Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Waage.Biegebalken nutzen oder Display auslesen?


von Peter (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte ein Gewicht messen. Dazu habe ich eine alte Küchenwaage 
ausgeschlachtet. Ich suche nun nach einem Lösungsansatz. Am liebsten 
wäre es mir ich würde nur den Biegebalken benutzen. Allerdings scheut 
mich die Analogtechnik, denn ich müsste Spannungsänderungen im 
Millivoltbereich erfassen, verstärken und einem ADC zuführen. Eine 
zweite Möglichkeit wäre es einfach die Pins des Displays auszulesen und 
daraus quasi das Gewicht zu berechnen. Nur leider hat ein erstes 
Durchmessen ergeben, dass die Pins wohl nicht ganz so klar belegt sind, 
wie ich es gerne hätte. Ein Gewicht von 1159g sollte ja irgendwo eine 
Pegelabfolge von 10010000111 ergeben. Diese ist aber an den Pins nicht 
wiederzuerkennen. Der Biegebalken scheint aus 2 DMS zu bestehen, die in 
einer wheatone'schen Brücken zusammengeschalten sind, zumindest kommen 4 
Drähte aus dem Biegebalken^^

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge und Tipps. Vielleicht kennt jemand 
sogar eine Seite, wo jemand schonmal was ähnliches gemacht hat:-)

Danke...

von FreakAZOId (Gast)


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Peter schrieb:
> Der Biegebalken scheint aus 2 DMS zu bestehen, die in
> einer wheatone'schen Brücken zusammengeschalten sind, zumindest kommen 4
> Drähte aus dem Biegebalken^^

Bau es selber auf! Tu dich hier mit Peter zusammen, der gerade seine 
ME501 Zelle auslesen will - das ist genau dasselbe.

Bisschen analog und ein bisschen digital und gut ist.

von FreakAZOId (Gast)


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Bist du das auch?

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Peter schrieb:
> Allerdings scheut mich die Analogtechnik, ...

Die beisst aber nicht :-)

> Ein Gewicht von 1159g sollte ja irgendwo eine
> Pegelabfolge von 10010000111 ergeben. Diese ist aber an den Pins nicht
> wiederzuerkennen.

Ist das Display ein Alphanumerisches oder ein Grafikdisplay ? Irgendeine 
Herstellerbezeichnung erkennbar ?

Deine gewünschte Pegelabfolge wirst du so oder so nicht bekommen, da der 
Wert nicht in einem Rutsch übertragen wird, sondern Zahl für Zahl: d.h.
"1" -> "1" -> "5" -> "9".
Bei einem Grafik-Display schaut es nochmal ganz anders aus.

Gruss Uwe

von Peter (Gast)


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Das Display ist ein ganz normales mit 5 Stellen, wobei die 5. Stelle 
nicht belegt ist. Desweiteren kann man zwischen g, lbs und oz umschalten 
(die Einheiten werden als Symbole am Rand angezeigt). Außerdem verfügt 
das Display noch über ein Batteriesymbol.

Das Problem ist, dass ich keine Erfahrung in dem Bereich der 
Analogtechnik habe. Wie muss die Verstärkerschaltung aussehen bzw. wo 
kann ich sowas nachlesen? Der Verstärker muss sicher besonders Rauscharm 
sein bei den kleinen Spannungsänderungen oder?

von Matthias (Gast)


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von LuXXuS 9. (aichn)


Angehängte Dateien:

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Hier so etwas musst du dir aufbauen - einen Instrumentationsverstärker. 
Oder halt einen fertigen verwenden, wie einen INAxxx.

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Peter schrieb:
> Das Display ist ein ganz normales mit 5 Stellen, ...

:-)

Was ist denn ein "normales Display" ? Mach mal ein Foto (Achtung, 
Bildformat beachten)

Dem Anschein nach handelt es sich um ein Alphanumerisches Display (Kann 
nur ein bestimmten Zeichenvorrat darstellen, also nur Buchstaben, Zahlen 
und die Sonderzeichen, nix individuelles).

Bevor du die vorhandene Elektronik umbastelst, solltest du dir 
überlegen, ob es nicht besser (einfacher !?) wäre, alles selber zu 
bauen. Die benötigten Gundschaltungen sind hier im Forum oder im Netz zu 
finden und auch nicht sonderlich spektakulär.

Wenn du dann konkrete Fragen hast (Schaltplan, Layout, Software ...), 
dann bekommst du auch konkrete Antworten hier.

Gruss Uwe

von chris (Gast)


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Wenn du es für einen PC brauchst, geht auch eine Webcam mit ocr. Kann 
das Programm auch posten, solltest du es brauchen. Ansonsten wenn es 
eine LED-Anzeige ist, sollte das auslesen kein Problem darstellen, bei 
LCD ist der
Aufwand zu groß. Es könnte aber auch ein rs232 Ausgang vorhanden sein, 
auch
wenn dieser nicht angeschlossen ist. Es lohnt sich, nach dem Datenblatt 
zu
suchen.

von Seltener Gast (Gast)


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Uwe N. schrieb:

> Dem Anschein nach handelt es sich um ein Alphanumerisches Display (Kann
> nur ein bestimmten Zeichenvorrat darstellen, also nur Buchstaben, Zahlen
> und die Sonderzeichen, nix individuelles).

Für mich deutet die Beschreibung eher auf ein 7-Segment-LCD hin (wie es 
bei Küchenwaagen häufig anzutreffen ist).

von LuXXuS 9. (aichn)


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Seltener Gast schrieb:
> Für mich deutet die Beschreibung eher auf ein 7-Segment-LCD hin (wie es
> bei Küchenwaagen häufig anzutreffen ist).

Das wird irgend so ein Custom-LCD sein. 7-Segment mit Sonderzeichen. 
Aber da erstmal herauszufinden, was wo passiert und daraus die Zahlen 
abzuleiten ist zwar möglich, aber umständlich und erfordert dazu noch 
einige Eingänge am uC.

Ich würde dir raten einen fertigen Brückensensor a la INAxxx zu nehmen - 
oder du baust ihn selber auf und lernst dabei gleich noch was. Die 
integrierten sind natürlich präziser und du kannst die Verstärkung meist 
mit einem R einstellen.

von Sebastian (Gast)


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...und bei einem 7-Segment-LCD müßte man die Segment- und 
Backplaneleitungen unterscheiden, die einzelnen Phasen der Ansteuerung 
an den Backplane-Signalen erkennen, die jeweiligen Segmentzustände 
erfassen und sich gegebenenfalls in der Firmware zusammensortieren. Ist 
nicht so simpel, zumal nur selten "eine Ziffer pro Backplane" gilt, oft 
gehört die obere Hälfte aller Ziffern zu einer BP und die untere zu 
einer anderen.
Sicher, daß die Analogtechnik so schlimm ist?

von Peter (Gast)


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OK...ich sehe schon, dass ich es selbst machen sollte^^

Was meint ihr mit INAxxxx...könnt ihr ein Beispiel geben? Finde darunter 
nichts!

von LuXXuS 9. (aichn)


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von Sebastian (Gast)


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INA110 oder INA114 werden gern genommen, gibt's heute von TI. Früher 
Burr-Brown.

von Sebastian (Gast)


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Mein Vor-Poster hat recht... Single-Supply Typen sind hier besser.

von Peter (Gast)


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von LuXXuS 9. (aichn)


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Zum Beispiel, da haste nen PGA mit drin.

Alternative: MAX11206
Für den könnte ich dir z.B. fertigen Code geben. Diese ganzen Register 
bei solch einem ADC sind erstmal erschlagend.

von Matthias (Gast)


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von Peter (Gast)


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Code?

Ich habe bisher nur mit integrierten ADCs gearbeitet, wie z.B. im 
ATMEGA8. Da waren das immer nur drei Zeilen. Wäre super, wenn du mir das 
mal schickst:-)

Ich glaube, dass das fast ein bisschen zu groß für mich ist:-(

von LuXXuS 9. (aichn)


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Ich such mir das mal raus, dann stell ich das hier rein. Den ADC nehme 
ich immer gerne, wenn ich irgendeinen DMS auslesen will. Der ADC ist 
gut, hat übertriebene 20Bit, misst differentiell UND single-ended und 
ist dabei noch echt billig!

Das Einarbeiten ins Datenblatt war echt nervig, weil doch recht viel 
Information, aber jetzt steht der Code und wenn wer interessiert ist, 
teile ich ihn gerne.

Ich benutze ihn schon lange und kopier ihn immer nur rein und läuft auf 
Anhieb.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Natürlich kommen TK usw. dazu. Und ne ordentliche Referenz brauchst du 
auch. Aber wenn du sagst, Instrumentationsverstärker wäre die falsche 
Wahl, dann mal her mit der richtigen Lösung.

Und 10-20uV...deshalb verstärkt man ja.

von chris (Gast)


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Als Komplettlösung, wenn man g..gle anwirft kommt das hier,
http://www.mehrdurchlernen.de/Material/Messtechnik/Messtechnik/DMS-Waage.pdf

von LuXXuS 9. (aichn)


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Na dann nenn mal deinen Arbeitgeber. Auch ne Art, Werbung zu machen :)

Und was ist im Endeffekt drin...dasselbe, mit einem bisschen mehr drum 
herum.

von Horst der III. (Gast)


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TheEagle schrieb im Beitrag #2297615:
> und einer PTB Zulassung

Du bist ja echt ein Vogel! Hast du überhaupt mal gelesen, worum es hier 
geht?

Peter schrieb:
> ich möchte ein Gewicht messen. Dazu habe ich eine alte Küchenwaage
> ausgeschlachtet.

Merkst du noch was? Du glaubst doch nicht, dass er Wert auf ne 
Elektronik legt, die ne PTB-Zulassung hat...LOL²

TheEagle schrieb im Beitrag #2297615:
> Was Du hier von dir gegeben
> hast zeigt mir das du von dem Thema absolut keine Ahnung hast.

LOL³ - DU scheinst hier garkeine Ahnung zu haben, was auch hier raus 
resultiert:

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Ich arbeite bei
> einer Firma die vom Verkauf solcher Verstärker lebt

Wahrscheinlich als der Aktenschwengel, der am Telefon sitzt und die 
Bestellungen aufnimmt. Daneben haste dann dein Datenblatt, welches du 
überhaupt nicht verstehst und nur vorliest, was da drauf steht.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> und ich habe
> auch selbst schon solche Verstärker entwickelt.

Is klar. Dann mal her mit einem Schematic...

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Ich finde es deshalb
> ziemlich witzig wenn Leute hier den Plan von einem Instrumentierungs-
> verstärker einstellen mit der Bemerkung so was brauchst du.

Weil solche Sensoren genau damit ausgelesen werden. Das wurde schon 
immer so gemacht. Ich mein, ist ja bestimmt Zufall, dass die "großen" 
ICs verkaufen, welche genau nach dem Prinzip arbeiten und sie genau für 
den Zweck auf den Markt bringen.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Bei 5V Brückenspeisung hast Du 10..20mV
> für Vollauschlag. Wenn Deine Waage eine Auflösung von 1000 Teilen
> haben soll, musst Du Spannungen in der Größenordnung von 10..20uV
> verarbeiten.

LOL^4 - Theoretisch schon, aber wer macht das bitte so? Ich glaube, du 
hast den Instrumentationsverstärker noch garnicht verstanden.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297431:
> Dann spezifiere doch mal welche Genauigkeit du erreichen willst.

Das ist ja mal wenigstens ein richtiger Ansatz...das sollte vorher schon 
klar sein. Aber ich zitiere nochmal:

Peter schrieb:
> Dazu habe ich eine alte Küchenwaage
> ausgeschlachtet.

Da wird wohl die Genauigkeit auch eher an der Hardware aus der Waage 
liegen - nichts desto trotz sind diese Waagen ja nicht unbedingt 
ungenau. Aber gut, hier gebe ich dir Recht, das sollte man sich vorher 
überlegen.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297431:
> Wie gross ist denn der TK vom
> Verstärker.

Jaja...das wird bestimmt eine Waage für -40°C bis +125°C. Mal ehrlich, 
du musst doch mal die Kirche im Dorf lassen - er will lediglich ein 
Gewicht damit messen und keine Referenzwaage bauen. Sicher, du hast 
schon Recht, in einer anständigen Elektronik gehört die Kompensation 
sicher mit rein, aber sowas erledigt man eben schnell digital, denn

Peter schrieb:
> und einem ADC zuführen

...das klingt sehr nach digital -> MCU - schonmal einen programmiert? 
Ach nee, Aktenschwengel, stimmt ja. Generell gilt: Soviele Bauteile wie 
nötig, so wenig wie möglich - immer abhängig von den Anforderungen. 
Bauteile kosten Geld, Software nicht. Das Ergebnis: Die Kompensation in 
Software ist ebenso gut, wie die in Hardware, wenn nicht sogar noch 
flexibler, da du sie jederzeit anpassen kannst. Wenn deine Hardware 
steht, damn! Das heisst nicht, dass die Kompensation in Hardware nicht 
gemacht wird, hat alles seine Vor- und Nachteile - nur die scheinst du 
nicht zu kennen, weil dein Datenblatt deiner Elektronik dir sagt, "das 
isses - so und nicht anders".

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Oder Du
> machst eine Trickschaltung dass sich das rausrechnet.

Eine Trickschaltung? Die gibts aber auch nur bei euch im Unternehmen - 
für den Rest der Welt nennt sich das "ratiometrische Messung" und ist 
Standard.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Was glaubst Du
> misst Du ausser brummen. d.h. du musst noch digital filtern.

Ohje, ein Hexenberg. Daran wirds scheitern. Jede Schaltung rauscht. Eure 
brummen, OK, wahrscheinlich noch mit 50Hz.

TheEagle schrieb im Beitrag #2297431:
> Übrigens wie kompensierst Du
> denn den Offset vom Instr. Verstärker

Schonmal was von Kalibrieren gehört?? Der Offset interessiert da nen 
Toten - er macht ja keine Serienproduktion, bei der einfach alles 
zusammengesteckt wird und auf Anhieb gleiche Ergebnisse liefern muss. 
Bei den meisten Bastelschaltungen erledigt man den Nullpunkt mit einem 
Poti - schon ist der Offset weg - ich betone es nochmal, er will keine 
Referenzwaage bauen.

LuXXuS 909 schrieb:
> Ich würde dir raten einen fertigen Brückensensor a la INAxxx zu nehmen -
> oder du baust ihn selber auf und lernst dabei gleich noch was.

Eben! Der Lerneffekt ist doch auch das, was zählt - und das Ergebnis 
wird höchstwahrscheinlich zufriedenstellend sein. Wie schon erwähnt, die 
Küchenwaagenmechanik wird dein Ergebnis evtl. ein wenig eingrenzen.

LuXXuS 909 schrieb:
> Hier so etwas musst du dir aufbauen - einen Instrumentationsverstärker

Völlig richtig! Wenn du einen differentiellen ADC verwendest, dann 
kannst du auch nur den ersten Teil der Schaltung vor den ADC hängen - 
der verstärkt dir dann die Differenzspannung. Ist eine ganz normale 
Vorgehensweise.

LuXXuS 909 schrieb:
> Für den könnte ich dir z.B. fertigen Code geben.

Besser geht es doch nicht. Das ist doch mal was - vielleicht stellst du 
den Code hier in die Code-Sammlung. Dann haben alle was davon. Diese 
Datenblätter sind echt manchmal der Horror.


ODER mache es einfach so:

TheEagle schrieb im Beitrag #2297550:
> Leute kauft solche Verstärker
> bei meinem Arbeitgeber.....

:-)

Gruß, Horst der III.

von Peter (Gast)


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Danke für die vielen Anregungen!

Also die Genauigkeit sollte bei einem Messbereich von 0 bis 10 kg (5 kg 
würden vielleicht auch reichen, aber man sollte ja immer ein wenig Luft 
nach oben haben) bei +/- 10g liegen (+/- 5g wären natürlich noch 
besser).

Ich habe eine interessante PDF gefunden:
http://www.elektronikschule.de/fachschule/ta/2004/mat/knaeple/doku.pdf

Hier wird ebenfalls mit dem AD7033 gearbeitet. Denkt ihr, dass ich die 
Beschaltung des AD7033 übernehmen könnte?

Es sieht so aus, dass bis auf ein paar Entstörkondensatoren, die 
Messbrücke direkt an den AD7033 drangehängt werden!? Ist das so richtig? 
Wäre das mit dem MAX11206 auch so möglich?

So wie ich das verstanden habe kommt das Digital Signal seriell aus dem 
ADC. Welches Protokoll wird dazu verwendet?

von LuXXuS 9. (aichn)


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Peter schrieb:
> Denkt ihr, dass ich die
> Beschaltung des AD7033 übernehmen könnte?

Ja, den könntest du nehmen.

Peter schrieb:
> Es sieht so aus, dass bis auf ein paar Entstörkondensatoren, die
> Messbrücke direkt an den AD7033 drangehängt werden!?

Das geht auch, die Verstärkung findet dann intern im PGA statt. Das 
Feature sollte man schon benutzen, wenn es da ist und man ohne externe 
Verstärkung arbeitet. Ansonsten hat

TheEagle schrieb im Beitrag #2297388:
> Wenn Deine Waage eine Auflösung von 1000 Teilen
> haben soll, musst Du Spannungen in der Größenordnung von 10..20uV
> verarbeiten.

hier natürlich Recht.

Peter schrieb:
> Also die Genauigkeit sollte bei einem Messbereich von 0 bis 10 kg (5 kg
> würden vielleicht auch reichen, aber man sollte ja immer ein wenig Luft
> nach oben haben) bei +/- 10g liegen (+/- 5g wären natürlich noch
> besser).

Garkein Problem - das ist locker zu schaffen.

Peter schrieb:
> Wäre das mit dem MAX11206 auch so möglich?

Das kannst du mit ner Menge ADCs machen, die Auswahl ist groß.

Du solltest jetzt nur erstmal ermitteln, was deine Waage für elektrische 
Daten liefert und dein Konzept planen - Versorgungsspannung der Brücke 
z.B. Von ihr hängt dein Vollausschlag ab.

Die maximale Spannung müsstest du auch ermitteln, die sich unter 
Volllast ergibt...oder zumindest was du PI*Daumen erwartest.

von Udo S. (urschmitt)


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Peter schrieb:
> Also die Genauigkeit sollte bei einem Messbereich von 0 bis 10 kg (5 kg
> würden vielleicht auch reichen, aber man sollte ja immer ein wenig Luft
> nach oben haben) bei +/- 10g liegen (+/- 5g wären natürlich noch
> besser).

Auflösung oder Genauigkeit? Dir ist schon klar, daß 10g Fehler bei 10Kg 
Messbereich einer Genauigkeit von 0,1% oder in Worten 1 Promille liegt.
Das machst du nicht so einfach mit 1% Widerständen un dem integrierten 
10 (12 Bit) ADC im µC!
Und da machst du auch ganz sicher nicht mit ner ausgeschlachteten 
Küchenwaage!

von Udo S. (urschmitt)


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LuXXuS 909 schrieb:
> Garkein Problem - das ist locker zu schaffen.

Verarsche den Jungen nicht so. Allein die Mechanik hat wahrscheinlich 
schon eine nicht bekannte Nichtlinearität die im Prozentbereich liegt.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Udo Schmitt schrieb:
> Auflösung oder Genauigkeit? Dir ist schon klar, daß 10g Fehler bei 10Kg
> Messbereich einer Genauigkeit von 0,1% oder in Worten 1 Promille liegt.

Hey OK, da muss ich mich jetzt grad mal selber korrigieren - ich habe 
1kg gelesen - sorry! Wohl doch zu schnell überflogen.

OK, bei 10kg sind 5g / 10g natürlich nicht mehr so trivial.

Udo Schmitt schrieb:
> Das machst du nicht so einfach mit 1% Widerständen un dem integrierten
> 10 (12 Bit) ADC im µC!

Das bestimmt nicht, nein. Aber es geht ja auch schon um andere ADCs.

Udo Schmitt schrieb:
> Und da machst du auch ganz sicher nicht mit ner ausgeschlachteten
> Küchenwaage!

Welche Küchenwaagenmechanik kann denn 10kg? Mein erst gedachtes 1kg OK, 
aber dafür ist die Mechanik doch garnicht ausgelegt.

Udo Schmitt schrieb:
> Verarsche den Jungen nicht so. Allein die Mechanik hat wahrscheinlich
> schon eine nicht bekannte Nichtlinearität die im Prozentbereich liegt.

Wie gesagt, war nicht mein Ziel, Fehler von mir. Nicht-Linearitäten 
würde ich durch einmaliges Kalibrieren mit bekannten Gewichten 
rausschmeißen.

von Michel (Gast)


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Peter schrieb:
> Hier wird ebenfalls mit dem AD7033 gearbeitet.

AFIAK wirst du den bei keinem Distributor finden. Es gibt den AD7730, 
der dann deine Waage ganz ordenlich aufwerten würde.

von Peter (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Auflösung oder Genauigkeit? Dir ist schon klar, daß 10g Fehler bei 10Kg
> Messbereich einer Genauigkeit von 0,1% oder in Worten 1 Promille liegt.
> Das machst du nicht so einfach mit 1% Widerständen un dem integrierten
> 10 (12 Bit) ADC im µC!
> Und da machst du auch ganz sicher nicht mit ner ausgeschlachteten
> Küchenwaage!

Mh...wenn die ausgeschlachtete Küchenwaage vorher 0-5kg mit 1g Auflösung 
(Genauigkeit kann mann nur schätzen, aber ich hatte mal ne Küchenwaage 
da stand das drauf --> +/- 2g, also schätze ich, dass es hier ähnlich 
ist) angeben konnte, warum sollte sie es dann nicht mit 10g Auflösung 
können? Ob der Biegebalken 10kg verträgt das muss man testen. Vielleicht 
kann man dann ja auch mit 2 Biegebalken arbeiten, aber darum soll es 
jetzt nicht gehen.

LuXXuS 909 schrieb:
> Du solltest jetzt nur erstmal ermitteln, was deine Waage für elektrische
> Daten liefert und dein Konzept planen - Versorgungsspannung der Brücke
> z.B. Von ihr hängt dein Vollausschlag ab.

Also ich habe die Messbrüke noch nicht ganz durchschaut. An der Waage 
gab es 4 Anschlüsse (E+, S+, S-, E-). Zwischen E+/- und S+/- sind es 500 
Ohm, zwischen E+ und E- 30 Ohm und zwischen S+/- 1000 Ohm. Hänge ich an 
E+/- ca. 11,5V dann messe ich an S+/- ca. 0- 7 mV je nach Belastung. Ich 
kann das noch nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht kann mir jemand ein 
kleinen Tipp geben.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Peter schrieb:
> Also ich habe die Messbrüke noch nicht ganz durchschaut. An der Waage
> gab es 4 Anschlüsse

Du misst aber nicht im verbauten Zustand?

von Peter (Gast)


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LuXXuS 909 schrieb:
> Du misst aber nicht im verbauten Zustand?

Nein...ist schon draußen!

von LuXXuS 9. (aichn)


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Na dein DMS sieht ja so aus:
1
       V+
2
       |
3
       |
4
   ---------
5
  |         |
6
  R         R
7
  |         |
8
  |         +-------- SIGNAL_1
9
  |         |
10
  +------------------ SIGNAL_2
11
  |         |
12
  R         R
13
  |         |
14
   ---------
15
       |
16
       |
17
      GND

S könnte Supply heißen, oder auch Signal. Da das ganze aber 
wahrscheinlich eher englisch ist, kann E für Exitation stehen, also wird 
hier das Signal anliegen.

Musste mal alles gegen alles messen. Theoretisch funktioniert das Teil 
auch andersrum...aber naja...nur theoretisch.

Peter schrieb:
> Hänge ich an
> E+/- ca. 11,5V dann messe ich an S+/- ca. 0- 7 mV je nach Belastung.

Such die Anschlüsse mit der größeren Differenz beim Ausschlag.

von gk (Gast)


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An E+- kommt die Speisespannung und S-+ ist die Ausgangsspannung. Mit 
den 30 Ohm, das passt nicht.
gk

von Michel (Gast)


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Peter schrieb:
> zwischen E+ und E- 30 Ohm .... Hänge ich an
> E+/- ca. 11,5V dann ...

... dann machst du da drinnen mindestens einen thermischen 
Belastungstest und grillst möglicherweise sogar irgendwas. Rechne mal 
nach P = U x I.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Michel schrieb:
> ... dann machst du da drinnen mindestens einen thermischen
> Belastungstest und grillst möglicherweise sogar irgendwas. Rechne mal
> nach P = U x I.

Da hat er natürlich Recht. Sicher mit deinen Messungen? 11,5V ist aber 
auch was viel. 5V tun's auch.

von Udo S. (urschmitt)


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Warum misst du nicht einfach erst mal die Spannungen wenn die Waage in 
Betrieb ist.
An der höchsten Spannung erkennst du die Speisespannung, an den etwa 
halb so großen die beiden Brückenausgänge.

von Peter (Gast)


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Also ich habe es jetzt mit 2,7V versucht (Batterie der Küchenwaage;-)). 
Da ist die Veränderung nur 0 - 3mv.

Und ich habe auch nochmal nachgemessen:

      E+
       |
       |
   ---------
  |         |
  R = 826   R = 826 Ohm
  |         |
  |         +-------- S+
  |         |
  +------------------ S-
  |         |
  R = 741   R = 741 Ohm
  |         |
   ---------
       |
       |
      E-

E+ zu E- = 1071 Ohm und S+ zu S- = 986 Ohm. Mh...wenn ich die Gesetze 
von Widerständen in Parallelschaltung anwende haut das trotzdem nicht 
hin.

von Peter (Gast)


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Aso...die 0-3 mV meine ich absolut. Also unbelastet hat die Wägezelle an 
den Ausgängen S+/- genau 0V!

von LuXXuS 9. (aichn)


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Ja also 30 Ohm solltest du nirgends messen können...eigentlich

von Peter (Gast)


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LuXXuS 909 schrieb:
> Ja also 30 Ohm solltest du nirgends messen können...eigentlich

Ich habe es ja korriegt...war wohl ein Messfehler meinerseits. Die 
Skizze oben ist jetzt das korrekte.

von Michel (Gast)


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Peter schrieb:
> Mh...wenn ich die Gesetze von Widerständen in Parallelschaltung
> anwende haut das trotzdem nicht hin.

Wieso?
Ist doch alles gut.
Wenn du an benachbarten Pins mißt, ist das ca. 1kΩ || 3 kΩ und
wenn du an gegenüberliegenden mißt, sind das 2 kΩ || 2 kΩ.

von Peter R. (pnu)


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Na also, dann  ist doch erst einmal das Gröbste geschafft.
Die Brücke wird an den E-Anschlüssen gespeist und liefert bei Last 
0...3mV
An die Diagonale gehört jetzt ein Verstärker, der dies auf 0...Umax 
verstärkt, wobei 0...Umax an einen AD Wandler kommt. Ein 10-Bit-Wandler 
könnte dann mit 1024 Schritten gerade die passende Auflösung bringen. 
Das könnte fast schon ein Mikrokontroller (z.B atmega8 mit 
Mittelwertbildung über 64 oder mehr Mesungen)

Natürlich hängt die Genauigkeit sehr von anderen Dingen ab:
-Die Brücke sollte mit einer Spannung gespeist sein, die von Vref des 
Wandlers hergeleitet ist.
-Der OPAmp muss sehr geringe Drift haben, alle Widerstände der 
Beschaltung müssen geringen Tk haben und sollten möglichst gleiche 
Temperatur haben (keiner direkt neben dem Netzteil usw.)
-Die Einkopplung von Spannung über die Zuleitungen muss weitgehend 
ausgeschaltet sein. Da ist der Leiterbahnentwurf schon eine Kunst.

Was Du Dir in Wirklichkeit antust, erkennt man an der Abschätzung: 10g 
von 10kg sind 1/1000. Ein Tausendstel der Brücken-Ausgangsspannung ist 3 
Mikrovolt !!! auch nach Verstärkung entspricht dies (als Tausendstel von 
Umax, der Eingangsspannung des AD Wandlers) noch wenigen mV.

Da spielt man schon in einer recht hohen Liga. Was so an 
Haushalts-(nicht eichfähigen) Waagen herumsteht, schafft das auf jeden 
Fall nicht.

von chris (Gast)


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Ich habe meine Briefwaage mal aufgemacht. 0-5kg +-1g Genauigkeit.
Das Gewicht wird rein kapazitiv gemessen, auch eine Lösung.

von FrankY (Gast)


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chris schrieb:
> Das Gewicht wird rein kapazitiv gemessen, auch eine Lösung.

Ja, ist auch ne gute, aber schlecht selber nachzubauen.

von Peter (Gast)


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Woher bekomme ich eigentlich obige ADCs (MAX11206 und AD7730)? Kann die 
in keinem bekannten Shop finden.

Nochmal eine Frage zur Datenübertragung. Mit welchem Protokoll 
übertragen die ADCs ihre Ergebnisse zum Mikrokontroller?

Danke:-)

von LuXXuS 9. (aichn)


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Peter schrieb:
> Woher bekomme ich eigentlich obige ADCs (MAX11206 und AD7730)?

Wenn du nur ein zwei haben willst, dann sample sie dir kostenlos bei 
Maxim oder Analog Devices. Bei Maxim problemlos möglich, bei AD habe ich 
es noch nie versucht.

Solche Teile musst du schon bei DigiKey o.ä. bestellen, bei Conrad und 
Konsorten gibt es sowas nicht. Evtl. bei einer Sammelbestellung hier, 
oder eben als Sample.

Habe gerade mal bei DigiKey geguckt, der MAX11206 kostet da einzeln 
€4,50. Der AD7730 liegt schon bei €15. Nicht schlecht.

Peter schrieb:
> Nochmal eine Frage zur Datenübertragung. Mit welchem Protokoll
> übertragen die ADCs ihre Ergebnisse zum Mikrokontroller?

SPI

von Peter (Gast)


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Also sollte ich mich für den MAX11206 entscheiden? Wenn der für meine 
Zwecke ausreicht und 10€ billiger ist, dürfte da ja nichts gegen 
sprechen!?

@LuXXuS 909: Über den Code würde ich mich noch freuen:-)

Danke...

von gk (Gast)


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Beim A-/D-Wandler würd ich kein so großes Fass aufmachen. Für die 
erreichbare Genauigkeit des Gesamtsystems reicht auch der µC eigene 
10-Bit Wandler. Wie man dessen Auflösung durch Mittelung erhöhen kann 
steht hier irgendwo im Forum
gk

von LuXXuS 9. (aichn)


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gk schrieb:
> Beim A-/D-Wandler würd ich kein so großes Fass aufmachen. Für die
> erreichbare Genauigkeit des Gesamtsystems reicht auch der µC eigene
> 10-Bit Wandler.

Ist schon was grenzwertig, würde ich sagen. Klar geht das - nur du 
brauchst halt auch noch ein analogen Verstärker dann. Und musst von 
differentiell auf single-ended.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Peter schrieb:
> @LuXXuS 909: Über den Code würde ich mich noch freuen:-)

Ja, habe ich nicht vergessen ;-)

von Peter (Gast)


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Ok Danke!!! Ich werde mich ab jetzt in Geduld üben;-)

von Peter (Gast)


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Nur noch eine Frage zum Schluss...Mit was programmiere ich den ADC? 
Brauche ich dafür ein spezielles Gerät oder geht dasselbe mit dem ich 
auch einen ATMEGA8 programmiere?

von LuXXuS 9. (aichn)


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Den musst du ja nicht in der Form programmieren, wie du einen Prozessor 
programmierst. Du schickst ihm quasi zu Beginn (oder auch zwischendurch) 
Konfigurationsdaten, nach denen er arbeitet. Du stellst nur seine 
Register mit ein paar Kommandos ein.

Ich bin nur momentan so eingespannt mit Arbeit. Ich hab's schon 
gefunden, werde es nur mal allgemein zugänglich machen und den Code dann 
in die Codesammlung stellen.

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