Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Class D Verstärker aufbauen


von Martin (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ist dieser IC dafür geeignet einen Class-D Verstärker aufzubauen?

http://www.st.com/internet/com/TECHNICAL_RESOURCES/TECHNICAL_LITERATURE/DATASHEET/CD00001887.pdf

Gruß
Martin

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Der erste Satz im Datenblatt enthält die Worte "Class AB"... Was könnte 
uns das sagen?

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

> ist dieser IC dafür geeignet einen Class-D Verstärker aufzubauen?

Nein, ist er nicht. Zitat aus DB: "intended for use as audio
class AB amplifier in Hi-Fi field applications"

von Martin (Gast)


Lesenswert?

ups! sry das habe ich glatt überlesen.

Kennt jemand einen passenden IC für einen Class-D Verstärker im Bereich
50W @ 8 Ohm.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

TDA8920 z.B.

Bezugsquelle:
http://dx.com/p/tda8920-bth-class-d-power-amplifier-board-2-x-100w-ac-12-5-20v-147660

Fairerweise sollte man dazusagen, dass der nur so 35W pro Kanal an 
8-Ohm-Lautsprechern bringt. Laut genug würde ich sagen...

von oldeurope (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Letztens hatte ich diesen auf dem Tisch.

Eine AB-Endstufe die mit jeweils einem step down Regler eben so viel 
Spannung bekommt wie nötig. So hat man die Vorzüge von Beiden.

Genial gemacht von Yamaha. Zumindest hab ich das da erstmalig so 
gesehen.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Der Grund weshalb ich mich für Class-D entschieden habe, ist der hohe 
Wirkungsgrad.
Aber leider finde ich weder bei Reichelt noch bei Conrad irgendwo einen 
passenden Class-D IC. Werde dann wohl doch den TDA7293 nehmen.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

> Aber leider finde ich weder bei Reichelt noch bei Conrad irgendwo einen
> passenden Class-D IC. Werde dann wohl doch den TDA7293 nehmen.
Wie wär's da: 
http://de.rs-online.com/web/p/audio-verstarker-ics/7259098/

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Da hast du ja wirklich viel gesucht...

Geht übrigens auch "Selbstschwingend" mit einem halben LM358 oder LM393 
pro Kanal...

Da Lernt man auch viel mehr, als beim "Fertig-Modul auf Lochraster 
löten".
Beitrag "Klasse-D-Amp carroAmpDmkV"


Ansonsten: Hersteller-Webseiten duchsuchen.
National, z.B. LM4651, LM4663, TI, ST, Intersil, ...

von Electronics'nStuff (Gast)


Lesenswert?

Ein bisschen übertrieben, zugegeben:

https://www.distrelec.ch/ishop/Datasheets/tas5630_eng_ds.pdf

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Genial gemacht von Yamaha. Zumindest hab ich das da erstmalig so
> gesehen.

Dem Eingangsignal angepasste Rails gab es schon 199x von dem Hersteller 
"Blade" (Autohifi).

von usr (Gast)


Lesenswert?


von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Der Grund weshalb ich mich für Class-D entschieden habe, ist der hohe
>
> Wirkungsgrad.

Und genau deshalb habe ich Dir die Yamaha-Schaltung gezeigt.

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> Genial gemacht von Yamaha. Zumindest hab ich das da erstmalig so
>
>> gesehen.
>
>
>
> Dem Eingangsignal angepasste Rails gab es schon 199x von dem Hersteller
>
> "Blade" (Autohifi).

Das ist dann aber abgestuft und nicht kontinuierlich. Kenne ich mit 
Transistoren die dann von halber auf volle Betriebssapnnung schalten.
Das ist schon gut.

Aber letztlich ist das mit class d  und wirkungsgrad eh unsinn. Bei 
Musik und Sprache wird die Leistung ja nur sporadisch abgefordert. Die 
Class D ICs weden immer warm (Schaltverluste) und setzen über die Zeit 
gesehen dann doch mehr Energie in Wärme um als ein konventioneller 
B-Verstärker.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> genervt schrieb:
>> oldeurope schrieb:
>>
>>> Genial gemacht von Yamaha. Zumindest hab ich das da erstmalig so
>>
>>> gesehen.
>>
>>
>>
>> Dem Eingangsignal angepasste Rails gab es schon 199x von dem Hersteller
>>
>> "Blade" (Autohifi).
>
> Das ist dann aber abgestuft und nicht kontinuierlich. Kenne ich mit
> Transistoren die dann von halber auf volle Betriebssapnnung schalten.
> Das ist schon gut.

Nein, das war kein Railswitching, hier wurde das Eingangsignal 
abgetastet und in Abhängigkeit davon die Rails hoch und runter gefahren.

oldeurope schrieb:
> Aber letztlich ist das mit class d  und wirkungsgrad eh unsinn. Bei
> Musik und Sprache wird die Leistung ja nur sporadisch abgefordert. Die
> Class D ICs weden immer warm (Schaltverluste) und setzen über die Zeit
> gesehen dann doch mehr Energie in Wärme um als ein konventioneller
> B-Verstärker.

Kann es sein, dass du da gehörig was missverstehst?

Ein reiner Class B kommt rechnerisch maximal auf 78,5%, ein gut 
gemachter Class D kommt da locker drüber!

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> Aber letztlich ist das mit class d  und wirkungsgrad eh unsinn. Bei
>> Musik und Sprache wird die Leistung ja nur sporadisch abgefordert. Die
>> Class D ICs weden immer warm (Schaltverluste) und setzen über die Zeit
>> gesehen dann doch mehr Energie in Wärme um als ein konventioneller
>> B-Verstärker.

> Kann es sein, dass du da gehörig was missverstehst?
> Ein reiner Class B kommt rechnerisch maximal auf 78,5%, ein gut
> gemachter Class D kommt da locker drüber!

Wenn der Class D permanent 3W verbrät man aber nur 200mW braucht ist man 
mit B-Betrieb besser bedient. Nun klar?

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> Ein reiner Class B kommt rechnerisch maximal auf 78,5%,

Das gilt für eine Betriebsspannung die nicht dem Signal angepasst ist.

Der Yamaha zeigt, dass es deutlich besser geht.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Wenn der Class D permanent 3W verbrät man aber nur 200mW braucht ist man
> mit B-Betrieb besser bedient. Nun klar?

Von der Schaltungsauslegung auf das Prinzip zu schleißen, ist Unsinn!

Ohne Ruhestrom gibts nunmal die Nichtlinearität, von daher kommst du 
automatisch auf höhere Werte.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> genervt schrieb:
>> Ein reiner Class B kommt rechnerisch maximal auf 78,5%,
>
> Das gilt für eine Betriebsspannung die nicht dem Signal angepasst ist.
>
> Der Yamaha zeigt, dass es deutlich besser geht.

Das ist dann aber nicht mehr "class B", sondern klasse H:

http://de.wikipedia.org/wiki/Endstufe#H-Verst.C3.A4rker

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> genervt schrieb:
>
>>> Ein reiner Class B kommt rechnerisch maximal auf 78,5%,

>> Das gilt für eine Betriebsspannung die nicht dem Signal angepasst ist.
>
>> Der Yamaha zeigt, dass es deutlich besser geht.

> Das ist dann aber nicht mehr "class B", sondern klasse H:

> http://de.wikipedia.org/wiki/Endstufe#H-Verst.C3.A4rker

Da hast Du recht.

"Als Erweiterung von der klassischen Class H ist es auch möglich, die 
Betriebsspannung der Endstufe generell über einen geregelten 
Tiefsetzsteller bereitzustellen. In diesem Fall ergibt sich nahezu die 
Effizienz von Class D mit den klanglichen Eigenschaften (Dämpfungsfaktor 
im Hochtonbereich) von Class AB."

Soweit OK. So ist das beim Yamaha. Also Class-H-Erweitert :-)

"Die Regelung des Tiefsetzstellers stellt hohe Ansprüche an die Dynamik, 
da die Spannungsanpassung schnell genug erfolgen muss, um auch im 
Hochtonbereich dem Audiosignal zu folgen."

Das ist falsch.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> In diesem Fall ergibt sich nahezu die
> Effizienz von Class D mit den klanglichen Eigenschaften (Dämpfungsfaktor
> im Hochtonbereich) von Class AB."

AUTSCH!!!!!!!!!!!! Da hat es mal wieder Audiophilen Dünnpfiff ins 
Wikipedia geschafft!

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> In diesem Fall ergibt sich nahezu die
>
>> Effizienz von Class D mit den klanglichen Eigenschaften (Dämpfungsfaktor
>
>> im Hochtonbereich) von Class AB."

> AUTSCH!!!!!!!!!!!! Da hat es mal wieder Audiophilen Dünnpfiff ins
>
> Wikipedia geschafft!

Das mit dem Dämpfungsfaktor im Hochtonbereich hätte ich nicht mit 
zitieren sollen. Sonnst ist das aber Ok.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

War kein Vorwurf an dich, sondern an die QS von Wikipedia. (Ok, das 
gehört dann aber auch ins Wiki).

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Gibt es mittlerweile eigentlich Class-D Verstärker die komplett digital 
arbeiten, also keinen analogen Eingang haben ?

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Im kommerziellen Bereich macht das noch wenig Sinn weil der Markt dafür 
noch zu klein ist. Allerdings hat sich in den letzten Jahren sehr viel 
getan mit der Digitalisierung.

Thomas

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Gibt es mittlerweile eigentlich Class-D Verstärker die komplett digital
>
> arbeiten, also keinen analogen Eingang haben ?

Wenn Du mit digital codiert meinst, ja.
Eigentlich steckt die Info bei Class D ja uncodiert im Tastgrad, so 
gesehen ist Class D eigentlich auch "analog".

Betrachtet man nur die zwei Zustände der Schalter und wählt deshalb die 
Bezeichung "Digital" dann ist auch die gute alte FM-Übertragung digital.
Und ich betrachte das so.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Im kommerziellen Bereich macht das noch wenig Sinn weil der Markt dafür
> noch zu klein ist. Allerdings hat sich in den letzten Jahren sehr viel
> getan mit der Digitalisierung.

Digitale Tonquellen sind heute mainstream, kostet der analoge Kram in 
den Geräten nicht unnötig Geld ?

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Wenn Du mit digital codiert meinst, ja.

Ich meinte SPDIF direkt in die Endstufe.

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Kennt jemand einen passenden IC für einen Class-D Verstärker im Bereich
> 50W @ 8 Ohm.

Ohne IC: UM10155 von Phillips.

Da gibts auch ein Paper von Bruno Putzeys dazu, nennt sich "Simple 
Self-Oscillating Class D Amplifier
with Full Output Filter Control"

Nicht Deinen Anforderungen mit 8 Ohm entsprechend, aber sonst ein nettes 
Teil: TAS5414A von TI. Braucht aber einen kleinen uC zur Initalisierung. 
Wir haben mit dem Teil ein System mit 800 Audiokanälen (stimmt schon das 
mit den 2 Nullen) aufgebaut und das Werkl hat perfekt funktioniert 
(nicht nur die Verstärker)

hth

MiWi

von Andreas W. (andy_w)


Lesenswert?

Hallo,
ich habe bisher mit PWM-Verstärkern nicht so gute Erfahrungen machen 
können. Der Wirkungsgrad ist zwar besser (auch bei kleinen Leistungen, 
denn AB-Verstärker haben einen Ruhestrom, der einen recht hohen 
Grundverbrauch auch ohne Ausgangssignal zur Folge hat), dafür hat man 
mit deutlich höheren Störungen zu rechnen. Zunächst kommt da ein 
Rechteck mit >50kHz mit voller Betriebsspannung heraus, der sehr 
aufwendig weggefiltert werden muß, da sind mehrere Drosseln und 
Kondensatoren erforderlich, auch das Layout des Filters und des 
Verstärkers ist kritisch, damit das Signal nicht irgendwo "hinten herum" 
doch wieder herauskommt.

Aber auch der Rauschabstand ist sehr kritisch: Bei z.B. 50kHz hat das 
Rechtecksignal eine Periode von 20µs, für einen Rauschabstand von nur 
100dB darf der Jitter nur noch 0.2ns betragen! Wohlbemerkt, das bei 
einem Rechteck mit ca. 60V Hub (für ca. 50W an 8Ohm), der auch noch viel 
Strom liefern kann. Eine direkte digitale Signalverarbeitung erfordert 
bei nur 16 Bit Auflösung schon einen internen Takt von fast 315Mhz 
(48kHz*65536) und hat dann bestenfalls eine Dynamik von 96dB (auch dann, 
wenn man eine CD mit geringerer Lautstärke als volle Leistung abspielt, 
dann bleibt ein Großteil ungenutzt und man hört Hintergrundrauschen). 
Bei 20 Bit müßte der Takt schon 16-mal so hoch sein, das schafft kein 
FPGA mehr...

Da bleibe ich lieber bei meinen analogen Endverstärkern, die fast 120dB 
Rauschabstand erreichen.

Eine Ausnahme wäre ein Class-D Verstärker für einen Subwoofer. Max. 
Wiedergabefrequenz ca. 200Hz, als PWM-Frequenz würde ich 24kHz empfehlen 
(auf jeden Fall im Ultraschallbereich, sonst hört man das Pfeifen auch 
mit Tiefpaß). Das Ausgangsfilter ist einfacher, da es nur Frequenzen bis 
ca. 200Hz ungehindert durchlassen und erst ab 24kHz eine hohe 
Sperrdämpfung erreichen muß. Bei digitaler Verarbeitung kann der Takt 
auch kleiner sein, z.B. knapp 160MHz, dann kann man 16Bit direkt 
auflösen und die restlichen 4-8 Bit von 20-24Bit digitalem Input 
dithern, denn man hat ja eine erhebliche Überabtastung. Die 
Betriebsspannung muß gut stabilisiert sein, denn die beeinflußt direkt 
das Ausgangssignal, auch das Rauschen. Der Rauschabstand ist bei einem 
Subwoofer trotz des Jitters auch besser, da die genutze Bandbreite nur 
200Hz beträgt.

Ein Problem bleibt aber noch: gerade bei Aktivboxen und Subwoofern hat 
man den Vorteil, daß die/der Lautsprecher direkt an der Endstufe hängen, 
nun hat man wieder Drosseln im Signalweg, die den Innenwiderstand 
erhöhen und so den Dämpfungsfaktor verschlechtern.

Gruß
Andy_W

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:

Das war ein guter Beitrag, dem ich wesentlich zustimme.

> denn AB-Verstärker haben einen Ruhestrom, der einen recht hohen
>
> Grundverbrauch auch ohne Ausgangssignal zur Folge hat),

Emitterfolger im B-Betrieb haben keinen Grundverbrauch. :-)
Ich sehe da wirklich keinen Grund für AB-Betrieb.

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:
> Ein Problem bleibt aber noch: gerade bei Aktivboxen und Subwoofern hat
>
> man den Vorteil, daß die/der Lautsprecher direkt an der Endstufe hängen,
>
> nun hat man wieder Drosseln im Signalweg, die den Innenwiderstand
>
> erhöhen und so den Dämpfungsfaktor verschlechtern.

Lasse "Das Problem" einfach weg. Ein Tieftöner verpackt die PWM 
problemlos und bei den kurzen Leitungslängen (Aktivbox!) Bekommt man EMV 
in den Griff.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Emitterfolger im B-Betrieb haben keinen Grundverbrauch. :-)
> Ich sehe da wirklich keinen Grund für AB-Betrieb.

Wie minimierst du da die Übernahmeverzerrungen?

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> Emitterfolger im B-Betrieb haben keinen Grundverbrauch. :-)
>
>> Ich sehe da wirklich keinen Grund für AB-Betrieb.
>
>
>
> Wie minimierst du da die Übernahmeverzerrungen?

Z.B. So:

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_p.htm

Ganz wichtig ist dabei R3.
Man kann auch die "Spannungs-Lücke" Der Emitterfolger soweit 
verkleinern, dass sie die Hörschwelle unterschreitet. Nur beim B-Betrieb 
in der Endstufe kann man diesen Vorteil der Sinnestäuschung ausnutzen.

Es gibt noch andere Varianten dafür in Emitterbasis

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Man kann auch die "Spannungs-Lücke" Der Emitterfolger soweit
> verkleinern, dass sie die Hörschwelle unterschreitet.

Das funktioniert leider nur für den Großsignalbetrieb ausreichend gut.

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> oldeurope schrieb:
>
>> Man kann auch die "Spannungs-Lücke" Der Emitterfolger soweit
>
>> verkleinern, dass sie die Hörschwelle unterschreitet.
>
>
>
> Das funktioniert leider nur für den Großsignalbetrieb ausreichend gut.

Hmmm. wenn Du m.E. falsch liegst, sind Deine Antworten doch etwas 
schwammig. Den Eindruck hatte ich weiter oben schon. :-(
Belege das doch mal mit Zahlen.

Zudem ist dieses verkleinern der Spannungslücke in der gezeigten 
Schaltung gar nicht erforderlich. Dafür ist ja R3 vorhanden.

von Andreas W. (andy_w)


Lesenswert?

Hallo,
die Schärer-Schaltung ist in Prinzip fast das gleiche wie der uralte 
Edwin-Verstärker von Elektor. Den hatte ich früher mal als 
Zweitverstärker aufgebaut und der war gar nicht mal so übel. Allerdings 
ist es kein Vergleich mit wirklich hochwertigen Endstufen. Auch der 
Edwin hatte etwas Ruhestrom (der von den Treibertransistoren), der aber 
sehr klein war, bei der Schärer-Schaltung hat man stattdessen den 
Ruhestrom des OPAMPs, der als Treiber dient. Je kleiner man den 
Widerstand macht, desto besser lassen sich Verzerrungen durch die 
Gegenkopplung vermeiden, aber dann steigt der Ruhestrom des Treibers und 
man kann gleich wieder eine AB-Endstufe aufbauen.

Ob man ein Baßchassis eines Subwoofers direkt an so eine PWM-Endstufe 
anschließen kann, bezweifle ich ein wenig. Ich müßte mal die 
Induktivität messen und ausrechnen, wie hoch der Strom der 24kHz bei 
z.B. 50V Amplitude (+/-50V Versorgung) oder mehr dann noch ist. Bei 1mH 
wären das noch ca. 300mA... Ein besseres Tiefpaßfilter hat ja nicht nur 
eine Drossel, sondern auch einen Kondensator gegen Masse dahinter, da 
wird der Strom der 24kHz erheblich kleiner. Und EMV-mäßig befürchte ich 
da doch einiges. Etwas Länge haben die Leitungen doch (ca. 50cm sind bei 
einer potenteren Aktivbox realistisch), vor allem gibt es da noch eine 
wunderschöne Sendespule im Baßchassis, durch die noch recht viel Strom 
fließt...

Also muß doch eine recht große Drossel her, die möglichst wenig 
Widerstand hat und bei voller Leistung bei den Strömen noch nicht in die 
Sättigung kommt. Bei Luftspulen braucht man schon sehr dicken Lackdraht.

Gruß
Andy_W

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:
> Je kleiner man den
> Widerstand macht, desto besser lassen sich Verzerrungen durch die
> Gegenkopplung vermeiden, aber dann steigt der Ruhestrom des Treibers und
> man kann gleich wieder eine AB-Endstufe aufbauen.

Nicht nur das, man riskiert das Clipping des vorgeschalteten OPA 
(verlinktes Beispiel).

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Belege das doch mal mit Zahlen.

Pack das doch einfach mal in eine Spice-Simulation und spiele ein wenig 
mit der Randbeschaltung, dann lernst du recht schnell die Grenzen der 
Schaltung kennen!

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:
> Je kleiner man den
>
> Widerstand macht, desto besser lassen sich Verzerrungen durch die
>
> Gegenkopplung vermeiden, aber dann steigt der Ruhestrom des Treibers und
>
> man kann gleich wieder eine AB-Endstufe aufbauen.

Falsch. Der Ruhestrom im OP bleibt unverändert.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> Andreas W. schrieb:
>> Je kleiner man den
>>
>> Widerstand macht, desto besser lassen sich Verzerrungen durch die
>>
>> Gegenkopplung vermeiden, aber dann steigt der Ruhestrom des Treibers und
>>
>> man kann gleich wieder eine AB-Endstufe aufbauen.
>
> Falsch. Der Ruhestrom im OP bleibt unverändert.

Sobald du ein von 0 verschiedenes Eingangssignal hast, versucht der OPA 
das auf den Ausgang zu bringen und muss somit einen (dynamischem) 
Ruhestrom einprägen.

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:
> Ob man ein Baßchassis eines Subwoofers direkt an so eine PWM-Endstufe
>
> anschließen kann, bezweifle ich ein wenig. Ich müßte mal die
>
> Induktivität messen und ausrechnen, wie hoch der Strom der 24kHz bei
>
> z.B. 50V Amplitude (+/-50V Versorgung) oder mehr dann noch ist. Bei 1mH
>
> wären das noch ca. 300mA... Ein besseres Tiefpaßfilter hat ja nicht nur
>
> eine Drossel,

Man kann vieles nicht. Ich aber schon. Auch R3 in der Schaerer Schaltung 
kann man falsch auslegen. Muss man aber nicht.

Und warum nur 24KHz?

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> Sobald du ein von 0 verschiedenes Eingangssignal hast, versucht der OPA
>
> das auf den Ausgang zu bringen und muss somit einen (dynamischem)
>
> Ruhestrom einprägen.


Jetzt wirst Du aber albern. Ruhestrom ist bei 0 Eingangssignal.
Also in Ruhe.

von Andreas W. (andy_w)


Lesenswert?

Hallo,

oldeurope schrieb:
> Andreas W. schrieb:
>> Je kleiner man den
>>
>> Widerstand macht, desto besser lassen sich Verzerrungen durch die
>>
>> Gegenkopplung vermeiden, aber dann steigt der Ruhestrom des Treibers und
>>
>> man kann gleich wieder eine AB-Endstufe aufbauen.
>
> Falsch. Der Ruhestrom im OP bleibt unverändert.

nur, wenn überhaupt kein Signal anliegt. Schon bei geringer Aussteuerung 
hat man eine konstante Spannung von ca. 0.7V am Widerstand (wenn die 
Polarität wechselt, wechselt natürlich auch die Polarität am 
Widerstand), den Strom durch den Widerstand plus die Basisströme der 
Endtransistoren muß der OPAMP liefern. Also ist schon bei leiser Musik 
die Stromaufnahme des OPAMPs höher und relativ konstant, das meinte ich 
mit dem erhöhten "Ruhestrom". Nur, wenn die Aussteuerung so klein ist, 
daß der Ausgangsstrom durch den Lautsprecher kleiner als 0.7V/R3 ist, 
geht die Stromaufnahme des OPAMPs zurück. Bei 8Ohm für den Lautsprecher 
und 100Ohm für R3 wären das ca. 50mV am Lautsprecher Amplitude, was 
weniger als 0.2mW Leistung entspricht, das ist schon verdammt leise...

Gruß
Andy_W

von genervt (Gast)


Lesenswert?

oldeurope schrieb:
> genervt schrieb:
>> Sobald du ein von 0 verschiedenes Eingangssignal hast, versucht der OPA
>>
>> das auf den Ausgang zu bringen und muss somit einen (dynamischem)
>>
>> Ruhestrom einprägen.
>
>
> Jetzt wirst Du aber albern. Ruhestrom ist bei 0 Eingangssignal.
> Also in Ruhe.

Klar ist Ruhestrom definitionsgemäß ohne Eingangsignal, aber wenn du den 
Wirkungsgrad betrachtest, dann kannst du den nicht wegmogeln!

von oldeurope (Gast)


Lesenswert?

Andreas W. schrieb:
> nur, wenn überhaupt kein Signal anliegt. Schon bei geringer Aussteuerung...

Schreibe doch einfach:
Je niederohmiger R3 desto größer wird der Anteil des OP an der 
Ausgangssleistung. R3=0 und der OP muss alles allein machen.
Na und? Hat nichts mit dem Ruhestrom zu tun.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.