Hi, ich frage mich gerade, wie kurz ein Lichtblitz sein kann, damit er vom menschlichen Auge noch wahrgenommen werden kann. Nehme ich z.B. eine LED und strahle damit z.B. im Mikro-Sekundentakt nur einige male pro Sekunde, kann das Auge soetwas wahrnehmen? Als Strom nehmen wir einfach mal 100mA gepulst an, so dass die Dioden ins Schwitzen kommen. In einem hell erleuchteten Raum kann ich mir kaum vorstellen, dass soetwas wahrgenommen werden kann, aber wie ist es im Dunkeln? Wie lang darf ein Lichtblitz sein, um vom Auge gerade nicht wahrgenommen zu werden? mfg
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Träge schrieb: > Wie lang darf ein Lichtblitz sein, um vom Auge gerade nicht wahrgenommen > zu werden? Ich denke nicht, dass das geht. Im Auge werden doch bestimmte Sehzellen angeregt, wenn Photonen auf diese treffen. Dann wird alle 1/24 Sekunden, oder wie oft das Gehirn halt ein Bild macht, die Information der letzten 1/24 Sekunde abgeholt. Ich denke nicht, dass das Auge so einen Blitz vergisst. Dass du ihn im hellen Raum nicht siehst wird wohl damit zusammenhängen dass er nicht hell genug ist. Ist gewiss eine Funktion der Helligkeit.
Das Auge nimmt bei kurzen Blitzen, die es nicht mehr zeitlich auflösen kann, die Energie auf, d.h. die Dauer des Blitzes ist egal und es kommt nur auf das Integral an.
Matthias schrieb: > Das Auge nimmt bei kurzen Blitzen, die es nicht mehr zeitlich auflösen > kann, die Energie auf, d.h. die Dauer des Blitzes ist egal und es kommt > nur auf das Integral an. Was auch wieder heißt, dass entweder die Dauer oder die Intensität, oder beides, 0 sein muss, damit das Auge nichts wahrnimmt.
Träge schrieb: > In einem hell erleuchteten Raum kann ich mir kaum vorstellen, dass > soetwas wahrgenommen werden kann, aber wie ist es im Dunkeln? > > Wie lang darf ein Lichtblitz sein, um vom Auge gerade nicht wahrgenommen > zu werden? Mit Dunkeladaption soll es sogar gelingen, Lichtblitze, die aus 20 einzelnen (!!) Photonen bestehen, zu sehen. Zuhilfenahme von Strychnin, Koffein und 6h in einem dunklen Zimmer sitzen kommt man vielleicht sogar auf 10 Photonen runter. Die Einwirkungsdauer/das Zeitfenster des "Blitzes" beträgt 100msec. Deine Konstruktion erzeugt Lichtblitze von 1µsec Dauer und garantiert mehr als 20 Photonen => ja, das könnte man theoretisch noch sehen. mfg mf PS: Aus dem Physikunterricht erinnere ich mich da noch an irgendeinen Versuch. Cherenkov-Leuchten? Ach ja, hier steht auch noch was: http://de.alt.rec.digitalfotografie.narkive.com/0wY3D2np/auflosung-des-auges.2 (sucht im Text nach "Photonen")
Ein guter geregelter 'Elektronenblitz' aus der Fotografie kann Blitze mit einer Dauer von 1/40000 Sekunde erzeugen, dier trotzdem noch deutlich vom Auge wahrgenommen werden: http://de.wikipedia.org/wiki/Blitzlicht
Matthias Sch. schrieb: > 'Elektronenblitz' aus der Fotografie kann Blitze > mit einer Dauer von 1/40000 Sekunde Wenn man den jetzt auf weniger als 20 Photonen runterdrosseln könnte... Vielleicht mit Alu- oder Goldfolie als Filter. Dann könnte man ihn nicht mehr sehen. Wegen der 100ms: Die Netzhaut macht da eine "Fensterung" bzw. "Faltung". Die Sehzellen können tatsächlich einzelne Photonen erkennen, aber als "Rauschfilter" werden erst mehrere feuernde Sehzellen innerhalb eines gewissen Zeitfensters und geometrischen Bereichs auf der Netzhaut als Sinnesreiz ans Hirn weitergeleitet. Dort wird dann eigentlich der "Blitz" erkannt. mfg mf
Wenn man auf dem STK500 eine LED für einen Takt (125ns @8MHz) anschaltet, sieht man das im Dunkeln deutlich. Peter
es kommt auch drauf an ob die person direkt in den blitz schaut oder ob es nur im augenwinkel rumblitzt. Die zäpfchen im auge welche für den äußeren bereich zuständig sind, reagieren wesentlich empfindlicher auf kurze Impulse. Ansonsten stimm ich meinen vorrednern zu, es ist nich nur die zeit des Blitzes entscheident, sondern auch seine Intensität im Vergleich zur Umgebung, da sich unsere Augen an die aktuelle Helligkeit anpassen. Eine Formel welche Umgebungshelligkeit, Intensität des Blitzes und seine Zeitliche Länge beinhaltet, kenn ich allerdings nicht.
Peter Dannegger schrieb: > Wenn man auf dem STK500 eine LED für einen Takt (125ns @8MHz) > anschaltet, sieht man das im Dunkeln deutlich. > > > Peter 125ns Blitz pro sekunde, oder Blitze mit einer Periodendauer von 125ns?
Tastkopf schrieb: > 125ns Blitz pro sekunde, oder Blitze mit einer Periodendauer von 125ns? Die LEDs sind ja low-aktiv. Ich hatte einen Programmfehler gemacht. Ich hab zuerst das DDRB gesetzt und dann das PORTB. Damit waren die LEDs für einen Zyklus an. Nach jedem Reset sah man es deutlich blitzen, also einmal für 125ns. Peter
Mini Float schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> Blitze mit einer Dauer von 1/40000 Sekunde > Wenn man den jetzt auf weniger als 20 Photonen runterdrosseln könnte... Das widerspricht irgendwie meiner Ansicht eines Blitzes... Ich meine, dabei ging es um "sehr viel Licht" in "kurzer Zeit". Dome schrieb: > und das sind wirklich kurze blitze Ganz & gar nicht. Aber er blinkt wirklich "ewig": Beitrag "Re: Ewiger Blinker"
Stimmt, den ewigen Blinker hab ich auch. Aber der blinkt halt und blitzt nicht. Ich kenne noch den Versuch mit Triboluminiszenz. Man nehme einen trockenen Zuckerwürfel und eine Stahlnadel. Bei dunkeladaptierten Augen kratzt man dann mit der Nadel am Zuckerwürfel und kann ein weiss-bläuliches Blitzen am Zucker sehen. Da wäre übrigens auch interessant, wie kurz diese Blitze sind!?
Nochmal: Die Kürze der Blitze ist irrelevant. Du siehst auch Blitze aus einem Stickstofflaser (über Fluoreszenz auf weissem Papier oder in Tonic), die 50 nsec lang sind. Es kommt auf die Anzahl der Photonen an, und da reichen bei ausreichender Dunkeladaption schon wenige Photonen aus. Die zeitliche Auflösung des Auges sagt nur aus, wie dicht Blitze aufeinander folgen können, um noch getrennt wahrgenommen zu werden. Und das sind einige 10 msec.
Stefan M. schrieb: > Ich kenne noch den Versuch mit Triboluminiszenz. > > Man nehme einen trockenen Zuckerwürfel und eine Stahlnadel. > Bei dunkeladaptierten Augen kratzt man dann mit der Nadel am > Zuckerwürfel ... Wer diese vorgummierten selbstklebenden Briefumschläge im Dunklen an der Klebestelle aufreisst, kann ähnliches sehen.
Tastkopf schrieb: > Die zäpfchen im auge welche für den > äußeren bereich zuständig sind, reagieren wesentlich empfindlicher auf > kurze Impulse. Die Länge der Impulse spielt überhaupt keine Rolle. Wichtig ist lediglich die eingestrahlte Energie! Was die Zäpfchen im äussereb Bereich angeht: Ich lasse mich gerne korrigieren, aber soweit ich es verstehe, sind die genau gleich, wie alle anderen Zäpfchen. Bloss die Verschaltung ist so gebaut, dass eine zeitlich bessere Auflösung von Bewegung ermöglicht wird.
P. M. schrieb: > Was die Zäpfchen im äussereb Bereich angeht: Ich lasse mich gerne > korrigieren, aber soweit ich es verstehe, sind die genau gleich, wie > alle anderen Zäpfchen. Bloss die Verschaltung ist so gebaut, dass eine > zeitlich bessere Auflösung von Bewegung ermöglicht wird. Stichwort: Indirektes Sehen http://www.andreas-domenico.de/astro/pub5.html
Georg A. schrieb: > Zäpfchen schiebt man sich in den Hintern, im Auge sind es Zapfen ;) Was? Wie groß sind die denn? :D
Tokyo Drift schrieb: > Dann wird alle 1/24 Sekunden, > oder wie oft das Gehirn halt ein Bild macht, die Information der letzten > 1/24 Sekunde abgeholt. Ich denke nicht, dass das Auge so einen Blitz > vergisst. Das ist natürlich völliger Unsinn. Unser Auge hat nicht wie eine Kamera 24fps und dann ist Schluss. Von unserem Gehirn werden Bildsequenzen die schneller als 23,xx fps sind nicht mehr als Einzelbilder wahrgenommen Ansonsten wäre ja jede PWM für den Menschen nahezu unsichtbar.
B. Limer schrieb: > Das ist natürlich völliger Unsinn. Unser Auge hat nicht wie eine Kamera > 24fps und dann ist Schluss. Von unserem Gehirn werden Bildsequenzen die > schneller als 23,xx fps sind nicht mehr als Einzelbilder > wahrgenommen > Ansonsten wäre ja jede PWM für den Menschen nahezu unsichtbar. Genau das habe ich doch beschrieben oO.
B. Limer schrieb: > Das ist natürlich völliger Unsinn. Unser Auge hat nicht wie eine Kamera > 24fps und dann ist Schluss. Von unserem Gehirn werden Bildsequenzen die > schneller als 23,xx fps sind nicht mehr als Einzelbilder > wahrgenommen > Ansonsten wäre ja jede PWM für den Menschen nahezu unsichtbar. Gibt es Untersuchungen, ob Vogelaugen anders als menschliche Augen reagieren / träger oder weniger träge sind?
Jörg Nitzsche schrieb in einem 2 Jahre alten Thread: > > Gibt es Untersuchungen, ob Vogelaugen anders als menschliche Augen > reagieren / träger oder weniger träge sind? Ja. BTW: Gibt es Internet-Tools, wo man Suchbegriffe eingeben kann um dazu passende Webseiten zu finden?
Jörg Nitzsche schrieb: > Gibt es Untersuchungen, ob Vogelaugen anders als menschliche Augen > reagieren / träger oder weniger träge sind? Auf jeden Fall gibt es Untersuchungen die besagen, das Antworten auf zwei Jahre alte Fragen wenig sinnvoll sind. :-(
Harald Wilhelms schrieb: > Auf jeden Fall gibt es Untersuchungen die besagen, das Antworten > auf zwei Jahre alte Fragen wenig sinnvoll sind. Möglicherweise sind seine Augen so träge, daß sie die Antworten jetzt erst erfaßt haben.
Joachim K. schrieb: > Zuhilfenahme von Strychnin, > Koffein und 6h in einem dunklen Zimmer sitzen kommt man vielleicht sogar > auf 10 Photonen runter. Und wenn man das Strychnin zu hoch dosiert, kommt man auf 0 Photonen runter ... für den Rest der Ewigkeit ;-)
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