Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LiFePO4 mit Solar laden? Wie?


von Daniel S. (schuballaa)


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Ich möchte gerne eine 3.2 V LiFePO4 Zelle per Solarzelle laden.

Nach viel googlen habe ich kein Anfänger-freundliches Tutorial gefunden.

Also einmal an euch die Frage... Wie kann ich mit einem möglichst 
kleinen Solapanel eine LiFePO4 Zelle laden?

Meine erste Idee:

Diese Zelle:
https://www.distrelec.de/lifepo4-akku-3-3-v-2500-mah/a123-systems/anr26650m1-2500/970248

Diese Solarzelle:
http://www.siliconsolar.com/flexible-solar-panel-3-6v-50ma.html

Dieses Lademodul:
http://www.ebay.de/itm/PCB-Protection-Board-Charger-3-2V-3V-LiFePO4-Battery-Pack-Cell-max-10A-/251325283539

Für mich als Anfänger passt dieses System zusammen...

Aber da ich halt doch noch Anfänger bin, wollte ich lieber die Community 
einmal drüber schauen lassen...

Außerdem verstehe ich folgenden Hinweiß nicht:

it must be used together with additional DC power supply (or DC charger) 
which it has CC CV (constant current / voltage) function.

demnach könnte ich auch eine 5 Volt solar zelle nehmen (die habe ich 
noch rumliegen) und müsste dann einen stepdown auf 3.7 Volt machen??

Oder würde am ende dieses gerät komplett reichen?
http://www.ebay.de/itm/DC-DC-LM2596-Step-down-Adjustable-Power-Supply-Module-CC-CV-LED-Driver-M30-/121380601634?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item1c42d8ff22

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Anwendungsbeschreibung:

Es soll einen Geocache basierend auf dem Ardoino betreiben (95 % bis 
einer das aktiviert schläft das ding)

Hier das Projekt im Video welches ich für die Cacher Community machte:
https://www.facebook.com/photo.php?v=929468003745405&l=8013692318034013261

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Liebe Grüße
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Jobst Q. (joquis)


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Die Solarzelle passt eigentlich gut zu einer LiFePo4-Zelle. Du musst nur 
darauf achten, dass die Spannung nicht über 3,6V ansteigt. Wenn der Akku 
voll ist, könnte die Spannung sonst bis zur Leerlaufspannung von 4,8 V 
ansteigen und das macht der Akku nicht lange mit.

Du brauchst einen Shuntregler, der die Spannung begrenzt, indem ein Teil 
des Stroms verbraten wird. Im Prinzip würde eine Zenerdiode reichen, da 
ist nur das Problem der Toleranz und der Temperaturabhängigkeit. Ich 
würde dir KA431 oder ähnliches empfehlen.

von MaWin (Gast)


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Daniel St. schrieb:
> Für mich als Anfänger passt dieses System zusammen...

Das Solarmodul braucht eine Diode, damit sich nachts nicht der Akku in 
die Soalrzelle entlädt. Damit bleiben von den 3.6V nur noch 3V übrig, zu 
wenig um den Akku voll zu bekommen.

Nimm eine Solarzelle mit 4.5V nominell, die haben dann 6V im Leerlauf.

Das Protection Modul trennt zwar den Akku von der Solarzelle, wenn der 
Akku voll ist, allerdings hängt dann der Verbraucher direkt an der 
Soalrzelle und bekommt die Leerlaufspannung ab. Daher ist so ein Modul 
ungeschickt, zumal nicht mal was von Tiefentladeschutz dabeisteht.

Jobst weist auf den KA431 (TL431) hin, eingestellt auf 3.6V verbrät der 
überschüssige Leistung aus der Solarzelle problemlos und 2% Abweichung 
sind bei LiFePo4 auch nicht so kritisch wie bei LiIon die eher 0.5% 
eingehalten haben wollen.

     +--|>|--+----+----+------+
     |      11k   |    | +    |
Solarzelle   +--KA431 Akku Ardoino?
     |      25k   |    | -    |
     +-------+----+----+------+

allerdings sieht man, daß dann die Widerstaände von zusammen 36k den 
Akku mit 100uA entladen, viel mehr als der uC. Höhere Widerstandswerte 
machen den 431 ungenauer. Daher kann es sich lohnen, einen ICL7665 mit 
2.5V spezifizierten MOSFETs zu verwenden, der verträgt höhere 
Widerstandswerte und hat auch einen Tiefentladeschutz, Berechnung laut 
Datenblatt.

               Diode
      +------+--|>|------+----------+--------+---+---+-----+
      |      |           |          |        |   |   |     |
      |      |          R12         |       R23 10k  |     |
      |      |           |     +---------+   |   |   |     |S
      |      |           +-R13-|Out2 Out1|---)---+---(----|I P-MOSFET
      |      | N-MOSFET  |     |         |   |       |     |
   +  |      I|----+-----(-----|Hys2 Hys1|---+       |     |
 Solarmodul S|     |     |     |         |   |       | +   |
   -  |      |     |     |     | ICL7665 |  R22     Akku   |
      |      |     |     |     |         |   |       | -   |
      |      |    10k    +-----|Set2 Set1|---+       |     |
      |      |     |     |     +---------+   |       |     | +
      |      |     |    R11         |       R21      |  Ardoino
      |      |     |     |          |        |       |     | -
      +------+-----+-----+----------+--------+-------+-----+

Daniel St. schrieb:
> müsste dann einen stepdown auf 3.7 Volt machen??

Man schliesst an Solarzellen möglichst gar keine Schaltregler an, 
höchstens MPP maximum power point regler.
An den Akku kann man hingegen einen step up anschliessen, um aus 
2.5V-3.6V immerhin 5V zu machen.
Aber wenn es eine lange Akkupufferzeit haben soll, nimmt man wohl besser 
einen uC der direkt 2.5-3.6V verträgt.

von Daniel S. (schuballaa)


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ich werde nach deinen Schaltplan mal nachbauen.

Vielen dank für die Mühe :)

von Daniel S. (schuballaa)


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oha, habe versucht die Schaltung zu verstehen, als Anfänger sind die 
Diagramme und das Datenblatt böhmische Dörfer...

Die N-Mosfed Funktion habe ich glaube ich soweit verstanden (so wie ich 
es verstanden habe eines Transistors - den genauen unterschied will ich 
mir aber erlesen - muss ja einer sein sonst gäbe es die nicht?) oder nur 
leistungsfähiger/schneller?

Was ich an der Schaltung nicht verstehe:

Wenn wir von 4.5 Volt ausgehen, dann bekommt der Akku doch zuviel 
Ladestrom oder begrenzt der ICL7665 ? - so wie ich es verstanden habe, 
schaltet er nur an oder aus, je nachdem ob über oder Unterspannung...

Wenn man aber die Spannung auf 3.7 (Ladespannung) festlegt, die sonne 
aber knallt und 4.5 Volt eingehen würde erst doch sperren und nix käme 
am akku an?

Vor allem: Wie ermittle ich die richtigen Wiederstandswerte?

Gibt es da Beispiele / erklärungen ?

Wenn man  ICL7665  googelt bekommt man wenig konkretes (Anfänger 
verständliches)

von Daniel S. (schuballaa)


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Ok, die Frage wurde schon in einem anderen Beitrag beantwortet:

//> Wenn Usolar=18V, dann liegen am ILC7665 doch 18V an.
//
//Nein. Am ICL7665 liegt immer die Akkuspannung an, also maximal 13.8,
//14.4, 15V. Nie mehr. Dazu ist er ja da, zu verhindern, daß mehr 
Spannung
//am Akku ankommt.

verstehe ich trotzdem nicht, weil eigentlich brauche ich ja nicht die 
Akkuspannung (3.2) sondern die Ladespannung (3.7)

Berechnung der Widerstände:

Ich habe noch ein Solarmodul:

5V 100mA (0,5W)

Die Ladespannung ist 3.7 Volt

Interne Reverenz ist 1.3 Volt

Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe, kann ich den Widerstand R11 
frei wählen (auf dessen basieren alle anderen) * würfelt man die ? Muss 
doch irgendwelche Kriterien geben? Dieser Wert bestimmt die Strommenge - 
woher weiß ich wie hoch diese sein muss?

von MaWin (Gast)


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Daniel St. schrieb:
> würfelt man die

Man nimmt den hochohmigsten, der möglich ist, der trotz des 
(undefinierten aber im den Maximalwerten nach Datenblatt auf +/-10nA 
begrenzten) Stromes in Set1/Set2 nicht zu zu grossen Abweichungen führt. 
Und da Intersil nicht weiss, welche Abweichungen für dich zu gross 
wären, kann Intersil keinen Wert nennen, bei 1MOhm liegst du aber unter 
1% Abweichung.

Daniel St. schrieb:
> verstehe ich trotzdem nicht, weil eigentlich brauche ich ja nicht die
> Akkuspannung (3.2) sondern die Ladespannung (3.7)

Deine Akkuspannung steigt während des Ladnes von 3.3 auf 3.7 (3.6)V, 
sind 3.6V erreicht, schliesst der NMOSFET die Soalrzelle kurz damit sie 
keinen weiteren Ladestrom liefern kann. Die Solarzelle KANN bei leerem 
(sagen wird 3V) Akku ncht mehr als (Akkuspannung+0.7V Diodensdpannung) 
liefern, sie wird so stark belastet daß ihre SPannung von 5V 
Leerlauffpannung auf 3.7V zurückgeht und dafür statt 0mA immerhin 100mA 
fliessen.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.5

von Jobst Q. (joquis)


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MaWin schrieb:
> allerdings sieht man, daß dann die Widerstaände von zusammen 36k den
> Akku mit 100uA entladen, viel mehr als der uC.


Deshalb würde ich die (Schottky !) Diode auch vor den Akku setzen,also 
so :

     +-------+----+-|>|-+------+
     |      11k   |     | +    |
Solarzelle   +--KA431  Akku Ardoino?
     |      25k   |     | -    |
     +-------+----+-----+------+

Dabei entfällt auch das mulmige Gefühl, dass der Akku weit mehr als die 
für den 431 erlaubten 100mA liefern könnte.

Wenn die 3,6 Volt nicht erreicht werden, ist das kein Problem, da 
LiFePos auch mit 3,3 Volt schon zu 90% geladen werden. Außerdem sind die 
3,6 V der Solarzelle nur eine Nennspannung, sie verhält sich wie eine 
Konstantstromquelle, deren Strom vom Licht abhängt. Ihre Spannung wird 
allein von der Last, also dem Shuntregler oder dem Akku bestimmt.

von Daniel S. (schuballaa)


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Das mit der ladespannung ist nunmehr sehr klar geworden :) vielen Dank 
für die Erläuterung.

Interessanter Punkt... die 100 ma

Wenn das ding aktiviert wird, werden sehr starke (große (Stromaufnahme) 
Motoren betrieben...

Gehe ich recht in der annahme, das dies prinzipiell keine probleme 
macht, da diese wegen den 20 oder waren es 40 m Belastungsgrenze des 
avrs eh direkt per Transistor am akku betrieben werden?

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