Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik KFZ Versorgungsspannung umschalten (Kl. 15 / Kl. 30)


von F. W. (frank_w21)


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Hallo!

Ich würde gerne eine kleine µC-Schaltung im KFZ an der Klemme15/Zündung
betreiben; d.h. ohne Zündung wird die Schaltung auch nicht
versorgt. Stromverbauch der Schaltung dürfte sicherlich unter 100-150mA
liegen.

Bis hierhin also noch nichts weltbewegendes... aber nun meine Frage
bzw. mein Problem:

Wie gehe ich Schaltungstechnisch am besten vor, wenn sich die Schaltung
nach wegfall der Zündung noch eine Zeitlang aus der Klemme30/Dauerplus
versorgen soll? (D.h. der µC soll in der Lage sein, sich selbst
"am Leben" zu halten und auch abzuschalten).

Meine erste Idee sah so aus:

          Schottky
Kl.30 -----|>|-----.
                   |   MOSFET
                   I|
                   I|-----< vom µC
                   I|
                   |
Kl.15 -----|>|-----.------> zum Schaltungsnetzteil

Kl.31 --------------------> zum Schaltungsnetzteil

Auf was sollte ich besonders achten, damit ich weder die Bordelektronik,
noch meine µC-Schaltung ins Nirvana befördere?

Würde mich über Schatungs-Vorschläge, wie ich die Funktion am 
geschicktesten realisiere freuen.

/FW

von Hubert M. (hm-electric)


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Ein Zeitrelais....

von tuev (Gast)


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Hobby oder kommerziell?

Woher hast Du die Klemmenbezeichnungen?

von zoll (Gast)


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Ist Stand der Technik in ca. 50% aller Bordnetzsteuergeräte.
Oft wird KL30 dann aber für die Versorgung benutzt, KL15 dann nur noch, 
um eben diesen Halbleiterschalter einzuschalten. Ver-odert mit Diode. 
Eine von KL15, einem vom uC.

Oft ist der "Schalter" aber der Enable-Eingang des 5V Reglers.

von tuev (Gast)


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Ich hatte Frank W. gefragt.

von zoll (Gast)


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Ich habe Frank W. geantwortet.
Du hast Frank W. auf seine Frage gefragt.
Und hast dann auf meine Antwort geantwortet.
Deshalb antworte ich auch auf Deine Antwort.

von tuev (Gast)


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@zoll:

Und dann nehmen wir uns alle an den Händen :-)

von Frank W. (Gast)


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tuev schrieb:
> Hobby oder kommerziell?
> Woher hast Du die Klemmenbezeichnungen?

Hängt von meiner Antwort Deine Bereitschaft ab, etwas
konstruktives beizutragen oder ist es reine Neugier? ;-)

Zur Beatwortung:

1. Reines Hobby-Projekt
2. Die kannte ich noch von meiner früheren Arbeit (keine H/W - nur S/W).

von Frank W. (Gast)


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zoll schrieb:
> Ist Stand der Technik in ca. 50% aller Bordnetzsteuergeräte.
> Oft wird KL30 dann aber für die Versorgung benutzt, KL15 dann nur noch,
> um eben diesen Halbleiterschalter einzuschalten. Ver-odert mit Diode.
> Eine von KL15, einem vom uC.
>
> Oft ist der "Schalter" aber der Enable-Eingang des 5V Reglers.

Klingt gut... bzw. werde ich dann auch so machen/versuchen.

Hast Du evtl. einen Plan, wo ich mir passende Bauteile abspicken kann?
(FET? Dioden?)

Aber schonmal danke; Dein Kommentar war schon jetzt sehr
hilfreich für mich.

von F. W. (frank_w21)


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Hubert Mueller schrieb:
> Ein Zeitrelais....

Nicht ganz; der µC soll einfach noch bestimmte Aufgaben nach Zündung-Aus
erledigen. Ist aber nicht abhängig von der Zeit.

von zoll (Gast)


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>Hast Du evtl. einen Plan, wo ich mir passende Bauteile abspicken kann?
>(FET? Dioden?)
Ja. Müsste aber wissen:
Was machst Du denn mit deinen 12V ? Nur runter auf 5V/3.3V oder hast Du 
auch 12V Schaltungsteile? Welche?

von F. W. (frank_w21)


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zoll schrieb:
>>Hast Du evtl. einen Plan, wo ich mir passende Bauteile abspicken
> kann?
>>(FET? Dioden?)
> Ja. Müsste aber wissen:
> Was machst Du denn mit deinen 12V ? Nur runter auf 5V/3.3V oder hast Du
> auch 12V Schaltungsteile? Welche?

Die 12Volt sollen (nach entsprechender Filterung/Absicherung auf
einen DC/DC-Wandler (z.B. Traco TSR 1-2433).

12Volt Teile habe ich (fast) keine: Ich möchte aus der Dauerplus
ein Zündungssignal simulieren; max. Last 100mA.
(D.h. das zu steuernde Gerät bekommt nicht das Original-Zündungssignal,
sondern nur das von mir indirekt erzeugte).

: Bearbeitet durch User
von tuev (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Hängt von meiner Antwort Deine Bereitschaft ab, etwas
> konstruktives beizutragen oder ist es reine Neugier? ;-)


@ Frank W.:

Du versogst Dein Gerät immer mit KL30 und schaltest das Gerät mittels
KL15 ein.
(Schon von zoll beschrieben.)

Achte auf den Ruhestrom an KL30 und KL15 im ausgeschalteten Zustand.

Was noch fehlt, ist natürlich die KL15-Erkennung am µC.
Sonst weiß der µC ja gar nicht, dass KL15 weggefallen ist und er
das System herunterfahren soll.
Letzte Aktion des µCs ist dann das Loslassen der Hold-Leitung.

von Frank W. (Gast)


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tuev schrieb:

> Achte auf den Ruhestrom an KL30 und KL15 im ausgeschalteten Zustand.
>

Durch meinen ersten Ansatz (Kl. 30 bei Bedarf schalten) wollte ich 
erreichen das der Ruhestrom 0 ist.

Aber scheint wohl kein guter Ansatz sein?!

von zoll (Gast)


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Der maximale zulässige Ruhestrom in einem KFZ Steuergerät liegt bei fast 
allen Herstellern bei 100µA. Und faste jedes Steuergerät hat die dann 
auch.

Die Batterie hat einen Selbstentladestrom im Milliampere Bereich. Aber 
im KFZ sind halt auch mehr als 2 Steuergeräte verbaut.

Hier eine mögliche Beschaltung:
KL30:
Direkt am Eingang 2 100nF/50V Kerkos in Serie nach Masse.
Im Pluspfad dann eine Verpolschutzdiode GF1G. Dann einen 220uF/50V 
Kondensator. Danach hast Du Ruhe von praktisch allen ISO Impulsen.

Der LoadDump kann je nach KFZ bis 40V und 100ms betragen. Den hast Du 
auch nach dem Elko noch. Dein Traco hat 36V. Würde ich für ein 
Bastelprojekt nicht so eng sehen, denn die 40V sind ein erwarteter 
Maximalwert.

Jetzt könntest Du 2 Wege gehen, um einen Spannungswandler mit 
Enable-Eingang zu realisieren.
Entweder Du nimmst den Traco und beschaltest ihn wie im Datenblatt mit 
Eingangsfilter, schaltest aber zwischen den 220uF Elko und den Traco 
einen P-Kanal Fet. Source zum Elko. Drain zum Traco. Zwischen Gate und 
Source eine 12V Z-Diode. Parallel 100kOhm. Einen 10k vom Gate zum 
Kollektor eines Schalttransistors (BC817). Dessen Emitter auf Masse. 
Basis-Emitter einen 10k Widerstand. Ebenso vor die Basis einen 10k.

oder Du baust eine StepDown Wandler mit Enable Eingang wie den LM22675 
oder ähnlich: http://www.ti.com/product/lm22675-q1. Dann brauchst Du 
keinen P-Kanal-Fet.

Was Du auch nimmst, beide Lösungen haben einen Eingang, wenn man den auf 
ca. >2V schaltet, geht beides an.

Jetzt KL15 Eingang: Ich würde wieder die zwei 100nF Kondensatoren am 
Eingang nehmen. Von KL15 nach Masse einen 10k Widerstand. Dann mit einer 
Diode (BAS21) auf den Basiswiderstand des BC817.
Zur Selbsthaltung vom µC Pin über eine BAS21 ebenfalls auf den 
Basiswiderstand.

Frage ist: Willst Du KL15 auch einlesen? Wahrscheinlich. Entweder 
digital oder analog. Bei beidem musst Du beachten, dass auch hier 
kurzzeitig sehr hohe Impulse auftreten können.

von F. W. (frank_w21)


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zoll schrieb:
> Jetzt könntest Du 2 Wege gehen, um einen Spannungswandler mit
> Enable-Eingang zu realisieren.

Erstmal gaaanz vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung! :-)

Ich würde - um es mir einfach zu machen - den Weg 1 beschreiten...
(Ist ja kein Massenprodukt - da darf es ein teurer Traco sein!)

> Entweder Du nimmst den Traco und beschaltest ihn wie im Datenblatt mit
> Eingangsfilter, schaltest aber zwischen den 220uF Elko und den Traco
> einen P-Kanal Fet. Source zum Elko. Drain zum Traco. Zwischen Gate und
> Source eine 12V Z-Diode. Parallel 100kOhm. Einen 10k vom Gate zum
> Kollektor eines Schalttransistors (BC817). Dessen Emitter auf Masse.
> Basis-Emitter einen 10k Widerstand. Ebenso vor die Basis einen 10k.


Im Datenblatt des Traco sind 2 Eingangsfilter-Varianten angegeben.
Welchen muß ich da nehmen? Den nach "EN 55022" oder den einfacheren?

Hast Du einen passenden FET Typ parat oder ist das unkritisch?

Der Einsatz der Z-Diode ist mir noch nicht ganz klar: In welche Richtung
muß ich die Zener-Diode betreiben?

> Frage ist: Willst Du KL15 auch einlesen? Wahrscheinlich. Entweder
> digital oder analog. Bei beidem musst Du beachten, dass auch hier
> kurzzeitig sehr hohe Impulse auftreten können.

Ich hätte diese Schaltung genommen (aus den DSE-FAQ):

                    +-|>|- +5V
                    |
Eingang --10k--+----+--1k--| CMOS-Eingang
               |    |
              10nF  +-|<|- GND
               |
              GND

Sorry für meine vielen Fragen... bin sonst eher im Bereich Software
unterwegs! :-o

von zoll (Gast)


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>Im Datenblatt des Traco sind 2 Eingangsfilter-Varianten angegeben.
>Welchen muß ich da nehmen? Den nach "EN 55022" oder den einfacheren?
Wenn Du die einfache Version machst, dann sind die Störungen höher, die 
Deine Elektronik aussendet. Es könnt also sein, dass Dein Autoradio mehr 
gestört wird. Ich würd die bessere Variante wählen, oder die einfache 
und einfach schauen, ob's Probleme macht. Wenn ja, kannst Du ja immer 
noch nachlegen.

Die Z-Diode ist dazu da, die Gatespannung zu begrenzen. Sie darf nie 
größer als 20V werden. Auch nicht kurzzeitig. Deshalb Anode an Gate.

>Hast Du einen passenden FET Typ parat oder ist das unkritisch?
Ist unkritisch. Nimm einen >=55V Fet.
Kommt aber auf Deinen Strom an. Bei max. 1A:
Nimm einen von hier mit max. 55V und max 250mOhm
http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#P-Kanal_MOSFET

>Ich hätte diese Schaltung genommen (aus den DSE-FAQ):
Ja. Die ist brauchbar.

von Sascha (Gast)


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Es gibt Linearregler und auch Schaltregler mit Enable-Eingang, die 
brauchen ausgeschaltet so gut wie keinen Strom. Diesen Enable-Eingang 
kannst du so beschalten, dass deine Schaltung trotz abgeschalteter 
Zündung sich quasi selber am Leben hält, solange sie will. Deinen neuen 
Zündungsplus kannst du mit einem BC327 direkt an Dauerplus schalten.

KFZ-taugliche Schutzschaltungen gibts hier: 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

von F. W. (frank_w21)


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zoll schrieb:
> gestört wird. Ich würd die bessere Variante wählen, oder die einfache
> und einfach schauen, ob's Probleme macht. Wenn ja, kannst Du ja immer
> noch nachlegen.

Ich nehme gleich die bessere.


>>Hast Du einen passenden FET Typ parat oder ist das unkritisch?
> Ist unkritisch. Nimm einen >=55V Fet.
> Kommt aber auf Deinen Strom an. Bei max. 1A:
> Nimm einen von hier mit max. 55V und max 250mOhm
> http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#P-Kanal_MOSFET

Ich würde den hier nehmen:

IRFD9024 (UDS: 60Volt, UGS: 2,0V und 280mOhm). Da ich max. 100-150mA
ziehen will, sollte der Widerstand noch o.k. sein.
Und die Bauform und Verfügbarkeit (Reichelt) waren ausschlaggebend.

Muß ich sonst noch etwas beachten? In den FAQ sind meistens
noch Transil-Dioden (P6KE22A o.ä.) verbaut. Oder Varistoren habe ich
auch schon gesehen in der Eingangbeschaltung.

Notwendig oder Overkill?

von F. W. (frank_w21)


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Sascha schrieb:
> Deinen neuen
> Zündungsplus kannst du mit einem BC327 direkt an Dauerplus schalten.
>
> KFZ-taugliche Schutzschaltungen gibts hier:
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Nur aus Neugier eine dumme Frage: Warum nehme ich hier einen
"normalen" Transistor und keinen FET?

Tut mir Leid falls diese Frage völlig doof ist... #-D

von zoll (Gast)


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>Notwendig oder Overkill?
Overkill und Angst.
Das macht mal jemand rein und keiner nimmt's mehr raus.
Die GF1G sperrt 400V. Alle negativen Impulse bis -350V bleiben also 
draußen.
Und das sind alle.
Dann hast Du eine Eingangskapazität von 220uF. Alle kurzen positiven 
Impulse werden von dem eh plattgebügelt.
Bleibt nur noch der Jumpstart (27V, 1min bei 25Grad) und der Loaddump 
(bis 40V, 100ms). Damit muss der Regler klar kommen.

Ich hab schon Software und Hardware für Steuergeräte von bestimmt 10 
Automobilzuliefern gesehen. Bei einigen sehr wenigen war mal ein 
Varistor in der Eingangsbeschaltung. Transil an anderen Stellen, aber 
ich wüsste nicht, dass sie mal in ner Eingangsbeschaltung war.

Was aber gerne verwendet wird sind Spannungsregler, die für den 
Automotive Anwendungen entwickelt wurden. Infineon hat da sehr gute. 
Oder Micrel.
Hat aber Reichelt nicht im Sortiment. Oder halt viele Schaltregler von 
TI.

von F. W. (frank_w21)


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zoll schrieb:
> Ich hab schon Software und Hardware für Steuergeräte von bestimmt 10
> Automobilzuliefern gesehen. Bei einigen sehr wenigen war mal ein
> Varistor in der Eingangsbeschaltung. Transil an anderen Stellen, aber
> ich wüsste nicht, dass sie mal in ner Eingangsbeschaltung war.

Also in der Software habe ich auch noch keine entdeckt! :-D
Okay... kleiner Spaß zum Abend!

Aber im Ernst:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Hier habe ich die Eingangbeschaltungen mit Varistor und Transil 
gesichtet...
als Laie in dem Bereich war uch da nur etwas verwirrt.

> Was aber gerne verwendet wird sind Spannungsregler, die für den
> Automotive Anwendungen entwickelt wurden. Infineon hat da sehr gute.
> Oder Micrel.
> Hat aber Reichelt nicht im Sortiment. Oder halt viele Schaltregler von
> TI.

Für meine kleine Schaltung dürfte der Traco ausreichen.
Ist ja - wie gesagt - kein Massenprodukt, wo um cent-Beträge gefeilscht 
wird
und der Einkauf Druck macht. :-\

Nun muß ich nur mal einen Prototyp aufbauen und mich danach wieder in
EAGLE einarbeiten. Mein letzter Kontakt damit liegt schon >10Jahre 
zurück.
Das wird sicher ein Spaß (Ironie).

von tuev (Gast)


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zoll schrieb:
>>Notwendig oder Overkill?
> Overkill und Angst.
> Das macht mal jemand rein und keiner nimmt's mehr raus.


Sehr pauschale Antwort. Ich sehe das ein wenig differenzierter.


> Die GF1G sperrt 400V. Alle negativen Impulse bis -350V bleiben also
> draußen.
> Und das sind alle.
> Dann hast Du eine Eingangskapazität von 220uF. Alle kurzen positiven
> Impulse werden von dem eh plattgebügelt.


THT wird im Automotivebereich so gut es geht vermieden und auch
SMD-Elkos sind aus vielen Gründen ungerne gesehen.

Daher gibt es in diesem Schaltungsteil selten einen Elko.

Die Kombination aus 36V-bidirektionaler Suppressordiode und einem
Verpolschutz, der mindestens 40V aushält, ist gängig.

Der geklemmte Load Dump liegt immer unter 40V, je nach OEM bei ~35V.

Der Verpolschutz hat in 40V-Ausführung auch weniger Verluste, als einer
mit >40V.


> Bleibt nur noch der Jumpstart (27V, 1min bei 25Grad) und der Loaddump
> (bis 40V, 100ms). Damit muss der Regler klar kommen.


Die absoluten Werte schwanken je nach OEM.

Beispiel: 26V, 1min, 23 Grad bei VW für Jump Start,
27V, 300ms, 23 Grad für Load Dump (lag in älteren Normen noch
bei ~35V).


> Ich hab schon Software und Hardware für Steuergeräte von bestimmt 10
> Automobilzuliefern gesehen.


Der eine schaut, der andere entwickelt :-)


> Bei einigen sehr wenigen war mal ein
> Varistor in der Eingangsbeschaltung. Transil an anderen Stellen, aber
> ich wüsste nicht, dass sie mal in ner Eingangsbeschaltung war.


Da ist meine Erfahrung anders, s.o.


> Was aber gerne verwendet wird sind Spannungsregler, die für den
> Automotive Anwendungen entwickelt wurden.


Das ist definitiv falsch. Ich kenne keinen OEM, der Nicht-AEC-Q-Bauteile
in seinen Geräten erlaubt. Alle Bauteile haben AEC-Q und sind nicht nur
"für automotive gedacht". Den Status gab es früher mal und findet man
noch in älteren Datenblättern. Das ist lange obsolet.


> Infineon hat da sehr gute.
> Oder Micrel.
> Hat aber Reichelt nicht im Sortiment. Oder halt viele Schaltregler von
> TI.


Richtig. TI, ST, Intersil (...) sind bezüglich Schaltregler gängige 
Quellen.


zoll schrieb:
> Der maximale zulässige Ruhestrom in einem KFZ Steuergerät liegt bei fast
> allen Herstellern bei 100µA. Und faste jedes Steuergerät hat die dann
> auch.


Komisch. Auch hier habe ich andere Erfahrungen. Unsere Geräte liegen
größtenteils unter 50µA, die aktuellsten sogar um die 10µA oder tiefer 
(2-3µA).

Es geht auch das Gerücht um, dass die Grenze von 100µA gesenkt werden 
soll
(wahrscheinlich auf 50µA).


Sascha schrieb:
> KFZ-taugliche Schutzschaltungen gibts hier:
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Ja, sorry an MaWin, aber das ist so wischi-waschi => blos nicht.

Der eine entwickelt und muss für hunderttausende Geräte im Feld
gerade stehen bei wenigen ppm Ausfallrate, der andere schaut nur zu :-)

von F. W. (frank_w21)


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tuev schrieb:

> Der eine schaut, der andere entwickelt :-)

Ist wohl ähnlich wie bei uns (in der Software):
Der eine spezifiziert und der andere entwickelt. ;-)

BTW: Ich gehöre zu den anderen! :-)


> Der eine entwickelt und muss für hunderttausende Geräte im Feld
> gerade stehen bei wenigen ppm Ausfallrate, der andere schaut nur zu :-)

Wenn ich es richtig sehe, arbeitest Du wohl bei einem OEM oder
Zulieferer. Insofern könnte ich Deine Frage, ob es ein Privates oder
Geschäftliches Projekt ist, verstehen. IPs!?

Aber eins verstehe ich nicht: Willst Du hier nur kritisieren und
Lösungsvorschläge zerreden oder mir konkret weiterhelfen?

Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Ich freue mich mehrere Meinungen
zu meinem Problem zu hören - um dann, wenn möglich, daraus zu lernen!

Aber eben genau das ist das Problem: Davon lernen kann ich nicht(s),
wenn jmd. nur kritisiert und uns mitteilt welche rechhaltigen
Erfahrungen er hat, aber davon nichts Preis gibt.
Dies verunsichert mich lediglich! :-(

Wie bereits gesagt: Es ist ein rein privates Projekt und da es
"die eine beste Lösung" sowieso nicht gibt, bin ich nur daran
interessiert nicht einen völlig falschen Weg zu gehen.

Also nix für ungut: Ich würd' mich freuen, wenn dies zu einer
guten Diskussion führt und vielleicht kommt ja auch ein Netzteil
heraus (YAAPS - yet another automotive power supply)
das auch andere "Bastler" verwenden können und das den
Vorschlägen aus den schon öfters kritisierten FAQ überlegen ist!

Und die Vorschläge von "zoll" kann ich zumindest gut nachvollziehen
und bin Ihm dafür auch sehr dankbar!!!!

von tuev (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Aber eins verstehe ich nicht: Willst Du hier nur kritisieren und
> Lösungsvorschläge zerreden oder mir konkret weiterhelfen?


Willst Du nicht erst mal aus allen hier schon genannten Tipps
einen Schaltplan zeichnen über den wir dann diskutieren können?

von F. W. (frank_w21)


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tuev schrieb:
> Willst Du nicht erst mal aus allen hier schon genannten Tipps
> einen Schaltplan zeichnen über den wir dann diskutieren können?

Ok. Hier ist mein 1. Entwurf aus den Vorschlägen...

von tuev (Gast)


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Könntest Du bitte noch die Designatoren einblenden.

von F. W. (frank_w21)


Angehängte Dateien:

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tuev schrieb:
> Könntest Du bitte noch die Designatoren einblenden.

Upps... hier ist es.

von F. W. (frank_w21)


Angehängte Dateien:

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So... ich habe noch die bisher vergessene Beschaltung für meine Kl.15g 
hinzugefügt.

von R2_10k (Gast)


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mach R2 auf 10k.

von F. W. (frank_w21)


Angehängte Dateien:

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Ok... habe noch einen Fehler bei der Wahl der
geschalteten Zündungsklemme (Kl.15g) entdeckt:

Ich habe einen NPN anstatt PNP Transistor verwendet! #-o

: Bearbeitet durch User
von tuev (Gast)


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Das Filter (C4, C5 und L1) schon mal vor den Verpolschutz D1.
C4 und C5 als Kerkos.

C3 kann entfallen.

Willst Du die Schaltung in SMD oder THT aufbauen?

von F. W. (frank_w21)


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tuev schrieb:
> Das Filter (C4, C5 und L1) schon mal vor den Verpolschutz D1.
> C4 und C5 als Kerkos.
>
> C3 kann entfallen.

Ok. Pflege ich später ein; bin grad an anderem Rechner.

Brauche ich die "große" Kapazität (220µF) überhaupt nicht?


> Willst Du die Schaltung in SMD oder THT aufbauen?

Am liebsten in SMD. aber der Traco ist bedrahtet...

Andere Frage noch: Ich habe bei Infineon ein Power Switch
entdeckt: BSP452

Wäre der sinvoll für die geschaltete Kl.15?

: Bearbeitet durch User
von Pumuckl (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Wie gehe ich Schaltungstechnisch am besten vor, wenn sich die Schaltung
> nach wegfall der Zündung noch eine Zeitlang aus der Klemme30/Dauerplus
> versorgen soll? (D.h. der µC soll in der Lage sein, sich selbst
> "am Leben" zu halten und auch abzuschalten).

Nimm anstatt Kl.30 die Kl.87 vom MSG und nutze den Steuergerätenachlauf. 
Das sollte dein Problem lösen :-)

von F. W. (frank_w21)


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Pumuckl schrieb:

> Nimm anstatt Kl.30 die Kl.87 vom MSG und nutze den Steuergerätenachlauf.
> Das sollte dein Problem lösen :-)

Ist leider keine Option: Die Zeitdauer ist variabel und ich habe kein 
MSG
in meinem Auto. ;-)

Und seit dem letzten Fahrzeugwechsel habe ich auch keine Klemme mehr
mit 30min o. 60min NAchlauf! (CAS3 -> CAS4)

von hinz (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Andere Frage noch: Ich habe bei Infineon ein Power Switch
> entdeckt: BSP452
>
> Wäre der sinvoll für die geschaltete Kl.15?

Ja, die sind ja extra für den Automobilbereich gebaut, und da gibts eine 
ganze Palette, auch von anderen Herstellern.

von Pumuckl (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Ist leider keine Option: Die Zeitdauer ist variabel und ich habe kein
> MSG
> in meinem Auto. ;-)

Naja, mit ein paar Tricks kann man auch das Steuergerät am Einschlafen 
hindern ;-) Das geht natürlich nur eine begrenzte Zeit, danach schlagen 
u.U. div. KnockOut-Timer zu.

30 - 60 min sind natürlich viel zu viel dafür...

Frank W. schrieb:
> Ist leider keine Option: Die Zeitdauer ist variabel und ich habe kein
> MSG
> in meinem Auto. ;-)

Ein Eigenbau-BEV ;-)

von Pumuckl (Gast)


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tuev schrieb:
> Es geht auch das Gerücht um, dass die Grenze von 100µA gesenkt werden
> soll
> (wahrscheinlich auf 50µA).

Schon längst geschehen. 100µA nur noch mit Abweicherlaubnis...

von Frank W. (Gast)


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Pumuckl schrieb:
> Ein Eigenbau-BEV ;-)

was ist ein BEV?

von Pumuckl (Gast)


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von Frank W. (Gast)


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Pumuckl schrieb:
> Frank W. schrieb:
> was ist ein BEV?
>
> http://www.cmu.edu/cit/veg/electrified%20vehicles/

Neee... hab'nen ganz gewöhnlichen Diesel. :)

Bei meinem vorherigen Fahrzeug gab es noch eine klemme, die mind. 30 min 
länger an blieb bzw.da ich ein Telefon verbaut hatte waren sogar 60 min. 
Versorgung gesichert.
Aber die klemme gibt es in der neuen Generation nicht mehr; sind nur 
noch wenige Sekunden - ausser ich signalisiere über den CAN Bus das ich 
noch Saft brauche... ist mir für ein Hobby Projekt dann doch zu 
aufwendig.

von Pumuckl (Gast)


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Mhhh...

Frank W. schrieb:
> und ich habe kein
> MSG
> in meinem Auto. ;-)

Frank W. schrieb:
> Neee... hab'nen ganz gewöhnlichen Diesel. :)

Frank W. schrieb:
> usser ich signalisiere über den CAN Bus das ich
> noch Saft brauche...

Wenn es nicht gerade sowas wie ein TDI auf mechanischer ESP-Umbau ist, 
ist mein Latein gerade am Ende um was für ein Fahrzeug es sich denn 
handeln könnte... ;-)

von F. W. (frank_w21)


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hinz schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> Andere Frage noch: Ich habe bei Infineon ein Power Switch
>> entdeckt: BSP452
>>
>> Wäre der sinvoll für die geschaltete Kl.15?
>
> Ja, die sind ja extra für den Automobilbereich gebaut, und da gibts eine
> ganze Palette, auch von anderen Herstellern.

Hast Du zufällig ein paar Typen-Bezeichnungen parat? Würde ich mir
gerne mal anschauen! :-)

Ansonsten werde ich wohl bis morgen mal diesen Typ anstatt des
IRFD9024 und des BC807 reindesignen.

von F. W. (frank_w21)


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Pumuckl schrieb:

> Wenn es nicht gerade sowas wie ein TDI auf mechanischer ESP-Umbau ist,
> ist mein Latein gerade am Ende um was für ein Fahrzeug es sich denn
> handeln könnte... ;-)

<offtopic>

Es ist ein stinknormaler BMW. Und das Modul, das die Klemme 15 künstlich
"erzeugt" heisst dort CAS (Car Access System).
In der bei mir verbauten Version (CAS4) gibt es noch eine weitere
Klemme15, die ein paar Sekunden länger gehalten wird.
Bei der alten Version (CAS3) waren es eben 30min o. 60min - je nach
Ausstattung des Fahrzeugs.

Eines der Probleme: Die Stromleitungen werden vom CAS überwacht.
Wenn ich also z.B. zuviel Ruhestrom ziehe oder mich sonst
irgendwie "daneben benehme" gibt's gleich einen Fehlerspeichereintrag.

</offtopic>

von Pumuckl (Gast)


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Frank W. schrieb:
> Es ist ein stinknormaler BMW. Und das Modul, das die Klemme 15 künstlich
> "erzeugt" heisst dort CAS (Car Access System).

Dann verstehe ich nicht, wieso dein Auto kein MSG haben soll... Google 
sagt mir bei CAS4, dass dies nicht das allerälteste System ist.

von F. W. (frank_w21)


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Pumuckl schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> Es ist ein stinknormaler BMW. Und das Modul, das die Klemme 15 künstlich
>> "erzeugt" heisst dort CAS (Car Access System).
>
> Dann verstehe ich nicht, wieso dein Auto kein MSG haben soll... Google
> sagt mir bei CAS4, dass dies nicht das allerälteste System ist.

Ich dachte MSG wäre ein spezielles Modul. Meinst Du damit: Motor Steuer 
Gerät?

falls ja: ich möchte sozusagen minimal-invasiv arbeiten.
Fahrzeug umkodieren oder sonstwie manipulieren ist also
tabu. :)

von Pumuckl (Gast)


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Frank W. schrieb:
> falls ja: ich möchte sozusagen minimal-invasiv arbeiten.
> Fahrzeug umkodieren oder sonstwie manipulieren ist also
> tabu. :)

Da brauch nichts umcodiert zu werden.
Es kommt drauf an, wie lange deine Anwendung nach Kl.15 aus noch mit 
Bordnetzspannung versorgt werden muss.

MSG natürlich Motorsteuergerät (ECU).
Das Motorsteuergerät hat typischerweise ein Hauptrelais  (Kl.87), mit 
dem es sich selbst und alle Aktuatoren (teilweise auch Sensoren) 
versorgt. Sobald das MSG aufwacht (Kl.15, tw. auch Kl.50, CAN WakeUp, 
Türkontakt) zieht es dieses Relais an und es bleibt auch die ganze 
Zeit angezogen. Wenn das Fahrzeug abgestellt wird, findet der sogenannte 
Nachlauf ("PostDrive") im MSG statt. Im Postdrive werden noch diverse 
Adaptions- und Diagnose-Funktionen ausgeführt und diverse Sachen ins 
Flash/EEPROM weggeschrieben. Während des Postdrives bleibt has 
Hauptrelais die ganze Zeit angezogen und erst im letzten Schritt kurz 
vorm "Schlafen legen" wirft das MSG die KL.87 ab.

So ein PostDrive dauert nur wenige Minuten, bei einem Diesel tendentiell 
länger als bei einem Ottomotor.

Einfach mal das Hauptrelais finden und mitmessen. Wenn Dir die Zeit 
reicht, die das Relais nach dem Abstellen noch angezogen bleibt, so 
kannst Du dir den Aufwand an anderer Stelle sparen...

von F. W. (frank_w21)


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Pumuckl schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> falls ja: ich möchte sozusagen minimal-invasiv arbeiten.
>> Fahrzeug umkodieren oder sonstwie manipulieren ist also
>> tabu. :)
>
> Da brauch nichts umcodiert zu werden.

Manche Timeouts wären kodierbar... aber ist wie bereits gesagt: No-Go!


> Es kommt drauf an, wie lange deine Anwendung nach Kl.15 aus noch mit
> Bordnetzspannung versorgt werden muss.

Variabel von 1min. bis 1 Tag.


> Wenn Dir die Zeit
> reicht, die das Relais nach dem Abstellen noch angezogen bleibt, so
> kannst Du dir den Aufwand an anderer Stelle sparen...

Ich muß sowieso einen gewissen Aufwand betreiben, um eine saubere
Versorgungsspannung meiner µC-Schaltung zu gewährleisten und die
restliche BordElektronik nicht zu sehr zu stören. Insofern stört mich
der moderatre Mehraufwand für den Hold etc. nicht im geringsten.
Immerhin bin ich dann auch unabhängig von irgendwelchen 'zufällig'
ausreichend lange bestromten Leitungen, die ich erst noch im KFZ
suchen müsste.

Dauerplus, Zündung und Masse finde ich zur Not auch im alten Auto
meiner Frau und mit der Schaltung kann ich - falls ich mal wieder
eine wirre Idee habe - auch andere Funktionalitäten einigermassen
sauber lösen ohne mich auf die Suche nach (für meinen Fall)
ausreichend lang bestromten Leitungen zu machen.

von hinz (Gast)


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Frank W. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Frank W. schrieb:
>>> Andere Frage noch: Ich habe bei Infineon ein Power Switch
>>> entdeckt: BSP452
>>>
>>> Wäre der sinvoll für die geschaltete Kl.15?
>>
>> Ja, die sind ja extra für den Automobilbereich gebaut, und da gibts eine
>> ganze Palette, auch von anderen Herstellern.
>
> Hast Du zufällig ein paar Typen-Bezeichnungen parat? Würde ich mir
> gerne mal anschauen! :-)

Google 'smart high side switch'

von BMW fan (Gast)


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was für ein BMW ist es denn? (Baureihe? Baujahr?)
Grüße

von F. F. (foldi)


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Frank W. schrieb:
> tuev schrieb:
>
>> Achte auf den Ruhestrom an KL30 und KL15 im ausgeschalteten Zustand.
>>
>
> Durch meinen ersten Ansatz (Kl. 30 bei Bedarf schalten) wollte ich
> erreichen das der Ruhestrom 0 ist.
>
> Aber scheint wohl kein guter Ansatz sein?!

Doch, natürlich.
Wenn du eh einen µC nimmst, dann realisiere doch die Selbsthaltung über 
Klemme 30, einfach mit einem Relais.
Dann bekommt der µC solange seine Versorgung übers Relais, bis er das 
Relais nach getaner Arbeit selbst abschaltet.
Wenn du es ganz besonders geschickt machen willst, dann schaltet das 
Relais erst ein, wenn die Flanke von Klemme 15 fällt.

von F. W. (frank_w21)


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tuev schrieb:
> Das Filter (C4, C5 und L1) schon mal vor den Verpolschutz D1.
> C4 und C5 als Kerkos.
>
> C3 kann entfallen.
>
> Willst Du die Schaltung in SMD oder THT aufbauen?

Hallo tuev!

Ich habe nun den Filter vor den Verpolschutz geschoben.
Könnte man nicht C1, C2 u. C3 zusammen fassen oder hat
dies so einen tieferen Grund?

Ansonsten habe ich noch die Vorwiderstände für die beiden
Transistoren T1 u. T2 verändert, damit diese ich bei
den Pegeln eines 3,3Volt µC noch durchschalten.

Als letztes habe ich noch einen anderen FET genommen: BSP171P.
Der Verträgt etwas mehr Strom (ich will ja ggf. noch eine Last
schalten) und er ist SMD anstatt THT.

Geht die Schaltung aus Deiner Sicht so i.O.?

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
> Könnte man nicht C1, C2 u. C3 zusammen fassen oder hat
> dies so einen tieferen Grund?

C1 und C2 sind elektrisch gesehen kleine Keramikkondensatoren (Kerkos). 
Diese haben auch geringe Abmessungen und daher nur eine sehr kleine 
parasitäre Induktivität (ESL). Daher filtern sie hohe Frequenzen sehr 
gut.

Es gab in der Vergangenheit Probleme mit mechanisch beschädigten Kerkos, 
die einen weichen Kurzschluss bildeten und dann abbrannten. Daher baut 
man zwei Stück in Serie, ein jeder mit der geforderten 
Spannungsfestigkeit. Nach Möglichkeit werden diese 90° zueinander 
angeordnet, damit mindestens einer von beiden geringen mechanischen 
Belastungen ausgesetzt ist. Zudem sollten sie einen gewissen Abstand zu 
Stecker und Befestigungslöchern auf der Leiterplatte haben, weil dort 
größere Kräfte auf die Platine und damit auf die Kerkos wirken.

C3 ist von der Kapazität größer und somit auch von den Abmessungen. 
Außerdem ist es meist ein gewickelter Elko. Er hat somit eine relative 
hohe Induktivität und filtert höhere Frequenzen nicht sehr gut, dafür 
geringe aufgrund der Kapazität umso besser.
Weil Elkos praktisch nie mit einem Kurzschluss defekt gehen, kann man 
hier auf die Serienschaltung verzichten.
Wenn man für C3 stattdessen auch einen Kerko verwendet, dann muss man 
auch hier zwei in Serie schalten. Dafür kann man C1 und C2 weglassen, 
weil diese Kerkos auch die hohen Frequenzen gut filtern.

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> Könnte man nicht C1, C2 u. C3 zusammen fassen oder hat
>> dies so einen tieferen Grund?

> Wenn man für C3 stattdessen auch einen Kerko verwendet, dann muss man
> auch hier zwei in Serie schalten. Dafür kann man C1 und C2 weglassen,
> weil diese Kerkos auch die hohen Frequenzen gut filtern.

Verstehe ich das richtig:

Ich könnte im Eingangbereich einfach 2x 10µF/25V Kerko plazieren anstatt
des einen 4,7µF/50V und die beiden 100nF Kerkos weglassen?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
> Ansonsten habe ich noch die Vorwiderstände für die beiden
> Transistoren T1 u. T2 verändert, damit diese ich bei
> den Pegeln eines 3,3Volt µC noch durchschalten.
Ob T1 und T2 ausreichend durchschalten, kannst du mit dieser 
Vorgehensweise selbst berechnen:
Basiswiderstand

Die Beschaltung von T2 (PNP) ist allerdings falsch.
Damit T2 abschaltet, braucht er eine Spannung von 13,8V an der Basis. 
Daher noch einen NPN vorschalten. (Selbe Schaltung wie für FET1.)

> Als letztes habe ich noch einen anderen FET genommen: BSP171P.
Passt.


Frank W. schrieb:
> Ich könnte im Eingangbereich einfach 2x 10µF/25V Kerko plazieren anstatt
> des einen 4,7µF/50V und die beiden 100nF Kerkos weglassen?

Ja. Allerdings müssen es 2x 10µF/50V Kerkos sein.

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Die Beschaltung von T2 (PNP) ist allerdings falsch.
> Damit T2 abschaltet, braucht er eine Spannung von 13,8V an der Basis.
> Daher noch einen NPN vorschalten. (Selbe Schaltung wie für FET1.)

ODer gegen den von mir (wegen Strombegrenzung) favorisierten
BSP452 tauschen!? :-)

>> Ich könnte im Eingangbereich einfach 2x 10µF/25V Kerko plazieren anstatt
>> des einen 4,7µF/50V und die beiden 100nF Kerkos weglassen?
>
> Ja. Allerdings müssen es 2x 10µF/50V Kerkos sein.

Mal schauen wo ich 10µF Kerkos mit 50V herbekomme;
Reichelt hat nur bis 25V im Angebot.

Nachtrag: RS hat welche! :-)

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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Sollte ich den Eingang von Kl.15 dann genauso dimensionieren?
(2x 10µF/50V Kerko) oder bleiben dort die 100nF?

Und:

Spricht etwas dagegen, T1,R3 u. R4 durch einen
digital Transistor (BCR135) zu ersetzen?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
>> Damit T2 abschaltet, braucht er eine Spannung von 13,8V an der Basis.
>> Daher noch einen NPN vorschalten. (Selbe Schaltung wie für FET1.)
> ODer gegen den von mir (wegen Strombegrenzung) favorisierten
> BSP452 tauschen!? :-)
Ein Smart-Power-ICH ist grundsätzlich eine gute Idee. Wie oben schon 
jemand schrieb, ist der genau für so eine Anwendung im Automobilbereich 
gebaut. ABER: Der von dir ausgesuchte BSP452 ist nicht für 
3,3V-Ansteuerung geeignet, es gibt aber bestimmt passende.

Erklärung: Das ist ein Smart-Power N-MOSFET. Ein N-MOSFET ist ähnlich 
einem NPN-Bipolar-Transistor. Um diesen abzuschalten reichen (hier in 
dieser Schaltung) 13,8V, aber zum Einschalten braucht man 13,8V+10V = 
24V. Um diese 24V zu erzeugen ist eine Ladungspumpe gleich integriert.


>> Ja. Allerdings müssen es 2x 10µF/50V Kerkos sein.
> Mal schauen wo ich 10µF Kerkos mit 50V herbekomme;

Wenn es dir auf ein paar Cent nicht ankommt, kannst du auch 4x 22µF/25V 
nehmen.


Frank W. schrieb:
> Spricht etwas dagegen, T1,R3 u. R4 durch einen
> digital Transistor (BCR135) zu ersetzen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Aber in Bezug auf 
Bauteilbeschaffung dürfte die diskrete Lösung besser sein.

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Frank W. schrieb:
> gebaut. ABER: Der von dir ausgesuchte BSP452 ist nicht für
> 3,3V-Ansteuerung geeignet, es gibt aber bestimmt passende.

Ich wollte den Eingang über einen Transistor ansteuern...
was wäre denn eigentlich zu bevorzugen? NPN o. FET?


> Wenn es dir auf ein paar Cent nicht ankommt, kannst du auch 4x 22µF/25V
> nehmen.

Da RS die Typen hat, würde ich das mit 2 Kerkos lösen.


> Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Aber in Bezug auf
> Bauteilbeschaffung dürfte die diskrete Lösung besser sein.

Reichelt hat die BCRs auch...

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
>> gebaut. ABER: Der von dir ausgesuchte BSP452 ist nicht für
>> 3,3V-Ansteuerung geeignet, es gibt aber bestimmt passende.
> Ich wollte den Eingang über einen Transistor ansteuern...
Dann geht es natürlich.

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Frank W. schrieb:
>>> gebaut. ABER: Der von dir ausgesuchte BSP452 ist nicht für
>>> 3,3V-Ansteuerung geeignet, es gibt aber bestimmt passende.
>> Ich wollte den Eingang über einen Transistor ansteuern...
> Dann geht es natürlich.

So - nun habe ich es mal mit zwei Digital-Transistoren (BCR135)
realisiert.

von zoll (Gast)


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Den BSP452 kannst Du direkt mit dem uC ansteuern.
Du könntest sogar T1 und FET1 durch einen BSP452 ersetzen.

von F. W. (frank_w21)


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zoll schrieb:
> Den BSP452 kannst Du direkt mit dem uC ansteuern.
> Du könntest sogar T1 und FET1 durch einen BSP452 ersetzen.

sicher? ich habe nur einen 3,3 Volt controller.und die
Diode im Hold-Zweig klaut mir ein weiteres Volt.

Und laut Datenblatt brauche ich bis zu 3,5 Volt zum
einschalten.

: Bearbeitet durch User
von zoll (Gast)


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3.5V min.
Nein. Dann geht's leider nicht.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
> Draft_V6.png
Für C6 und C7 reicht auch 100nF.

Die Schaltung rund um T2 ist falsch. Richtig ist:
Kollektor T2 über 10kΩ nach +Vbb
Kollektor T2 nach IN vom BSP452
Emitter T2 nach GND

von F. F. (foldi)


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Wat ne Fabrik.
µC -- Relais -- Kl30/Kl15 und feddich.

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> Draft_V6.png
> Für C6 und C7 reicht auch 100nF.
>
> Die Schaltung rund um T2 ist falsch. Richtig ist:
> Kollektor T2 über 10kΩ nach +Vbb
> Kollektor T2 nach IN vom BSP452
> Emitter T2 nach GND

Okay. Verstehe bzw. habe ich übersehen. Was ich allerdings nicht
ganz verstehe:

Schaltet der BSP452 nun ein wenn High-Pegel an IN anliegt oder
ist er eingeschaltet bei Low-Pegel?

von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Wat ne Fabrik.
> µC -- Relais -- Kl30/Kl15 und feddich.

Gerne! Sobald ich ein Relais gefunden habe, weches

1. den Strom begrenzt
2. nahezu leistungslos schaltet
3. völlig lautlos ist
4. nur ein SOT223 Gehäuse

hat, bin ich dabei. Bis dahin werde ich das ohne
Elektro-Mechanische Bauteile lösen. Feddich! ;-)

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Frank W. schrieb:
> 1. den Strom begrenzt
> 2. nahezu leistungslos schaltet
> 3. völlig lautlos ist
> 4. nur ein SOT223 Gehäuse

Eigentlich müsstest du ja ein vernünftiger Kerl sein, mit dem Vornamen. 
;-)

In deinem Einganspost hast du da nichts von geschrieben.
So ein Relais, kannst du ja auch "dezentral" irgendwo hinbauen, wenn an 
vorgesehener Stelle kein Platz ist.

Aber selbst mit nem Transistor (Oberbegriff) kannst du das doch ähnlich 
machen. Wenn die Zündung aus ist, dann brauchst du da auch keine 
Vorsorge gegen zu hohe Spannungen treffen.
Ich würde so vorgehen:
Wenn die Zündung ausgeschaltet wird, dann erkennt der µC die fallende 
Flanke und schaltet den Transistor ein. In der Versorgung für den µC 
brauchst du dann sicher noch einen etwas größeren Kondensator, aber das 
müsste doch so klappen.

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> Draft_V6.png
> Für C6 und C7 reicht auch 100nF.
>
> Die Schaltung rund um T2 ist falsch. Richtig ist:
> Kollektor T2 über 10kΩ nach +Vbb
> Kollektor T2 nach IN vom BSP452
> Emitter T2 nach GND

Ungefähr so? :-)

von F. F. (foldi)


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Sach ma bescheid wenn dat abgeraucht is.

von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Sach ma bescheid wenn dat abgeraucht is.

Warum sollte es das tun? Hast Du einen Fehler entdeckt?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
>> Für C6 und C7 reicht auch 100nF.
Ich meinte C6 und C5.

> Ungefähr so? :-)
So ist es korrekt.


Frank W. schrieb:
> Schaltet der BSP452 nun ein wenn High-Pegel an IN anliegt
So ist es. Leider wird durch T2 die Logik invertiert, d.h. µC-high 
bedeutet Low am BSP452 und damit ein Abschalten des Ausgangs. Das lässt 
sich aber kaum vermeiden, außer durch noch einen Transistor. Da ist es 
besser dies in Software zu machen.

Ein besonderes Augenmerk musst du auf das Einschalten legen. Solange der 
µC noch nichts ausgibt, liegt an der "Last" schon die Betriebsspannung 
an.

Außerdem fließt ein kleiner Strom, wenn der Ausgang abgeschaltet ist:
13,8V / 10kΩ = 1,4 mA

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Gucke dir mal deine D2 an.
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Kfz_Spannungsspitzenkiller_/_Transientenschutz

Ich habe mich da an die Beschreibung von "zoll" gehalten:

> Zwischen Gate und
> Source eine 12V Z-Diode. Parallel 100kOhm.
> Die Z-Diode ist dazu da, die Gatespannung zu begrenzen. Sie darf nie
> größer als 20V werden. Auch nicht kurzzeitig. Deshalb Anode an Gate.

Was ist daran falsch und
was würdest Du vorschlagen?

von F. F. (foldi)


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Frank W. schrieb:
> was würdest Du vorschlagen?

Habe ich doch schon.
Mach die Schaltung spannungsfest, sowie in dem Link und nimm ein Relais.
Das ist im KFZ immer noch durchaus gängig.
Gucke mal unter "Maximum Ratings", da steht 20 Volt. Eine normale 
Z-Diode mit  12 Volt wird dir so sicher abbrennen. Wenn du 12 Volt oder 
was auch immer brauchst, dann nimm einen Regler.
Bei einem Fahrzeug können mal locker 100 Volt oder sogar mehr kurzzeitig 
auftreten.
Die Lima bringt schon von Hause aus über 14 Volt.

Nimm die Eingangsbeschaltung aus dem Link, dann einen Regler für den µC 
und wenn du nen Fet nehmen willst, dann nimm einen LL-Fet und versorge 
den über deinen µC.
Ich persönlich nehme in Fahrzeugen lieber ein Relais. Durchgeschossener 
Fet macht dir mit Sicherheit die Batterie leer (oder noch mehr kaputt), 
aber ein Relais bleibt selten kleben.

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Frank W. schrieb:
>> was würdest Du vorschlagen?
>
> Habe ich doch schon.
> Nimm die Eingangsbeschaltung aus dem Link, dann einen Regler für den µC
> und wenn du nen Fet nehmen willst, dann nimm einen LL-Fet und versorge
> den über deinen µC.

Nun bin ich ratlos. 3 Antworten und mind. genau so viele Meinungen. :-\
Einer sagt: Die Kerkos im Eingang reichen; der andere sagt
TVS-Diode muß sein... was ist nun richtig? Wer hat recht?

Bei dem FET in der Hold-Schaltung möchte ich aber bleiben.
Bei keinem der Projekte von OEM Zulieferern (für die ich
gearbeitet habe) wurde ein Relais eingesetzt; daher muß es wohl auch
so gehen!?

Leider meldet sich "zoll" nicht mehr, um das zu kommentieren.

von F. F. (foldi)


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Mein lieber Namensfetter, ich bin keiner von den Profis hier und lerne 
selbst noch, aber ich lese viel und arbeite seit 26 Jahren an 
Flurföderzeugen. Wenn ich schon oft was gesehen habe, dann verbrannte 
Fets.
In den Fahrzeugen sind immer Schütze als Sicherheitsschütz eingebaut 
und wenn ein Fet durch brät, dann fliegt das Schütz raus.
Bei dir zieht das im besten Fall nur die Batterie leer.
Die Diode regelt doch permanent. Wenn sie vom Strom her passt ist ja 
alles gut, das geht ja nicht aus dem Schaltplan hervor.

Für mich hast du da ne fürchterlich große Fabrik aufgebaut, aber im 
Zweifel habe ich keine Ahnung und hab nur einen dummen Kommentar 
hinterlassen.
Zu den Cracks gehöre ich nämlich nicht. Da musst du mal MaWin fragen 
oder auch einige andere hier.

Ob der BCR135 das ab kann, wenn nach dem Anlassen auf einmal kurzzeitig 
100 Volt über Klemme 15 ankommen? Ich weiß das nicht.
Aber ich bin auch immer für den Test am "lebenden Objekt". :-)

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Zu den Cracks gehöre ich nämlich nicht. Da musst du mal MaWin fragen
> oder auch einige andere hier.

Deshalb habe ich den Faden gestartet. Leider ist aus den meisten 
Antworten
nicht ersichtlich, ob die Antwort eher für eine pragmatische Lösung,
eine möglichst perfekte Lösung oder von einem Praktiker kommt.

von Exhuminator (Gast)


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Foldi schrieb:
>Gucke dir mal deine D2 an.

Und? Was sollte ihm daran auffallen, außer daß die Z-Diode an der
richtigen Stelle ist und ihren Zweck erfüllt?


Foldi schrieb:
>Mein lieber Namensfetter,

Woher weißt Du, daß das ein Fetter ist?

>ich bin keiner von den Profis hier und lerne
>selbst noch, aber ich lese viel und arbeite seit 26 Jahren an
>Flurföderzeugen.

Gib keine Ratschläge, wenn Du nicht sicher bist.

>Für mich hast du da ne fürchterlich große Fabrik aufgebaut, aber im
>Zweifel habe ich keine Ahnung und hab nur einen dummen Kommentar
>hinterlassen.
>Zu den Cracks gehöre ich nämlich nicht.

Wahre Worte.

von F. F. (foldi)


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Exhuminator schrieb:
> Woher weißt Du, daß das ein Fetter ist?

Ups! Dann schiebe ich das "V" mal hier ein. :-)

Exhuminator schrieb:
> Gib keine Ratschläge, wenn Du nicht sicher bist.

Hier geben genug Leute Ratschläge die sogar völlig falsch sind; meistens 
die ohne Namen.

Kiste Bier, dass das nach kurzer Zeit abraucht?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Die Schaltung wie in Draft_V6.png ist korrekt und ich kann keine Fehler 
erkennen. Es gibt einen Schönheitsfehler bei der Benennung der Bauteile, 
D2 taucht doppelt auf. Elektrisch ist das natürlich ohne Bedeutung.


F. Fo schrieb:
> ... nimm ein Relais. Das ist im KFZ immer noch durchaus gängig.
Naja, Relais werden inzwischen häufig durch Smart-Power-ICs ersetzt.

> Gucke mal unter "Maximum Ratings", da steht 20 Volt. Eine normale
> Z-Diode mit 12 Volt wird dir so sicher abbrennen. Wenn du 12 Volt oder
> was auch immer brauchst, dann nimm einen Regler.
> Bei einem Fahrzeug können mal locker 100 Volt oder sogar mehr kurzzeitig
> auftreten.
> Die Lima bringt schon von Hause aus über 14 Volt.
Das ist komplett falsch. Die Z-Diode begrenzt nur die Gatespannung des 
MOSFET, der Strom durch die Diode wird durch einen 10kΩ-Widerstand 
begrenzt.

> Durchgeschossener Fet macht dir mit Sicherheit die Batterie leer
> (oder noch mehr kaputt), aber ein Relais bleibt selten kleben.
Im Fehlerfall wird der MOSFET leitend oder das Relais bleibt kleben. 
Beides eher selten, passiert aber. Das Ergebnis ist bei beiden dasselbe.

Die Statistik möchte ich mal sehen, die für das Relais spricht. Bei 
einer Fehldimensionierung geht der MOSFET sehr schnell kaputt; u.U. beim 
ersten Schalten. Auf lange Sicht verschleißt das Relais aber. Daher sehe 
ich den Mosfet - bei korrekter Dimensionierung und Beschaltung - im 
Vorteil.


F. Fo schrieb:
> Ob der BCR135 das ab kann, wenn nach dem Anlassen auf einmal kurzzeitig
> 100 Volt über Klemme 15 ankommen? Ich weiß das nicht.
Das könnte tatsächlich ein Problem werden. Es wird eine Leistung von 1 
Watt frei. (100 V)^2 / 10 kΩ = 1W
Für 2 Millisekunden hält er das aus. Das entspricht genau dem Prüfpuls, 
ist also knapp. Ob das zu einem Problem wird, kann ich nicht sagen, 
vermute aber nein. Sicherheitshalber kann man 22kΩ vor die Basis 
schalten.

F. Fo schrieb:
> Hier geben genug Leute Ratschläge die sogar völlig falsch sind; meistens
> die ohne Namen.
Du gibst ja auch keinen realen Namen an. Der TO übrigens auch nicht.

> Kiste Bier, dass das nach kurzer Zeit abraucht?
Ich bin zwar nicht angesprochen, würde aber mitmachen. Meine Adresse 
findet sich sehr leicht. Und deine?

von foo (Gast)


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Also ich kann nur bestätigen, dass keine Relais für die Hold/Nachlauf 
Schaltung im professionellen Umfeld verwendet werden.

von F. F. (foldi)


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Alexander Schmidt schrieb:
>> Kiste Bier, dass das nach kurzer Zeit abraucht?
> Ich bin zwar nicht angesprochen, würde aber mitmachen. Meine Adresse
> findet sich sehr leicht. Und deine?

Schreib ne Nachricht und die Wette gilt.
Voraussetzung der TO baut es genau mit diesen Bauteilen auf.
Aber eine Kiste Bier und nur für den ersten der dagegen wettet.
Wenn es unter ständigem Einsatz ein halbes Jahr hält, dann gibts ne 
Kiste Bier nach eigener Wahl. Natürlich nicht irgendwas exotisches aus 
irgendeiner Ecke der Welt. Obergrenze 25Euro.
Wie gesagt, ich bin nicht der Crack hier, aber ich arbeite seit 26 
Jahren an Fahrzeugen mit diversen Steuerungen.

von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Alexander Schmidt schrieb:
> Schreib ne Nachricht und die Wette gilt.
> Voraussetzung der TO baut es genau mit diesen Bauteilen auf.

Nun... noch ist der Plan ja nicht ganz fertig; d.h. kleine
Änderungen kann es noch geben. Der Plan das Ding aufzubauen
steht auf jeden Fall und ich stelle die Ergebnisse gerne ein -
auch wenn es abfackelt! :-\

Zeitrahmen möchte ich aber keinen abgeben, da ich als nächstes den
bisherigen Plan erstmal in EAGLE übertragen muß und dann
entflechten.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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F. W. schrieb:
> Nun... noch ist der Plan ja nicht ganz fertig; d.h. kleine
> Änderungen kann es noch geben. Der Plan das Ding aufzubauen
> steht auf jeden Fall und ich stelle die Ergebnisse gerne ein -
> auch wenn es abfackelt! :-\
Gerade die Erfahrungen nach dem Abschluss des Projekts machen so einen 
Diskussionsfaden interessant und wertvoll. Es wäre also super wenn du 
das Ergebnis hier einstellst, nicht nur wegen der Wette.

> Zeitrahmen möchte ich aber keinen abgeben,
Die Zeit läuft erst los, wenn das Teil eingebaut ist.

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> F. W. schrieb:
>> Nun... noch ist der Plan ja nicht ganz fertig; d.h. kleine
>> Änderungen kann es noch geben. Der Plan das Ding aufzubauen
>> steht auf jeden Fall und ich stelle die Ergebnisse gerne ein -
>> auch wenn es abfackelt! :-\
> Gerade die Erfahrungen nach dem Abschluss des Projekts machen so einen
> Diskussionsfaden interessant und wertvoll. Es wäre also super wenn du
> das Ergebnis hier einstellst, nicht nur wegen der Wette.
>
>> Zeitrahmen möchte ich aber keinen abgeben,
> Die Zeit läuft erst los, wenn das Teil eingebaut ist.

der Plan ist es sowohl in den Audi meiner Frau, als auch meinem BMW 
einzubauen. Also zwei versuchsobjekte :)

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Für 2 Millisekunden hält er das aus. Das entspricht genau dem Prüfpuls,
> ist also knapp. Ob das zu einem Problem wird, kann ich nicht sagen,
> vermute aber nein. Sicherheitshalber kann man 22kΩ vor die Basis
> schalten.

So.. ich habe nun wieder ein wenig weitergemacht und folgende Änderungen
vorgenommen:

1. Die Ansteuerung des BSP452 ist nun in der richtigen Polarität; d.h.
Log '1' vom µC schaltet die Last ein. Beim Aufstart ist diese daher 
erstmal
abgeschaltet - auch wenn der µC noch nicht initialisiert wurde.

2. Die 22k an der Basis des BCR135 konnte ich nicht vorsehen, da dann 
die
Schaltschwelle bei max. 2,5Volt lag laut Datenblatt. Log '1' vom µC 
liegt ca. 0,7V-0,8V unter Vcc, d.h. High-Pegel ist im Worst-Case nur 
2,5Volt.
Die BAS21 produziert mir nochmal einen Spannungabfall von max. 1,0V.
Also liegen im Worst-Case nur 1,5 Volt am BCR135 an. Laut Datenblatt 
braucht der min. 0,5V bis Max. 1,4V zu durchschalten. Die Forderung 
erfülle ich
im Worst-Case also noch. Bei einem Basis-Widerstand von 22k wäre die 
Schaltschwelle im Worst-Case bei 2,4V gelegen... zu hoch. Ich habe daher
einen Spannungteile in den Klemme 15 Zwei gelegt (R12).

Einwände?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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F. W. schrieb:
> 1. Die Ansteuerung des BSP452 ist nun in der richtigen Polarität; d.h.
> Log '1' vom µC schaltet die Last ein. Beim Aufstart ist diese daher
> erstmal abgeschaltet - auch wenn der µC noch nicht initialisiert wurde.
Die Beschaltung falsch. T3 wird niemals abschalten. Mach stattdessen 
nochmal genau dieselbe Schaltung wie rund um T2.

> 2. Die 22k an der Basis des BCR135 konnte ich nicht vorsehen, da dann
> die Schaltschwelle bei max. 2,5Volt lag laut Datenblatt. Log '1' vom µC
> liegt ca. 0,7V-0,8V unter Vcc, d.h. High-Pegel ist im Worst-Case nur
> 2,5Volt. [...]
> Ich habe daher einen Spannungteile in den Klemme 15 Zwei gelegt (R12).

Wenn du es so machst, kannst du C5, C6 und R6 weglassen.

von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> F. W. schrieb:
>> 1. Die Ansteuerung des BSP452 ist nun in der richtigen Polarität; d.h.
>> Log '1' vom µC schaltet die Last ein. Beim Aufstart ist diese daher
>> erstmal abgeschaltet - auch wenn der µC noch nicht initialisiert wurde.
> Die Beschaltung falsch. T3 wird niemals abschalten. Mach stattdessen
> nochmal genau dieselbe Schaltung wie rund um T2.
>
>> 2. Die 22k an der Basis des BCR135 konnte ich nicht vorsehen, da dann
>> die Schaltschwelle bei max. 2,5Volt lag laut Datenblatt. Log '1' vom µC
>> liegt ca. 0,7V-0,8V unter Vcc, d.h. High-Pegel ist im Worst-Case nur
>> 2,5Volt. [...]
>> Ich habe daher einen Spannungteile in den Klemme 15 Zwei gelegt (R12).
>
> Wenn du es so machst, kannst du C5, C6 und R6 weglassen.

Ok... den Kurzschluß um T3 habe ich entdeckt und R6 ist entfernt.
Aber warum sollte C5+C6 weg?

ps: In V8 war noch ein Widerstand falsch.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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So sah mein ursprünglicher Vorschlag aus.

Vorab aber, bei dem Schaltplan handelt es sich nur um das Prinzip und er 
erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Im abgefallenen Zustand wird der µC über Klemme 15 versorgt. Wenn nun 
die Flanke fällt, dann übernimmt kurzzeitig der Kondensator (Größe ist 
jetzt nicht errechnet, nur rein zur Anschauung, dass er schon etwas 
größer sein sollte) und nach beendeter Arbeit schaltet er einfach den 
Transistor (oder Fet oder Relais direkt angesteuert) weg, den er 
natürlich bei mit fallender Flanke von Kl.15 eingeschaltet hatte.

Wenn du ein entsprechendes Relais verwendest, dann sind das gerade mal 
zwei Bauteile die der ohnehin schon vorhandene µC (denn der soll ja 
irgendwas nach dem Ausschalten der Zündung machen) steuern muss und nur 
zwei zusätzliche Pins.

Einfach ist manchmal einfacher.

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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F. Fo schrieb:
> Wenn du ein entsprechendes Relais verwendest, dann sind das gerade mal
> zwei Bauteile die der ohnehin schon vorhandene µC (denn der soll ja
> irgendwas nach dem Ausschalten der Zündung machen) steuern muss und nur
> zwei zusätzliche Pins.
>
> Einfach ist manchmal einfacher.

Einfacher ist aber nicht immer besser! ;-)

Also nochmal ganz deutlich: Eine Lösung mit Relais wird es
bei mir nicht geben. Punkt.

Einer der Gründe:

> Also ich kann nur bestätigen, dass keine Relais für die Hold/Nachlauf
> Schaltung im professionellen Umfeld verwendet werden.

Also nix für ungut: Aber eine Lösung, bei der die Spannungsquelle
per Relais umgeschaltet wird und hierdurch eine Unterbrechung
(die ich erst mit fettem Elko filtern muß) entsteht,
halte ich persönlich für gelinde gesagt fragwürdig...


Oder hast Du einfach Angst die Wette zu verlieren?

von F. F. (foldi)


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F. W. schrieb:
> Oder hast Du einfach Angst die Wette zu verlieren?

Ne, auf keinen Fall. Das ist mir der Spaß wert. Aber bis du das 
eingebaut hast, hast du das sicher noch zwanzig mal umkonfiguriert und 
am Ende doch ein Relais genommen. ;-)

Ich will dich auch gar nicht überreden und wahrscheinlich verliere ich 
die Wette (denn ich selbst hatte was übersehen, aber das verrate ich 
nicht).

Es ging mir jetzt gerade darum, meine Idee nur noch mal in eine 
Zeichnung zu transportieren.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ich beziehe mich in diesem Post auf die Bezeichnungen von Draft_V9.png. 
Achtung, diese haben sich geändert.

F. W. schrieb:
>> Wenn du es so machst, kannst du C5, C6 und R6 weglassen.
> Ok... den Kurzschluß um T3 habe ich entdeckt und R6 ist entfernt.
> Aber warum sollte C5+C6 weg?
Weil sie durch R6 unnötig geworden sind. Spannungsspitzen werden durch 
die RC-Kombination R6 C1 gefiltert. Daher muss man davor nicht mehr 
filtern.

Weil C1 nicht direkt an der Autobatterie hängt, sondern über einen sehr 
großen Widerstand, muss er auch nicht verdoppelt werden, weil kein Brand 
im Fehlerfall zu befürchten ist.


Ansonsten kannst du R9 weglassen. R10 und R11 auf 47 kΩ erhöhen.


Übrigens ist das sehr ungewöhnlich:
>> Log '1' vom µC liegt ca. 0,7V-0,8V unter Vcc, d.h. High-Pegel ist
>> im Worst-Case nur 2,5Volt.
Falls der High-Pegel des µC sicher über 3 Volt liegen würde, könnte man 
sich den ganzen Teil mit T2 und T3 sparen.

Was für ein µC ist es denn?


F. Fo schrieb:
> Haltespannung.GIF

Dein ATtiny kann mit 14 Volt aus der Autobatterie versorgt werden?
Und woher weiß der ATtiny, welche Spannung Klemme 15 führt?

: Bearbeitet durch User
von F. W. (frank_w21)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Übrigens ist das sehr ungewöhnlich:
>>> Log '1' vom µC liegt ca. 0,7V-0,8V unter Vcc, d.h. High-Pegel ist
>>> im Worst-Case nur 2,5Volt.
> Falls der High-Pegel des µC sicher über 3 Volt liegen würde, könnte man
> sich den ganzen Teil mit T2 und T3 sparen.

Tut er leider nicht.

> Was für ein µC ist es denn?

ATMega 1284p

Laut Datenblatt (S. 330) ist Voh = min 2.3V bei Vcc=3.0V also ca. 0,7V 
drunter. Bei Vcc 5.0V wäre Voh bei min. 4.2V

Da ich aber wegen anderer Peripherie exakt 3.3V brauche, gehe ich
mal vom Worst-Case aus: 0,8V unter Vcc -> 2.5Volt output high voltage.

In den nächste Tagen werde ich urlaubbedingt nur ab und zu 
reinschauen...
aber Ende nächster Woche geht es spätestens weiter!

: Bearbeitet durch User
von drelle (Gast)


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Pumuckl schrieb:
> Schon längst geschehen. 100µA nur noch mit Abweicherlaubnis...

Auf welche Norm beziehst du dich?

von F. F. (foldi)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Dein ATtiny kann mit 14 Volt aus der Autobatterie versorgt werden?
> Und woher weiß der ATtiny, welche Spannung Klemme 15 führt?

Ich schrieb extra dabei, dass es sich um eine Prinzipschaltung handelt 
und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Auch die Überwachung von Kl.15 ist nicht richtig, das weiß ich.

Bin mir sicher, dass du Alexander, trotzdem verstanden hast was ich 
sagen wollte.
Werde mich aber hüten in Zukunft eine "2 Minuten Schaltung" hier 
einzustellen.

: Bearbeitet durch User
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