Hallo zusammen, hat einer von euch Erfahrung mit dem Bau von Helical Filtern? ICh möchte rein interessehalber auch mal so eines bauen, und zwar mit 2..3 Resonatoren. Es soll ein Bandpass für 430MHz werden. (Habe dann dafür auch eine Anwendung) ich habe einige Erfahrungen mit LC-Filtern für niedrige Frequenzen (um die 100 MHz) und Filtern als Streifenleiter (für GHz) aber für 430 MHz wüsste ich jetzt keine Technik, die besser ist als Helical, es soll ja auch einigermassen kompakt werden. Habe mal meinen Zverev bemüht, dort sind Formeln für die Resonatoren angegeben. Was mich interessiert: woher kommen diese Formeln? hat der die in unzähligen Experimenten einfach empirisch ermittelt? Was mich auch interessiert, aber ich konnte es grade nicht finden: Zverev gibt zwar an, wie gross die Helix und das Gehäuse dafür sein müssen, aber er schweigt sich darüber aus, wie ich mehrere solche Helicalfilter kopple, wenn ich z.B. eine steilere Filterflanke möchte. Und was mir auch nicht klar ist: Beim LC-Filterentwurf (oder auch bei Streifenleitern) kann ich ein Prototypen-Tiefpassfilter mit konzentrierten Elementen entwerfen, dieses dann entnormalisieren und auf L und C oder die Dimensionen der Streifenleiter umrechnen. So kann ich beliebige Filtertypen (Butterworth, Tschebyscheff) bauen, aber wie ist es beim Helical? Da sehe ich nirgends, wie ich das entnormalisiere, oder habe ich es einfach übersehen? Angenommen, ich möchte ein Butterworth Bandpass für 430 MHz und 3 dB-Bandbreite von 50 MHz. Wie geht man da jetzt konkret vor? klar, Q, Z0 und D kann ich sofort angeben und weiss dann die Güte und die Impedanz von meinem Resonator, aber wie weiter? ich stehe grad auf dem Schlauch. Besten Dank! Gruss
Ich kam da mal an einen (freien) Simulator von Tonne (tonne-software) der den Zverev als App implementiert hat. Dh ohne den Zverev kann man seine Software gar nicht verstehen.
Ja klar, das steht ausser Frage. Ich besitze ja auch einen Zverev :-) nur ist es manchmal nicht ganz einfach, das, was im Zverev steht, auch umzusetzen. Wenn beispielsweise gefordert wird, dass die Kopplung zweier Resonatoren k = 0.6 sein soll, dann weiss ich halt auch nicht was ich damit anfangen soll .... ;-)
Ältere Literatur von den Amateurfunkern gibt da oft neben der Theorie auch noch einige sehr parxisbezogene Einblicke, wie man so "mechanischen" HF-Kram baut. z.B. das VHF/UHF Manual von Jessop im Kapitel "Filters". https://archive.org/details/Vhf-uhfManual Es gibt verschiedene Ausgaben, man man an eine neuere kommt (ebay oder so) lohnt sich ein Kauf. Es existieren aber noch weitere ältere Bücher aus dem Amateurfunk-Umfeld, die ebenfalls lesens- bzw besitzenswert sind, wenn man sich für derlei Sachen und deren pratische Umsetzung interessiert. Bei Bedarf kann ich gern noch ein paar nennen.
Hallo Klaus klar, wenn du dazu praktische Literatur hast, immer her damit. Das Thema interessiert mich. Das einzige 'Problem' bei der praktischen Literatur ist leider oftmals, dass man nicht genau sieht, wie es jetzt mit der Theorie zusammenhängt. Aber bei diesen Filtern ist offenbar auch recht vieles einfach empirisch ermittelt worden. Manchmal frage ich mich auch, wie die Leute auf solche Ideen kommen (z.B. Interdigitalfilter oder Koaxialresonatorfilter).
Wie man auf die Idee kommt: Die praktische Herleitung dieser mechanischen Filter geht auch aus diesen Büchern hervor. Im oben genannten z.B. im Kapitel "Tuned Circuits". Ich schau heut abend mal in mein Bücherregal.
Klaus Kaiser schrieb: > https://archive.org/details/Vhf-uhfManual Danke für den wunderbaren Link zum stöbern...
Hallo, habe hier auch noch was interessantes gefunden: http://traktoria.org/files/radio/filter_design/Bandpass_Filter_tutorial_2.pdf Figur 6 sieht auch enorm interessant aus. Wisst ihr, ob es dazu auch behelfsmässige Entwurfsgleichungen gibt? CNC Fräse hätte ich :-) und würde sowas mal versuchsweise herstellen. Aber einfach so aufs Geratwohl... Leider wird recht wenig gesagt darüber, woher die Abmessungen genau kommen. Solche Resonatoren habe ich auch schon gesehen, wo der Hohlraum rund war. Ob da der Umfang irgendwie ein Vielfaches bzw. ein Teil der Wellenlänge sein muss?
Hallo Argus, über die theoretische Ableitung der entsprechenden Formeln der Helixfilter gibt es sicher einiges an entsprechenden Veröffentlichungen (sind ja im Prinzip Leitungskreise mit den üblichen Mehrfachresonanzen bei fm*3, fm*5 usw.). Da kann ich dir nicht eiterhelfen, da mir die Ausführungen im Zverev bisher ausgereicht haben (hab's nicht so mit der Theorie). Der Umfang (oder besser das Verhältnis Innen- zu Außenleiter) bestimmt die Grundimpedanz. Je größer die Abmessungen, desto größer auch die Leerlaufgüte. Gilt prinzipiell auch für die Helixkreise ("aufgewickelte" Leitungskreise). Für eine von dir angesprochene praktische Ausführung eines mehrkreisigen Filters kann man durchaus das Programm "Helix" von Tonne SW zur Berechnung verwenden. Dazu sind keine Kenntnisse bei Zverev notwendig. Durch Herumspielen kann man einfach auch die Zusammenhänge zwischen Grundimpedanz, Güte und Abmessungen erkennen. Ich habe mal Beispielbilder für ein dreikreisiges Filter (fm=430MHz, b3=50MHz) drangehängt. Die Impedanz habe ich so gewählt, dass die Windungszahl ganzzahlig ausfällt (9wdg). Die Abmessungen, Kopplung (Apertur) und Anpassung an 50 Ohm sind unter "Pictorial", ein Ersatzschaltbild unter "Schematic" zu finden. Horst
Ich haette noch 3-kreisige Helixfilter aus der kommerziellen Technik. Die sassen/sitzen mal zwischen einer ca. 10 W Push-Pull-Endstufe und dem Ausgang eines Treibers fuer UHF-Fernsehsender. A3M waere wohl die richtige Bezeichnung fuer die Modulationsart. Abstimmschrauben sind an den Dingern natuerlich auch dran. Falls Du daran Interesse haettest, koenntest Du das hier bekunden. Ein Foddo koennt ich dann auch nachreichen.
K.M. schrieb: > Klaus Kaiser schrieb: >> https://archive.org/details/Vhf-uhfManual > > Danke für den wunderbaren Link zum stöbern... Danke auch von mir! Feiner Lesestoff!
Hallo, @HST danke für deine Bemühungen! das sieht schon sehr gut aus. Kennt einer noch die andere Filtertopologie, die in dem von mir verlinkten PDF? Allgemein: gibt es ein Forum (vielleicht ein Amateurfunk-Forum?) wo sich noch ein paar mehr Spezialisten tummeln für solche Fragen? es ist echt schwer darüber brauchbare Informationen zu finden.
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