Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller im Fahrzeugeinsatz 10-15V


von olli86 (Gast)


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Hallo zusammen,

habe vor etwas mit den AVRs im Fahrzeugeinsatz zu experimentieren.
Leider stellt mich die Spannungsversorgung etwas vor ein Rätsel.

Durch übliche Spannungsschwankungen im Bordnetz liegt meine 
Eingangsspannung im Bereich von 10V (z.B. bei Starteinbruch) und 15V 
(kurzzeitig beim Abschalten von großen Verbrauchern).

Einen Linearregler (7805) möchte ich aufgrund der hohen Verlustleistung 
nur ungern verwenden. Schaltregler mit Spannungseingangsbereich (9-18V 
z.B.) schlagen ruck-zuck mit 20EUR pro Stück zu Buche, was mir dann doch 
etwas teuer erscheint.

Kann ich für diese Zwecke ebenfalls einen Schaltregler mit 
12V-Eingangsspannung nutzen? Diese wären weitaus billiger. Verkraften 
sie aber solche Spannungsschwankungen?
In den Datenblättern steht leider nichts dazu, es wird immer nur die 
Eingangsspannung selbst genannt.

Vielen Dank.

Gruß
olli86

von Dave C. (dave_chappelle)


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olli86 schrieb:
> In den Datenblättern steht leider nichts dazu, es wird immer nur die
> Eingangsspannung selbst genannt.

Das bezweifel ich.

olli86 schrieb:
> Schaltregler mit Spannungseingangsbereich (9-18V
> z.B.) schlagen ruck-zuck mit 20EUR pro Stück zu Buche,

Naja, teuer ist das nicht. Willst du eine grosse Serie fertigen?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Ich hatte mal eine Wegfahrsperre aus einem Ford Probe repariert 
(irgendwo hier im Baord ist auch noch ein Thread dazu).

Das Ding ist ein kleines Böxchen (ca. so groß wie 2 
Zigarettenschachteln), mit umfangreicher Spannungsstabiliserung, 
Treiberbausteine ein- und auswärtsgehend (Für CAN und Peripheriegeräte), 
sowie soliden Steckkontakten.

So etwas könntest du dir preiswert vom Schrottplatz organisieren und 
"ausweiden". Den darin verbauten Controller ersetzt du dir einfach mit 
deinem Lieblings-AVR. Die restliche Beschaltung kannst du so übernehmen, 
es ist auch nicht sonderlich kompliziert, das Schaltschema heraus zu 
bekommen (alles Standard-Treiber, Regler etc)

von Horst H. (horst_h44)


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Hallo Olli86,

hier ist eine Application die zeigt wie so ein kleines Netzteil 
aussieht:
http://ichaus.de/upload/pdf/EL-Info_FB3_Spannungsversorgung_120507.pdf .

Gruss

von Michael H. (mha1)


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Schaltregler in dem Bereich sind eigentlich deutlich günstiger zu haben, 
wenn man diese selbst aufbaut.

LMR12010X bei Mouser € 1,60 bei 1 Stück. Zusammen mit den restlichen 
benötigten Bauteilen sollte man bei ca. € 3,- landen. Alternativ gibt es 
noch viele weitere Schaltregler, die nicht wesentlich teurer sind 
(LM2734Y, LM25011, ...). Alle sind laut Hersteller für Vin von 8V bis 
20V bei Vout von 5V mit 1A geeignet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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olli86 schrieb:
> Schaltregler mit Spannungseingangsbereich (9-18V
> z.B.) schlagen ruck-zuck mit 20EUR pro Stück zu Buche, was mir dann doch
> etwas teuer erscheint.

Da es im Auto nicht so auf geringstmöglichen Stromverbrauch ankommt, 
werfe ich auch wieder mal den bewährten billigen MC34063 in die Menge 
mit Ue von 3-40V und Imax von 1,5 Ampere. Sollte es inkl. 
Speicherdrossel für unter 1 Euro geben.

von Jens B. (fernostler)


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von Ich (Gast)


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AVR und Schaltregler?
Ein kleines Platinchen von mir mit 90CAN32 auf 5V/16MHz und 
CAN-Transceiver kommt hier gerade auf schlapp 24 mA an 12V - und das ist 
schon ziemlich viel.

Die paar mA erzeugen doch keine Verlust-Leistung, da nimmt man einen 
ordentlichen LDO und fertig.


>Da es im Auto nicht so auf geringstmöglichen Stromverbrauch ankommt

Ja nee, ist klar, kommt darauf an, wo und wofür.
Es gibt genug dauerhaft versorgte Komponenten die bei abgestelltem 
Fahrzeug quasi keinen Strom ziehen dürfen.
LIN-Slaves zum Beispiel, sowas wie Türsteuergeräte.
Da wird dann auch sogar interessant, wieviel der Spannungsregler im 
abgeschalteten Zustand immer noch aufnimmt.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ich versteh's nicht. Warum gibt es Leute, die bei einem Auto (das wohl 
x-tEuro) kostet einen Aufstand machen wegen 20 Kröten?

von kommutator (Gast)


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Tip: Nimm einen USB Lade-Adapter 12V.

Der ist billig und hat selbst bei den einfachen Ausführungen nen MC34063 
Schaltregler verbaut. Hat den Vorteil, dass Du in der Entwicklungsphase 
die Stromversorgung mit 5V am Rechner immer dabei hast, dannach kannste 
ja einen Lade-Adapter vom Gehäuse befreien und fest einbauen.

Ist überhaupt die Versorgungsschnittstelle für uC-Bastelprojekte 
schlechthin, denn 230V-USB-Steckernetzteile mit gutem Wirkungsgrad gibt 
es wie Sand am Meer.

Grüße

von Jörch (Gast)


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Du hast auch noch andere Probleme:
Beitrag "Automotive Problem - Load Dump, Pulse 5"

von Harald W. (wilhelms)


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kommutator schrieb:

> Tip: Nimm einen USB Lade-Adapter 12V.
>
> Der ist billig und hat selbst bei den einfachen Ausführungen nen MC34063
> Schaltregler verbaut.

Bei solchen Billiggeräten wird aber oft der Schutz gegen Störimpulse
vernachlässigt. Manchmal findet man dann so nette Hinweise wie:
"Nicht bei laufendem Motor benutzen." in der Bedienungsanleitung.
Gruss
Harald

von 32bitter (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei solchen Billiggeräten wird aber oft der Schutz gegen Störimpulse
> vernachlässigt.

Deswegen habe Ich auch neulich die paar Taler mehr ausgegeben für ein 
Kippenzünder-USB-Adapter mit e-Nummer. Da kann man ein bisschen sicherer 
sein.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:

> http://www.blafusel.de/misc/spannung.html

Der kennt sich aber auch nicht so richtig mit der Unterdrückung
von Störimpulsen aus. Normalerweise nimmt man spezielle, störfeste
Spannungsregler für den Betrieb im KFZ.
Gruss
Harald

von kommutator (Gast)


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So ganz falsch ist das aber nicht, der NCV2574 ist die 
Automotive-Version:

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/LM2574.PDF

und hier ist er explizit auch in der Automotive Solutions - Mappe:

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/BRD8044-D.PDF

von MaWin (Gast)


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> Durch übliche Spannungsschwankungen im Bordnetz liegt meine
> Eingangsspannung im Bereich von 10V (z.B. bei Starteinbruch) und 15V
> (kurzzeitig beim Abschalten von großen Verbrauchern).

Wohl eher -100V bis +100V.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

> So ganz falsch ist das aber nicht, der NCV2574 ist die
> Automotive-Version:

Da heisst aber nicht, daß man ihn direkt ans Bordnetz anschliessen kann, 
sondern daß er passend für die Temperaturbereiche und sonstigen 
Anforderungen der KFZ-Hersteller lieferbar ist (wobei sich die 
Anforderungen je nach Hersteller unterschieden,  er könnte also auch nur 
für Ford-Autos geeignet sein :-)

von kommutator (Gast)


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Ja, ist schon richtig, nicht überall wo "automotive" drauf steht ist 
auch automotive drin.
Aber -40/+125 ist schon mal mehr als man im Innenraum (außer Dach) so 
braucht und eine Schutzbeschaltung gibt es bei Blafusel ja auch.

Also: so schlecht ist das nicht, das hält schon was aus - der 
Spannungsregler ist ja sogar einigermaßen Load-Dump fest, den Rest holt 
die PKE 'raus. Jumpstart hat man ja doch eher selten... Reverse Battery 
holt die 1N400x raus - also erstmal schon recht viele Probleme 
erschlagen.
Die 5V kommen noch bei 7,7V raus... könnte man besser machen, aber dafür 
bekommt man den 2574 an jeder Straßenecke.

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