Forum: HF, Funk und Felder ADF 4350 Frequenz-Synthesizer


von Sven B. (scummos)


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Hallo!

Ich möchte einen Frequenz-Synthesizer mit dem ADF4350 [1] bauen. 
Interessiert bin ich besonders an dem Bereich um 400MHz rum (wäre aber 
natürlich gut, wenn's für die anderen auch funktioniert). Leider bin ich 
aber kein besonders erfahrener HF-Bastler (noch nicht!).

Ich habe also mithilfe vom Datenblatt und einigen Überlegungen ein Board 
mit dem Chip gebaut. Ich kann auch über SPI mit dem Chip kommunizieren 
(ich kann ihn zum Beispiel an- und ausschalten, dass das funktioniert 
sieht man daran, dass die Stromstärke am Netzteil sich entsprechend 
ändert), aber das Ausgangssignal ist irgendwie nicht so, wie es sein 
sollte. Was rauskommt ist -- je nach im Chip eingestellter 
Ausgabefrequenz -- entweder ein 24MHz-Rauschen mit relativ großer 
Amplitude (24MHz ist die Frequenz des verwendeten (externen) 
Quartzoszillators für den ADF4350), ein 24MHz-Rauschen mit relativ 
kleiner Amplitude, oder eine ~100MHz... mehr-oder-weniger Sinuswelle 
(aber nicht die Frequenz, die ich eingestellt habe). Nun frage ich mich 
natürlich, warum das so ist. :)

Das hier ist mein Board-Layout:
http://i.imgur.com/QdE9K.png
Entschuldigt die unkonventionelle Darstellung, das war die einzige 
Möglichkeit, die mir einfiel, Layout und Schaltplan halbwegs 
übersichtlich zusammen in ein Bild zu zeichnen ;)

Ich werde auf jeden Fall noch einmal ein neues Board bauen. Mir sind an 
dem Layout inzwischen auch selbst einige Dinge aufgefallen, die nicht 
besonders geschickt sind (insbesondere kann man einige Leitungen 
deutlich kürzer machen, gerade die vom Chip zur BNC-Buchse oder so). 
Trotzdem wollte ich, bevor ich das tue, hier nochmal nachfragen, was 
denn als Fehlerursache noch so in Frage kommt, da ich irgendwie 
bezweifle, dass sich das Problem nur durch Umsortieren von ein paar 
Bauteilen beheben lässt.

Insbesondere wäre es wahrscheinlich wichtig, diese 24MHz-Störungen 
überall zu reduzieren. Welche Maßnahmen könnten da helfen?

Der Chip ist aufgrund meiner mangelnden SMD-QFN-Löterfahrung im Laufe 
des Herstellungsprozesses bestimmt fünf- oder sechsmal für einige 
Dutzend Sekunden auf ~270 Grad erhitzt worden, es wäre auch denkbar dass 
der einfach einen Schuss hat. Besonders wahrscheinlich erscheint mir das 
allerdings nicht, da ja z.B. die Kommunikation noch einwandfrei 
funktioniert...

Ein mechanisches Problem ist das meiner Meinung nach nicht. Ich habe 
hier ein Binokular, und habe das Board eigentlich sorgfältig überprüft 
(und auch mit dem Multimeter vermessen). Die Lötstellen müssten alle 
okay sein.

Ich bin für jede Hilfe dankbar. :)

Viele Grüße,
Sven

______
[1] http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/ADF4350.pdf

von Thomas K. (alerte)


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Hallo,

aus HF-technischer Sicht ist da leider so viel verkehrt, das es sich 
vermutlich nicht lohnen wird, auf der Platine auf Fehlersuche zu gehen. 
Aber eine neue Platine hattest du ja ohnehin vor. Hier mal auf die 
Schnelle ein paar Hinweise:

Auf dem Bottom-Layer ist durchgehend eine Groundplane? Dann sind 
zumindest das und die GND's an Pin 8 und 9 in Ordnung. Alle anderen sind 
leider... ahem... suboptimal. Die Vias zum GND-Layer gehören möglichst 
direkt an den IC, um die Induktivität gering zu halten - ohne eine 
mehrere cm lange und dünne Leiterbahn!! Natürlich wird das eng um den IC 
- du kannst aber auch kleinere Vias nehmen. Viele kleine Vias sind 
ohnehin besser als ein dickes (wieder Stichwort Induktivität).

Und noch eine Sache zum GND - das zentrale Massepad unter dem IC gehört 
dort auch angebunden! Das müsste man bei dem IC hier mit einem größeren 
Via direkt in der Mitte unter dem IC hinbekommen.

Für die Spannungsversorgung gilt ähnliches: Möglichst wenig 
Induktivität, deine Abblock-C's sind oft zu weit vom IC entfernt!! An 
manchen Pin's (z.B. 28) fehlen sie ganz. Da reicht nicht ein C irgendwo 
auf der Platine, sondern die gehören an jeden Spannungsversorgungspin, 
so dicht wie möglich an den IC! Dein VCC ist generell etwas 
abenteuerlich geroutet, dazu würde ich dort die Leiterbahn auch etwas 
dicker machen.

Und als Letztes: Die Leiterbahn vom IC zur BNC-Buchse! 400 MHz sind HF, 
da muss eine Leiterbahn mit 50 Ohm Wellenwiderstand hin: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand

Praktisch heißt das, z.B. für eine zweilagige Platine aus 1,5mm FR4: 
Unten GND, oben eine Leiterbahn mit (so weit möglich) durchgehend 2,9 mm 
Breite und auf jeder Seite reichlich Abstand (etwa doppelte 
Leiterbahnbreite) - und ohne Vias mittendrin!! 2,9mm sind natürlich 
reichlich breit, Abhilfe: Dünneres Platinenmaterial oder vierlagige 
Platine (Faustformel für FR4: die Leiterbahn doppelt so breit wie den 
Abstand zur gegenüberliegenden Massefläche machen)

Die eigentliche Beschaltung habe ich mir jetzt nicht angesehen.

von Sven B. (scummos)


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Hallo Thomas,

alles klar, ich dachte mir, dass das nicht so toll ist, was ich da 
gebaut habe ;)
Aber nur aus Fehlern wird man klug.

Ich werde einfach mal ein komplett neues Layout machen und dabei 
versuchen Deine Ratschläge zu berücksichtigen, und das dann noch einmal 
hier posten. Vielen Dank!

Das Pad habe ich nicht an GND angebunden, weil im Datenblatt nix davon 
stand (nur "thermal pad")... aber jetzt, wo Du es sagst, fällt mir auch 
auf, dass so eine große nicht-verbundene Leiterfläche direkt am 
kritischsten Punkt der Schaltung natürlich höchst suboptimal ist. Muss 
ich da ein Via nehmen, oder reicht es, das Pad mit den Ground-Pins zu 
verbinden? Das mit dem Via stelle ich mir irgendwie etwas schwieriger zu 
löten vor.

Ach so, ja, unten habe ich eine Ground Plane.

Die Vias werde ich auch kleiner machen, die sind nur so groß, weil ich 
nicht so genau wusste, wie schwierig das Bohren ist. Hat sich aber als 
relativ einfach herausgestellt :)

Das mit dem Wellenwiderstand habe ich natürlich ebenfalls nicht 
berücksichtigt... ich dachte, das sei egal, da die Leiterbahn in diesem 
Fall noch klein gegen die Wellenlänge (die ja etwa 70cm beträgt) ist. 
Wenn dem nicht so ist, mache ich die Bahn breiter. Wenn sie nahe beim 
Chip für ein kurzes Stück dünn ist, ist das aber nicht so schlimm, oder? 
Ich dachte zu wissen, dass an sehr dünnen Schichten kaum Reflexion 
stattfindet.

Bis dann,
Sven

von W.S. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Ich möchte einen Frequenz-Synthesizer mit dem ADF4350

Das ist löblich, aber mit deinem Layout wirst du nicht glücklich werden. 
Ich hänge dir deshalb mal eine kleine Versuchschaltung dran, die ich mir 
als Vorversuch für weitergehende Projekte gemacht habe. Funktioniert 
ganz ordentlich, wenngleich auch der eine Kanal bloß einseitig an den 
SMA geht.

W.S.

von Sven B. (scummos)


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W.S. schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Ich möchte einen Frequenz-Synthesizer mit dem ADF4350
>
> Das ist löblich, aber mit deinem Layout wirst du nicht glücklich werden.
> Ich hänge dir deshalb mal eine kleine Versuchschaltung dran, die ich mir
> als Vorversuch für weitergehende Projekte gemacht habe. Funktioniert
> ganz ordentlich, wenngleich auch der eine Kanal bloß einseitig an den
> SMA geht.
>
> W.S.

Hihi, das sieht natürlich gleich wesentlich professioneller aus als 
meines. ;)
Danke, ich werd's mir anschauen und für meinen nächsten Layout-Versuch 
daraus klauen.

Ah, was macht man denn mit diesem Charge Pump Output-Pin? Damit kann ich 
irgendwie nix anfangen.

Viele Grüße,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Hi!

So, ich habe den Schaltplan nochmal so gebaut, dass man zumindest nicht 
sofort in Ohnmacht fällt, wenn man es sieht (siehe Anhang). ;)

Wenn daran niemandem gravierende Fehler auffallen (falls überhaupt 
jemand Lust hat, den Kram anzugucken), werde ich mich nochmal am Layout 
versuchen.

Viele Grüße,
Sven

von K.M. (Gast)


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>Ah, was macht man denn mit diesem Charge Pump Output-Pin?

Der Witz war gut, oder war das ernst gemeint?

Wenn ja, dann schau dir bitte noch mal das Grundkonzept eines PLL an, 
insbesondere den Teil wie aus dem Vergleich der Geteilten Frequenzen 
f.Ref und f.VCO im PFD die Abstimmspannung für den VCO erzeugt wird und 
warum dazwischen noch ein Loopfilter benötigt wird.

Also überwinde deine pdf Allergie und schau dir diese Grundlagen nochmal 
etwas genauer an, aber zumindestens Fig.1 & der linke Teil von Fig.34 im 
DB.

Das mit dem Thermal Pad/Pin 34 und GND steht in Fig.3

von Sven B. (scummos)


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So einfach ist das eben nicht, manchmal überliest man sowas auch beim 
dritten Mal noch ;)

Das mit dem GND-Pad ist natürlich wirklich ein offensichtlicher 
Fehler... ups :)

Wenn ich das mit dem CP-Pin richtig verstehe, dann brauche ich den doch 
nur, wenn ich eine externe Phasen-Regelschleife haben will. Will ich 
aber gar nicht. Dann kann ich den doch einfach ausschalten, oder nicht?

Viele Grüße,
Sven

von K.M. (Gast)


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>Wenn ich das mit dem CP-Pin richtig verstehe, dann brauche ich den doch
>nur, wenn ich eine externe Phasen-Regelschleife haben will. Will ich
>aber gar nicht.

Du bist lustig. Und wer regelt dann deine VCO Abstimmspannung V.Tune?

In deiner Schematic hast du dort nur einen unmotivierten Kondensator 
sitzen.
Damit könntest du höchstens den VCO mit einem feuchten Finger abstimmen.

Ein PLL Synthesizer ist kein DDS.

Also schau dir Fig.1 nochmal genau an. Die VCO Steuerleitung hat intern 
keine default Verbinding, die musst du schon extern bereitstellen.

Ich würde dir dringend raten zuerst mit einem HC4046 und ein paar 
Teilerbausteinen auf dem Steckbrett bei 1 MHz die Arbeitsweise eines VCO 
Synthesizer zu erkunden.

von Sven B. (scummos)


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Ups! Ich dachte, da gäbe es intern eine Version von dieser Schleife, und 
nur, wenn man die nicht benutzen will, braucht man den Pin. Klang 
irgendwie so (bei CPOut steht "when enabled...", was so klingt, als wäre 
es auch sinnvoll, den zu deaktivieren).

Aber stimmt, wenn man sich Fig. 1 anschaut, sieht man eigentlich, dass 
das nicht so ist.

Gut, dann werde ich mir das mal anschauen. Danke für den Hinweis!

Grüße,
Sven

von Georg A. (georga)


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> was so klingt, als wäre es auch sinnvoll, den zu deaktivieren

Ist es. Es soll Zeiten geben, wo man keine PLL braucht. Da kann man dann 
den VCO und den CP-Ausgang zum Stromsparen abdrehen.

von Sven B. (scummos)


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Ah, zum Stromsparen ist das also gedacht. Wunderte mich ein bisschen, 
denn man kann ja schließlich auch den ganzen Chip ausschalten (hat einen 
Standby-Modus)... Naja.

Ich denke ich habe einigermaßen verstanden wie's funktioniert, und jetzt 
(hoffentlich) erfolgreich mit den ~3 R/C-Werten, die ich da habe, einen 
Loop Filter gebaut (siehe Anhang) und werde mich nun nochmal am Layout 
versuchen. ;)

Zwei Fragen hätte ich noch:
- Eine 2mA LED am Lock Detect-Ausgang (mit passendem Vorwiderstand) 
sollte kein Problem sein?
- Den FastLock-Switch-Pin brauche ich jetzt aber wirklich nicht, oder? 
Der ist ja nur für den FastLock-Mode, den ich nicht benutze.

Danke und viele Grüße,
Sven

von El Prozzo (Gast)


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Vieleicht laeuft die Led ja auch mit 0.5mA ...

von Sven B. (scummos)


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El Prozzo schrieb:
> Vieleicht laeuft die Led ja auch mit 0.5mA ...

Wieso, steht das irgendwo im Datenblatt, dass man mehr nicht aus dem Pin 
ziehen darf? Ich hab' da nirgends was gefunden.

Edit: Oh, doch, hier Logic Output High Current... dann überlege ich mir 
was anderes. ;)

Edit2: Auf dem Eval Board ist er über 1k an eine Diode an GND 
angeschlossen. Das wären aber bis zu 3mA. Hm.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Edit: Oh, doch, hier Logic Output High Current.

Der ist allerdings nur für die garantierte Einhaltung der Logikpegel
wichtig.  Für den Missbrauch als LED-Treiber wären nur die Grenzwerte
von Interesse, da geben sie (außer einem thermischen) nichts weiter
an.  Allerdings garantiert dir halt jenseits der 500 µA niemand
irgendwas.

Ich würde wohl auch noch einen Transistor nachschalten.

von Sven B. (scummos)


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Ah, okay -- das war mir nicht klar. Ich dachte, das sei die maximal 
erlaubte Stromstärke überhaupt. Auf dem Eval-Board schließen sie die LED 
auch direkt (nur über 1k) an den Pin an. Und da der Chip insgesamt 
~120mA schluckt, denke ich mal, dass die 0.2mA an thermischer Belastung 
hoffentlich nicht zu viel sind. :)

Im Anhang mal die Roh-Form von dem neuen Layout, was ich gemacht habe. 
Meint ihr, das könnte so funktionieren? Wo seht ihr die 
Haupt-Schwachstellen?

Viele Grüße,
Sven

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Auf dem Eval-Board schließen sie die LED
> auch direkt (nur über 1k) an den Pin an.

Wenn das selbst der Hersteller auf seinem Evalboard macht, dann wüsste
ich keinen Grund, warum du's nicht auch tun könntest.

von Georg A. (georga)


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Die Massefläche ist immer noch zu zerfetzt. Auch zu den HF-Ein/Ausgängen 
sollte der Masseweg zum Chip so kurz wie möglich und nicht unterbrochen 
sein. Stell dir vor, du bist ein eiliges Elektron und willst vom Eingang 
zum Chip und über dessen Masse wieder zur Schirmung zurück ;) Bei deinem 
Layout bekommst du einen Drehwurm...

von Sven B. (scummos)


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Hallo!

Georg A. schrieb:
> Die Massefläche ist immer noch zu zerfetzt. Auch zu den HF-Ein/Ausgängen
> sollte der Masseweg zum Chip so kurz wie möglich und nicht unterbrochen
> sein. Stell dir vor, du bist ein eiliges Elektron und willst vom Eingang
> zum Chip und über dessen Masse wieder zur Schirmung zurück ;) Bei deinem
> Layout bekommst du einen Drehwurm...

Okay, trotz der Vias? Eigentlich ist der Weg nicht so arg lang (siehe 
Bild)...

Aber danke für den Tipp! Ich werde das alles noch ein bisschen 
verschieben und versuchen, das etwas weniger zerrupft zu machen.

Grüße,
Sven

von Hondo Z. Schnell (Gast)


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>Edit2: Auf dem Eval Board ist er über 1k an eine Diode an GND
angeschlossen. Das wären aber bis zu 3mA. Hm.

Immer dieser Zwang soviel Strom wie moeglich durch eine LED 
durchzupressen ... obwohl sie auch schon mit weniger als 1mA leuchtet.
Aber vielleicht will man ja auch die Leiterplatte gut beleuchten.

von Sven B. (scummos)


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Hondo Z. Schnell schrieb:
> Immer dieser Zwang soviel Strom wie moeglich durch eine LED
> durchzupressen ... obwohl sie auch schon mit weniger als 1mA leuchtet.
> Aber vielleicht will man ja auch die Leiterplatte gut beleuchten.

Naja, laut Datenblatt halt nur ungefähr 1/20 so hell. Und irgendwie zu 
sehen sein sollte das ja auch. ;)

von El Prozzo (Gast)


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Auge arbeitet aber logarithmisch. Da ist ein Faktor 20 lumpige 13dB

von Sven B. (scummos)


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El Prozzo schrieb:
> Auge arbeitet aber logarithmisch. Da ist ein Faktor 20 lumpige 13dB

Stimmt wohl. Naja, die LED wird schon irgendwie leuchten. :)

Ich habe nochmal einige Änderungen gemacht; einen vernünftigen Weg, 
diese VDD-Leitung loszuwerden, die die Ground Plane auf der Rückseite 
teilt, habe ich zwar nicht gefunden, aber dafür habe ich die 
Masseflächen auf Ober- und Unterseite so verschoben, dass sie an 
mehreren Stellen mit Vias überbrückt wird. Es gibt nun etliche mehr oder 
weniger kurze Pfade von den meisten Bauteilen zum Chip.

Jetzt muss ich nur noch diese ganzen Vias bohren *g

Viele Grüße,
Sven

von Lass Sein (Gast)


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Fuer 400MHz wird's moeglicherweise reichen. Das Teil kann immerhin 
2.7GHz oder so.
Ich wuerd's allerdings auf einen 4 Layer tun. Weil ich die Arbeit nicht 
gerne zweimal mach.

von Sven B. (scummos)


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Lass Sein schrieb:
> Fuer 400MHz wird's moeglicherweise reichen. Das Teil kann immerhin
> 2.7GHz oder so.
> Ich wuerd's allerdings auf einen 4 Layer tun. Weil ich die Arbeit nicht
> gerne zweimal mach.

Es kann bis zu 4.4GHz, aber ich brauche nur 408MHz. :)

Eine 4-Layer-Platine müsste ich halt fertigen lassen, die 2-Layer kann 
ich selber machen... klar, geht auch, dauert aber und kostet Geld. Das 
ist halt vor allem dann ärgerlich, wenn das Design nacher nicht 
funktioniert (so wie das erste, wo einfach offensichtliche Fehler drauf 
waren).

Wo siehst Du denn jetzt noch die größten Probleme? Immer noch bei der 
Massefläche?

Danke und Gruß,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Hallo!

Ich habe das mal so augebaut, aber es funktioniert nicht wirklich. ;)

Die Kommunikation mit dem Chip scheint zu funktionieren, ich kann ihn 
zuverlässig in den Standby-Modus versetzen und wieder aufwecken.

Der Lock Detect-Pin zeigt bei manchen Einstellungen High, bei anderen 
nicht. Zum Beispiel leuchtet die angeschlossene LED bei Multiplikatoren 
von 180 und 245, bei 250 und 190 aber nicht (Referenzfrequenz 24MHz, mit 
16-fach Divier). Wenn man ein paar Multiplikatoren durchgeht, gibt es 
immer mal wieder welche, bei denen der Lock scheinbar funktioniert, bei 
den meisten ist dies aber nicht der Fall.

Das Ausgabesignal sieht aber selbst bei den Frequenzen, bei denen die 
LED leuchtet, nicht korrekt aus. Das Bild vom Oszilloskop im Anhang 
zeigt das Signal bei einem Multiplikator von 240 (bei 180 und allem 
dazwischen sieht es aber genau gleich aus), ein großes Kästchen sind 
0.02us mal 20mV. Ich würde eine Frequenz von 240 * 1.5MHz erwarten 
(1.5MHz = 24MHz Eingang / 16x Divider). Das passt aber nicht zu dem Bild 
vom Oszi (da ist eine Periode ja grob 0.4 Kästchen, also T = 
0.4*0.02e-6s => f = 125MHz statt den erwarteten 360MHz). Außerdem ist 
die Frequenz bei den meisten Einstellungen irgendwie gleich.

Hier ist das Programm, mit dem ich den Chip ansteuere, das 
Register-Layout ist in Zeile 42: http://paste.kde.org/617510/ (vorsicht, 
der Code hat keinerlei Anspruch an Eleganz momentan).
freqmult und do_sleep übergebe ich per Kommandozeile.
Etwas verwirrt bin ich wegen des Charage Pump Current-Registers -- setze 
ich den nicht über diesen 4.7k-Widerstand an dem Set-Pin?

Im Anhang auch nochmal der Schaltplan, nach dem ich das Board jetzt 
aufgebaut habe. Ist vielleicht das Loop Filter-Design nicht in Ordnung? 
Ich weiß nicht, laut dem Programm von AD sollte es so funktionieren 
(siehe Screenshot weiter oben im Thread). :)

Ich habe schon ein bisschen rumprobiert und verschiedene Dinge mit dem 
Oszilloskop und dem Multimeter gemessen, aber so richtig aufschlussreich 
war das nicht. Der Quarzoszillator funktioniert zumindest. Dass eines 
der Bauteile beim Löten zerstört wurde, halte ich für nahezu 
ausgeschlossen, ich war sehr vorsichtig.

Ich bin für jede Idee dankbar, was man zu Debugging-Zwecken versuchen 
könnte!

Danke und viele Grüße,
Sven

P.S.: Hier sind noch ein paar mehr Fotos, wollte die nicht alle hier 
hochladen weil sie relativ groß sind: http://imgur.com/a/M7JlR#6

von Lattice User (Gast)


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Wenn ich es richtig sehe hast du R = 1 d.h. eine PFD Frequenz von 24 
MHz.
Den Bandselectdivider hat du auch auf 1, was eine Bandselectclock von 24 
MHz gibt. Die darf aber maximal 125 kHz sein. D.h. das Ding lockt auch 
beim allerbesten Layout nicht.

von Sven B. (scummos)


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Lattice User schrieb:
> Wenn ich es richtig sehe hast du R = 1 d.h. eine PFD Frequenz von 24
> MHz.
> Den Bandselectdivider hat du auch auf 1, was eine Bandselectclock von 24
> MHz gibt. Die darf aber maximal 125 kHz sein. D.h. das Ding lockt auch
> beim allerbesten Layout nicht.

Danke für den Hinweis! Das hatte ich (wie anscheinend einiges) überlesen 
;)
Ich habe jetzt R=24 gesetzt, sodass die PFD-Frequenz 1 MHz ist, und den 
Band Select Divider auf 15; das sollte irgendwie 67 kHz als Clock-Rate 
geben. Trotzdem bleibt die Lock-LED dunkel -- jetzt sogar unabhängig von 
der Wahl von INT. Hm.

Auch wundern tut mich, dass der Schaltkreis mit Chip im Standby 70mA 
braucht. Das müsste ja dann alles für den Quartzoszillator (plus die 
zwei, drei 2mA LEDs) draufgehen. Das ist schon ziemlich viel, oder?

von Sven B. (scummos)


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Ha, da war noch ein blöder Fehler (hatte versehentlich eine Zeile 
auskommentiert) -- nun leuchtet die LED! :)
Ich baue mal mein Oszilloskop auf und teste, ob das Signal gut aussieht.

von Sven B. (scummos)


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Hm. Nein.

1) Es gibt immer noch Bereiche, in denen anscheinend kein Lock erreicht 
wird. Die liegen zum Beispiel im Bereich von 1m Wellenlänge. Das ist 
gerade die Länge vom Kabel zum Oszi... ich glaube aber, dass das Zufall 
ist, weil der Output eigentlich aus ist solange kein Lock erzielt wurde 
(kann man einstellen).

2) Für die "funktionierenden" Frequenzen sah der Output eigentlich ganz 
okay aus, etwa 20 mV Amplitude und eine Frequenz grob in der richtigen 
Richtung (mein Oszi ist da nicht so genau).

Dann habe ich gemerkt, dass der BNC-Stecker (der Signal-Anschluss, nicht 
GND) nicht korrekt gelötet ist. Also habe ich den ordentlich festgelötet 
-- und jetzt passiert nur noch Unsinn. Bei manchen Einstellungen kriegt 
man das 24 MHz Taktsignal, bei anderen gar nichts. Das verstehe ich 
nicht wirklich. :(
Könnte es sein, dass die kaputte Lötstelle als Kapazität in der Leitung 
gewirkt hat, und das einen positiven Effekt hatte?

Grüße,
Sven

von Hondo Z. Schnell (Gast)


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Wir haben hier ein Diagnoseproblem...

von Sven B. (scummos)


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Hondo Z. Schnell schrieb:
> Wir haben hier ein Diagnoseproblem...

Ich weiß, aber was soll ich machen? Ich habe nur die Messtechnik, um zu 
sehen dass etwas falsch ist, aber nicht was ;)

von Ingo D. (ingo2011)


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.. hast Du denn nochmal die Pins kontrolliert ?
Auf dem einen Foto sieht es fast so aus, als wenn da sehr viel Zinn
zwischen den Beichen ist. Ich kann aber so etwas ohne Bino gar nicht 
mehr löten oder kontrollieren ....

Gruß Ingo

von Lattice User (Gast)


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Erst einmal sicherstellen, dass das Einstellen auch funktionert, d.h. ob 
die Registerdaten auch korrekt übertragen werden.

Möglich wäre z.B. auf den MUXOUT den R Divider Output schalten, und 
schauen ob da immer die eingestellte Frequenz rauskommt. (24/R) MHz.
Den Test mehrfach durchführen mit unterschiedlichen R Werten!

Dir ist ausserdem bewusst dass die kleinste einstellbare Frequenz 137.5 
MHz ist? Der VCO selbst muss in dem Bereich von 2.2 - 4.4 GHz betrieben 
werden.

von Sven B. (scummos)


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Hi!

Ingo DH1AAD schrieb:
> .. hast Du denn nochmal die Pins kontrolliert ?
> Auf dem einen Foto sieht es fast so aus, als wenn da sehr viel Zinn
> zwischen den Beichen ist. Ich kann aber so etwas ohne Bino gar nicht
> mehr löten oder kontrollieren ....

Habe ich mit dem Binokular kontrolliert. Ich hatte tatsächlich etwas 
zuviel Lötpaste genommen (hab ich noch nicht oft gemacht ;), sodass sich 
zunächst an zwei, drei Stellen Lötbrücken gebildet hatten (allerdings 
deutlich sichtbar nur neben dem Chip, nicht darunter), aber nach ein 
bisschen Arbeit mit dem Lötkolben + Entlötlitze sieht es jetzt in der 
Nahaufnahme sehr sauber aus. Außerdem habe ich etliche Pins mit dem 
Multimeter (Durchgangsprüfer) auf Lötbrücken getestet. Ich bin mir 
ziemlich sicher, dass das von der Verarbeitung her in Ordnung ist.

Lattice User schrieb:
> Erst einmal sicherstellen, dass das Einstellen auch funktionert, d.h. ob
> die Registerdaten auch korrekt übertragen werden.
>
> Möglich wäre z.B. auf den MUXOUT den R Divider Output schalten, und
> schauen ob da immer die eingestellte Frequenz rauskommt. (24/R) MHz.
> Den Test mehrfach durchführen mit unterschiedlichen R Werten!
>
> Dir ist ausserdem bewusst dass die kleinste einstellbare Frequenz 137.5
> MHz ist? Der VCO selbst muss in dem Bereich von 2.2 - 4.4 GHz betrieben
> werden.

Das mit dem R-Counter ist eine sehr gute Idee, das werde ich machen. 
Dass die Übertragung funktioniert denke ich schon, ich kann den Chip 
zuverlässig zwischen Sleep / Normal umschalten, und ich kann auch den 
VCO ausschalten und so (dass das funktioniert sieht man ja leicht am 
Stromverbrauch + Vergleich mit dem Datenblatt, da steht der 
Stromverbrauch für die einzelnen Komponenten).

Dass man mindestens 137.5MHz einstellen muss, ist mir klar. Wobei -- 
danke, dass Du es sagst! -- mir gerade erst auffällt, dass ich ja nur 
mit dem 16x Divider auch tatsächlich soweit runterkomme...

Ich melde mich, sobald ich mehr weiß. Wieder einmal danke für die Tipps 
:)

Viele Grüße,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Hi!

Für den R-Counter sieht man an MUXOUT das 24MHz-Signal des 
Referenz-Oszillators, das ist also okay (ich habe den R-Counter wieder 
auf 1 gesetzt und statt dessen den Band Select Clock Divier erhöht, weil 
mein Loop Filter für eine PFD-Frequenz von 24MHz entworfen ist -- also 
muss R=1 bleiben). Für den N-Counter hingegen sind (zumindest auf meinem 
100MHz Analogoszilloskop) recht schmale Spikes mit ~1V Amplitude zu 
sehen, die sich alle 0.47us wiederholen. Das sieht für mich nicht 
richtig aus, andererseits muss ich auch zugeben, dass ich nicht genau 
verstehe, was ich eigentlich erwarten soll -- die VCO-Frequenz durch den 
Output Divider (16), durch INT + FRAC/MOD? Das wären in dem Fall 1.5MHz.

Das Signal an VTune schwingt auch irgendwie komisch rum (Amplitude 20mV, 
aber ich kriege das Signal nicht wirklich getriggert). Das ist 
sicherlich auch nicht richtig (sollte ja mehr oder weniger konstant sein 
für Normalbetrieb).

Hier ist nochmal der Programmcode mit einigen Korrekturen.
http://paste.kde.org/618260/

Ich habe die asserts, die da gemacht werden, anhand des Simulationstools 
von AD grob überprüft -- scheint okay zu sein. :(

Gibt es weitere Debug-Ideen?

Viele Grüße,
Sven

von Lattice User (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Das wären in dem Fall 1.5MHz.

Ok, da ist dein Fehler.
FBSEL ist bei dir 0, d.h. der Feedback für den N-Divider wird vom Output 
genommen. Damit muss man natürlich auch den R-Divider passend einstellen 
damit auch da 1.5 MHz rauskommt.
Also entweder FBSEL auf 1, oder R = 16

Dir sollte auch klar sein dass ein 400 MHz Signal von deinem Osci 
bereits so stark gedämpft wird, dass man es eventuell im sonstigen 
Störpegel nicht mehr sauber erkennen kann.

von Sven B. (scummos)


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Lattice User schrieb:
> Ok, da ist dein Fehler.
> FBSEL ist bei dir 0, d.h. der Feedback für den N-Divider wird vom Output
> genommen. Damit muss man natürlich auch den R-Divider passend einstellen
> damit auch da 1.5 MHz rauskommt.
> Also entweder FBSEL auf 1, oder R = 16
Ah, okay, ich verstehe das Problem. Das werde ich gleich mal 
ausprobieren!

> Dir sollte auch klar sein dass ein 400 MHz Signal von deinem Osci
> bereits so stark gedämpft wird, dass man es eventuell im sonstigen
> Störpegel nicht mehr sauber erkennen kann.
Das ist mir bewusst. Ich stelle den Chip aber zum Testen eher so auf 
150MHz, und das sollte bei 100MHz Bandbreite ja noch gut zu sehen sein.
Die Anschaffung eines neuen Oszilloskops ist eh fällig, da werde ich mir 
was mit 200MHz Bandbreiste suchen :)

Viele Grüße,
Sven

von Sven B. (scummos)


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So, nach irgendwelchen Änderungen (die die FBSEL-Korrektur zwar 
enthielten, aber nicht auf diese beschränkt waren) funktioniert es 
jetzt, zumindest für niedrige Frequenzen! 150 MHz, 165 MHz, 180 MHz und 
200 MHz habe ich eingestellt und die Korrektheit der Frequenzen mit 
meinem Oszilloskop verifiziert. Viel weiter komme ich leider nicht (die 
kleinste Timebase vom Oszi sind 0.02us/div, und man kann irgendwann 
einfach nicht mehr zählen -- und es triggert auch nicht mehr richtig). 
Bei Frequenzen über 200 MHz zeigt das Oszi nur noch Mist (Linie, 
verschwommene Linie, 24MHz-Rauschen) an, aber das ist wohl zu erwarten. 
Dieses bei einigen Frequenzen doch recht große 24MHz-Rauschen 
verunsichert mich noch etwas, aber ich schiebe das jetzt einfach mal 
auf's Oszi. :)
Wenn es nicht am Oszi liegt, liegt es wohl am Layout vom Board, dann 
mache ich eben nochmal ein neues. Wenn ich jetzt weiß, dass das 
prinzipiell so funktioniert, ist das ja kein Problem.
Die Anschaffung besserer Messtechnik ist eh geplant, dann messe ich das 
nochmal genauer nach (poste ich dann evtl. in ein paar Wochen hier).
Zumindest die Lock-LED ist nun aber bei allen von mir als gültig 
betrachteten Einstellungen am Leuchten.

Zu Dokumentationszwecken hier die Register-Einstellungen um den ADF4350 
mit 24MHz Referenzfrequenz und dem von mir verwendeten Loop-Filter 
(siehe oben) auf eine Frequenz von 150.5MHz zu programmieren:
1
register 0: 0000 0000 0011 0010 0000 0101 0000 0000 
2
register 1: 0000 0000 0000 0000 1000 1111 0000 0001 
3
register 2: 0000 0000 0000 0000 0101 1110 1100 0010 
4
register 3: 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0011 
5
register 4: 0000 0000 1100 1111 0000 0000 0010 1100 
6
register 5: 0000 0000 0101 1000 0000 0000 0000 0101

Hier noch ein Kuriosum: wenn der Chip korrekt lockt, bricht die 
Verbindung zu dem Raspberry Pi ab, mit dem ich das Board steuere, wenn 
ich das über einen WLAN-Stick an's Netz angebunden habe. Über LAN gibt 
es keinerlei Probleme. Die VCO-Frequenz liegt bei den von mir getesteten 
Frequenzen schon sehr nahe bei 2.4GHz! Könnte das Board genug Störungen 
produzieren, um die WLAN-Kommunikation zu beeinträchtigen (die beiden 
Geräte stehen relativ nah beieinander)? Dem Notebook macht es allerdings 
nix aus (das hat aber sicherlich auch eine viel größere Sendeleistung). 
Oh, doch: in iwconfig steht eine stets steigende Anzahl an "Invalid 
misc"-Paketen. Nach Unterbrechen der Stromzufuhr vom Chip steigt die 
erheblich langsamer! Auch die Netzwerkverbindung ist subjektiv 
schneller. Naja, müsste man nochmal genauer nachmessen. Und natürlich 
das Board in ein Metallgehäuse packen! :)

An dieser Stelle jedenfalls noch einmal einen herzlichen Dank an alle, 
die beim Debuggen geholfen haben! ;)

Viele Grüße,
Sven

von W.S. (Gast)


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Dein Layout ist immer noch lausig. Du brauchst eine durchgehende 
Massefläche und von jedem Abblock-C ein  separates VIA dorthin.

Denke bitte daran, daß der Chip IMMER 2.2 bis 4.4 GHz macht und dein 
Ausgang nur durch nachträgliches Teilen auf deine 400 MHz kommt.

Das heißt, du mußt IMMER sämtliche Betriebsspannungen so abblocken, daß 
sie nicht auf irgendeiner Frequenz im Bereich 2.2 bis 4.4 GHz in 
Resonanz kommen. Dann passiert nämlich Unvorhersagbares.

W.S.

von Sven B. (scummos)


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Hmm, okay... aber die Platine einseitig zu routen, ohne mindestens ein, 
zwei abenteuerliche Tracks zu haben, erscheint mir ziemlich unmöglich...
Wie soll ich zum Beispiel den CP-Filter auf die andere Seite vom Chip 
routen, ohne das auf die Unterseite zu legen oder eine riesige Schleife 
zu ziehen?

Das Routing der Versorgungsspannung versuche ich mal zu verbessern.

Danke für das Feedback!

Grüße,
Sven

von Lattice User (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Hmm, okay... aber die Platine einseitig zu routen, ohne mindestens ein,
> zwei abenteuerliche Tracks zu haben, erscheint mir ziemlich unmöglich...

Drahtbrücke auf der Unterseite.

Ausserdem fehlen noch diverse Filter in der Spannungsversorgung um 1.
Vvco Vdd Vadd zu trennen, und ganz wichtig um zu verhindern dass die 
Zuleitung als Sendeantenne funktioniert.

Wie hast du das Epad angelötet?

von Sven B. (scummos)


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Lattice User schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Hmm, okay... aber die Platine einseitig zu routen, ohne mindestens ein,
>> zwei abenteuerliche Tracks zu haben, erscheint mir ziemlich unmöglich...
>
> Drahtbrücke auf der Unterseite.
Das ist besser als so ein Track? Okay. So ein Draht sammelt ja aber auch 
Störungen ein, oder? ;)

> Ausserdem fehlen noch diverse Filter in der Spannungsversorgung um 1.
> Vvco Vdd Vadd zu trennen, und ganz wichtig um zu verhindern dass die
> Zuleitung als Sendeantenne funktioniert.
Okay, wie sollte ich die trennen? Erst in einem gewissen Abstand vom IC 
zusammenführen und dort einen zusätzlichen Kondensator platzieren?

> Wie hast du das Epad angelötet?
Ich habe eine hoffentlich angemessene Menge Lötpaste aufgetragen und es 
dann heiß gemacht. Ich weiß nicht genau, wie ich unter dem Chip eine 
Durchkontaktierung hinbekommen soll...

Grüße,
Sven

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
>> Drahtbrücke auf der Unterseite.
> Das ist besser als so ein Track? Okay. So ein Draht sammelt ja aber auch
> Störungen ein, oder? ;)

Du zerpflückst dir halt die Massefläche nicht.

von Lattice User (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Drahtbrücke auf der Unterseite.
> Das ist besser als so ein Track? Okay. So ein Draht sammelt ja aber auch
> Störungen ein, oder? ;)

Auch ein Track sammelt Störungen ein,
Den Draht möglichst straff und gerade über die Massefläche spannen und 
mit Lack fixieren. Das ist auch nicht schlechter als ein Track.

Sven B. schrieb:
> Ich weiß nicht genau, wie ich unter dem Chip eine
> Durchkontaktierung hinbekommen soll...

Ich würde eine 3-4 mm Bohrung in die Mitte des Epads machen, und dann 
von unten kontrollieren und eventuell nachlöten. Ausserdem kann man dann 
mit etwas Geschick und Vorsicht (Wärmebelastung des Bausteins!) eine 
Verbindung durch dieses Loch zur unteren Massefläche herstellen.
Wenn gut gemacht dient es auch zur Wärmeabfuhr auf die untere 
Massefläche.
Disclaimer: ICH HABE DAS NOCH NIE GEMACHT.


Was möchtest du mit dem Generator eigentlich machen, was sind z.B. deine 
Anforderungen an das Phasenrauschen?

von Sven B. (scummos)


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Lattice User schrieb:
> Auch ein Track sammelt Störungen ein,
> Den Draht möglichst straff und gerade über die Massefläche spannen und
> mit Lack fixieren. Das ist auch nicht schlechter als ein Track.
Okay. Ich habe auch gerade den Trick mit den 0-Ohm-Widerständen entdeckt 
und mir sofort ein paar bestellt (als Brücken) ;)
Das sollte auch helfen, das Layout kleiner zu machen. Einige 
0402-Bauteile habe ich mir auch gekauft, nachdem die 0603 sich als noch 
sehr angenehm zu verarbeiten herausgestellt haben.

> Ich würde eine 3-4 mm Bohrung in die Mitte des Epads machen, und dann
> von unten kontrollieren und eventuell nachlöten.
Also bei 4mm Bohrung ist das Pad fast komplett weg, inklusive einiger 
Pins ;) Das ist nur 3.3mm x 3.3mm groß. Ich denke, mehr als eine 1mm 
oder höchtens 2mm Bohrung kann man da nicht guten Gewissens draufsetzen. 
Lötzinn durch das Loch zu quetschen stelle ich mir nahezu unmöglich vor. 
Wenn, dann müsste man einen Draht durchfädeln; aber den dann am Chip 
anzulöten, von unten, das ist auch nicht gerade toll. :(

> Was möchtest du mit dem Generator eigentlich machen, was sind z.B. deine
> Anforderungen an das Phasenrauschen?
Ich habe vor, einen Netzwerkanalysator damit zu bauen, allerdings 
interessieren mich hauptsächlich die Amplituden, die Phasen sind nicht 
soo wichtig.
Ich hätte aber auch für andere Zwecke gerne ein Board, was solche 
Frequenzen generieren kann, z.B. um (natürlich mit entsprechend 
niedriger Leistung) mal auszuprobieren, ob man so grob 
Strahlungspatterns von Antennen vermessen kann.
Unter anderem ist das aber auch einfach ein Lern-Projekt, also es geht 
mir auch darum, einfach mal was zu bauen und dabei Erfahrungen zu 
sammeln.

Viele Grüße,
Sven

von Lattice User (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Lötzinn durch das Loch zu quetschen stelle ich mir nahezu unmöglich vor.

Du machst natürlich wie bisher Lötpaste vor dem Aufsetzen des Bausteins 
drauf. Mit einem kleinen Loch (<2mm) wird man immerhin noch 
kontrollieren können, und eventuell mit einem Heissluftkolben nachlöten.
Auf jedem Falle das Epad mit allen GND Pins Verbinden!
Ohne Wärmeabfuhr nach unten würde ich einen Kühlkörper aufkleben.

Sven B. schrieb:
> Ich habe vor, einen Netzwerkanalysator damit zu bauen, allerdings
> interessieren mich hauptsächlich die Amplituden, die Phasen sind nicht
> soo wichtig.

Phasenrauschen ist nicht nur für Phasenmessungen wichtig, sondern 
bestimmt auch wie hoch die Seitenbänder sind.
Der ADF 4350 ist da sehr empfindlich auf die Qualität der 
Stromversorgung, Aussenbeschaltung und auch die Form und Amplitude der 
REF Clock.

Ohne guten Speci ist das aber unmöglich zu optimieren.

von Sven B. (scummos)


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Lattice User schrieb:
> Du machst natürlich wie bisher Lötpaste vor dem Aufsetzen des Bausteins
> drauf.
Das ist klar. Die Frage ist, wie man die Ober- und Unterseite elektrisch 
leitend verbinden kann... Lötzinn passt meiner Meinung nach nicht durch 
das Loch.

> Auf jedem Falle das Epad mit allen GND Pins Verbinden!
Ok, mache ich.

> Ohne Wärmeabfuhr nach unten würde ich einen Kühlkörper aufkleben.
Ich hatte den Chip schon eine Weile ohne Kühlkörper in Betrieb, wird so 
ca. 40 Grad warm. Ich denke, das ist okay.

> Phasenrauschen ist nicht nur für Phasenmessungen wichtig, sondern
> bestimmt auch wie hoch die Seitenbänder sind.
> Der ADF 4350 ist da sehr empfindlich auf die Qualität der
> Stromversorgung, Aussenbeschaltung und auch die Form und Amplitude der
> REF Clock.
Hm, meine Ref Clock ist nicht so toll, die kommt von so einem 
Quartzoszillator ;)
Sieht auf dem Oszilloskop ziemlich abenteuerlich (aber regelmäßig) aus.
Stromversorgung werde ich versuchen ein bisschen besser zu entkoppeln.

Danke und Gruß,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Hier ist nochmal ein komplett neues Layout, für das ich mich über 
Feedback freuen würde (Anhang).
Die Rückseite würde ich komplett als Ground Plane machen. Etwa fünf 
Spannungsversorgungen würde ich über Vias mit Drähten auf der Rückseite 
verlegen, alle zu dem Anschluss-Pin für die Spannung, da wo auch die 
10uF + 100nF-Filterkondensatoren sind. Außerdem würde ich den 
Filter-Output (CPOut -> VTune) über einen Draht auf der Rückseite routen 
(der wäre relativ kurz).

Was meint ihr? ;)

Viele Grüße,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Ach so, tut mir Leid -- hier ist die Rückseite. Geht das so? Viel 
weniger Löcher ist halt nicht wirklich machbar ;p
Wird wahrscheinlich auch unmöglich aufzubauen, weil das jetzt alles so 
eng ist, aber man kann's ja mal versuchen.

Und ja, zugegeben, die 50-Ohm-Leitungen sind extrem hässlich. Aber 
immerhin sind sie 50 Ohm! ;)

von W.S. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Wie soll ich zum Beispiel den CP-Filter

Den allerletzten Tiefpaß des Filters legst du direkt neben den 
VCO-Eingang und von dort aus kannst du in großem Bogen Richtung 
Ladungspumpe gehen, wo du all die anderen Filterteile plazierst.

W.S.

von W.S. (Gast)


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nochwas:

Sven B. schrieb:
> Ich habe vor, einen Netzwerkanalysator damit zu bauen..

Dir ist aber hoffentlich klar, daß der IC keinen Sinus, sondern ein 
recht gutes Rechteck liefert, ja? Du mußt also mit Geistern, vor allem 
auf 3f und 5f rechnen.

Ich hab das Spielchen schon mal durchgemacht, wobei ich mir für die 
diversen Sub-Bereiche vorsorglich zwei Tiefpässe gegönnt habe, aber es 
ist ein Witz, ob man nun die Geisterresonanz mit -13 dBc oder mit -25 
dBc sieht. Kurzum, schmalbandige Sachen kann man durchaus so lala 
wobbeln, aber eigentlich geht es nicht wirklich gut. Mein zweiter 
Versuch zum Thema sieht so aus: ein ADF4360 auf 2.4 GHz, ein ADF4350 auf 
2.4 bis 4.4 GHz, dazwischen ein Ringmischer von Peregrine und danach ein 
2 GHz Tiefpaß. Ist aber noch längst nicht fertig, von der Programmierung 
ganz zu schweigen.

Inzwischen gibt es neue DDS von AD, ich glaub bis zu Taktfrequenzen von 
2.7 GHz - aber SAUTEUER!!!

W.S.

von Sven B. (scummos)


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W.S. schrieb:
> Den allerletzten Tiefpaß des Filters legst du direkt neben den
> VCO-Eingang und von dort aus kannst du in großem Bogen Richtung
> Ladungspumpe gehen, wo du all die anderen Filterteile plazierst.

Also zum Beispiel den 1nF-Kondensator noch dorthin verschieben? Okay.
Ist das in Ordnung, wenn das Via (vom Filter) näher am Chip / VTune 
liegt als der Filterkondensator? (beide Strecken wären ca. 3mm lang)
Besser wäre wahrscheinlich andersrum?

> Dir ist aber hoffentlich klar, daß der IC keinen Sinus, sondern ein
> recht gutes Rechteck liefert, ja? Du mußt also mit Geistern, vor allem
> auf 3f und 5f rechnen.

Ja, ist mir klar. Ich hatte eigentlich vor, mich auf einen relativ 
kleinen Frequenzbereich zu beschränken, zum Beispiel 270 MHz bis 540 
MHz, und dann z.B. vor dem Richtkoppler einen entsprechenden Filter 
einzubauen.

Danke und Gruß,
Sven

von W.S. (Gast)


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Ich schick dir mal was zur Ansicht. Ist mein oben beschriebener 
Versuchsaufbau.

W.S.

von Sven B. (scummos)


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Hallo!

Danke, ist immer interessant, andere Schaltkreise anzuschauen.
Funktioniert der Aufbau denn, wie er soll? Ordentlich sieht es ja 
allemal aus.

Ich habe meine dritte Version nun ebenfalls aufgebaut (und den Chip 
dafür aus der ersten geklaut), scheint einwandfrei zu funktionieren. Ob 
das Ausgangssignal tatsächlich besser ist als beim alten Layout kann ich 
mit dem Oszi hier nicht beurteilen, ich sage Bescheid, sobald ich das 
nachgemessen habe. Immerhin ist das Ganze nun kleiner als eine 
Scheckkarte (etwa 6cm auf 4.5cm) -- viel kleiner kriegt man es glaube 
ich im Eigenbau auch nicht hin, ich zumindest nicht (die halbe Platine 
besteht aus den zwei BNC-Steckern und dem Quartzoszillator) ;)
Der etwa zehnmal aus- und eingelötete Chip scheint ebenfalls noch zu 
funktionieren -- ich bin immer wieder beeindruckt von der Stabilität 
dieser Bauteile!

Die Durchkontaktierungen habe ich diesmal gemacht, indem ich kleine 
Lötzinn-Stücke mit dem gleichen Durchmesser wie die Bohrlöcher durch 
dieselben gesteckt und diese dann oben und unten aufgeschmolzen habe. 
Das ist relativ einfach umzusetzen und sieht auch einigermaßen ansehlich 
aus; ich bin mir allerdings unsicher: Ist die geringe Menge Flussmittel, 
die da noch drin ist, ein Problem? Wohl eher nicht. Dazu kommt natürlich 
noch, dass die Leitfähigkeit vom Lötzinn deutlich geringer ist als die 
von Kupfer(draht)... dafür ist aber auch der Querschnitt bei dieser 
Methode relativ groß... was meint ihr?

Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:

> Die Durchkontaktierungen habe ich diesmal gemacht, indem ich kleine
> Lötzinn-Stücke mit dem gleichen Durchmesser wie die Bohrlöcher durch
> dieselben gesteckt und diese dann oben und unten aufgeschmolzen habe.
> Das ist relativ einfach umzusetzen und sieht auch einigermaßen ansehlich
> aus; ich bin mir allerdings unsicher: Ist die geringe Menge Flussmittel,
> die da noch drin ist, ein Problem? Wohl eher nicht. Dazu kommt natürlich
> noch, dass die Leitfähigkeit vom Lötzinn deutlich geringer ist als die
> von Kupfer(draht)... dafür ist aber auch der Querschnitt bei dieser
> Methode relativ groß... was meint ihr?

Schau mal auf http://www.mydarc.de/dk4sx/ nach Projekten 
Durchkontaktierungen, da sieht man recht gut, wo so die Probleme mit 
einem einfachen Stück Draht oder Lötzinn sind.

von Sven B. (scummos)


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bazo schrieb:
> Schau mal auf http://www.mydarc.de/dk4sx/ nach Projekten
> Durchkontaktierungen, da sieht man recht gut, wo so die Probleme mit
> einem einfachen Stück Draht oder Lötzinn sind.

Das ist ein sehr interessanter Artikel, aber irgendwie kann ich die 
Argumentation nicht nachvollziehen und habe auch irgendwie sonst 
nirgends Hinweise darauf gefunden, dass oder warum eine solche 
"gefüllte" Durchkontaktierung ein Problem darstellen sollte (deshalb bin 
ich noch ein wenig skeptisch). Vielleicht bin ich auch nur zu blöd zum 
Suchen? Hast Du dafür zufällig noch weitere Quellen parat?

Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:
> bazo schrieb:
>> Schau mal auf http://www.mydarc.de/dk4sx/ nach Projekten
>> Durchkontaktierungen, da sieht man recht gut, wo so die Probleme mit
>> einem einfachen Stück Draht oder Lötzinn sind.
>
> Das ist ein sehr interessanter Artikel, aber irgendwie kann ich die
> Argumentation nicht nachvollziehen und habe auch irgendwie sonst
> nirgends Hinweise darauf gefunden, dass oder warum eine solche
> "gefüllte" Durchkontaktierung ein Problem darstellen sollte (deshalb bin
> ich noch ein wenig skeptisch). Vielleicht bin ich auch nur zu blöd zum
> Suchen? Hast Du dafür zufällig noch weitere Quellen parat?
>
> Grüße,
> Sven

Stichwort Skineffekt, der Strom von HF fließt nur an der Oberflächen 
entlang.
Ansonsten Gunthard Kraus, Design und Realisierung von 
Mikrowellen-Schaltungen, UKW-Berichte

von Sven B. (scummos)


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Hm, aber wenn der Strom nur im unteren Teil (also dem näher bei der 
Massefläche) der Kupferbeschichtung fließt, und dann nur in der äußeren 
Schicht der Füllung vom Via, dann sehe ich irgendwie immer noch nicht, 
wo das Problem liegt...?
Als Argumentation, warum ein gefülltes Via nicht besser ist als eines 
mit Loch in der Mitte kann ich das durchaus nachvollziehen, aber einen 
Nachteil der gefüllten Version erkenne ich nicht.

Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Als Argumentation, warum ein gefülltes Via nicht besser ist als eines
> mit Loch in der Mitte kann ich das durchaus nachvollziehen, aber einen
> Nachteil der gefüllten Version erkenne ich nicht.

Der Weg für den HF-Strom ist dadurch länger, damit steigt die 
Induktivität an und damit wird die "Masse" hochohmiger. Das führt 
irgendwann dazu, das die Schaltung dann eine Eigenleben entwickelt....

von Sven B. (scummos)


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Verstehe ich nicht. Ich habe mal eine Skizze gemacht, wie ich mir das 
vorstelle -- kannst Du mir sagen, was daran falsch ist?

Grüße,
Sven

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sven B. schrieb:
> Hm, aber wenn der Strom nur im unteren Teil (also dem näher bei der
> Massefläche) der Kupferbeschichtung fließt, und dann nur in der äußeren
> Schicht der Füllung vom Via, dann sehe ich irgendwie immer noch nicht,
> wo das Problem liegt...?

Der Strom fließt aber nicht nur "im unteren Teil". Der größere Teil des 
Stromes fließt auf der Unterseite, aber ein gewisser Anteil fließt auch 
oben.

Ob sich der Unterschied zwischen einer gefüllten und einer hohlen Via in 
der Praxis tatsächlich auswirkt bzw. unter welchen Bedingungen das 
relevant ist, kann ich dir nicht sagen.

von Sven B. (scummos)


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Johannes E. schrieb:
> Der Strom fließt aber nicht nur "im unteren Teil". Der größere Teil des
> Stromes fließt auf der Unterseite, aber ein gewisser Anteil fließt auch
> oben.

Na gut, aber das ist ja nur noch ein weiteres Argument für die 
gefüllten Vias.

Grüße,
Sven

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sven B. schrieb:
> Na gut, aber das ist ja nur noch ein weiteres Argument für die
> gefüllten Vias.

Nein, das hast du falsch verstanden. Der Strom, der auf der Oberseite 
des Top-Layers fließt, kann bei einer hohlen Via entlang der Oberfläche 
durch das Loch fließen.

Bei einer gefüllten Via gibt es keine direkt Verbindung von der 
Oberseite der Leiterbahn auf dem Top-Layer zum Bottom-Layer, die Entlang 
der Kupfer-Oberfläche verläuft.

von Sven B. (scummos)


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Ah! Okay. In diesem Fall wäre also das "hohle" Via tatsächlich besser.

Aber ist das relevant? Die Skin Depth scheint bei Kupfer bei einigen 
hundert MHz nur wenige Mikrometern zu betragen, wäre also relativ klein 
gegen die Dicke der PCB-Beschichtung (die ist in meinem Fall 35um).

Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Das ist gerade relevant, weil der Skin Effekt verhindert, das er Strom 
von der Oberfläche überhaupt durch eine gefüllte VIA fließen kann. DC 
hat mit gefüllten VIA kein Problem, je höher die Frequenz wird, desto 
mehr muss man den Skin Effekt berücksichtigen.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Freunde,

kann Eurer Via (mit, ohne Füllung) Argumentation, rein 
verständnissmäßig, nicht folgen.

HF Ströme fließen auf der äußeren Oberfläche eines Vias.
Mit steigender Frequenz, nimmt die Eindringtife ab und damit
der HF-Widerstand des Vias zu, was zu einer Güteminderung beiträgt.

Deshalb macht man entweder Vias mit einem größeren Durchmesser
und/oder mehrere Vias parallel, um den HF-Widerstand zu senken.

Was die Güte eines Vias wesentlich mehr beeinflusst, als der Umstand ob
mit Zinn gefüllt oder nicht, ist die Oberflächen-Rauhigkeit, die bei der
galvanischen Erzeugung eines Vias von den Parametern bei der Platinen-
herstellung abhängt. (z.B. Material Cu/au/Ag, verwendete Lösung, 
Spannungen, Beschichtung des Lochs z.B. mit Graphit um den galvanischen 
Aufbau zu ermöglichen und zu beschleunigen).

Ich hoffe mein Wissen ist diesbezüglich nicht schon veraltet und lasse
mich gerne eines Besseren belehren, wenn die Argumentation schlüssig 
ist.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Sven B. (scummos)


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Aber bei großen Frequenzen fließt doch gerade sehr wenig Strom an der 
Oberfläche (siehe Skizze) -- der fließt doch dann unten, nahe des 
Ground-Layers -- nicht?

Grüße,
Sven

von Stilz & Rumpel (Gast)


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Ja. Da wo das E-Feld ist. Also an der Trennflaeche Leiterplatte-Kupfer.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sven B. schrieb:
> Aber bei großen Frequenzen fließt doch gerade sehr wenig Strom an der
> Oberfläche (siehe Skizze)

Was verstehst du unter "sehr wenig"?

Angenommen, der Strom teilt sich 10/90 auf, also 10 % oben und 90% 
unten. Wenn jetzt die Via die oberen 10% blockiert, dann könnte sich das 
schon bemerkbar machen, z.B. in Form einer Impedanz-Änderung um 10%.

Ich hab das allerdings noch nie nachgemessen oder eine Messung gesehen, 
bei der dieser Unterschied wirklich sichtbar war.

von Sven B. (scummos)


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Johannes E. schrieb:
> Angenommen, der Strom teilt sich 10/90 auf, also 10 % oben und 90%
> unten. Wenn jetzt die Via die oberen 10% blockiert, dann könnte sich das
> schon bemerkbar machen, z.B. in Form einer Impedanz-Änderung um 10%.
Die Frage, die sich mir stellt, ist ob Strom an der oberen Seite fließt 
außer dem der halt wegen dem Skin-Effekt von der Unterseite noch übrig 
ist. Wenn der Strom prinzipiell nur auf der Unterseite fließt und nur 
die "Reste" oben sind, dann ist das wohl sehr wenig (laut Wikipedia sind 
63% vom Strom in den unteren 3.3um bei 408MHz). Ich hoffe, man versteht, 
was ich meine ;)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sven B. schrieb:
> Die Frage, die sich mir stellt, ist ob Strom an der oberen Seite fließt
> außer dem der halt wegen dem Skin-Effekt von der Unterseite noch übrig
> ist.

Die Frage ist nicht, ob Strom an der oberen Seite fließt, sondern wie 
viel. Das hängt von der Dicke der Platine ab, vom Platinenmaterial, von 
der Frequenz von der Leitergeometrie (Breite und Dicke) und einigen 
anderen Faktoren.

Ob das bei deiner konkreten Anwendung überhaupt relevant ist, kannst du 
vermutlich nur experimentell feststellen, allerdings ist dafür relativ 
aufwendige Messtechnik notwendig.
Deswegen sollte man einfach versuchen, alles so gut wie möglich zu 
machen.

von Sven B. (scummos)


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Hi!

Das ist klar, aber meine Frage bezog sich darauf, welcher der beiden 
Fälle im Anhang realisiert ist. Finde ich ein bisschen schwer in Worte 
zu fassen, aber ich denke, auf dem Bild sieht man was ich meine.

Danke und Gruß,
Sven

von bazo (Gast)


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Markus W. schrieb:

> Was die Güte eines Vias wesentlich mehr beeinflusst, als der Umstand ob
> mit Zinn gefüllt oder nicht, ist die Oberflächen-Rauhigkeit, die bei der
> galvanischen Erzeugung eines Vias von den Parametern bei der Platinen-
> herstellung abhängt. (z.B. Material Cu/au/Ag, verwendete Lösung,
> Spannungen, Beschichtung des Lochs z.B. mit Graphit um den galvanischen
> Aufbau zu ermöglichen und zu beschleunigen).

Die Oberflächenrauhigkeit vergrößert ja auch die Strecke, die der Strom 
fließen muss und erhöht damit die Impedanz.

Bei einem gefüllte VIA kann der Strom nur auf der Unterseite Top-Layer 
nach Unterseite Bottom-Layer fließen. Für die Oberseite Top-Layer nach 
Oberseite Botton-Layer gibt es keinen direkten Weg mehr, weil der Strom 
halt nur an der Oberfläche fließt und nicht in das gefühlte VIA. Die 
Bilder (http://www.mydarc.de/dk4sx/grafiken/bilder/durchko2.jpg) zeigen 
das Verhalten doch anschaulich. Ergo hast du das gleiche Problem, wie 
bei einer raueren Oberfläche, längerer Weg, höhere Impedanz.

Ansonten hast du Recht, mehrere Durchkontaktierungen sind immer besser 
als eine einzelne, da die bei Parallelschaltung von Induktivitäten die 
Gesamtinduktivität sinkt. Das sieht man bei jedem Evaluation Board für 
MMIC und anderen Microwellenschaltunge, dort sind dann durchaus >10 VIAs 
für die Masse vorgesehen.

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Hi!
>
> Das ist klar, aber meine Frage bezog sich darauf, welcher der beiden
> Fälle im Anhang realisiert ist. Finde ich ein bisschen schwer in Worte
> zu fassen, aber ich denke, auf dem Bild sieht man was ich meine.
>
> Danke und Gruß,
> Sven

Ich habe dir mal ein aufgelötetes SMD Pad eingezeichnet.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sven B. schrieb:
> Das ist klar, aber meine Frage bezog sich darauf, welcher der beiden
> Fälle im Anhang realisiert ist.

Das sollte man nicht so schwarz/weiß sehen, die Wahrheit liegt irgendwo 
dazwischen. Die Stromdichte ist unten im Normalfall größer als oben, 
aber oben hat man trotzdem eine deutlich höhere Stromdichte als innen 
drin.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, soll ich eine 
Zeichnung machen?

von Sven B. (scummos)


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bazo schrieb:
> Bei einem gefüllte VIA kann der Strom nur auf der Unterseite Top-Layer
> nach Unterseite Bottom-Layer fließen. Für die Oberseite Top-Layer nach
> Oberseite Botton-Layer gibt es keinen direkten Weg mehr, weil der Strom
> halt nur an der Oberfläche fließt und nicht in das gefühlte VIA. Die
> Bilder (http://www.mydarc.de/dk4sx/grafiken/bilder/durchko2.jpg) zeigen
> das Verhalten doch anschaulich. Ergo hast du das gleiche Problem, wie
> bei einer raueren Oberfläche, längerer Weg, höhere Impedanz.
>
> Ansonten hast du Recht, mehrere Durchkontaktierungen sind immer besser
> als eine einzelne, da die bei Parallelschaltung von Induktivitäten die
> Gesamtinduktivität sinkt. Das sieht man bei jedem Evaluation Board für
> MMIC und anderen Microwellenschaltunge, dort sind dann durchaus >10 VIAs
> für die Masse vorgesehen.
Ok, alles klar.

> Ich habe dir mal ein aufgelötetes SMD Pad eingezeichnet.
Gut, wenn man das so betrachtet, sieht man wohl, dass der erste Fall 
nicht realistisch ist. ;)

> Das sollte man nicht so schwarz/weiß sehen, die Wahrheit liegt irgendwo
> dazwischen. Die Stromdichte ist unten im Normalfall größer als oben,
> aber oben hat man trotzdem eine deutlich höhere Stromdichte als innen
> drin.
Sowas in der Richtung hatte ich mir schon gedacht. Gut, das nochmal 
bestätigt zu haben.

> Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, soll ich eine
> Zeichnung machen?
Danke für das Angebot, ich denke, es ist klar was gemeint ist. Auf meine 
Skizze bezogen würde man die rechte Seite nehmen und die Einfärbung der 
oberen Hälfte deutlich heller machen.

Gut, dann werde ich mal nach Methoden suchen, solch "hohle" Vias 
herzustellen -- wahrscheinlich durch geeignete steckbare hohle 
Metallröhrchen oder so, die man dann oben und unten verlötet. Es gibt ja 
anscheinend auch diese Crimps, die man mit so einer Art Tacker in die 
Platine "stanzt", aber ich habe gehört, dass die nicht so toll sind. 
Außerdem braucht man dazu ja noch diesen "Tacker", der nicht gerade ganz 
billig ist.

Viele Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:

> Gut, dann werde ich mal nach Methoden suchen, solch "hohle" Vias
> herzustellen -- wahrscheinlich durch geeignete steckbare hohle
> Metallröhrchen oder so, die man dann oben und unten verlötet. Es gibt ja
> anscheinend auch diese Crimps, die man mit so einer Art Tacker in die
> Platine "stanzt", aber ich habe gehört, dass die nicht so toll sind.
> Außerdem braucht man dazu ja noch diesen "Tacker", der nicht gerade ganz
> billig ist.

Reichelt hat die Fertig als 1000er Pack, allerdings nicht ganz billig, 
aber bei 1.5mm FR4 geht das gut, bohren, durchstecken, massiv 
Metallplatte drauflegen, dann alles rumdrehen und mit einem Körner 
umbördeln und mit einem breiten Durchschlag platt klopfen.

von Sven B. (scummos)


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Das wird dann aber wahrscheinlich ziemlich groß, oder? Die Dinger sind 
mit 1mm Bohrdurchmesser ja schon riesig :(
Würdest Du die zusätzlich noch festlöten? Wahrscheinlich schon, oder?

Ich hatte mir überlegt solche Adernhülsen durchzustecken und die dann 
beidseitig anzulöten. Das ist aber irgendwie auch nicht so toll, weil 
die immer viel zu lang sind... und einzeln erst absägen für jedes Via 
ist auch bei ~50 Vias pro Board etwas arg aufwendig.

Grüße,
Sven

von bazo (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Das wird dann aber wahrscheinlich ziemlich groß, oder? Die Dinger sind
> mit 1mm Bohrdurchmesser ja schon riesig :(
> Würdest Du die zusätzlich noch festlöten? Wahrscheinlich schon, oder?


Die gibt es auch mit 0.8mm Bohrung und ich löte die nicht fest.

von Sven B. (scummos)


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bazo schrieb:
> Die gibt es auch mit 0.8mm Bohrung und ich löte die nicht fest.

Und das hält? Okay... von anderer Seite habe ich gehört, diese Crimps 
wären häufig Grund für Probleme weil sie nach einigen Temperaturzyklen 
u.U. nicht mehr richtig Kontakt haben...

Was haben die dann für einen Durchmesser oben?

Grüße,
Sven

von W.S. (Gast)


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Es gibt bei RS so eine Art "Via-Nägel", die man mit dem heißen Lötkolben 
in ein 0.8er Loch drückt und dann beidseitig verlötet. Hält bestens, 
gibt zuverlässigen Kontakt und löst sich auch nicht, wenn man in der 
Nähe was lötet. Für sowas braucht man nach meiner Erfahrung aber einen 
Augendurchmesser von ca. 1.8 mm, um wenigstens noch 0.5 mm Kupfer rings 
herum stehen zu haben. Deshalb würde ich solche HF-Schaltungen wie sie 
hier angesagt sind, lieber professionell fertigen lassen.

Sven B. schrieb:
> Funktioniert der Aufbau denn, wie er soll?

Ich hab doch geschrieben, daß man damit die Geister bei 3f und 5f 
beobachten kann. Da mich diese Geister stören, funktioniert er eben 
nicht so, wie ich das haben will. Ansonsten kann man damit wobbeln 
oder ihn als Generator verwenden - jedenfalls über den seriellen Port. 
Den USB hab ich noch nicht angefangen. Das mache ich, wenn das 
Nachfolgemodell mit Mischer so funktioniert wie ich es haben will.

W.S.

von Sven B. (scummos)


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Ok, ich werde mal schauen, dass ich sowas einkaufe und teste dann 
einfach mal, wie gut das funktioniert.

Ich habe das neueste Board mal vermessen (siehe Anhang). Morgen 
vergleiche ich mal, ob sich das besser verhält als das alte. Die 
Frequenz ist jedenfalls recht genau eingestellt und die Peaks sind auch 
sehr scharf, aber wie W.S. schon sagte sind die Obertöne extrem stark 
(auch bei mir vor allem bei 3f und 5f). Mal schauen, ob man da einen 
geeigneten Filter gebaut kriegt (ich denke da an irgendetwas 
microstrip-mäßiges, damit wollte ich eh mal experimentieren).

Grüße,
Sven

P.S.: Das zweite Bild zeigt natürlich 158MHz als Hauptfrequenz, nicht 
180 wie der Name angibt. Sorry.

von Sven B. (scummos)


Angehängte Dateien:

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Hmm, überraschenderweise gibt das neue Board 
(Beitrag "Re: ADF 4350 Frequenz-Synthesizer") bei ~680MHz den 
Geist auf (kein Lock mehr), während das alte 
(Beitrag "Re: ADF 4350 Frequenz-Synthesizer") auch bei 1.5GHz 
noch schön scharfe Peaks macht. Woran das wohl liegen mag? Der 
Schaltplan ist der gleiche, nur das Layout ist anders (und ich dachte 
eigentlich, dass es wesentlich besser ist). Auf dem neuen ist halt der 
Chip drauf, den ich schon zehnmal ein- und ausgelötet habe, vielleicht 
hat der doch einen Schuss?

von Chefkoch2000 (Gast)


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Nur mal so ne Idee (nix für ungut): Es gibt bei Eisch-Kafka einen fast 
fertigen Meßsender mit dem Analog IC. Da geht einfach alles incl. 
sauberer Einstellung des Ausgangpegels. Die Büchse wird per V24 
angesprochen. Wem es gefällt kann auch den Atmel in der Kiste mit 
eigener Software versorgen.

http://www.eisch-electronic.com/entwicklung/signalgenerator.html

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi Chefkoch,

hört sich so an, als wenn Du das Teil hättest. Gibt es da noch mehr 
Infos
drüber ? Auf der Seite finde ich außer den Technischen Daten nichts 
weiter.
Ist ein interessantes Teil. Das in ein schönes Gehäuse und ein 
vernünftiges Display ... mmhh ;-)

Gruß Ingo

von Chefkoch2000 (Gast)


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Habe das Ding nicht selber. Es ist aber ein einfach alles gedacht. Beim 
ADF ist das Layout nicht das einzige Problem. Wenn man wirklich ein 
sauberes und rauscharmes Signal haben möchte wird es aber den letzten 
Metern etwas aufwendiger. Da gibt es dann so Feinheiten wie 
unterschiedliche rauscharme Spannungsversorgungen für den ADF und so 
Geschichten. Bei dem erwähnten Generator ist aber solche Dinge gedacht 
und man muß sich über die Implementierung dieser dämlichen Rechnerei in 
die eigene Software keine Gedanken mehr machen.

PS: Ich habe nichts mit dem Hersteller zu tun!

von bazo (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

ich habe einen SIG01.
Es hängt halt davon ab, was man damit machen will.

Das Phasenrauschen ist nicht berauschend und im oberen Bereich sieht das 
Spektrum auch nicht mehr schön, dito ist der Obenwellenabstand um 
10-20dB schlechter als bei den einschlägigen Surplus Geräten.

von Chefkoch2000 (Gast)


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Das ein Synthesizer auf der Basis nicht an einen alten HP8640 o.ä. 
bezüglich diesen Parametern rankommt ist klar. Aber als Generator für 
einen Selbstbau Networker zum Wobbeln von Weichen und Antennen (mit 
entsprechendem Koppler) langt es.

von bazo (Gast)


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Chefkoch2000 schrieb:
> Das ein Synthesizer auf der Basis nicht an einen alten HP8640 o.ä.
> bezüglich diesen Parametern rankommt ist klar.

HP8640 ist bezüglich Phasenrauschen "Grand Cru". Außerdem ist das kein 
Wobbler, von daher sollte man das eher mit den üblichen Surplus-Wobblern 
(HP8620/8350) vergleichen und selbst das ist enttäuschend.

von Chefkoch2000 (Gast)


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Ging beim 8640 auch nicht ums Wobbeln sondern nur ums Phasenrauschen. 
Bin mir gerade nicht sicher, ob beim Wobbeln das Thema Phasenrauschen im 
Heimlabor ein großes Thema ist. Mir persönlich langt mein CMT54 als 
HF-Quelle. Meinen Schlumberger 4002  habe ich mangels Unterlagen noch 
nicht ans Rennen gebracht. Falls hier jemand welche hat soll er sich 
melden.

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi bazo,


> ich habe einen SIG01.
> Es hängt halt davon ab, was man damit machen will.
>

hast Du denn zu dem Teil weitere Unterlagen, die Du mir zur Verfügung 
stellen könntest ?
Würde mich interessieren, was die Firmware bereits unterstützt (Sweep ?)
Auf der Website vom Eisch steht ja nur "
Der Messender SIG 01 wird über ein normales Terminalprogramm vom 
Notebook aus gesteuert. "

Gruß Ingo

von bazo (Gast)


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@Chefkoch2000
Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, ist in dem HP8640 kein 
klassischer PLL VCO verbaut, sondern ein Topfkreis-Oszillators mit 
entsprechender Güte. Damit sind halt systembedingt ganz andere Werte für 
das Phasenrauschen zu erreichen, als bei einem konventionellen VCO wie 
er sonst bei HP oder R&S verbaut wird.

Aber auch einen HP8657B oder R&S SMFP hat auf 10GHz oder 24GHz mit einem 
entsprechenden Vervielfacher immer noch ein sauberes Signal für 
Schmalbandanwendungen im Amateurfunk.

Das Signal des SIG01 brambelt schon schon im Basisband, nach einem 
entsprechenden Vervielfacher ist das ein mehrer 100kHz breites Signal.

@Ingo2011
Ich habe dir das Handbuch als PN geschickt, wie das Sweep-Kommando 
funktioniert, kann ich dir nicht verraten, aber Eisch zeigt auf den 
einschlägigen Messen einen PC-Wobbel-Messplatz mit seinem SIG01 und dem 
entsprechenden Powerdetektor, also scheint es eine Lösung zu geben.

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi bazo,

ich danke Dir !
Werde mir das morgen mal in Ruhe durchlesen.

Gruß Ingo

von W.S. (Gast)


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Ingo DH1AAD schrieb:
> hört sich so an, als wenn Du das Teil hättest. Gibt es da noch mehr
> Infos
> drüber ?

Nun ja, ich hatte mir das Teil vor 2 oder 3 Jahren am Bodensee angesehen 
und mit dem Entwickler gesprochen. Zwischen ADF und Ausgang gibt es 
keinerlei Filter (wie auch..) und deshalb muß man eben berücksichtigen, 
daß der ADF in allen Frequenzen unterhalb von 2.2 GHz eben ein 
Rechtecksignal liefert.

Ist zum Wobbeln eher recht unschön.

Ja, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Ich hatte mir nämlich auch mal 
sowas ausgedacht und den wahnwitzigen Versuch gestartet, dem Teil je 
nach Bereich mehrere Tiefpässe gönnen zu wollen. War halt ein Versuch 
und ist albern. Mit ner gewöhnlichen Leiterplatte (egal ob 2 oder mehr 
Lagen) kann man 'lumped' Filter im GHz Bereich als Ulk verbuchen.

Ich hatte mir dann ne 2. Version gebaut: 2 ADF's und ein Mischer 
dazwischen. Das geht um einiges besser, wenngleich man mit solchen 
Spielzeugen nicht an kommerzielle Geräte heranreicht. Ich hatte dieses 
Projekt vor einiger Zeit hier schon mal jemandem gepostet, der sich aber 
anschließend als Nulpe geoutet hatte. Bei Interesse einfach mal in den 
letzten Quartalen suchen.

W.S.

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