Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatzpoti für Netzgerät Peaktech 6035D


von Markus U. (markjus) Benutzerseite


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Ich habe ein Netzgerät (Peaktech 6035D, 0-30V regelbar, 0-3A regelbar, 5 
und 12V Festpannung) mit einem scheinbar defekten Spannungsregler-Poti.

Folgender Effekt tritt beim Regeln der Spannung mit dem Poti auf: Kurz 
vor dem linken Anschlag geht der Widerstand des Potis plötzlich von 0 
Ohm wieder schnell hoch, enstprechend auch die Spannung am regelbaren 
Ausgang (gemessen habe ich von vorne gesehen zwischen dem linken und dem 
mittleren Anschluss). Das Poti scheint also defekt. Gemessen habe ich 
als Maximalwert 7k3 Ohm, was ja auch nach der Beschriftung zu vermuten 
war.

Meine Frage: Da ich das Poti ja sowieso auswechseln muss, würde ich 
gerne wissen, ob es in gleicher Bauweise auch feingänigere Exemplare 
gibt? Bisher bin ich nur bei "normalen" Potis fündig geworden.

Die Maße: Durchmesser Rundkörper 16,7 mm, gesamte Bauhöhe inkl. Pins 
24,9 mm, Breite an den Anschlusspins 15 mm, Pinabstand 2,54 mm, 
Drehknopf Durchmesser 6mm, Länge Drehgewinde gesamt 20 mm (davon 
Gewindelänge für die Mutter 6 mm).

Danke im voraus für Vorschläge.

von max (Gast)


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Siehe auch Beitrag "PEAKTECH 6035D Labornetzgerät"

Bei meinem Spannungs-Poti habe ich 6k6 gemessen (Baujahr ca. 2006).
Ich habe es jetzt endlich gegen ein 10-Gang Poti mit 10 K getauscht, 
Modell Fernost ("Bourns". Bei der ersten Bestellung kam der falsche 
Wert, bei der zweiten waren 50% Schrott!).
Dazu muss man das Netzteil aber aufbohren, sowohl den Kunststoffhalter 
für die Potis, als auch den Knopf (und je nach Bohrer-Austattung dann 
wieder auf die Welle kleben).
Ergebnis: deutlich besseres Einstellen der Spannung. Kein "Tatschen" 
mehr nötig.
Wie es sich am oberen Spannungsende verhält, habe ich noch nicht 
ausprobiert.

von max (Gast)


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PS: auf dem Foto ...web1.jpg ist auf der linken Seite des Druckgussteils 
eine "Nase" zu sehen, die im Gehäuse ins Kunststoffteil eingreift. Ist 
aber nicht zwingend erforderlich.

von Martin L. (makersting)


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Um die Spannung feiner einzustellen, würde ich ein zweiten Poti 
einbauen, welches bspw. 3V überstreicht.
Mit den 10-Gang Potis dreht man sich einen Wolf.

von Manfred (Gast)


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max schrieb:
> Bei meinem Spannungs-Poti habe ich 6k6 gemessen (Baujahr ca. 2006).

Was auch immer diese Blödies geritten hat, einen derart unüblichen Wert 
zu verbauen ..

> Ich habe es jetzt endlich gegen ein 10-Gang Poti mit 10 K getauscht,

Packe parallel 20k drauf, dann passt das wieder. Dadurch ergibt sich 
eine Verbiegung der Linearität, von der ich aber denke, dass die im 
Realbetrieb nicht auffallen wird.

> Modell Fernost ("Bourns". Bei der ersten Bestellung
> kam der falsche Wert, bei der zweiten waren 50% Schrott!).

Habe ich auch vom Chinesen bekommen. Die äußere Erscheinung und Güte des 
Gewindes lassen mich an der Echtheit zweifeln, zumindest halten sie 
ihren Nennwert ein.

> Dazu muss man das Netzteil aber aufbohren, sowohl den Kunststoffhalter
> für die Potis, als auch den Knopf (und je nach Bohrer-Austattung dann
> wieder auf die Welle kleben).

Da muß man gucken, ob metrisch oder zöllig. Zu allem Überfluss gilt das 
auch für die Achsen, 6,3mm oder 6mm. Bei einigen Geräten lauert die 
Falle der Bautiefe, einige Potikörper sind so langg, dass sie mit 
Innereien kollidieren.

> Ergebnis: deutlich besseres Einstellen der Spannung.

So ist das! Aber auch 10-Gang-Potis leben nicht ewig, ich habe schon 
einige tauschen müsssen - auch Originale seriöser Herkunft.

Martin L. schrieb:
> würde ich ein zweiten Poti einbauen,
 Ein zweites Poti, das ist Neutrum.

> Mit den 10-Gang Potis dreht man sich einen Wolf.

Dieser Ansicht sind nur wenige Leute. Ich finde die Doppelpotilösung 
unbedienbar und bevorzuge Zehngang, wie es R&S schon vor 50 Jahren 
gebaut hat (NGM-Serie).

von Stefan F. (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Mit den 10-Gang Potis dreht man sich einen Wolf.

Was den Vorteil mit sich bringt, dass man bei einer versehentlichen 
Berührung nicht so leicht von 3V auf 12V hoch drehen kann.

Ich habe in meinem alten Netzteil die einfachen Poris durch 10-Gang 
Potis ersetzt und es nie bereut. Blöd war nur, dass ich dafür die Löcher 
im Stahlblech-Gehäuse aufbohren musste. So wurde die Montage doch 
erheblich Zeitaufwändiger, als ich mir das anfangs dachte.

von Armin X. (werweiswas)


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Manfred schrieb:
> max schrieb:
>> Bei meinem Spannungs-Poti habe ich 6k6 gemessen (Baujahr ca. 2006).
>
> Was auch immer diese Blödies geritten hat, einen derart unüblichen Wert
> zu verbauen ..
>
>> Ich habe es jetzt endlich gegen ein 10-Gang Poti mit 10 K getauscht,
>
> Packe parallel 20k drauf, dann passt das wieder. Dadurch ergibt sich
> eine Verbiegung der Linearität, von der ich aber denke, dass die im
> Realbetrieb nicht auffallen wird.

Möglicherweise ist ja auch bei dem Spannungspoti ein 20k parallel. Oder 
wurde der in ausgebautem Zustand gemessen?


>
>> Mit den 10-Gang Potis dreht man sich einen Wolf.
>
> Dieser Ansicht sind nur wenige Leute. Ich finde die Doppelpotilösung
> unbedienbar und bevorzuge Zehngang, wie es R&S schon vor 50 Jahren
> gebaut hat (NGM-Serie).

Mir sind die Zweipoti-Lösungen wesentlich lieber. Da sehe ich ohne 
zusätzliche Skala auf Anhieb was eingestellt ist.

von Achim M. (minifloat)


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Markus U. schrieb:
> Gemessen habe ich als Maximalwert 7k3 Ohm, was ja auch nach

...Ansicht des zweiten Fotos nicht verwunderlich ist. Da steht "7KB". 
Bei den Potis sind ±10% normal.

Es gibt 6k8-Mehrgangpotis vom Chinesischen Hersteller 'BO CHEN', die 
sollten doch super rein passen?

von Martin L. (makersting)


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Manfred schrieb:
>
>
> Martin L. schrieb:
>> würde ich ein zweiten Poti einbauen,
>  Ein zweites Poti, das ist Neutrum.
Versehen bitte nicht mit Unwissenheit verwecheln. Dass es ein Versehen 
war, hättest du am darauf folgenden Relativpronomen erkennen können. 
Erkannt hast du zusätzlich nicht, dass du mit dem Kommentar ungefragt 
Exhibitionismus deines Gemüts betreibst.

von Armin X. (werweiswas)


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Manfred schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> würde ich ein zweiten Poti einbauen,
>  Ein zweites Poti, das ist Neutrum.

Sind wir neuerdings in einem Rechtschreibforum?

von max (Gast)


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max schrieb:
> Wie es sich am oberen Spannungsende verhält, habe ich noch nicht
> ausprobiert.

Nicht nachmachen, bei 11V ist mit dem 10k-Poti Schluss! 8-(

von max (Gast)


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Manfred schrieb:
> Packe parallel 20k drauf, dann passt das wieder. Dadurch ergibt sich
> eine Verbiegung der Linearität, von der ich aber denke, dass die im
> Realbetrieb nicht auffallen wird.

Danke, ich werde es probieren.

von max (Gast)


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Late update:
- ich hatte beim Mehrgangpoti die Anschlüsse vertauscht, daher kam die 
Begrenzung und Umkehr bei 11 V (Mittelstellung) :-(
- mit 10k werden deutlich über 40V Ausgangsspannung erreicht - 
ungetestet
- auf der Platine ist ein (mit Lack gesicherter) Trimmer, mit dem auch 
ein 10k Poti am Anschlag auf 30V eingestellt werden kann (entsprechend 
dem vorgeschlagenen Parallelwiderstand)

von Martin L. (makersting)


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Potis lassen sich meist reparieren, das gezeigte Modell ist an sich 
einfach zu demontieren. Wer weiß, vielleicht ist nur ein Drahtstückchen 
reingefallen. Anders lassen sich 0 Ohm kaum erklären.

von Manfred (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Potis lassen sich meist reparieren

Ihr habt realisiert, dass der Eröffnungspost von 2012 ist und die 
weitere Diskussion auch schon fast zwei Jahre her?

Diese Potis sind China Standard einfach, als 10k bekomme ich 10 Stück 
für knappe 3 Euro frei Haus!

https://www.aliexpress.com/item/32648042275.html

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