Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik suche bedrahteten FET


von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Hi ich bin auf der Suche nach einem bedrahteten FET mit folgenden 
Eigenschaften:

 - möglichst klein (zB TO-92)
 - zu schaltender Strom <= 100mA
 - sollte bei UGS 3V gut durchschalten
 - gute verfügbarkeit

FETs sollen es sein, weil ich keinen Spannungsverlust am Trannsistor 
haben möchte und im Powerdown möglichst geringen Energieverbrauch. 
Bedrahtet sollen sie sein, da die Schaltung jemand löten will, der nicht 
sehr geübt ist (dh SOT23 fällt leider weg).
Dazu kommt, dass das Endergebnis möglichst klein sein soll.

In der nach UGS sortierten Mosfet-Übersicht ist der erste TO-92 der 
BS170. Der sieht bei 3V aber schon recht mau aus. Beim BS107 genauso.
Beim BS108 habe ich gar keine Kurven gefunden.

IRLU2905 und IRLU024N im TO-251 Gehäuse sind schon wieder größer und mit 
Kanonen auf Spatzen geschossen.

Hat vielleicht jemand eine Bauteil-Tip oder kenn tihr noch andere gute 
Übersichtstabellen? Ich konnte keine finden.

Gruß
Vlad

von Fuenf Tassen (Gast)


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Was spricht gegen eine Recherche bei den ueblichen Herstellern & 
Lieferanten ? Eine parametrische Suche sollte etwas bringen.

von Michael_ (Gast)


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So schlecht ist doch der BS170 doch nicht. Im Durchschnitt liegt er bei 
2,1V, das Maximum liegt bei 3V.
Wenn es keine Großserie sein soll, kann man ja ausmessen.

von Michael H. (michael_h45)


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BS108: 
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/GeneralSemiconductor/mXrzqrs.pdf
Nicht dass es den Hersteller noch geben würde oder sein Mutterkonzern 
Kurven veröffentlichen würde...
Zumindest erfüllt er laut Reichelt und dem Datenblatt deine Kriterien.
Es wäre die Katze im halben Sack imo wert. Die Chancen stehen gut, dass 
du damit kein Problem hast.

> Hat vielleicht jemand eine Bauteil-Tip oder kenn tihr noch andere gute
> Übersichtstabellen?
http://alltransistors.com/mosfet/crsearch.php?struct=&polarity=&pd=0&uds=0&udg=0&ugs=0&id=0.15&tj=0&fr=0&cd=0&rds=0&mnf=&caps=TO92

von Kai K. (klaas)


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Der BS170 ist ein MOSFET der alten Garde, der mindestens 5V, besser noch 
10V Ugs braucht. Für dich kommt hier eigentlich nur ein "Logic Level" 
MOSFET in Frage, der schon bei viel kleineren Ugs als 10V voll 
durchschaltet. Ich würde den hier nehmen:

http://www.supertex.com/pdf/datasheets/TN0702.pdf

von dolf (Gast)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Bedrahtet sollen sie sein, da die Schaltung jemand löten will, der nicht
> sehr geübt ist (dh SOT23 fällt leider weg).

also wer unfähig ist die 3 drei pins eines smd transis anzulöten der 
soll´s besser ganz lassen.
dazu ist kein

Vlad Tepesch schrieb:
> Bedrahtet sollen sie sein, da die Schaltung jemand löten will, der nicht
> sehr geübt ist (dh SOT23 fällt leider weg).
> Dazu kommt, dass das Endergebnis möglichst klein sein soll.

ja und dann übt der mal halt n wenig.
ist ja wohl kein problem drei smd pins anzulöten.
das konnten meine nichten auch ohne zu üben (mit einigen hinweisen von 
mir).....
und wenn die hand zittert dann helfen einige gläser vodka nach...;-))
mfg

von M. K. (sylaina)


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Vlad Tepesch schrieb:
> FETs sollen es sein, weil ich keinen Spannungsverlust am Trannsistor
> haben möchte

Da hast du dir aber was vor genommen. Fürchte vor dem Hintergrund wirds 
nix werden. Ansonsten: Bipos sind auch nicht so übel, was stört am BC327 
z.B.? Juckt dich wirklich ein Uce von z.B. 100 mV? Oder anders gefragt: 
Was willst du schalten?

von Michael (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> http://www.supertex.com/pdf/datasheets/TN0702.pdf

Hast du dazu auch eine Bezugsquelle für "Kleinstverbraucher"?

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Michael_ schrieb:
> So schlecht ist doch der BS170 doch nicht. Im Durchschnitt liegt er bei
> 2,1V, das Maximum liegt bei 3V.

Kai Klaas schrieb:
> Der BS170 ist ein MOSFET der alten Garde, der mindestens 5V, besser noch
> 10V Ugs braucht.

Laut den Diagrammen in den Datenblättern schaltet der bei 3V noch nicht 
richtig. Ich denke aber, dass man den bei 5V gut nehmen kann.

Michael H. schrieb:
> BS108:
> http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/GeneralS...
Danke, die Datenblätter die ich bei google ausgebuddelt habe, hatten 
alle keine Kurven.

> Zumindest erfüllt er laut Reichelt und dem Datenblatt deine Kriterien.
> Es wäre die Katze im halben Sack imo wert. Die Chancen stehen gut, dass
> du damit kein Problem hast.
3V sehen in der RDSon Kurve ziemlich knapp aus

Michael Köhler schrieb:
> was stört am BC327  z.B.?
die Polarität? Ich suche N-Kanal bzw NPN

> Juckt dich wirklich ein Uce von z.B. 100 mV?
wo ließt du das?
In lese sowohl beim BC327, als auch beim BC337 eine UCE_sat von ~0,7V 
ab.


Kai Klaas schrieb:
> Ich würde den hier nehmen:
> http://www.supertex.com/pdf/datasheets/TN0702.pdf
der sieht an sich ganz gut aus
Aber ich habe bei den üblichen Versendern auch keine Bezugsquelle 
gefunden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Vlad Tepesch schrieb:
> In lese sowohl beim BC327, als auch beim BC337 eine UCE_sat von ~0,7V
> ab.
Wenn man die max. Angabe aus der Tabelle nimmt...
Aber wir sind ja auf der grafischen Ebene unterwegs:
> Laut den Diagrammen in den Datenblättern ...
Und mit Ib=1,5mA sind laut Diagramm 1 in diesem Datenblatt: BC327 ca. 
150mV drin...

von Michael_ (Gast)


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>Danke, die Datenblätter die ich bei google ausgebuddelt habe, hatten
>alle keine Kurven.
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/GeneralSemiconductor/mXrzqrs.pdf
Der liegt etwa im Bereich vom BS170, hat aber eine wesentlich höhere 
Spannung.
Vielleicht kann man doch noch den hochwissenschaftlichen speziellen 
Einsatzzweck erfahren?
Ich hätte es schon lange ausprobiert.
Sag aber bitte nicht, das damit eine LED oder ein Relais geschaltet 
wird.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Vlad Tepesch schrieb:

> ich bin auf der Suche nach einem bedrahteten FET mit folgenden
> Eigenschaften:
>
>  - möglichst klein (zB TO-92)

TO-92 ist nicht klein.

>  - zu schaltender Strom <= 100mA
>  - sollte bei UGS 3V gut durchschalten

Also Logic Level.

>  - gute verfügbarkeit

Soll heißen? Langfristig? Preiswert? Bei deinem Lieblingsversender?

> FETs sollen es sein, weil ich keinen Spannungsverlust am Trannsistor
> haben möchte und im Powerdown möglichst geringen Energieverbrauch.

Versteh ich jetzt nicht. Auch an einem durchgeschalteten MOSFET fällt 
Spannung ab, je mehr je höher der fließende Strom ist. Und ein 
ausgeschalteter Transistor verbraucht genauso viel^Wwenig Strom wie ein 
ausgeschalteter MOSFET.

> (dh SOT23 fällt leider weg).
> Dazu kommt, dass das Endergebnis möglichst klein sein soll.

Ich sehe hier einen Widerspruch. Du nicht?

> In der nach UGS sortierten Mosfet-Übersicht ist der erste TO-92 der
> BS170. Der sieht bei 3V aber schon recht mau aus.

Steinzeit.

> Hat vielleicht jemand eine Bauteil-Tip

BSS98

Threshold-Spannung <2V. TO-92. Aber mit R_ds_on ~ 3R hat er bei 100mA 
auch nicht weniger Spannungsabfall als ein BC547.


XL

von M. K. (sylaina)


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Vlad Tepesch schrieb:
> wo ließt du das?
> In lese sowohl beim BC327, als auch beim BC337 eine UCE_sat von ~0,7V
> ab.

Na dann aber noch mal üben gehen (ich meinte übrigens den BC337, hab 
mich vertippt von wegen NPN bzw PNP). Man muss so nen BiPo ja nicht in 
die Sättigung treiben. Bei nem HFE von 10 und 100 mA Kollektorstrom hat 
der BC337 deutlich unter 100 mV Uce (dümpelt irgendwo bei 60 mV rum). 
Einfach mal in die Diagramme schaun. Und wenn man mit LT-Spice mal 
nachschaut kommt man bei nem HFE von ~100 bei ~100 mV raus ;)

von DNS (Gast)


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von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Michael_ schrieb:
> Vielleicht kann man doch noch den hochwissenschaftlichen speziellen
> Einsatzzweck erfahren?
> Sag aber bitte nicht, das damit eine LED oder ein Relais geschaltet
> wird.
doch, ich will wirklich nur leds schalten.
Das Problem ist halt, dass nicht viel Luft zwischen 
Batterie-Versorgungsspannung und Vorwärtsspannung der LED ist und auf 
Spannungswandler würde ich gerne verzichten.

> Ich hätte es schon lange ausprobiert.
Das würde erfordern, dass man die Bauteile alle parat hat.

Lothar Miller schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>> In lese sowohl beim BC327, als auch beim BC337 eine UCE_sat von ~0,7V
>> ab.
> Wenn man die max. Angabe aus der Tabelle nimmt...
Ich habe schon auf die Grafik geschaut.

> Aber wir sind ja auf der grafischen Ebene unterwegs:
>> Laut den Diagrammen in den Datenblättern ...
> Und mit Ib=1,5mA sind laut Diagramm 1 in diesem Datenblatt: BC327 ca.
> 150mV drin...
https://www.mikrocontroller.net/part/BC327
Wieso diagram 1? Das bezieht sich doch auf den Maximalen Strom in Bezug 
auf die Angelegte Spannung.
Interessant ist doch Diagram 4.
Das zeigt mir bei einem Kollektorstron von 100mA ~700mV.
Oder lieg ich da total falsch?

@Michael Köhler (sylaina)
Schalt und Kollektor-Spannung sind beide gleich.
was ist da abgetragen? 0-3 gegen 0-4 ?

PS:
Danke an euch!
Analogtechnik ist nicht so meins ;)

von MaWin (Gast)


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> So schlecht ist doch der BS170 doch nicht. Im Durchschnitt
> liegt er bei 2,1V, das Maximum liegt bei 3V.

Was sonderst du hier für einen grandiosen Humbug ab ?

UGSth ist die Spannung unter der er sicher SPERRT,
gut leiten tut er erst bei Spannungen deutich drüber,
der Hersteller garantiert die Werte erst bei 10V UGS.

Der BS170 ist definitiv kein LogicLevel MOSFET.

Erst BSS295 ist ein LogicLevel Typ in TO92,
hat bei 4.5V unter 0.5 Ohm.

Die Amerikaner und Japaner haben natürlich entsprechende
Typen, TN0702 beispielsweise schaltet schon ab 2V garantiert
mit 5 Ohm ein.

von Jens G. (jensig)


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>Wieso diagram 1? Das bezieht sich doch auf den Maximalen Strom in Bezug
>auf die Angelegte Spannung.

Ja und? Was siehst Du bei 100mA, bei leicht angehobeneren Ib?

von M. K. (sylaina)


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Vlad Tepesch schrieb:
> @Michael Köhler (sylaina)
> Schalt und Kollektor-Spannung sind beide gleich.
> was ist da abgetragen? 0-3 gegen 0-4 ?

Aufgetragen ist da Uce über der zu schaltenden Spannung, also die 
Spannung zwischen den Knoten 3-0 über 4-0.

However, mit nem BC337 wirste so um die 100 mV Spannungsfall haben.

Vlad Tepesch schrieb:
> Interessant ist doch Diagram 4.
> Das zeigt mir bei einem Kollektorstron von 100mA ~700mV.
> Oder lieg ich da total falsch?

Gegenfragen (bzgl Diagramm 4):

1. Wie treibt man einen Transistor so in die Sättigung?
2. Warum willst du ihn so in die Sättigung treiben?

;)

von Michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
>> So schlecht ist doch der BS170 doch nicht. Im Durchschnitt
>> liegt er bei 2,1V, das Maximum liegt bei 3V.
>
> Was sonderst du hier für einen grandiosen Humbug ab ?

Vielleicht lese ich das falsch?
Außerdem stehen hier gleich noch ein paar andere Ausweichtypen:
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/vishay/70226.pdf
Für 0,5A müßte man sich schon Gedanken machen, aber nicht für <100mA.
Und für die LED braucht man sowieso einen Vorwiderstand, da zieht man 
den eben davon ab.
Wo ist das Problem?

von Fuenf Tassen (Gast)


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>Michael H. schrieb:
> BS108:
> http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/GeneralS...
Danke, die Datenblätter die ich bei google ausgebuddelt habe, hatten
alle keine Kurven.

Wer Datenblaetter von Trittbrettfahrern verwendet hat sich schon als 
unwuerdiger Anfaenger enttarnt. Datenblaetter nimmt man immer vom 
Hersteller.
Die Datenblaetter von Trittbrettfahrern sind unvollstaendig und mit 
Eigenwerbung gefuellt.

von MaWin (Gast)


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> Wo ist das Problem?

Wahrscheinlich, daß du zu wenig nachdenkst.

> Und für die LED braucht man sowieso einen Vorwiderstand,
> da zieht man den eben davon ab.

Dummerweise ist der MOSFET-On-Widerstand eben nicht genau
spezifiziert, nicht auf 5% genau, nicht mal auf 50% genau.

Schliesslich KANN (deine Missinterpretation des UGSth-Werts)
der MOSFET auch mal bei 3V UGS schon den RDSon haben, den
er laut Datenblatt erst bei 10V haben müsste (nur unter
UGSth min ist er garantiert sperrend, und ob er bei UGSth
max noch genau so sperrt oder eben schon super leitet, unterliegt
Exemlarstreuungen und der Temperatur etc..

von M. K. (sylaina)


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MaWin schrieb:
> nur unter
> UGSth min ist er garantiert sperrend, und ob er bei UGSth
> max noch genau so sperrt oder eben schon super leitet, unterliegt
> Exemlarstreuungen und der Temperatur etc..

Das ist schön geschrieben und sollte von jedem beherzigt werden. Für 
eine Simple LED-Anwendung (leuchtet/leuchtet nicht) könnte es aber 
tatsächlich wurscht sein ob mein Rds(on) nun der Datenblattangabe 
entspricht oder um den Faktor 3 daneben liegt.

Gegen den BS170 spricht aber in meinen Augen der Spannungsabfall. Der TE 
hat hier schon erleutert, dass er keinen NPN nehmen will weil er hier, 
fälschlicher Weise, bei seinen 100 mA einen Spannungsfall von ~0.7 V 
erwartet. Angenommen der BS170 würde richtig aufgesteuert werden (Ugs 
also mal mindestens 10 V, die hat er aber nicht) dann hat er hier nach 
den Datenblattangaben des BS170 mal so rund 0.5 V bei 100 mA. Der fällt 
also aufgrund der Randbedingungen schon raus. Da der TE ja nur 3 V hat 
ist mit einem wesentlich höheren Rds(on) zu rechnen.

von Falk B. (falk)


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@  Vlad Tepesch (vlad_tepesch)

>doch, ich will wirklich nur leds schalten.
>Das Problem ist halt, dass nicht viel Luft zwischen
>Batterie-Versorgungsspannung und Vorwärtsspannung der LED ist und auf
>Spannungswandler würde ich gerne verzichten.

Dann geht es so sowieso nicht. Siehe LED. Bau eine einfache 
Konstantstromquelle mit einem Bipolartransistor ala BC337, dann kann 
man auch die Vorwidertände weglassen und man hat eine Chance, dass es 
trotzdem solide funktioniert. Und ja, so 1-2V muss du da dem Transistor 
gönnen, sonst wird das nichts. Vollprofis schaffen es auch mit 0,5V, 
aber das ist eine andere Liga.

MFG
Falk

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