Forum: Ausbildung, Studium & Beruf FPGA Jobs im Grossraum Stuttgart


von Linus Brauner (Gast)


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Hallo,

ich würde dankbar sein, wenn jemand mir sagen könnte, welche Firmen sich 
mit der FPGA Entwicklung im Großraum Stuttgart beschäftigen. Google hat 
mir ZMD und Dialog Semiconductor vorgeschlagen. Ich fühle mich langsam 
wie ein Dinosaurier - ich war bei 2 Karrieremessen und da werden 
wirklich wenig Stellen in der Entwicklung angeboten. Unendlich viele 
Angebote von Dienstleister, aber das will ich mir (noch nicht) antun. 
Auch die 10-Ings-Firmen sind (noch) unattraktiv, dort wird alles 
gemacht, was Geld bringt. Und von der technischen Seite werden sowieso 
nur Lösungen mit Klebeband angeboten, Hauptsache das ganze funktioniert 
bei der Abgabe...

3 Jahre habe ich FPGAs entwickelt, jetzt befinde ich mich in einer 
gekündigter Anstellung und suche dringend eine neue Stelle. Darf ich 
wählerisch sein? Oder ersten Angebot mit VBA und C Programmierung 
nehmen, obwohl ich mit diesen wenig Erfahrung habe? Zu Perschau laufen 
und für 2/3 meines letzten Gehaltes sich verkaufen? Am Ende werde ich 
sowieso nach interessanten Job auch in einer neuen Stelle suchen.

Wie sieht es aus mit freiberuflicher Tätigkeit? Ich sehe überall 
aktuelle Stundensätze von 50-55 €/Stunde. Ist das nicht ein bisschen zu 
wenig für Risiko eines Freiberuflers?

Wäre dankbar wenn jemand mir helfen könnte, das ist meine erste 
Arbeitslosigkeit und ich bin ziemlich durcheinander.

Grüße
Linus

von Geht nicht gibts nicht (Gast)


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Sieht nach der Jobbörse so aus als wenn diese Jobs da in der Region
fest in der Hand EINES Dienstleisters sind und das ist NICHT Perchau
(F...). Ob da nur ein Kunde hinter steckt kann man nicht erkennen.

Das damit eine marktbeherrschende Situation geschaffen wurde, ist
mal eine neue Dimension. Da wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben
da durch zu müssen wenn du in diesem Tätigkeitsbereich unbedingt
bleiben willst.

Statt "FPGA" kann man auch nach "Entwicklung" in der Jobbörse suchen.
Man kann zwar Personaldienstleister und Zeitarbeit ausblenden, aber
so Firmen wie Brunel machen da einfach falsche Angaben um den Filter
zu umgehen. Man muss die eben manuell (z.B. "-Brunel",etc.) versuchen
raus zu kicken. Bei über 200 Hits sollten so viele Treffer reichen
um mal ein paar Kandidaten telefonisch zu kontakten ob da FPGA
angewendet wird.
http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html?kgr=as&m=1&aa=1
Wichtig ist, das du AKTIV wirst. Bewerbungen zu verschicken ist dabei
eher eine passive Methode die oft nicht mehr funzt wenn man die
Personalentscheidungen anderen überlässt.

Was die Gehaltsfrage angeht, kannst du nur Fordern, wenn du mehrere
Angebote vorliegen hast. Da musst dann aber sehr AKTIV sein um das
zu erreichen.

Viel Glück.

von Rainer Brüderle (Gast)


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Zum Beispiel:
Gehe zu http://de.indeed.com > Bei "Was?": FPGA > Bei "Wo?": Stuttgart > 
"Job finden" klicken

von Linus Brauner (Gast)


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Danke, das mit aktiv sein ist nützlich! Werde jetzt nach einer Woche 
jede gesendete Bewerbung telefonisch kontrollieren.

Mir reichen die Stellen von adzuna.de, xing.de, linkedin.com. Ich denke, 
so kann man alles in Region finden. Angefangen habe ich mit "FPGA", dann 
kam "Entwicklung", danach "Elektrotechnik". Heute bin ich schon bei 
"Ingenieur". Nach einer Woche wird wahrscheinlich nur "Job" bleiben.

Das Problem ist einfach: einige Firmen fordern sofortige 
Gehaltsvorstellung bei der Bewerbung. Wie kann ich das elegant 
vermeiden? Persönlich würde ich eigentlich nur die Bewerber mit 
Preisangabe kennenlernen. Wozu brauche ich dann eine Überraschung wenn 
der Kerl 100.001 € beim Gespräch will.

Danke!

Grüße
Linus

von Rainer Brüderle (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Persönlich würde ich eigentlich nur die Bewerber mit
> Preisangabe kennenlernen. Wozu brauche ich dann eine Überraschung wenn
> der Kerl 100.001 € beim Gespräch will.

? Kannst Du das anders formulieren?

von Linus Brauner (Gast)


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Ich meine, dass ich als Personaler gar nichts mit jemandem anfangen 
würde, der keine Gehaltsvorstellung angibt. Wer braucht eine 
Überraschung bei dem Vorstellungsgespräch wenn der Bewerber zu viel 
will?

von Rainer Brüderle (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Ich meine, dass ich als Personaler gar nichts mit jemandem anfangen
> würde, der keine Gehaltsvorstellung angibt. Wer braucht eine
> Überraschung bei dem Vorstellungsgespräch wenn der Bewerber zu viel
> will?

:-) Genau aus diesem Grund wird nach den Gehaltsvorstellungen schon VOR 
dem Vorstellungsgespräch gefragt.

von Panzer H. (panzer1)


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Dummerweise weiss man als Bewerber aus der Stellenanzeige nicht 
unbedingt,
was man von der Stelle zu halten hat.
Daher sollte man sowas im Gespräch verhandeln.
Letztlich könnte der AG sein Gehaltsangebot auch in die Stellenanzeige 
schreiben. Dann wird es mit der Gehaltsdrückerei aber schwierig...

von Linus Brauner (Gast)


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Ich kenne das so: 45 Arbeitsstunden und 15 Stunden Fahrtzeit zu Kunden 
pro Woche. Das heißt "Vertrauensarbeitszeit". Für so was will ich 
pauschal 65000€. Wenn ich die Überstunden irgendwann später abfeiern 
kann, gibt es eine gute Kantine und Fitness Studio Abo obendrauf kann 
ich auch mit 55000€ leben. Aber so viel Text ist zu viel für 
Anschreiben.

von Rainer Brüderle (Gast)


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Hm? Wie wäre es mit: "Ich strebe ein Gehalt zwischen 55.000 und 65.000 
Euro an."
Über die Details kann man ja dann beim Vorstellungsgespräch reden.

von Linus Brauner (Gast)


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Ich bin jetzt im Moment bei einer online-Bewerbung und dort steht nur 
"Gewünschtes Jahreseinkommen
EUR  brutto  ohne Trennzeichen".

Manchmal gibt es kein Platz für Diplomatie und if-elsif-else Bedingungen 
:(

von Rainer Brüderle (Gast)


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Gewünschtes Jahreseinkommen: 65.000 Euro

Ganz einfach. Und mal ehrlich: Vergiss den Kindergartenkram mit 
Fitnessstudio-Abo oder Kantine usw. Nur Bares ist Wahres, und dann 
kannst Du Dir Dein Fitnessstudio, Restaurant etc. selber raussuchen.

von Ruppelbutz (Gast)


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Die Vector Informatik GmbH macht auch einiges mit FPGAs. So wie ich höre 
werden da ständid Entwickler gesucht.

Bezahlung muss auch ganz gut sein, außerdem ist Vector einer der 
Spitzenarbeitgeber Deutschlands. Versuch doch da mal dein Glück...

von Entwickler (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Manchmal gibt es kein Platz für Diplomatie und if-elsif-else Bedingungen
> :(

Andere haben ja nur Unverständnis und Spott dafür übrig wenn
jemand diese Machenschaften als "Bedingungsfeindlich" empfindet.
Wohl doch nicht ganz unbegründet.

von Rainer Brüderle (Gast)


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:-) Endlich mal passt das "bedingungsfeindlich"!

von Steel (Gast)


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if ((ui16Gehaltswunsch > 40000) && (!Berufserfahrung))
{
  pBewerber++;
  continue;
}

von Fäggot (Gast)


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Steel schrieb:
> if ((ui16Gehaltswunsch > 40000) && (!Berufserfahrung))
> {
>   pBewerber++;
>   continue;
> }

Nope.

Habe als popeliger Ing. einer Dorf-FH (4 Übersemester, 2,x-Schnitt, 
keine BE, keine besonderen Praktika) einen Job beim DL gefunden für 48k 
€ Jahresbrutto. Einsetzt werde ich hier nur in der Umgebung (<=45km).

Also für mich ist der Arbeitsmarkt zurzeit traumhaft. Hätte schlimmeres 
erwartet, wenn man hier so ließt. :D

Aber hier tummeln sich eh nur die Gefrusteten und wenn man mal 
beobachtet, dann erkennt man, dass das Unterforum hier von vllt einem 
Dutzen Stamm-Usern unterhalten wird, darunter die Hälfte Hartzis und die 
andere Hälfte Psychos.

So, Mittagspause vorbei.

Zumindest ganz unterhaltsam ist es hier ab und an, GO HEINER! :D

von Fäggot (Gast)


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Achja: Es ist auch noch eine strukturschwache Region im Norden der BRD.

Also nix mit da gibt es keine gut bezahlten Jobs.^^

von Rainer Brüderle (Gast)


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Fäggot schrieb:
> Aber hier tummeln sich eh nur die Gefrusteten und wenn man mal
> beobachtet, dann erkennt man, dass das Unterforum hier von vllt einem
> Dutzen Stamm-Usern unterhalten wird, darunter die Hälfte Hartzis und die
> andere Hälfte Psychos.

Sind bestimmt auch ein paar DL-Ghostwriter dabei, genauso wie 
Verschwörungstheoretiker...

@TO: Poker lieber ein bisserl höher. Absagen bekommt man viele. Aber 
wenn die Firmen absagen, weil man zu viel verlangt, dann fühlt sich das 
viel besser an, wie wenn sie schreiben, ein anderer wäre besser 
geeignet.

Wenn Du 5 Bewerbungen verschickst und bekommst 3 Einladungen, dann bist 
Du zu billig ;-)

von VDI Bot (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3403087:
> Rainer Brüderle schrieb:
>> Sind bestimmt auch ein paar DL-Ghostwriter dabei, genauso wie
>> Verschwörungstheoretiker...
>
> Der VDI mischt hier auch kräftig mit !!

Du hast wohl 24/7 ein Tab geöffent und kontrollierst hier alle Beiträge.

Dafür, dass du erfolgreich im BWL-Bereich (trolololol) tätig bist, hast 
du ganz schön viel Zeit für das Forum. Aber wahrscheinlich bist du so 
erfolgreich, dass du gar nicht mehr selbst arbeiten brauchst. Dann hat 
sich dein Ing.-Studium doch sehr gelohnt. ;)

von Entwickler (Gast)


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Rainer Brüderle schrieb:
> Aber
> wenn die Firmen absagen, weil man zu viel verlangt, dann fühlt sich das
> viel besser an, wie wenn sie schreiben, ein anderer wäre besser
> geeignet.

Die Betonung liegt bei "Wenn". Viele Firmen machen/schaffen nicht
mal das Absagen mehr.

Rainer Brüderle schrieb:
> :-) Endlich mal passt das "bedingungsfeindlich"!

Was nicht passt, wird passend gemacht. Hauptsache die breite Masse
glaubt noch an Osterhase und Weihnachtsmann. McDoof hat lt. e. Artikel
schon Schwierigkeiten junge Leute für eine Karriere als Burgerbrater
zu gewinnen. Scheint so, dass auch die Doofen langsam aufwachen.

Insgesamt wird alles nur noch mieser.

Wenn man als Ing. sich mit weniger als 50k zufrieden gibt, muss man
eben bescheidener leben. Zumindest hat das den Vorteil, dass man dann
für H4 schon bestens vorbereitet ist. Dann ist der Absturz nämlich
nicht ganz so tief. ;-b

von Markus (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Ich kenne das so: 45 Arbeitsstunden und 15 Stunden Fahrtzeit zu Kunden
> pro Woche. Das heißt "Vertrauensarbeitszeit". Für so was will ich
> pauschal 65000€. Wenn ich die Überstunden irgendwann später abfeiern
> kann, gibt es eine gute Kantine und Fitness Studio Abo obendrauf kann
> ich auch mit 55000€ leben. Aber so viel Text ist zu viel für
> Anschreiben.

Hörts sich dan wie beim Dienstleister, die Fahrerei zum "Kunden".

Damit sollte Dich jeder nehmen! Das ist viel zu wenig für 60h brutto 
Arbeitszeit. FPGA-Entwickler bekommen hier nach IGM-Tarif EG12/EG13. Bei 
mittlerer Zulage von 15% sind das getrost mehr, als 65k und das für 35h! 
Wie weit Du zur Arbeit fahren willst, darfst Du selber bestimmen. Ich 
mache 40h und fahre <10min täglich Dank Dienstwohnung. Lohnt sich.

von Linus Brauner (Gast)


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Danke, Markus! Ich versuche noch ein bisschen wählerisch sein. Meine 
FPGA Designs schaffen Timing und passen meistens in den um 2 Größen 
kleineren Baustein. Ich würde mich selbst nicht als hoffnungsloser Fall 
hier einstufen.

Das mit Autofahren ist keine tolle Sache. Erstens, das braucht sehr viel 
Zeit. Zweitens, das ist nicht so 100% ungefährlich, habe schon einiges 
aus Bundesautobahnen erlebt. Dash-Cam wird so zu einem Arbeitsgerät.

von Markus (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Meine FPGA Designs schaffen Timing
das ist schon mal löblich

> und passen meistens in den um 2 Größen
> kleineren Baustein.
Im Vergleich zu welchem anderen Design? Das vom Kollegen? Was ist die 
Ausgangssituation?

von Linus Brauner (Gast)


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Die Projekte von dem Dienstleister waren kurz und ich konnte schon 
einiges sehen. Mehrere Jahre entwickelte Produkte schaffen kein Timing, 
weil jährlich haben die Sklaven von anderem Dienstleister sich 
gewechselt und der Manager war Maschinenbauer. Timing war definitiv 
nicht seine Sache.

Nach langen Sitzungen haben Kunden immer Wunsche veröffentlicht: 
Baustein, Clocks und "das muss schnell fertig sein". Eigentlich war 
meine Arbeit meistens die Beseitigung von Dreck, worauf die internen 
Fachkräfte keine Lust und keine Kenntnisse hatten. Die Lernkurve war 
steil, das finde ich gut. An einem Tag VHDL, an dem anderen 
SystemVerilog.

von Markus (Gast)


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Wie lange Erfahrung hast Du denn? Wenn Du wirklich ein Crack bist, dann 
kasst Du das Vergolden. FPGA-Entwickler kriegen bis zu 77,- die Stunde 
laut GULP.

von Linus B. (linusbrauner)


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3 Jahre, vielleicht ein bisschen zu wenig für freiberufliche Tätigkeit. 
Und dazu muß man noch Quartus&Co + ein solides Auto für den Start 
kaufen...

Schöne Zahl laut GULP, mir werden Stundensätze im Bereich 50-55 € 
angeboten. Ich frage mich, ob der Typ bei VW Werkstatt etwa nicht mehr 
für eine Stunde verlangt.

von Entwickler (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> Schöne Zahl laut GULP, mir werden Stundensätze im Bereich 50-55 €
> angeboten. Ich frage mich, ob der Typ bei VW Werkstatt etwa nicht mehr
> für eine Stunde verlangt.

Normaler Handwerker nehmen schon mehr die Std. :P

von Markus (Gast)


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Für 3 Jahre BE ist 55,- ziemlich gut. Das wären immerhin rund 90k 
Umsatz. Nach Kostenabzug sind das wie 65k+AG-Anteile. Fordere 60 und 
lasse Dir 58,- geben.

von Linus B. (linusbrauner)


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Ca. 90k Umsatz wird unter einer Annahme erreicht: ich werde 100% 
ausgelastet. Die Projekte sind meistens für 6 Monate mit Option auf 
Verlängerung angeboten. Laut GULP gibt es ~300 FPGA Freiberufler und ~10 
Angebote. Irgendwie will ich nicht mitmachen.

Dann lieber Geld bei Freunde leihen (heute wäre das noch möglich), diese 
komische Management Zertifikate machen und freiberuflicher Interim 
Manager werden. Ich vermute, daß wäre gleiche Lösung von Problemen von 
Leuten, die selbst die Probleme erzeugen aber mit dreifacher Vergütung.

: Bearbeitet durch User
von Entwickler (Gast)


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ich bin erstaunt für wie wenig Geld man FPGA Entwickler bekommt. In der 
Tat, da verlangt jeder selbständige Elektriker für eine Gesellenstunde 
im Raum Stuttgart schon mehr, für einen Meister sowieso. Aber selbst in 
der tiefsten schwäbischen Pampa, bei mir aufm Dorf, gibt es einen 
selbständigen Elektromeister mit 1 Mann Firma. Er ist super ausgelastet 
und nimmt derzeit 75 Euro die Stunde + MwST, Fahrtzeit lässt er sich 
natürlich auch zahlen und an Ersatzteilen verdient er auch noch was und 
nebenbei verkauft er Haushaltsgeräte, was zu dem Umsatz aus Reparatur 
auch noch einiges einbringt. Von wegen üblicher Handwerkerspruch "oh oh 
das lohnt nicht mehr, ich würde das an ihrer Stelle lieber neu kaufen"

aber selbst im stink normalen J2EE Umfeld wird schon mehr gezahlt als 60 
Euro pro h.

Als "IT Leiher" liegt bei uns der Schnitt bei ca. 160k Umsatz pro 
Mitarbeiter, manche erreichen auch 200k. Minimum ist das doppelte vom 
Jahresgehalt, so als Faustregel.

von et (Gast)


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von G.U. (Gast)


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Lieber Linus, der Markt der Selbstständigkeit scheint mir in der Tat 
nichts für Dich. Du musst noch viel lernen:

Linus Brauner schrieb:
> Ca. 90k Umsatz wird unter einer Annahme erreicht: ich werde 100%
> ausgelastet.
100% Auslastung heisst beim Freiberufler 2000h. Macht 110k Umsatz und 
55,- bekommen nur die Anfänger in dem Bereich.

> Die Projekte sind meistens für 6 Monate mit Option auf
> Verlängerung angeboten.
Dann machst Du eben 2 davon. So what?  Selbst mit einem einzigen kannst 
Du überleben.

> Laut GULP gibt es ~300 FPGA Freiberufler und ~10 Angebote.
GULP ist kein Massstab. Das ist keine unabhängige Freiberuflerplattform, 
wie manch einer meint, sondern seit die gehören einem 
Personaldienstleister. Dort gibt es nur ein paar Dummiestellen. Die 
Projekte werden von den Dienstleistern dirket vergeben. Die haben eigene 
Datenbanken. Keiner von denen ist so dumm und schreibt seine Stellen bei 
GULP = der Konkurrenz aus.

> Irgendwie will ich nicht mitmachen.
Ich glaube auch, dass Du das besser sein lässt. Als Freiberufler hat man 
vor allem mit den kleinen vertraglichen Sauereien zu kämpfen, die sich 
die Vermittler einfallen lassen. Da braucht es eine gesunde Härte und 
Selbstbewusstsein. Anfänger werden da nach Strich und Faden belogen und 
ausgenutzt- genauso wie die Kunden sich von den DL die Augen zuschmieren 
lassen.

> Dann lieber Geld bei Freunde leihen (heute wäre das noch möglich), diese
> komische Management Zertifikate machen und freiberuflicher Interim
> Manager werden.
Das hört sich so abenteuerlich an, dass ich dazu nicht Stellung nehmen 
möchte. Das überlasse ich anderen hier. :-)


> Ich vermute, daß wäre gleiche Lösung von Problemen von
> Leuten, die selbst die Probleme erzeugen aber mit dreifacher Vergütung.
Soweit Deine Theorie. Wenn Du irgendwo ersnt genommen werden willst, 
dann braucht es mehr, als Zertifikate. Z.B. ein geradliniges, 
fehlerfreies und durchsetzungsstarkes Deutsch.

von Seano L. (Gast)


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Markus schrieb:
> Für 3 Jahre BE ist 55,- ziemlich gut. Das wären immerhin rund 90k
Ziemlich gut? Das kostet hier schon ein 1-Mann Gartenbauer, der Bäume 
fällt, Steine reinklopft... Das sind meist Typen mit 
Sonderschulabschluss die aus der Arbeitslosigkeit sich ne Kettensäge, 
Schubkarren und Pick up aus dem letzten Ersparten zusammengekratzt und 
sich damit selbstständig gemacht haben. Obwohl es die Typen mittlerweile 
wie Sand am Meer gibt können die knapp über 50€ verlangen, weil die 
Nachfrage so gross ist. Also Arbeit die ein Ungelernter mit zwei rechten 
Händen machen kann.

Und da kommt ihr mit FPGA als Selbstständiger, der üblicherweise 
jahrelang Mathekonzentrationslagerstudium hinter sich hat und macht das 
für das selbe Geld? Seid ihr eigentlich noch ganz dicht im Schacht? Wenn 
hier der Sonderschüler merkt das lohnt sich nicht mehr macht der den 
Laden wieder zu aber die geistige Ingenieurselite bettelt noch darum um 
für Brosamen den FPGA-Willy machen zu dürfen am Ende haltet ihr noch den 
Hintern für einen ordentlichen Tritt hin und bedankt euch artig.

Da fällt einem echt nix mehr ein, Zustände aufm deutschen Arbeitsmarkt 
wie im Irrenhaus oder aufm polnischen Arbeiterstrich im Industriegebiet.
Selbst die Inder,.. setzen hier keinen Fuss ins Land weil die Bezahlung 
so schlecht ist, der von sich selbst überzeugte deutsche 
Ingenieursmichel ist noch stolz darauf, dass er nach Strich und Faden 
abgezockt wird.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Markus schrieb:
> Für 3 Jahre BE ist 55,- ziemlich gut. Das wären immerhin rund 90k
> Umsatz. Nach Kostenabzug sind das wie 65k+AG-Anteile. Fordere 60 und
> lasse Dir 58,- geben.

Lol, bist du schon mal selbstständig gewesen? Kennst du die Kosten? Mal 
keinen Auftrag, Altersvorsorge? KV? 55,- ist da praktisch ökonomischer 
Selbstmord. Und wehe du hast nicht gespart wenn mal Flaute ist. Wovon 
willst du im Alter leben? So ab 55 ist oft Schluß und nicht jeder 
bekommt 'ne Stelle als Prof. Man sollte auch mal überlegen welchen 
Profit den Firmen eingespielt wird. Du baust jemanden ein Haus und 
nimmst unterwürfig einen Sack Reis, oder was?

von Carsten (Gast)


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Geh auf Monster, da findest Du derzeit einige JOBS mit FPGA in BW. Aber 
versprich Dir nicht zuviel von denen. Wer auch Monster sucht ...

von Paul M. (paul_m65)


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Schwen Gel schrieb:
>> Für 3 Jahre BE ist 55,- ziemlich gut. Das wären immerhin rund 90k
> Ziemlich gut? Das kostet hier schon ein 1-Mann Gartenbauer, der Bäume
> fällt, Steine reinklopft... Das sind meist Typen mit
> Sonderschulabschluss die aus der Arbeitslosigkeit sich ne Kettensäge,
> Schubkarren und Pick up aus dem letzten Ersparten zusammengekratzt und
> sich damit selbstständig gemacht haben. Obwohl es die Typen mittlerweile
> wie Sand am Meer gibt können die knapp über 50€ verlangen, weil die
> Nachfrage so gross ist. Also Arbeit die ein Ungelernter mit zwei rechten
> Händen machen kann.

Ein Studium lohnt sich aus finanzieller Sicht eben selten. Erst der 
Lohnausfall während des Studiums und danach keinen ordentlichen Job 
gefunden. Es gibt eben zu viele Ingenieure. Und auch dabei gilt: Angebot 
und Nachfrage regeln den Preis.
Eine Selbstständigkeit als Ingenieur anzufangen ist auch schwerer als 
bei einem Meister. Das millionste Ingenieurbüro aus Kenntnissen aus dem 
Studium funktioniert nicht. Außerdem wie soll man an Aufträge kommen?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb im Beitrag #3408455:
> ein mir bekannter selbständiger Elektromeister
> mit 1 Mann Firma, Werkstatt ist seine Garage, verlangt 75 Euro pro h +
> MwST und ist quasi fast immer ausgebucht.

Das scheint aber auch ein Ausnahmefall zu sein. In meiner Gegend würde 
das nicht so funktionieren. Im Privatbereich läuft da fast alles über 
billige Schwarzarbeit. Da würde fast keiner einen richtigen 
Elektromeister anheuern. Aber klar, besser als die meisten Ingenieure 
lebt der Elektriker bei uns auch.

von Paul M. (paul_m65)


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> Werdet wie die
> meisten Arbeiter/Meister einfach konservativ und macht den Mund auf.

Das ist nicht zielführend. Bei der derzeitigen Ingenieursschwemme steht 
immer ein nächster vor der Tür, der die Arbeit billiger macht. Besser 
eine schlecht bezahlte Arbeit als Hartz-IV. Einmal längere Zeit 
arbeitslos - immer arbeitslos.

von Hugo (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> 3 Jahre habe ich FPGAs entwickelt, jetzt befinde ich mich in einer
> gekündigter Anstellung und suche dringend eine neue Stelle. Darf ich
> wählerisch sein? Oder ersten Angebot mit VBA und C Programmierung
> nehmen, obwohl ich mit diesen wenig Erfahrung habe? Zu Perschau laufen
> und für 2/3 meines letzten Gehaltes sich verkaufen? Am Ende werde ich
> sowieso nach interessanten Job auch in einer neuen Stelle suchen.

Hast Du FPGAs entwickelt oder programmiert? :)
Leider herzlich willkommen in der Realität. Auch wenn hier im Forum 
immer wieder Leute auftauchen und die Ings als Jammerlappen bezeichnen, 
ist es einfach eine Tatsache, dass fast alle Jobs nur noch über 
Dienstleister und Arbeitskräfteverleiher verteilt werden. Deutschland 
ist eben ein Meister der Optimierung. Das Sozialsystem ist komplett 
ausgehebelt. Ich weiß nicht, wieviel Zeit Dir noch bleibt, aber ich 
würde mich bei den üblichen Verdächtigen initiativ bewerben.

z.B. Bosch, Daimler, Porsche, R & S oder bei TESAT
Vielleicht suchst Du auch mal nach Firmen mit Medizintechnik, dort 
werden oft spezielle Anforderungen gestellt, die mit uCs oder 
konventionellen DSPs nicht erfüllt werden können.

Ich wünsch Dir viel Glück!

P.S. Mein Vertrag endet auch in einem Jahr, dann sieht es für mich auch 
Düster aus. Also Kopf hoch, Du bist nicht allein.

von Paul M. (paul_m65)


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> Wer derzeit als Elektro Ing nix findet, ist echt selber schuld.

Das sagst du als Arbeitgeber! Bei Arbeitgebern hapert es am logischen 
Verständnis. Wenn es mehr Bewerber als Stellen gibt, gehen manche 
Bewerber eben leer aus. Die Lohnentwicklung zeigt ja auch, dass es zu 
viele Ingenieure gibt.

von Linus B. (linusbrauner)


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Das erste Vorstellungsgespräch war seltsam, keiner konnte meine Aufgaben 
auflisten. Ich bin der Meinung, dass diese Information dem 
Geschäftsführer verfügbar sein sollte.

Das zweite Gespräch kommt.

Mein Problem ist, dass ich FPGA Erfahrung habe, für Daimler, Porsche und 
Bosch am meisten Standorte ist solche Erfahrung reiner Ballast. Im 
Bereich Automotive werden praktisch keine FPGAs eingesetzt. Mann kann 
eventuell ein Stück im Radio und ein Stück im Ladegerät (E-Auto) finden. 
Vielleicht noch ein Stück im Fahrerassistenzsystem.

Ich war ganz kurz bei einem großen Autohersteller als Berater. Da gab es 
ca. 20 Leute in der Abteilung, nur 3 davon waren direkt beim 
Autohersteller eingestellt. Ganz ehrlich... Ich bin schockiert, die 
Autos sind nur von Leiharbeiter entwickelt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Linus Brauner schrieb:

> Ich war ganz kurz bei einem großen Autohersteller als Berater. Da gab es
> ca. 20 Leute in der Abteilung, nur 3 davon waren direkt beim
> Autohersteller eingestellt. Ganz ehrlich... Ich bin schockiert, die
> Autos sind nur von Leiharbeiter entwickelt.

Dieser Umstand ganz zu auszuhalten, wenn man zu den "Stammarbeitern" 
gehört. Das ist der Trick.

von Ralf (Gast)


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Kennt einer die Hirschmann in Esslingen?

von Andrew T. (marsufant)


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Wohl eher den Hirschmann bzw. die Firma Hirschmann in Esslingen.

Ja, kann man empfehlen.

von Markus (Gast)


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Arbeitest Du da

von lalala (Gast)


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Linus Brauner schrieb:
> komische Management Zertifikate machen und freiberuflicher Interim
> Manager werden.

eigenes Interesse: um welche Zertifikate würde sich das drehen?

von Linus Brauner (Gast)


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IPMA oder PMI.

P.S. Ich bin nicht mehr arbeitsuchend. 44 Tage waren es zwischen 
Kündigung und Neuanstellung.

von EGS_TI (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Linus Brauner schrieb:
>> Schöne Zahl laut GULP, mir werden Stundensätze im Bereich 50-55 €
>> angeboten. Ich frage mich, ob der Typ bei VW Werkstatt etwa nicht mehr
>> für eine Stunde verlangt.
>
> Normaler Handwerker nehmen schon mehr die Std. :P

Die machen auch denke ich mal nicht so viele Geschäfte mit 
Geschäftsleuten. Die würden sich das wohl auch nicht gefallen lassen. 
Aber die normale Bevölkerung kann man ja auch gut verarschen.

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