Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mythos Fachkräftemangel


von reNur (Gast)


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lohntuete schrieb:
> Das in den obigen Links DIW widerlegt dich vollständig. Kannst noch 125
> mal posten dass es nicht stimmt, bist offenbar faktenresistent.

Ich zitiere einmal den ersten Satz aus einer Veröfentlichung von Karl 
Brenke ( Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 33/2009 ):

"
Die Netto-Reallöhne sind in Deutschland seit Anfang
der 90er Jahre kaum gestiegen.
"

Kaum gestiegen = nicht gesunken = leicht gestiegen. Kannst du mir soweit 
noch folgen?

Im nächsten Satz stellt Brenke fest, dass die Reallöhne zwischen 2004 
und 2008 gesunken sind.
Seit 2008 ziehen die Reallöhne wieder an - siehe Eurostat, Stat. 
Bundesamt etc.
D.h. unterm Strich:
Wenn die Reallöhne schon aus der Sicht von 2008 - ein äußerst schwaches 
Jahr - im Vergleich zu Anfang der 90er leicht gestiegen sind, dann sind 
sind - nach Reallohnsteigerungen 2010, 2011 - heutzutage also mehr als 
"leicht" gesteigen seit Anfang der 90er. Kannst du mir da soweit folgen?

Auch das DIW zeigt, dass bsp. die "Preisbereinigte Arbeitnehmerentgelte, 
Brutto- und Nettolöhne
pro Stunde" seit 1997 deutlich gestiegen sind. Rein anhand der Grafik 
des DIW würde ich die Steigerung auch auf etwa 10% seit 1997 schätzen. 
Laut Stat.Bundesamt/Eurostat beträgt der Zuwachs beim reallohn - 
verggleicht man 1997 mit 2011 - ca. 11%.
Das alles sind Fakten, die "sogar" das DIW veröffentlicht. Bist du denn 
nun faktenresistent?
Kein Mensch bestreitet, dass es zwischen 2004 und 2008/2009 eine 
negative Entwicklung des Reallohns gab.
Aber selbst 2008 lag dieser Reallohn (wie auch durch das DIW bestätigt) 
über dem von Anfang der 90iger.
Und seit 2010 steigt der Reallohn wieder. Um im Vergleich zu 1997 hat 
der Reallohn im Jahr 2011 massiv zugelegt. nur weil solche Meldungen 
nicht in der Bild/im Stern stehen und in Talkshows diskutiert werden, 
gibt es solche Entwicklungen trotzdem.

von reNur (Gast)


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Oh, "ein paar VWL Module belegt", sorry ich nehm alles zurück - bitte 
erklär mir die Welt, was Propaganda ist und was nicht.
Sogar ich als Informatiker hatte VWL, und Statistik natürlich auch.

Man kann übrigens an diesem einen Satz

"
Die Netto-Reallöhne sind in Deutschland seit Anfang
der 90er Jahre kaum gestiegen.
"

schon einiges über die Intention des DIW aussagen.
Es gab ca. 1993 einen kleinen Peak bei den Reallöhnen. Von ca. 1993 bis 
1997/1998 sind die Reallöhne zurückgegangen. Hätte man also statt 1993 
das Jahr 1995 mit dem Jahr 2008 verglichen, so hätte man nicht ohne 
weiteres sagen können "kaum gestiegen", sondern einfach nur "gestiegen".
Das DIW gibt eine gewisse Richtung vor (was ich nicht schlecht finde, 
den Arbeitgebernahe Institutionen gibt es schon genug), und die muss man 
schon auch berücksichtigen, wenn man sich deren Veröffentlichungen 
anschaut.

von Faktenschreiber (Gast)


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Es nutzt wenig , wenn der Reallohn ( wessen ? ) um 10 % gestiegen ist, 
aber relevante Produkte und Dienstleistungen um über 100-150%


Im weiteren Dies :  laut Hr Kannegießer ( Arbeitgeberpräsident 
Gesamtmetall ) ist eine FachKRAFT ein Diplomingeneur universitas.
Alles andere   ( also auch ein Ing FH , Bachelor etc ) also ein 
Facharbeiter.

Diese hochgeistige Trennung ist bei vielen nie angekommen ,ebenso ,das 
ein Techniker kein Ingeneursgrad ist


Bzgl der Statisitiken ist es generell ein Problem, welchen Startpunkt 
man wählt .  Natürlich haben wir seit 2008 ein tolles Wachstum 
hingelegt. Nur,
hätte man den Startpunkt passend früher gewählt , wäre gemittelt 
Dauerrezession...

von Faktenschreiber2 (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Alles andere   ( also auch ein Ing FH , Bachelor etc ) also ein
> Facharbeiter.

Sehr richtig.

von reNur (Gast)


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Ja deswegen rechnet man ja den Reallohn aus - damit man eine von 
Konsumpreisen unabhängige Größe hat. Der Preisindex ist seit 1997 um ca. 
24% gestiegen, die Bruttolöhne um über 35%.

Interessant ist auch, sich mal ein paar Statistiken zur Kaufkraft der 
Lohnminute anzusehen. Dort ist dargestellt, wie viele Minuten man für 
bestimmte Konsumgüter und Dienstleisungen arbeiten muss/musste (also 
Friseurbesuch, Butter, Waschmaschine, etc.). Auch sehr interessant für 
die ganzen "früher war alles besser" Fraktion.

von Muecke (Gast)


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Siegfried schrieb:
> Meine Lösung : Wir gründen neue deutsche Staaten ! einmal ein
> Ostdeutschland für Leute die Sozialismus, hohe Steuern und
> Planwirtschaft mögen ! dort gehen diese Leute dann hin und jammern nicht
> mehr im Forum ! Schlimm dieses Gejammer ! Gratis gibts noch Lafontaine
> als Kanzler ! dann sollen doch die ganzen Linken und Kommunisten und
> Berufsjammerer aus diesem Forum in das Links-Lafontaine Land. Dann
> gründen Bayern und BaWü einen süddeutschen Turboleisterstaat und dort
> gehen die guten Ings hin die nicht jammern sondern Karriere machen
> wollen ! und schon hätten wir ein Problem gelöst !
>
> die Fachkräftemangelleugner gehen in den Östen und leben da nach einem
> sozialistischen Ideal, die fähigen Ingenieure gehen nach neu
> BawÜ-Bayern, wo dann die Steuern gesenkt werden, weil Ostdeutschland und
> sonstige Problemstaaten ( Ruhrpott, wo es teils auch wie im Osten
> aussieht ) nicht mehr mit durchgefüttert werden müssen. Soli wird auch
> abgeschafft.
> War mal vor kurzem im Ruhrgebiet und ich war so geschockt. Man sieht da
> fast nirgends Porsche oder Daimler und teils verfallene Häuser. Sowas
> hätte ich in Deutschland nicht erwartet und bin ich von meiner Heimat
> gar nicht gewohnt. Bei mir fahren sogar normale Arbeiter neue Daimler.
> Ganz normal hier.

Du hast ja geschrieben, das man es nicht so ernst nehmen soll mit der 
Staatsgründung. Das ist auch gut so, denn es gibt Leute die glauben so 
einen Käse wirklich. Dieser BaWü/Bayern-Staat hätte nämlich reichlich 
Probleme  seine  Hochpreisprodukte (Wären es zwangsläufig der hohen 
Löhne/Gehälter wegen) abzusetzen auf dem Weltmarkt, wenn sie alles im 
eigenen Ländle (Jaja, die Schwaben und Bayern können alles außer 
hochdeutsch)fertigen würden und nicht im Norden/Osten günstig 
zugearbeitet bekommen würden.
Historisch ist das ganze ja auch ein wenig dadurch bedingt, das BaWü und 
Bayern nie Teil Preußens waren. Und eine preussische Tugend war es unter 
anderem genügsam und demütig zu sein. Daher wahrscheinlich das ganze 
höher, weiter und schneller denken aus dem Süden (Deustchlands).

Dies bitte auch nicht so ernst nehmen, aber etwas wahres kann man an 
allem finden...

Gruss
Muecke

von Siegfried (Gast)


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der bub 40jahr und elektroingenieur schrieb:
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,6...
> Zitat:
> Verlierer im Gehaltsvergleich:
> Beruf:          2008  1990  Differenz (inflationsbereinigt)
> Informatiker  3.260€  3.400€      -34%

woher haben diese bitte die Zahlen ? 3260 Euro für einen 
berufserfahrenen Informatiker ?? vllt Fachinformatiker. Da bekommen ja 
Einsteiger schon mehr !

also ein fähiger Informatiker, der nicht im Keller vor sich hin 
programiert, sondern in die IT Beratung geht, verdient mit 5 Jahren BE 
mind. 60 k in Süddeutschland, gute Leute bis zu 80 k !

von reNur (Gast)


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Ja, das tritfft auf Süddeutschland und Hamburg zu, aber eben nicht auf 
Berlin und Ostdeutschland.

von Bastard (Gast)


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Dafür sind die Lebenshaltungskosten in Berlin und Ostdeutschland (und 
Norddeutschland usw.) auch wesentlich geringer. =)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Regel sieht so aus:

Vorausgesetzt , Du lügst nicht ..

> - Leute die mit dem B.Sc. aussteigen, haben schon vor Studienende einen
> passenden Job, der Letzte hatte 3 Monate nach Studienende einen
> passenden Job.

In einer strukturschwachen Region ??

> - Leute die weitermachen (M.Sc.) haben nach dem Abschluss ebenfalls
> neinen passenden Job

Einige mit Sicherheit ..

> - Viele Stellen können nicht besetzt werden, und das sind Stellen ohne
> besondere Anforderungen. Da fragen die Chefs sogar nach dem
> Motto:"Kennst Du nicht noch jemanden, der Interesse hätte an ...".

Wie wäre es mit einer Stellenanzeige ?

Die Untergrenze der Bewerber dürfte deutlich über 100 liegen , und wenn 
davon nur 10 gut sind verstehe das Problem nicht ..

> - Die Teams sind buntgemischt, viele Ältere sind dabei,

Auch über 40 ??

> - Die Leute sind mit ihrer Arbeit und ihren Arbeitgeber zufrieden und
> arbeiten gerne in ihren Teams.

Glaube es eher nicht ..

> - Selbst 2 "Übersemester" interessieren hier niemanden. Es muss auch
> keine 1,x Abschlussnote sein.

Bei vorhandenen Beziehungen ist es eh egal ..

> - Das alles im eher strukturschwachen Nordwesten Deutschlands

Meine Frage wäre , warum LÜGST Du ??

> Das mag für die paar Leute hier, die gerne alle Threads mit ihren
> persönlichen Niederlagen zujammern wie eine Geschichte aus einer anderen
> Welt vorkommen, aber ich behaupte: Es ist die Regel.

Wenn das wirklich Deine Meinung ist habe echt Mitleid mit Dir ..

> Die Gehälter liegen zw. 38k - 58k (Bachelor - Master).

Vorausgesetzt man findet was , und was ist los mit den 1 € Jobbern , 
hast Du sie irgendwie vergessen ??

> Ich habe einige Kontakte, u. a. durch die Fachschaft und erlaube mir
> schon ein Urteil - zumindest über die Region hier im Nordwesten - wo es
> ja angeblich so schrecklich sein soll .. ;)

Meine Frage wäre  , wer bezahlt derartige Statements ??

VDI , VDE , BDI , also wer ???

von ArschlochFickerHurensohn (Gast)


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Nachtrag: Mein vorheriger Kommentar geht natürlich an unsere Liebe: Dipl 
Ing ( FH ).

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Aber dann von Fachkräftelüge sprechen - ihr müsstet erst einmal welche
> sein, damit ihr das beurteilen könnt.

Tut mir leid Dir sagen zu müssen , aber ich bin einer ..

Und was die Finanzen angeht , da können die meisten davon hier 
vermutlich nicht ganz mithalten können ..

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