Forum: Ausbildung, Studium & Beruf viele MINT-Stellen im Mittelstand- aber nicht für Alte!


von M.K. (Gast)


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Das hier hängt bei uns am schwarzen Brett. Es wurde die Tage von einer 
Personalberatung (soweit bekannt aus Karlsruhe) publiziert, die begonnen 
hat, Mitarbeiter von einer Firma hier im Haus abzuwerben, die verlagert 
werden soll. Bei der Gelegenheit versuchen sie wohl auch, in 
benachbarten Firmen zu räubern. Das Papier wollte ich euch nicht 
vorenthalten!

Fazit: Auch im Mittelstand gibt es durch den Aufschwung gute Chancen für 
Hochqualifizierte. Die zahlungskräftigen Firmen nehmen aber nur die 
Spezialisten. Berufseinsteiger und ältere MINTs sind auch hier nicht so 
gefragt und müssen bei den schlechten Firmen bleiben. Und: Es gibt auch 
im Mittelstand immer mehr Zeitarbeit!

Der Text offenbart aber noch eine andere Tatsache, nämlich, dass trotz 
Aufschwung die Zahl der Mitarbeiter kaum gestiegen ist und nicht alle 
alte, die in Rente gehen, durch junge MINTs ersetzt werden. Wie soll das 
nach dem Aufschwung erst werden, wenn die G12er und verlängerten Master 
alle in den Markt stürmen? Der "demografische" Wandel ist also 
vermutlich auch nur ein Hirngespinnst.

Das Zitat des Tages ist für mich: "kaum feste Stellenbesetzungen mit 
Personen über 45 Jahren". Ich werde dann mit 45 entweder 
Abteilungsleiter machen müssen oder die Rente einreichen können.

: Gesperrt durch User
von micha (Gast)


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In Deutschland sind die hochqualifizierten Personen doch die Verlierer. 
Als Absolvent/Berufseinsteiger hat man mangels Berufserfahrung keine 
Chance auf einen Job und mit 40 zählt man zum alten Eisen, das keiner 
mehr will, auch nicht mit Berufserfahrung. Bildung schön und gut. Aber 
die wird von der Industrie nicht belohnt und nicht gewünscht. Gewünscht 
sind ein ausgeprägter Mix aus passende Spezialkenntnissen damit die 
Einarbeitungszeit möglichst kurz ist.

von DotCom (Gast)


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Och, das hier ist halt auch ein Sammelbecken der Jammerlappen und 
Verlieren.

Insgesamt zeigt sich mir immer wieder:

- Wer mal als nur ein inselbegabter Fachidiot ist
- unternehmerisch Denken kann
- sozial tauglich ist

und dazu auch noch MINT-Absolvent mit entsprechend systematischen und 
analytischen Fähigkeiten, hat hervorragende Job-Aussichten.

Das sind meine Erfahrungen, vllt. bin ich auch einfach nur ein 
Glückskind.

von TINM (Gast)


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DotCom schrieb:
> Och, das hier ist halt auch ein Sammelbecken der Jammerlappen und
> Verlieren.

Nö, der Artikel sagt selber, dass für Einsteiger sich die Chancen im 
Angesicht des Riesenaufschwungs kaum verbessert haben.
Die dürften hier am meisten Rumjammern.
Auch Ältere sind nicht heiß begehrt. Es ist nur die Mid-Age-Gruppe 
beliebt, wovon auch nur die Talentiersten wirklich gefragt sind. Dies 
verwundert alles jedoch nicht, denn der Trend zur Auslagerung von 
Entwicklung/Forschung gen Osten wird weiter forciert. Zudem ist der 
"Megaaufschwung" in Wirklichkeit keiner, wenn man bei der Steigerung 
unseres Bips die Inflation mit berücksichtigt. Dann würde man festellen, 
dass der Aufschwung ohne Krise nahezu eine Stagnation im Vergleich zum 
Frühjahr 2008 darstellt.

von Wilhelm F. (Gast)


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TINM schrieb:

> Dann würde man festellen,
> dass der Aufschwung ohne Krise nahezu eine Stagnation im Vergleich zum
> Frühjahr 2008 darstellt.

Die Hälfte der neuen Jobs nach der Krise wurden in der Zeitarbeit 
geschaffen. Das beklagte noch Herr Weise Ende September. Man kann sich 
ja da denken, wo ehemals feste Jobs hin gewandert sind. Nicht von 
Zeitarbeit zur Festanstellung, sondern umgekehrt.

von Ralf (Gast)


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M.K. schrieb:
> Das Zitat des Tages ist für mich: "kaum feste Stellenbesetzungen

Mein Zitat nummer 1 aus diesem Text ist :

"im immer schneller agierenen Markt bleibt keine Zeit für den Aufbau von 
festangestellten Mitarbeitern als Leistungsträger".

Schlussfolgerung: Man muss was können um gefragt zu sein. Wer erst 
lernen will, den baucht keiner.

Sehr kätzerisch finde ich den letzen Satz: "ambitionierte Fachkräfte 
müssen sich frühzeitig nach einem richtigen Betrieb umsehen.

Ich bitte um Namensnennung von "richtigen Betrieben". Wer kennt welche?

von Meinung (Gast)


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> Das Zitat des Tages ist für mich: "kaum feste Stellenbesetzungen
> mit Personen über 45 Jahren".

Ja super. Warum dann Rente mit 67?

von Michael S. (technicans)


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Meinung schrieb:
> Ja super. Warum dann Rente mit 67?

Wenn du erst mal in H4 steckst, ist die Rente, gleich wie
alt, H4 mit anderen Namen.

von PuppsGesichts (Gast)


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Is doch nix neues, dass Ings, Infs, ect. nicht für ihr tolles studium 
bezahlt werden, sondern für ihre aktuellen fähigkeiten, sofern sie dem 
betrieblichen leistungserstellungsprozeß dienlich sind.

das ist einem umfeld in dem die technologische entwicklung stets als 
bedrohung im rücken steht, viel glück und viel segen auf all euren 
wegen.

ich bin ing und inzwischen glücklich als produktionsleiter. da geht es 
nur noch um delegieren, kontrollierenund dem vorstand berichten. 
technikkrams geschieht inzwischen nicht mehr mehr in der freizeit, man 
wird ja auch mal erwachsen, nech

Gutes Gelingen!

von Tatsitus (Gast)


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Produktionsleiter werden auch mal schnell arbeitslos, wenn die P ins 
Ausland geht. Dann lieber Entwicklungsleiter.

von PuppsGesichts (Gast)


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Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, ...

Wir produzieren keine 0815 Ware, sondern High-Tech.

Das kriegt keiner so gut hin, wie wir hier (in Deutschland).

Da mache ich mir gar keine Sorgen.

Man muss sich halt scho´die richtige Branche aussuchen, gelle?

von Herbert (Gast)


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>PuppsGesichts

Für einen Produktionsleiter durchaus passende Bezeichnung. Finde ich ;-)

von Robocash (Gast)


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+ In dem Foto steht das Wort OFFSHORE, übersetzt: Im Shelf oder: der 
Küste vorgelagert. Welche Ölquellen, Geldquellen bohren also die 
Fachkräfte an?

+ Es müsste mal einen geben, der alle 4 kann: M, I, N und T.

+ VDI-Nachrichten hat mal von glänzenden Chancen gesprochen, aber auch 
ein altes Stück Konservendose kann in der Sonne glänzen.

von Ingenieur (Gast)


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"offshore" deutet auf ausgelagerte Produktionseinheiten der 
Mittelständler hin - hat ja heute jeder: Entwickeln in Deutschland, 
bauen in Indien oder China. Zusammenbauen dann wieder hier, nicht dass 
die Schlitzaugen kopieren.

von TNIM (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Zusammenbauen dann wieder hier, nicht dass
> die Schlitzaugen kopieren.

Mit mäßigem Erfolg dank Globalisierung, die in beide Richtungen 
funktioniert. Zudem gehen selbst große Mittelständler schon den Weg, 
Entwicklung/Konstruktion in Asien zu betreiben. Dort liegen die noch 
weitgehend brachliegenden Märkte, Europa ist im Grunde fertig. In 
spätestens 15 Jahren ist ressourcenloses Europa selbst offshore.

von Purzel H. (hacky)


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>viele MINT-Stellen im Mittelstand- aber nicht für Alte!


Wenn man einem ueber 50 Jaehrigen nicht mehr kuendigen kann, wird man 
sicher keine 45 Jaehrigen mehr einstellen. denn sonst duerfte er sich 4 
Jahre einarbeiten, und dann muesst man ihn mit 49 rausschmeissen.

von Michael S. (technicans)


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Mega Oschi schrieb:
> Wenn man einem ueber 50 Jaehrigen nicht mehr kuendigen kann

Wie so das denn nicht? AGG? Betriebsbedingt geht doch immer.
Das ist nur reine Bequemlichkeit und Geiz von Arbeitgebern
die es den Leuten finanziell nicht schmackhaft machen
wollen, zu gehen. Halbes Monatsgehalt brutto wie netto und
ein freundliches Gespräch und die Sache dürfte schnell vom
Tisch sein. Aber manche Chefs haben da wohl andere Ansichten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Mega Oschi schrieb:
>> Wenn man einem ueber 50 Jaehrigen nicht mehr kuendigen kann
>
> Wie so das denn nicht? AGG? Betriebsbedingt geht doch immer.

Jep. Der Meinung bin ich allerdings auch. Das geht schneller, als die 
Polizei erlaubt. Und zwar für jeden Mitarbeiter, egal welchen Alters. 
Überall, wo es keinen Betriebsrat gibt, oder die Gewerkschaft keinen Fuß 
in der Tür hat.

von Harald (Gast)


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micha schrieb:
> mit 40 zählt man zum alten Eisen, das keiner
> mehr will, auch nicht mit Berufserfahrung.

Auch mit 40 hat man noch Chancen, wenn der Markt noch Leuten schreit, so 
wie jetzt. Nur Gehaltsforderungen kann man keine mehr stellen!

Ab 40 bildet sich eine Schere auf, ab der es für immer weniger weiter 
nach oben geht und für immer mehr weiter nach unten. Man muss oben sein, 
also

* Management machen (Projektleiter, Teamleiter, Abteilungsleiter)
* Koordination betreiben (Lieferantenverwaltung, Dokumemtenverwaltung)
* Funktion wechseln (Produktmanagement, Marketing)
* Qualitstsicherung durchführen (QM-Berater, Six Sigmam,
* Schulungen durchführen (SCRUM Master, AGILE Manager, Prozessmanager)

Darin dan richtig gut werden und sich unentbehrlich machen.

Dann geht es auch mit 40 noch nach oben.

Wer mit 40 noch entwickelt, hat eigenlich verschissen. Es Sei denn er 
ist Freelancer und stösst geschickt in die Lücken, die die nderen 
hinterlassen, welche aufsteigen.

Mit 50 ist es dann aber aus!

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald schrieb:

> Mit 50 ist es dann aber aus!

Schade um die viele Zeit, in der man sich ja selbst entwickelte, und 30 
Jahre in Bildung und Weiterbildung steckte. Perlen vor die Säue.

von Michael K. (charles_b)


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Harald schrieb:

> Wer mit 40 noch entwickelt, hat eigenlich verschissen. Es Sei denn er
> ist Freelancer und stösst geschickt in die Lücken, die die nderen
> hinterlassen, welche aufsteigen.
>
> Mit 50 ist es dann aber aus!

Das ist die Crux an dem System. Warum soll nicht einer bis zur Rente 
"was entwickeln"? Klar, jeder muss ständig was dazulernen. Doch man 
fordert ja wohl, dass das eigentliche Know-how nur ein paar Jahre 
genutzt wird und dann größere und höhere Aufgaben übernommen werden, für 
die man evtl. gar keine Ausbildung oder auch gar keinen Bock hat.

Nicht jeder, der Briefträger wird weil er gerne ohne viel Geschwafel die 
Bewegung an der frischen Luft liebt, möchte unbedingt 
Vorstandsvorsitzender der Post mit endlosen Gelaber-Meetings in 
stickigen Büros werden.

Aber so ein Schuster, der bei seinen Leisten bleibt, ist heute nicht 
gefragt.

So wie es heute auch einen Lebensabschnittsgefährten (oder -in) gibt, 
gibt es wohl auch einen Lebensabschnitt-"Job".

Früher nannten die Leute das BERUF, weil sie sich dazu berufen fühlten. 
Heute ist es nur noch ein Job, um Kohle zu verdienen.

von Backflow (Gast)


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>...und dann größere und höhere Aufgaben übernommen werden

Können es nicht auch einfach andere Aufgaben sein? Zur Erweiterung des 
persönlichen Horizonts? Zur Vermeidung von Betriebsblindheit?

>für die man evtl. gar keine Ausbildung oder auch gar keinen Bock hat.

Ich dachte dem Ingenieur ist nichts zu schwer. Außerdem kommt der 
Appetit beim Essen.

>Heute ist es nur noch ein Job, um Kohle zu verdienen

Ich weiß nicht, ob die körperliche Knochenarbeit im letzten Jahrhundert 
immer durch Berufung versüßt wurde. Um bei Deinem Breifträger zu 
bleiben, welcher inneren Berufung würde der denn folgen?

>Nicht jeder, der Briefträger wird weil er gerne ohne viel Geschwafel
>die Bewegung an der frischen Luft liebt, möchte unbedingt
>Vorstandsvorsitzender der Post mit endlosen Gelaber-Meetings in
>stickigen Büros werden.

Vorstandsbüros sind meist klimatisiert.

Du solltest Dich einmal ernsthaft mit dem Peter-Prinzip beschäftigen.
Wenn man das Buch mal unter anderen Gesichtspunkten als "mein Chef ist 
doof und jetzt habe ich es schriftlich" liest, ist das ein geradezu 
philosophischer Text, um die eigenen (Lebens)Ansprüche zu definieren.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>...und dann größere und höhere Aufgaben übernommen werden
>
> Können es nicht auch einfach andere Aufgaben sein? Zur Erweiterung des
> persönlichen Horizonts? Zur Vermeidung von Betriebsblindheit?

Wenn einer mit Herz und Seele entwickelt - warum ihn in etwas drängen 
was ihm nicht liegt?

Warum soll der patentinhabende Firmengründer dann auch noch der 
Mitarbeitermotivations- und Rechnungsbilanzprofi werden? Vielleicht hat 
er Lust, noch was zu erfinden? Aber das wäre ja dann schon wieder 
Betriebsblindheit.

>
>>für die man evtl. gar keine Ausbildung oder auch gar keinen Bock hat.

Ich würde eher die Frage stellen ob man die Leute nicht so lange 
befördert, bis sie auf einer Position sind, für die sie eigentlich 
ungeeignet sind.

> Ich dachte dem Ingenieur ist nichts zu schwer. Außerdem kommt der
> Appetit beim Essen.
>
>>Heute ist es nur noch ein Job, um Kohle zu verdienen
>
> Ich weiß nicht, ob die körperliche Knochenarbeit im letzten Jahrhundert
> immer durch Berufung versüßt wurde. Um bei Deinem Breifträger zu
> bleiben, welcher inneren Berufung würde der denn folgen?

1. Bewegt sich gerne draußen, egal welches Wetter ist.
2. Hasst dummes Gerede von Kollegen oder Kaffeeküchentratsch.
3. Liebt die Zeit in Ruhe, um nachdenken zu können.
4. Hat Ehrgeiz, auch unleserliche Anschriften korrekt zu erkennen.
5. etc.

> Du solltest Dich einmal ernsthaft mit dem Peter-Prinzip beschäftigen.
> Wenn man das Buch mal unter anderen Gesichtspunkten als "mein Chef ist
> doof und jetzt habe ich es schriftlich" liest, ist das ein geradezu
> philosophischer Text, um die eigenen (Lebens)Ansprüche zu definieren.

Ich hatte selbst das Pech/Glück, dass ich mehrmals eine völlig neue 
Richtung einschlagen musste. Heute bin ich dankbar, dass ich so viele 
Seiten der Berufswelt, aber auch von mir haben kennenlernen dürfen.

Die Aufstiegs-Geschichte ist ja nur die eine Sache. Weitreichender 
dürfte sein, dass jeder Bäcker, der halt sein ganzes Berufsleben Brot 
backt, sich heute hinterfragen muss, wie er die Liebe zu seinem Beruf 
nach außen rechtfertigen kann. Warum keine Großkette gegründet? Warum 
keine 1000 Mitarbeiter? Warum Produktion nicht nach China ausgelagert? 
etc. etc.

Da kommt so eine "schlechtes-Gewissen"-Stimmung auf und jeder ist dann 
unzufrieden mit seinem Beruf.

Jeder Lehrer, der nicht Rektor wird = Versager!?
Jeder Tankwart, der nicht BP-Chef wird = Versager!?
Jeder Techniker, der nicht Abteilungsleiter wird = Versager!?

Dann wären wir fast alle Versager. Bestimmt sich die erlaubte 
Zufriedenheit eines Menschen nach dem, wie weit er schon aufgestiegen 
ist?

Die Stones haben auch kein Gitarrengeschäft eröffnet oder ne 
online-Börse für Musik-Downloads entwickelt. Die haben einfach gute 
Musik gemacht.

Und das ist auch gut so.

von Backflow (Gast)


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>bis sie auf einer Position sind, für die sie eigentlich ungeeignet sind.

Und wenn man sich klar gemacht hat, daß das im potentiellen 
Aufstiegsfall auch für einen selbst gelten kann, sieht die Welt schon 
ganz anders aus (siehe Peter-Prinzip).

>1. Bewegt sich gerne draußen, egal welches Wetter ist.
>2. Hasst dummes Gerede von Kollegen oder Kaffeeküchentratsch.
>3. Liebt die Zeit in Ruhe, um nachdenken zu können.
>4. Hat Ehrgeiz, auch unleserliche Anschriften korrekt zu erkennen.
>5. etc.

Das hat jetzt aber nicht wirklich mit Berufung zu tun.

>Da kommt so eine "schlechtes-Gewissen"-Stimmung auf und jeder ist
>dann unzufrieden mit seinem Beruf

Das redet man sich in der Regel selbst ein. Um es mal auf den Punkt zu 
bringen, der weitaus größte Teil der Leute, die als Angestellte 
arbeiten, macht keine große Karriere, mich übrigens eingeschlossen.

In der Außendarstellung gibt es natürlich die ständigen Firmenretter, 
ist aber wie be der Bundeswehr: Je weiter der Spieß weg war, desto 
mutiger wurden die Leute, zumindest verbal.

>Heute bin ich dankbar, dass ich so viele Seiten der Berufswelt, aber
>auch von mir haben kennenlernen dürfen.

Dann sind wir also vollständig einer Meinung, daß berufliche Wechsel ob 
"erzwungen" oder freiwillig, nichts Schlechtes sind.
Daß also z.B. der Entwickler mit Gewinn für beide Seiten das Labor 
durchaus hinter sich lassen kannn, ohne als Versager zu gelten.

von Backflow (Gast)


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>Ein Steve Jobs hat sich z.B. bis zuletzt mit der Produktentwicklung
>beschäftigt

Das heißt aber nicht, daß er im Labor rumgefrickelt hat.

>Deshalb ist die Produktqualität solcher Firmen meistens auch so miserabel.

Schön, daß wengstens du den globalen Überblick hast.


Du solltest übrigens Deine Beiträge mal auf inhaltlich Übereinstimmung 
überprüfen:

Autor: Anton Hirtmann (fantomas), Datum: 23.10.2011 16:43
Beitrag "Informatiker (M.Sc./Uni) -> Selbstständigkeit":

>Ich denke mir, daß das Ganze dann erheblich professioneller abgelaufen
>und wesentlich größere Dimensionen angenommen hätte. So ist eine Seite
>draus geworden, auf der Teenies ihre momentanen Befindlichkeiten
>absondern. In dieser Form braucht das natürlich niemand.

Also war Steve Jobs nun der tolle Entwickler oder der nicht vollständig 
belichtete Ing im Gegensatz zu Dir?

von Backflow (Gast)


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>Aber so ein schlauer Kopf wie du wird mir das natürlich sicher
>erklären können.

Auch Steve Jobs war ein Studienabbrecher und kein "richtiger" Ing. Lies 
am besten Deine eigenen Beiträge noch einmal durch, vielleicht verstehst 
Du sie dann am Ende selber.

von Backflow (Gast)


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>Sicherlich war er oft im Labor um die neusten Prototypen zu prüfen.


Um es mal vorsichtig zu formulieren: über die Qualität von 
Apple-Produkten gibt es je nach Weltanschauung unterschiedliche 
Ansichten.

Job hat Apple allein auf sich zugeschnitten, was jetzt nach seinem Tod 
dazu führt, daß die Zukunft von Apple unsicherer geworden ist. Jeder 
noch so kleine Fehler wird darauf zurückgeführt werden, daß eben nicht 
mehr der geniale Jobs das Ruder hat, sondern eine mehr oder weniger 
zweitklassiger Ersatz.

Im Prinzip sollte zum Wohle des Ganzen jeder ersetzbar sein, auch wenn 
es schmerzlich für das eigene Ego ist.

von Backflow (Gast)


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>Man kann auch Ingenieur sein wenn man nur die gleiche Denkweise hat.

Dann kann man also das berühmte deutsche Diplom, auf das sich hier so 
viele Leute etwas einbilden, in die Tonne treten.

Hattest Du den Facebook-Progammierern nicht Dilettantismus vorgeworfen, 
der einem richtigen Ing nicht passiert wäre?

von Michael S. (technicans)


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Backflow schrieb:
> Dann kann man also das berühmte deutsche Diplom, auf das sich hier so
> viele Leute etwas einbilden, in die Tonne treten.

Das brauchste doch eh nur zum angeben und bei der Jobsuche.
Wenn man was kann und das auch rüber bringt, dann brauchst du
so einen Scheuerlappen zumindest im MINT-Bereich gar nicht.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Anton,

> In den USA würde keiner auf die Idee kommen,
> daß man ab einem bestimmten Alter für bestimmte Tätigkeiten nicht mehr
> geeignet ist.

Originalton aus einer Betriebsversammlung:
1. Personalchef: "...ältere Arbeitnehmer lassen nach..."
2. Betriebsrat: "Herr Personalchef, sie selbst sind deutlich älter als 
die, die sie auf den Sozialplan gesetzt haben."

Korrekt: Je erfahrener ein Berufstätiger - egal in welcher Profession -, 
desto
a) kritischer ist er gegenüber jedem neuen Vorschlag eines Perpetuum 
mobile.
b) Desto schwerer ist er zu führen durch Bosse vom Typ der 
"Ritterkreuzjäger des II. Weltkriegs": Blond, sportlich, naiv. Hält sich 
aber für einen Siegertyp, koste es seine Leute, was es wolle. 
Kompensiert seine Unerfahrenheit durch Manipulation, "satanische 
Rhetorik" und die Kunst, Sündenböcke vorzeigen zu können.)

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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Mensch, Wolfgang,

was ist los? Du hast jetzt schon mehrere Beiträge eingestellt, ohne Dich 
auf Zitate berühmter Leute abzustützen.

Freigeschwommen? Oder klärst du noch die Copyrights ab?

von Steffen H. (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb im Beitrag #2392314:
> Ein Steve Jobs hat sich z.B. bis zuletzt mit der
> Produktentwicklung beschäftigt.
Das ist aber kein Vergleich.  Den Jobs hätte keine entlassen, egal wie 
fit er entwickelt. Ausserdem hat er nicht wirklich was entwickelt, so 
wie Ingenieure arbeiten. Das hat Apple ja schon andere machen lassen. 
Zufällig kenne ich den Leider der Entwicklung, die damals das IPhone 
gemacht haben.

von Michael K. (charles_b)


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...auf jeden Fall hätte es Jobs schwer gehabt, mit Mitte 50 hier in D 
noch einen Job zu finden. No Job for Jobs!

von Michael S. (technicans)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2392742:
> Irgendwas macht ihr wohl falsch!

Kommt darauf an wo man lebt und was du machst.
Gehalt spielt ja auch eine Rolle.

von Michael S. (technicans)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2392843:
> In der Eifel wo Willhelm wohnt lebe ich nicht, obwohl der Ort wo sich
> mein ständiger Wohnsitz befindet, sich wohl von der Infrastruktur nicht
> alsoviel von der Eifel unterscheidet.
Südeifel würde Trier als nächst größte Stadt bedeuten. Wenn aber
der Gewerbemix da nix hergibt ist man zwangsläufig auf entferntere
Angebote angewiesen oder man schaut sich bei den Winzern fachfremd um.
Aber ich kann das wohl nicht beurteilen, weil ich andere
Voraussetzungen habe.
> Das heißt, ich muss flexibel sein und raus aus meiner Heimat. Wenn ich
> aber rausgehe mache ich das gleich richtig und gehe nicht in den
> Wochenend-Pendelbereich sondern auf weltweiten Einsatz wo dann auch noch
> die Kohle stimmt, oder zumindest stimmen sollte.
Haste dich nun finanziell verbessert oder verschlechtert?
> Zu erwarten das ich in der tiefsten Provinz einen gutbezahlten Job vor
> der Hautür finde wo ich morgens zu Fuß hingehen kann ist unrealistisch.
Im MINT-Bereich mag das stimmen.
> Jeden Abend bei Mama sein ist recht schön, wenn das aber mit Hartz
> finanziert wird kann ich mich damit nicht identifizieren.
Wenn du 60 bist, wie alt wäre denn dann deine Mutter jetzt?
Ich glaube da würde sich alles umkehren weil du deine Mutter
unterstützen müsstest und für sie ververantwortlich wärst wenn
sie per du nicht im Altersheim leben will.
> Im Augenblick sieht es doch so aus das die Firmem händeringend Leute für
> weltweite Inbetriebnahme suchen, in dieser Branche kann man sich zur
> Zeit die Jobs aussuchen, wenn das Gehalt nicht den eigenen Vorstellungen
> entspricht geht man eben zum nächsten.
Für einige Firmen mag das zutreffen, für andere nicht.
Ich bin mehr ein Labor-Hiwi.
> Fünf Stellen vorm Komma, ohne Auslößung, aber mit Überstunden sollten
> schon drin sein.
Pro Jahr, Monat oder Einsatz? Geld allein ist nicht alles.
Man muss auch zufrieden damit sein was man macht. Reisen ist überhaupt
nicht mein Ding.

von FPGA-Berater (Gast)


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Ich glaube, wer in der Eifel wohnt, sollte lieber Autofahren lernen, als 
Elektronik, sonst kann man getrost wegziehen. Entweder Köln oder Aachen 
oder nach Süden. Oder man begnügt sich mit kleinen Brötchen.

>MINT-Stellen im Mittelstand
Der Artikel zeigt eines sehr schön:

Mittelständler haben angefangen, darüber nachzudenken, dass man gute 
Leute auch mal von den Grossfirmen abwerben kann und sollte, statt immer 
nur den Ausbildungbtrieb für die anderen zu erledigen. Es gibt kleine 
und mittelständige Firmen, die sehr wohl gut am Markt positioniert sind 
und auch gute Gehalter zahlen. Eine Messtechnikfirma in Frankfurt, die 
seit fast 20 Jahren high tech Machinenbau betreibt, und supergenaue 
Präzisionselemente herstellt, hat gerade 5 Ingenieure. Aber keiner von 
denen geht mit unter €8000,- im Monat nach hause.

Die haben sich einfach ein Super KnowHow draufgeschafft an das weder die 
deutsche, noch die asiatische Konkurrenz herankommt. Die haben 
seinerzeit einen von Hameg und einen von Rohde und Schwarz abgeworben. 
Mehr Elektroniker brauchen sie nicht. Leider brauchen sie auch keinen 
FPGA-Entwickler in Vollzeit :-)  :-(

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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FPGA-Berater schrieb im Beitrag #2393350:
> Ich glaube, wer in der Eifel wohnt, sollte lieber Autofahren lernen, als
> Elektronik, sonst kann man getrost wegziehen.

Nanana! :-)

Hier isses schön - die Natur inspiriert.

Und die große weite Welt erreicht man über's Netz.

> Entweder Köln oder Aachen
> oder nach Süden.

Hier ist es aber so schön - Rhein, Mosel, Maare, Ring :-)

> Oder man begnügt sich mit kleinen Brötchen.

Oder man stellt selbst etwas auf die Beine :-)

> Die haben sich einfach ein Super KnowHow draufgeschafft an das weder die
> deutsche, noch die asiatische Konkurrenz herankommt. Die haben
> seinerzeit einen von Hameg und einen von Rohde und Schwarz abgeworben.
> Mehr Elektroniker brauchen sie nicht. Leider brauchen sie auch keinen
> FPGA-Entwickler in Vollzeit :-)  :-(

Knowhow ist das Kapital eines Unternehmens, nicht die Anzahl der 
Arbeitsplätze :-)

Chris D.

von tief im westen (Gast)


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Ich find die Eifel auch schön. Besonders die Rureifel und das Hohe Venn. 
Das will ich vor der Tür haben.

von Anton (Gast)


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Das Gezeter vom MINT-Mangel ist nicht mehr auszuhalten! Ich sehe es 
doch, wie es hier bei uns läuft:

Insgesamt 7 Stellen auf der Webseite allein im Bereich Technik, eine 
davon seit >1 Jahr ausgeschrieben und als Planstelle unbesetzt - solange 
schon findet man keinen Passenden. Jetzt ist die Sache natürlich 
ambivalent: Sicher könnte man etwas schneller entwickeln, wenn man mehr 
Leute hätte, aber billiger wird es dadurch ja auch nicht. Es steigt nur 
die Gefahr, dass man mal in den Leerlauf kommt. Und es wäre Überfüllter! 
Die müssten erst mal anbauen, bevor sie neue Leute holen.

Trotzdem ist es so, dass jemand eingestellt werden müsste, weil oft 
Personal fehlt und wichtige Dinge nicht nachgezogen werden können. Die 
Kunden springen ab, weil kein Entwickler frei ist, um sich mal um den 
einen oder anderen bug zu kümmern und der Kunde sieht, dass sich nichts 
tut. Dann ist es aber in Praxis so, dass sie doch wieder keinen 
einstellen, auch wenn mal einer kommt und mir wurde unlängst vor Augen 
geführt, warum das so ist:

In der Kantine sass ich letzterdings in der Nähe eines 
Abteilungsleiters, der sich gegenüber der Personalchefin darüber 
auslies, was er so an Bewerbungen bekommt. Dabei bezog er sich auf das, 
was die Personalabteilugn nach ihren Kriterien durchgelassen hat. An 
Jedem hatte er was auszusetzen, bemängelte die Lücken, die viele haben 
und den Umstand, dass "die, die mal ein bischen was drauf haben, gleich 
Forderungen stellen und extrem selbstbewusst sind", worauf die 
Personalchefin gleich einhakte "oder Unsummen an Gehalt haben wollen". 
Tja, so sieht es aus! Die Guten sind zu teuer und die anderen haben 
Lücken, die man nicht auzufüllen bereit ist.

Oder aber sie passen aus einem anderen sehr spezifischen Grund nicht:

Gegen Ende des Gesprächs kam mir nämlich so langsem die Galle hoch, als 
es hiess, dass "Unter den wenigen guten Bewerbern so viele Alte sind, 
die zwar vom Gehalt akzeptabel gewesen wären, die sich aber aufgrund des 
Alters vermutlich nicht ins Team hätten integrieren können", wie es vom 
Abteilugnsleiter hiess. Sie wurden folgerichtig erst garnicht 
eingeladen, oder noch besser, man hat sie "sich mal angeschaut" obwohl 
man vorher schon der Ansicht war, dass es vermutlich nicht passend kann.

Was soll man da sagen?

von Ich (Gast)


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Anton schrieb:
> Insgesamt 7 Stellen auf der Webseite allein im Bereich Technik, eine
> davon seit >1 Jahr ausgeschrieben und als Planstelle unbesetzt - solange
> schon findet man keinen Passenden.

Wenn es auch so läuft, warum noch weiter suchen?
An praktisch fast jedem Lebenslauf kann man etwas bemängeln.
Falsche Hochschule, statt verhandlungssichere Fremdsprachenkenntnisse 
nur sehr gute, ...

Hauptsache es sind offene Stellen vorhanden, etwas politischer Druck, um 
billiges hochqualifizierte Kanonenfutter aus aller Welt anheuern zu 
dürfen.
Auch wenn es diese gewünschten Spezialisten dort nicht gibt, drückt das 
die Löhne hier ein bischen, denn der billige Chinese wartet ja nur 
darauf hier für kleines Geld anfangen zu dürfen.

von prof (Gast)


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Ein älter Ing (kurz vor der Rente) hier in der entfernten Nachbarschaft 
hat versucht sich Selbstständig zu machen: Mit Rechnerschulung für 
Senioren, war ein Flop. Danach hat er in der Nachhilfe und Touriführer 
gearbeitet, bringt zu wenig ein. Neulich traf ich ihn auf einem franz. 
Markt. Der ist hier einmal im Jahr, es werden allerlei franz. Produkte 
verkauft. Ich latsch da entlag da steht der hinter einem Stand mit 
elsässer Produkten und er im Möchtegernfranzosenslang (soll 
authentischer wirken, als wäre er Elsässer) verkauft das Zeug. Jetzt 
fährt er einmal im Jahr rüber ins Elsass macht den Wagen rammelvoll und 
vertickt das Zeug hier. Wenn er Glück hat, kommt an Weihnachten noch auf 
einen weiteren Weihnachtsmarkt und im Frühjahr auf einen anderen 
'Franzosenmarkt'.

Es ist unglaublich was in Deutschland mit altem Personal abgeht. Früher 
war er mal bei den Grossen: Bosch, Siemens, Telekom, jetzt verkauft er 
Stinkekäse mit Franzosenkappe und Tricolorschürze - LOL. Mich hats fast 
zerrissen als ich das gesehen habe. Immerhin hat er jetzt ein Einkommen 
bis zur Rente.

von Marx W. (Gast)


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Meinung schrieb:
> Ja super. Warum dann Rente mit 67?

Na warum wohl!
Damit die Griechen mit 55 in Rente gehen können!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Was soll man da sagen?

Finger weg von einem MINT Studium ..

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo prof.


> Früher war er mal bei den Grossen: Bosch, Siemens, Telekom, jetzt verkauft
> er Stinkekäse mit Franzosenkappe und Tricolorschürze

Du vergisst, daß er dafür Fähigkeiten als Vertriebler braucht. Die hat 
halt nicht jeder. Toll, wenn er sowas hinbekommt. Ich würde dabei 
achtkantig versieben.

Mal abgesehen davon find ich Käse lecker. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von burki (Gast)


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Hi,


Harald schrieb:
> Auch mit 40 hat man noch Chancen, wenn der Markt noch Leuten schreit, so
> wie jetzt. Nur Gehaltsforderungen kann man keine mehr stellen!
>
> Ab 40 bildet sich eine Schere auf, ab der es für immer weniger weiter
> nach oben geht und für immer mehr weiter nach unten. Man muss oben sein,
> also
>
> * Management machen (Projektleiter, Teamleiter, Abteilungsleiter)
> * Koordination betreiben (Lieferantenverwaltung, Dokumemtenverwaltung)
> * Funktion wechseln (Produktmanagement, Marketing)
> * Qualitstsicherung durchführen (QM-Berater, Six Sigmam,
> * Schulungen durchführen (SCRUM Master, AGILE Manager, Prozessmanager)
>
> Darin dan richtig gut werden und sich unentbehrlich machen.
>
> Dann geht es auch mit 40 noch nach oben.
>
> Wer mit 40 noch entwickelt, hat eigenlich verschissen. Es Sei denn er
> ist Freelancer und stösst geschickt in die Lücken, die die nderen
> hinterlassen, welche aufsteigen.
>
> Mit 50 ist es dann aber aus!

sehr eindimensionale Betrachtungsweise...

Wie schon erwähnt wurde, will/kann nicht jeder den Chefsessel einnehmen 
und in der Tat kann sich eine langjährige Erfahrung durchaus auch im 
"reinen Entwicklungsbereich" auszahlen.

Ich hatte z.B. nach über 10 Jahre Selbstständigkeit mit 44 wieder nach 
einer Festanstellung als (Senior)-Entwickler/Designer gesucht und wurde 
fündig. Jetzt mit 49 wechsle ich gerade wieder zu einer anderen Firma, 
als... Entwickler.
Natürlich wird es mit zunehmenden Alter schwieriger die passende Stelle 
zu finden, doch aussichtslos ist es keineswegs.
Mein Nachbar hat noch mit über 60 Jahren die Firma gewechselt und zu 
seiner grössten Zufriedenheit bis zur Rente dort "gewerkelt".
Ein Ex-Kollege von mir (Senior-DBA, kaum jünger als ich) konnte sich vor 
Angeboten kaum retten...

Was ich aber keinesfalls mehr machen möchte, ist als selbstständiger 
Consulting durch die Gegend hetzen, um dann die rare Freizeit im tristen 
Hotel oder auf der Autobahn verbringen.

von Anton (Gast)


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burki schrieb:
> Jetzt mit 49 wechsle ich gerade wieder zu einer anderen Firma,
> als... Entwickler.

Da bist Du dann in 2 Jahren, wenn der Markt wieder runter geht (was er 
tun wird!) der, der erst kurz dabei ist, während die jüngeren Kollegen, 
die normalerweise "sozialverträglich" geopfert werden, schon >3 Jahre 
dabei sind.

Sowas kann ein grosser Fehler sein!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo burki.


>> Mit 50 ist es dann aber aus!
>
> sehr eindimensionale Betrachtungsweise...

Eindimensional schon, aber trozdem realistisch. Wer von den über 40-50 
jährigen gehört denn schon zur Elite, die in dem Alter noch mithalten 
kann?
Ich bin ein ganz normaler Durchschnittsmensch (ok, eher etwas 
unterdurchschnittlich), und für solche gilt halt diese eindimensionale 
Betrachtungsweise, weil ich ja selber auch etwas eindimensionaler bin.

Ich sollte meine Betrachtungen also nicht unter dem Aspekt machen: "Was 
wäre, wenn ich zur Elite gehören würde". ;-)

Wenn Du zur Elite gehörst, schön für Dich, aber Vorschlägen aus der 
Elite stehe ich immer skeptisch gegenüber.....die machen gerne so 
Vorschläge wie : "Och, den Abgrund kannst Du doch leicht 
überspringen...." wo ich genau weiss, daß ich im Abgrund landen würde. 
;O)

Die Büros von Insolvensberatern sind voll mit Clienten, die meinen, zur 
Elite zu gehören. ;O)

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

>
> Was ich aber keinesfalls mehr machen möchte, ist als selbstständiger
> Consulting durch die Gegend hetzen, um dann die rare Freizeit im tristen
> Hotel oder auf der Autobahn verbringen.

Ich hätte mich nach spätestens einem Jahr eh totgefahren. :-(

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Studi (Gast)


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Hello,

ich als Studi (Informatik), der sich für SW-Entwicklung interessiert, 
kann überhaupt nicht verstehen, dass gerade in der Entwicklung 
(allgemein) Erfahrung so wenig wertgeschätzt werden soll?

Stimmt das oder trifft das nur ein paar Einzelschicksale hier im Forum?

Gerade in der Entwicklung ist doch Erfahrung extrem wertvoll - 
demzufolge müsste mit dem Alter tendenziell auch das Gehalt steigen.

Ich hab Bock auf Entwicklung und nicht auf Vertrieb oder Management. 
Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt 
ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.

Dabei geht es mir überhaupt nicht um eine Karriere im Konzern, sondern 
um eine Zukunft und sicherer Arbeitsstelle bei KMU.

von Mark B. (markbrandis)


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Studi schrieb:
> Hello,
>
> ich als Studi (Informatik), der sich für SW-Entwicklung interessiert,
> kann überhaupt nicht verstehen, dass gerade in der Entwicklung
> (allgemein) Erfahrung so wenig wertgeschätzt werden soll?
>
> Stimmt das oder trifft das nur ein paar Einzelschicksale hier im Forum?

Man sollte vielleicht zwei Dinge unterscheiden:
1.) So wie es sein sollte
2.) So wie es in mancher (nicht in jeder) Firma tatsächlich ist

Nach 1.) hast Du natürlich Recht. Es gibt aber viele dumme Manager, die 
nur auf den Preis eines Entwicklers schauen und daher den jüngeren und 
unerfahreneren Bewerber vorziehen. Auch wenn der Fehler macht, bei denen 
man am Ende draufzahlt.

Das Problem ist eben, dass Entscheidungen über Software(-Entwicklung) 
oftmals von Leuten getroffen werden, die von Software wenig bis gar 
nichts verstehen.

> Gerade in der Entwicklung ist doch Erfahrung extrem wertvoll -
> demzufolge müsste mit dem Alter tendenziell auch das Gehalt steigen.

Tut es doch auch.

> Ich hab Bock auf Entwicklung und nicht auf Vertrieb oder Management.
> Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
> ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.

Kein Mensch kann heute seriös sagen, was in 20 oder 30 Jahren sein wird. 
Sich auf einen so langen Zeitraum auf irgend etwas festlegen zu wollen 
ist Unsinn.

von Studi (Gast)


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Klar, ich kann meine Neigungen ja eh nicht ändern .. ;)

Generell halte ich es für sinnvoll, wenn Leute im Mangement sind, die 
eine solide technische Ausbildung haben - zumindest in technischen 
Branchen ..

Die Chefs der vielen kleineren SW-Entwicklungsbuden sind doch i. d. R. 
Informatiker bzw. Ingenieure /NaWis.

Hier müsste es doch genug Arbeitsplätze für Erfahrene geben? Die 
muessten doch wissen, wie wichtig Erfahrung ist?

Ich kann von erfahrenen SW-Entwicklern nie genug lernen, die sind viel 
besser als ich und dadurch auch effizienter.

Ich denke, in einem gutem Team sollte die Mischung stimmen. Genauso wie 
Erfahrene ins Team gehören, sollte ein guter Unternehmer auch die 
Unerfahrenen einarbeiten und aufbauen.

Aber scheinbar geht die Entwicklung hin zu: hire and fire.

Die "Human Resource" wird gerade so verbraucht, wie es passt.

Auf so einen Arbeitsmarkt habe ich keinen Bock. Dann geh ich lieber an 
die Uni oder arbeite als Koch und mach SW-Entwicklung als Hobby.

von burki (Gast)


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Hi,
Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn Du zur Elite gehörst, schön für Dich, aber Vorschlägen aus der
> Elite stehe ich immer skeptisch gegenüber.....die machen gerne so
> Vorschläge wie : "Och, den Abgrund kannst Du doch leicht
> überspringen...." wo ich genau weiss, daß ich im Abgrund landen würde.
> ;O)
mir geht es hier nur darum: Ausser Schwarz und Weiss gibt es noch 
diverse andere Schattierungen...

Ich widerspreche nur den Aussagen, dass ab einem gewissen Alter generell 
nichts mehr möglich ist, sage aber gleichzeitig, dass es dann 
schwieriger wird, eine passende Stelle zu finden.

> Ich hab Bock auf Entwicklung und nicht auf Vertrieb oder Management.
> Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
> ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.

noch stehst Du nicht Berufsleben und glaube mir: Ansichten können sich 
im Laufe des Lebens ändern...

Ich bin selbst primär in der Softwareentwicklung tätig und kenne noch 
die Zeiten, als eben (fast ausschliesslich) nicht objektorientiert 
entwickelt wurde, bzw. die Phasen als versucht wurde umzustellen.
Ich hab Bock auf Entwicklung und nicht auf Vertrieb oder Management.
Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.
Hier gab es tatsächlich nicht gerade wenige Softwareentwickler, die sich 
nicht umstellen konnten bzw. wollten und dementsprechend massiv Probleme 
in ihren Jobs hatten.
Und auch heute steht die Zeit nicht still. Agile ist sicher nicht das 
letzte Wort, Clouding in aller Munde, aber dennoch in vielen Bereichen 
mit höchster Skeptik beäugt...
Was ich sagen will: Die Kunst besteht IMHO darin, dass man sich als 
Entwickler weder ständig verbiegt, aber trotzdem den Zug nicht verpasst 
(für mich war primär immer Prototyping das Spannenste).
Dafür kann es durchaus sinnvoll sein, nicht 20 oder 30 Jahre bei einer 
Firma in einem Aufgabengebiet zu verharren, denn dann kann es bei der 
Kündigung mit 55 tatsächlich schwierig werden, einen neuen Job zu 
finden.

Zudem bedeutet Softwareentwicklung ja nicht primär Kodieren.
Als Senior bzw. Architekt wirst Du häufig kaum mehr selbst Code 
produzieren, sondern Dich primär ums Design, Spezifikationen, Kunden und 
weitere Mitarbeiter kümmern, wobei sich hier die Rollen (je nach 
Unternehmen) durchaus auch regelmässig durchtauschen können.

Und ja, das sind Bereiche, für die die Erfahrung eine entscheidende 
Rolle spielt (übrigens auch die "Soft Skills"), was manche (aber leider 
nicht alle) Unternehmen durchaus ebenso sehen.

Achja; Das Gehalt wächst nicht automatisch durch mehr Erfahrung und wenn 
der hier weit verbreitete Karrieregang (50/60k beim Einstieg und 
spätestens nach 10 Jahren Berufserfahrung müssen es 100k sein) 
angestrebt wird, dann müsstest Du auf jeden Fall nach kurzer Zeit 
Personal- und Budgetverantwortung tragen, was Deinem Ziel (ich will ja 
"nur entwickeln") ziemlich entgegensteht.

von Studi (Gast)


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Technologisch fortschrittlich zu denken, dabei aber nicht jeden Hype 
hinterzulaufen, halte ich für einen SW-Entwickler schon als notwendige 
Voraussetzung.

Als junger Mensch ist das sowieso gegeben, je älter man wird, desto 
schwieriger wird das vllt, aber ich werde mir da selbst dann auf die 
Finger klopfen und ich hoffe, mir vergeht auch als Alter Sack nicht der 
Spaß an der neuen Technik.

Personalverantwortung etc. will ich nicht. Ich hatte zwar ein paar 
BWL-Module und auch sowas wie Projektmangement, Soft Skills, etc. aber 
Spaß macht mir das nicht!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mark, hallo Studi.

>> ich als Studi (Informatik), der sich für SW-Entwicklung interessiert,
>> kann überhaupt nicht verstehen, dass gerade in der Entwicklung
>> (allgemein) Erfahrung so wenig wertgeschätzt werden soll?

Es ist nicht so, das Erfahrung überhaupt nicht geschätzt wird, 
Berufsanfänger hätten sonst weniger Probleme, sondern das ab einem 
Bestimmten Punkt Erfahrung auch zu einem Klotz am Bein wird.

Um präziese Entscheidungen zu treffen, muss ich überlegen. Um schnelle 
Entscheidungen zu treffen, brauche ich Instinkte, das "Bauchgefühl".

"Bauchgefühl" bildet sich nur mit Erfahrung. Deshalb sind Erfahrene 
Leute oft schneller und effizienter.
Ändert sich aber die Aufgabenstellung, die Technologie, oder einfach 
auch nur die Kommunikationsform im Unternehmen, so führt mich das 
Bauchgefühl zu oft in eine falsche Richtung, weil es auf veralteten 
Informationen beruht. Ich bin dann weder schnell, noch präziese, sondern 
liege einfach nur falsch......

Das Bauchgefühl ist aber etwas, was ich nicht einfach mal an eine neue 
Situation anpassen kann. Das braucht seine Zeit. Und die Zeit dauert 
eben bei älteren Leuten etwas länger als bei jüngeren. Ich will jetzt 
nicht damit sagen, das es gar nicht mehr geht, sondern das es eben für 
ein Unternehmen halt sinnvoller ist, einen jüngeren Unerfahrenen 
einzustellen als mich, wenn niemand greifbar ist, der schon 
eingearbeitet ist.



>> Stimmt das oder trifft das nur ein paar Einzelschicksale hier im Forum?

Es trifft nicht auf alle zu. Aber es trifft auf genug Leute zu, um sich 
Gedanken darüber zu machen, daß man selber mal zu den Leuten zählen 
könnte. Als ich jung war, hatte ich auch eine große Klappe. ;O)


> Das Problem ist eben, dass Entscheidungen über Software(-Entwicklung)
> oftmals von Leuten getroffen werden, die von Software wenig bis gar
> nichts verstehen.

Das Problem betrifft eigentlich alle Bereiche des Lebens bis in die 
Politik. Entscheider treffen Entscheidungen über Angelegenheiten, über 
die sie mit Glück theoretische Kenntnisse, aber selten aktuelle 
praktische Erfahrungen haben. Der Unmut darüber bringt zur Zeit die 
Piraten in die Parlamente. ;O)


>> Gerade in der Entwicklung ist doch Erfahrung extrem wertvoll -
>> demzufolge müsste mit dem Alter tendenziell auch das Gehalt steigen.
>
> Tut es doch auch.

Ich bin eher der Ansicht, das der Gehaltsverlauf parabelförmig sein 
sollte. Mit einem Scheitelpunkt der Parabel irgendwo bei 35-40 Jahren.
Währe die Realität in den meisten Fällen besser abgedeckt.

>
>> Ich hab Bock auf Entwicklung und nicht auf Vertrieb oder Management.

Ich auch. Fehlersuche und Entwicklung sind die Sachen, die mich 
verlocken. ;O)

>> Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
>> ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.

Die Vorstellung ist halt kulturell-traditionell geprägt. Früher hätte 
der Scheitelpunkt obiger Parabel jenseits der Pensionsgrenze gelegen. 
Mit immer schnellerer Entwicklung der Technologie führt aber das 
schellere Veralten von Erfahrung zu der Verschiebung der Parabel.

Das System kippt, wenn der Scheitelpunkt der Parabel zu dicht auf die 
Ausbildung folgt. ;O) Dann können nur noch Hochbegabte die Aufgabe 
sinnvoll erledigen. In China müssten rein statistisch genug Hochbegabte 
sein. Auch in diesem Falle macht es dann die Masse.


> Kein Mensch kann heute seriös sagen, was in 20 oder 30 Jahren sein wird.
> Sich auf einen so langen Zeitraum auf irgend etwas festlegen zu wollen
> ist Unsinn.

Die Planwirtschaft des Ostblocks arbeitete mit Vierjahresplänen.....was 
aus Planwirtschaft und Vierjahresplänen geworden ist, steht in 
Geschichtsbüchern. Prognosen über mehr als ein paar Wochen würde ich 
meistens skeptisch betrachten. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von burki (Gast)


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Hi,
Studi schrieb:
> Technologisch fortschrittlich zu denken, dabei aber nicht jeden Hype
> hinterzulaufen, halte ich für einen SW-Entwickler schon als notwendige
> Voraussetzung.
>
Du wirst schon noch sehen, dass das reale Berufleben nicht immer all die 
Freiheitsgrade beeinhaltet.
Produktivität wird von verschiedenen Arebitgebern höchst unterschiedlich 
definiert, d.h. nicht immer bleibt Zeit innovativ zu sein, vorallem wenn 
man nur als Feuerlöscher fungiert...

> Als junger Mensch ist das sowieso gegeben, je älter man wird, desto
> schwieriger wird das vllt, aber ich werde mir da selbst dann auf die
> Finger klopfen und ich hoffe, mir vergeht auch als Alter Sack nicht der
> Spaß an der neuen Technik.
nunja, auch das wirst Du erst in einigen Jahren sagen können...
>
> Personalverantwortung etc. will ich nicht. Ich hatte zwar ein paar
> BWL-Module und auch sowas wie Projektmangement, Soft Skills, etc. aber
> Spaß macht mir das nicht!
Module an der Uni haben mit der Realität nicht immer was zu tun.
Nur: Wenn Du weiterkommen möchtest, solltest Du bereit sein, 
Verantwortung zu übernehmen.
Wenn Du tatsächlich "nur programmieren" möchtest und keinerlei 
Projektmanagement übernehmen möchtest, hättest Du wohl besser eine 
Ausbildung als Fachinformatiker gemacht.
Aber sprechen wir uns in z.B. 20 Jahren nochmals und 
höchstwahrscheinlich wirst Du dann einiges völlig anders sehen...

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
> ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.

Die Altersgrenze liegt eher bei 35 ..

Und sie will irgendwie  nicht steigen !!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo burki.

> Wenn Du tatsächlich "nur programmieren" möchtest und keinerlei
> Projektmanagement übernehmen möchtest, hättest Du wohl besser eine
> Ausbildung als Fachinformatiker gemacht.

Richtig. Aus heutiger Perspektive war mein E-Technik Diplom eine absolut 
sinnlose, kräftezehrende Schlacht. Ich hätte es bei meinem 
Facharbeiterbrief belassen sollen.

So gesehen kann ich den meisten Studienanfängern eigentlich nur abraten.

> Aber sprechen wir uns in z.B. 20 Jahren nochmals und
> höchstwahrscheinlich wirst Du dann einiges völlig anders sehen...

Unwahrscheinlich. Wenn er jetzt kein Alpha-Rüde ist, wird er es in 20 
Jahren auch nicht sein. Sowas erlernt man nicht (zumindest nicht mehr in 
dem Alter), sondern man wird dazu gebohren. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Studi (Gast)


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Ich will es auch gar nicht sein. Ich bin in dem Sinne nicht der Typ 
Gates oder Jobs, eher Wozniak .. ;)

Und das mit dem Studium sehe ich ganz anders.

Ich lerne viel, habe auch ne Menge Freiheiten, und kann auch meinen 
Horizont erweitern, lerne meine Grenzen kennen und habe gelernt, an 
Anforderungen zu wachsen (anstatt mich von der Komplexität abschrecken 
zu lassen), usw.

Zudem habe ich Sachen wie Zeitmangement, Teamarbeit, etc. gelernt.

Das alles (und noch viel mehr) sind mir die Studienschulden wert, das 
Arbeitsleben kommt noch früh genug ..

Vllt bleibe ich einfach als wissenschaftlicher MA an der Uni .. =)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Master schrieb im Beitrag #2678695:


>> Berufsanfänger hätten sonst weniger Probleme
> Was denn für Probleme?

Einen Job zu finden.

Sagmal, liest Du Dir die Threads nicht durch oder hast Du Probleme mit 
kontextabhängigem Denken? ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von burki (Gast)


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Hi,
Studi schrieb:
> Ich will es auch gar nicht sein. Ich bin in dem Sinne nicht der Typ
> Gates oder Jobs, eher Wozniak .. ;)
du musst ja nicht der Big Boss werden, aber z.B. ein Team anleiten, als 
Schnittstelle zum Kunden (ob dieser intern oder extern ist, spielt da 
zunächst nicht die entscheidende Rolle) fungieren, Scrum Master 
"spielen"...
Der Entwickler, der nur in seinem Kämmerchen vor sich hin entwickelt, 
ist ein ein absolutes Auslaufmodell und ohne Kommunikationsbereitschaft 
wirst Du "selbst" an der Uni auf Dauer nicht "überleben".

Zudem: Ich würde es als höchst unbefriedigend empfinden, nicht zumindest 
mitentscheiden zu dürfen bzw. nur irgendwelche Pflichtenhefte 
abzuarbeiten.

von Studi (Gast)


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Ach so, ne ne ich bin kein Kellerkind.

"Scrum-Master" etc. war ich teilw. auch .. halt in der Projektgruppe an 
der Uni.

Ich seh mich schon als Teamplayer und komme mit vielen Menschen gut 
zurecht. Kommunikativ bin ich auch, wenn ich auch kein Laberlappen bin. 
Aber man muss mir auch keine Sachen aus der Nase ziehen oder so.

Ich will mich nur nicht AUSSCHLIESSLICH um sowas wie Projektmangement 
kuemmern muessen, dafür bin ich zu sehr Techniker, Bastler, etc.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Master.

> Ich kenne keinen der länger als 3 Monate gesucht hat. Mich
> eingeschlossen.
> Nein ich bin kein ständiger 1,0 Schreiber.

Ich kenne leider etliche. Und zwar welche, die viel besser sind als ich.

> Ne, wieso soll ich mir das Getrolle hier auch nur Ansatzweise
> durchlesen?
> Sind doch immer dieselben. Ferkes, Michael S. und Co. Dazu noch ein paar
> trollende Gäste -> fertig ist das microcontroller.net Gejammere.

Nun, warum liest Du denn überhaupt den Thread und antwortest, wenn Dich 
das Problem nicht betrifft? Helfen kannst Du den Betroffenen ja auch 
nicht.
Als Troll beschimpfen ist auch nicht wirklich konstruktiv.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Master.

> Du bezeichnest deine Studium also als sinnlose, kräftezehrende Schlacht?
> Dann warst du einfach nicht dafür geeignet. Richtig, du hättest es bei
> deinem Facharbeiterbrief belassen sollen.

Und weil ich es bei vielen anderen genauso sehe, warne ich eben.

>> So gesehen kann ich den meisten Studienanfängern eigentlich nur abraten.
> Den meisten? Ein paar Leuten sicher, aber du solltest deine eigene
> Vergangenheit nicht auf die anderen projezieren (siehe Ferkes).

Die meisten machen sich in dem Alter noch nicht viel Gedanken. Sie 
setzten sich einfach hin und kämpfen, ohne zu Überlegen, ob es sinnvoll 
ist.
Ich denke schon, sie solten sich Bewusst machen, was das ganze bedeutet, 
bevor sie mit abgebrochenem Studium oder mit einem Studium, mit dem sie 
nicht viel anfangen können dastehen.

Die Anzahl der Studienabbrecher zeigt, das es nicht wenige sind.

Insofern entspricht die Projektion oft genug der Realität.
Ich finde nur das naive positive Denken so furchtbar schlimm.

> Also halt mal den Ball flach. Spiel n bisschen mit deinem Funkgerät.

Mach Dir mal keinen Kopf um meinen Freizeitspaß. Den krieg ich zur Zeit 
noch hin. Ich muss nicht auf anderen Leuten rumhacken....mir gehts also 
recht gut. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bastian (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn Du zur Elite gehörst,

Ich glaube, hier liegt ein Denkfehler vor. Nicht die Elite ist es, die 
ab 40 gut versorgt ist, sonder die, die beizeiten dem Chef in den 
Hintern gekrochen sind oder sich sonst wie in eine gute Position 
manövriert haben.

Bernd Wiebus schrieb:
> Richtig. Aus heutiger Perspektive war mein E-Technik Diplom eine absolut
> sinnlose, kräftezehrende Schlacht. Ich hätte es bei meinem
> Facharbeiterbrief belassen sollen.

Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, lieber Bernd (ich schätze Deine 
Beiträge!):

Ja, hättest Du mal. Denn nicht jeder tut sich im Studium schwer. Ich 
habe das nebenher mit einer Backe gemacht. Neben Arbeit, Hausbau, Sport, 
Musik und anderen, gewinnabwerfenden Tätigkeiten.

> So gesehen kann ich den meisten Studienanfängern eigentlich nur abraten.
Bei denen, die richtig rackern müssen, ja - gebe ich Dir Recht. Wie 
gesagt, gibt es aber auch die, denen das Studium leicht fällt.


Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Wenn ich aber höre, dass man als erfahrener Entwickler Ü50 nicht gefragt
>> ist, dann steht das diametral zu meinen Vorstellungen.
> Die Altersgrenze liegt eher bei 35 ..

Scheint so! Mein Kunde würde mich weder einstellen wollen, noch bezahlen 
können. Als Freiberufler steckt er mir das Geld in den Hintern. Verstehe 
es, wer will. Man muss eben mit dem Markt gehen. Und das heisst, nicht 
nur inhaltlich gesehen, das richtige Knowhow haben, sondern auch formell 
gesehen, das richtige howtodo! Und der MArkt verlangt flexible Leute.

Also gege ich dem Markt, was er will!


burki schrieb:
> Was ich aber keinesfalls mehr machen möchte, ist als selbstständiger
> Consulting durch die Gegend hetzen, um dann die rare Freizeit im tristen
> Hotel oder auf der Autobahn verbringen.

Da gebe ich Dir Recht. Allerdings suche ich mir die Gegend entspechend 
aus. bin in der Nähe eine Grossstadt, die ich auskunden kann, sammle 
Erfahrungen im Ausland und kriege das fürstlich bezahlt, vor allem, wenn 
man sich ansieht, was sich wirklich dafür tue!

Eine Weile ist das optimal - man darf aber den Absprung nicht verpassen!

von voodoofrei (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Die Altersgrenze liegt eher bei 35 ..

Und der Durchschnitt  bei 44 :

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/it-fachkraefte-nerds-sind-mangelware-auf-dem-arbeitsmarkt-a-831872.html

Solltest Bilanzen fälschen - mit deinem Talent lässt sich ne Menge Kohle 
machen ;)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bastian.

> Ich glaube, hier liegt ein Denkfehler vor. Nicht die Elite ist es, die
> ab 40 gut versorgt ist, sonder die, die beizeiten dem Chef in den
> Hintern gekrochen sind oder sich sonst wie in eine gute Position
> manövriert haben.

Nun...."In den Hintern gekrochen" ist wohl ein Synonym füe "softskills".
Dafür muss man stromlinienförmig und nicht so hart und dick sein, sonst 
tut es dem Chef zu weh. ;O)

>> So gesehen kann ich den meisten Studienanfängern eigentlich nur abraten.
> Bei denen, die richtig rackern müssen, ja - gebe ich Dir Recht. Wie
> gesagt, gibt es aber auch die, denen das Studium leicht fällt.

Das ist ja der Knackpunkt. Wer kämpfen muss, hat schon verloren. Aber 
keiner sagt: "Lass es besser sein" sondern alle sagen "beiss Dich halt 
durch, danach ist alles besser". Und genau das ist es eben nicht. Es 
bleibt so schlimm. ;O)


> Scheint so! Mein Kunde würde mich weder einstellen wollen, noch bezahlen
> können. Als Freiberufler steckt er mir das Geld in den Hintern. Verstehe
> es, wer will.

Das ist einfach. Als Freiberufler machst Du einen Job, der für ihn in 
einem Übersichtlichen Zeitrahmen kalkulierbar ist.

Für eine Festeinstellung langt aber das Arbeitsaufkommen nicht. Er 
müsste Dich also befristet einstellen. Das ist aber Buchungstechnisch 
aufwändiger als einen Freiberufler zu bezahlen.

Für eine Festeinstellung ändert sich die Aufgabenstellung zu stark. Er 
müsste also ständig einen anderen Spezialisten befristet einstellen.....
Das ist aber Buchungstechnisch aufwändiger als einen Freiberufler zu 
bezahlen.

Hinzu kommt noch der ganze Eiertanz mit dem Sozial- und Arbeitsrecht, 
der bei Freiberuflern zwar auch da ist, aber deutlich weniger.

Hinzu kommt, das Unternehmer schon irgendwie psychisch anders gestrickt 
sind als "normale" Menschen. Ein Arbeitgeber misstraut aber Menschen, 
die anders denken als er, und stellt gerne jemanden ein, der so ähnlich 
ist wie er.  Als Freiberufler bist Du aber auch Unternehmer, und er geht 
davon aus, das Du so ähnlich tickst wie er. Also bevorzugt er aus dem 
Grunde auch den Freiberufler.

Darüber, das Du als Freiberufler im nächsten Job für die Konkurenz 
arbeiten könntest, ist irrelevant, weil für ein Handgeld könnte auch ein 
Angestellter sein Wissen weitergeben. Du kommst aber zusätzlich viel 
rum, und sammelst (hoffentlich) viel Erfahrung.
Ausserdem meint er, daß die direkte Beziehung Leistung <> Bezahlung bei 
einem Freiberufler besonders motivierend ist. ;O)

> Man muss eben mit dem Markt gehen. Und das heisst, nicht
> nur inhaltlich gesehen, das richtige Knowhow haben, sondern auch formell
> gesehen, das richtige howtodo! Und der MArkt verlangt flexible Leute.
>
> Also gege ich dem Markt, was er will!

Wenn ich die "softskills" für einen Unternehmer hätte, würde ich auch 
freiberuflich arbeiten wollen. Aber was nicht ist, ist halt nicht.
Rein fachlich würde ich mir das grundsätzlich schon zutrauen, auch wenn 
meine Erfahrung selten zu aktuellen Problemstellungen passt.


> Eine Weile ist das optimal - man darf aber den Absprung nicht verpassen!

Auch diese Instinkte gehören zu den Unternehmerischen
 "softskills". Ich habe eher eine Tendenz (oder Begabung?) dazu, 
sinkende Schiffe so lange wie möglich noch unter Dampf zu halten. ;O)
Der "zähe Grabenkämpfer" der das Studium durchgekämpft hat, ist halt als 
Unternehmer nicht geeignet.

Ausserdem kenne ich viele Freiberufler, denen es zumindest zur Zeit 
schlechter geht als mir. Zu Ihren "softskills" gehört aber auch, das gut 
zu verstecken. Weil Erfolglose haben auch als Freiberufler weniger 
Chancen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/it-fachkraefte-nerds-sind-mangelware-auf-dem-arbeitsmarkt-a-831872.html

Reinste Propaganda

Wenn ich im Artikel lese BITKOM , ich weiss  es ja nicht

Die Kommentare sind aber teilweise echt lesenswert !!

von Bastian (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Als Freiberufler bist Du aber auch Unternehmer, und er geht
> davon aus, das Du so ähnlich tickst wie er. Also bevorzugt er aus dem
> Grunde auch den Freiberufler.

Interessante Position! Ich denke, dass es in den meisten Fällen einfach 
Bequemlichkeit ist. Einen Festangestellten bekommt man nicht, weil ja 
keiner passt (s.o.) aber den freelancer kann man halt mal für eine Weile 
ertragen. Also lasse ich mich ertragen / aushalten und kassiere ab.

von voodoofrei (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Reinste Propaganda

Allemal besser, als dein 35-Jahre-Märchen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Bastian schrieb:
> Also lasse ich mich ertragen / aushalten und kassiere ab.

> Träum weiter ..
> Papa Hartz wartet schon ..
> Ich bin ja selber davon betroffen und mitlerweile etwas vereinsamt,
> deswegen schreib ich hier ja auch öfters ..

Wenn ich vielleicht den Moderator bitten dürfte ..

Stammt nämlich nicht von mir !

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Wenn ich vielleicht den Moderator bitten dürfte ..
>>
>> Stammt nämlich nicht von mir !

> Es ist einfach nicht zu fassen ..
> DÄMLICHE TROLLE.

> Ich werde hier nur kopiert ..
> Meine Beiträge sind nämlich in Arbeitgeberkreisen nämlich nicht gern
> gesehen!!

Hier ist der Moderator GEFORDERT !!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Olle steht wieder vorm Kik und pöbelt besoffen i-welche Leute an.

MODERATOR !

von Bello (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #2678926:
> Ich werde hier nur kopiert ..
Dann meld' dich halt an, du Pappnase

von Studi (Gast)


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Jetzt bleib mal schön ruhig. Der Moderator hat hier keinen 24/7-Dienst.

Wie wäre es einfach mal mit: Kiste ausschalten und was anderes machen?

von Studi (Gast)


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Ne, das kann nicht sein.

Schönen Abend noch =)

von Wilhelm F. (Gast)


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Anton schrieb:

> Insgesamt 7 Stellen auf der Webseite allein im Bereich Technik, eine
> davon seit >1 Jahr ausgeschrieben und als Planstelle unbesetzt - solange
> schon findet man keinen Passenden.

Ja super. Die Firma heißt nicht zufällig Grohmann Engineering? Die 
Anzahl der Stellen auf der Homepage passt ja ungefähr. Habe allerdings 6 
Monate nicht mehr drauf geschaut. Das hatten wir auch schon mal im Forum 
ausreichend besprochen, die Stellen auf den Firmen-Homepages, als 
Geheimtipp für Doofe, wo Monster anscheinend nicht gut ist...

Nee, damals wandte sich noch die Arbeitsagentur persönlich an mich, daß 
die jetzt einen wirklichen echten Mangel mit dringendster Händeringung 
hätten. Gehört habe ich von denen nach der Bewerbung nie wieder was, 
sind sich noch zu fein für eine Eingangsbestätigung.

von Michael S. (technicans)


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Master schrieb im Beitrag #2678825:
> Und Michael S. ist selbst schuld an seiner Situation.

Das wüsste ich aber. Problem ist die Region wo man lebt und
arbeiten will und die kriminelle Energie die so manche Personaler
und Chefs an den Tag legen. Wenn man das Spiel nicht mit machen
will oder kann, dann spuckt einen das bedingungsfeindliche System
halt aus.

Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #2679020:
> MODERATOR !!

Wenn du willst das die was tun musst du schon raffinierter sein
und den Beitrag melden. Bisschen beleidigen beschleunigt die Sache
meist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wenn du willst das die was tun musst du schon raffinierter sein
> und den Beitrag melden.

Kann man als Gast einen Beitrag melden? Ich weiß das gar nicht mehr so 
genau, war lange keiner mehr. Anmelden ist besser. Da wird man zwar 
schon mal mit Wlhelm Ferkel zu kopieren versucht, aber das Original 
bleibt unerreicht. ;-)

von Bastian (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #2678918:
> Bastian schrieb:
>
>> Also lasse ich mich ertragen / aushalten und kassiere ab.

> Träum weiter ..
>
> Papa Hartz wartet schon .

Sicher nicht, ich kriege ständig Projektleiterposten angeboten, wo ich 
zwar etwas weniger Geld habe, als jetzt, aber einen sicheren Job. NOc 
1-2 Jahre gutGeld machen, dann ab ins warme Nest. Ich werde bis dahin 
meine dritte Fremdsprache perfekt genug können und zum Einsatz bringen. 
Meine bisherigen Projekte sind eine gute Vorbereitung.

Der Herrgott hat mich zwar mit zwei kaputten Fussgelenken ausgestattet 
(Hochsprung 1,10, Weitsprung 3,80) aber mit zwei ganz exzellenten 
Hirnhälften. Nicht nur Techik, sondern auch Sprache hat der Bastian gut 
drauf und zwar richtig gut.

Ich denke, dass es schon gute Chancen gibt, wenn man gut ist, und sich 
von der Masse abheben kann. Dann hüoft man bequem aus dem 
Entwicklersumpf heraus und kann die anderen schinden :-)

Bastian, Dipl,.-Ing. (TH!)

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> roblem ist die Region wo man lebt und
> arbeiten will

Wenn man die Flexibilität eines Felsbrockens hat, braucht man sich nicht 
wundern, wenn man keinen Job findet.

Michael S. schrieb:
> und die kriminelle Energie die so manche Personaler
> und Chefs an den Tag legen.

Immer schön die Schuld auf andere schieben, das kennen wir ja so gut von 
dir.

Michael S. schrieb:
> Wenn man das Spiel nicht mit machen
> will oder kann, dann spuckt einen das bedingungsfeindliche System
> halt aus.

Und wieder die gleichen Unwahrheiten wie immer.

Bastian schrieb:
> Ich denke, dass es schon gute Chancen gibt, wenn man gut ist, und sich
> von der Masse abheben kann. Dann hüoft man bequem aus dem
> Entwicklersumpf heraus und kann die anderen schinden :-)

Eben. Das Märchen von dem guten Ingenieur, der nur durch Pech zum 
Hartzer wird, ist einfach unwahr. Das ist immer selbst verschuldet. Wer 
flexibel bleibt und sich Alternativen offen hält, wird so schnell nicht 
in den Dreck fallen. Hunderttausende Ingenieure mit gutbezahlten Jobs 
machen es vor.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wenn man die Flexibilität eines Felsbrockens hat, braucht man sich nicht
> wundern, wenn man keinen Job findet.
Flexibilität bedeutet ja nur Bevormundung, Abhängigkeit und Demütigung,
du Pappnase.
> Michael S. schrieb:
>> und die kriminelle Energie die so manche Personaler
>> und Chefs an den Tag legen.
>
> Immer schön die Schuld auf andere schieben, das kennen wir ja so gut von
> dir.
Die Schuldfrage ist doch amtlich und daher hab ich noch nie im Leben
eine Sperre vom Amt gehabt.
> Michael S. schrieb:
>> Wenn man das Spiel nicht mit machen
>> will oder kann, dann spuckt einen das bedingungsfeindliche System
>> halt aus.
>
> Und wieder die gleichen Unwahrheiten wie immer.
Von wegen Unwahrheit, ca. 3 Millonen Arbeitslose beweisen das Gegenteil.
Aber immer schön Ansprüche stellen, das könnt ihr.
Ich habe gestern erst wieder stundenlang Bewerbungen geschrieben und 
abgeschickt. Erfahrungsgemäß werden die wieder im Sand verlaufen, kennt
man ja. Statt Gründe des Wohlwollens zu finden, wird da nur nach Gründen
der Ablehnung gesucht. Tolle Strategie.
> Bastian schrieb:
>> Ich denke, dass es schon gute Chancen gibt, wenn man gut ist, und sich
>> von der Masse abheben kann. Dann hüoft man bequem aus dem
>> Entwicklersumpf heraus und kann die anderen schinden :-)
>
> Eben. Das Märchen von dem guten Ingenieur, der nur durch Pech zum
> Hartzer wird, ist einfach unwahr. Das ist immer selbst verschuldet. Wer
> flexibel bleibt und sich Alternativen offen hält, wird so schnell nicht
> in den Dreck fallen. Hunderttausende Ingenieure mit gutbezahlten Jobs
> machen es vor.
Lass das man nicht Wilhelm und einige andere hören bzw. lesen.
Wenn ihr Arbeitgebersäcke wenigstens Verantwortung zeigen würdet, würde
D da sicher besser aussehen, so poliert ihr doch nur euren
Heiligenschein wo es eigentlich nichts mehr zu polieren gibt,
an euren Hörnern.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Flexibilität bedeutet ja nur Bevormundung, Abhängigkeit und Demütigung,
> du Pappnase.

Schwachsinn, Flexibilität bedeutet Freiheit und Offenheit.

Michael S. schrieb:
> Die Schuldfrage ist doch amtlich und daher hab ich noch nie im Leben
> eine Sperre vom Amt gehabt.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Schuld nicht nur bei dir 
liegt. Sei froh, dass das Amt so gnädig ist, und auch selbstverschuldet 
Arbeitslose durchfüttert.

Michael S. schrieb:
> Von wegen Unwahrheit, ca. 3 Millonen Arbeitslose beweisen das Gegenteil.
> Aber immer schön Ansprüche stellen, das könnt ihr.

Das ist kein Beweis für deine fiktive "Bedingungsfeindlichkeit". Und 
Ansprüche stellst nur du!

Michael S. schrieb:
> Ich habe gestern erst wieder stundenlang Bewerbungen geschrieben und
> abgeschickt. Erfahrungsgemäß werden die wieder im Sand verlaufen, kennt
> man ja. Statt Gründe des Wohlwollens zu finden, wird da nur nach Gründen
> der Ablehnung gesucht. Tolle Strategie.

Informiere dich mal über "self-fulfilling prophecy". Das trifft bei dir 
sehr gut zu. Du suchst doch schon selbst nach Gründen für die Ablehnung, 
das muss kein Arbeitgeber für dich übernehmen.

Michael S. schrieb:
> Lass das man nicht Wilhelm und einige andere hören bzw. lesen.
> Wenn ihr Arbeitgebersäcke wenigstens Verantwortung zeigen würdet, würde
> D da sicher besser aussehen, so poliert ihr doch nur euren
> Heiligenschein wo es eigentlich nichts mehr zu polieren gibt,
> an euren Hörnern.

Oh, der böse Wilhelm macht mir jetzt schon ganz schön Angst. Und schon 
lustig, wie du immer wieder einen ganz normalen Arbeitnehmer als 
"Arbeitgebersack" bezeichnest. Und ansonsten: Übernehme doch einfach 
selbst Verantwortung und werde selbst Arbeitgeber, wenn es doch so 
leicht ist!

von hansgruber (Gast)


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Bei uns hieß es mal, "Alte" bzw. "Ältere" einzustellen wäre nicht so 
vorteilhaft. Zwar würden sie bereits über eine Menge an Erfahrung 
verfügen, seien aber teurer als jemand direkt von der Uni. Wichtigster 
Punkt war aber, dass ältere Mitarbeiter nicht mehr so leicht form- und 
lenkbar seien und auch mal "Nein" sagen würden. Das wollte man nicht.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wichtigster
> Punkt war aber, dass ältere Mitarbeiter nicht mehr so leicht form- und
> lenkbar seien und auch mal "Nein" sagen würden. Das wollte man nicht.

Nicht ganz unwichtiger Aspekt ..

von Mine Fields (Gast)


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hansgruber schrieb:
> Zwar würden sie bereits über eine Menge an Erfahrung
> verfügen, seien aber teurer als jemand direkt von der Uni. Wichtigster
> Punkt war aber, dass ältere Mitarbeiter nicht mehr so leicht form- und
> lenkbar seien und auch mal "Nein" sagen würden. Das wollte man nicht.

Viele bringen eben nicht viel mehr brauchbare Erfahrung mit, zumindest 
nicht so viel mehr, als ein so viel höheres Gehalt rechtfertigen würde.

Außerdem haben viele einfach Probleme, mit einem jüngeren Chef 
umzugehen. Das hat wenig mit mal "Nein" sagen zu tun, sondern eher mit 
Überheblichkeit und Überschätzung ihrer eigenen Erfahrung.

Es gibt natürlich viele ältere, die diese Probleme nicht haben, ihr Geld 
wert sind und auch sehr umgänglich sind. Die haben aber auch keine 
Probleme, einen adäquaten Job zu finden.

von Pirat (Gast)


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Mine Fields (minefields) schrieb:

> Das Märchen von dem guten Ingenieur, der nur durch Pech zum
> Hartzer wird, ist einfach unwahr. Das ist immer selbst verschuldet. Wer
> flexibel bleibt und sich Alternativen offen hält, wird so schnell nicht
> in den Dreck fallen. Hunderttausende Ingenieure mit gutbezahlten Jobs
> machen es vor.

Die Schuldfrage hier pauschal als Vorwurf in den Raum zu stellen bringt 
Niemanden weiter (außer dass es deine Häme befriedigen mag). Menschen 
machen nun mal Fehler. Willst du die jedem der mehr als 3 Millionen 
(gezählten) Arbeitslosen ans Revers heften? Machen Unternehmer etwa 
keine Fehler? Manche heutigen Aufsteiger mit bekanntem Gesicht haben 
sich einst als Unternehmer ausprobiert und gleich mal "öffentliches Geld 
in Millionenhöhe verschleudert". Hier darfst du mal kurz lesen

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/christian-lindner-avatar-11741206.html

Ich will das Beispiel nicht näher behandeln, sonst wird hier wieder 
übereifrig gelöscht. Die Industriegesellschaft macht es gewissen Naturen 
mit Profilierungssucht zum Teil unglaublich leicht Unsummen von Geldern 
mal eben so in den Sand zu setzen und mit einer Insolvenz dann auch noch 
völlig unbeschadet sich aus der Verantwortung zu stehlen. Wieviel Geld 
wurde noch mal verbrannt als der sog. "Neue Markt" boomte? 
Arbeitssuchende die EHRLICHE Arbeit suchen (das ist quasi das Gegenteil 
von dem was oben im FAZ Beitrag zu lesen war, wo sprachgewandte 
Emporkömmlinge (Milchbubis) mit ein paar fixen Ideen und flottem 
Spruchwerk schnell mal den Markt abzocken wollen) haben es am 
Arbeitsmarkt dann schwer, wenn die willkürlichen Voraussetzungen die 
sich Personaler in ihrer eindimensionalen Denke zurechtzimmern nicht mit 
dem einzelnen Bewerber in Erfüllung gehen können. Dann müssen sich BEIDE 
ändern! Der Personaler muss von seinem hohen Ross herabsteigen und seine 
Maximalforderungen auf ein Niveau reduzieren, dass Bewerber (die es 
zuhauf am Arbeitsmarkt gibt) diese auch erfüllen können. Und der 
Bewerber muss seinen Teil dazu beitragen, die erforderlichen Kenntnisse 
sich anzueignen. Letzteres bedingt aber, dass der Bewerber überhaupt in 
die engere Wahl kommt und nicht bereits vorher aussortiert wird. Die 
Schuldfrage dazu (wenn man sie schon stellt) liegt glas klar bei denen, 
die anderen noch nicht mal eine Chance bieten. Aber wie gesagt, mit 
Schuldzuweisungen kommt man NIE zu Lösungen. Chancen werden gebraucht. 
Echte ehrliche Chancen!

von Mine Fields (Gast)


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Pirat schrieb:
> Die Schuldfrage hier pauschal als Vorwurf in den Raum zu stellen bringt
> Niemanden weiter (außer dass es deine Häme befriedigen mag). Menschen
> machen nun mal Fehler. Willst du die jedem der mehr als 3 Millionen
> (gezählten) Arbeitslosen ans Revers heften?

Niemand hat davon geredet, dass jeder einzelne Arbeitslose selbst schuld 
an seiner Lage ist.

Ich habe lediglich Bezug auf die Behauptung genommen, dass jeder 
Ingenieur ganz schnell arbeitslos werden könnte und keinen Einfluss auf 
sein Schicksal hätte.

Pirat schrieb:
> Wieviel Geld
> wurde noch mal verbrannt als der sog. "Neue Markt" boomte?

Kein einziger Cent wird irgendwo "verbrannt". Es wird lediglich 
umverteilt.

von Pirat (Gast)


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Mine Fields (minefields) schrieb:

> Kein einziger Cent wird irgendwo "verbrannt". Es wird lediglich
> umverteilt.

Dann nenn es halt umverteilt wenn dir das besser gefällt. Herr Lindner 
aus dem Beispiel oben hat dann eben auch mal eben öffentliches Geld im 
Millionenhöhe "umverteilt".

> Niemand hat davon geredet, dass jeder einzelne Arbeitslose selbst schuld
> an seiner Lage ist.

Natürlich hast du das behauptet in deinem Satz

" Das ist immer selbst verschuldet. "

von Mine Fields (Gast)


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Pirat schrieb:
> Natürlich hast du das behauptet in deinem Satz
>
> " Das ist immer selbst verschuldet. "

In diesem Zusammenhang habe ich von Ingenieuren, die in Hartz IV fallen 
geredet, nicht von allen Arbeitslosen in Deutschland. Ein guter 
Ingenieur hat aufgrund seiner hohen Qualifikation mehr Möglichkeiten, 
sich vor Langzeitarbeitslosigkeit zu schützen.

von Avonberater (Gast)


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Mal eine Frage an die Dauerarbeitslosen hier im Forum:

Auf welcher Art Stellen habt ihr euch bei den letzen 20 Bewerbungen 
beworben? Waren das ausschliesslich Ing.stellen wo ihr dank eures 
Abschlusses passt oder auch auf völlig fachfremde Stellen wo ihr euch 
aber vorstellen könnt das auch zu machen, weil ihr vielleicht früher in 
einem ähnlichen Bereich gearbeitet habt oder sonst irgendwie auf so eine 
Stelle passt?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man absolut gar_nichts findet, 
ausser man wohnt vielleicht mitten in einer wirtschaftlichen Ödniszone 
wo es im Umkreis von 100km keine grössere Stadt gibt. Wenn dort die Jobs 
allgemein rar sind, packe ich meine Koffer und wandere dorthin wo es 
Jobs gibt.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Außerdem haben viele einfach Probleme, mit einem jüngeren Chef
> umzugehen. Das hat wenig mit mal "Nein" sagen zu tun, sondern eher mit
> Überheblichkeit und Überschätzung ihrer eigenen Erfahrung.

Bei meiner Ex-Firma war es umgekehrt: Der junge Chef (30) war 
überheblich und hat seine Erfahrung und Fähigkeiten überschätzt. Hat die 
Abteilung damit an die Wand gefahren, aber ich hab das frühzeitig kommen 
sehen und rechtzeitig die Fliege gemacht. Aber warum sich mein älterer 
Kollege (50) es sich so lange hat bieten lassen, von diesem Jungspund 
wie ein Idiot behandelt zu werden, habe ich nie verstanden. Wenn mich 
der arrogante Jungspund genau so behandelt hätte, wär ich schon viel 
früher weg gewesen.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Pirat schrieb:
> sprachgewandte Emporkömmlinge (Milchbubis) mit ein paar fixen Ideen und
> flottem Spruchwerk schnell mal den Markt abzocken wollen

Spricht du hier von meinem Ex-Chef? Aber wenn der Geschäftsführer so 
jemanden zum Abteilungsleiter macht, muss er sich an die eigene Nase 
fassen, wenn seine Firma dann pleite geht.

von Mine Fields (Gast)


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Top-Gehaltssteigerer schrieb:
> Bei meiner Ex-Firma war es umgekehrt: Der junge Chef (30) war
> überheblich und hat seine Erfahrung und Fähigkeiten überschätzt. Hat die
> Abteilung damit an die Wand gefahren

Wieder so ein Märchen: Der junge Chef, der ganz allein aktiv und ohne 
äußere Einflüsse eine Abteilung/Firma gegen die Wand fährt. Da spielen 
meistens eine ganze Reihe Faktoren eine Rolle und der Chef ist am Ende 
nur ein ganz kleines Rädchen.

Bist du auf die Idee gekommen, dass dein älterer Kollege vielleicht die 
Beweggründe des Chefs nachvollziehen konnte und deshalb sein Handeln 
verstanden hat und es einfach nicht persönlich genommen hat? Und sich in 
Ruhe und wohlüberlegt seine Alternativen zurecht gerückt hat und nicht 
einfach panisch vor den Schwierigkeiten davon gelaufen ist?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ein guter
> Ingenieur hat aufgrund seiner hohen Qualifikation mehr Möglichkeiten,
> sich vor Langzeitarbeitslosigkeit zu schützen.

Taxifahrer werden , ne nette Pommesbude aufmachen , aber zB. 
Friseurmeister , dafür wären die Hürden schon zu hoch ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Oder vll ins Erotikgeschäft ..
Da bin ich nämlich ..

von paul (Gast)


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> Ein guter
> Ingenieur hat aufgrund seiner hohen Qualifikation mehr Möglichkeiten,
> sich vor Langzeitarbeitslosigkeit zu schützen.

Ja als Hilfsarbeiter. Aber da muss er seine Qualifikation meist 
verschweigen, sonst wird er wegen Überqualifikation abgelehnt.

Um eine elektrische Leitung zu legen, reicht seine Qualifikation schon 
nicht mehr aus. Der Sprung in die Selbstständigkeit ist für einen 
Ingenieur wesentlich schwieriger als für einen Facharbeiter.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Ich bin erfolgreich im internationalen BWL-Bereich tätig.

Keine Sorge, mir geht es gut. Ich hänge hier nur ab, weil ich mit euch 
Mitleid habe.

von paul (Gast)


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> Taxifahrer werden , ne nette Pommesbude aufmachen , aber zB.
> Friseurmeister , dafür wären die Hürden schon zu hoch ..

So eine Pommesbude bringt schon was ein. Da kann so mancher Ing nur von 
träumen. Aber die Arbeitsbedingungen sind doch unakzeptabel.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Ich werde wohl eine mobile Würstchenstation kaufen und dann in der 
Innenstadt meine Dienste anbieten.

von lohnsklave (Gast)


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> Ich werde wohl eine mobile Würstchenstation kaufen und dann in der
> Innenstadt meine Dienste anbieten.

Wozu? Wenige Beiträge vorher ging es dir als BWL-Schnösel in der 
Erotikbranche doch blendend!
Junge, dein Getrolle ist unglaubwürdig.
Viele Ingenieure (vor allem Absolventen) kämpfen darum, nicht in 
Hartz-IV zu versacken - und du machst hier saublöde Sprüche.

von voodoofrei (Gast)


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paul schrieb im Beitrag #2679338:
> Das schlimmste an dieser Situation ist, dass das immerwieder
> irgendwelche Spaßvögel geschmacklos ins Lächerliche ziehen.

Das Problem ist hier das Original von der Fälschung zu unterscheiden.

von voodoofrei (Gast)


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Avonberater schrieb:
> Mal eine Frage an die Dauerarbeitslosen hier im Forum:
>
> Auf welcher Art Stellen habt ihr euch bei den letzen 20 Bewerbungen
> beworben? Waren das ausschliesslich Ing.stellen wo ihr dank eures
> Abschlusses passt oder auch auf völlig fachfremde Stellen wo ihr euch
> aber vorstellen könnt das auch zu machen, weil ihr vielleicht früher in
> einem ähnlichen Bereich gearbeitet habt oder sonst irgendwie auf so eine
> Stelle passt?

Wenn sie sich auf einen Job beworben hätten, der ihren Fähigkeiten 
entspricht, dann hätten sie längst wieder was - leider bewerben sie sich 
nur auf Jobs die ihren Ansprüchen entsprechen.

von Michael S. (technicans)


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Avonberater schrieb:
> Auf welcher Art Stellen habt ihr euch bei den letzen 20 Bewerbungen
> beworben? Waren das ausschliesslich Ing.stellen wo ihr dank eures
> Abschlusses passt oder auch auf völlig fachfremde Stellen wo ihr euch
> aber vorstellen könnt das auch zu machen, weil ihr vielleicht früher in
> einem ähnlichen Bereich gearbeitet habt oder sonst irgendwie auf so eine
> Stelle passt?

Elektronikhelfer, Bestücker, Elektroniker, Elektrotechniker, Entwickler, 
Tester, tech. Zeichner und noch einiges mehr, also alles was auch nur 
ENTFERNT mit meinem Beruf zu tun hat.
Feedback? Das existiert wohl nur noch Geschichtlich. Allerdings muss
man sagen, das die meisten Dienstleister sind, die ihre Spielchen 
spielen.
Direkt einstellende Firmen sagen entweder in weniger als einer Woche
ab oder melden sich gar nicht. Die suchen dann wohl Arschkriecher.
Manche Stellen finde ich da auch immer wieder und muss erst mal sehen
ob ich da nicht schon eine Bewerbung laufen hab.
Von der Vorauswahl war das nämlich bei über der Hälfte der Fall.
Wäre ja sonst dumm und peinlich mehrere Bewerbungen auf die gleiche
Stelle zu schreiben. So kann man aber ein Volk gefügig machen.
Mangel schaffen wo kein Mangel ist.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Du stehst halt zurecht auf der schwarzen Liste. Glaubst du, man tauscht 
sich als AG nicht untereinander aus?

Geschwollene Wichtigtuer wie Dich sortiert man sofort aus.

Kannst versuchen weit wegzuziehen, aber mit deiner Attitüde wirst du da 
auch schnell auf den schwarzen Listen landen .. hehe =)

Lass die Bewerbungen einfach sein, die sind für dich doch nur ein 
Vorwand, mein Guter .. ;)

Das mit dir und der Arbeit .. do das wird nix mehr in diesem Leben .. =)

von Michael S. (technicans)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Lass die Bewerbungen einfach sein, die sind für dich doch nur ein
> Vorwand, mein Guter .. ;)

Zumindest eine legale zusätzliche Einnahmequelle.

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Glaubst du, man tauscht
> sich als AG nicht untereinander aus?

Ne, glaube ich nicht, das war auch das erste wovon ich überzeugt
war. Ein paar Monate hab ich mal probeweise die Firmen im meinem
Lebenslauf anonymisiert und das schlug sich gleich im Feedback
nieder. Man muss Beschäftigungen im LL transparent nachweisen.
Ansonsten kann man jedes Bemühen knicken. Die Erkenntnis hatte
ich schon.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Hast du eigentlich keinen Traschklub, wo deine Geschichten gehört werden 
koennen?

Du hast ja wie Willy auch ein starkes Bedürfnis deine Leidensgeschichten 
mitzuteilen.

Vllt mal nen Blog? Oder YOutube Videos?

von Michael S. (technicans)


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Ne, ich fühle mich hier gut aufgehoben und mit den paar Großmäulern
hier komme ich schon klar.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Hast du eigentlich keinen Traschklub, wo deine Geschichten gehört werden
> koennen?

> Du hast ja wie Willy auch ein starkes Bedürfnis deine Leidensgeschichten
> mitzuteilen.

> Vllt mal nen Blog? Oder YOutube Videos?

Würde den Admin doch um einige Eingriffe bitten ..

( die Zitate stammen nämlich nicht von mir )

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Herr Admin bitte ins Forum, Herr Admin bittöööö .. Storno!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Jeder darf diesen Nick verwenden, da brauchst DU nicht um den Admin 
bitten. =)

von Michael S. (technicans)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> ( die Zitate stammen nämlich nicht von mir )

Wer sich Belehrungsresistent nicht anmeldet muss sich nicht wundern.

von Avonberater (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Manche Stellen finde ich da auch immer wieder und muss erst mal sehen
> ob ich da nicht schon eine Bewerbung laufen hab.
> Von der Vorauswahl war das nämlich bei über der Hälfte der Fall.
> Wäre ja sonst dumm und peinlich mehrere Bewerbungen auf die gleiche
> Stelle zu schreiben. So kann man aber ein Volk gefügig machen.
> Mangel schaffen wo kein Mangel ist.
Ich würde an deiner Stelle mal die reinen E-Technik-Stellen vergessen 
und Verwandtes in Betracht zu ziehen wie Softwareentwicklung. Schau dich 
mal um, wo du dich da evt. sehen könntest und bewirb dich auf 
entsprechende Stellen, nebenher beschäftigst du dich mit der Materie, 
Zeit genug hast du ja, damit du beim Vorstellungsgespräch überzeugen 
kannst. So habe ich ein Bein nach endloser Suche in die Türe bekommen.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wieder so ein Märchen: Der junge Chef, der ganz allein aktiv und ohne
> äußere Einflüsse eine Abteilung/Firma gegen die Wand fährt. Da spielen
> meistens eine ganze Reihe Faktoren eine Rolle und der Chef ist am Ende
> nur ein ganz kleines Rädchen.
>
> Bist du auf die Idee gekommen, dass dein älterer Kollege vielleicht die
> Beweggründe des Chefs nachvollziehen konnte und deshalb sein Handeln
> verstanden hat und es einfach nicht persönlich genommen hat? Und sich in
> Ruhe und wohlüberlegt seine Alternativen zurecht gerückt hat und nicht
> einfach panisch vor den Schwierigkeiten davon gelaufen ist?

Du naiver Dummkopf und Besserwisser. Dich würde ich auch nicht als 
Vorgestzten haben wollen.

Mein älterer Kollege dachte genau dasselbe über unseren Abteilungsleiter 
und dass er der Hauptverantwortliche war, dass die Abteilung an die Wand 
gefahren ist. Nur verstand er sich persönlich mit ihm und dem 
Geschäftsführer sehr gut, deswegen hat er sich das alles bieten lassen. 
Und weil er mit 50+ nicht mehr dran geglaubt hat, noch eine neue Stelle 
zu finden.

Nur wenn es ums Fachliche ging, wurde er vom Abteilungsleiter wie ein 
Idiot behandelt, was meinen älteren Kollegen auch psychisch oft belastet 
hat. Ein anderer, jüngerer Kollege ist einmal nervlich zusammengebrochen 
und musste vom Arzt krankgeschrieben werden, weil er den Druck des 
Abteilungsleiters nicht mehr ausgehalten hat. Warum die Leute nicht 
reihenweise gekündigt haben lag daran, dass unser Abteilungsleiter auch 
seine gute Seiten hatte. Das ändert aber nichts daran, dass er keinen 
Bezug zur Realität hatte, nicht teamfähig und als Abteilungsleiter die 
totale Fehlbesetzung war. Hat auch der Geschäftsführer irgendwann 
bemerkt, aber da der Abteilungsleiter selbst Geld in die Firma 
investiert hatte, konnte er ihn schlecht einfach so absetzen.

von It#s me (Gast)


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Anton schrieb:


> Oder aber sie passen aus einem anderen sehr spezifischen Grund nicht:
>
> Gegen Ende des Gesprächs kam mir nämlich so langsem die Galle hoch, als
> es hiess, dass "Unter den wenigen guten Bewerbern so viele Alte sind,
> die zwar vom Gehalt akzeptabel gewesen wären, die sich aber aufgrund des
> Alters vermutlich nicht ins Team hätten integrieren können", wie es vom
> Abteilugnsleiter hiess. Sie wurden folgerichtig erst garnicht
> eingeladen, oder noch besser, man hat sie "sich mal angeschaut" obwohl
> man vorher schon der Ansicht war, dass es vermutlich nicht passend kann.
>
> Was soll man da sagen?


Danke für deinen Beitrag, hört sich autentisch an. Wegen soner 
Einstellung musste ich auswandern. Und mit ein bischen Glück komme ich 
nie wieder in die Verlegenheit mich in De bewerben zu müssen. Das währe 
für mich sozusagen worst case.

von heinz (Gast)


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Und wo ist für dich das gelobte Land?

von susu (Gast)


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It#s me schrieb:
> Danke für deinen Beitrag, hört sich autentisch an.

Hört sich nach nem typischen Troll Beitrag an.

von It#s me (Gast)


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susu schrieb:
>> Danke für deinen Beitrag, hört sich autentisch an.
>
> Hört sich nach nem typischen Troll Beitrag an.

Ja genau und die Trolle über die da berichtet wird
habe ich auch schon selber zu spüren bekommen
Ausch

von susu (Gast)


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It#s me schrieb:
> Ja genau und die Trolle über die da berichtet wird
> habe ich auch schon selber zu spüren bekommen
> Ausch

Ja ja :-) Laber, laber...uns gehts so schlecht...buhhhhhhhh
Scheiß Deutschland buuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhhhhhhhhhhh...

von It#s me (Gast)


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heinz schrieb:
> Und wo ist für dich das gelobte Land?

Das gelobte Land gibt es wohl nirgens und im Ausland merkt man auch dass 
in De nicht alles schlecht ist. Möchte nicht einmal sagen dass das hier 
meine Zufluchtsstätte vor Trollen ist, die gibt es hier auch nicht nur 
in den Volksmärchen. Aber irgendwann kommt ein Bruch.

von It#s me (Gast)


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susu schrieb:
> Ja ja :-) Laber, laber...uns gehts so schlecht...buhhhhhhhh
> Scheiß Deutschland buuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhhhhhhhhhhh...

In Deutschland geht es immer noch vielen (nicht allen) viel zu gut, da 
hab ich überhaupt keinen Zweifel dran.

von Bastelingenieur (Gast)


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heinz schrieb:
> Und wo ist für dich das gelobte Land?

Hi Leute,

ich bin Österreicher und in die Schweiz ausgewandert. Ich muss sagen, 
von Deutschland hört man nichts gutes, doch wär mir das Leben in der 
Schweiz doch zu spießig.. Sicher zahlen sie nicht schlecht hier, aber 
auch nicht so gut.. die Lebenskosten mach das leider wieder wett.. Wenn 
dann viell. ne große IT Firma in Zürich.. aber selbst dann..

und in Österreich wird für Ings. sowieso viel zuwenig gezahlt. Aber was 
ist das gelobte Land wirklich? Ich denk uns gehts nicht schlecht, 
überlegt mal.. soziales Netz, gute Absicherungen.. aber dafür halt auch 
hoher Leistungsdruck.. um mit Nationen wie China noch standhalten zu 
können.. unser Plus ist unsere Ausbildung, unser know-how und unsere 
Qualität..

ich als Österreicher (hab auch Onkel in Deutschland) würd mich in Bayern 
am wohlsten fühlen.. aber.. ich find D. nicht schlecht, da gehts oft 
vielen in Ö. noch schlechter denk ich.. Bildung wird hier nicht belohnt, 
hat man aber mal einen Titel (wie es so schön in Ö heißt), aber der 
akadem. Grad gemeint ist, wird man plötzlich beim Zahnarzt mit "Würde 
der Herr Dipl . Ing. XXX" bitte kommen - aufgerufen.. auch ein schönes 
Erlebnis..

Egal hab auch geglaubt in der Schweiz kann man die große Kohle noch 
machen - wohl heute hier auch nicht mehr - deswg werd ich bald wieder 
zurückgehen nach Ö - hab ein gutes Angebot für eine Promotion bekommen.. 
mal sehen.. hoffe das hilft, irgendwann mal Chef zu werden und nicht 
dauernd der kleine Entwickler , auf denen sie alle rumhacken.. denn ... 
vergesst nicht.. Projektleiter irren sich nie und machen keine Fehler.. 
das machen nur die Entwickler!

von Bastelingenieur (Gast)


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also.. INGs in Deutschland usw.. alles Jammern auf hohem Niveau, 
zugegeben!

von Tutor (Gast)


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Du solltest das Forum hier nicht als Referenz für die 
Ingenieure/Informatiker/Mintler in Deutschland nehmen, höchstens als die 
Referenz für den Bodensatz und das ist gar nicht mal böse gemeint.

von Dipl.-Ing.(FH) (Gast)


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Bastelingenieur schrieb:
> also.. INGs in Deutschland usw.. alles Jammern auf hohem Niveau,
> zugegeben!
In Deutschland heisst es aber auch "Zahlen auf hohem Niveau".

Die Preise für Wohnungen und Lebensmittel sind in D im Schnitt 10%-30% 
höher, als in Österreich und auch Benzin, Autos und andere Luxusgüter 
sind in Ö billiger zu haben. Ein guter Indikator für das , was das Volk 
auszugeben bereit ist, sind die Prostituierten: Die kosten in Österreich 
kaum weniger, als in Deutschland, dadurch zeigt sich, dass der Ö Netto 
nicht viel schlechter steht.

In Österreich ist das Gesundheitssystem auch noch nicht so krankm wie 
das in D.

von Paloma (Gast)


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Bastelingenieur schrieb:
> doch wär mir das Leben in der
> Schweiz doch zu spießig..

Wieso ist das Leben in der Schweiz spießig? Auf dem Land kann ich es 
verstehen, wie ist es aber z.B. in Zürich? Mit den Schweizern habe ich 
bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

von Paloma (Gast)


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prof schrieb:
> Es ist unglaublich was in Deutschland mit altem Personal abgeht. Früher
> war er mal bei den Grossen: Bosch, Siemens, Telekom, jetzt verkauft er
> Stinkekäse mit Franzosenkappe und Tricolorschürze - LOL. Mich hats fast
> zerrissen als ich das gesehen habe. Immerhin hat er jetzt ein Einkommen
> bis zur Rente.

Quatsch, wenn der Mann wirklich für TOP-Unternehmen wie Bosch und 
Siemens gearbeitet hat, dann braucht er weder schimmligen Käse noch 
ranzige Butter zu vertickern. Das KNOW-HOW und die ERFAHRUNG, die er in 
der Industrie gesammelt hat, sind unglaublich wertvoll. Er macht das 
freiwillig und auch nur, weil auf seinem Konto kein Platz mehr da ist 
für noch mehr Kohle, die er in der Industrie verdienen würde. Ein 
einziger Anruf bei einem internationalen Headhunter in London oder New 
York und der Mann säße noch am gleichen Tag im Flieger nach Hongkong um 
dort Geschäfte in Milliardenhöhe abzuwickeln. Die Schürze, die Kappe und 
der falsche Akzent benutzt er nur als Tarnung, die Kunden, die zu Ihm 
auf dem Markt kommen, sind in Wirklichkeit hohe Industrievertreter, die 
sich von Ihm Rat erhoffen.

von Inschenör (Gast)


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Paloma schrieb:
> Zürich? Mit den Schweizern
In Zrüich gibt es keine Schweizer. Dort gibt es nur Zuricher!

von Ländle (Gast)


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Warum sollte ich mich mit älteren Ingenieuren belasten? Höhere 
Krankheitskosten und viel zu kritisch. Absolventen haben zu viele 
Flausen im Kopf und zu hohe Gehaltforderung, die keinesfalls berechtigt 
sind. da greift man doch besser zu Fachkräften aus syrien, die wollen 
gerne in Deutschland arbeiten, sind formbar und der Kosten/Nutzenfaktor 
ist ausreichend.

von nicht schweizer (Gast)


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Inschenör schrieb:
> Paloma schrieb:
>> Zürich? Mit den Schweizern
> In Zrüich gibt es keine Schweizer. Dort gibt es nur Zuricher!

Sind das die Bünzlis oder wie man die nennt?

von Gro. Sta. (Gast)


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Ländle schrieb:
> Warum sollte ich mich mit älteren Ingenieuren belasten? Höhere
> Krankheitskosten und viel zu kritisch. Absolventen haben zu viele
> Flausen im Kopf und zu hohe Gehaltforderung, die keinesfalls berechtigt
> sind.

Wir stellen vorzugsweise Fachkräfte knapp über 40 ein, damit meine ich 
Mitarbeiter auf Sachbearbeiter- oder Projektleiterebene.

Warum?

Die Leistungsfähigkeit ist noch vorhanden, die Leute sind fertig 
eingearbeitet, sie steigen nicht mehr so einfach auf und stehen deshalb 
lange für produktive Tätigkeiten zur Verfügung. Nach 4, 5 Jahre in 
unserem Unternehmen wechseln sie nicht mehr extern die Stelle - dafür 
sind sie schon zu alt. Ab etwa 50 ist es für sie schwer, überhaupt eine 
andere Arbeit zu finden, damit - salopp ausgedrückt - machen sie nicht 
so viel Ärger aus Angst vor Arbeitsplatzverlust. Auch Ihr Gehalt steigt 
nicht wesentlich, wir stellen sie mit einem für unsere Region guten 
Gehalt ein und binden sie so lange an das Unternehmen, bis der 
Alter-Effekt die Bindung übernimmt.

Damit erreichen wir eine Win-Win Situation: die Kollegen haben einen 
sicheren Arbeitsplatz und wir halten das Know-How langfristig im 
Unternehmen.

von aslkajgöa (Gast)


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Gro. Sta. schrieb:
> Damit erreichen wir eine Win-Win Situation: die Kollegen haben einen
> sicheren Arbeitsplatz

Wer's glaubt. Sobald eure Kackfirma dann 0,05% Verlust macht fliegen die 
ersten.
Es exisitieren in der freien Wirtschaft keine sicheren Arbeitsplätze.

von Stolzer REP-Wähler (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Meinung schrieb:
>> Ja super. Warum dann Rente mit 67?
>
> Na warum wohl!
> Damit die Griechen mit 55 in Rente gehen können!

Selbst schuld. Ihr wollt es doch so.

von Michael S. (technicans)


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Stolzer REP-Wähler schrieb:
>> Damit die Griechen mit 55 in Rente gehen können!

Wenn die Griechen zum Dank wenigstens mit Geschenken kämen,
aber das haben die sich seid Troja wohl abgewöhnt.

von H4 (Gast)


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Endlich WE, was?

Achne, du hast ja jeden Tag WE .. ;)

von Gro. Sta. (Gast)


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aslkajgöa schrieb:
> Wer's glaubt. Sobald eure Kackfirma dann 0,05% Verlust macht fliegen die
> ersten.
> Es exisitieren in der freien Wirtschaft keine sicheren Arbeitsplätze.

Das verstehst Du falsch.

Wir sind ein inhabergeführter Mittelständler, unser Firmeninhaber ist 
ausdrücklich an einer langfristigen Gewinnmaximierung interessiert, 
kurzfristige Börsenturbolenzen interessieren uns nicht.

2009 hatten wir eine sehr schwierigen Phase, die haben wir aber 
gemeinsam mit unseren Mitarbeitern gemeistert. Zunächst mit dem Mittel 
der Kurzarbeit, danach waren leider härtere Einschnitte notwendig, wir 
haben uns aber Gendanken gemacht, wie wir das möglichst behutsam 
kommunizieren. Seitdem haben wir sogar eine sehr gute Kollegin, die sich 
um die interne Firmenkommunikation kümmert und damit das Wir-Gefühl in 
der Mannschaft stärkt.

Wir haben darüberhinaus den Firmenstandort sehr bewusst in einer 
ländlichen Gegend platziert. In der Gegend gibt es wenig Industrie, 
deshalb werden wir bei Investitionen von staatlicher Seite gerne 
unterstützt - wir sind der größte Arbetigeber weit und breit. In einer 
ländlichen Gegend sind auch die Immobilienpreise nicht so hoch - unsere 
Mitarbeiter kaufen oder bauen gerne ein Haus und geben es nicht so 
schnell auf, und bleiben damit länger bei uns.

Es greif nun mal alles ineinander :-)

von voodoofrei (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Stolzer REP-Wähler schrieb:
>>> Damit die Griechen mit 55 in Rente gehen können!
>
> Wenn die Griechen zum Dank wenigstens mit Geschenken kämen,
> aber das haben die sich seid Troja wohl abgewöhnt.

Wie gedenkst du dich eigentlich zu bedanken?

von Tom (Gast)


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Gro. Sta. schrieb:
> Seitdem haben wir sogar eine sehr gute Kollegin, die sich
> um die interne Firmenkommunikation kümmert und damit das Wir-Gefühl in
> der Mannschaft stärkt.

Ein Tussi, die dafür bezahlt wird, die Situation schön zu reden. Nichts 
ist schlimmer, als sich das anhöhren zu müssen!


> Wir haben darüberhinaus den Firmenstandort sehr bewusst in einer
> ländlichen Gegend platziert. In der Gegend gibt es wenig Industrie,
> deshalb werden wir bei Investitionen von staatlicher Seite gerne
> unterstützt - wir sind der größte Arbetigeber weit und breit. In einer
> ländlichen Gegend sind auch die Immobilienpreise nicht so hoch - unsere
> Mitarbeiter kaufen oder bauen gerne ein Haus und geben es nicht so
> schnell auf, und bleiben damit länger bei uns.

Auf Deutsch: Ihr taktiert geschickt, um nicht viel zahlen zu müssen, 
damit die Mitarbeiter bleiben.

Soso!

von Michael S. (technicans)


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voodoofrei schrieb:
> Wie gedenkst du dich eigentlich zu bedanken?

Ευχαριστούμε για την θύμα εκφοβισμού είναι

von Mine Fields (Gast)


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Tom schrieb:
> Auf Deutsch: Ihr taktiert geschickt, um nicht viel zahlen zu müssen,
> damit die Mitarbeiter bleiben.

Das funktioniert aber nur, wenn die Gegenleistung stimmt, sonst würden 
die Leute auch nicht mitspielen.

Das Risiko, sich als einziger Arbeitgeber für Hochqualifizierte in die 
Provinz zu setzen, ist schon enorm. Man muss absolut sichere Jobs 
bieten, kein vernünftiger Ingenieur wird sich sonst dort dauerhaft 
niederlassen.

Und selbst wenn man das tatsächlich bietet gibt es genügend Leute, die 
es nicht glauben oder sich aus anderen Gründen für die typischen 
Ballungsgebiete entscheiden, in denen ma alle 2km eine Firma mit 
massenweise Jobs für Ingenieure findet.

von Mine Fields (Gast)


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Top-Gehaltssteigerer schrieb im Beitrag #2692620:
> Die Kollegen mit Mine Fields
> Einstellung, die in Kadavergehorsam den Versprechungen unseres
> Abteilungsleiters geglaubt haben und ihn für einen Übermenschen hielten
> (inkl. dem Geschäftsführer)

Schwachsinn, diese Einstellung habe ich nicht. Ich bin der Erste, der 
sich nach Alternativen umschaut, wenn ich merke, dass es bergab geht. 
Ich glaube nur nicht, dass es die alleinige Schuld eines 
Abteilungsleiters sein kann, wenn die Firma bergab geht. Und es ist 
sicher auch nicht so, dass er sich der Lage nicht bewusst war. Aber er 
muss nach außen hin eben einen gewissen Optimismus verbreiten, sonst 
hätten sie die Firma schon viel früher dichtmachen müssen. Insofern hat 
er den Laden vielleicht noch eine ganze Weile aufrecht erhalten. Was 
wahrscheinlich auch dir selbst geholfen hat, weil du sonst gar nicht die 
Zeit gehabt hättest, dir etwas anderes zu suchen.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Schwachsinn, diese Einstellung habe ich nicht.

Von wegen, realistisch betrachtet bist du sogar ein
Arbeitgebergötzenanbeter der nur Selbstbeweihräucherung
betreibt und vollkommen uneinsichtig und Kritikresistent
ist.

Mine Fields schrieb:
> Ich bin der Erste, der
> sich nach Alternativen umschaut, wenn ich merke,
> dass es bergab geht.
Ne, dir mute ich zu das du noch auf der Brücke verweilst
wenn der Kahn längst auf Grund gesunken ist, so nach dem
Motto, die Hoffnung stirbt zu Letzt.

Mine Fields schrieb:
> Ich glaube nur nicht, dass es die alleinige Schuld eines
> Abteilungsleiters sein kann, wenn die Firma bergab geht.
> Und es ist sicher auch nicht so, dass er sich der Lage nicht
> bewusst war.
Das kann zutreffen, aber nur selten hat ein Abteilungsleiter
Einblick in die Betriebsfinanzen um sich da ein Urteil bilden
zu können. Chefs wollen nämlich auch nicht das ihre Führungskräfte
vorzeitig das sinkende Schiff verlassen, sondern auf der Brücke
bleiben, ergo wird die Lage des Unternehmens auf Führungsebene
geheim gehalten. Höchstens durch die Gerüchteküche könnte er
Kenntnis haben, aber wie das so ist, Gewissheit ist das noch
lange nicht.
> Aber er
> muss nach außen hin eben einen gewissen Optimismus verbreiten, sonst
> hätten sie die Firma schon viel früher dichtmachen müssen.
Optimismus ist Bestandteil der Motivation und die muss immer gut
sein weil die Beschäftigen sonst schnell die Arbeit schleifen lassen
und schlimmstenfalls gar nichts mehr tun, Stichwort: Betriebsklima.
> Insofern hat
> er den Laden vielleicht noch eine ganze Weile aufrecht erhalten.
Aber eher unwissentlich weil er Verantwortungsbewusst ist, aber
genauso für Dumm verkauft wird wie alle anderen.
> Was
> wahrscheinlich auch dir selbst geholfen hat, weil du sonst gar nicht die
> Zeit gehabt hättest, dir etwas anderes zu suchen.
Zeit wird er wohl gehabt haben, allein die Motivation ist der 
Knackpunkt.
Ohne sucht man keinen Job und ohne bekommt man auch keinen.
Darin bin ich traurigerweise Experte.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Von wegen, realistisch betrachtet bist du sogar ein
> Arbeitgebergötzenanbeter der nur Selbstbeweihräucherung
> betreibt und vollkommen uneinsichtig und Kritikresistent
> ist.

Bei deinem Charakter sind solche Fehleinschätzungen nicht verwunderlich.

Michael S. schrieb:
> Ne, dir mute ich zu das du noch auf der Brücke verweilst
> wenn der Kahn längst auf Grund gesunken ist, so nach dem
> Motto, die Hoffnung stirbt zu Letzt.

Ich halte mir sogar mehrere Alternativen offen, wenn noch nicht einmal 
die geringsten Probleme erkennbar sind. Selbst wenn der Kahn wirklich 
untergeht und ich es zu spät erkannt habe, halten mich diese 
Alternativen erst einmal problemlos über Wasser, wenn es sein muss über 
mehrere Jahre und ohne erkennbaren Knick im Lebenslauf.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Ich glaube nur nicht, dass es die alleinige Schuld eines
> Abteilungsleiters sein kann, wenn die Firma bergab geht.

Natürlich nicht. Die Hauptschuld trifft den Geschäftsführer, der sich 
über Jahre von den rhetorischen Fähigkeiten und Versprechungen des 
Abteilungsleiters blenden ließ und nicht rechtzeitig die Handbremse 
gezogen hat, weil er fachlich zu wenig Ahnung hat. Aber er (der GF) 
hielt es auch nicht für nötig, mit den einfachen Mitarbeitern über 
Verbesserungs- und Optimierungsmöglichkeiten zu sprechen. Denn das hätte 
ja Arbeitszeit gekostet, in der wir nicht produktiv gewesen wären. 
Stattdessen hat er nur mit dem Abteilungsleiter - also dem Verursacher - 
geredet, der ihm natürlich immer das blaue vom Himmel versprochen hat.


> Und es ist sicher auch nicht so, dass er sich der Lage nicht bewusst war.

Er hat uns doch jährlich die Ergebnisse und Planzahlen präsentiert. Da 
wurde dann - ohne Scheiß - mit einer Umsatzsteigerung von 1000% 
innerhalb eines Jahres kalkuliert. Wie naiv muss man sein, um sowas zu 
glauben? Die Geschäftsführung und die meisten Kollege haben es aber 
geglaubt, weil der AL wie gesagt ein guter Rhetoriker und von seiner 
Kalkulation auch noch völlig überzeugt war.


> Aber er muss nach außen hin eben einen gewissen Optimismus verbreiten,
> sonst hätten sie die Firma schon viel früher dichtmachen müssen.
> Insofern hat er den Laden vielleicht noch eine ganze Weile aufrecht
> erhalten.

Er hat den Laden damit erst richtig in die Scheiße gefahren, weil unsere 
Abteilung die größten Verluste der ganzen Firma gemacht hat.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> Ich glaube nur nicht, dass es die alleinige Schuld eines
>> Abteilungsleiters sein kann, wenn die Firma bergab geht.
>> Und es ist sicher auch nicht so, dass er sich der Lage nicht
>> bewusst war.
> Das kann zutreffen, aber nur selten hat ein Abteilungsleiter
> Einblick in die Betriebsfinanzen um sich da ein Urteil bilden
> zu können. Chefs wollen nämlich auch nicht das ihre Führungskräfte
> vorzeitig das sinkende Schiff verlassen, sondern auf der Brücke
> bleiben, ergo wird die Lage des Unternehmens auf Führungsebene
> geheim gehalten. Höchstens durch die Gerüchteküche könnte er
> Kenntnis haben, aber wie das so ist, Gewissheit ist das noch
> lange nicht.

Doch, der Abteilungsleiter wusste genau über die Lage Bescheid. 
Wenigstens was unsere eigene Abteilung betraf. Und er hat genau die von 
dir beschriebene Strategie gefahren, um die Mitarbeiter bei der Stange 
zu halten. So hat mir der Abteilungsleiter noch kurz bevor ich meine 
Kündigung eingereicht habe eine Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt, 
wenn ich das Unternehmen nicht verlasse. Und jetzt können sie nicht 
einmal mehr die ohnehin schon niedrigen Gehälter der Entwickler 
bezahlen. Gehaltskürzungen, damit weiter die dicken Provisionen an die 
Vertriebler gezahlt werden können, weil die Geschäftsführung die 
Einstellung hat, gute Entwickler wären austauschbar, erfolgreiche 
Vertriebler nicht. Die Einstellung in der Firma ist nämlich: Egal wie 
scheiße das Produkt ist, mit gutem Marketing und Vertrieb lässt es sich 
trotzdem verkaufen.

von MINTVertriebler (Gast)


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und die Einstellung ist gar nicht mal falsch.

von Mine Fields (Gast)


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Top-Gehaltssteigerer schrieb:
> Natürlich nicht. Die Hauptschuld trifft den Geschäftsführer, der sich
> über Jahre von den rhetorischen Fähigkeiten und Versprechungen des
> Abteilungsleiters blenden ließ und nicht rechtzeitig die Handbremse
> gezogen hat, weil er fachlich zu wenig Ahnung hat.

Genau darauf will ich hinaus. Dein Abteilungsleiter hat seinen Job 
wahrscheinlich genau richtig gemacht. Es waren aber die 
Fehlentscheidungen des Managements, die die Firma in die Schieflage 
gebracht haben. Wieso sollte sich ein Geschäftsführer von einem 
Abteilungsleiter einwickeln lassen, rhetorische Fähigkeiten hin oder 
her, die Leute sollten intelligent genug sein, um das zu erkennen. Wenn 
sie das nicht waren, kann man dem Abteilungsleiter jedenfalls keinen 
Vorwurf machen.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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MINTVertriebler schrieb:
> und die Einstellung ist gar nicht mal falsch.

Die Vertriebler werden die Firma nicht retten können, da das Produkt 
durch Billigentwickler von Grund auf verpfuscht wurde. Da kann die GF 
den Vertrieblern soviel Provision hinterher schmeißen, wie sie will. Um 
die Firma zu retten, müsste man Jahre reinstecken und das Produkt 
komplett neu zu entwickeln. Aber erstens bräuchte man dafür gute 
Entwickler, für die die Firma aber nicht zahlen will, und zweitens ist 
es dafür jetzt sowieso schon zu spät.

von Top-Gehaltssteigerer (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Dein Abteilungsleiter hat seinen Job wahrscheinlich genau richtig gemacht.

Nein, hat er nicht.


> Es waren aber die Fehlentscheidungen des Managements, die die Firma
> in die Schieflage gebracht haben.

Nein. Für das Versagen unserer Abteilung ist in erster Linie der AL 
verantwortlich. Die GF hat ihm eigentlich volle Handlungsfreiheit 
gegeben.


> Wieso sollte sich ein Geschäftsführer von einem Abteilungsleiter
> einwickeln lassen, rhetorische Fähigkeiten hin oder her, die Leute
> sollten intelligent genug sein, um das zu erkennen. Wenn
> sie das nicht waren, kann man dem Abteilungsleiter jedenfalls
> keinen Vorwurf machen.

Naja, dass die BWL-lastige GF nicht in der Lage war, die Fehlentwicklung 
aufgrund mangelnder Fachkompetenz zu erkennen, ändert nichts daran, dass 
der AL die fachliche Verantwortung hatte.

von voodoofrei (Gast)


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Top-Gehaltssteigerer schrieb:
> Gehaltskürzungen, damit weiter die dicken Provisionen an die
> Vertriebler gezahlt werden können, weil die Geschäftsführung die
> Einstellung hat, gute Entwickler wären austauschbar, erfolgreiche
> Vertriebler nicht.

hmmm...

http://www.dilbert.com/strips/comic/2012-05-27/

;)

von Pesti (Gast)


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> Absolventenschwemme

Wohl kaum! Heute berichtet Karriere-ING:

Ingenieur-Bachelor: Fast 50 Prozent brechen an der Uni ab

Eine neue Studie des HIS Instituts für Hochschulforschung hat die 
Abbrecherquoten in Bachelor-Studiengängen untersucht. Am höchsten ist 
die Abbruchquote nach wie vor in den Ingenieurwissenschaften.

---

natürlich sind jetzt die Schulen schuld und die universitäten!

Dass man einfach aus einem Jahrgang nicht 30% Topingenieure rausbekommen 
KANN, scheint niemandem in den Sinn zu kommen.

von Michael S. (technicans)


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Pesti schrieb:
> Dass man einfach aus einem Jahrgang nicht 30% Topingenieure rausbekommen
> KANN, scheint niemandem in den Sinn zu kommen.

Aus einer Uni kaum. Wenn man jedoch alle Unis zusammen nimmt, sieht
das vielleicht anders aus.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> Absolventenschwemme

Das stimmt , über 50 % der Absolventen im MINT Bereich gehen leer aus ..

> Wohl kaum! Heute berichtet Karriere-ING:

Doch ..

> Ingenieur-Bachelor: Fast 50 Prozent brechen an der Uni ab

Ist Ja auch kein wunder ..

> Eine neue Studie des HIS Instituts für Hochschulforschung hat die
> Abbrecherquoten in Bachelor-Studiengängen untersucht. Am höchsten ist
> die Abbruchquote nach wie vor in den Ingenieurwissenschaften.

Vielleicht kriegen sie es ja im Laufe der Zeit es mit dass die 
Jobaussichten doch nicht so toll sind ..

> natürlich sind jetzt die Schulen schuld und die universitäten!

KLAR !!

> Dass man einfach aus einem Jahrgang nicht 30% Topingenieure rausbekommen
> KANN, scheint niemandem in den Sinn zu kommen.

Der Anteil liegt deutlich niedriger würde es mal unter 1 % ansiedeln ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Das stimmt , über 50 % der Absolventen im MINT Bereich gehen leer aus ..

Bin ebenfalls leer ausgegangen .. spreche aus Erfahrung

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Ist Ja auch kein wunder ..

Der Stoff lag mir nicht so ..

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Der Anteil liegt deutlich niedriger würde es mal unter 1 % ansiedeln ..

Deswegen schreib ich hier im Forum auch mit selbsterfundenen Zahlen ..
Kenne mich da nicht so aus ..

von Paul Baumann (Gast)


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Pesti schrob:
>Fast 50 Prozent brechen an der Uni ab

Werden die dann von Medizinstudenten wieder zusammengebaut?
;-)
MfG Paul

von Besorgter Ingenieur (Gast)


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Alle Prozentzahlen bezogen auf den Kinderjahrgang 1980

Zahlen         1980  1990  2000  2010  2012

Schüler        100%   96%   91%   87%   85%
Abiturienten    19%   21%   23%   27%   28%
HS-Anfänger     15%   16%   18%   21%   23%
HS-Absolventen   9%   10%   10%   11%   ??%


Obwohl die Zahl der Kinder und damit die absolute Zahl der 
Mindestbefähigten für eine jede betrachtete Qualitätsstufe (egal ob 
Musiker, Ingenieur, Malermeister) ständig sinkt, machen immer mehr 
Abitur. Das Abitur hat nachgegeben und ist einfacher geworden.

Von denen fangen relativ aber immer mehr ein Hochschulstudium an! 27 von 
87 sind fast ein Drittel im Gegensatz zu 1980 wo es nur ein Fünftel war. 
(Bei den Zahlen ist zu berücksichtigen, dass nicht nur Abiturienten ein 
HS-Studium beginnen, sondern auch Meister, Fachabiturienten und 
Realschüler. Deren Anteil steigt und steigt).

Es kommen dann trotz steigender Abbrecherquote auch immer mehr durch, 
obwohl es weniger Begabte gibt. Das Hochschulestudium hat in dem 
Anspruch stark nachgegeben und ist deutlich einfacher geworden.

Wie einfach soll es noch werden?

Von den 9% absoluten Abgängern hat 1980 noch ein grosser Anteil einen 
Job gefunden. Heute gehen trotz geringerer Bevölkerungszahl und weniger 
Bedarf noch mehr Leute mit HS-Abschluss in den Markt. Die können 
logischerweise nicht alle in ihrem Job arbeiten. Und es wird schlimmer 
werden. Für mich macht das einfach keinen Sinn, dass heute relativ 
doppelt so viele studieren wollen.

Leider habe ich keine Einzelzahlen für MINT oder ING. Ich denke aber, 
dass die Relativsteigerung, die in den Zahlen steckt, bei MINT noch 
grösser ist.

Wir bekommen eine Schwemme von mittelmäßig begabten "Ingenieuren", die 
zur Hälfte schon in der Schule Probleme mit Mathe hatte und sich durch 
ein einfacheres Abi und ein doppelt einfacheres Studium durchgemogelt 
haben und die am Ende keinen Job bekommen werden, weil schon ein Teil 
der Begabteren, die früher noch einen bekommen hätte, heute leer 
ausgehen wird.

von Besorgter Ingenieur (Gast)


Angehängte Dateien:

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so, hier nochmal die Grafik mit farbigen Balken der Abbrecher und derer, 
die auch später im Beruf arbeiten und die, die zwar durchs Studium 
kommen, aber was anderes machen oder gar keinen Job bekommen.

von voodoofrei (Gast)


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Wie ist hier "Fachfremd" definiert?

von Michael S. (technicans)


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voodoofrei schrieb:
> Wie ist hier "Fachfremd" definiert?

Gegenteil von Fachgebunden.

von Besorgter Ingenieur (Gast)


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Michael S. schrieb:
> voodoofrei schrieb:
>> Wie ist hier "Fachfremd" definiert?
> Gegenteil von Fachgebunden.

Nicht im "studierten Job" arbeitend. Also "akademischer MINT" und dann 
entweder "nicht akademisch", also nur technisch oder der häufigste Fall 
"nicht-MINT". "Maschinenbau" oder "Physik" und dann fachnaher 
Programmier wäre noch im Rahmen, "PC-Admin" in einer Firma nicht mehr.

Das ist natürlich alles eine Frage der Definition. Für mich z.B. 
bedeutet "fachfremd" vor allem weit weg von der persönlichen 
Zielvorstellungen. Wenn ich Physik studiert habe, will ich auch einen 
Job entweder in der Physik oder in angrenzenden Gebieten und zwar einen, 
der akademische Bildung, Intelligenz etc erfordert und auch so bezahlt 
wird.

Ein allgemeiner Projektleiter im Bereich technischer Anlagen und Geräte 
wäre für einen Physiker fachnah, selbst, wenn er nur noch Kosten und 
Termine managed, weil das viele so machen und zwar freiwillig. Ein 
Leiter eines Supermarktes wäre sicher nicht fachnah, denn dafür hätte er 
keine Physik gebraucht. (Ich kenne so jemanden. Der hat einfach ums 
Verrecken nichts gefunden).

von voodoofrei (Gast)


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Ja, aber ich will eher auf das Thema "Wie fälsche ich eine Statistik 
raus". ;)

Was heute durchaus häufiger vorkommt, ist dass der Maschinenbau-Ing. 
Software schreibt - Vollzeit. Das gab es vor 30 Jahren kaum.

Für manche ist das schon "Fachfremd".

=> Solange nicht klar ist, wie die Statistik definiert ist, wird sie 
gewissermaßen "unscharf".

von Mark B. (markbrandis)


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Besorgter Ingenieur schrieb:
> Von den 9% absoluten Abgängern hat 1980 noch ein grosser Anteil einen
> Job gefunden. Heute gehen trotz geringerer Bevölkerungszahl und weniger
> Bedarf noch mehr Leute mit HS-Abschluss in den Markt.

Falsch. Die Bevölkerung Deutschlands (Ost+West) ist 2012 größer als 
1980, nicht umgekehrt.

Quelle: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Deutschlands#Historische_Entwicklung

Und solange Du Deine Quellen nicht nennst, gilt wie üblich: I call 
bullshit.

von Besorgter Ingenieur (Gast)


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Marc, die Demografie führt zu einem Trugschluss. Beim Nachwuchs kommt es 
auf die Kinder an und die ist primär abhängig von der Geburtenrate und 
nicht von denen, die zugezogen sind und "eingemeindet" wurden. 
Deutschland ist seit 40 Jahren Einwanderungsland, daher wachsen wir. Es 
kommen aber Kinder und Eltern und vor allem Solo-Erwachsene! Die 
Eltern studieren nicht mehr und gehen definitiv nicht mehr zur Schule 
liegen also nicht im Betrachtungsfenster. Daher wächst unser Land 
stärker durch Zustrom, als durch Nachwuchs. Eher schon kommen 
Jugendliche aus dem Ausland, die studieren.

Tatsache ist, dass heute an den Schulen immer weniger Schüler lernen und 
die Universitäten aus allen Nähten platzen. Es gibt immer weniger 
Kindernachwuchs, aber relativ immer mehr davon studieren, egal, woher 
sie nun genau kommen. Und trotz steigender Abbrecherquote haben immer 
mehr davon am Ende ein Diplom, mit dem sie sich zwar Akademiker nennen 
können, aber keinen Job mehr bekommen. Es sind einfach zu viele! Ob 
jetzt die zugeströmten Ausländerkinder da eine Rolle spielen, kann ich 
nicht sagen, aber es sind zuviele Absolventen.

Das wird dann noch dadurch verschärft, dass in der Demografie viele 
erwachsene Zugereiste auftauchen, die schon ausgebildet sind, die das 
Land auffüllen (siehe Diagramm) aber auch den Arbeitsmarkt belasten! Die 
sind in der Uni-Statistik nicht mal mit drin, konkurrieren aber mit den 
Jungakademikern. Wenn jetzt neben den Jung-Batchelorn obendrein noch 
mehr fertig ausgebildete NICHT-EU-Fachkräfte angeworben werden, haben 
unsere (und die ausländischen) Absolventen noch weniger Chancen. Es sind 
einfach zu viele.

Wir brauchen weder so viele Abgänger, weil der Markt sie nicht aufnehmen 
kann und schon garnicht brauchen wir die vielen Abbrecher, weil die nur 
unnötig Zeit und Resourcen verschwenden - besonders auch für andere 
Studenten.

Mir persönlich ist es egal, weil ich durch bin und etabliert, aber unser 
akademischer Nachwuchs kriegt immer mehr Probleme!

von Mark B. (markbrandis)


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Besorgter Ingenieur schrieb:
> Und trotz steigender Abbrecherquote haben immer
> mehr davon am Ende ein Diplom, mit dem sie sich zwar Akademiker nennen
> können, aber keinen Job mehr bekommen. Es sind einfach zu viele!

Die Behauptung liest man hier im Forum ja öfter - allein: Ich sehe die 
riesigen Heerscharen von arbeitslosen Akademikern nicht. Ja wo sind sie 
denn nur?

> Mir persönlich ist es egal

Offensichtlich nicht.

von Besorgter Ingenieur (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ich sehe die
>
> riesigen Heerscharen von arbeitslosen Akademikern nicht.

Im Nachbarforum sprichst du gerade mit einem arbeitslosen Wiwi-ING.
Beitrag "Wirtschaftsingenieur findet keinen Job"

Gerade vor Wochenfrist haben mehrere Magazine eine DIW-Studie zitiert, 
in der Entwarung gegeben wurde und ein Überangebot von Akademikern 
benannt wurde.

von voodoofrei (Gast)


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Besorgter Ingenieur schrieb:
> Das wird dann noch dadurch verschärft, dass in der Demografie viele
> erwachsene Zugereiste auftauchen, die schon ausgebildet sind, die das
> Land auffüllen (siehe Diagramm) aber auch den Arbeitsmarkt belasten!

Was ist mit den Auswanderern, die du unterschlagen hast?

Zudem solltest du ein Quellenangabe machen - warum nicht?

von Martin B. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Die Behauptung liest man hier im Forum ja öfter - allein: Ich sehe die
>
> riesigen Heerscharen von arbeitslosen Akademikern nicht. Ja wo sind sie
>
> denn nur?

Sehe ich auch so.

Selbst der angesprochene Wirtschaftsingenieur bekommt nach eigener 
Aussage Angebote, wenn auch nur von Dienstleistern.

Ansonsten sind es hier im Forum immer die drei selben Leute, die in 
jedem Thread behaupten, es sei nahezu unmöglich, einen Job als Ingenieur 
zu finden.

Wenn dem wirklich so wäre, frage ich mich, wieso die Horde von 
arbeitssuchenden Ingenieuren sich hier nicht einbringt!?

von Mark B. (markbrandis)


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Besorgter Ingenieur schrieb:
> Im Nachbarforum sprichst du gerade mit einem arbeitslosen Wiwi-ING.

Den Unterschied zwischen "einem" und "vielen" muss ich dir jetzt aber 
nicht erklären.

> Gerade vor Wochenfrist haben mehrere Magazine eine DIW-Studie zitiert,
> in der Entwarung gegeben wurde und ein Überangebot von Akademikern
> benannt wurde.

Falsch. Wörtlich heißt es da: "Der gegenwärtige Run auf 
ingenieurwissenschaftliche Studienplätze lässt eher ein Überangebot an 
solchen Fachkräften erwarten." und "Der Berufseinstieg kann für 
junge Ingenieure zunehmend schwierig werden, wenn es eine 
Absolventenschwemme gibt."

Da du offenbar nicht richtig lesen kannst oder willst und 
Zukunftsprognosen als Tatsachen darstellst, erübrigt sich eine 
Diskussion mit dir.

von Berndt (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Wenn dem wirklich so wäre, frage ich mich, wieso die Horde von
> arbeitssuchenden Ingenieuren sich hier nicht einbringt!?

Weil die sich nicht für Mikrocontroller interessieren? Oder es 
Ingenieure sind, die gar kein Elektro studiert haben?

Ich sehe auch, dass es schwer geworden ist, etwas Vernüftiges zu finden, 
es gibt ja fast nur noch Dienstleisterausbeuter, aber beim Elektro 
scheint es noch am Enspanntesten zu sein, meine ich.

Ich glaube, dass vielen auch was vorgeflunkert wird! Schuld sind solche 
Werbewebseiten wie Think-Ing und die Lobhudelei auf die Firmen mit ihren 
modernen Arbeitsplätzen , den Förderungen und allem, was es so geben 
soll und von dem man als normaler Ingenieur wenig sieht :-)

Der Betreff sagt es doch ausserdem:
>MINT-Stellen im Mittelstand- aber nicht für Alte!
Die alten haben das Problem! :-)

von Marx W. (Gast)


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Berndt schrieb:
> soll und von dem man als normaler Ingenieur wenig sieht :-)
sondern nur hört!

von Marx W. (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Ansonsten sind es hier im Forum immer die drei selben Leute, die in
>
> jedem Thread behaupten, es sei nahezu unmöglich, einen Job als Ingenieur
>
> zu finden.

Und die sind:

von voodoofrei (Gast)


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Du willst nicht wirklich, dass man die drei apokalyptischen Reiter der 
Hoffnungslosigkeit beim Namen nennt? (Du weißt doch genau wer gemeint 
ist).

von paul (Gast)


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> Die Behauptung liest man hier im Forum ja öfter - allein: Ich sehe die
> riesigen Heerscharen von arbeitslosen Akademikern nicht. Ja wo sind sie
> denn nur?

Die arbeiten im Sicherheitsgewerbe, im Einzelhandel, in der Gastronomie, 
als Lagerarbeiter, Staplerfahrer, Taxifahrer oder einem sonstigen 
schlecht bezahlten Job. Es gibt viele Möglichkeiten. Alle haben 
gemeinsam, dass sie nicht in der Arbeitslosenstatistik auftauchen weil 
sie nicht arbeitslos sind. Eine offizielle Statistik darüber gibt es 
natürlich nicht. Erstens weil die Politik diesen Misstand logischerweise 
nicht preisgeben will und weil eine seriöse Erstellung einer derartigen 
Statistik kaum möglich ist.

von paul (Gast)


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Es sind übrigens kein "Heerscharen" wie du zu polemisieren pflegst. Aber 
es sind sicher viel zu viel. Auch wenn die Arbeitsmarktsituation heute 
besser ist als vor 10 Jahren, haben diejenigen, die vor 10 Jahren keinen 
richtigen Job gefunden haben, heute sicher auch noch keinen richtigen.

von Michael S. (technicans)


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Martin B. schrieb:
> Ansonsten sind es hier im Forum immer die drei selben Leute, die in
> jedem Thread behaupten, es sei nahezu unmöglich, einen Job als Ingenieur
> zu finden.
Wer ist denn der Dritte?

voodoofrei schrieb:
> Du willst nicht wirklich, dass man die drei apokalyptischen Reiter der
> Hoffnungslosigkeit beim Namen nennt? (Du weißt doch genau wer gemeint
> ist).

Pass mal auf das du bei deiner Hetzerei nicht ins Stolpern geräts,
denn die drei Reiter sind doch erst durch dich und einige Andere
zu ihrem zweifelhaftem Ruhm gekommen. Man muss nur oft genug drauf
rumtrampeln.

von B. (Gast)


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paul schrieb:
> Eine offizielle Statistik darüber gibt es
> natürlich nicht.

Es liesse sich eine anfertigen, Die Zahl der Absolventen und Anfänger 
ist bekannt, ebenso die Zahl der Ingenieure. Habe ich alles schon hier 
gesehen.

Die Ingenieure sind etwa 650.000 Sozialversicherte und insgesamt knapp 
1,1 Mio mit allen Freiberuflern und fremdtätigen. Verteilt auf 
schwerpunktmässig 35 Berufsjahre arbeiten in jedem Jahrgang etwa 28.000 
Personen. Unten wahrscheilich mehr, als oben, z.B. 33.000 zu 23.000. 
Nach der Studie des DIW müssen auch in etwa 20.000 jährlich ersetzt 
werden. Der Verlust entlang dieses Keils entspräche der Abwanderung in 
andere Branchen. Also etwa 3000 pro Jahr = 10%-15%. Man darf nicht 
vergessen, dass viele unterwegs aussteigen (müssen) z.B. in den Krisen. 
Nach jedem Tal gibt es weniger Ingenieure.

von Mark B. (markbrandis)


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paul schrieb:
> Die arbeiten im Sicherheitsgewerbe, im Einzelhandel, in der Gastronomie,
> als Lagerarbeiter, Staplerfahrer, Taxifahrer oder einem sonstigen
> schlecht bezahlten Job. Es gibt viele Möglichkeiten.

Mag ja sein, dass es solche Fälle gibt. Es steht aber die Behauptung im 
Raum, dass es viele oder gar sehr viele Ingenieure sind, die schlecht 
bezahlte und fachfremde Jobs annehmen müssen. Und das erscheint mir nach 
meiner persönlichen Lebenserfahrung einfach nicht plausibel. Ich 
unterhalte mich immer mit dem Fahrer wenn ich im Taxi unterwegs bin 
(Dienstreisen), da war bisher noch kein einziger Ingenieur dabei. Auch 
von den Staplerfahrern hier in der Firma ist mit Sicherheit kein 
einziger Ingenieur, da hätte der Betriebsrat was dagegen wenn die 
Ingenieure den Facharbeitern die Jobs wegnehmen ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Mag ja sein, dass es solche Fälle gibt.

Und:

> Und das erscheint mir nach
> meiner persönlichen Lebenserfahrung einfach nicht plausibel.

Das passt ja gut zusammen, Einzelfallvermutungen und persönliche 
Erfahrung. ;-)

> Auch
> von den Staplerfahrern hier in der Firma ist mit Sicherheit kein
> einziger Ingenieur, da hätte der Betriebsrat was dagegen wenn die
> Ingenieure den Facharbeitern die Jobs wegnehmen ;-)

Also, erstens gibt es längst nicht überall Betriebsräte, und zweitens 
sind nicht alle Firmen so groß. Das betrifft wohl sogar die 
allermeisten.

Es ist einfach so, daß viele Firmen gar nicht wissen, daß ihr 
Mitarbeiter Ingenieur ist. Bei einfachen Jobs wie 
Handwerker-Kleinbetrieben wird oft gar keine so komplizierte Bewerbung 
verlangt, wie bei einem Entwicklerjob. Und viele halten es aus Angst vor 
Schmach einfach geheim, was sie sind.

Mein Berater beim Amt sagte mir auch schon, daß für viele Einfachjobs 
und Hilfsjobs oder Zeitarbeit oft keine ausführlichen 
Bewerbungsunterlagen erforderlich sind, geschweige denn 
Bewerbungscoachings. Allenfalls vielleicht der Lebenslauf, und wenn, nur 
sehr grob. Da wird vieles telelefonisch und mündlich geklärt. Es gibt 
anscheinend in diesen Bereichen noch Firmenchefs, die nicht nach 
Papieren urteilen, sondern danach, was jemand kann.

Ein Bekannter, Informatiker, ist ja auch Dachdeckergehilfe, und wurde 
per Handschlag eingestellt. Ja, und zwar nicht im Mittelalter, sondern 
irgendwo um 2005 herum. Irgendwann erzählte er in der Firma freiwillig 
mal, daß er Informatiker war. Das macht er garantiert nie wieder. Seit 
dem Tag wurde er dort nur noch veräppelt. Jedoch dreht er oft den Spieß 
um, wenn es mal eine kompliziertere Berechnung gibt, und die gibt es 
öfter mal, mancher Geselle kann den Dreisatz noch nicht richtig. Dann 
müssen sie kleinlaut zu ihm, um sich nicht die Schmach vor wichtigeren 
Leuten zu geben...

Mit 50 kam er als Informatiker auch auf keinen grünen Zweig mehr, trotz 
mehr als 20 Jahren BE, schrieb 3 Jahre nur Bewerbungen, gleiches 
Scheißspiel wie bei mir. Er ist kein Nerd mit autistischen Zügen, genau 
das Gegenteil, weltoffen, freundlich, redegewandt, half ihm alles nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mit 50 kam er als Informatiker auch auf keinen grünen Zweig mehr, trotz
> mehr als 20 Jahren BE, schrieb 3 Jahre nur Bewerbungen, gleiches
> Scheißspiel wie bei mir. Er ist kein Nerd mit autistischen Zügen, genau
> das Gegenteil, weltoffen, freundlich, redegewandt, half ihm alles nicht.

Das glaube ich dir sofort, dass es schwierig ist mit 50 noch eine 
Festanstellung in Deutschland zu finden. Nur, muss es denn unbedingt 
eine Festanstellung sein? Warum nicht als Freiberufler sein Glück 
versuchen? Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung sollte man genug 
können und genug kennen (berufliche Kontakte), dass sich da auf 
Rechnung/Werkvertrag/etc. was finden lässt. Oder zur Not eben über einen 
Personalvermittler (Hays, Götzfried etc). Ja, es ist nicht okay dass sie 
dann jeden Monat mitkassieren anstatt nur einmal für die Vermittlung, 
wie es eigentlich richtig wäre. Aber immer noch besser als auf Dauer 
arbeitslos, jedenfalls meiner Meinung nach.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Warum nicht als Freiberufler sein Glück
> versuchen? Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung sollte man genug
> können und genug kennen (berufliche Kontakte), dass sich da auf
> Rechnung/Werkvertrag/etc. was finden lässt.

Ja, das ist es eben. Wer sein Leben lang nur fest angestellt war, hat 
oft keinen Mumm für die freie Unternehmerwelt, einfach aus Angst, wegen 
Unkenntnis auch voll abgezockt zu werden. Und berufliche Kontakte auch 
nicht zwingend, wenn er nichts mit Kunden zu tun hatte, und die Firma 
einfach mal dicht machte. Aber ja, sicher, es gibt Leute, die den Weg 
dort hin finden. Ich möchte jetzt das Wort Einzelfälle aber nicht 
mißbrauchen, kenne die Zahl derer nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Das glaube ich dir sofort, dass es schwierig ist mit 50 noch eine
> Festanstellung in Deutschland zu finden. Nur, muss es denn unbedingt
> eine Festanstellung sein?

Die Personaldienstleistung mit Wechselorten und ohne feste Perspektive 
ist jedenfalls bei Ü50 meist auch keine echte Alternative. Oft bietet 
sie auch gehaltsmäßig nur noch ein Butterbrot, nicht mal Tarif wie z.B. 
BZA oder IGZ, das bestreiten ja viele hier noch, es wäre einfach nicht 
wahr, aber ich habe keinen Anlaß zu lügen. Wenn doch Tarif, dann 
Tricksereien mit der Einstufung, z.B. als Hilfsarbeiter. Man geht sogar 
in Bereiche bis 1/2 oder maximal 2/3 eines typischen Absolventen 
herunter, und möchte diese Personengruppe Ü50 vorwiegend nur noch 
verarschen. Meine Erfahrung.

Ich war einmal beim Personaldienstleister, aber weil der Einsatzort 40km 
entfernt war. Halleluja, das ging mal eben so, daß ich finanziell über 
den Monat kam, ohne selbst zuzuschießen. Ungefähr 26k€/p.a. brutto als 
Entwickler. Ich beklagte mich aber nicht, denn ich bin grundsätzlich 
nicht arbeitsscheu. Aber da lief auch so vieles ohne mein Zutun schief, 
daß meine Tätigkeit in 2 Wochen beendet war. Sie versprachen dem 
Unternehmen das Blaue vom Himmel, den perfekten Mann, und tatsächlich 
konnte ich von alle dem nichts. So läuft das mit den Kaufleuten der 
Zeitarbeit. Dafür kann ich wiederum nichts.

Und wenn ich 723km entfernt an Siemens Berlin verliehen werde, evtl. mit 
Aufstockungsgeldern vom Amt, daß ich das nackt überlebe, da brauche ich 
mir auf jeden Fall 0% Hoffnung auf Übernahme zu machen, entsorgte man 
doch da mal mit viel Mühe und Abfindungen großzügig vieles Ü45, und das 
widerspricht dem Gedanken, jemals bei so einem Betrieb nur an was festes 
zu denken. Und daß es bis ins Rentenalter jemals wieder anders wird. 
Unechte Karotten vor meiner Nase funktionieren schon eine Weile nicht 
mehr; das Alter und die Lebenserfahrung. ;-)

von Gerd (Gast)


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> Wenn dem wirklich so wäre, frage ich mich, wieso die Horde von
> arbeitssuchenden Ingenieuren sich hier nicht einbringt!?

Weil es ihnen einfach zu doof ist, hier zu jammern und weil es auch 
nichts bringt.

von Gerd (Gast)


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> Auch
> von den Staplerfahrern hier in der Firma ist mit Sicherheit kein
> einziger Ingenieur, da hätte der Betriebsrat was dagegen wenn die
> Ingenieure den Facharbeitern die Jobs wegnehmen

Solche und ähnliche Fälle gibts auch in großen Firmen mit Betriebsrat. 
Warum sollte der Betriebsrat was dagegen haben?

von Mark B. (markbrandis)


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Gerd schrieb:
> Solche und ähnliche Fälle gibts auch in großen Firmen mit Betriebsrat.
> Warum sollte der Betriebsrat was dagegen haben?

Weil Betriebsräte traditionell von den Gewerkschaften dominiert werden, 
zumindest im Bereich Metall und Elektro. Die haben logischerweise ein 
Interesse daran, dass jemand von ihrer Klientel den Job bekommt - also 
ein Facharbeiter und kein Akademiker.

von Gerd (Gast)


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> Weil Betriebsräte traditionell von den Gewerkschaften dominiert werden,
> zumindest im Bereich Metall und Elektro. Die haben logischerweise ein
> Interesse daran, dass jemand von ihrer Klientel den Job bekommt - also
> ein Facharbeiter und kein Akademiker.

Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> sondern danach, was jemand kann.

Und wie soll der Chef das heraus bekommen ohne Probearbeit?
Als Entscheidungsgrundlage haben die doch nur die Unterlagen
und das was du fachlich im Gespräch von dir gibts, ansonsten
nix fundiertes. Da möchte ich mal sehen wie du da entscheidest
wenn es um ein Haufen Kohle geht.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja, das ist es eben. Wer sein Leben lang nur fest angestellt war, hat
> oft keinen Mumm für die freie Unternehmerwelt, einfach aus Angst, wegen
> Unkenntnis auch voll abgezockt zu werden.

Klar, man denkt an seine Existenz und auch daran das einen das ruinieren
kann, wenn Kunden nicht zahlen. Man kann das aber auch nebenberuflich
machen, hab ich mir vom Amt sagen lassen. Die wollen allerdings immer
mit reden und das ist etwas was mir stinkt, sonst wäre ich längst am
Gange.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> So läuft das mit den Kaufleuten der
> Zeitarbeit.

Ich nenne das simpel die Machenschaften von Zuhältern und wenn
die mich vermitteln wollen müssen die erst mal ein Konzept auf den
Tisch legen, woran die sich auch halten müssten. Macht natürlich keiner
und deshalb lass ich die auch immer auflaufen. Wenn man den Gedanken
da noch etwas weiter führt, müsste man eigentlich Lebensläufe von denen
verlangen ob die überhaupt die Befähigung haben einen Fachgerecht
zu vermitteln denn schließlich vertreten die meine Interessen bei
ihren Kunden. Hoffentlich sterben die bald wie die Fliegen. Ich kann
die nämlich langsam nicht mehr sehen.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber da lief auch so vieles ohne mein Zutun schief,
> daß meine Tätigkeit in 2 Wochen beendet war.

Ist schon erstaunlich was wir für ähnliche Erlebnisse hatten.
Bei mir war zwar kein Dienstleister involviert, aber ich hatte
mal für ein kleines Unternehmen gearbeitet, das mir zunächst
erst mal einen schriftlichen Vertrag vorenthielt und auch nicht
gesagt hatte das die Stelle nur zur Aushilfe war weil der eigentliche
Beschäftigte der die Arbeit sonst erledigt hatte (der war behindert)
schon ein halbes Jahr krank geschrieben war. So war nach Erledigung
der Arbeit auch nach einigen Wochen Schluss. Ich hatte da sogar einen
Mordsbammel das ich meine Kohle nicht bekam, aber wenigstens das
war glücklicherweise nicht der Fall.

von voodoofrei (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wenn man den Gedanken
> da noch etwas weiter führt, müsste man eigentlich Lebensläufe von denen
> verlangen ob die überhaupt die Befähigung haben einen Fachgerecht
> zu vermitteln denn schließlich vertreten die meine Interessen bei
> ihren Kunden.

Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du jemals 
gearbeitet?

von Wilhelm F. (Gast)


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voodoofrei schrieb:

> Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du jemals
> gearbeitet?

Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du mal jemals 
nicht gestänkert?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> sondern danach, was jemand kann.
>
> Und wie soll der Chef das heraus bekommen ohne Probearbeit?

Ja, das ist doch klar, die Woche Probearbeit ist doch auch ein 
Instrument der Arbeitsagentur. Wers in der Woche schon nicht kann, nicht 
mal mit Selbstverschulden, fliegt. Hat keine Probezeit. Da darfst du 
dich freuen und lachen wie ein Honigkuchenpferd. Ich bekam für eine 
Woche Probearbeit mal nichts, außer 20Ct. pro km Anfahrt. Und die noch 
vom Amt. Kein Hartz-IV. Ist doch witzig, oder?

> Als Entscheidungsgrundlage haben die doch nur die Unterlagen
> und das was du fachlich im Gespräch von dir gibts, ansonsten
> nix fundiertes. Da möchte ich mal sehen wie du da entscheidest
> wenn es um ein Haufen Kohle geht.

Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob ein Klitschenchef nicht auch mal 
froh wäre, jemanden geeignetes ohne Papier zu finden. Eine richtig 
fröhliche gute Persönlichkeit meinetegen, die so wieder Kunden anregt. 
Oft geht es nämlich nicht um einen Haufen Kohle, sondern ums Überleben. 
Habe viele Betriebe gesehen, die es heute nicht mehr gibt, und der 
Ex-Chef inzwischen selbst Angestellter beim Bruder eines ehemaligen 
Azubis ist. Ja, das gibt es. Wenigstens diesen Kontakt hatte er als 
Strohhalm noch. Das heißt im Klartext: Der Ex-Ausbilder muß sich von 
seinem Ex-Azubi, der keinen Hauptschulabschluß hat, was sagen lassen, 
weil dessen Bruder der Betrieb gehört. Der Meister stellte ihn mal ohne 
Schulabschluß ein. Der Mann ist aber tatsächlich ein guter Handwerker, 
auch wenn er kaum lesen, schreiben, rechnen, kann. Er hat sein Handwerk 
auf dem Bau direkt gelernt. Gibts alles. Kraß eigentlich, aber ich 
glaube, die gehen da manierlich miteinander um, wie ich sie kenne. Mord 
und Totschlag kann man da nicht gebrauchen. Aber komisch, wie die Dinge 
auf einem Dorf manchmal ticken.

Fremde ohne Papiere landeten sonst früher gerne mal auf einem 
Totenschiff, shanghaien, identitätslos, das ist man ja halb ohne 
Arbeitspapiere, und so, hast du sicher schon mal gehört, hier. ;-)

> Klar, man denkt an seine Existenz und auch daran das einen das ruinieren
> kann, wenn Kunden nicht zahlen. Man kann das aber auch nebenberuflich
> machen, hab ich mir vom Amt sagen lassen. Die wollen allerdings immer
> mit reden und das ist etwas was mir stinkt, sonst wäre ich längst am
> Gange.

Kannst du das mal näher erläutern?

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> So läuft das mit den Kaufleuten der
>> Zeitarbeit.
>
> Ich nenne das simpel die Machenschaften von Zuhältern und wenn
> die mich vermitteln wollen müssen die erst mal ein Konzept auf den
> Tisch legen, woran die sich auch halten müssten. Macht natürlich keiner
> und deshalb lass ich die auch immer auflaufen. Wenn man den Gedanken
> da noch etwas weiter führt, müsste man eigentlich Lebensläufe von denen
> verlangen ob die überhaupt die Befähigung haben einen Fachgerecht
> zu vermitteln denn schließlich vertreten die meine Interessen bei
> ihren Kunden. Hoffentlich sterben die bald wie die Fliegen. Ich kann
> die nämlich langsam nicht mehr sehen.
>
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Aber da lief auch so vieles ohne mein Zutun schief,
>> daß meine Tätigkeit in 2 Wochen beendet war.
>
> Ist schon erstaunlich was wir für ähnliche Erlebnisse hatten.
> Bei mir war zwar kein Dienstleister involviert, aber ich hatte
> mal für ein kleines Unternehmen gearbeitet, das mir zunächst
> erst mal einen schriftlichen Vertrag vorenthielt und auch nicht
> gesagt hatte das die Stelle nur zur Aushilfe war weil der eigentliche
> Beschäftigte der die Arbeit sonst erledigt hatte (der war behindert)
> schon ein halbes Jahr krank geschrieben war. So war nach Erledigung
> der Arbeit auch nach einigen Wochen Schluss. Ich hatte da sogar einen
> Mordsbammel das ich meine Kohle nicht bekam, aber wenigstens das
> war glücklicherweise nicht der Fall.

Vollste Zustimmung.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du mal jemals
> nicht gestänkert?

Wenigstens mal einer auf meiner Seite, Danke.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Fremde ohne Papiere landeten sonst früher gerne mal auf einem
> Totenschiff, shanghaien, identitätslos, das ist man ja halb ohne
> Arbeitspapiere, und so, hast du sicher schon mal gehört, hier. ;-)

Soweit ich mich erinnere hab ich das mit dem shanghaien mal hier
vor längerer Zeit erwähnt. Erfreulich das das hängen geblieben ist.

Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Klar, man denkt an seine Existenz und auch daran das einen das ruinieren
>> kann, wenn Kunden nicht zahlen. Man kann das aber auch nebenberuflich
>> machen, hab ich mir vom Amt sagen lassen. Die wollen allerdings immer
>> mit reden und das ist etwas was mir stinkt, sonst wäre ich längst am
>> Gange.
>
> Kannst du das mal näher erläutern?

Naja, soweit mein Kenntnisstand, du kannst dich Voll-Selbständig
machen und kannst einen Gründungszuschuss (mit Zuschuss zur 
Krankenversicherungs) vom Jobcenter bekommen anstelle des
Hartz 4- Satzes, ähnlich wie einst die ICH-AG die es ja offiziell
nicht mehr gibt. Voraussetzung wäre ein Gutachten einer sachkundigen 
Stelle (vermutlich IHK oder/und Steuerberater)ob das Vorhaben
durchdacht und Aussicht auf Erfolg hätte. Man ist da von Leuten
abhängig die zwar Zugang zu Wirtschaftsstatistiken haben und das 
vielleicht auch beurteilen könnten, aber man selber nicht, weil
man als Amateur da keine vergleichbare Informationsquelle
hat und selbst wenn, ist man mangels Erfahrung ja so Grün hinter den
Ohren, auf diesem Gebiet, das man so viel falsch macht, das die
Chance, das es schief geht, gar nicht schlecht stehen. IHK und 
Steuerberater übernehmen da natürlich keine Verantwortung.
Kommt einen irgendwie bekannt vor, nicht wahr?
Andererseits könnte man sich NEBENBERUFLICH Selbständig machen
und weiter sein H4 beziehen, weil man in der Startup-Phase
wahrscheinlich ohnehin mehr Kosten als Einnahmen hat. Wenn
hundert Euro Gewinn anfallen, könnte man dann monatlich behalten
und wäre durch die Gleichbehandlung auch rechtlich auf der
sicheren Seite.
Verdient man mehr und das ist wohl auch eine Frage der Bilanz,
die dann ein Steuerberater für das Jobcenter erstellt, könnte
man so viel sanfter in eine erfolgreiche Selbständigkeit
hineinwachsen, was dann auch weniger kostspielig ist.
Wenn es trotzdem schief ginge, hätte man sich wenigstens nicht
hoch verschuldet um seinen Lebensunterhalt damit zwischen zu
finanzieren und legal soll es auch sein. Den Daumen hätte das
Jobcenter so oder so immer drauf. Einziges Argument was die
da noch haben, das man dem Amt weiterhin für eine geringfügige
Beschäftigung oder Jobangebot zur Verfügung stehen muss, was die
Sache nicht wirklich stört, oder?
Wenn ich jetzt nicht was durcheinander gebracht habe, ist das
der Kenntnisstand den ich da habe und das hört sich doch nicht
schlecht an? Allerdings will das Jobcenter da auch ein Gutachten
vorgelegt bekommen und das sehe ich irgendwie nicht ein wenn
die Nebenberufliche Selbständigkeit doch meine Entscheidung
und mein Risiko ist? Ich erspare mir da auch Prognosen und sehe
bei minimalem Risiko und Kapitaleinsatz wie der Laden läuft.
Da ich davon zu Beginn ja nicht leben muss, wäre
es auch nicht vom Amt zu entscheiden, aber der Gesetzgeber sah
das wohl anders und das Amt sowieso.
Zumindest ist das doch mal ein Ansatz den man weiter verfolgen
sollte. Vielleicht schafft man es, wenn man an die richtigen
Entscheider (Fallmanager?) trifft, das der Knebel vom Amt nicht
ganz so unvorteilhaft angezogen wird, wie es den Anschein hat.

von voodoofrei (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> voodoofrei schrieb:
>
>> Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du jemals
>> gearbeitet?
>
> Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage: Hast du mal jemals
> nicht gestänkert?

Wundert mich jetzt nicht, dass du dich hier angesprochen fühlst.

von Michael S. (technicans)


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voodoofrei schrieb:
> Wundert mich jetzt nicht, dass du dich hier angesprochen fühlst.

Wenn du so ein Intelligenzbolzen bist, brauchst du dich ja nicht
angesprochen fühlen wenn es um Sozialthemen geht.

von Lol (Gast)


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Geld, was man Michael S. hinterherwirft, ist verschenkt.

Man wird kein gutes Geld gescheiterten Persönlichkeiten hinterher.

Der H4-Regelsatz soll da als humane Geste der Leistungsträger in der 
Bevölkerung vollkommen ausreichen, wobei ich auch hier in den nächsten 
Jahren kürzen würde. Essensgutscheine sollten auch reichen und das Geld 
für Alk und Tabak sollte komplette gestrichen werden.

In den nächsten Jahren sollte da etwas an der sozialen Hängematte 
gestutzt werden.

von Pirat (Gast)


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> Man wird kein gutes Geld gescheiterten Persönlichkeiten hinterher.

Dann sollte sich Frau Merkel mal schleunigst die Milliardenbeträge 
zurückbuchen lassen, die für die Gescheiterten der Finanzblase 
rausgehauen wurden. Aber augenblicklich geschieht genau das Gegenteil, 
denn es wird sogar über einen neuen EU-Rettungsschirm für private 
Bankguthaben in Kriesenländern wie Griechenland nachgedacht. Der 
griechische Staat musste schon mehrere Milliarden Euro (seines 
geliehenen Geldes) seinen eigenen Banken zuschießen, weil denen gerade 
das Geld ausgeht. Der Grieche hebt nämlich derzeit ab was er in 
Sicherheit bringen kann vor dem drohenden Währungsaustritt der bald 
kommen wird.

von Lol (Gast)


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Michael S. ist allerdings nichts systemrelevant.

von Pirat (Gast)


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> Michael S. ist allerdings nichts systemrelevant.

Da irrst du dich gewaltig. Der ist viel systemrelevanter als die paar 
Finanzjongleure die unsere Regierung erpressen. Weil er gemessen an Zahl 
der Bevölkerung eine nicht unerhebliche Meinungs- und Kaufkraftgruppe 
bildet, bei über 6 Millionen offiziellen H4 Empfängern. In Zeiten 
knapper Mehrheiten kann diese Gruppe JEDE Regierung aus dem Amt 
befördern, wenn Einigkeit zustande käme, was bei starken Kürzungen ganz 
schnell der Fall wäre. Die Finanzjungleure haben demgegenüber allerdings 
die wichtigen Schaltstellen in der Politik besetzt und betreiben 
geschickten Lobbyismus, der uns (Bevölkerung + Regierung) glauben macht, 
dass alles zusammenbricht, wenn nicht in ihrem Interesse gehandelt 
würde. Der viele Experten sind längst schlauer als noch vor 2 Jahren. 
Die Äußerungen von Bofinger der immerhin die Regierung (mit) berät waren 
überdeutlich: Gerettet werden mit allgemeinen Steuermitteln die 
Besitzstände der Reichen, das Großkapital. Der Besitzstand einer 
kleinen, aber sehr wohlhabenden Schicht die ihre Spekulations-Risiken 
auf den Steuerzahler abwälzt - Staatssozialismus der Reichen!

von Lol (Gast)


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Lol, aus welchem politischen Lager du kommst, sagt ja nunmal schon 
alles.

Die H4 Empfängen kriegt man schon in den Griff und bei denen von 
relavanter Kaufkraft zu sprechen, setzt dem ganzen noch die Krone auf :D

Die sollen froh sein, dass sie von uns Leistungsträgern durchgefüttert 
werden. ;)

von Pirat (Gast)


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Tja du hast halt nicht begriffen was Kaufkraft und Binnenkonjunktur 
bedeutet.

von Lol (Gast)


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Sagte der "Pirat"

Witzbold :D

von Michael S. (technicans)


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Lol schrieb:
> Sagte der "Pirat"
>
> Witzbold :D

Wieso? Er hat doch Recht.

Lol schrieb:
> Michael S. ist allerdings nichts systemrelevant.

Jedes Individuum ist relevant. Klar kann ich nicht viel bewirken,
aber das ist bei jedem so, egal ob er nun arbeitet oder nicht.
Politisch kommt es eben immer auf die Masse an und 6 Millionen
ist schon eine ziemlich große Masse.

Lol schrieb:
> In den nächsten Jahren sollte da etwas an der sozialen Hängematte
> gestutzt werden.

Besser wäre es wenn man die Firmen in die soziale Pflicht nehmen
würde wie das Schröder mal lauthals verbreitet hatte. Wenn die
Firmen ein halbes Jahr erfolglos gesucht haben, sollten die einen,
der die Qualifikation besitzt, zwangsweise einstellen müssen.
Ein derartiger Angriff auf das freie Arbeitgebertum dürfte
aufgrund des Herrenrassedenkens kaum realisierbar sein.
Da sorgt dann die Lobby schon für.

Also bleibt alles beim alten, Arbeitgeber können Ausländer
einstellen und ausbeuten und die Geächteten bekommen Hilfe
vom Steuerzahler und alle sind zufrieden.

von voodoofrei (Gast)


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von Lol (Gast)


Lesenswert?

Ihr seid vllt ein paar Träumer, aber sonst habt ihr ja auch nichts mehr 
im Leben.

Die Wirklichkeit geht an euren "Forderungen" komplett vorbei und was 
macht ihr? Ihr postet in einem Forum rum.

Vor solchen Leuten soll ich Angst haben? Haha LOL

Das Gegenteil ist der Fall: Die Leistungsträger werden weiter die Angst 
und die Abhängigkeit der Unterschicht schnüren, wie schon so oft in der 
Geschichte.

Euren Zwergenaufstand hier im Forum interessiert keine Sau und wie 
erfolgreich ihr Maden euch organisiert, sieht man anhand anderer 
"Aktionen". ;)

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