Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning TMS320C20 C-Compiler?


von Holm T. (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe einen U320C20FC07 aus  DDR Produktion zur Verfügung gestellt 
bekommen weil ich gesagt habe das ich das Ding noch mal anwerfen wollten 
würde.

Das ZMD in Dresden hatte dieses Teil ja "nachwentwickelt", das Exemplar 
das ich hier liegen habe ist aber mit 9144 gelabelt, also zur 
Wendezeit..

Ich würde mal ein kleines (universal-lochraster?-) platinchen damit 
basteln wollen würde aber gerne das Wesentliche in C programmieren. Der 
gcc, auch in alten Versionen unterstützt diesen integer-only Dsp aber 
leider nicht.

Was hat es mit den TI-Compilern auf sich die es dafür mal gab? War das 
Payware? (will Jemand sowas Altes evtl. preiswert veräußern?)

Gibts es noch andere Compiler für dieses Teil? Hoffe das einer der alten 
Hasen etwas weiß, es geht aber wirklich nur um eine nostalgische 
Spielerei..

Danke,

Holm

von amateur (Gast)


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Da wirst du deine Augen mal gen Osten wenden müssen. Mit Sicherheit 
findest Du da einen Sammler der das Drum-Herum noch hat.
Die meisten Wessies hatten keinen Zugang zu Technik aus dem Osten und 
wenn, so haben sie höchstens die Nase gerümpft und sich in ihrer 
selbstattestierten Überlegenheit gesonnt.

von Holm T. (Gast)


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Du bist mein Held!

Erstens bin ich ein Ossi und zweitens ist das eine Originalnachbildung 
des Texas Instruments TMS320C20. Ich suche deshalb einen Compiler für 
diesen Prozessor..

Gerümpfte Nasen dürften sich Viele mittlerweile schon wieder abgewöhnt 
haben.

Gruß,

Holm

von Olaf (Gast)


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> Gerümpfte Nasen dürften sich Viele mittlerweile schon wieder
> abgewöhnt haben.

Warum eigentlich? Wenn die Chinesen irgendwas von uns nachbauen ist das 
Geschreich gross. Wenn die Ostlinge ein Design von TI stehlen dann ist 
das gut? Wird da nicht mit zweierlei Mass gemessen?

Olaf

von Spaßvogel (Gast)


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amateur schrieb:
> Die meisten Wessies hatten keinen Zugang zu Technik aus dem Osten und
> wenn, so haben sie höchstens die Nase gerümpft und sich in ihrer
> selbstattestierten Überlegenheit gesonnt.

Stimmt, so herausragende fortschrittliche technische Meisterleistungen 
wie den Trabant hat es im Westen nicht gegeben. Die mussten Golf 
fahren,wirklich schrecklich. ;-)


Holm Tiffe schrieb:
> ist das eine Originalnachbildung
> des Texas Instruments TMS320C20

Tja, die Sachen im Westen waren so schlecht, dass die Ossis sie genau 
untersuchten, um darüber zu lästern. ;-)


Ruhig Blut Leute, lasst die Vergangenheit ruhen. Wir sind eine große 
Familie, halten zusammen und zahlen gemeinsam die Schulden unserer 
europäischen Freunde.

von Holm T. (Gast)


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@Olaf: Du bist ein Bisschen napfsülzig nicht war?

Du kennst Dich scheinbar mit diesen DSPs aus auch wenn Du nichts 
Verwertbarens dazu preis gibst, sonst hättest Du mir ja wohl eine 
brauchbare Antwort gegeben.

Weil wir aber schon mal dabei sind, Du kennst doch sicher den originalen 
Hersteller der 7400? Jetzt erzähle mal warum nicht nur die Ossis, 
sondern eigentlich die ganze Welt das Ding nachgebaut hat..?

Was ist mit E27 Sockeln an Leuchtobst?

Glaubst Du wirklich das so ein DSP nachbaubar ist in dem man das Gehäuse 
aufschleift sich anguckt was drin ist und das nachfeilt?

Wenn ja: Typischer Wessi ohne tieferes Wissen.
Wenn nein, dann weißt Du auch das eine solche Nachentwicklung faktisch 
eine Neuentwicklung mit eigenen Masken passend zu den verfügbaren 
Halbleiterprozessen ist und die Dinger nur nach außen hin möglichst 
identisches Verhalten haben.

Es wird übrigens gemunkelt das die TL080 Reihe von OPV in der DDR 
entwickelt und das Design von TI gekauft worden ist, warum sollten da 
nicht Verhandlungen über die TI DSP gelaufen sein?

Ich hoffe Du bringst jetzt Beweise für einen Diebstahl sonst nehme ich 
Dich verbal auseinander.


Hat jetzt Jemand noch was Sachdienliches beizutragen bitte?

@amateur: mach Dich mal über den Trabant 603 und Golf I kundig ehe Du 
wieder was zum Trabbi erzählst. Dein blödes Beispiel geht nämlich nach 
hinten los.

Gruß,
Holm

von Spaßvogel (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Es wird übrigens gemunkelt das die TL080 Reihe von OPV in der DDR
> entwickelt

Holm Tiffe schrieb:
> Ich hoffe Du bringst jetzt Beweise

Schau in den Spiegel, bevor du andere forderst.

@All
Da hat wohl einer noch 'ne Mauer im ...

von Holm T. (Gast)


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Ich habe nicht Andere gefordert, sondern den Beweis das die Ossis was 
gestohlen haben. Dieser Vorwurf stammt nicht von mir, demzufolge ist er 
vom Vorwerfenden zu beweisen. Nicht die beschuldigten Ossis haben ihre 
Unschuld zu beweisen, sondern der der beschuldigt, aka 
Unschuldsvermutung vor Gericht.

Noch Jemand außer anonymen Spaßvögeln mit Brett vorm Kopf?

Gruß,

Holm

von Ralf (Gast)


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Ist zwar schon älter, der  Thread hier aber hier gibt es Infos zum 
Compiler...

http://en.m.wikipedia.org/wiki/Texas_Instruments_TMS320

von Holm T. (Gast)


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Das kannte ich schon Ralf und da steht speziell zum 320C20 Nichts drin.

Trotzdem danke.

Gruß,
Holm

von klaro (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Das kannte ich schon Ralf und da steht speziell zum 320C20 Nichts drin.

Naja, aber doch wohl zur Frage:

> The TMS320 series can be programmed using C, C++, and/or assembly
> language. Most work on the TMS320 processors is done using Texas
> Instruments proprietary toolchain and their integrated development
> environment Code Composer Studio, which includes a mini operating system
> called DSP/BIOS. Additionally, a department at the Chemnitz University of
> Technology has developed preliminary support for the TMS320C6x series in
> the GNU Compiler Collection.[4]

> In November 2007 TI released part of its toolchain as freeware for
> non-commercial users, offering the bare compiler, assembler, optimizer
> and linker under a proprietary license.[5][6] However, neither the IDE
> nor a debugger were included, so for debugging and JTAG access to the
> DSPs, users still need to purchase the complete toolchain.

Also: Es gab nur den IT Pay Compiler. Die 2007 Freeware wird hier 
beschrieben, 
https://web.archive.org/web/20120818232853/http://open.neurostechnology.com/node/1020 
(original website nicht mehr vorhanden), aber dort ist auch nur von 
einem c54x Compiler die Rede.
Wird wohl schwierig, noch was für den C20 zu finden. Hier ist nochwas in 
Bezug auf die original TI Tools:
http://www.ele.uva.es/~jesman/BigSeti/ftp/DSPs/Texas_Instrument_TMS320Cxx/DSP%20Punto%20fijo/spru121.pdf

von Holm T. (Gast)


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Ich möchte mal nochwas hinzufügen (auch wenn der Fred steinalt ist) 
..denn erstens suche ich im Prinzip immer noch solche Software und dann 
wollte ich das kritische Auditorium noch wissen lassen das die Ossis den 
TMS320C20 leider völlig falsch gecloned haben, denn der U320C20 ist in 
CMOS implementiert und nicht NMOS wie das Original von Texas 
Instruments.
Weiß der Teufel wie die das mit den abgemalten Masken hin gekriegt 
haben....

Gruß,

Holm

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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ISBN 3341009981 von 1991

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Fuer den TMS320C26 (im Prinzip ein TMS320C20 mit mehr internem RAM),
gab es von TI ein "DSP Designers Kit".

KIT CONTENTS: Your kit should contain the following materials.

   - DSK circuit board module
      - TMS320C26 DSP processor
      - TLC32040 Analog Interface Circuit (AIC)
      - RS-232 interface chips
      - AC/DC Power supply circuitry

   - Floppy disk containing
      - DSKD.EXE    - The debugger interface for the DSK module
      - DSKA.EXE     - A TMS320C2x assembler
      - SPECTC26.ASM - A spectrum analyzer application for the DSK 
module
      - SPECTTWI.ASM - FFT twiddle tables
      - SPECTC26.DSK - The executable object of SPECTC26.ASM
      - C26BFNL.ASM  - Assembler source of the TMS320C26BFNL's bootload 
code
      - C26BFNL.DOC  - Document describing bootloader operation

Die Schaltung des Kits fehlt in der im Netz herumschwirrenden Version.
Bei Bedarf kann ich die aus dem Original mal ablichten.

Ob das alles dann mit dem U320C20 funktioniert, musst Du selber
herausfinden.

von Holm T. (Gast)


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@Christoph: ..danke, das Buch habe ich indessen.

@sinus: Ich werde mal danach forschen, die Schaltung würde mich auf 
jeden Fall mal interessieren ..allerdings kommt mir da gleich die Sache 
mit dem TLC32040 spanisch vor...

Gruß,

Holm

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


Angehängte Dateien:

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Um mal mit einem Irrtum aufzuraeumen:
Der TMS320C20 und Konsorten wurden in CMOS gefertigt.

Der TMS320C26 hat ausser dem groesseren RAM auch einen
Bootlader im ROM.

Anbei mal die "Frei Hand" abgelichteten Schaltplaene.

Vielleicht geht ja: http://www.ti.com/lit/pdf/SPRU093

von nachtmix (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Was ist mit E27 Sockeln an Leuchtobst?

Das E steht für Edison.
Der war eher nicht als Marxist bekannt.

Holm T. schrieb:
> Es wird übrigens gemunkelt das die TL080 Reihe von OPV in der DDR
> entwickelt und das Design von TI gekauft worden ist,

Das ist natürlich höherer Blödsinn, denn solche Teile standen auf der 
Cocom-Liste.
Da sie nicht einmal ohne Exportgenehmigung nach "drüben" verkauft werden 
durften, gab es sicherlich keinen Grund für TI sie dort entwickeln zu 
lassen.

Es gab Ausnahmen von dem Embargo, aber diese Opamps gehören nicht dazu, 
denn dazu dürften sie

nicht
ausserhalb des Temperaturbereichs von -40 .. +85°C spezifiziert sein 
(nicht ok: M-versionen -55..+125°C),
und
keine Transitfrequenz oberhalb 5MHz haben (ok: 3MHz),
und
keine Leerlaufverstärkung von mehr als 500.000 (155dB) haben (ok: 
200.000),
und
keine garantierte Offsetspannung von weniger als 2,5mV haben (ok: 6mV),
und
keine Anstiegsgeschwindigkeit höher als 2,5V/µs haben (nicht ok: 13V/µs)

https://de.scribd.com/document/22775438/CoCom-Lists-1980
Ziffer IL 1564

von Holm T. (Gast)


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Was hat Marx mit dem Edison Sockel zu tun? Dampfplauderst Du nur ein 
Bisschen?

Gruß,

Holm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Holm T. schrieb:
> Ich würde mal ein kleines (universal-lochraster?-) platinchen damit
> basteln wollen würde aber gerne das Wesentliche in C programmieren.

Hast du dir denn jetzt eine Hardware zusammengebaut? Der 32020 ist ja 
ohne externen RAM und Programmspeicher so gut wie hilflos. Ich hatte mir 
mit einem 320C25 aus nem C-Netz Telefon und einem Mega32 als 
Boardcontroller mal ein DSP mit 2 * 64kByte RAM und AD1848 als AD/DA 
zusammengesetzt. Der Boardcontroller empfängt HEX Files, setzt ein paar 
grundlegende Routinen, um den ADC und DAC benutzen zu können und hat 
einen kleinen Monitor, um den Speicher zu programmieren.
Der RAM sitzt direkt am TMS, der Boardcontroller kann den DSP aber 
HALTen und dann über ein paar HC244 und HC245 den RAM schreiben und 
lesen.

Mit einem C-Compiler kann ich aber auch nicht dienen, ich benutze TASM, 
um die Kiste in ASM zu beschreiben.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Wenn Du mit TI-DSPs mal ein wenig herumspielen willst, wuerde
ich eher zu "etwas" modernerem raten.

Den TMS320VC5509A konnte Mann z.B. im QFP-144-Package samplen.
(TMS320VC5509APGE)

Vorteil: Der DSP hat 256 kByte/128 kWorte schon im Gehaeuse.
Entsprechend minimal kann die Aussenbeschaltung ausfallen.

Booten kann er von diversen Quellen, u.a.:
- I2C-EEPROM
- SPI-Flash
- MMC/SD
- USB (FS im Client-Modus von einem PC-Host)

Die noetige minimale Aussenbeschaltung reduziert sich auf:
- viele Anschluesse fuer die 2 Spannungen die das Ding braucht
  (die wollen auch jeweils mit 10 nF abgeblockt werden...)
- noch viel mehr GND-Anschluesse
- 12 MHz-Quarz
- 32768 Hz-Quarz
- 3.3 V Regler
- 1.6 V Regler (evtl umschaltbar auf 1.4 V und 1.2 V)
- evtl DIP-Schalter fuer Bootmode
- evtl JTAG/USB

Was Mann an (Eingangs-)Anschluessen nicht braucht, sollte
wie ueblich mit Pulldowns auf ordentliches Potential gebracht
werden und/oder auf Stiftleisten landen.

Das hochfrequenteste duerfte dabei der 12 MHz-Quarz sein,
dann noch der JTAG und vielleicht noch die USB-Buchse.
Je nach Corespannung von 1.6 V bis 1.2 V laeuft der DSP dann mit
max. 200 MHz intern...

Die letzte Vollversion von CCS 3.3 (CCS 3.3.81.28) konnte Mann bei
TI herunterladen. Ob das noch verfuegbar ist, weiss ich aber nicht.

JTAG geht per Parallelport. Treiber gibts/gabs dafuer bei Olimex.
Vielleicht geht damit auch der Treiber vom SPI515 Emu von Spectrum 
Digital.
Das hab ich aber nicht probiert.
Der Olimex TMS320 JTAG ist ein modifizierter MSP430-JTAG.

ADCs koennen seriell ueber die McBSP (Multichannel Buffered Serial 
Ports)
angeschlossen werden.

Die Schaltplaene der (wesentlich umfangreicher ausgestatten)
originalen Kits findet Mann bei TI/Spectrum Digital:

Spectrum Digital TMS320VC5509A DSK
Spectrum Digital TMS320VC5509 Evaluation Module (EVM)


Nur mal so als Anregung :-)

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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P.S.
Lesenswert sind da (neben dem DB):
SPRAB14 - Board and System Design Considerations for the 
TMS320VC5503/06/07/09A DSPs
SPRAA30 - TMS320VC5509A DSP Hardware Designer's Resource Guide

von Matthias Fichter (Gast)


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>Im Kühlschrank!
>Einfach auf -200 Grad runterskillen/chillen. Dazu den unteren Anschlag
>am Thermostat entfernen.

Das hochfrequenteste duerfte dabei der 12 MHz-Quarz sein,
dann noch der JTAG und vielleicht noch die USB-Buchse.
Je nach Corespannung von 1.6 V bis 1.2 V laeuft der DSP dann mit
max. 200 MHz intern. Keiner weiß das wohl besser als ich.

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