Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik zweiter FI-Schalter für Gartenelektrik


von Peter (Gast)


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Ich habe eine (theoretische) Frage zur Elektroinstallation meiner 
Gartenhütte. Ich möchte die Elektrik meiner Gartenhütte 
vervollständigen.

In meinem Keller habe ich eine Steckdose angezapft und Kabel vom Keller 
zu meiner Gartenhütte gelegt (entsprechendes Erdkabel). Nun möchte ich 
in der Gartenhütte diverse Steckdosen anschließen für Gartenpumpe, 
Rasenmäher, etc.

Die Steckdose im Keller ist ganz normal im Rahmen der Hauselektrik an 
einen FI-Schalter angeschlossen.

Meine Frage ist nun. Ist es sinnvoll oder auch total dämlich in der 
Hütte noch einen FI "zwischenzuschalten" ? Geht dies überhaupt und wenn 
ja, welches Teil nehme ich da ? Oder ist dies sogar gefährlich ? Vor- 
und Nachteile ?

Danke.

: Verschoben durch Admin
von Kommando Pimperle (Gast)


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Peter schrieb:
> eine Steckdose angezapft

Peter schrieb:
> Ist es ... total dämlich?

Ja!

Peter schrieb:
> Oder ist dies sogar gefährlich ?

Ja!

von egal (Gast)


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Kommando Pimperle schrieb:
> Peter schrieb:
>> Oder ist dies sogar gefährlich ?
>
> Ja!

Warum? Schaden kann er nicht ist nur n Zufallsgenerator welcher 
schneller auslöst wenn 2 gleivhe FIs hintereinandergeschaltet sind.

von Kommando Pimperle (Gast)


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egal schrieb:
> Warum?

Kommando Pimperle schrieb:
> Peter schrieb:
>> eine Steckdose angezapft

von Gerdus der I (Gast)


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Hallo,

wo liegt das Problem ?

Wenn die Klemmung einwandfrei ist (die meisten Steckdosen kann mann 
"durchschleifen" also es sind je 2 Klemmpunkte für die einzelnen Adern 
vorhanden) und die zugentlastung einwandfrei ist sehe ich darin weder 
ein technisches noch ein Sicherheitsproblem.

Ein Praktischer Nachteil ist halt das nur 16A (evtl. 10A) für die 
Steckdosen zu verfügung stehen - aber was bei den typischen Verbrauchern 
in einer Gartenhütte kein Problem sein dürfte.

Mag sein das das nicht der VDE Norm 0815 4711 entspricht - aber es 
funktioniert und ist bei vernünftiger Ausführung auch sicher.

Ein zweiter FI (mit kleineren Ansprechstrom) ist kein Problem und auch 
sinnvoll um lange Wege (bis zum Haus) beim auslösen zu vermeiden.

Wenn mann weis was mann macht, die Gefahren kennt und es für den 
privaten Bereich ist, wird halt sinnvoller Weise das gemacht was mit 
vernünftigen Aufwand machbar ist.

mfg

    Gerdus der I

von Gerdus der I (Gast)


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Hallo,

mit "lange Wege" ist natürlich der Fußmarsch zum Haus gemeint und nicht 
der lange Kabelweg (Widerstand der Leitung).
Ein zweiter Schutzautomat (Sicherung) vor Ort wäre dann auch praktisch 
(leider sind selbst "kleine" Sicherungskästen groß und teuer).
Dabei natürlich Auslösekarakteristik und Auslösestrom beachten (darf 
nicht langsamer und höher als an der Einspeisung -> Hausautomat sein).

von oszi40 (Gast)


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Wie groß wäre denn der Aufwand es gleich richtig zu machen?

WENN in der Gartenlaube einige Maschinen betrieben werden sollen, die 16 
A-Absicherung brauchen, dann sollte man auch über den Leiterquerschnitt 
und die Länge der Leitung nachdenken. Wenn nur "Klingeldraht" verlegt 
wurde, löst die Sicherung bei dieser Länge nicht mehr aus.
Beitrag "Kabelquerschnitt"

von Teo D. (teoderix)


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Den Erdschleifenwiderstand zu ermitteln um die max. zulässige 
Absicherung zu ermitteln wär schon angebracht. So'n Messgerät kann man 
für wenige Euronen bei der Elektroinnung ausleihen.

von Udo S. (urschmitt)


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Teo Derix schrieb:
> So'n Messgerät kann man
> für wenige Euronen bei der Elektroinnung ausleihen.

Als Privatmann?

von A.Max S. (amf)


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Peter schrieb:
> Die Steckdose im Keller ist ganz normal im Rahmen der Hauselektrik an
>
> einen FI-Schalter angeschlossen.
>
>
>
> Meine Frage ist nun. Ist es sinnvoll oder auch total dämlich in der
>
> Hütte noch einen FI "zwischenzuschalten" ? Geht dies überhaupt und wenn
>
> ja, welches Teil nehme ich da ? Oder ist dies sogar gefährlich ? Vor-
>
> und Nachteile ?

Einfach um da mal den oben von den Vorpostern gelaberten Dummschwatz zu 
beenden:

Der einzig relevante Aspekt in Deinem Fall ist, dass beide FI (heute: 
RCD) nicht selektiv zueinander sind wenn du sie so wie geplant 
anordnest.
D.h. in 80% der Auslösefälle durch Deine Gartenhütte löst auch der 2. 
RCD aus -- damit ist ein unnötig größerer Teil des Hauses stromlos, und 
die Sicherheit ist nicht höher als wenn Du es beim original eingebauten 
vorhandenen RCD gelassen hättest.

Sinnvoll wäre in Deinem Fall eine zusätzlichen RCD in der Verteilung 
montieren zu lassen, an dem ausschließlich die Garteninstallation 
angeschlossen wird. LSS latürnich auch.

Da es 2 TE breite RCD/LSS Kombinationen gibt, würde ich sowas Dir 
empfehlen. Spart Platz, und ist preisgünstig. Ca. 25 Euro als B16/0,03 
Kombi.

von A.Max S. (amf)


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Teo Derix schrieb:
> Den Erdschleifenwiderstand zu ermitteln um die max. zulässige
>
> Absicherung zu ermitteln wär schon angebracht. So'n Messgerät kann man
>
> für wenige Euronen bei der Elektroinnung ausleihen.

Und den Lacher gibt's von der Innung gratis dazu.

Weil die "Erdschelifenimpedanz" hier wegen des RCD definitv kein Thema 
ist.

von oszi40 (Gast)


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A.Max S. schrieb:
> löst auch der 2. RCD aus -- damit ist ein unnötig größerer Teil des Hauses 
stromlos
... auch die Kühltruhe im Urlaub ...

Besser wäre extra Leitung aus der Hausverteilung mit 300mA RCD im Haus 
und 30mA in der Laube um die Lauferei zu ersparen, wenn das 
Rasenmäherkabel wieder mal naß war.

von Teo (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Als Privatmann?

Zumindest in der Münchener Innung ja.
Gibt sogar ein WE Rabatt :)


A.Max S. schrieb:
> Weil die "Erdschelifenimpedanz" hier wegen des RCD definitv kein Thema
> ist.

Da kann man nur hoffen das Du die Finger von der Installationstechnik 
lässt!

von Kater brummt - sehr gut! (Gast)


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Teo schrieb:
> A.Max S. schrieb:
>> Weil die "Erdschelifenimpedanz" hier wegen des RCD definitv kein Thema
>> ist.
>
Richtig...

> Da kann man nur hoffen das Du die Finger von der Installationstechnik
> lässt!

undefiniertes Gebrabbel wie so oft bei Stromthemen
(Friedhof, Anklage wegen Mord, Bude brennt, war alles schon da) XD

Steckdose im Keller mit NYY verlängert, Schuko dran, gut. Wir bauen doch 
kein Atomkraftwerk.

Mein FI in der Garage bzw Gartenhaus ist in 10 Jahren kein einziges Mal 
geflogen.. und JA ich drücke die Taste ab und zu....

von Jubel (Gast)


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Wahre Worte

von da habe ich aber mal gelacht (Gast)


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Kater brummt - sehr gut! schrieb:
> Mein FI in der Garage bzw Gartenhaus ist in 10 Jahren kein einziges Mal
> geflogen.. und JA ich drücke die Taste ab und zu....

Und ich habe keinen. Seit über 45 Jahren schon.

von Kater brummt - sehr gut! (Gast)


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da habe ich aber mal gelacht schrieb:
> Kater brummt - sehr gut! schrieb:
>> Mein FI in der Garage bzw Gartenhaus ist in 10 Jahren kein einziges Mal
>> geflogen.. und JA ich drücke die Taste ab und zu....
>
> Und ich habe keinen. Seit über 45 Jahren schon.

Ha! Aber gib's doch zu. Du ärgerst dich jeden Tag darüber, liegst nachts 
wach im Bett und grübelst vor dich hin:

Ich hab keinen, aber mein Nachbar, der hat sogar einen ESS JU - FI. 
.....  :-)))))))))))

von oszi40 (Gast)


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BISHER kennt keiner die genauen Verhältnisse vor Ort.

@da habe ich aber mal gelacht /seit 45 Jahren
Kurz :Es gibt eine neue DIN seit 2009 und Gaslaternen brauchen keinen 
FI/RCD http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Teo Derix schrieb:
> Den Erdschleifenwiderstand zu ermitteln um die max. zulässige
> Absicherung zu ermitteln wär schon angebracht. So'n Messgerät kann man
> für wenige Euronen bei der Elektroinnung ausleihen.

Wie schon von Vorrednern geschrieben, ist mit FI Quatsch. Erdschluss 
wird vom FI erkannt, und das ab 30mA, wenn die nichtmal fließen können 
hast du das NYY einmal um den Erdball gewickelt, dann kommen aber auch 
nur noch 2,56V von den ursprünglichen 230V an. Bei einem Schluss 
zwischen Phase und Neutral ist es doch egal, wie lange es dauert, bis 
die Sicherung auslöst. Es wäre halt nicht schlecht, wenn sie irgendwann 
auslösen würde, sonst freut sich der Energieversorger. Also muss 
mindestens der große Prüfstrom einer Sicherung fließen, das wäre bei B-, 
C- und D-Automaten das 1,45-fache des Nennstromes. Dann fliegt die 
Sicherung nach einer Stunde, wenn nicht mehr als dieser Strom fließt. 
Also reicht es zu, wenn 16A*1,45=23,2A fließen können.

Trotzdem finde ich es auch Murks, was du da baust. Zwei gleiche FI's 
hintereinander ist einfach Quatsch. Die werden mit ziemlicher 
Warscheinlichkeit beide fliegen, also kannst du den letzten auch gleich 
weglassen, weil ins Haus laufen musst du sowieso. Ich denke mal nicht, 
das du deine Verteilung im Wohnzimmer hast und ich denke, dass du dort 
ohne Probleme ein neues Kabel hinziehen könntest. Ich denke eher, du 
traust dich nicht, in der Verteilung etwas zu ändern, darum nutzt du die 
Steckdose, weil du dort die Klemmung verstehst, im Gegensatz zur 
Verteilung. Ist ja auch gar kein Problem. Auch wenn du keinen Eli haben 
willst so würde ich dir diesen trotzdem empfehlen. Das Kabel kannst du 
doch selbst bis zur Verteilung legen. Selbst die Steckdose/n, die du 
anklemmen willst kannst du selbst anbauen. Nur den Einbau in den 
Verteiler lässt du den Eli machen und er kann sich ja fix den Rest, den 
du gebaut hast, mit ansehen. Dauert keine halbe Stunde, und wenn du dem 
Eli noch ein Bier anbietest macht er auch einen vernünftig kleinen 
Preis. Die FI/LS Kombi ist dafür wirklich ideal, wenn auch nicht gerade 
ein Schnäppchen. Aber FI und LS einzeln kosten auch nicht weniger.

Also leg das Kabel bis zur Verteilung. Du kannst ja dort, wo du jetzt 
von der Steckdose weg gehst einfach eine Dose setzen und von dort mit 
NYM bis zur Verteilung. Dann lädst du den Eli kurz vor seinem Feierabend 
ein, stellst zwei Bier hin, und er bringt dir gleich den FI/LS mit, baut 
ihn ein und ihr plaudert mal nett während eines Pils zusammen. Ganz 
einfach.


MfG Dennis

von Fignon (Gast)


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Greife das Them aaus aktuellem Anlass noch mal auf: Habe gerade einen 
Carport hingestezt bekommen, ca. 3m vom Haus weg. Den Carport würde ich 
gerne mit Beleuchtung ausstatten, einenen Kreis 
Bewegungsmelder-gesteuert (2x 50W, ein wietere Kreis per Lichtschalter 
(auch hier zwei LED-Flute rmit 50W). Und eine Steckdose soll auch rein.
Den Strom will ich aus der Waschküche im Haus nach Außen zum Carport 
ziehen (aus einer vorhandenen simplen Verteilerdose). Die Leitung im 
Keller ist im Sicherungskasten abgesichert, der befindet sich im 2 
Geschoss, ein extra Kabel dahin legen ist nicht möglich.

Ist mein Vorhaben ok oder ist es zu empfehlen, nachdem ich das Kabel aus 
dem Verteilerkästchen abgezweigt habe, eine zusätzliche 
Sicherungseinrichtung (RCD heisst das Teil wohl)dazwischen zu setzen?
Danke für die Unetrstützung.
Fignon

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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An deiner Stelle würde ich einen extra LS und einen FI/RCD für den 
Carportkreis installieren. Den LS u.a. auch deswegen, das dir da keiner 
Strom klauen kann und damit du den Kreis unabhängig freischalten kannst. 
Da es eine Aussenanlage ist, ist der FI immer eine gute Idee - zumal 
nach den heutigen Bestimmungen die Steckdose sowieso einen braucht.
Hinter den Verteiler in der Waschküche baust du einen kleinen Kasten mit 
Hutschiene, in den du das einbaust, von da gehts dann zum Carport.

: Bearbeitet durch User
von Fignon (Gast)


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Danke, werde das so machen!

von Fignon (Gast)


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Noch was vergessen: geht auch ein kombinierter LS/FI-Schalter?
so wie der hier:
http://www.amazon.de/FI-LS-Schalter-ADS916D-Hager-Blieskastel/dp/B003UUFMOQ#productDetails

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fignon schrieb:
> Noch was vergessen: geht auch ein kombinierter LS/FI-Schalter?
> so wie der hier:
> 
http://www.amazon.de/FI-LS-Schalter-ADS916D-Hager-Blieskastel/dp/B003UUFMOQ#productDetails

Klar, sollte klappen, wobei ich die Amazonen nicht unbedingt für den 
richtigen Lieferanten halte. Aber elektrisch ist das kein Problem.

von oszi40 (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> extra LS und einen FI/RCD

Extra FI, extra Sicherung ist immer gut, da bei einem gemeinsamen FI 
fürs GANZE Haus sonst beim kleinsten Fehler auch Dein Kühlschrank abtaut 
oder Einbrecher Deine Alarmanlage außer Betrieb setzten könnten. 
Hintereinanderschalten zweier gleichwertiger FIs ist ungünstig, da im 
Fehlerfall wahrscheilich beide auslösen könnten.

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