Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszillograf C1-94 (S1-94) Fehlersuche


von O. A. (mpro)


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Hallo liebe Forumgemeinde,

ich habe mir vor kurzem mein erstes Oszilloskop zum Einstieg ersteigert, 
ein C1-94.

Nach einigen Versuchen ist mir aufgefallen dass ich das Bild nicht 
stabilisiert bekomme egal wie sehr ich am Pegel-Poti drehe. Beim anlegen 
eines 100Hz Sinus bekommen ich je nach eingestellter Zeitbasis eines der 
obigen Ergebnisse (oben links z. bei 2ms/div). Bei 1ms/div läuft der 
Sinus von links nach rechts (unten links; längere Belichtungszeit), im 
µs Bereich gibt es nur noch eine dicken Strahl.

Draht man die Intensität etwas höher kann man einen fast durchgängigen 
vertikalen Strahl am Strahlanfang beobachten.

Daher liegt es nahe dass die interne Triggerung einen Defekt hat.
Interessanterweise ist es im mittleren ms Bereich möglich ein vom Ne555 
produziertes Rechtecksignal zu triggern. In diesem Fall verblasst 
komischerweise der Strahl nach und nach und lässt sich nur durch eine 
Abkühlpause wiederherstellen.

Das problem beim Sinus tritt sowohl im selbstschwingenden als auch im 
getriggerten Betrieb auf (wobei ich den Unterschied nicht genau 
verstehe).

Wenn man im getriggerten Modus das Poti dreht blitzt kurz das Signal 
auf, lässt sich aber nicht mehr finden egal wie feinfühlig man dreht.

Ich bin mir also nicht ganz sicher ob das Problem im Trigger oder in der 
Ablenkeinheit zu suchen ist, oder bei mir :D .

Laut Handbuch müssen bei einer defekten Auslösung die Transistoren Y3: 
T22-32 und die Diode D12 ausgetauscht werden.

Es würde sich also um die Transistoren vom Typ KT315G, KT361G und KP303N 
(o.ä) und um die  Diode KD503A handelt. Nach meiner Recherche sollen die 
ersten zwei zu den damaligen Allzwecktransistoren gehört haben.

Was wären da geeignete und insbesondere verfügbare Ersatztypen?

Das Poti scheint eines mit 1-47 kOhm zu sein. Gibt es dafür passende 
Mehrgangpotis?

Ich habe mal alle wichtigen Dokumente angehängt. Ich würde mich freuen 
falls jemand mir einen besseren Scan des Handbuchs zuschickt.

Mfg
mpro

von Igor (Gast)


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Hier:

Beitrag "Oszilloskop C1-94 restaurieren"

wurde die Reparaturanleitung und Verbesserung des Gerätes
angedeutet, es ist aber nur die 1. von 5 Seiten abgelegt.

von O. A. (mpro)


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Igor schrieb:
> Hier:
>
> Beitrag "Oszilloskop C1-94 restaurieren"
>
> wurde die Reparaturanleitung und Verbesserung des Gerätes
> angedeutet, es ist aber nur die 1. von 5 Seiten abgelegt.

Hallo Igor,

danke für die Antwort. Leider ist diese Anleitung auf Russisch, dessen 
ich nicht mächtig bin. Gibt es das auch in Englisch?

von Igor (Gast)


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Nein, nat. nicht.
Weshalb sollte ein russisches Gerät mit einer englischen Beschreibung
daherkommen?
Agilent oder HAMEG liefert ja auch keine russische Reparaturanleitung.

von Igor (Gast)


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Und?

Gibt es Neuigkeiten?
Geht es voran?

von O. A. (mpro)


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Im Moment habe ich das gerät vom Netz genommen und warte bis sich die 
internen Kondensatoren entladen...

Was mit aber aufgefallen ist, ist das die o.g. Transistoren eine völlig 
andere Pinbelegung ( B C E statt C B E) haben und somit sich nur durch 
Improvisation durch "normale" Transistoren ersetzen lassen.

Ich für meinen teil verstehen immer noch nicht warum sich ein 
Rechtecksignal (bis in den µs-bereich wo man schön die Überschwinger 
sieht) synchronisieren lässt, aber ein Sinus/Sägezahn nicht.

von Kein Name (Gast)


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Zumindest mit besseren Schaltplänen kann ich dienen. Weiß leider nicht 
mehr, wo ich die Schaltpläne heruntergeladen hat. Hoffe, hier hochladen 
ist OK.

Erwarte nicht zu viel. Die Russen haben andere Vorstellungen, was an 
Drift Jitter und Brummen akzeptabel ist.

von Kein Name (Gast)


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P.S. bei mir hatte sich nur ein Elko verändert - oberflächlich mit 
Ohmmeter getestet funktionierte der Elko noch. Austauschen hat trotzdem 
geholfen.

von Arthur (Gast)


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Ich habe voriges Jahr ein C1-94 repariert.
- alle Elkos getauscht, waren defekt/schwach
- Stromversorgung +/- 12V genau eingestellt
- Eingangs-C 47nF ersetzt, hatte Leckstrom

erst dann lief es.

Nach einem Defekt eines Transistors für die Y-Ablenkspannung alle 4 
Transistoren durch BF 459 ersetzt.

von O. A. (mpro)


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Ich hab mich nun etwas weiter in die Bedienungsanleitung gelesen.

Ich haben vor die Transistoren Y3-T8 bis T13 zu ersetzten, da diese 
dafür zuständig ist den Sägezahn synchronisieren.

Auch möchte ich die Elkos austauschen, allerdings habe ich dazu noch ein 
paar Fragen:

1. Ist es möglich die Elkos mit "Hausmitteln" (normaler Multimeter) im 
eingebauten zustand zu überprüfen, oder brauche ich unbedingt einen 
ESR-Meter?

2. Gibt es bei der Ersatzauswahl irgendetwas zu beachten, oder kann ich 
sie durch jeden normale Elko mit der richtigen Kapazität und 
Spannungsfestigkeit ersetzen?

3. Wo bekomme ich axiale 1mF 160V (oder größer) Elkos her?


Viele Grüße
mpro

von O. A. (mpro)


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Zweierlei habe ich noch vergessen:

Welche (pinkompatiblen s.o) Transistoren kann ich denn als Ersatz für 
die verbauten KT315G nehmen?

Eignet sich Schrumpfschlauch zur Isolation beim Überkreuzen von 
Transistoranschlüssen, oder kann es sein das man dadurch parasitäre 
Kapazitäten reinbekommt? Wie schaut es mit der Hitzebeständigkeit und 
der maximal isolierbaren Spannung aus?

von Michael_ (Gast)


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O. A. schrieb:
> Welche (pinkompatiblen s.o) Transistoren kann ich denn als Ersatz für
> die verbauten KT315G nehmen?
Nimm das Original.
ebay 110997351837
ebay 261177630261
Da sind auch Daten und Ersatztypen genannt.

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