Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welcher Proxxon Bohrständer zum Platinen bohren?


von Frank S. (hobbyist)


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Über die Suche bin ich auf diverse Beiträge zum Thema Platinenbohren 
gestoßen. Es wurde immer wieder die IBS/E empfohlen. Ich werde mir daher 
eine Proxxon IBS/E bestellen, da ich diese auch noch für andere Zwecke 
nutzen kann.

Passend dazu suche ich nun einen Bohrständer. Welcher ist da zu 
empfehlen und wo genau liegen die Unterschiede zwischen dem MB 200 und 
dem MB 140/S in der Praxis? Überwiegend werde ich damit Platinen bohren 
aber wahrscheinlich auch mal das eine oder andere Holzstück fräsen.

Frank

von MaWin (Gast)


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Der MB200 ist klar der bessere. BFB2000 noch massiver.

von Matthias L. (limbachnet)


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Genau. Der MB 140/S führt den Maschinenhalter über die Säule und eine 
zweite, dünnere Stange, die in einer geklemmtem Messing- oder 
Bronzekugel läuft. Das neigt dazu, ein wenig in links-rechts-Richtung zu 
klappern. Der MB200 hat hingegen eine Schwalbenschwanzführung, das ist 
wesentlich solider.

Zum Fräsen sind beide wegen der schlanken Säule nur bedingt geeignet, 
dafür gibt's ja das BFB2000. Aber nur mal 'ne Nut in Holz, wo es nicht 
auf 5/100mm genau sein muss, die geht bestimmt auch im MB200.

von Logger (Gast)


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So eine Portalbrücke als Bohrständer wäre um einiges steifer und
geeigneter. Leider gibts die nicht von Proxon. Isel hat die mal
hergestellt.
Beitrag "[BIETE] Isel Bohr- und Fräsständer"

von Frank S. (hobbyist)


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Vielen Dank für die sehr detailierten Infos. Ich werde mir dann vorerst 
den MB 200 zulegen. Eine Fräse ist für die Zukunft geplant. Da fehlt es 
zur Zeit noch am nötigen Kleingelt ;)

Frank

von Cyblord -. (cyblord)


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Eigentlich gibt es für Privat keine wirklich gute Möglichkeit fürs 
Platinenbohren. Vor allem wenn man nicht auf Hartpapier gehen will und 
das will heute niemand mehr.
Darum muss man eigentlich konsequent Bohrungen vermeiden wo es geht 
(durch SMD) oder gleich fertigen lassen.

gruß cyblord

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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cyblord ---- schrieb:
> Eigentlich gibt es für Privat keine wirklich gute Möglichkeit fürs
> Platinenbohren.

Findest du? Meiner Erfahrung nach stellt gerade das Platinenbohren (auch
in FR4) im Vergleich zu anderen Bohrarbeiten recht geringe Anforderungen
an die Ausrüstung.

Als Bohrer kann man gebrauchte HM-Bohrer nehmen, die sind sogar billiger
als neue HSS-Bohrer.

Die Bohrmaschine sollte ordentlich Drehzahl haben und nicht eiern, aber
das erfüllen mittlerweile fast alle dieser Minibohrmaschinchen, auch die
preisgünstigen.

Der Bohrständer muss praktisch keine seitlichen, sondern nur vertikale
Kräfte aufbringen, weswegen man keine supermassive Ausführung braucht.
Ich verwendete früher einen Ständer von Proxxon (schon lange nicht mehr
im Programm), der fast komplett aus Kunststoff gefertigt war und gerade
mal 39 DM (ca. 20 €) gekostet hat. Bis auf die etwas geringe Ausladung
und die nicht ganz ergonomische Bedienung (statt eines Hebels nur ein
kleines Flügelrad) hat das Ding gut funktioniert und war für Hobbyzwecke
völlig ausreichend.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ich kann die Probleme beim Bohren ebenfalls nicht pauschal bestätigen. 
Ich benutze den Proxxon IB/E im MB 140/S, dem ich allerdings das o.a. 
Klappern recht rustikal abgewöhnt habe (Klemmschraube an der besagten 
Führungs-Kugel). Als Bohrer setze ich vorwiegend gebrauchte VHM-Bohrer 
von Lerrox ein. Geht.

Allerdings muss ich zustimmen, dass eine (von mir) manuell gebohrte 
Platine nicht so gut aussieht wie eine professionell gefertigte - das 
Positionieren der Lötaugen unter dem Bohrer ist schon etwas fummelig. Da 
gibt's auch Lösungen mit Mikroskop-Kameras und dergleichen, aber fertig 
kaufbar und erschwinglich kenne ich auch keinen Hobby-Bohrplatz.

von Frank S. (hobbyist)


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Heute kam der Bohrständer mit der IBS/E an. Im direkten Vergleich ist 
der Bohrständer von Dremel dagegen ein Spielzeug. Wobei ich sagen muss, 
dass mir die Bedienung bei Dremel ein klein wenig besser gefällt.

Leider reicht die Kraft der Rückholfeder nicht aus, um die Maschine 
wieder in Nullstellung zu bringen. Ein Anruf beim Hersteller klärte das 
Problem. Mir wird kostenlos eine stärkere Feder zugeschickt.

Insgesamt macht die Kombination einen sehr stabilen Eindruck. Auf jeden 
Fall besser als der Dremel Bohrständer mit der eingeschraubten Maschine.

Wie sich damit die Platinen bohren lassen wird sich zeigen. Für kleinere 
Fräsarbeiten werde ich mir noch den Micro Koordinatentisch zulegen. Auch 
da muss sich erst noch zeigen, ob die Kombination für meine Anwendungen 
passt.

Frank

von Thomas S. (Gast)


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Hallo cyblord,

Bohrständer von PROXXON gibt es ab ca. 50€. Ich habe mir beim Trödler 
was für 25€ gekauft. Man muss darauf achten, dass man eine für den 
Bohrständer passende Bohrmaschine braucht. Da habe ich zurzeit auch nur 
eine billige Batterie-Bohrmaschine (von Mannesmann) eingespannt.

Wie ich damit Platinen bohre: 
https://www.youtube.com/watch?v=ASNgCuTzOo0&list=UUnJGkAU29GWN9MdDnQ3zNWA

Für solches Präzisionsbohren sollte man sich noch eine Lupe zum 
an-die-Tischkante-Klammern besorgen.

Gruß Thomas

von Konrad S. (maybee)


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Bohrst du da Löcher für den Bücherwurm? ;-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Der abgebildete Bohrständer ist eine alte Version des MB140, die im 
Handel nicht mehr erhältlich ist. Ich hab' den auch noch, man kann da 
die kleinen Proxxon-Bohrmaschinchen in Spindelform am Gehäuse einspannen 
- aber in dieser Bauform nicht am 20mm-Klemmring, mit dem diese 
Maschinchen in den aktuellen Proxxon-Ständer passen.

Das o.a. leichte Klappern in seitlicher Richtung hat dieser Ständer 
leider auch oft.

von Michael_ (Gast)


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Thomas Strauß schrieb:
> Hallo cyblord,
>
> Bohrständer von PROXXON gibt es ab ca. 50€. Ich habe mir beim Trödler
> was für 25€ gekauft.

Das ist ein absolutes Mistding!
Ich hab das auch. Der verchromte Führungsstab frist nach einiger Zeit in 
der Buchse. Dann rattert es beim Runterdrücken.
Ein Messingstab liegt schon bereit. Aber durch die Erbschaft einer 
größeren Bohrmaschine von Proxxon brauche ich das miserable Teil nicht 
mehr.

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, man darf den Stab in der Buchse auch mal ein wenig fetten, dann 
frisst da nix... Ich stimme ja gerne zu, dass dieser Bohrständer 
wirklich keine Feinmechanik-Lösung ist, aber ausgerechnet diese 
konstruktive Schwachstelle ist nun wirklich leicht zu entschärfen. Die 
Kulissenführung der aktuellen Version funktioniert ohne Schmierung 
keineswegs besser...

Natürlich ist der MB200 eindeutig besser - er kostet allerdings auch 
mehr.

von Michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Naja, man darf den Stab in der Buchse auch mal ein wenig fetten, dann
> frisst da nix... Ich stimme ja gerne zu, dass dieser Bohrständer
Man nimmt es ja erst mal ohne Bedacht in Betrieb. Dann erkennt man, das 
man schmieren muß. Das half aber nicht mehr. Da hab ich gesehen, das die 
Buchse scharfe Kanten hatte, also nicht entgratet war.
Da hab ich den Stab umgedreht, damit alles wieder wie neu war.
Trotz entgraten, schmieren hat es wieder gerattert.
Bei PROXXON wußten die schon, warum sie die Konstruktion geändert haben.

von Wolle G. (wolleg)


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Yalu X. schrieb:
> Findest du? Meiner Erfahrung nach stellt gerade das Platinenbohren (auch
> in FR4) im Vergleich zu anderen Bohrarbeiten recht geringe Anforderungen
> an die Ausrüstung.

Da schließe ich mich an.
Man kann sogar ohne Ständer bohren. Ich nehme eine Kleinstbohrmaschine 
und bohre damit von Hand die 0,8mm bzw. 0,5mm Löcher der Lötaugen. Je 
weniger man dabei von der Senkrechten abweicht, um so besser. 
DIP-Schaltkreise, Stiftleisten oder bedrahte Widerstände, alles kein 
Problem. Natürlich mussen die Lötaugen eine Zentrierbohrung haben.

von MaWin (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Man kann sogar ohne Ständer bohren.

Warum solle bohren auch so geil sein.

Du hast noch vergessen zu erwähnen dass du nur mit HSS in FR2 bohrst.

VHM in FR4 führt nämlich zu unverzüglichem Augenlichtverlust.

von Walter Tarpan (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Man kann sogar ohne Ständer bohren. Ich nehme eine Kleinstbohrmaschine
> und bohre damit von Hand die 0,8mm bzw. 0,5mm Löcher der Lötaugen.

Platinen von Hand bohren geht aber nur mit HSS-Bohrers gut - VHM-Bohrer 
unter 1mm brechen da zu leicht ab. HSS-Bohrer eignen sich aber eher 
nicht für FR4.

Es war für mich auch eine gewaltige Umstellung mit Bohrständer, als die 
Bohrer plötzlich irgendwann stumpf wurden - vorher waren sie weitaus 
früher abgebrochen.



Und MaWin hat es auf seine unvergleichliche Weise mal wieder geschafft, 
diesen einfachen Sachverhalt unverständlich darzustellen:

MaWin schrieb:
> Du hast noch vergessen zu erwähnen dass du nur mit HSS in FR2 bohrst.
>
> VHM in FR4 führt nämlich zu unverzüglichem Augenlichtverlust.


Viele Grüße
W.T.

von TBM 220 = Fehlkonstruktion (Gast)


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Hi Frank,

ich möchte Dir aus eigener, sehr ärgerlicher Erfahrung DRINGEND vom 
Erwerb eines ganz bestimmten Modells, nämlich der "Tischbohrmaschine TBM 
220" (Proxxon 28128) ABRATEN!

Dieses famose Modell hier:
http://www.proxxon.com/de/micromot/28128.php

Warum abraten?

Weil diese Maschine zwar sauber verarbeitet, aber bescheuert konstruiert 
wurde, denn leider wurde eine Zwangskühlung für den Motor vergessen oder 
weggespart...

Das führt(e) dann bei uns am Lehrstuhl im Entwicklungslabor immer dazu, 
daß das Bohren einer Platine (FR4) spätestens nach 70-100 Löchern für 
mindestens eine halbe Stunde unterbrochen werden musste, bis sich der 
ganze Klotz wieder so weit abgekühlt hatte, daß man weiterarbeiten 
konnte, ohne ein Durchbrennen der Motorwicklungen befürchten zu müssen.

Mal Dir selber aus, was das bedeutet, wenn Du mal schnell als Prototyp 
ein oder zwei mittlere Platinchen mit jeweils vielleicht 500 Löchern 
herstellen möchtest (und 500 ist ja nun wirklich schnell erreicht). Du 
ärgerst Dich zu Tode mit dem blöden Ding!

Proxxon mag ich gern, aber diese Maschine würde ich niemandem empfehlen, 
denn sie ist eine sehr fragwürdige Konstruktion.

von TBM 220 = Fehlkonstruktion (Gast)


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TBM 220 = Fehlkonstruktion schrieb:
> Proxxon mag ich gern, aber diese Maschine würde ich niemandem empfehlen,
> denn sie ist eine sehr fragwürdige Konstruktion.

Vielleicht als Einschränkung noch diesen Zusatz:

wer nicht mehr als diese besagten 70-100 Löcher bohren muß, oder wer zum 
Beispiel Modellbau oder Schmuckherstellung o.ä. betreiben will, der kann 
an dieser Maschine durchaus seine Freude haben, denn die Verarbeitung 
ist, wie bereits gesagt, durchaus gut.

von herbert (Gast)


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TBM 220 = Fehlkonstruktion schrieb:
> Proxxon mag ich gern, aber diese Maschine würde ich niemandem empfehlen,
> denn sie ist eine sehr fragwürdige Konstruktion.

Die habe ich auch schon ewig, aber das ist keine Maschine für 
gewerblichen Einsatz. Man sollte sie zwischendurch auch mal abkühlem 
lassen.

von TBM 220 = Fehlkonstruktion (Gast)


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herbert schrieb:
> Die habe ich auch schon ewig, aber das ist keine Maschine für
> gewerblichen Einsatz.

Das habe ich auch nicht behauptet.

In unserem Lehrstuhllabor war kein gewerblicher Bohrbetrieb, sondern 
alle paar Wochen fiel halt mal eine Platine an oder zwei. Mit den 
erwähnten, sehr lästigen Einschränkugen.

Bei dieser Maschine stoßen selbst Hobbyisten sehr, sehr, sehr schnell an 
thermische Grenzen. Das geht aus dem Prospektmaterial von Proxxon in 
keiner Weise hervor, und deshalb musste es hier gesagt werden, damit 
eventuelle Interessenten sich auch diesen Teil des Gesamtbildes machen 
können ;-)

herbert schrieb:
> Man sollte sie zwischendurch auch mal abkühlem
> lassen.

Sag ich ja...

Hätte Proxxon dem Gerät ein Lüfterrad für 50 Cent und 2 Kühlkanale 
spendiert, dann gäbe es diese blöde Einschränkung sicher nicht.

von prg (Gast)


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herbert schrieb:
> Man sollte sie zwischendurch auch mal abkühlem
> lassen.

Oder man überlegt sich mal selber, wie man das Teil "zwangsbelüften" 
kann, z.B. durch Anbringen von Lüftern.

von Matthias L. (limbachnet)


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Die TBM ist aus ganz anderem Grund gar nicht zum Platinenbohren geeignet 
- die maximale Drehzahl von 8500 U/min ist ein bisschen knapp. Für 
Modellbau-Arbeiten mag die durchaus sinnvoll sein, aber beim 
Platinenbohren ins recht weiche Platinenmaterial (in dem nur die 
Glasfasern den Bohrer stumpf machen) ist man mit den ca. 20000U/min der 
üblichen Kleinmaschinchen von Proxxon oder Dremel in einem ordentlichen 
Ständer besser bedient.

von Paul Baumann (Gast)


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Wolle schrob:
>Man kann sogar ohne Ständer bohren. Ich nehme eine Kleinstbohrmaschine
>und bohre damit von Hand die 0,8mm bzw. 0,5mm Löcher der Lötaugen. Je
>weniger man dabei von der Senkrechten abweicht, um so besser.
>DIP-Schaltkreise, Stiftleisten oder bedrahte Widerstände, alles kein
>Problem. Natürlich mussen die Lötaugen eine Zentrierbohrung haben.

Diesen Text hätte ich genauso auch schreiben können.
Volle Zustimmung.
MfG Paul

von herbert (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> die maximale Drehzahl von 8500 U/min ist ein bisschen knapp.

Es geht und stellt wohl die unterste Grenze für HM -Bohrer dar. Die 
hohen Drehzahlen sind nur den hohen Taktraten geschuldet wie sie beim 
CNC bohren normal sind. Der "händische" Bohrer kann da langsamer tun 
...außerdem lärmt es dann auch nicht soooo...

von herbert (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Diesen Text hätte ich genauso auch schreiben können.
> Volle Zustimmung.

Wir reden hier vom bohren in FR4 mit Hartmetallbohrern... Du von Pappe 
und HSS. Aber den Unterschied kennste schon...auch im Ergebnis und mit 
den Augen betrachtet ?

von Paul B. (paul_baumann)


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Herbert nölte:
>Wir reden hier vom bohren in FR4 mit Hartmetallbohrern... Du von Pappe
>und HSS. Aber den Unterschied kennste schon...auch im Ergebnis und mit
>den Augen betrachtet ?

Kannst Du mal Deine unqualifizierten Kommentare an das Gerät NULL 
senden?

Wahrscheinlich Grobmotoriker und Mundwerker statt Handwerker!

:-(

Paul

von Walter Tarpan (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Wahrscheinlich Grobmotoriker und Mundwerker statt Handwerker!

Das sind ehrliche Fragen:
 - Bohrst Du FR4 mit VHM von Hand?
 - Ist Dir schon einmal ein 0,6mm-VHM-Bohrer stumpf geworden?

Ich bin weiß Gott kein Grobmotoriker, aber bei mir sind die dünnen 
Bohrer immer vorher abgebrochen.

Viele Grüße
W.T.

von Paul B. (paul_baumann)


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Walter frog:
>Das sind ehrliche Fragen:
> - Bohrst Du FR4 mit VHM von Hand?
> - Ist Dir schon einmal ein 0,6mm-VHM-Bohrer stumpf geworden?

Ich bohre FR4 mit HSS-Bohrern von Hand. Diese Bohrer sind billig und gut
und eigentlich überall zu bekommen. Da macht es nicht viel, wenn ich 
nach
sagen wir mal 500 Löchern einen neuen Bohrer nehmen muß.

Ich habe hier ein Minibohrmaschinchen, das ich mit einer Schaltung zur
Konstanthaltung der Drehzahl ausgerüstet habe. Damit werden 
ausschließlich
Bohrungen <=1mm hergestellt.

Einen Bohrständer habe ich auch. Der nützt mir nur hier nicht viel, weil
ich durch das schräge Betrachten des Werkstückes ewig brauche, bis ich
zentriert habe. Da geht es ohne einfacher und besser.

MfG Paul

von Walter Tarpan (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich bohre FR4 mit HSS-Bohrern von Hand. [...]
> nach
> sagen wir mal 500 Löchern einen neuen Bohrer nehmen muß.

OK, das ist eine Option. Ich habe allerdings gefühlt deutlich weniger 
Bohrungen pro HSS-Bohrer in Erinnerung. Ich kenne die Zahl nicht mehr im 
Kopf, aber es war deutlich weniger als eine Leiterplatte, bis sich ein 
deutlicher Grat entwickelt hat. Und so dünne Bohrer schleife ich nicht 
nach.

Paul Baumann schrieb:
> Einen Bohrständer habe ich auch. Der nützt mir nur hier nicht viel, weil
> ich durch das schräge Betrachten des Werkstückes ewig brauche, bis ich
> zentriert habe.

An das Problem erinnere ich mich im Nachhinein auch wieder - ist aber 
seit meiner Ringleuchte an der Bohrmaschine in Vergessenheit geraten. Da 
wirft der Bohrer einfach einen Schatten an der passenden Stelle und 
markiert, wo er gleich bohren wird - und dabei spielt die Parallaxe gar 
keine Rolle.

Naja, mittlerweile ist das alles Vergangenheit (dank dem Angebot von 
Jakob).

Viele Grüße
W.T.

von herbert (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Kannst Du mal Deine unqualifizierten Kommentare an das Gerät NULL
> senden?

Muß ich nicht,denn es gibt zwische dir und mir nur einen 
Unterschied.Während du mit deinem Bohrergebnis freudestrahlend auf die 
Straße rennst, gehe ich damit zum Mülleimer. Aber wenn es um Ansprüche 
geht bin ich tolerant, insofern quetsche den Bohrer halt durch.

Paul Baumann schrieb:
> Wahrscheinlich Grobmotoriker und Mundwerker statt Handwerker!

Geh, das ist doch kindisch sowas zu tippen. Ich bin eher das Gegenteil 
davon und nicht so leicht zufrieden zu stellen. Müßtest mal mit meinem 
Therapeuthen reden der versucht hat mich diesbezüglich auf etwas 
"lockerer sehend" zu trimmen.

von prg (Gast)


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Walter Tarpan (Gast) schrieb:

Paul Baumann schrieb:
>> Ich bohre FR4 mit HSS-Bohrern von Hand. [...]
>> nach
>> sagen wir mal 500 Löchern einen neuen Bohrer nehmen muß.

> OK, das ist eine Option. Ich habe allerdings gefühlt deutlich weniger
> Bohrungen pro HSS-Bohrer in Erinnerung. Ich kenne die Zahl nicht mehr im
> Kopf, aber es war deutlich weniger als eine Leiterplatte, bis sich ein
> deutlicher Grat entwickelt hat. Und so dünne Bohrer schleife ich nicht
> nach.

500 Löcher mit einem HSS 0.8mm in FR4?

Niemals bzw. so ein Bohrer ist bereits nach 10% dieser Wunschgröße 
stumpf und wirft einen hässlichen Grad.

von Paul B. (paul_baumann)


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prg behauptete:
>Niemals bzw. so ein Bohrer ist bereits nach 10% dieser Wunschgröße
>stumpf und wirft einen hässlichen Grad.

Der Grad des Grates ist nicht nach 10% erreicht, sondern nach 99.
Da wird der Bohrer aber gewechselt.
Er ist dann so verschlissen, daß er nicht mal mehr einen Drall besitzt
und nur noch 2/10 Millimeter aus der Spannzange ragt.

;-)

Ich bin schon seit 2007 im Forum angemeldet. Eigentlich müßte ich es
doch gelernt haben: Nur eine exzellente Ausrüstung für Abertausende Euro
ermöglicht es überhaupt , sich mit dem Bau von elektronischen Geräten
zu befassen. Seltsam, daß ich das schon ca. 30 Jahre vorher mit
schlechterer Ausrüstung konnte.


(Es ist möglich, daß im letzten Absatz geringe Spuren von Ironie 
enthalten
sind. Darauf muß man hier unbedingt hinweisen)

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von prg (Gast)


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Paul Baumann (paul_baumann) schrub:

prg behauptete:
>>Niemals bzw. so ein Bohrer ist bereits nach 10% dieser Wunschgröße
>>stumpf und wirft einen hässlichen Grad.

> Der Grad des Grates ist nicht nach 10% erreicht, sondern nach 99.
> Da wird er aber gewechselt.
> ;-)

Ja ja, "Grat". Geschenkt. Aber die 500 nehme ich dir dennoch nicht ab. 
Wo hast du denn diese HSS gekauft, die das hergeben sollen?

Du postest doch sonst nicht solche Klopper wie diesen hier. Paul goes 
Putin oder was?

von MaWin (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich bohre FR4 mit HSS-Bohrern von Hand.

Das machen aber nur Leute, die nie in ihrem Leben ein richtiges Loch 
gebohrt haben und daher keinen Vergleich mit richtigem Werkzeug haben.

Natürlich bohrst du per Hand nur mit HSS.
Denn VHM Vollhartmetall würde schon beim ersten Loch abbrechen.
Allerdings ist dein HSS Bohrer schon nach dem ersten gebohrten Loch 
stumpf.
Das merkst du nur deswegen nicht, weil du noch nie einen mit einem 
scharfen Bohrerein Loch gebohrt hast.
Stumfe Bohrer machen schlechte Löcher nud werfen Grate auf der Rückeeite 
auf, laufen heiss und lösen das Kupferpad auf der Rückseite ab.

Du redest also wie der Blinde von Farbe.
Wer EIN MAL mit VHM in FR4 gebohrt hat, lacht über deine Methode.

von Paul B. (paul_baumann)


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Prg gab sich generös:
>a ja, "Grat". Geschenkt.

Ist gut gemeint, aber Grate habe ich selbst genug....

>Aber die 500 nehme ich dir dennoch nicht ab.

Sollst Du auch nicht, denn die Platinen bohre ich für mich selbst, die
kannst Du mir nicht abnehmen.

>Wo hast du denn diese HSS gekauft, die das hergeben sollen?

Das sind alte Bestände vom VEB Werkö in Königsbrück. Ich nehme aber 
stark
an, daß die heute Hergestellten auch nicht schlechter sind.

http://www.werkoe.de/de/unternehmen

>Paul goes Putin oder was?

Oder was??

Paul

von prg (Gast)


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Paul Baumann (paul_baumann) schreibt noch immer:

> Das sind alte Bestände vom VEB Werkö in Königsbrück. Ich nehme aber
> stark
> an, daß die heute Hergestellten auch nicht schlechter sind.

Paul, du weißt schon, dass du hier einen vom Pferd erzählst? Kein HSS 
wird dir auch nur annähernd 500 gescheite Löcher in FR4 bohren, ohne das 
hässliche Grate am Bohrloch entstehen. Ob das bereits nach dem ersten 
Loch so ist, wie MaWin schreibt, oder nach einem Dutzend Löcher sei 
dahingestellt. Aber 500? Never! Den Gegenbeweis könnte man übrigens 
leicht antreten. Aber wozu! Weiß eh jeder.

Oder dein "FR4" ist womöglich in Wahrheit Hartpapier.

> Oder was??

Wollte nur mal wissen, ob du neuerdings "den Putin" (= Märchenonkel) 
hier gibst. (Achtung! Putinversteher wissen womöglich nicht was damit 
gemeint ist. In diesem Fall einfach überlesen und nicht dran stören. 
Danke!)

von Dünnbrettbohrer (Gast)


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Vielleicht hat er auch deutlich dünneres Basismaterial als üblich. Ich 
bin vor fast 20 Jahren mal eines kleineren Postens solcher Platten 
habhaft geworden, die vereinzelt bis zu einer Stärke von nur 0,3mm 
hinunterreichen. Da gehen dann vielleicht wirklich 500 Bohrungen.

Ich habe diese extrem dünnen Dinger allerdings nur für kleine 
SMD-Adapter benutzt, also nix gebohrt.

von Paul B. (paul_baumann)



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So, zum Abschluß ein paar Bilder: Die Platine wurde mit der abgebildeten
Maschine auf einer Möbelspanplatte plan aufliegend gebohrt. Dadurch sind
noch ein paar Holzspänchen in einigen Bohrungen, die aber beim Bestücken
herausfallen. Die Platine wurde im Tonertransferverfahren hergestellt
(böse -denn das dürfte ja nach Meinung einiger Experten eigentlich
auch nicht gehen) Dann kommt aber Einer und macht es einfach....

Die Bohrer ganz links im Bild haben 0,9mm Durchmesser.

So, dann zerreißt Euch das

Maul.

Paul

;-)

von MaWin (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> So, dann zerreißt Euch das

Kein einzigen Loch ist gratfrei, kein einzigen Loch ist ordentlich.

Do yourself a favour und bohre mal mit VHM im Bohrständer, dann wirst du 
NIE WIEDER freiwillig zu deinem Murks zurückkehren.

von Harald W. (wilhelms)


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Paul Baumann schrieb:

> Eigentlich müßte ich es
> doch gelernt haben: Nur eine exzellente Ausrüstung für Abertausende Euro
> ermöglicht es überhaupt , sich mit dem Bau von elektronischen Geräten
> zu befassen.

Genau, ohne einen 1GHz Spektrumanalyser sollte man keine
Blinkschaltung bauen.

von Harald W. (wilhelms)


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prg schrieb:

> 500 gescheite Löcher in FR4 bohren, ohne das
> hässliche Grate am Bohrloch entstehen.

Und? Sieht man die nach dem Löten noch?

von herbert (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kein einzigen Loch ist gratfrei, kein einzigen Loch ist ordentlich.

Ja, das ist so richtig. Nur sag mal einem "Messi", dass es in seiner 
Wohnung ausschaut wie auf einer Müllhalde. Ich kenne da eine Frau..., 
sie kennt auch meine Meinung aber ... das ändert in hundert Jahren 
nichts. Sie fühlt sich nicht unwohl...und genau das wäre der Punkt wo 
man anfängt etwas zu ändern. Wenn sich jemand mit etwas ,auch 
Arbeitsergebnisse nicht unwohl fühlt wird er nichts ändern. Es lohnt 
sich gar nicht das Thema zum Thema zu machen....sagt mein Therapeut. Ich 
wollte ich wäre in Sachen Arbeutsergebnis auch so ein kleiner 
klitzekleiner Messi.;-)

von c.m. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Kein einzigen Loch ist gratfrei, kein einzigen Loch ist ordentlich.

finde ich auch, aber muss man nicht eingestehen das es ordentlich 
genug ist um die schaltung zusammen zu löten?

von Walter T. (nicolas)


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Paul Baumann schrieb:
> So, dann zerreißt Euch das

Ich hätte das -bei den Bohrerstandzeiten- schlimmer erwartet. Aber für 
dieses grobe Layout ist das sicherlich ausreichend.

Der TO sucht dennoch einen Bohrständer. Und ich kann das gut verstehen.

Empfehlen kann ich diesen alten DDR-Bohrständer, der teilweise sehr 
günstig gebraucht zu bekommen ist (unter 10 Euro):

http://r.ebay.com/9gQqdx

Vorteil: Er läßt sich spielfrei einstellen.
Nachteil: Ein Adapterring für 45mm-Hals ist etwas schwerer zu bekommen 
als einer für einen 43mm-Hals.

Aus dem Adapterring läßt sich dann mit 8 LEDs auch sehr gut eine 
Ringleuchte machen - dann geht das mit dem zielen kinderleicht.

von Matthias L. (limbachnet)


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Darf ich mal doof fragen, wie man den spielfrei einstellt? Das ist für 
mich auf dem Foto nicht zu erkennen, wäre aber ein Feature, was den 
allermeisten heute angebotenen Bohrständern fehlt.

Zum Platinenbohren würde ich trotzdem etwas kleineres und handlicheres 
eher empfehlen...

: Bearbeitet durch User
von prg (Gast)


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Harald Wilhelms (wilhelms) schrieb:

prg schrieb:

>> 500 gescheite Löcher in FR4 bohren, ohne das
>> hässliche Grate am Bohrloch entstehen.

> Und? Sieht man die nach dem Löten noch?

Mit so einem Argument kann man sich jeden Knorz, jede schlechte Lötung, 
jeden lieblos zusammengezimmerten Schrott schönreden. Einfach sagen 
"Und? verschwindet doch sowieso im Gehäuse!". Sowas sollte man sich gar 
nicht erst angewöhnen. Die Bohrlöcher auf Pauls Bildern sind z.T. im 
Restring sehr geschwächt. Da braucht es nicht viel beim Löten und der 
Restring löst sich gleich mit ab. Von der Bestückungsseite aus lassen 
sich die Bohrfehler auch nicht verstecken. Sieht man quasi immer.

Aber das beste ist, so muss das gar nicht sein. Man braucht nämlich 
mitnichten eine sündhaft teure Ausrüstung, um ordentliche Bohrlöcher 
hinzubekommen. Das geht auch ohne weiteres mit einer Hobbydrill. So ein 
Teil habe ich nämlich auch noch (Conrad 817774). Meine ist uralt. Den 
Motor habe nach Überlastung ich schon mal ausgetauscht. Hat keine 
Spannzangen, sondern ein einfaches 3-Spannbacken 
Schnellspann-Bohrfutter. Ist alles andere als wirklich präzise. Aber mit 
der richtigen Drehzahl, einem Bohrständer und vor allem 
Hartmetall-Bohrer (!!) bekommt man auch damit ordentliche Bohrungen hin. 
Bis 0.6 mm hinab bohre ich damit ohne weiteres. Die wenigen 0.6er 
Bohrer, die ich bisher geschrottet habe, habe ich durch Unachtsamkeit 
gegen die Platine geschoben.

Anbei ein kleines Bild mal schnell über Glas photografiert aus der 
Grabbelkiste. Die Stiftleiste dient nur zum Größenvergleich. Wenn sich 
meine alte Hobbydrill mal "ausgedrillt" hat, nehme ich eine von Proxxon.

Ich wollte nicht einfach nur meckern. Der Sinn des Forums ist doch von 
den Erfahrungen der anderen sich was abzuschauen oder nicht?

von Wolle G. (wolleg)


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MaWin schrieb:
> Kein einzigen Loch ist gratfrei, kein einzigen Loch ist ordentlich.

Es geht doch hier nicht um eine industrielle Fertigung.

Hier im Forum sind zumeist Bastelheinis unterwegs, welche Spaß am 
Basteln haben.
Natürlich soll auch hier eine Leiterplatte gut aussehen, obwohl sie mal 
in einem Gehäuse verschwinden wird. Und die Bauteile sollten auch sauber 
ausgerichtet sein.
Es gilt aber immer noch der allgemeine Spruch:
Nicht so genau wie möglich, sondern so genau wie nötig. O.ä.
Diesen Spruch kann man auch nach Bedarf abwandeln.

von DingsDa (Gast)


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MaWin schrieb:
> dann wirst du
> NIE WIEDER freiwillig zu deinem Murks zurückkehren.

Es ist immer wieder schön die hochintelligenten Ergüsse von MaWin zu 
lesen.

Lass doch den Menschen ihren Spaß! Soooo schlecht ist das Ergebnis der 
Bohrungen auch wieder nicht. Man sollte auch niemals vergessen:
Es ist ein Hobby! Und keine industrielle Fertigung über die wir hier und 
im allgemeinen unterhalten.

Lass die Kirche im Dorf! Bitte!

von prg (Gast)


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wolle g. (wolleg) schrieb:

MaWin schrieb:
>> Kein einzigen Loch ist gratfrei, kein einzigen Loch ist ordentlich.

> Es geht doch hier nicht um eine industrielle Fertigung.

Gerade deswegen macht es Freude sich mehr Mühe zu geben. Reicht doch 
wenn der Chinamann in seiner Hinterhofklitsche die Bauteile schief 
reinsteckt und seine Lötstellen zusammenhaut. Muss man sich diese 
Arbeitsweise beim Basteln unbedingt zu eigen machen?

> Natürlich soll auch hier eine Leiterplatte gut aussehen ..

> Es gilt aber immer noch der allgemeine Spruch:
> Nicht so genau wie möglich, sondern so genau wie nötig. O.ä.

Das ist aber ein Widerspruch in sich. Entweder es sieht gut aus ODER es 
ist nur so genau "wie nötig" gemacht. Letzteres heißt, es funktioniert 
halt (mehr aber auch nicht). Ersteres heißt, man kann es vorzeigen und 
sich und andere damit erfreuen. Gerade z.B. bei Gehäuse-Frontplatten 
sieht man den Unterschied sofort, ob sich jemand Mühe gab oder was 
zusammengeschustert hat.

Schau dir mal manche Platinen an die vor Jahrzehnten in Handarbeit 
entstanden. Dave's Videoblog zeugt und lebt davon. Da macht auch ein 
"Teardown" nach Jahren noch Spaß oder es wird eine Lachnummer.

Und wenn nun schon die Älteren unter uns sich freiwillig immer mehr der 
"Generation beliebig" anpassen, gibt es wohl mal später keine "Meister 
des Faches" mehr, deren Kunst noch jemand bewundern könnte oder möchte, 
weil das Verständnis dafür gar nicht mehr vorhanden ist und alles dem 
Dogma der Nützlichkeit untergeordnet ist. Die Kunst braucht man dann 
wohl auch nicht mehr. Hat schließlich keinen echten Nutzen.

Traurige Welt.

von prg (Gast)


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Michael_ (Gast) schrieb:

MaWin schrieb:

>> Du redest also wie der Blinde von Farbe.
>> Wer EIN MAL mit VHM in FR4 gebohrt hat, lacht über deine Methode.

> Du redest hier über neuzeitliche Verfügbarkeit. Vor 15 Jahren sah es da
> schon schlechter aus.

Nein, sah es nicht. Meine Hobbydrill hat viel mehr Jahre auf dem Buckel.

> Und die HSS werden nachgeschliffen, was die Jungster gar nicht mehr
> können.

Gratuliere! Dazu gehört Feingefühl. Aber die Arbeit könntest du dir beim 
Einsatz von VHM auch glatt sparen.

von Michael_ (Gast)


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prg schrieb:
> Gratuliere! Dazu gehört Feingefühl. Aber die Arbeit könntest du dir beim
> Einsatz von VHM auch glatt sparen.

Die Technik dazu hab ich hier im Forum an anderer Stelle dargelegt. 
Danach war Ruhe. "Kunst kommt von Können"
Im Jahr 2000 war die Verfügbarkeit sparsam. Billige Quellen aus China 
waren dank spartanischen Internets damals nicht brauchbar.

von prg (Gast)


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Michael_ (Gast) schrieb:

> Im Jahr 2000 war die Verfügbarkeit sparsam. Billige Quellen aus China
> waren dank spartanischen Internets damals nicht brauchbar.

Ich hab meinen Bohrständer samt Bohrmaschine auch nicht vom Chinamann 
sondern vom Conrad bzw. damals vom Völkner. Conrad hat schon seit einer 
gefühlten Ewigkeit VHM-Bohrer. Den Chinamann oder die Bucht brauchte es 
dafür damals nicht.

von prg (Gast)


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Michael_ (Gast) schrieb:

> Ich beklückwünsche dich deshalb!

Wünsch dem Paul lieber ein paar Vollhartmetallbohrer. Er hatte so ein 
Erlebnis wohl noch nicht.

;-)

von Walter Tarpan (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Darf ich mal doof fragen, wie man den spielfrei einstellt? Das ist für
> mich auf dem Foto nicht zu erkennen, wäre aber ein Feature, was den
> allermeisten heute angebotenen Bohrständern fehlt.

Die Schraube auf dem Foto rechts unter dem Drehdorn dient dazu, die 
Führung, mit dem der Schlitten an der Säule geführt ist, nachzustellen. 
Die kann auch zum Klemmen verwendet werden.

Ich hatte mir so ein Teil für ein Projekt als billigstes Teil in der 
Bucht geschossen. Erst habe ich mich geärgert, weil der eine 
45mm-Einspannung hat. Nachdem ich den Adapterring gemacht habe habe ich 
mich seitdem aber immer nur wieder gefreut, daß das Teil so solide ist.

von herbert (Gast)


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Thomas Strauß schrieb:
> Für solches Präzisionsbohren sollte man sich noch eine Lupe zum
> an-die-Tischkante-Klammern besorgen.

Wesentlich praktischer sind Kopfband-Lupen. Sie erlauben auch noch die 
zusätzliche Verwendung der Lesebrille darunter.

von Paul B. (paul_baumann)


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@Prg
Wirf Dich wegen Deiner 20 Hartmetall-gebohrten Löcher nicht zu sehr in 
die Brust, sonst passt Dir vielleicht Dein Lorbeerkranz nicht mehr 
lange....
Wer sagt mir, daß die nicht auf einem Automaten gebohrt wurden?


Ich betreibe das als Hobby. Das bedeutet auch: Ich habe weder Geld noch
Platz, mir eine erlesene Ausrüstung hinzustellen. Mit den zu Verfügung
stehenden Mitteln erziele ich die Ergebnisse, die eben damit möglich
und m.E. auch ausreichend sind. Damit komme ich schon seit Jahrzehnten
zurecht.

Paul

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, ein Proxxon IB/E im MB200 mit ein paar VHM-Bohrern ist zwar nicht 
geschenkt, aber auch bei weitem nicht im Preissegment einer "erlesenen 
Ausstattung".

Wenn du mit deinen Ergebnissen zufrieden bist, dann ist ja alles gut und 
du hast alles richtig gemacht, denn es ist ja dein Hobby. Ein anderer 
Bastler hat evtl. andere Ansprüche und braucht dafür anderes Equipment.

von Wolle G. (wolleg)


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prg schrieb:
>Das ist aber ein Widerspruch in sich. Entweder es sieht gut aus ODER es
>ist nur so genau "wie nötig" gemacht. Letzteres heißt, es funktioniert
>halt (mehr aber auch nicht).
Jetzt wird es wahrscheinlich philosophisch. Das eine schließt das andere 
nicht aus.
Um bei den Lötaugenlöchern zu bleiben: Es wird wohl niemand für jeden 
Drahtdurchmesser einen optimal dazu passenden Bohrer auswählen. Hier 
gilt: so genau wie nötig.
Damit die Leiterplatte gut aussieht und frei von kalten Lötstellen ist, 
halte ich es für wichtiger, dass die Lötkegel die optimale Form  haben 
(und schön glänzen)

von prg (Gast)


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Paul Baumann (paul_baumann) schrieb:

> @Prg
> Wirf Dich wegen Deiner 20 Hartmetall-gebohrten Löcher nicht zu sehr in
> die Brust, sonst passt Dir vielleicht Dein Lorbeerkranz nicht mehr
> lange....

Die "20" Löcher, Paul, sind doch gar nichts. Die sind in Windeseile 
gebohrt.

> Wer sagt mir, daß die nicht auf einem Automaten gebohrt wurden?

Deine Intelligenz sollte dir das sagen. Dazu brauche ich keinen 
"Automaten". Dazu genügt sogar eine alte Hobbydrill. Anbei noch ein Bild 
für dich gerade entstanden. Ich hab nur auf die schnelle den falschen 
VHM erwischt, der ist nicht mehr ganz scharf. Ich bohre übrigens 
meistens nicht mit höchster Drehzahl. Das Geräusch geht mir dann zu sehr 
auf den Senkel. Meine Platinen ätze ich selber schon seit Jahren und das 
in hoher Qualität. Auf dem Bild die sind Ausschuss. Da musste ich 
kratzen. Funktionieren aber prinzipiell auch. Adapter für kleine 
Ziffernanzeigen fürs Steckbrett.

Wichtig ist den Bohrstaub nicht wegpusten! Sonst wird's ungesund! Immer 
schön mit einem Pinsel beiseiteschieben und dann ab in den Papierkorb.

> Ich betreibe das als Hobby. Das bedeutet auch: Ich habe weder Geld noch
> Platz, mir eine erlesene Ausrüstung hinzustellen. Mit den zu Verfügung
> stehenden Mitteln erziele ich die Ergebnisse, die eben damit möglich
> und m.E. auch ausreichend sind. Damit komme ich schon seit Jahrzehnten
> zurecht.

Wie viel Platz braucht es für eine Kleinbohrmaschine und einen kleinen 
Bohrständer? Nicht viel mehr wie für die Lötstation. Bei mir kommt noch 
ein selbstgebautes regelbares Netzteil für die Ansteuerung dazu (alles 
simple Technik). Das kriegst du überall unter. Da nimmt die 
Ständerbohrmaschine schon etwas mehr Platz ein. Aber auch die passt 
(gerade noch so) unter den Schreibtisch (auch nur ein 
Baumarkt-Billigmodell, reicht aber). Frag mal MaWin wie "erlesen" für 
ihn eine Hobbydrill ist. MaWin wird lachen. Das ist deutlich unterhalb 
Proxxon. Das teuerste war einst der Bohrständer, aber den habe ich noch 
in DM bezahlt damals (den gibt es übrigens noch heute). Alles altes Zeug 
inzwischen. Funktioniert aber noch immer. Ich muss mich nur immer mehr 
anstrengen, damit die Augen das noch mitmachen. Mit LED Funzel-Licht ist 
da nix. Ich habe mir eigens dazu eine Leuchte selbst gebaut mit einer 
145 Watt ESL (Lichtleistung) Philips Tornado cool daylight (Hornbach) 
mit blendfreiem Reflektor (aus Alu/Profilaluminium).  Das zusammen mit 
Zusatzbrillen, die die Scharfsicht im Nahbereich erhöhen (aus der 
Drogerie für jeweils ca. 10 Euro) funktioniert bei mir. Nicht mal die 
VHM-Bohrer sind teuer, wenn man sich eine Ladung Industrie Gebrauchter 
beschafft. Die halten ziemlich lange. Da kommt kein HSS mit.

Es gibt wirklich keinen Grund beim Platinen werkeln noch mit HSS 
herumzugurken. Aber es liegt mir fern dich hier "belehren" zu wollen. 
Ich sagte es bereits, das Forum dient dem Austausch von Erfahrungen. 
That's all.

von Paul B. (paul_baumann)


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PRG schrub:
>Aber es liegt mir fern dich hier "belehren" zu wollen.

Gut. Das las sich gestern für meinen Geschmack noch ziemlich anders,
aber sei' drum.

>Dazu genügt sogar eine alte Hobbydrill. Anbei noch ein Bild
>für dich gerade entstanden. Ich hab nur auf die schnelle den falschen
>VHM erwischt, der ist nicht mehr ganz scharf.

Das heißt: Du hast gerade eben mit der Hobby-Drill mit VHM-Bohrer drin
Freihand gebohrt? Wenn das MaWin liest, gibt es gleich Gezeter....
;-)

>Bei mir kommt noch
>ein selbstgebautes regelbares Netzteil für die Ansteuerung dazu (alles
>simple Technik).
Ja, ich habe auch ein extra "Vorschaltgerät" gebaut, das mir die 
Drehzahl bei Belastung konstant hält.

>Ich muss mich nur immer mehr anstrengen, damit die Augen das noch
>mitmachen.

Das geht mir nicht anders, denn ich bin ein alter Zausel. Schlecht hören
kann ich gut, aber gut sehen schlecht. Mit einer Lupenbrille auf der
Birne geht es mit Mühe und Not -die ganze Szenerie von einem 10 Watt
LED-Strahler geisterhaft beleuchtet...

>Nicht mal die
>VHM-Bohrer sind teuer, wenn man sich eine Ladung Industrie Gebrauchter
>beschafft.

Jaaaaaa -ich will es versuchen und mir mal welche mit den gängigen Maßen 
beschaffen.

MfG Paul

von herbert (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Jaaaaaa -ich will es versuchen und mir mal welche mit den gängigen Maßen
> beschaffen.

Mach das, aber wenn du vor hast damit Freihand zu bohren dann mach es 
nicht. Schade um die Bohrer. VHM- Bohrer gehören in einen Bohrständer 
wenn man damit etwas länger Freude haben will.

von prg (Gast)


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Paul Baumann (paul_baumann) schrieb:

> Das heißt: Du hast gerade eben mit der Hobby-Drill mit VHM-Bohrer drin
> Freihand gebohrt?

Mit Bohrständer Paul, mit Bohrständer! Wenn du auf den Untergrund 
achtest siehst du das auch. Gerade mal etwas gesucht und hier fündig 
geworden, Conrad 814567. Bei meinem ist der Hebel aber noch anders 
gestaltet.

> Wenn das MaWin liest, gibt es gleich Gezeter....
> ;-)

War damals ein Gelegenheitskauf und ich meine Proxxon war auch damals 
ein bissje teurer. Heute würde ich gleich Proxxon nehmen, wobei man 
beachten muss, dass die Aufnahme an dem Bohrständer auch nur 35 mm 
zulässt oder es bräuchte einen Adapter.

> Jaaaaaa -ich will es versuchen und mir mal welche mit den gängigen Maßen
> beschaffen.

Mach das mal. Wirste mich betreuen äh nich bereuen.

;-)

von MaWin (Gast)


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prg schrieb:
>> Wenn das MaWin liest, gibt es gleich Gezeter....

Auch ich habe eine Hobbydrill. Das Ding lässt sich nicht mal anständig 
in einem Bohrständer befestigen denn es wird das wabbelige 
Plastikgehäuse an der laschesten Stelle eingequetscht anstatt daß das 
Lager (welches Lager?) an Kopf festgeklemmt wird, der Bohrständer ist 
also derselbe Müll wie bei Dremel. Zudem hat die Hobbydrill VIEL weniger 
reale Leistung als eine Proxxon trotz ähnlicher Leistungswerbeangabe und 
ein VIEL schlechter rundlaufendes Bohrfutter und ist heute kaum billiger 
als eine Proxxon.

> War damals ein Gelegenheitskauf

Aber heute weiss ich, daß es ein Fehlkauf war und das Ding liegt in der 
Ecke.

Daher möchte ich Neueinsteiger davor bewahren, denselben Fehlkauf zu 
machen, wie ihn Pauls Baumann und du gemacht haben, denn die Proxxons 
sind kaum teurer aber VIEL besser, und im Gegensatz zu der Hobbydrill 
erlauben sie VHJM Vollhartmetallbohrer mit den man ruck zuck Löcher in 
FR4 bekommt die nicht ausfransen. Es liegen Welten zwische beiden 
Ausrüstungen.

Wer natürlich den Fehlkauf schon gemacht hat, wie Paul Baumann, 
verteidigt seine Fehlentscheidung auf Teufel komm raus, denn er kann 
eigene Fehler nicht eingestehen und kennt den Unterschied zwischen HSS 
und VHM nicht, denn er ist bei seinem Fehler stehen geblieben. 
Meinetwegen, bloss soll er mit seinem Pfusch nicht die Neueinsteiger 
ebenfalls zu einem Fehlkauf verleiten.

DAHER wird hier vehement gegen solchen Pfusch gesprochen. Pech für 
Paule. Er braucht keine VHM für seine Hobbydrill kaufen. Die taugt dafür 
nicht, die Bohrer gehen ruck-zuck kaputt. Er müsste schon neu bei 0 
anfangen und sich eine Proxxon zulegen und zu erfahren was er Jahrzehnte 
versäumt hat.

von Stephan (Gast)


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da sage ich mal 100% Ack zu MaWin.
Ich bohre seit 20 Jahren mit der Proxxon im Ständer.
VHM was sonst. Die brechen aber eben nur wenn sie runter fallen oder die 
Platine mal dagegen kommt. Ich hole die meist bei Lerrox als gebrauchte.

Mit 5-10  Bohrern a 0.6, 0.8, 1.0 und 1.2 hat man eigentlich ausgesorgt.
Wenn die Schachtel nicht runter fällt. Dann sind auch mal 20 Stk im 
A******

von prg (Gast)


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MaWin (Gast) schrieb:

>> War damals ein Gelegenheitskauf

> Auch ich habe eine Hobbydrill.
> Aber heute weiss ich, daß es ein Fehlkauf war und das Ding liegt in der
> Ecke.
> Daher möchte ich Neueinsteiger davor bewahren, denselben Fehlkauf zu
> machen, wie ihn Pauls Baumann und du gemacht haben,

Nur war meine eben kein "Fehlkauf" damals. Die hat sich über die Jahre 
bewährt. Denn im Gegensatz zu deinem Billigstmodell mit schlechter 
Gehäusegestaltung ist meine Hobbydrill Conrad 817774 eben keine aus 
Wabbelplaste. Das Gehäuse meines Hobbydrill "Luxusmodells" hat 
ausreichend Festigkeit an der Klemmstelle und die Welle ist 
kugelgelagert. Das ganze hält bei mir seit mehr als 20 Jahren und wenn 
ich zwischenzeitlich den Motor nicht beim Bohren in Alu mutwillig 
überlastet hätte, wäre sie noch im Originalzustand von damals. Auch der 
Borständer ist auch kein wie du schreibst "Müll". Den würde ich 
jederzeit wieder kaufen. Zeige mir für den Preis erst mal einen 
besseren. Er macht das was er soll. Das reicht. Die Rundlaufgenauigkeit 
der Hobbydrill reicht bei mir immerhin aus, um noch mit 0.6 mm VHM 
präzise Löcher zu bohren (schau dir meine geposteten Bilder an!). Für 
(übliche) feine Löcher reicht die Leistung des Motors vollkommen aus. 
Nur bei größerem Bohrdurchmesser muss ich etwas tricksen, aber da weiche 
ich dann meist auf die Ständerbohrmaschine aus. Ich hab ja bereits 
betont, dass ich beim Neukauf heute auch Proxxon nehmen würde.

Du darfst mir gerne mal hier deine gebohrten Löcher demonstrieren. Die 
werden nicht besser als die meinen ausschauen. Was also will man mehr 
von so einem Teil? Sie muss nur präzise und gratfrei Löcher ins FR4 
bohren, ohne das die VHM dabei abbrechen und genau das tut sie (noch 
immer). Nur ohne Bohrständer geht es halt nicht. Jedenfalls bei mir und 
bei Paul, wie man auf seinen Bildern schön sieht.

Also nicht einfach alles aus Unkenntnis oder falscher Schlussfolge 
pauschal verdammen. Ich hätte das Teil schon längst entsorgt, wenn es 
seine Aufgabe nicht erfüllen würde. Dazu bestand bisher aber nun mal 
kein Anlass. Wenn es mal einen geben sollte, werde ich ihn dir aber 
gerne mitteilen.

von Wolle G. (wolleg)


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Nur mal so: Hier wird immer wieder betont, dass Ihr als 
Leiterplattenmaterial FR4 verwendet.
Was spricht gegen den Einsatz von Hartpapier?

von prg (Gast)


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wolle g. (wolleg) schrieb:

> Nur mal so: Hier wird immer wieder betont, dass Ihr als
> Leiterplattenmaterial FR4 verwendet.
> Was spricht gegen den Einsatz von Hartpapier?

Um mal beim Thema zu bleiben, u.a. die Geruchsbelästigung beim Bohren 
von HP.

von MaWin (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Was spricht gegen den Einsatz von Hartpapier?

Die Industrie braucht Expoxy weil nur das galvanisch durchkontaktiert 
werden kann.

Das kann man also Hobbyist sowieso nicht, also hat man keinerlei Grund, 
das werkzeugruinierende Epoxy zu kaufen.

Denn selbst wenn auf der Platine zu grosse schwere Bauteile sitzen die 
die Platine überlasten, kann man einfach mehr Befestigungspunkte machen, 
wie bei PC Mainboards.

Aber natürlich kaufen trotzdem alle Leute Epoxy, weil nur das "cool" 
ist, weil sie nur das kennen, manche suchen gar 'grünes' oder 'rotes' 
weil sie aus Dummheit Lötstopplack und Basismaterial verwechseln, und 
handeln sich jede Menge Schwierigkeiten ein.

Die Händler haben sich an den dummen Kunden angepasst, und bieten selten 
zweiseitig kaschiertes Hartpapier an (das die Industrie nicht braucht), 
so daß man bei zweitetigem Material oft zu Epoxy greifen muss.

von Paul H. (powl)


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Mir fällt kein Grund gegen Hartpapier ein. Aber wo kriegt man den Kram 
her? Hat jemand ne gescheite Quelle?

Ist vor allem fürs Isolierfräsen auf ner CNC interessant weil dann der 
Fräser quasi nicht mehr verschleißt und man nicht alle paar Meter n 
neuen einspannen muss. Gefällt der Schneide halt nicht, wenn man die 
ganze Zeit Glas durchschneidet.

Als Bohre würde ich übrigens die Proxxon Micromot E/50 empfehlen. Die 
ist für solche Zwecke geradezu prädestiniert. Für 10€ gibts bei Reichelt 
aus nem Trafo auch n gescheites Netzteil. Bald gibts sogar ne 230V 
Version

: Bearbeitet durch User
von prg (Gast)


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MaWin (Gast) schrieb:

> Aber natürlich kaufen trotzdem alle Leute Epoxy, weil nur das "cool"
> ist, weil sie nur das kennen,

Nö. Preislich spielt es kaum eine Rolle.

HP: Conrad 523567 EUR 1,61
EP: Conrad 529214 EUR 1,92

Macht den Bock nicht fett bei Einzelstücken und Massenfertigung kann der 
Chinamann eh billiger.

Zudem lässt sich EP deutlich präziser bearbeiten (bohren, feilen, 
schleifen), stinkt nicht so bestialisch wie HP, ist allgemein robuster, 
hält länger mechanisch, hält länger beim Löten und nicht zuletzt sieht 
es natürlich auch besser aus. Allerdings ist der Schleifstaub auch 
ungesünder.

Man kann es mit der Nostalgie auch übertreiben.

von MaWin (Gast)


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prg schrieb:
> Preislich spielt es kaum eine Rolle

Wenn man die Preise der verschleissenden Werkzeuge komplett ausser Acht 
lässt, kann man zu der Fehleinschätzung kommen.

Im übrigen fällt FR2 nun wirklich nicht durch üblen Geruch auf, das ist 
ja kein dunkelbraunes FR1 mehr.

von prg (Gast)


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MaWin (Gast) schrieb:

> Wenn man die Preise der verschleissenden Werkzeuge komplett ausser Acht
> lässt, kann man zu der Fehleinschätzung kommen.

Nix Fehleinschätzung. Deswegen bohrt man ja sein FR4 mit VHM und eben 
nicht mit HSS. Da spielt der Verschleiß dann auch nicht die Rolle, die 
du ihm hier zuschreibst. Sägen kann man FR4 übrigens auch noch mit 
bereits ziemlich stumpfen Bimetall Sägeblättern. Es dauert dann halt nur 
länger. Und eine gute Feile gibt auch nicht so schnell auf. Alles kein 
Problem, wenn man sich mal darauf eingestellt hat. Das Leiterbild 
zeichnet man schließlich auch nicht mehr mit der Hand, sondern am PC.

von MaWin (Gast)


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prg schrieb:
> Sägen kann man FR4 übrigens auch noch mit
> bereits ziemlich stumpfen Bimetall Sägeblättern.

Ja, ungefähr so gut wie mit einem HSS Bohrer.

von Michael_ (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Mir fällt kein Grund gegen Hartpapier ein.

Doch, die Lötpad gehen bei Reperuturen schneller ab.
Mir gefällt CEM-1, wo ich noch Restbestände habe. Aber das gibt es 
selten im Einzelhandel und ist so teuer wie FR-4.
Die weisse Oberfläche macht sich aber gut, wenn man darauf LED 
platziert.

von Wolle G. (wolleg)


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Paul Hamacher schrieb:
> Mir fällt kein Grund gegen Hartpapier ein. Aber wo kriegt man den Kram
> her? Hat jemand ne gescheite Quelle?

Da bin ich aber jetzt richtig froh, dass ich weiterhin freihändig meine 
Lötaugen mit HSS bohren kann. Zweiseitige Leiterplatten kann ich sowieso 
nicht selbst herstellen und muss mit Drahtbrücken arbeiten
Um für diese Fälle die Lötaugen klein zu halten, sind die 0,5mm 
Bohrungen gut geeignet.
Hartpapierleiterplattenmaterial in der Größe 100x160mm  bestelle ich bei 
Reichelt. Bisher war eine Sendung (5St. vor ca. 10 Jahren) nahezu 
unbrauchbar.

von Lolli-Lümmel (Gast)


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Wolle schrieb:
>Da bin ich aber jetzt richtig froh, dass ich weiterhin freihändig meine
>Lötaugen mit HSS bohren kann.

Das darfst Du nicht! Du hast doch gelesen, daß das böse und moralisch
verwerflich ist. Wer hier am Lautesten schreibt, muß einfach Recht
haben. Wo kämen wir denn hin, wenn ein Bastler einfach so mit der
altbewährten Methode weitermachen wollte?

von MaWin (Gast)


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Lolli-Lümmel schrieb:
> Wo kämen wir denn hin, wenn ein Bastler einfach so mit der
> altbewährten Methode weitermachen wollte?

Na da hin wo du bist.

Lernresistent bleibt man voller falscher Überzeugungen.

Deine Merkbefreitheit hast du im anderen Thread
Beitrag "Wie schnell kann ein Heizkörper einen Raum auf x°C erwärmen.(Berechnung/Simulation?)"
gerade eindrücklich belegt, OBWOHL kurz zuvor auf
das hingewiesen wurde, was du dann besonders plakativ
noch mal persönlich ignorierst und falsch machst.

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