Forum: Offtopic Philosophische Frage nach der Grenze des Machbaren


von Stephan (Gast)


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Hallo!

Als jemand, der zwar so viel Freizeit wie möglich mit Freude an 
Mikrocontrollern hantiert, aber baby- und jobbedingt nicht genügend Zeit 
hat, um das Fach wirklich professionell auszuüben, frage ich mich, wo 
waschechte µC-Programmierer an ihre Grenzen stoßen.

Angefangen beim blinkenden Lämpchen, dann UARTs, SPI, TWI, vorsichtig an 
die fuses herantasten, Timer, Interrupts, sogar nen Analogwert einlesen- 
irgendwann merkt man (ich), dass es sich am Ende immer um schlichte 8 
Bit dreht, mit denen man interessante, hübsche oder praktische Sachen 
machen kann. Und am besten gleich mehrere Sachen auf einmal.

Aber so ein richtiges WOW (was nicht durch das Finden eines selbst 
verursachten Fehlers ausgelöst wird) habe ich lange nicht mehr erlebt 
und ich sehe auch am Horizont keine Möglichkeit, die ich heute für 
unmöglich halte, die mich so richtig reizt, sie hinzubekommen.

Darum meine Frage: programmiert eigentlich noch jemand an Sachen, die es 
noch nicht gibt?

Ich hole mir ein volles Störtebeker Atlantik-Ale und bin gespannt auf 
Neues.

: Verschoben durch User
von René Z. (dens)


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Kurz gesagt läuft das Meiste ins Extreme:
Datendurchsatzraten teilweise im GBit/s-Bereich
Extrem geringe Latenzzeiten
Komplexe Modulationen (OFDM, GMSK, ...)
Präzision
Low-Power

von Falk B. (falk)


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The sky is the limit.

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


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Aber doch  nicht bei Verwendung eines Wald- und Wiesen- ATMEGAs?

von Ben _. (burning_silicon)


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Ich find man muß das differenzieren... Komplexe Modulationsarten sind 
mit den passenden ICs ja kein Problem mehr, hohe Datenraten auch nicht.

Aber wenn man sich mal anschaut welche Dinge manche Leute aus einer 
8-Bit-CPU rausquetschen, dann wirds interessant.

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


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Ben _ schrieb:
> Aber wenn man sich mal anschaut welche Dinge manche Leute aus einer
> 8-Bit-CPU rausquetschen, dann wirds interessant.

Und was quetscht man da raus?

von Mark L. (m2k10) Benutzerseite


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Meinst du vielleicht solche Projekte?

Beitrag "Mega32 im C64"
Beitrag "Projektvorstellung: µMk64 - 2-MHz Heimcomputer aus 5 AVRs"
bzw. http://www.mmk64.de

Neu und auch ziemlich an der Leistungsgrenze der verwendeten AVRs :-)

Grüße
Mark

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


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Lustige Projekte!
Aber doch irgendwie mehr Quantität als Qualität!

von Guido B. (guido-b)


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Mal zu echt praktischen Anwendungen übergehen, selbst Messgeräte,
Steuerungen (Hausbus) o.ä. entwerfen. Nicht nur alte Beispiele
nachvollziehen, dadurch lernt man.

Und wenns dann noch langweilig ist, einfach eigenen Compiler
bauen. ;-)

von Yoshi Y. (celine)


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Eigene Protokolle entwickeln und implementieren, da lernt man auch 
einiges.

von Claus M. (energy)


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Guido B. schrieb:
> Mal zu echt praktischen Anwendungen übergehen

Ja genau, hört sich an als wenn der TE bisher die Funktion des ein oder 
anderen Peripheriebausteins erkannt hat aber nicht so recht weiß, was er 
damit anfangen soll. Es geht "echten" uC Programmierern nicht darum den 
uC kennenzulernen, sondern eine Anwendung zu realisieren. Der uC ist 
dabei Nebensache und aus dem ff bekannt.

von Mac G. (macgyver0815)


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http://www.youtube.com/watch?v=sNCqrylNY-0
http://www.youtube.com/watch?v=sCN1bqRG-7o

Richtig nette Grafikdemos aufm ATMEGA88 und nur ein paar Kleinteilen 
drumherum...
Das könnte die Grenze des machbaren sein ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan schrieb:

...Philosophische Frage nach der Grenze des Machbaren...

Ja, es wird Zeit für ein echtes Yotta-Projekt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Yotta

Gruss
Harald

von Uwe R. (aisnmann)


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Stephan schrieb:
> Hallo!
>
> Als jemand, der zwar so viel Freizeit wie möglich mit Freude an
> Mikrocontrollern hantiert, aber baby- und jobbedingt nicht genügend Zeit
...
> Aber so ein richtiges WOW (was nicht durch das Finden eines selbst
> verursachten Fehlers ausgelöst wird) habe ich lange nicht mehr erlebt
> und ich sehe auch am Horizont keine Möglichkeit, die ich heute für
> unmöglich halte, die mich so richtig reizt, sie hinzubekommen.
>
> Darum meine Frage: programmiert eigentlich noch jemand an Sachen, die es
> noch nicht gibt?

Naja, das ist schon eine interessante Frage. Ich denke das dieser Ansatz 
frü einen Fachmann relativ schwierig zu beantworten ist.

Was ist eigentlich neu?
Vielleicht kann man das besser beleuchten wenn man mal 10 Jahre in der 
Zeit zurück springt. Bereits zu Star Trek - The Next Generation wurden 
als Notizzettel Tablett-PCs benutzt und man hatte Flachbildschirme (wenn 
auch recht dicke). Das war vor 10 Jahren noch absolut High Tech. Die 
Serie stammt aber aus den 90gern.

Wirklich neu sind die Sachen die heute so abgefahren klingen das man die 
Urheber für Spinner hält. Ich stelle mir auch oft die Frage wam man denn 
mal erfinden könnte. Und damit meine ich nicht technische Umsetzungen 
sondern Anwendungen. Bis es Bluetooth gab war es normal das das Headset 
mit Kabel an das Telefon gesteckt wurde, da hat auch keiner danach 
gefragt. Es musste erst jemand meinen das man das kleine Kabel doch 
weglassen können muss, und dann wurden passende Akkus gebraucht. Von 
daher war die Idee weit vor der Umsetzbarkeit geboren.

So isses für uns zum beispiel völlig normal das wir mit der Sprache 
kommunizieren. Einem Medium das recht langsam ist und Fehlerträchtig. Es 
benötigt die rasante Informationsverarbeitung um mit der gringen 
Bandbreite auszukommen.
Das wird unseren technischen Geräten auch blühen. Heute ist es auf 
Messen zum Beispiel manchmal kaum möglich WLAN zu benutzen, weil es alle 
Messestände machen und das Medium einfach nicht mehr hergibt. Vielleicht 
könnten hier forschungsschwerpunkte Liegen: wie kann ich die Information 
priorisieren um nicht mehr zu übertragen, sondern erstmal die Wichtigen 
sachen. Wenn einer Täglich seinen Updateservice prüft, dann kann der 
vielleicht warten wenn ich weiss das es seit 3 Tagen keins gibt. Aber 
wenn er versucht ne Mail wegzuschicken, dann wird das wohl eher wichtig 
sein. Ausser vielleicht ich erkenne das er schon die 200ste Mail mit dem 
gleichen Inhalt schickt, dann wird er sich wohl was eingefangen haben. 
Ist ja untypisch das auf dem Messestand Rundmails verschickt werden.

Oder die SMS zu Silvester.

Uns hier werden kaum Bahnbrechende Anwendungen einfallen weil wie viel 
zu seht mit der Umsetzung beschäftigt sind.

Neue Anwedungen sind wahrscheinlich das was du suchst. Heute ist es für 
uns total normal Flaschen aufzuschrauben, zu entkorken oder den Deckel 
mit diesem Plopp-Hebel zu öffnen. Vielleicht sollte man eine Flasche 
bauen wo man direkt draus trinken kann? Autofahren ohne Zündschlüssel 
sit ja auch schon stand der Technik, geht nur nicht wenn man nur die 
Badehose anhat (Transponder).
Was ist für uns normal, aber eigentlich ganz umständlich? Der 
kühlschrank der mir die Einkaufsliste vorlegt?

letztens habe ich echt gestaunt. Beim Curiosity-Rover auf dem Mars hat 
man doch tatscöhlich ein Spektrometer eingebaut das mit nem Laser das 
Gestein verdampft um es zu spektroskopieren. Diese Laserkanone fand ich 
echt klasse.

Ich weiss garnich wo das jetzt alles hinführen soll, deswegen höre ich 
einfach mal auf zu schreiben ;o))

bye uwe

von Falk B. (falk)


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von Falk B. (falk)


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@Uwe R. (aisnmann)

>sondern Anwendungen. Bis es Bluetooth gab war es normal das das Headset
>mit Kabel an das Telefon gesteckt wurde, da hat auch keiner danach
>gefragt. Es musste erst jemand meinen das man das kleine Kabel doch
>weglassen können muss, und dann wurden passende Akkus gebraucht. Von
>daher war die Idee weit vor der Umsetzbarkeit geboren.

Gabs auch schon in Star Trek 1968, Uhura als Kommunikationsoffizier!

Energie!

von Uwe R. (aisnmann)


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Falk Brunner schrieb:
> @Uwe R. (aisnmann)
>
>>sondern Anwendungen. Bis es Bluetooth gab war es normal das das Headset
>>mit Kabel an das Telefon gesteckt wurde, da hat auch keiner danach
>>gefragt. Es musste erst jemand meinen das man das kleine Kabel doch
>>weglassen können muss, und dann wurden passende Akkus gebraucht. Von
>>daher war die Idee weit vor der Umsetzbarkeit geboren.
>
> Gabs auch schon in Star Trek 1968, Uhura als Kommunikationsoffizier!

Achja, stimmt ja. Da sieht man es, keine Ahnung wie man es umsetzen 
kann, aber die Idee ist schonmal da.
Solche Ideen würden sicher viele von Uns verwerfen, weil eben nicht 
durchführbar, Unsinn. Es entspricht ja nicht unserem primären Interesse 
über Sachen zu träumen von denen man keine Ahnung hat wie man es 
anstellen soll. Ein "Hoover-Board" beispielsweise, oder der Replikator 
;o))

Was haltet Ihr von einer Mütze mit eigebautem Kompass? Man hätte einen 
zusätzlichen Sinn fürs Erdmagnetfeld. Hab ich neulich in nem Podcast 
gehört, forschen wohl auch einige dran rum. Man mus snicht immer aufs 
Display gucken, mit dem smartphone die Navigationsdaten in den Hut 
schicken, die dann die richtung und die Entfernung anzeigt, wie die 
Bienen im bienenstock. Richtung und anzahl der Impulse die auch beim 
rumdrehen in die gleiche Richtung zeigen....

bye uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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Uwe R. schrieb:

> schicken, die dann die richtung und die Entfernung anzeigt, wie die
> Bienen im bienenstock. Richtung und anzahl der Impulse die auch beim

(Vibrationsmotor-Impulse von mehreren vibrierenden Vibrationsmotoren)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Mit "Wald/Wiesen Atmegas" haben Leute schon VGA-Signale in Echtzeit 
erzeugt und USB 1.1 in Software gefahren....

Und was ist aus dem Russen geworden der schon weit damit war einen PC 
der ersten Generation auf einem hochtaktigen (ca. 100MHz, single cycle) 
8051 zu emulieren... find die Seite gerade nicht...

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