Forum: Platinen HighSpeed USB - Routing der Datenleitungen


von Daniel P. (ppowers)


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Hallo zusammen,

in meinem aktuellen Projekt muss ich HighSpeed USB-Datenleitungen auf 
der Platine über kurze Strecken routen. Da ich bisher nur mit FullSpeed 
USB gearbeitet habe, würde mich über Feedback zu meiner bisherigen 
Lösung freuen.

Wie im beigefügten Screenshot zu sehen werden die Datenleitungen von der 
USB-Buchse zunächst zu einem Charger Detector (MAX14578E) geführt. 
Dieser IC kann die Datenleitungen unterbrechen und dann checken, ob das 
Gerät mit einem dedizierten USB charging port verbunden ist. Ist der IC 
deaktiviert, soll er völlig transparent erscheinen (wenn ich den 
Datasheet des MAX14578E richtig interpretiere, dann ergeben sich beim 
"Durchreichen" allerdings zusätzliche Kapazitäten von 4.5pF an den 
Datenleitungen)

Vom MAX14578E werden die Datenleitungen (TD+ / TD-) weiter zu einem 
MAX14502 geführt. Dabei handelt es sich um einen SD Card Reader IC mit 
HighSpeed USB interface.

Mein Problem bei der Sache ist, dass der MAX14578 eine unglaublich 
dusselige Pinbelegung hat. Man kann also nicht auf direktem Weg zum USB 
Host oder einer USB-Buchse routen, nein, es ist auf jeden Fall eine 
"Kreuzung" der Datenleitungen (und damit verbundenem Layerwechsel) 
nötig. Bei der Buchse konnte ich das umgehen, indem die D+/D- Leitungen 
einen Umweg nehmen. Bei der Verbindung zwischen MAX14578 und MAX14502 
sehe ich aber keine so elegante Möglichkeit und muss Vias verwenden.

Ich habe beim Routing der differenziellen Leitungen auf möglichst 
gleiche Länge geachtet:
D+/D- Leitungen: 0.69 mm Unterschied bei 28.6 mm Maximallänge
TD+/TD- Leitungen: 1.81 mm Unterschied bei 20.9 mm Maximallänge

Bei den TD+/TD- Leitungen habe ich die gleiche Anzahl Vias in beiden 
Signalleitungen verwendet.

Bei der Platine handelt es sich um ein 4-Lagern Multilayer, 1.55 mm FR4. 
Stack: Signal1 - GND - Power - Signal2

Nun meine Fragen:
- Was haltet Ihr von meinem Routing der Datenleitungen? Geht das besser?
- Ist der verbleibende Längenunterschied kritisch?
- sollten Masseflächen neben den Datenleitungen geführt werden?
- sollten Knicke in den Datenleitungen abgerundet werden?
- sind besondere Vorsichtsmaßnahmen bei den Vias nötig?
- notfalls könnte ich den MAX14578 auf der Rückseite der Platine 
platzieren und damit ggf. kürzere / direktere Leiterbahnführung 
erreichen. Dann hätte ich aber in jeder der Datenleitungen Vias. Wäre 
das eine bessere Option?
- wie checke ich, ob die Impedanz meiner Leitungen passt?

Ich gehe möglicherweise etwas naiv an die Sache heran. Bitte seid 
nachsichtig...

Danke & Gruß
Daniel

von Daniel P. (ppowers)


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Hmmm. Hat noch niemand HighSpeed-USB verlegt? Fehlen noch Informationen? 
Oder sind meine Bedenken einfach völlig übertrieben?

von Michael K. (mab)


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Daniel P. schrieb:
> Hmmm. Hat noch niemand HighSpeed-USB verlegt?

Nun denn.

Daniel P. schrieb:
> - Was haltet Ihr von meinem Routing der Datenleitungen? Geht das besser?

Beim überfliegen des DB vom MAX14578 fiel mir auf das daß CD Paar 
offensichtlich bereits ESD gesichert ist. Insofern sollte das TVS Array 
entbehrlich sein. Im EVK ist davon auch nichts zu sehen.

Daniel P. schrieb:
> - Ist der verbleibende Längenunterschied kritisch?

Nein. Trotzdem könnte man die 1.81 mm Unterschied bei denn vorliegenden 
Platzverhältnissen noch ausgleichen.

Daniel P. schrieb:
> - wie checke ich, ob die Impedanz meiner Leitungen passt?

Mit geeignter SW. Dazu brauchst Du allerdings die Angaben zum 
Lagenaufbau. Einfacher ist es dieses dem LP Hersteller zu überlassen. 
Das verteuert allerdings die Herstellung, meiner Erfahrung nach sogar 
empfindlich.

Gruß
Michael

: Bearbeitet durch User
von Daniel P. (ppowers)


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Hallo Michael,
danke für Deine Hinweise!

> Beim überfliegen des DB vom MAX14578 fiel mir auf das daß CD Paar
> offensichtlich bereits ESD gesichert ist. Insofern sollte das TVS Array
> entbehrlich sein. Im EVK ist davon auch nichts zu sehen.
Okay, das stimmt allerdings. Damit könnte ich zumindest dort die 
Leiterbahnführung optimieren und noch einmal die zusätzliche Kapazität 
durch das Array reduzieren.


>> - Ist der verbleibende Längenunterschied kritisch?
> Nein. Trotzdem könnte man die 1.81 mm Unterschied bei denn vorliegenden
> Platzverhältnissen noch ausgleichen.
Das denke ich auch. Da mache ich mich noch einmal ran.

> Daniel P. schrieb:
>> - wie checke ich, ob die Impedanz meiner Leitungen passt?
> Mit geeignter SW. Dazu brauchst Du allerdings die Angaben zum
> Lagenaufbau. Einfacher ist es dieses dem LP Hersteller zu überlassen.
> Das verteuert allerdings die Herstellung, meiner Erfahrung nach sogar
> empfindlich.
Okay, das ist für das aktuelle Projekt leider Overkill. Ich hatte schon 
mal nach Formeln geschaut, mit denen ich die Impedanz näherungsweise zu 
Fuß ausrechnen kann (bei www.polarinstruments.com gibt dazu z.B. ein 
pdf).

Mir fehlt allerdings völlig das Gefühl dafür, wie stark sich die 
Faktoren wie Längenunterschiede bei D+/D-, Kapazität an den Leitungen 
oder halt die Impedanz auf die Signalqualität auswirkt. D.h., wenn ich 
bei meinem Design jetzt nur darauf achte, dass die Datenleitungen 
möglichst kurz und exakt gleich lang sind, aber die Impedanzkontrolle 
vernachlässige, wie sind die Aussichten, dass HighSpeed USB hier 
funktioniert?

Gruß
Daniel

von Mirco C. (Firma: s@Td) (mcontroller)


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Hallo,

kurze Frage: Wie hast du die Pinnummern auf die Pads bekommen?

von Daniel P. (ppowers)


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Mirco Controller schrieb:
> Hallo,
>
> kurze Frage: Wie hast du die Pinnummern auf die Pads bekommen?
Eagle (6.4.0) -> Optionen -> Einstellungen... -> Verschiedenes
und dort Häkchen setzen bei "Pad-Namen anzeigen" ;-)

von Falk B. (falk)


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@ Daniel P. (ppowers)

>Mir fehlt allerdings völlig das Gefühl dafür, wie stark sich die
>Faktoren wie Längenunterschiede bei D+/D-, Kapazität an den Leitungen
>oder halt die Impedanz auf die Signalqualität auswirkt.

Längenunterschiede von nicht mal 2mm kann man in den Skat drücken (auch 
wenn jetzt gleich wieder andere Leute schreien ;-)

Einfach mal überschlagen.

High Speed USB arbeitet mit 480 Mbit/s, macht 2,08ns/Bit. Die 
Anstiegszeit liegt vielleicht bei knapp unter 1ns.
Auf FR4 legen Signale ca. 200mm/ns zurück (siehe Wellenwiderstand, 
sprich deine 2mm Differenz entsprechen ~10ps bzw. 1% deiner 
Anstiegszeit. Das geht im Rauschen unter.

>bei meinem Design jetzt nur darauf achte, dass die Datenleitungen
>möglichst kurz und exakt gleich lang sind, aber die Impedanzkontrolle
>vernachlässige,

Hast du die Prioritäten falsch gesetzt ;-)
Anders herum passt das eher. Die Impedanz ist wichtiger als der 
Längenabgleich. Parasitäre Kapazitäten liegen irgendwi in der Mitte der 
Skala.

Ich vermisse eine Massefläche. Ist die nur ausgeblendet oder gar nicht 
vorhanden? Warum gehst du nicht direkt nach unten mit den USB-Leitungen? 
Damit du nicht kreuzen musst? Würde ich nicht machen.

von Mirco C. (Firma: s@Td) (mcontroller)


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Daniel P. schrieb:
> Eagle (6.4.0) -> Optionen -> Einstellungen... -> Verschiedenes
> und dort Häkchen setzen bei "Pad-Namen anzeigen" ;-)

Super Danke!

von Daniel P. (ppowers)


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Falk Brunner schrieb:
> High Speed USB arbeitet mit 480 Mbit/s, macht 2,08ns/Bit. Die
> Anstiegszeit liegt vielleicht bei knapp unter 1ns.
> Auf FR4 legen Signale ca. 200mm/ns zurück (siehe Wellenwiderstand,
> sprich deine 2mm Differenz entsprechen ~10ps bzw. 1% deiner
> Anstiegszeit. Das geht im Rauschen unter.
Danke für die ausführliche Erklärung!

> Hast du die Prioritäten falsch gesetzt ;-)
> Anders herum passt das eher. Die Impedanz ist wichtiger als der
> Längenabgleich. Parasitäre Kapazitäten liegen irgendwi in der Mitte der
> Skala.
Schade, denn Längenunterschiede zu korrigieren traue ich mir schon eher 
zu, als mich mit der Esotherik von Impedanzen herumzuschlagen :-)

> Ich vermisse eine Massefläche. Ist die nur ausgeblendet oder gar nicht
> vorhanden?
Die gesamte erste Innenlage ist eine einheitliche Massefläche. Die habe 
ich momentan nur ausgeblendet.

> Warum gehst du nicht direkt nach unten mit den USB-Leitungen?
> Damit du nicht kreuzen musst? Würde ich nicht machen.
Pardon, da kann ich Dir nicht ganz folgen.
Sprichst Du von den Leitungen zur USB Buchse? Dieses 
"von-hinten-durch-die-Brust"-Routing habe ich im EV-Kit von diesem 
MAX14578 so gesehen und daraus geschlossen, längere Leitungen sind 
kurzen Leitungen mit Vias vorzuziehen.

Okay, also wenn ich jetzt mal zusammenfasse sieht es so aus:
- Fehlende Impedanzanpassung der Datenleitung ist scheinbar 
grundsätzlich schon böse
- Da ich aber keine Möglichkeit habe, die Impedanz numerisch zu 
bestimmen bleibt mir nur "Versuch macht kluch"... im Notfall kann ich 
den MAX14502 immer noch per Software auf FullSpeed "kastrieren"...

Gruß
Daniel

von Michael K. (mab)


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Daniel P. schrieb:
> Okay, das ist für das aktuelle Projekt leider Overkill. Ich hatte schon
> mal nach Formeln geschaut, mit denen ich die Impedanz näherungsweise zu
> Fuß ausrechnen kann (bei www.polarinstruments.com gibt dazu z.B. ein
> pdf).

Das nutzt allerdings nichts wenn Du den Lagenaufbau (also insbesondere 
den Abstand Plane zu Signal) nicht kennst.

Daniel P. schrieb:
> D.h., wenn ich
> bei meinem Design jetzt nur darauf achte, dass die Datenleitungen
> möglichst kurz und exakt gleich lang sind, aber die Impedanzkontrolle
> vernachlässige, wie sind die Aussichten, dass HighSpeed USB hier
> funktioniert?

In jedem Fall besser als wenn dies ignoriert wird.

Mein Gesamttipp wäre:

1. TVS Array entfernen, dementsprechend erheblich kürzere Leitungen auf 
der CD Seite.
2. Nun etwas mehr Aufwand: Den MAX14502 um 90° gegen die Uhr drehen, 
dann soweit wie möglich nach links schieben, hierdurch wird das TD Paar 
in der Länge minimiert.
3. Beim CD wie beim TD Paar Längenunterschied <1mm anstreben. Besser 
schadet natürlich nicht.
4. Darauf achten das die Länge der am meisten fehlangepassten Leitungen, 
nämlich das TD Paar auf der blauen(4) Lage so kurz wie möglich ausfällt. 
Oder anders herum, rücke die entsprechenden Vias so nah wie möglich 
aneinander.
5. Zur weiteren Verbesserung der Impedanz sollten noch die VCC und GND 
Plane HF mässig durch 10nF Kondensatoren (in der nähe der Vias von TD) 
gekoppelt werden. Alternativ dazu wäre noch die Möglichkeit im Gebiet 
der TD Leitungen in der VCC Plane ein GND Feld einzurichten.

6. Jetzt noch ein Praxistipp: Wenn es aus Kostengründen nicht möglich 
ist Impedanzkontroliert zu bestellen, dann rechne selber nach und 
ersetze die Unbekannte des Lagenabstandes mit 0.2mm. Das ist keine 
Gewähr für Genauigkeit aber ein Wert der bei 4 Layer mit 1.55mm recht 
häufig anzutreffen ist.

Gruß
Michael

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael K. schrieb:
> dann rechne selber nach und
> ersetze die Unbekannte des Lagenabstandes mit 0.2mm.

Das ist nur die drittbeste Lösung. Die beiden anderen:

a Den Hersteller nach dem (seinem) Standard-Lagenaufbau fragen.

b Den Lagenaufbau selbst spezifizieren - hat nur Sinn, wenn man mit a 
nicht zurechtkommt UND weiss was man da tut.

Natürlich, wenn man nach a handelt und dann den Hersteller wechselt, 
weil ein anderer billiger ist, kann das recht teuer werden...

Zu den 0,2 mm: es gibt Hersteller, die machen standardmässig alle 
Zwischenlagen etwa gleich, dann ergibt sich 1,5 mm / 3 = 0,5 mm und 
damit völlig andere Impedanzen.

Gruss Reinhard

von Michael K. (mab)


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Daniel P. schrieb:
> Da ich aber keine Möglichkeit habe, die Impedanz numerisch zu
> bestimmen bleibt mir nur "Versuch macht kluch"... im Notfall kann ich
> den MAX14502 immer noch per Software auf FullSpeed "kastrieren"...

Die Möglichkeit besteht im Nachfragen...

Also:

Abstand Plane zu Signal: 200um (siehe Beitrag zuvor)
Kupfer Aussen und Innenlage: 35um
Lötstoplack: 20um

Dann gilt bei ZDiff=90r,
USB Leiterbreite= 225um, Abstand=150um

Pferdefuss bei dieser Rechnung ist und bleibt die Annahme der 200um 
Abstand.

Hier ist abzuwägen zwischen preisgünstiger LP und Funktionssicherheit.

Da aber die Leitungslängen doch eher kurz sind und wie vorigem Beitrag 
beschrieben noch erheblich verkürzt werden können, würde ich ich das 
Ganze mit Optimismus sehen.

Gruß
Michael

von Daniel P. (ppowers)


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Michael K. schrieb:
> Das nutzt allerdings nichts wenn Du den Lagenaufbau (also insbesondere
> den Abstand Plane zu Signal) nicht kennst.
Hmm. Ich wollte die Platine bei WEdirekt machen lassen. Informationen 
über den tatsächlichen Lagenaufbau finde ich dort aber nicht. Also 
bekommt man vermutlich das, was grade im Pool ansteht... Ich werde dort 
aber mal nachfragen.

> Mein Gesamttipp wäre:
> 1. TVS Array entfernen, dementsprechend erheblich kürzere Leitungen auf
> der CD Seite.
einverstanden.
> 2. Nun etwas mehr Aufwand: Den MAX14502 um 90° gegen die Uhr drehen,
> dann soweit wie möglich nach links schieben, hierdurch wird das TD Paar
> in der Länge minimiert.
Das klappt leider nicht. Damit wird die Leiterbahnführung für alle 
anderen Signale mies...
> 3. Beim CD wie beim TD Paar Längenunterschied <1mm anstreben. Besser
> schadet natürlich nicht.
kein Problem, denke ich.
> 4. Darauf achten das die Länge der am meisten fehlangepassten Leitungen,
> nämlich das TD Paar auf der blauen(4) Lage so kurz wie möglich ausfällt.
> Oder anders herum, rücke die entsprechenden Vias so nah wie möglich
> aneinander.
gute Idee, setze ich um!
> 5. Zur weiteren Verbesserung der Impedanz sollten noch die VCC und GND
> Plane HF mässig durch 10nF Kondensatoren (in der nähe der Vias von TD)
> gekoppelt werden. Alternativ dazu wäre noch die Möglichkeit im Gebiet
> der TD Leitungen in der VCC Plane ein GND Feld einzurichten.
auch das lässt sich sicherlich machen.


Reinhard Kern schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> dann rechne selber nach und
>> ersetze die Unbekannte des Lagenabstandes mit 0.2mm.
>
> Das ist nur die drittbeste Lösung. Die beiden anderen:
>
> a Den Hersteller nach dem (seinem) Standard-Lagenaufbau fragen.
Werde ich tun.

> b Den Lagenaufbau selbst spezifizieren - hat nur Sinn, wenn man mit a
> nicht zurechtkommt UND weiss was man da tut.
Das mache ich also besser nicht :-)

Danke Euch schon mal für die guten Hinweise und Vorschläge! Werde 
versuchen alles Umzusetzen!

Gruß
Daniel

von Daniel P. (ppowers)


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Michael K. schrieb:
> Abstand Plane zu Signal: 200um (siehe Beitrag zuvor)
> Kupfer Aussen und Innenlage: 35um
> Lötstoplack: 20um
>
> Dann gilt bei ZDiff=90r,
> USB Leiterbreite= 225um, Abstand=150um
>
Ich werde versuchen diese Berechnung durchzuführen, sobald ich 
belastbare Daten habe.

> Da aber die Leitungslängen doch eher kurz sind und wie vorigem Beitrag
> beschrieben noch erheblich verkürzt werden können, würde ich ich das
> Ganze mit Optimismus sehen.
Das klingt gut :-)

Gruß
Daniel

von Michael K. (mab)


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Reinhard Kern schrieb:
> a Den Hersteller nach dem (seinem) Standard-Lagenaufbau fragen.

Ist eine Möglichkeit, nach meiner Erfahrung ist die Auskunft die das es 
hier keine aurechende Auskunft gibt. Einige Hersteller geben auf ihren 
Websites zwar 'Standardaufbauten' an, weissen aber auch gleichzeitig 
darauf hin das dies ohne jede Gewähr ist.

Reinhard Kern schrieb:
> b Den Lagenaufbau selbst spezifizieren - hat nur Sinn, wenn man mit a
> nicht zurechtkommt UND weiss was man da tut.

Dann sind wir wieder bei der Impedanzkontrollierten Fertigung mit 
entsprechenden Kosten.

Reinhard Kern schrieb:
> Zu den 0,2 mm: es gibt Hersteller, die machen standardmässig alle
> Zwischenlagen etwa gleich, dann ergibt sich 1,5 mm / 3 = 0,5 mm und
> damit völlig andere Impedanzen.

Mag sein das dies so ist, meine Erfahrung zeigt aber das es üblicher ist 
den Kern zwischen Layer 2 und 3 so groß als möglich auszuführen.

Gruß
Michael

von Daniel P. (ppowers)


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Guten Morgen,

ich habe eine Antwort von WE-direkt bezüglich Lagenaufbau erhalten:

> Bei den Aufbauten ist folgendes zu beachten:
> Zum angehängten Standard abweichende Lagenaufbauten können über WEdirekt
> leider nicht abgebildet werden. Da wir poolen, sind wir auf diesen
> Standard angewiesen. D.h. viele verschiedene LP- Bestellungen laufen
> gemeinsam auf einem Fertigungszuschnitt.
> Oftmals produzieren wir hierbei auch kleinerlagige Platinen auf
> höherlagigen mit, indem Blindlagen erstellt werden. Z.B. könnte eine
> 4lagige LP auf einer 6lagigen mitlaufen, hier würde sich dann der Aufbau
> entsprechend der 6lagigen LP richten.

> Sollten Sie den Aufbau einmal so benötigen wie er im Anhang abgebildet
> ist, so geben Sie uns bitte nach der Bestellung kurz Bescheid, dann
> können wir einen entsprechenden Hinweis im Auftrag hinterlegen.
> Bitte beachten Sie jedoch, dass hier ein Aufpreis von pauschal 30,00
> Euro berechnet werden muss, da wir hier in unseren Standardablauf
> eingreifen müssen.

Wenn ich den Aufpreis investiere, dann kann ich also sicher von 288 µm 
Lagenabstand ausgehen.
Ich habe die Rechnung mal mit dem Online-Tool von EEweb.com durchgeführt 
(http://www.eeweb.com/toolbox/edge-coupled-microstrip-impedance).
Ergebnis im Anhang. Leiterbahnbreite von 20 mil bei 8 mil Abstand ist 
natürlich schon mächtig (um nicht zu sagen: völlig inakzeptabel für mein 
Layout...). Allerdings berücksichtigt dieses Tool keinen Lötstopplack. 
Beeinflusst dieser das Ergebnis noch einmal relevant? Ich komme mit dem 
Tool z.B. auch nicht auf Deine Werte @Michael K.
Was schlagt Ihr vor?

Gruß & Dank
Daniel

von Daniel P. (ppowers)



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Hallo,
ich habe das Routing mal für ein 1.0mm 4lagiges Multilayer neu gemacht. 
Da ist die Platine natürlich etwas teurer, aber bei einem Lagenabstand 
von 123 µm ergeben sich für die USB-Datenleitungen sinnvolle Werte 
(siehe Anhang).

Was haltet Ihr von dem Routing (speziell zwischen den beiden ICs) nun? 
Ich habe versucht, den unangepassten Abschnitt auf dem Bottom-Layer 
entsprechend der Empfehlungen so kurz wie möglich zu halten.
Die Funktion zum Routen von Differential Pairs im aktuellen Eagle ist da 
echt eine Hilfe.

Die Kopplung der VCC / GND Planes in der Nähe der Vias durch 10nF 
Kondensatoren - wie von Michael vorgeschlagen - werde ich auch noch 
einbauen.

Bei der Suche nach Literatur bin ich übrigens auf ganz hervorrangende 
Appnotes von SMSC / Microchip gestoßen.
(z.B. 
http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/AN%2026.2%20Rev.%202.0%20(07-17-13).pdf)
Schön bunt und mit vielen Beispielbildern, genau das Richtige für 
jemanden wie mich, der in die USB-HighSpeed-Esotherik einsteigen möchte 
:-)

Gruß
Daniel

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