Forum: Offtopic Ergonomischer Laborplatz einrichten


von Einrichter (Gast)


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Nach langer Zeit kann ich mir nun endlich eine "richtige" Laborecke 
einrichten. Ich habe etwa 2,40 Meter Tischlänge zur Verfügung.

Die Frage nur: Wie gestalte ich den Tisch mit Regal für die Messgeräte 
etc.?

Links in die Ecke hätte ich den PC mit Display gestellt. An der rechten 
Seite die "Lötecke".

Als Tischtiefe habe ich mir mal 85cm vorgestellt. Das erste Regalbrett 
in etwa 30cm Höhe und von der vorderen Tischkante 50cm entfernt. Beim 
ausprobieren fiel mir auf, dass Geräte die nur 5cm weiter weg sind sich 
zu weit anfühlen. Auf der anderen Seite soll das Platzangebot natürlich 
möglichst groß sein und geschickt angeordnet sein.

Auf was muss ich noch achten? Gibt es irgendwo gute Infos wie man so 
etwas baut? Den Thread mit den Arbeitsplätzen habe ich durch. Da sind 
einige Anregungen dabei, aber vieles ist doch sehr provisorisch.

: Verschoben durch User
von ttt (Gast)


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Einrichter schrieb:
> Auf was muss ich noch achten? Gibt es irgendwo gute Infos wie man so
> etwas baut? Den Thread mit den Arbeitsplätzen habe ich durch.

Es gibt einige davon im Forum. Meinst du den hier?

Beitrag "Eure Basteltische"

von Marcus (Gast)


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Meinen Platz (Profi, kein Hobby, nicht provisorisch) habe ich 
folgendermaßen eingerichtet und bin als Rechtshänder damit sehr 
zufrieden.

Tisch: 140cm breit, 85cm tief. Deine 240cm wären mir viel zu breit, ich 
will in der Mitte sitzen. Der zusätzliche Platz in der Breite wäre gut 
für einen vollwertige PC-Arbeitsplatz oder einen Mechanik-Platz mit 
Schraubstock, Standbohrmaschine o.ä. Oder auch für einen Schrank.

Bei mir auf dem Tisch:
- ESD-Matte, auf der ich auch löte, in der Mitte.
- Lötstation rechts hinten, wird bei häufigem Bedarf näher ran geholt.
- Oszilloskop Mitte hinten, angewinkelt aufgestellt. Gerade nicht 
benötigte Tastköpfe schiebe ich halb darunter
- links und links hinten: Laptop, exotischere Messtechnik, 
Bauteil-Schubladen nach Bedarf. Wenn Du einen PC mit Tastatur und Maus 
da hin stellen möchtest würde ich ich es auf eine kleine Tastatur ohne 
10er-Block beschränken und den PC auf den Boden stellen.

2 Regalbretter 45cm und 75cm über dem Tisch. Beide ca 40cm tief, 
angewinkelt, mit Leiste an der Vorderkante, damit nix runterfällt. Das 
untere Brett kann ich bequem im Sitzen erreichen
- Auf dem unteren Regalbrett ist meine Standard-Messtechnik von links 
nach rechts: Trenntrafo, Labornetzteil, 2x Tischmultimeter, 
Funktionsgenerator, elektronische Last
- Auf dem oberen Regalbrett sind nicht ständig verwendete Geräte und 
Bauteile: Stromzangen, zweites Labornetzteil, Proxxon, LCR-Meter, 
Pattern Generator, Standard-SMD-Vorratskasten mit Schubladen, 
Pappkartons mit Muster-ICs und weiteren Teilen für aktuelle Projekte.

Desweiteren gibt es einen "Armleuchter" mitten über dem Tisch, über dem 
ich die Messleitungen der Multimeter aufhänge, um sie schnell erreichen 
zu können. Weitere Mess- und Anschlussleitungen hängen an einem Halter 
an der Seite des Tisches.

In den Schubladen des Tisches finden sich Messkrams wie Krokodilklemmen, 
Lötmaterial, Programmiergeräte, besondere Leitungen, Ersatzteile.

Tipp: Magnete zum Aufhängen von Datenblättern, Schaltplänen an den 
Regalen.

von Timm T. (Gast)


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Einrichter schrieb:
> Links in die Ecke hätte ich den PC mit Display gestellt. An der rechten
> Seite die "Lötecke".

Ich bevorzuge es inzwischen, den Monitor direkt an der Lötarbeitsstelle 
zu haben:
- Schaltpläne und Bestückungen werden nicht mehr ausgedruckt, sondern 
vom Monitor abgeschaut.
- Bauteiländerungen werden ohne Umweg über den Ausdruck im digitalen 
Schaltplan geändert.
- Zur Neige gehende Bauteile werden direkt in der digitalen Bestellliste 
eingetragen.
Maus und Tastatur verschwinden vorzugsweise in einem Tastaturauszug 
unter dem Arbeitstisch. Ist genug Platz, empfiehlt sich die Anbringung 
des Monitors mittels Wandhalterung, dann ist der Fuss nicht im Weg.

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Eine wichtige Erfahrung, die ich bei einem ähnlichen Projekt gemacht 
habe ist, daß der Tisch unbedingt mit der Wand abschließen sollte. Es 
schadet auch nichts, wenn er gleich an der Wand festgeschraubt ist. 
"Freistehende" Labortische sind ziemlich unpraktisch, außer wenn ihr 
hohes Eigengewicht sie fixiert.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Google mal nach "IKEA Jerker". Besonders die neuere Variante (leider 
auch längst nicht mehr neu zu bekommen) ist als Labortisch interessant. 
Ich habe mehrere davon im Einsatz.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sebastian E. schrieb:
> Eine wichtige Erfahrung, die ich bei einem ähnlichen Projekt gemacht
> habe ist, daß der Tisch unbedingt mit der Wand abschließen sollte.

Besser: Dran befestigt sein, aber 5cm Abstand halten, weil dann ein 
Anschlusskabel eines auf dem Tisch stehenden Geräts auch hinter dem 
Tisch nach unten geführt werden kann.

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Besser: Dran befestigt sein, aber 5cm Abstand halten, weil dann ein
> Anschlusskabel eines auf dem Tisch stehenden Geräts auch hinter dem
> Tisch nach unten geführt werden kann.

Na ja, dafür gibt es kreisförmige Ausschnitte und passende Abdeckungen. 
Die 5cm verflucht man nämlich, sobald die erste Schraube (oder ähnliches 
Kleinteil) auf diesem Weg der Schwerkraft gefolgt ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sebastian E. schrieb:
> Die 5cm verflucht man nämlich, sobald die erste Schraube (oder ähnliches
> Kleinteil) auf diesem Weg der Schwerkraft gefolgt ist.

Das lässt sich mit einer kleinen Kante nach oben an der Tischrückseite 
in den Griff bekommen, wenn das ein Problem darstellt.

Obendrein ist der Übergang Tischplatte-angeschraubtes Profil eh' glatter 
als der Übergang Tischplatte-Wand, im ungleichmäßigen Spalt zwischen 
Tischplatte und Wand verschwinden Schrauben und andere Kleinteile recht 
dauerhaft und man muss die Tischplatte abmontieren.

Welche Wand ist schon auf 2m Länge so glatt und eben, daß weniger als 
1mm Spaltmaß resultieren?

von Timm T. (Gast)


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Sebastian E. schrieb:
> Die 5cm verflucht man nämlich, sobald die erste Schraube (oder ähnliches
> Kleinteil) auf diesem Weg der Schwerkraft gefolgt ist.

Deswegen schraubt man ein 5cm hohes Brett an die hintere Kante. Löcher 
im Tisch sind Mist, weil die grundsätzlich an de falschen Stelle sind.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich kann Rufus nur Zustimmen, meine Tische haben entweder hinten eine 
Kante oder gleich eine ganze Holzplatte angeschraubt. An der Holzplatte 
kann man auch noch Nägel & Schrauben rein machen um diverses auf zu 
hängen.
Die Wand würde ich in ruhe lassen, keine Löcher rein die nicht unbedingt 
nötig sind und man hat es bei einem späteren Umzug/Umbau wieder 
leichter.

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