
> in D.

Das ist wohl absolut war. Besonders die langen Arbeitszeiten sind 
berüchtigt.

> Japan hat eine sehr hohe Selbstmordrate unter Studenten, die keinen
> Notenschnitt besser als 1,3 schaffen

Ob dieser Schnitt nun genau so stimmt, sei mal dahingestellt, ansonsten 
aber auch vollkommen richtig.

> Schlafkabinen für
> Wochenend-Pendler

Solange du nicht größer als 1,65 bist, sind die wohl sehr gemütlich, 
ansonsten wirds eng.

> A. Wer länger ins Ausland geht (>6 Monate) wird i.d.R. bei einer
> Landesgesellschaft angestellt - zu den landesüblichen Konditionen.
> Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen. Würde auch extreme Probleme 
mit dem Visum und einer Arbeitserlaubnis mit sich bringen. So wie ich 
das kenne, bleibt man zu 99% der Fälle in D. angestellt.

> Insbesondere mit offener Ktitik
> sollte man vorsichtig sein, das gib es dort nicht

Das halte ich zwar für nicht zutreffend, aber falls es doch stimmen 
sollte: Dann ist das doch das Paradies!!! Ein Ort an dem es keine Kritik 
gibt, das wäre für mich der Himmel auf Erden, ganz ehrlich! Hier in D. 
werde ich nur runtergemacht.

> GAANZ wichtig: Das Essen schmeckt in Asien gaaanz anders und man muss
> schon ein bischen leidensfähig sein.

Diese Leidensfähigkeit hat man sich aber in der Mensa und in so mancher 
Werkskantine schon hinreichend antrainieren können.


Richard B. schrieb:
> Wochenarbeitszeiten von min 70 Stunden sind normal...

Aber es wird nicht so intensiv und konzentriert gearbeitet. Evt. auch 
Nickerchen nach dem Essen, aber das kann ich nicht genau sagen. Wenn 
dann auch eher so im Bereich von 50-60h.

> Mir fällt auf Anhieb nichts ein wo die Jungs die Nase
> wirklich vorne haben

Von Toyota hast du schon mal was gehört? Und Sony, Panasonic, usw. war 
zumindest in den letzten 40 Jahren lukrativ.

> Mandarin/Kantonesisch ist sicherlich eine Investition in die Zukunft...

100 ack! Die wohl beste Investition, die man sich denken kann (leider!).

> man sagt die sind komplizierter als unsere Deutschen
> Mädls ;)

Das kann schon von daher nicht sein, weil die deutschen Mädels ein 
absolutes, relatives und globales Maximum an Kompliziertheit besitzen.

> Was ist denn an japanischer Kultur so erstrebenswert?

Die Toiletten! Sind nicht nur in ihrer Performance top, sondern schaffen 
auch noch jede Menge Arbeitsplätze für E-Techniker.
Ernsthaft, eines muss man den Japanern lassen, die werden steinalt! Ich 
glaube die Männer im Schnitt 78 und die Frauen 85!! Es gibt einige 
Japanerinnen, die über 90 sind!

von Heinrich (Gast)


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Robert schrieb:
> man sagt die sind komplizierter als unsere Deutschen
>> Mädls ;)
>
> Das kann schon von daher nicht sein, weil die deutschen Mädels ein
> absolutes, relatives und globales Maximum an Kompliziertheit besitzen.

In Japan hat man 90% Frauen in den Clubs - und die tanzen da alle leicht 
bekleidet. Englisch ist in Japan allerdings verhasst wegen der 
großkotzigen Besatzer.

von Thomas1 (Gast)


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Robert schrieb:
> Aber es wird nicht so intensiv und konzentriert gearbeitet. Evt. auch
> Nickerchen nach dem Essen, aber das kann ich nicht genau sagen. Wenn
> dann auch eher so im Bereich von 50-60h.



Die arbeiten sogar noch intensiver als in Deutschland. Japan lohnt sich 
nicht zum arbeiten. Wer durch Lotto oder Erbschaft Millionär geworden 
ist, kann auch dort leben.

von kyb (Gast)


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@ippo

Wenn du dich aktuell so für Japan und Japanisch begeistern kannst, dann 
würde ich diesen Weg auch weiterverfolgen. Trotz aller Krisen ist Japan 
nach wie vor eine riesege Volkswirtschaft mit zwangsläufigen 
Schnittstellen zu Deutschland. Kulturelle und sprachliche 
Qualifikationen sind mit Sicherheit gefragt, zumal sich nur sehr wenige 
Ingenieure darauf einlassen. Gerade große Firmen wie Siemens brauchen 
solche Leute, sowohl hier als auch vor Ort.

Die Kultur sehe ich wie die Mehrheit hier skeptisch. Totale 
Konzentration auf Arbeit, massig unbezahlte Überstunden, kaum Urlaub, 
Leistungsdruck, Ausgleich durch extremes Konsumverhalten, usw wären für 
mich kein Rezept zum Glücklichwerden. Das sieht in deutschen Firmen vor 
Ort auch nicht anders aus. Hinzu kommen ein starres Hierarchiegefüge und 
die in Asien verbreitete Unfähigkeit konstruktive Kritik zu üben und 
Fehler zu diskutieren. Gerade letzteres macht einen Großteil der 
geleisteten Mehrarbeit wieder kaptutt. Wirtschaftlich birgt Japan durch 
die gigantische Staatsverschuldung, zwei Jahrzehnte Deflation und eine 
starke Überalterung große Risiken.

Urlaube vermitteln dir eine verzerrte Sicht durch die rosarote Brille, 
mach irgendwann ein längeres Praktikum in Japan um klarer zu sehen. Wenn 
du dann immer noch willst, bitte sehr. Ansonsten gibt es sicherlich auch 
interessante Jobs in Deutschland, mit viel Kontakt und Dienstreisen nach 
Japan.

von Robert (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Die arbeiten sogar noch intensiver als in Deutschland.

Hast du da schon mal gearbeitet? Das kann ich mir kaum vorstellen mit 
den Arbeitszeiten. Aber dann doch eher 50-60h!?


Heinrich schrieb:
> In Japan hat man 90% Frauen in den Clubs - und die tanzen da alle leicht
> bekleidet.

Echt? Hammer! Für mich als Dauer-Party Typ ;-)  (der ich nun mal in den 
Augen einiger bin) wär das genau das Richtige. Aber wie kommt das, weil 
die Männer noch bis 22 Uhr arbeiten müssen?

von :o) (Gast)


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Robert schrieb:
> Ernsthaft, eines muss man den Japanern lassen, die werden steinalt! Ich
> glaube die Männer im Schnitt 78 und die Frauen 85!! Es gibt einige
> Japanerinnen, die über 90 sind!
Teusche dich da nicht.
Dass kommt hauptsächlich daher, dass viele Ablebensfälle nicht gemeldet 
werden um die Pension weiter zu kassieren.
Es gibt auch Fälle, wo einer erst 30 Jahre nach seinem Tod in seiner 
Wohnung gefunden wird.

Solche Sachen verfälschen das Ganze.
Und in wieweit unsere autokratischen Regierungen solche Statistiken 
zurechtbiegen weis man ja auch nie.

von Robert (Gast)


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kyb schrieb:
> mit zwangsläufigen
> Schnittstellen zu Deutschland.

Zwangsläufig ja, aber in welcher Breite sind diese Schnittstellen? So 
aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass Japan nicht allzu regen 
Austausch mit D. hat.

> Gerade große Firmen wie Siemens brauchen
> solche Leute, sowohl hier als auch vor Ort.

Gerade bei den Konzernen stehen aber jetzt schon mehr Leute bereit, die 
gerne mal ins Ausland wollen. Mitunter muss man sich regelrecht 
bewerben, um ins Ausland zu dürfen!

> Totale
> Konzentration auf Arbeit, massig unbezahlte Überstunden, kaum Urlaub,
> Leistungsdruck, Ausgleich durch extremes Konsumverhalten, usw

Arbeit ist aber auch in D. wichtig. Leistungsdruck gibt es auch hier zur 
Genüge. Ich könnte jetzt hier wieder schwierige Klausuren anführen, aber 
das lass ich mal lieber, um dem Zorn mancher zu entgehen. Unbezahlte 
Überstunden gibt es auch in D. Gibt es in Japan eigentlich auch 
Zeitarbeit und befristete Verträge für Ing?
Konsumiert wird übrigens auch in D. ganz ordentlich. Bsp. Auto, Heimkino 
oder was so manche Leute an Kram aus dem Baumarkt schleppen.

> Hinzu kommen ein starres Hierarchiegefüge und
> die in Asien verbreitete Unfähigkeit konstruktive Kritik zu üben und
> Fehler zu diskutieren.

Hierarchie wird oft als Kritik an Asien angeführt, allerdings gibt es 
diese Hierarchie doch genauso in D. auch. Im Zweifelsfall ist der 
Sachbearbeiter immer der Dumme und der Chef hat per Definition Recht.


Was nach meinem Kenntnisstand noch negativ an Japan ist, das ein 
Firmenwechsel nur sehr ungern gesehen wird. Die meisten Japaner 
versuchen bei einem der Konzerne zu arbeiten. Möchte man den Arbeitgeber 
wechseln ist das ganz ganz schwer. Aber evt. hat sich das mittlerweile 
wieder etwas gelockert.

von Diplomand N. (diplomand84)


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Unglaublich wieviel Unsinn hier geschrieben wird....

von noname (Gast)


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Robert hat recht.

Habe zwar persönlich noch nicht in Japan gelebt, aber einen europäischen 
Mitarbeiter dort (mit Japanerin verheiratet) und auch weitere Kollegen, 
die in Japan gelebt haben (und einige japanische Kollegen, die in USA 
studierten).

Was ich höre ist in der Tat sehr rigide, eng und verschlossen. 
Keinesfalls eine offene, begrüssende Kultur. Aufstieg in Japan als 
Nichtjapaner ist extrem schwer, Bezahlung eher mittelmäßig, 
Lebenshaltung sehr teuer. Aus unserem Verständnis auch ein System mit 
extremen Hierarchien, abgeschottet.

Ob man nun mit Japanisch-Kenntnissen langfristig Vorteile hat, glaube 
ich nicht so recht - allerdings in Japan selber sicherlich vorteilhaft, 
da Englisch durchaus nicht selbstverständlich.

Ohne jemanden etwas vermiesen zu wollen - da gibt es sicher 
interessantere Ziele für einen beruflichen Auslandsaufenthalt.

Gruss

von Heinrich (Gast)


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Robert schrieb:
> Echt? Hammer! Für mich als Dauer-Party Typ ;-)  (der ich nun mal in den
> Augen einiger bin) wär das genau das Richtige. Aber wie kommt das, weil
> die Männer noch bis 22 Uhr arbeiten müssen?

Woran das liegt ist schwer zu sagen - ist jedenfalls die selbst 
beobachtete Realität. Die japanischen Männer ziehen sich ihre Mangas und 
sind überarbeitet - einfach gesagt. Die Mädels kennen die Partys aus dem 
Fernsehen und machen selbst welche - eben quasi nur Frauenpartys - die 
Japaner sind schüchtern und gehen kaum hin. Als Europäer geht man 
einfach rein und obwohl Englisch verhasst ist (deutsch können sie ja 
nicht) können die Mädels plötzlich richtig gut englisch sprechen. Naja 
und je nach Typ gehst du dann mit 2-3 Japanerinnen mit aufs Zimmer. 
Allerdings sind die vor Sonnenaufgang immer verschwunden - machen aber 
alles mit.

Aber Japan ist extrem teuer! Das bekommt man hier alles billiger gerade 
mit den Czechischen Frauen die keine schiefen Zähne haben und dazu noch 
blond sind und deutsch sprechen!

So als Vergleich:

Japan: 5000 EUR rein gekloppt für 2 Wochen
Sachsen an der Grenze: 1500 EUR und besser

von :o) (Gast)


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Könnte bitte jemand dem Trauerspiel ein Ende machen?

Langsam wird's wirklich trollig.

von lokj (Gast)


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Leider werden eigentlich immer öfters falsche Informationen 
weitergegeben.

Japan hat zwar eine der höchsten Staatsverschuldung, jedoch sind die 
Gläubiger dieser Schulden fast alle Japaner! (und dann sieht die Sache 
schon mal anderst aus)

Auch sollte man wissen, Japan hat so manche "stille Reserve". Diese hier 
aufzuzählen macht jedoch kein Sinn (Staatsanleihen ...sie kaufen auch 
fleißig in Europa zur Zeit)

Nur kurz und halbrichtig, auch Japan altert sehr stark, man hat zwar 
grundsätzlich etwas gegen Zuwanderer und beabsichtigt zur Zeit die 
Probleme anderst zu lösen. Dies kann sich jedoch ändern. Die Nachfahren 
japanischer Auswanderer nach Brasilien werden zur Zeit z.B. wieder 
aufgenommen.

Informiere dich bitte bei geeigneten Stellen. Literatur/ Infos könnte es 
unter  www.bpb.de geben. --> Länderbericht Japan (Geographie - 
Geschichte - Politik - Wirtschaft - Gesellschaft - Kultur) 
Schriftenreihe Band 355 vermutlich gibt es eine neuere Ausgabe, In der 
Schriftenreihe darf nicht jeder Schreiber, es ist jedoch auch keine 
leichte Kost! Mit etwas Glück bekommst du den Schinken umsonst bzw gegen 
Porto.

von Robert (Gast)


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noname schrieb:
> Aufstieg in Japan als
> Nichtjapaner ist extrem schwer, Bezahlung eher mittelmäßig,
> Lebenshaltung sehr teuer. Aus unserem Verständnis auch ein System mit
> extremen Hierarchien, abgeschottet.

Ja, das ist auch mein Kenntnisstand.
Während in D. eine Hierarchiestufe typischerweise 20-40% mehr Gehalt 
bringt, sind es dort wohl eher so 40-100% mehr. Daraus resultiert dann, 
dass die Stufe in der Hierarchie auch sehr maßgeblich den Lebensstandard 
bestimmt.


Heinrich schrieb:
> Naja
> und je nach Typ gehst du dann mit 2-3 Japanerinnen mit aufs Zimmer.

Ich sehe, ein Kenner.

> Allerdings sind die vor Sonnenaufgang immer verschwunden

Natürlich, sonst würden die ja ihr Gesicht verlieren.

> die keine schiefen Zähne haben
;-)

> und dazu noch blond sind
;-) ;-)

> Aber Japan ist extrem teuer!

Auch sollen die Wohnugen dort ziemlich klein sein.

von MaWin (Gast)


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> hab ich bessere chancen mb oder et?

Nun, aktiv sind in China z.B. unsere Autobauer, ob Mercedes oder VW.
mb ist also schon passend, im Prinzip gehst du dort aber als Chef hin, 
also Doktor in BWL, Politik, Sinologie und Raionalisiserung wäre besser.
Die Firmen (VW bzw. MB) sind glücklich über jeden der in Deutschland 
herausragt und sich freiwillig für den Auslandseinsatz meldet.

> und wie findet ihr es dort zu arbeiten.

Als Chef ist es in Ordnung, du bist im Lande der Reichere der sagt was 
zu tun ist. Mit 40-Stunden-Woche sieht's da aber wohl schlecht aus, du 
kannst deinen Mitarbeitern ja nicht das Vorbild sein um 16 Uhr zu gehen, 
sondern bleibst auch bis 20 Uhr. Mindestens.

Als Untergebener ist es blöder, kenne einen der in Taiwan Elektronik 
entwickelt und sich ständig über kindischen dummen Firmenchef ärgert, 
und als landestypisch bezahlter ist man auch nicht reicher. Kein Auto, 
kleinere Wohnung als hier unter H4, wenig Urlaub. Theoretisch jede Menge 
Gründe warum wir es in Deutschland besser haben, wo schon ein H4 meint, 
Anspruch auf mindestens ein Auto zu haben, wenn man sich in Taiwan nicht 
mal eine so grosse Wohnung vom Ing-Gehalt leisten kann. Trotzdem bleibt 
er da, liegt wohl am Klima.

von Daniel D. (daniel1976d)


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> In China gehörst du als deutscher Ing. ganz klar fachlich zu den top
> 10%

Wie kommt man zu der Aussage?

von Chris L. (hazdur)


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Sehr interessant das Thema. Ich stecke gerade in der Situation, ein 
Praktikum in Japan/Tokio als Ing. zu machen.

Von meinen insgesamt 6 Monaten sind noch ca. 6 Wochen uebrig.

Vieles hier, was ich hier gelesen habe, kann ich durch eigene 
Erfahrungen bestaetigen. Andere Sachen habe ich noch nicht oder anders 
erlebt.


Noch kurz ein wenig Senf von mir:

Zum arbeiten:
Ja, es stimmt. Die Japaner arbeiten viel und lange. Allerdings auch 
furchtbar langsam. Die Wissen ja schon morgens, dass die 10-12 Stunden 
im Buero sein werden, warum sollen sie sich dann mit der Arbeit 
beeilen?? Meiner Meinung nach, bleiben sie aus zwei Gruenden so lange 
auf der Arbeit:
 - Die Loyalitaet zur Firma
 - Sie haben Angst vor Freizeit (gibt keine genauen Regeln dafuer)

Als Auslaender kann man sich da etwas mehr erlauben, da die Japaner das 
nicht von einem verlangen. Aber mehr als drei Tage Urlaub am Stueck sind 
schon ein grosses Problem. Zwei Wochen aber Stueck def. unmoeglich.


Die Frauen:
Auch hier stimmt es, die Frauen tackeln sich ohne Ende auf und sehen 
auch echt nicht schlecht aus. Aber viel Spass mit den ganzen Regeln. 
Selbst wenn man mal einfach so etwas mit denen unternimmt, wird das 
irgendwann echt anstrengend. Sie machen nie einen Vorschlag, sagen nie 
'Nein', laecheln immer, alles was man vorschlaegt ist immer ihr 
absoluter Traum, alles was man vorschlaegt zu essen ist ihr 
Lieblingsessen etc.. Und sie moegen dich auch nur, solange dein 
Japanisch schlechter ist als ihr Englisch ist.


Das Leben in Tokio:
Die ersten 2-3 Monate waren echt super und spannend. Es ist schon 
erstaunlich hier durch die Partybezirke zu gehen und alles einmal selbst 
zu erleben. Nach dieser Zeit reduziert sich der Blick aber auf das, was 
wirklich da ist und das ist dann nicht mehr viel. Im goben Rahmen ist es 
dann:
Die Bahnstation mit Kaufhaus als zentraler Punkt. Gegenueber der 
Bahnstation das naechste grosse Kaufhaus. (Beide Kaufhauser bieten auch 
fast das Gleiche an, nur die Restaurants sind anders (Ramen statt Soba).
Zwischendurch viele kleine Geschaefte mit allem moeglichen Zeugs und 
noch mehr Restautrants. Geht man vom Mittelpunkt weg, kommen irgendwann 
die Wohnhaeuser im furchbaren Zustand (vom Aussehen und Technik her).


Zu den Preisen:
Richtig teuer. Ich brauche hier fuer die Standart-Sachen zum Leben ca. 
800 EUR monatlich (ohne Unterkunft). Nur Lebensmittel, Bahnfahrten und 
sonstiger Pflegebedarf. Eine Pizza bestellen ist da nicht mit drin. Die 
kostet hier gut mal (mit einer Zutat und 28 cm) ~20 EUR umgerechnet.
Geh irgendwo feiern und nimm min. 100 EUR mit.


Ich wueder generell vorschlagen erstmal ein Praktikum hier zu machen und 
echt selber zu schauen. Ich weiss fuer mich, dass ich hier nicht leben 
und arbeiten moechte.

Viel Erfolg!

von Agent S (Gast)


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@Chris L.

Endlich mal ne' fundierte Meinung, der wohl nichts zuzufügen wäre.
Das Alles nimmt man nicht mal wegen einer Schwärmerei in Kauf und es ist 
auch nicht DAS Karrieresprungbrett.

China hat da mehr Potenzial und ist für Europäer deutlich 
sozialverträglicher.

Agent S.

von puffel (Gast)


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Robert schrieb:
> Wie gesagt, möglich aber schwierig. Typischerweise arbeitest du erst mal
> einige Jahre in D. Dann eventuell(!) kommst du mal nach Japan. Das
> können 2 Jahre sein oder auch nur 2 Monate. Ein Arbeitgeber ist kein
> Reisebüro.

Er könnte durchaus als "Resident Engineer" einer großen deutschen Firma 
da arbeiten. Da solche Stellen "Resident in Japan als Prügelknabe für 
die Kunden dort" in etwa so beliebt sind wie Fußpilz, wird es sicher 
auch nicht sehr schwer werden, dort hin zu kommen. Die größere Hürde ist 
da, in eine große deutsche Firma angestellt zu werden, die da auch in 
Japan vor Ort Büros hat.

Eine Frage an den OP: Woher kommt der Wunsch? Ich will nicht trollen, 
aber gerade in Asien möchte ich eigentlich nicht mal tot über'm Zaun 
hängen...

von ctrl2 (Gast)


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Studiere z.Z an einer FH ET und hab die Möglichkeit ein 6 monatiges 
Praktikum in China zu machen. Würdet ihr mir das empfehlen oder 
verschwende ich meine Zeit?

von Hanselmann (Gast)


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Machen.
Sieht im Lebenslauf gut aus und macht hoffentlich etwas Spass.

von Bernhard (Gast)


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Als Elektrotechniker hat man im Vergleich zu allen anderen 
Ingenieurswissenschaften schlechtere Chancen im Ausland zu arbeiten. Du 
wirst höchstwahrscheinlich hier was planen, was dann drüben umgesetzt 
wird. Mit einem Chemieingenieur bzw Maschinenbaustudium haste die größte 
Reisemöglichkeiten.

Gruß Bernhard

von dusselt (Gast)


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Hanselmann schrieb:
> Machen.
> Sieht im Lebenslauf gut aus und macht hoffentlich etwas Spass.

seh' ich genauso!

von DDT (Gast)


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@ China Fan:

Japan ist ehr das Ing Land, China das Produktionsland.
In China wird ehr Produziert, und die Pläne kommen dann von Ings aus 
USA, EU ...
Indien ist sonst noch Technisch weit vorne, aber habe sonst noch viele 
Probleme...
Aber ist ja auch egal, in ein parr Jahren gibt es sowie so den 3ten 
Weltkrieg um die letzten seltenen Erden (Irridium, Erridium etc.)in 
China und Co...

von Marc2410 (Gast)


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Naive Frage dazu:

Will mal ein Auslandssemester nächstes Jahr bzw noch besser ein 
Praktikum bei BOSCH JAPAN machen.

Was brauch ich da an Ersparnissen? Nicht viel oder? Die zahlen nämlich 
gut:

http://www.iwiki.de/wiki/index.php/Bosch_Japan

Auszug:

"Bosch gewährt ein monatliches Gehalt von 135.000 japanischen Yen, 
überwiesen auf ein japanisches Konto. Diese Summe ist ausreichend 
bemessen, um einen bescheidenen Lebensstil zu ermöglichen. Teuer kommt 
der Umstand, dass für jede Distanz das öffentliche Verkehrsmittel zurück 
gelegt werden muss. Lebensmittel sind teuer, Restaurants hingegen 
relativ günstig.
Bosch deckt nicht die Flugkosten, die man selbst zu tragen hat. Fahrten 
zur Arbeit werden in Form von Monatstickets bezahlt.
Bosch verlangt einen geringen Unkostenbeitrag (25.000 Yen) für seine 
Unterbringung im Dormitory. Es bleibt immer noch genügend Geld übrig."

Hab denen eine Mail geschrieben und die meinten:

Tja Flug (ca 1000 €) ist selber zu zahlen und ich sollte min 200.000 Yen 
(ca 2000 €) an Reservegeld mitnehmen, auf jeden Fall - Arztrechnungen zB 
zahlt man im Voraus bar und kriegt das dann erst von der 
Auslandskrankenversicherung zurück.

Und einen Notgroschen braucht man ja auch noch. Kann aber sein dass ich 
bei den Bosch Dormitories (Bosch Schlafsäle) untergebracht werde - 
sollte dann günstig werden?

Also rechne ich mal fürs nächste Jahr ca. an € 3000 zu sparen, das 
dürfte reichen oder?

Mir schrieb die Bosch Dame auch, dass man rechnen sollte, das Gehalt oft 
1 - 1,5 Monate später ausgezahlt zu bekommen (klar bei jedem Praktikum 
so). Deswegen Geld sparen. Bosch ist glaub ich das Beste und die 
Bezahlung auch als Praktikum in Japan.

Was meint ihr? Bin gespannt.

von tillER (Gast)


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Versuch es auf gar keinen Fall bei japanischen Firmen. Halt dich an 
deutschen Firmen mit Außenstellen.

von Marc2410 (Gast)


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tillER schrieb:
> Versuch es auf gar keinen Fall bei japanischen Firmen. Halt dich an
> deutschen Firmen mit Außenstellen.

bist du sicher wieso? BOSCH Japan ist doch nicht schlecht. die bieten so 
ein Praktikum doch extra an. Lies es dir durch. die zahlen gut.

von psi (Gast)


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ein Bekannter von mir ist immer wieder mal aus beruflichen Gründen in 
Japan. Laut ihm ist das nicht so toll, da wird viel gearbeitet wirklich 
viel. Ist nicht so wie bei uns, wo man ne 40 Stunden Woche hat und 
vielleicht mal ein paar Überstunden drauflegt. Gerade in den höheren 
Stellen ist es keine Seltenheit den ganzen Tag zu arbeiten. Was wiederum 
bedeutet, dass man keine Freizeit hat. Ob das dann bei einer deutschen 
Firma auch so ist, weiß ich nicht, aber ich denke da wird man sich schon 
an Japanische Verhältnisse anpassen müssen, zumindest ein wenig.
Also für mich wäre das nichts, Beruf hin oder her, ohne tägliche 
Freizeit geht gar nichts, da verdiene ich dann lieber ein paar Euro 
weniger, hab aber noch ein Leben.

von Falk B. (falk)


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http://www.karoshigame.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kar%C5%8Dshi

Woher kommt so eine kranke Kultur?
Und warum hat Japan trotz High Tec und Workaholics die größten 
Staatsschulden?
Versteh ich nicht.

von KlausiunddieIcyBox (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> http://www.karoshigame.com/
> http://de.wikipedia.org/wiki/Kar%C5%8Dshi
>
> Woher kommt so eine kranke Kultur?
> Und warum hat Japan trotz High Tec und Workaholics die größten
> Staatsschulden?
> Versteh ich nicht.

Hm stimmt, das passt doch irgendwie nicht zusammen..

Arbeiten möcht ich dort auch nicht. Am ehesten als Praktikant.

Aber irgendwann werd ich schon mal ne Japanreise machen.

von psi (Gast)


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Urlaub in Japan ist bestimmt gigantisch, vor allem wenn man sich mal 
mehr Zeit nimmt um auch mehr als eine Stadt zu sehen.

Zum Verschulden, naja De hat Schulden und eigentlich auch jedes andere 
Land auch. Warum, naja frag ich mich bei de auch des öfteren.

von Michael K. (charles_b)


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Eine grundsätzliche Frage beim Arbeiten in einem anderen Land ist, was 
man da will.

Will man einfach wie ein Japaner sein, für eine japanische Firma 
arbeiten, japanische Nachbarn haben, japanisch sprechen, essen etc.?


Oder will man "der aus Deutschland" sein, der für ne Menge westliche 
Kultur steht, Know-how aus Deutschland mitbringt, stets auf die Herkunft 
aus Deutschland abzielt. Einer, der die Lederhose mit in den Koffer 
packt?

Erst wenn das klar ist, sollte man sich eine berufliche Strategie 
überlegen.

Und da japanisch ja nicht so ganz ganz einfach ist: Mit wem rede ich, 
wenn ich mal nicht gut drauf bin? Werde ich die Sprache so gut 
beherrschen, dass ich auch mal über mehr als das Essen reden kann und 
mit Japanern Sätze wie
"im überlauten ticken der uhr vernehmen wir den hohn der lichtjahre auf 
die spanne des eigenen daseins" diskutieren kann?

Ob die Bezahlung gut ist, die Versicherung im Voraus zu bezahlen ist - 
das sind Kleinigkeiten, wenn man nicht genau weiß, was man dort drüben 
überhaupt will.

von Chris L. (hazdur)


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Marc2410 schrieb:
> Mir schrieb die Bosch Dame auch, dass man rechnen sollte, das Gehalt oft
> 1 - 1,5 Monate später ausgezahlt zu bekommen (klar bei jedem Praktikum
> so).

Sicher? Ich bin ja gerade in der Situation ein Praktikum in diesem Land 
zu machen, allerdings nicht bei Bosch. Ich bekomme mein Gehalt fuer 
einen Monat immer sehr puenktlich am letzten Tag des Vormonats. Sprich, 
ich kam am ersten Tag hier an und hab erstmal Gehalt bekommen ohne auch 
nur irgendwas gemacht zu haben. Das mit den 'später ausgezahlt zu 
bekommen' wuerde ich evtl. darauf schieben, dass es eine deutsche Firma 
ist.


Marc2410 schrieb:
> Bosch ist glaub ich das Beste und die Bezahlung auch als Praktikum in
> Japan.
>
> Was meint ihr? Bin gespannt.

Wuerde ich spontan so nicht sagen. Du bist zwar in Japan, allerdings bei 
einer deutschen Firma. Daher wird man vermutlich viele deutsche Kollegen 
haben, was die Arbeit und Kommunikation doch erleichtert. Auch das 
Anpassen an das soziale Umfeld wird vereinfacht, da viele Gewohnheiten 
einem vertraut sind. Ausserhalb der Firma ist dann natuerlich Japan 
volles Brot.

Zu der Bezahlung:
Ich bekomme ungefaehr den selben Betrag pro Monat ausbezahlt. Davon muss 
ich allerdings nicht mehr irgendwas fuer die Unterkunft oder Bahnfahrt 
abgeben. Das auf die Hand bekomme habe ich auch wirklich zu meiner 
freien Verfuegung. Aber selbst wenn man was davon abgeben muss, sollte 
das Geld reichen sollte, je nachdem wieviel man hier unternimmt oder 
versaeuft. ;)


Marc2410 schrieb:
> Lebensmittel sind teuer, Restaurants hingegen relativ günstig.

Ja, stimmt halbwegs. Was bei der Aussage allerdings fehlt, ist, dass die 
Portionen in einem Restaurant auch klein sind. Bei Getraenken sieht das 
dann auch schon wieder ganz anders aus. Beispiel:
 - Original Cola im Supermarkt (2l): 158 Yen
 - Original Cola in einem Restaurtant (0,5l): ~500 Yen

Dafuer gibt es aber Wasser kostenlos im Restaurant. Aber Moment. Das aus 
der Leitung muss ich ja auch nicht bezahlen....


Falls noch weitere Fragen dazu bestehen, ein paar Wochen bin ich noch 
hier. :)

von Marc2410 (Gast)


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Chris L. schrieb:
> Sicher? Ich bin ja gerade in der Situation ein Praktikum in diesem Land
> zu machen, allerdings nicht bei Bosch. Ich bekomme mein Gehalt fuer
> einen Monat immer sehr puenktlich am letzten Tag des Vormonats. Sprich,
> ich kam am ersten Tag hier an und hab erstmal Gehalt bekommen ohne auch
> nur irgendwas gemacht zu haben. Das mit den 'später ausgezahlt zu
> bekommen' wuerde ich evtl. darauf schieben, dass es eine deutsche Firma
> ist.

Was echt? Was brauchtest du für Kenntnisse? Musstest du 
Japanischkenntnisse haben (JPLNT) oder wie dieser Test heißt? Flugkosten 
selber zahlen müssen?

Chris L. schrieb:
> Zu der Bezahlung:
> Ich bekomme ungefaehr den selben Betrag pro Monat ausbezahlt. Davon muss
> ich allerdings nicht mehr irgendwas fuer die Unterkunft oder Bahnfahrt
> abgeben. Das auf die Hand bekomme habe ich auch wirklich zu meiner
> freien Verfuegung. Aber selbst wenn man was davon abgeben muss, sollte
> das Geld reichen sollte, je nachdem wieviel man hier unternimmt oder
> versaeuft. ;)

Hört sich ja wirklich gut an. Muss ein super Praktikum sein. Was ist es 
denn für eine Firma (Firmenname)? ;-) Bin neugierig geworden.

lg Marc

von Chris L. (hazdur)


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Marc2410 schrieb:
> Was echt?

Was meinst du?


Marc2410 schrieb:
> Was brauchtest du für Kenntnisse? Musstest du Japanischkenntnisse haben
>(JPLNT) oder wie dieser Test heißt?

Natuerlich die Fachkenntnisse aus dem Studium (ET). Japanisch selber 
musste/muss ich nicht koennen. Bis auf Sayonara und Konichi-wa konnte 
ich auch ueberhaupt nichts. Einmal die Woche besuche ich hier einen 
Sprachkurs, was jetzt allerdings nicht bedeutet, dass ich am Ende des 
Praktikums japanisch sprechen kann.


Marc2410 schrieb:
> Flugkosten selber zahlen müssen?

Ja. Hier gilt allerdings, desto frueher man bucht, umso guenstiger wird 
der Flug. Meistens. Es gibt wohl sogar Angebote zwischen 500~600 EUR. 
Ich hab natuerlich keins von denen bekommen....


Marc2410 schrieb:
> Was ist es denn für eine Firma (Firmenname)?

NEC. Bin aber ueber ein internes Programm meiner Uni an dieses Praktikum 
gekommen.

von Olaf (Gast)


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Jeder Deutsche traegt eine Lederhose oder ein Dirndl, trinkt zwei Mass
Bier pro Tag und arbeitet total gruendlich. Und wenn er nicht arbeitet 
dann putzt er taeglich sein Haus/Auto und liesst Goethe und Schiller. 
Ausserdem lieben wir natuerlich alle die Musik von Beethoven.

Das ist so ungefaehr das was der durchschnittliche Japaner von 
Deutschland glaubt.

Ihr meint das wuerde die Realitaet nicht so ganz treffen? :-)

Tja, genauso weit sind die Vorurteile der meisten in diesem Thread von 
der Realitaet in Japan entfernt.

Japan ist wirklich ein schoenes und interessantes Land wenn man Zugang 
zur Gesellschaft findet, nicht unbedingt fuer den drei woechigen 
Kurzurlauber auf Pauschalreise. Aber die aktuelle Anbetung der 
Anime-Kids bei uns laesst mich immer laecheln. Es ist aber okay wenn die 
mal nach Japan gehen. Ich schaetze nach 3Monaten sind die ploetzlich 
sehr erwachsen geworden. Lediglich ihr Sinn fuer Romantik wurde dann 
ausgerottet.

Olaf

von puffel (Gast)


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ctrl2 schrieb:
> Studiere z.Z an einer FH ET und hab die Möglichkeit ein 6 monatiges
> Praktikum in China zu machen. Würdet ihr mir das empfehlen oder
> verschwende ich meine Zeit?

Auch wenn einige schon fast reflexartig behaupten, das müsse man 
unbedingt wegen des Lebenslaufs machen, wäre ich da etwas vorsichtiger.

Sinnvoll sind solche Praktika, wenn man später auch mal in der Region 
arbeiten oder zumindest mit Firmen oder Niederlassungen dort 
zusammenarbeiten willst.
Kommt das für Dich nicht in Frage, ist auch so ein Praktikum im 
Lebenslauf nicht viel wert. Insbesondere dann, wenn die Arbeitsinhalte 
nicht besonders interessant oder anspruchsvoll sind.
Ein zweiter Punkt ist auch, dass man im Praktikum schon erste Kontakte 
mit Firmen knüpft, was durchaus zu einer späteren Anstellung führen 
kann. Ebenso fängt man da schon mit der Weichenstellung für die spätere 
Spezialisierung auf bestimmte Themen an.

Wenn Du am Ende Deinen Lebenslauf innerhalb einer Bewerbung an einen 
Empfänger schickst, musst Du Dir die Frage stellen, welchen Mehrwert Du 
ihm mit Deinen Erfahrungen bieten kannst. Idealerweise sollte das dann 
alles auch ein wenig mit dem korrelieren, was Du später mal machen 
willst.
Wer glaubt, einfach alles auf dem Weg dahin mitnehmen zu müssen, um 
"Punkte zu sammeln", wird sich, sofern er dazu kommt, in einem 
Bewerbungsgespräch interessanten Fragen ausgesetzt sehen.

von Panzer H. (panzer1)


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puffel schrieb:
>
> Auch wenn einige schon fast reflexartig behaupten, das müsse man
> unbedingt wegen des Lebenslaufs machen, wäre ich da etwas vorsichtiger.
>
> Wer glaubt, einfach alles auf dem Weg dahin mitnehmen zu müssen, um
> "Punkte zu sammeln", wird sich, sofern er dazu kommt, in einem
> Bewerbungsgespräch interessanten Fragen ausgesetzt sehen.

Es geht nicht darum, alles mitzunehmen.
Es geht auch nicht unbedingt darum, im Ausland super was sinnvolles zu 
machen.
Man macht einfach interkulturelle Erfahrungen und lernt, wie man sich 
auf unbekanntem Terrain bewegt.
Hinterher sollte man natürlich alles positiv darstellen können.
Mir hat es gelegentlich geholfen. B-)

von Andreas (Gast)


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puffel schrieb:
> Sinnvoll sind solche Praktika, wenn man später auch mal in der Region
> arbeiten oder zumindest mit Firmen oder Niederlassungen dort
> zusammenarbeiten willst.

Ein Auslandspraktikum ist immer sinnvoll. Das ist für die persönliche 
Entwicklung die beste Erfahrung die man als Student machen kann, völlig 
unabhängig davon wo oder mit welchem Inhalt.

von Gastino G. (gastino)


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Andreas schrieb:
> Ein Auslandspraktikum ist immer sinnvoll. Das ist für die persönliche
> Entwicklung die beste Erfahrung die man als Student machen kann, völlig
> unabhängig davon wo oder mit welchem Inhalt.

Und genau das ist gefährlicher Blödsinn. Firmen suchen Leute, die gut 
auf die ausgeschriebenen Stellen passen und möglichst viel Erfahrung 
mitbringen. Irgendein Larifari-Praktikum, das schon von weitem nach 
"längerer Urlaub" riecht, kommt da wesentlich schlechter an als 3-6 
Monate Arbeit an einem verwandten Thema. Die Bewerbungsempfänger sind 
auch nicht blöde, auch zu ihren Zeiten gab es schon Praktika im Ausland 
mit sehr unterschiedlichem Niveau. Und darum sollte man sich schon 
überlegen, ob das Thema passt und ob das für den späteren Arbeitgeber 
irgendeinen Mehrwert haben könnte. Die persönliche Reife bzw. 
Erscheinung wird ohnehin innerhalb des Vorstellungsgesprächs bewertet.

von Falk B. (falk)


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@  Gastino G. (gastino)

>> Ein Auslandspraktikum ist immer sinnvoll. Das ist für die persönliche
>> Entwicklung die beste Erfahrung die man als Student machen kann, völlig
>> unabhängig davon wo oder mit welchem Inhalt.

>Und genau das ist gefährlicher Blödsinn.

Nö, recht hat der.

> Firmen suchen Leute, die gut
>auf die ausgeschriebenen Stellen passen und möglichst viel Erfahrung
>mitbringen.

Dieses Kriterium kann KEIN Absovent erfüllen. Und darum geht es hier, um 
Studenten/Absoventen. Keine Leute mit Berufserfahrung, die den Job 
wechseln.

> Irgendein Larifari-Praktikum, das schon von weitem nach
>"längerer Urlaub" riecht,

Japan ist eher nicht das klassische Urlaubsland.

> kommt da wesentlich schlechter an als 3-6
>Monate Arbeit an einem verwandten Thema.

Immer dieses verkrampfte Rumgemache. Mein Gott! Es soll auch Leute 
geben, die in ihrem Job NICHT das Gleiche wie in ihrem 
Praktikum/Diplomarbeit gemacht haben.

>überlegen, ob das Thema passt und ob das für den späteren Arbeitgeber
>irgendeinen Mehrwert haben könnte.

Lies die Posting nochmal.

> Die persönliche Reife bzw.
> Erscheinung wird ohnehin innerhalb des Vorstellungsgesprächs bewertet.

Und ganu DIE entwickelt sich in so einem Auslandsaufenthalt.

Q.E.D.

Falk

von Chris L. (hazdur)


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Ich finde, dass ein Auslandspraktikum (fast) immer von Vorteil ist. 
Wobei ich Ausland wirklich als ausserhalb von Europa definieren moechte.
Gerade Japan oder andere asiatische Laender finde ich am optimalsten, 
weil der kulturelle Aspekt dort immernoch mal komplizierter ist. Diese 
Laender unterscheiden sich schon ganz gut von der europaeischen Kultur. 
Allgemeine Selbststaendigkeit und persoenliche Reife entwickeln sich 
(als Europaer) in diesem Laendern am staerksten, da man einfach am 
meisten dafuer tun muss.
Auch jetzt nach einigen Monaten kann ich immernoch so gut wie keine 
Speisekarte lesen und muss mit Haenden und Fuessen deutlich machen, dass 
ich mein Essen zum Mitnehmen haben will. Ich finde Situationen dieser 
Art bringen einen in den sozialen Punkten echt weiter.
Auf der Arbeit ist es nun mal so, dass man doch merkt der Aussenseiter 
zu sein. Das liegt aber nicht daran, dass man 'doof' ist, sondern dass 
die Kollegen hier eher Angst vor Englisch haben. Ist halt so und muss 
man mit zurecht kommen bzw. sich selber staerker integrieren.

Ich denke mit einer halbwegs gescheiten Aufgabe, kann man so ein 
Praktikum im Lebenslauf schon sehr gut aussehen lassen. Zudem, wer sagt 
denn, dass man in der Heimat immmer nur super Themen und Aufgaben 
bekommt?

von Olaf (Gast)


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> Ich finde, dass ein Auslandspraktikum (fast) immer von Vorteil ist.

Das denke ich auch. Zum einen sind viele Leute hier das erstemal laenger 
von Mama weg, was ansich schon mal positiv ist und zum zweiten ist es 
wirklich so das man sich in weiter von der deutschen Norm entfernten 
Gesellschaften auch mal mehr anpassen und mehr dazulernen muss. Das 
macht viel selbststaendiger. Das ist fuer einen selber erstmal nur 
positiv.


Lustig finde ich aber Saetze wie diesen hier:

 > Firmen suchen Leute, die gut auf die ausgeschriebenen
 > Stellen passen und möglichst viel Erfahrung mitbringen.

Das impliziert das Firmen alle gleich sind. Und das sind sie sicher 
nicht. Es wird auch Firmen geben die moeglichst junge und sagen wir mal 
dumme oder besser formbare Menschen suchen um sie an ihre eigene 
Firmenidentitaet anzupassen. Und es wird auch andere geben die 
selbststaendige Persoenlichkeiten suchen die etwas mitbringen was sie 
selber nicht haben. Dir Frage ist halt wo moechte man lieber arbeiten.

> Gerade Japan oder andere asiatische Laender finde ich am optimalsten

Das Problem mit Japan ist aber gerade die Sprache. Wie du ja schon 
gemerkt hast sind Englishkenntnisse da nicht so verbreitet und man 
selber kann natuerlich normalerweise auch kein Japanisch. Wenn man es 
aber schafft diese Huerde zu ueberwinden dann ist Japan sicher ein super 
Land.
Ob es aber ein Land ist von dem man als Etechniker traumen sollte 
auszuwandern ist aber eine ganz andere Frage. Dort gibt es mehr 
arbeitslose Ingenieure wie bei uns.

Olaf

von puffel (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Dieses Kriterium kann KEIN Absovent erfüllen. Und darum geht es hier, um
> Studenten/Absoventen. Keine Leute mit Berufserfahrung, die den Job
> wechseln.

Auch bei Jobs für Absolventen ist es sehr vorteilhaft, bereits über 
Diplomarbeiten oder Praktika im betreffenden oder einem ähnlichen 
Themengebiet erste Erfahrungen gesammelt zu haben. Das ist das, was im 
Zweifelsfalle den entscheidenden Vorteil verschafft, denn der 
Fachvorgesetzte (der am Ende über die Einstellung entscheidet) will sein 
Projekt so schnell und so gut wie möglich bearbeitet haben.
Und das geht eben eher mit Absolventen, bei denen die Einarbeitungsphase 
deutlich kürzer ist als bei welchen, die wissen, wo man in Japan am 
besten in den Supermarkt geht oder wie dort die Züge nummeriert sind.

Ich habe schon ein paar Mitarbeitersuchen miterlebt und egal ob 
Absolvent oder Berufserfahrener: Neben Arbeitszeugnissen oder 
Abschlusszeugnissen waren die Erfahrungen (Anstellungen, Praktika, 
Diplomarbeiten, Dissertationen) das entscheidende Kriterium. 
Auslandsaufenthalte sind für "normale" Stellen eher nebensächlich.

Falk Brunner schrieb:
>Und ganu DIE entwickelt sich in so einem Auslandsaufenthalt.

Also wer einen Auslandsaufenthalt benötigt, um genügend persönliche 
Reife zu entwickeln, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. So was wird 
vorausgesetzt und von den meisten Absolventen ohnehin mitgebracht. 
Ebenso werden Englisch-Kenntnisse als vorhanden vorausgesetzt, dafür 
braucht auch niemand 2 Jahre in den USA gelebt zu haben.

von Chris L. (hazdur)


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puffel schrieb:
> Auch bei Jobs für Absolventen ist es sehr vorteilhaft, bereits über
> Diplomarbeiten oder Praktika im betreffenden oder einem ähnlichen
> Themengebiet erste Erfahrungen gesammelt zu haben.

Ja, sicher. Vorwissen ist immer von Vorteil, egal ob man eine 
Arbeitsstelle sucht oder sein Fahrrad repariert. Aber weiss man denn 
100%-ig, was für eine Tätigkeit man bei der späteren Arbeit ausführen 
wird? Passt das eigene Vorwissen dann zudem auf alle Projekte die im 
Laufe der Zeit kommen? Klar, Grundlagen müssen da sein, keine Frage. 
Aber wieviel Spezialwissen bringt man als Anfänger gleich mit? Ich sehe 
das eher kritisch.


puffel schrieb:
> Und das geht eben eher mit Absolventen, bei denen die Einarbeitungsphase
> deutlich kürzer ist als bei welchen, die wissen, wo man in Japan am
> besten in den Supermarkt geht oder wie dort die Züge nummeriert sind.

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Oder denkst du, nur 
weil man im Ausland ist, muss man beim Praktikum nichts machen. Es ist 
ja gerade eine zusätzliche Schwierigkeit, sich nach den 8-10 Stunden im 
Büro noch in dieser anderen Welt zurecht zu finden.


puffel schrieb:
> Das ist das, was im Zweifelsfalle den entscheidenden Vorteil verschafft, > denn 
der Fachvorgesetzte (der am Ende über die Einstellung entscheidet) > will sein 
Projekt so schnell und so gut wie möglich bearbeitet haben.

Kann sein. Aber mehr auch nicht. Was hilft dir z.B. super Wissen, wenn 
du unter unter zu viel Druck einfach abschlatest oder die Kontrolle 
verlierst? Da kann es auch von Vorteil sein, wenn der Fachvorgesetzte 
weiss, dass du schon mal in der Art ähnlich belastet wurdest und auf 
dich allein gestellt warst - nur eine andere Möglichkeit, die auch der 
entscheidene Vorteil sein kann.


puffel schrieb:
> Also wer einen Auslandsaufenthalt benötigt, um genügend persönliche
> Reife zu entwickeln, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. So was wird
> vorausgesetzt und von den meisten Absolventen ohnehin mitgebracht.

Das sagt ja keiner. Nur kann man davon ausgehen, dass sich die eigene 
Persönlichkeit noch ein wenig weiter entwickelt, als wenn man nur in der 
bekannten Umgebung bleibt und lebt.
Alle anderen Ausländer (aus der Sicht der Japaner), die ich hier 
getroffen habe, hatten bereits eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit und 
auch Selbstbewusstsein. Zufall??


puffel schrieb:
> Ebenso werden Englisch-Kenntnisse als vorhanden vorausgesetzt, dafür
> braucht auch niemand 2 Jahre in den USA gelebt zu haben.

Klar fragt da keiner mehr nach, ob man Englisch kann. Nur da hilft auch 
ein Auslandsaufenthalt bzw. macht sich ganz gut im Lebenslauf. Vllt. ist 
das ja auch wieder ein entscheidener Vorteil für den Fach....

von Andreas (Gast)


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Was für eine beschränkte Sichtweise. Das Ziel des Lebens ist doch nicht, 
sich zum Fachidioten für irgend eine Firma zu machen. Das bisschen 
Vorwissen in einem Fachgebiet ist nach ein paar Monaten nichts mehr 
wert. Die Erfahrung und persönliche Entwicklung die man aus einem 
Auslandsaufenthalt gewinnt lässt sich dagegen nicht so einfach ersetzen.

von Phil (Gast)


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Nur so viel zum Thema.

Ich knapp ein Jahr in Südamerika.

Es war eine der spannendsten/interessantesten/schönsten Zeiten in meinem 
bisherigen Leben.

Machen oder nicht?!

JA verdammt nochmal :-)

P.S. dort für immer leben und arbeiten zu wollen/müssen ist etwas GANZ 
anderes und eine andere Diskussion

von Torben (Gast)


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puffel schrieb:
> Auslandsaufenthalte sind für "normale" Stellen eher nebensächlich.

Um in Trainee-Programme aufgenommen zu werden, sind mindestens 6 Monate 
Auslandsaufenthalt unbedingt Pflicht.

> Also wer einen Auslandsaufenthalt benötigt, um genügend persönliche
> Reife zu entwickeln, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. So was wird
> vorausgesetzt und von den meisten Absolventen ohnehin mitgebracht.

Wer glaubt, als Absolvent schon "Reife" zu besitzen, irrt sich einfach 
gewaltig.

> Ebenso werden Englisch-Kenntnisse als vorhanden vorausgesetzt, dafür
> braucht auch niemand 2 Jahre in den USA gelebt zu haben.

Man muss sicher nicht 2 Jahre in den USA gelebt haben, aber nur das 
Englisch aus der Schule und das auch schon einige Jahre in Vergessenheit 
geraten, macht sich nicht so gut.

von puffel (Gast)


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Torben schrieb:
> Um in Trainee-Programme aufgenommen zu werden, sind mindestens 6 Monate
> Auslandsaufenthalt unbedingt Pflicht.

Was meinst Du wohl, warum ich "normale Stelle" geschrieben habe? Mal 
abgesehen davon, dass auch bei Trainee-Programmen keineswegs immer und 
überall Auslandsaufenthalte absolute Pflicht sind. Zumindest nicht als 
Voraussetzung. Die Voraussetzungen dafür unterscheiden sich ohnehin 
zwischen den verschiedenen Firmen.

Und bei der Besetzung von normalen Stellen, was ja der Regelfall ist, 
treffen letztendlich die Disziplinarvorgesetzten im Fachbereich die 
Entscheidung über die Einstellung (auch wenn manche immer noch glauben, 
Personaler träfen die Auswahl, die sind höchstens ein ganz grober 
"Vor-Filter"). Und diesen Leuten aus den Fachbereichen waren, soweit ich 
das bei eigenen und fremden Anstellungen in mehreren Firmen beobachtet 
habe, Auslandaufenthalte völlig egal. Das war bestenfalls schmückendes 
Beiwerk, mehr nicht. Bei denen war immer besonders wichtig, ob der 
Kandidat schon etwas Erfahrung aus früherer Anstellung, Diplomarbeit 
oder Doktorarbeit mitbringt oder nicht. Das ist nämlich der 
entscheidende Punkt, der eine rechtzeitigen und erfolgreichen 
Projektabschluss im Wesentlichen beeinflusst.

> Wer glaubt, als Absolvent schon "Reife" zu besitzen, irrt sich einfach
> gewaltig.

Wer einen Auslandsaufenthalt braucht, um die für eine Anstellung 
notwendige Reife zu erlangen, der wird bestenfalls höchstens denselben 
Reifegrad erreichen wie ein normaler Hochschulabsolvent.

von Leser (Gast)


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puffel schrieb:
> Torben schrieb:
> Wer einen Auslandsaufenthalt braucht, um die für eine Anstellung
> notwendige Reife zu erlangen, der wird bestenfalls höchstens denselben
> Reifegrad erreichen wie ein normaler Hochschulabsolvent.

Ist die Frage gestattet ob du selbst über längere Auslandserfahrung oder 
Migrationshintergrund verfügst?

von Gastino G. (gastino)


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Leser schrieb:
> Ist die Frage gestattet ob du selbst über längere Auslandserfahrung oder
> Migrationshintergrund verfügst?

Welche Rolle spielt das denn bei der Bewertung von Einstellungschancen 
und der Beurteilung von persönlicher Reife?

von Leser (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Leser schrieb:
>> Ist die Frage gestattet ob du selbst über längere Auslandserfahrung oder
>> Migrationshintergrund verfügst?
>
> Welche Rolle spielt das denn bei der Bewertung von Einstellungschancen
> und der Beurteilung von persönlicher Reife?

Lies doch bitte welchen Teil ich zitiert habe. Es geht darum ob puffel 
den Einfluss von kulturellen Einflüssen auf die Entwicklung eines 
Menschen beurteilen kann. Lautet die Antwort auf meine obige Frage nein, 
so würde jede weitere Diskussion mit ihm über dieses Thema erübrigen.
Ob ein Auslandsaufenthalt die Einstellungschancen eines Ingenieurs 
erhöht, wage ich nicht zu beurteilen. Aus Sicht der persönlichen 
Entwicklung und Reife ist es jedoch mit Sicherheit ein Segen. Wer die 
Gelegenheit hat sollte sie nutzen, da es so manchem schon die Augen 
geöffnet hat. Den Umgang mit anderen Kulturen lernt man eben nicht im 
Studium. Ein Aufenthalt in einem so fremden Land wie Japan ist daher in 
meinen Augen besonders empfehlenswert.

von Gastino G. (gastino)


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Leser schrieb:

> Lies doch bitte welchen Teil ich zitiert habe. Es geht darum ob puffel
> den Einfluss von kulturellen Einflüssen auf die Entwicklung eines
> Menschen beurteilen kann. Lautet die Antwort auf meine obige Frage nein,
> so würde jede weitere Diskussion mit ihm über dieses Thema erübrigen.

Da irrst Du. Es ging ja um die Reife für die Anstellung als Ingenieur. 
Nicht darum, dass irgendwelche Auslandsaufenthalte überhaupt keine 
Einflüsse hätten. Es ist eben nicht so, dass der normale Absolvent 
unbedingt einen Auslandsaufenthalt bräuchte, um genügend Reife für das 
Arbeitsleben zu entwickeln. Wäre das so, dann würde man den derzeitigen 
Absolventen ein erbärmliches Zeugnis ausstellen.

> Ob ein Auslandsaufenthalt die Einstellungschancen eines Ingenieurs
> erhöht, wage ich nicht zu beurteilen. Aus Sicht der persönlichen
> Entwicklung und Reife ist es jedoch mit Sicherheit ein Segen. Wer die
> Gelegenheit hat sollte sie nutzen, da es so manchem schon die Augen
> geöffnet hat. Den Umgang mit anderen Kulturen lernt man eben nicht im
> Studium. Ein Aufenthalt in einem so fremden Land wie Japan ist daher in
> meinen Augen besonders empfehlenswert.

Als Ingenieur kommt man zwangsläufig mit vielen fremden Kulturen 
zusammen, jedenfalls in größeren Firmen. Oft hat man schon in der Uni 
viel Kontakt mit allen möglichen ausländischen Studenten gehabt. Mit 
halbwegs normaler sozialer Kompetenz ist das mit oder ohne 
Auslandsaufenthalt völlig problemlos für alle Beteiligten. Dafür braucht 
man keinen Japan-Aufenthalt und erlernen muss man da schon gar nichts. 
Den Japan-Aufenthalt kann man sich ohnehin in die Haare schmieren, wenn 
man später (was nicht so ganz unwahrscheinlich ist) mit den 
Hauptabnehmern der deutschen Wirtschaft - Westeuropa und USA - als 
Kunden zu tun hat.

Prinzipiell habe ich auch nichts gegen Auslandsaufenthalte. Aber 
pauschal zu sagen, dass man das auf alle Fälle tun muss und die 
fachlichen Inhalte egal sind, ist aus beruflicher Sicht großer Blödsinn. 
Zumal es Bewerbungsempfängern nicht so unbekannt ist, dass die meisten 
Auslandsaufenthalte mehr touristischer denn fachlicher Natur waren.

von Leser (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Da irrst Du. Es ging ja um die Reife für die Anstellung als Ingenieur.
> Nicht darum, dass irgendwelche Auslandsaufenthalte überhaupt keine
> Einflüsse hätten. Es ist eben nicht so, dass der normale Absolvent
> unbedingt einen Auslandsaufenthalt bräuchte, um genügend Reife für das
> Arbeitsleben zu entwickeln. Wäre das so, dann würde man den derzeitigen
> Absolventen ein erbärmliches Zeugnis ausstellen.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass du einen kleinen Teil 
versehentlich überlesen hast. Nur um es klarzustellen: Ich sehe es als 
Bonus, nicht als Notwendigkeit. Außerdem erfordert es desöfteren einiges 
an Engagement um einen Auslandsaufenthalt zu organisieren, denn nicht 
immer kann man sich ins gemachte Bett legen und bekommt Unterkunft usw. 
zur Verfügung gestellt.
Ein Studium einer Ingenieurswissenschaft stellt in der Regel keine 
besonderen Anforderungen an die soziale Kompetenz. Das eventuelle Lernen 
in Gruppen und die Zusammenarbeit bei den Laboren halte ich für nicht 
erwähnenswert.

> Als Ingenieur kommt man zwangsläufig mit vielen fremden Kulturen
> zusammen, jedenfalls in größeren Firmen. Oft hat man schon in der Uni
> viel Kontakt mit allen möglichen ausländischen Studenten gehabt. Mit
> halbwegs normaler sozialer Kompetenz ist das mit oder ohne
> Auslandsaufenthalt völlig problemlos für alle Beteiligten. Dafür braucht
> man keinen Japan-Aufenthalt und erlernen muss man da schon gar nichts.
> Den Japan-Aufenthalt kann man sich ohnehin in die Haare schmieren, wenn
> man später (was nicht so ganz unwahrscheinlich ist) mit den
> Hauptabnehmern der deutschen Wirtschaft - Westeuropa und USA - als
> Kunden zu tun hat.
>
> Prinzipiell habe ich auch nichts gegen Auslandsaufenthalte. Aber
> pauschal zu sagen, dass man das auf alle Fälle tun muss und die
> fachlichen Inhalte egal sind, ist aus beruflicher Sicht großer Blödsinn.
> Zumal es Bewerbungsempfängern nicht so unbekannt ist, dass die meisten
> Auslandsaufenthalte mehr touristischer denn fachlicher Natur waren.

Ich möchte nicht unhöflich sein, aber der flüchtige Umgang mit 
ausländischen Studenten im eigenen Land ist wohl kaum vergleichbar 
damit, sich selbst in einem fremden Land zurecht zu finden. Ersteres 
erfordert weder Eigeninitiative noch Anpassungsfähigkeit, letzteres ist 
oft eine Herausforderung in sich und es fällt nicht jedem leicht.
Des weiteren geht es nicht nur darum seine späteren Handelspartner 
kennen zulernen, sondern darum mal über den Tellerand zu schauen, was 
einem u.U. den Umgang mit fremden Kulturen erleichtert und gerade da 
haben viele Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Defizite.

Das einem das den Berufseinstieg erleichtert, will ich nicht behaupten, 
aber es sind Erfahrungen von denen man langfristig zehren kann.

von Gastino G. (gastino)


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Leser schrieb:
> Ein Studium einer Ingenieurswissenschaft stellt in der Regel keine
> besonderen Anforderungen an die soziale Kompetenz. Das eventuelle Lernen
> in Gruppen und die Zusammenarbeit bei den Laboren halte ich für nicht
> erwähnenswert.

Zum meiner Zeit bestand das Studium noch aus mehr als nur der reinen 
körperlichen Anwesenheit bei Vorlesungen, Übungen und Praktika 
(Laboren). Da gab es jede Menge Gelegenheiten (HiWi-Stellen, Hilfe bei 
Problemchen mit Rechnern, Partys, Nebenjobs, usw.), andere Leute 
kennenzulernen. Kann man natürlich vermeiden, wenn man das will. ;)

Das Studium ist auch nicht dafür da, soziale Kompetenz zu erlernen. 
Die hat man mit 18 oder man hat sie nicht. So was bekommt man vom 
Elternhaus mit, zum Teil vererbt, zum Teil Erziehung.

Leser schrieb:
> Ich möchte nicht unhöflich sein, aber der flüchtige Umgang mit
> ausländischen Studenten im eigenen Land ist wohl kaum vergleichbar
> damit, sich selbst in einem fremden Land zurecht zu finden.

Das hängt stark vom den Umständen ab. Ist man regelmäßig mit 
ausländischen Studenten zusammen, kann da schon mehr "rüberkommen" als 
bei einem Grüppchen deutscher Studenten im Ausland, die am Ende doch aus 
Bequemlichkeit unter sich bleiben.

von Chris L. (hazdur)


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Gastino G. (gastino):
> Das hängt stark vom den Umständen ab. Ist man regelmäßig mit
> ausländischen Studenten zusammen, kann da schon mehr "rüberkommen"

Sicher, irgendwas mag rüber kommen. Trotzdem ist man in einer gewohnten 
Umgebung, kennt die allgemeinen Gebräuche, die Kultur und die Sprache 
des eigenen Landes.


Gastino G. (gastino):
> als bei einem Grüppchen deutscher Studenten im Ausland, die am Ende doch > aus 
Bequemlichkeit unter sich bleiben.

Mag sein. Ich bin allerdings komplett alleine rübergereist.

von Leser (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Zum meiner Zeit bestand das Studium noch aus mehr als nur der reinen
> körperlichen Anwesenheit bei Vorlesungen, Übungen und Praktika
> (Laboren). Da gab es jede Menge Gelegenheiten (HiWi-Stellen, Hilfe bei
> Problemchen mit Rechnern, Partys, Nebenjobs, usw.), andere Leute
> kennenzulernen. Kann man natürlich vermeiden, wenn man das will. ;)
>
> Das Studium ist auch nicht dafür da, soziale Kompetenz zu erlernen.
> Die hat man mit 18 oder man hat sie nicht. So was bekommt man vom
> Elternhaus mit, zum Teil vererbt, zum Teil Erziehung.

Ich kann deinen Beispielen leider wenig abgewinnen und sehe da auch 
keinen Zusammenhang zu einem Auslandssemester. PC-Klempnern und Partys 
im Vergleich zum Leben in einer anderen Kultur? Das kannst du doch nicht 
ernst meinen. Darf ich fragen aus welchen eigenen Erfahrungen im Bezug 
auf Auslandsaufenthalte du sprichst?

> Das hängt stark vom den Umständen ab. Ist man regelmäßig mit
> ausländischen Studenten zusammen, kann da schon mehr "rüberkommen" als
> bei einem Grüppchen deutscher Studenten im Ausland, die am Ende doch aus
> Bequemlichkeit unter sich bleiben.

Selbstverständlich gehört auch die richtige Einstellung dazu. 
Lebenslauftouristen lassen idR allerdings sehr leicht enttarnen und ab 
da weiß man wenigstens wen man da vor sich hat.

von Thomas1 (Gast)


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Es war erst ein Bericht im Internet, wo ein Amerikaner nach China 
ausgewandert ist.

http://www.zeit.de/2011/06/DOS-Auswanderer-USA-China


Das wär doch auch eien Lösung.

von Thomas1 (Gast)


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Japan ist ungeeignet als Sprungbrett. Selbst dort warten 
Hochschulabsolventen auf eine Stelle.

http://www.faz.net/s/Rub1A09F6EF89FE4FD19B3755342A3F509A/Doc~EA941AD147B634260A2B80844454E3A3D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

von doppeling (Gast)


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Achja, in Japan arbeiten wär auch nicht meins.


Wünsch mir aber von Mami ne Reise nach Japan. Freu mich schon. Zu Ostern 
gehts dann 2 Wochen nach Japan. Irgendwas sehenswertes dort außer 
natürlich Tokio, Shinkansenfahrt, die Tempel etc.. :-)

Gibts dort evtl nette japanische Mädls die auf so einen abgefahrenen 
Europäer wie mich abfahren ? Möchte mal gern mit einer knutschen od evtl 
einen Club dort besuchen.

von Thomas1 (Gast)


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doppeling schrieb:
> Gibts dort evtl nette japanische Mädls die auf so einen abgefahrenen
> Europäer wie mich abfahren ? Möchte mal gern mit einer knutschen od evtl
> einen Club dort besuchen.


Wenn du sowas suchst, ist Thailand sicherlich besser. ;-)

von l0wside (Gast)


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ippo schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin 19 Jahre und beginne nach dem Abitur ein technisches Studium an
> einer deutschen TU oder möglicherweise ein duales Studium (E-Technik)
> bei Thyssen oder Siemens. Nach meinem Abschluss möchte ich gute Chancen
> haben, um in Japan bei einer deutschen Firma o.ä arbeiten zu können. Ich
> bin ein großer Japan-Fan und lerne seit einiger Zeit etwas japanisch.
> Ich weiß, dass ich das noch stärker betreiben muss. Für das Studium
> möchte ich auch Japan-Aufenthalte einplanen.
> Hat jemand Erfahrung als deutscher Ingenieur in Japan und wie stehen die
> Chancen dafür, das man dort einsteigen kann?
> Soll ich dafür E-Technik oder eher Maschinenbau/Mechatronik studieren?
> (Interesse bei allen vorhanden).

Hallo Thomas,

erst mal vorab: ich finde Deinen Ansatz klasse, Dir frühzeitig Gedanken 
zu machen. Ob Du die japanische Kultur, japanisches Essen usw. magst, 
musst Du für Dich selbst beurteilen. Ich habe nach vier Jahren täglicher 
Zusammenarbeit mit Japan eine gemischte Einstellung dazu: gelegentliche 
Dienstreisen gerne, aber auf Dauer würde mir das Land nur auf die Nerven 
gehen. Aber das ist meine Einstellung, Deine sollte davon unabhängig 
sein.
Japanische und deutsche Ingenieure haben nach meiner Erfahrung eine 
ganze Menge Ähnlichkeiten: lieber die Aufgabe gründlich verstehen und 
umsetzen anstatt mal kurz etwas zusammenzubasteln. Das kann nerven, hat 
aber im technischen Ergebnis viele Vorteile. Amerikaner halte ich auf 
Dauer für anstrengender ;-)

Du wirst in der japanischen Niederlassung einer deutschen Firma sicher 
besser aufgehoben sein als in einer japanischen Firma. In einer 
deutschen Firma bist Du (mit Glück und Fleiß) irgendwann derjenige, der 
Deutsche und Japaner versteht und als Brücke zwischen beiden Welten 
agieren kann - und solche Leute gibt es selten. In einer japanischen 
Firma dagegen wirst Du immer der Gaijin sein, d.h. ab einer gewissen 
Ebene ist für Dich einfach Ende der Karriere angesagt.

Maschinenbau oder E-Technik? Ich kann es Dir nicht sagen, ich bin als 
E-Techniker in das Thema Japan reingerutscht. Mache es von Deinen 
Präferenzen abhängig und recherchiere mal ein bisschen, welche deutschen 
Firmen Entwicklungsabteilungen (nicht nur ein Vertriebsbüro) in Japan 
haben. Die deutsch-japanische Handelskammer sollte das eigentlich 
wissen.

Gruß,

Max

von Olaf (Gast)


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> Japanische und deutsche Ingenieure haben nach meiner Erfahrung eine
> ganze Menge Ähnlichkeiten: lieber die Aufgabe gründlich verstehen und
> umsetzen anstatt mal kurz etwas zusammenzubasteln. Das kann nerven, hat
> aber im technischen Ergebnis viele Vorteile. Amerikaner halte ich auf
> Dauer für anstrengender ;-)

Das ist auch mein Eindruck. Japaner und Deutsche sind sehr viel 
kompatibler als Deutsche und Amerikaner oder auch Japaner und 
Amerikaner.

Lediglich die Vorstellung was denn eine angemessene Anzahl von 
Urlaubstagen ist, die ist aeh..sehr inkompatibel. :-D

Olaf

von Thomas1 (Gast)


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Also arbeiten in Japan ist jetzt etwas schwieriger geworden. Vlt. als 
Atomspalter oder sowas.

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas1 schrieb:
> Also arbeiten in Japan ist jetzt etwas schwieriger geworden.

Oder leichter, je nachdem: Wer am Wiederaufbau der Infrastruktur 
beteiligt ist (Handwerker, Bauingenieure etc.), dem wird die Arbeit so 
schnell nicht ausgehen.

von hui (Gast)


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Ob man allerdings in der Nähe der 3 defekten Fukushima Reaktoren 
arbeiten will muss man mal abwarten...

von Klaus A. (gustavgans)


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falls alle 3 reaktoren hops gehen würd ich nicht mal mehr in japan 
urlaub machen wollen.

von smoerre (Gast)


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es reicht ja schon, wenn bei einem Reaktor die Kernschmelze vollendet 
ist und die entsprechende Wetterlage hinzukommt.
Hängt dann letztendlich von der Entlohnung ab, ob man es dann noch wagen 
will oder nicht.
Das muß jeder für sich entscheiden.
Es wird immer genügend Leute geben, die Risiken bei entsprechender 
Bezahlung in Kauf nehmen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Bitte Diskussionen über das Erdbeben und die Folgen hier hinein:
Beitrag "Sicherheit von AKWs bei Erdbeben"

von doppeling (Gast)


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Ich glaube dieser Thread nach dem Studium in Japan leben/studieren hat 
sich nun weitgehenst erledigt... Bitte schließen..

Habe von Bosch Japan auch nix mehr gehört. Interessiere mich nun für 
Nukleartechnik und lese viele Bücher. Ich will der Allgemeinheit 
helfen.. evtl komm ich auf eine glorreiche Idee, wie ich denen helfen 
kann und werd als internationaler Retter eingestellt, möchte irgendwie 
entgeltfrei mein Know - how beitragen.

von Thomas1 (Gast)


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