Forum: Haus & Smart Home Scotchlok / Stromdieb für 230V erlaubt?


von Markus (Gast)


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Hallo,

ich möchte bei mir im Keller einen Leitungsabgang legen um eine weitere 
Lampe anzuschließen. Sind dazu denn solche Scotchloks oder Stromdiebe 
erlaubt?

http://www.forcetools-kepmar.eu/WebRoot/StoreNL/Shops/457210838/4E83/2AD1/BAA9/6D7D/84D2/C0A8/28B9/3129/FD-1290rood.jpg

Die sauberste Lösung wäre wahrscheinlich eine Feuchtraumdose zu setzen 
und mit ein paar Wago-Klemmen das zu verbinden, allerdings ist die 
Hauptleitung relativ stramm verlegt, d.h. nach dem durchschneiden müsste 
ich wieder ein Stück einsetzen um in die Wago-Klemmen zu kommen.

Oder gibt es da eine schlauere Lösung?

Danke!
Markus

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Die sind fuer Niederspannung so viel ich weiss, noch nie fuer 230v 
gesehen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Markus frog:
>Sind dazu denn solche Scotchloks oder Stromdiebe erlaubt?

"Ja, bist Du den varrickt?!" ...hätte mein alter Kollege jetzt gefragt.

Setze eine Dose hin und mache es ,wie Du es beschrieben hast.

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Markus schrieb:
> Oder gibt es da eine schlauere Lösung?
>
> Danke!
> Markus

Naja kannst Dir auch eine Gießharzmuffe setzen, aber ob sich das 
wirklich lohnt so im Kosten-/Nutzenverhältnis?

von Amateur (Gast)


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Normalerweise werden die Lampen in Kellerinstallationen mit (früher) 
NYM-?X? ausgeführt.

Da gibt es keine zuverlässige Möglichkeit die Adern von außen (durch den 
Mantel) anzuzapfen. Aus vielerlei Gründen "rotiert" das 3-er Pack (oder 
auch mehr) im Mantel und somit ist von außen nicht feststellbar wo sich 
gerade Phase, Null oder Schutzleiter befinden.

Die, oft für Beleuchtungszwecke verwendeten Flachleitungen, wurden 
explizit für diesen Zweck konstruiert.

von Harald W. (wilhelms)


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Amateur schrieb:

> Die, oft für Beleuchtungszwecke verwendeten Flachleitungen, wurden
> explizit für diesen Zweck konstruiert.

Du meinst sowas? http://cdn.pollin.de/article/big/G530620.JPG
Auf Jahrmärkten hat man den Eindruck, das praktisch alles mit
diesem Spezialkabel installiert wird. Wenn man sich die dünnen
anschlussstifte der Fassungen ansieht, wundert man sich, das
das überhaupt funktioniert.
Gruss
Harald

von Amateur (Gast)


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@Harald

Ja genau die meinte ich.

Man sollte aber nicht unter den Tisch kehren, dass hierbei auch nur 
geringe Ströme "abgezweigt" werden.

Schätze mal, dass das somit OK ist.
Würde aber selber einen Bogen drum machen.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Amateur schrieb:
> Normalerweise werden die Lampen in Kellerinstallationen mit (früher)
> NYM-?X? ausgeführt.
>
> Da gibt es keine zuverlässige Möglichkeit die Adern von außen (durch den
> Mantel) anzuzapfen. Aus vielerlei Gründen "rotiert" das 3-er Pack (oder
> auch mehr) im Mantel und somit ist von außen nicht feststellbar wo sich
> gerade Phase, Null oder Schutzleiter befinden.
>
> Die, oft für Beleuchtungszwecke verwendeten Flachleitungen, wurden
> explizit für diesen Zweck konstruiert.

Mit etwas Geschick laesst sich der Mantel abnehmen ohne die Adern zu 
beschaedigen. Also so ein Gewusel mit einzelnen angezapften Adern ist 
u.U. nicht Vorschriftskonform. Kommt darauf an ob die Anzapfklemmen 
Zulassung fuer Netzspannung haben, und denke das Ganze muesste in eine 
Verteilerdose oder kasten eingebaut werden, also nicht freitragend und 
mit Isolierband umwickelt.

Wenn du es irgendwie vertreten kannst, teil das Kabel doch auf und mach 
es anstaendig, frueher auch jede Menge Sch. gemacht und jede Menge 
Kurzschluesse, Netzspannung mit Klingeldraht verteilt bis zu 2A, 
gemischt mit Niederspannungsverteilung einfach nur verdrillt + 
Isolierband (alles aber nur fuer einige Monate). Wuerde heute ich nicht 
mehr machen, gesehen hats niemand...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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die o.g. klemmen sind nur für flexible Leitungen geeignet und bis zu 
110V (Aufzugsicherheitskreis) habe ich sie schon in baumustergeprüften 
Aufzugsanlagen gefunden bzw. zähneknischend selbst montiert.

 Für eindrähtige Kabeladern(starre Leitungen) sind sie definitiv 
ungeeignet da das Messer den Querschnitt der Ader verringerte und dies 
dort schon mechanisch bruchgefährdet. Darüber hinaus würde sich die 
Einkerbung bei Nennbelastung stark erhitzen. ......

Ich habe mich auch mit dem TÜV Prüfer über solche mir bisher als durch 
die DIN/VDE unzulässigen bekannten Verlegearten und Komponenten 
unterhalten.
darunter vielen auch verschiedene Spannungen verschiedene stromkreise im 
gleichen Rohr/Kabel etc. Er bedauerte ebenfalls dies nicht bemängeln zu 
dürfen. Wenn in einem anderen EU-Land eine regelkonforme 
Baumusterprüfung erfolgt sei und zertifiziert wurde, so sei dies nach EN 
und Eu-Recht bindend, so fern keine unmittelbare Gefährdung davon 
ausgehe....

Aber hier wäre für mich diese Grenze überschritten!

Namaste

von Udo S. (urschmitt)


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Winfried J. schrieb:
> die o.g. klemmen sind nur für flexible Leitungen geeignet

Genau. Nur für Litzen!
Das Problem ist, daß starre Adern gekerbt werden und dann nach 2-3 
Biegevorgängen zwangsläufig brechen, was zu undefiniert hohen 
Übergangswiderstand bis hin zur Brandgefahr führen kann.
Also auf keinen Fall für 230V und NYM Kabel.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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z.B. abisolieren mit kleinem Gasbrenner (nicht Feuerzeug), mit Litze 
sorgfaeltig umwickeln, so dass die Klinge den Kerndraht garnicht 
erreicht, in eine Dose, mit No More Nails zumachen. Vorher mal 
ausprobieren ob das No more Nails das Kupfer an greift, trocken ist es 
nicht leitend.

Musst du aber sicher sein dass die Klemme nicht irgenwie aufgeht und 
wacklig wird. Oder in epoxy eingiessen aber No more Nails tuts auch 
schon.

Zulassung fuer Netzspannung wird das Zeug aber auch nicht haben.

Wuerde ich nicht verwenden wenn es mein eigener Keller ist und nur 
nackter Beton oder Wand kein brennbares Zeug, dann schon. Von einer 
leuchtstoffroehre bekommst du keinen Lichtbogen geliefert der dir das 
Kabel in Brand setzt wenn die Abzweigung irgenwann mal wacklig wird.

Musst du halt abschaetzen was besser ist und ob du die Vorschrift genau 
einhalten willst oder nicht, wenn sowas richtig gemacht wird ist es auch 
sicher, or sogar sicherer.

z.B. schon ausgeleierte Wago Klemmen gesehen oder einfach irgendwie in 
Verteilerdosen zusammengemurkst und dass in 8 Meter hoehe, stehste auf 
einer Leiter und erwartest garnicht das es aufgeht und haste zwar 
abgeschaltet, sind aber mehrere Phasen drin also bekommst du einen 
Schrecken von dem Knistern.

von typ (Gast)


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- Kabel durchschneiden und 2 Dosen setzen (z.B. mit 20cm Abstand)
- dort dann das Kabel wieder verbinden und gewünschte zusätzliche 
Abzweige installieren

sollte eigentlich kein Problem darstellen

von MaWin (Gast)


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Also mal wieder ein paar Fakten statt Laberei:

Verbindungen im Hausnetz dürfen nach VDE 0100-520, Abschnitt 526.5 nur 
mit genormten Verbindern erfolgen.

Der ScotchLok 
http://www.voelkner.de/products/3804/Schwachstromverbinder-Scotchlok-560.html 
ist nur in den USA und Kanada zugelassen, dort aber für Litze und starre 
Leiter und bis 600V~ also auch im Hausnetz.

In Europa ist Scotch offenbar mit dem Müll nicht durch die 
Normungsbehörden nach DIN0628 gekommen oder hat sich nicht bemüht gegen 
die Lobby von Wago&Co. Hier ist er also im Hausnetz nicht erlaubt, nur 
bei unrelevanten Kram, und entsprechend verkauft ihn Völkner bloss für 
Schwachstromnetze.

Auch mit den Verbindern müsste die Stelle mit abisoliertem Mantel in 
eine Dose, mit dem Problem, wie man sie durch die Löcher bekommt ohne 
sie durchzuschneiden. In der Dose eine 16A Lüsterklemme mit 2 Schrauben 
wäre erlaubt und besser als 2 Wagos und 5cm Draht dazwischen.

von Harald W. (wilhelms)


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Takao K. schrieb:

> z.B. abisolieren mit kleinem Gasbrenner

Da es bei NYM noch eine Zwischenschicht zwischen Mantel und
Draht gibt, sind solche Kunststücke normalerweise nicht nötig.
Ich habe da meist den Mantel mit einem scharfen Messer einge-
kerbt. Wenn man dann das Kabel biegt, reisst der Mantel durch
und man kann ihn dann in Längsrichtung mit einem scharfen
Seitenschneider aufschneiden. Zur Zeit der Dosenklemmen habe
ich den Draht auch nicht durchgeschnitten, sondern nur gefaltet
und dann in die Klemme geführt. So kann man m.E. eine Verbindung
machen, die mindestens die nächsten zwanzig Jahre hält.
Gruss
Harald

von Markus (Gast)


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Hallo,

erstmal danke für das Feedback. Ich habe ein bisschen gegooglet und bin 
auf die VDE 0613-2-3 gestoßen, die Schneid-Klemmverbindungen auch für 
starre Leiter erlaubt. Bis jetzt habe ich allerdings noch keine Produkte 
für diese Norm gefunden.

@Mawin
Warum ist eine Lüsterklemme besser als zwei Wagos? Wegen den doppelten 
Kontaktwiderständen? Ich dachte eigentlich Lüsterklemmen sollen nicht 
mehr eingesetzt werden, die Kupferader darin fließt?


Ganz allgemein, gibt es eigentlich ein Buch/eine Website in dem 
drinsteht was erlaubt/gut ist und was verboten/unerwünscht ist bei der 
Hausinstallation? Die VDE-Normen sind ja kaum zu überschauen und noch 
schwieriger zu lesen und zu verstehen.

Gruß
Markus

von MaWin (Gast)


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Markus schrieb:
> Warum ist eine Lüsterklemme besser als zwei Wagos? Wegen den doppelten
> Kontaktwiderständen? Ich dachte eigentlich Lüsterklemmen sollen nicht
> mehr eingesetzt werden, die Kupferader darin fließt?

Kleiner, montierbar ohne Zwischenstück, nur 2 Kontakte statt 4 Kontakte, 
und Wagos 273 halte ich für unzumutbaren Scheiss. Stopft man in eine 
Dose noch eine rein, fliegen garantiert die Drähte aus den anderen raus. 
Zumal die Dose schon mit einer Wago voll ist und kaum 3, geschweige denn 
5 reingehen wie es für Drehstrom nötig wäre. Will man hingegen einen 
Draht aus einer Wago rausbekommen, reisst er prinzipiell ab. Verschmorte 
Wagos sind keine Seltenheit

 http://www.oldskoolman.de/bilder/technik-und-bau/elektrik/verschmorte-steckklemmen/

Nichts gegen cage clamp Federklemmen, bei denen man durch Einstecken des 
Schraubendrehers die Feder entlastet wird und man den Draht 
herausbekommt.

> Ganz allgemein, gibt es eigentlich ein Buch/eine Website in dem
> drinsteht was erlaubt/gut ist und was verboten/unerwünscht ist bei der
> Hausinstallation? Die VDE-Normen sind ja kaum zu überschauen und noch
> schwieriger zu lesen und zu verstehen.

http://www.e-volution.de/files/download/0/2181_1/0/luk_teil1.pdf bis 
teil5.

http://www.amazon.de/gp/offer-listing/3778529099/ref=dp_olp_all_mbc?ie=UTF8&condition=all

von Mach's doch so (Gast)


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@Markus

Mach's einfach so, wie Du denkst. Warum soll man auch irgendeinen Rat
annehmen, der hier gegeben wird. Schließlich sind hier ja fast nur
Bäcker, Schneider und Frisöre vertreten.
:-((
SCNR

von Hubert M. (hm-electric)


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Es gibt auch größere Abzweigdosen, die Länglicher sind, so dass man 
bequem ein Kabel durchschneiden kann, und in der Dose wieder verbinden 
kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Markus schrieb:

> die Kupferader darin fließt?

Urban legend

von John Doe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kleiner, montierbar ohne Zwischenstück, nur 2 Kontakte statt 4 Kontakte,
> und Wagos 273 halte ich für unzumutbaren Scheiss. Stopft man in eine
> Dose noch eine rein, fliegen garantiert die Drähte aus den anderen raus.
> Zumal die Dose schon mit einer Wago voll ist und kaum 3, geschweige denn
> 5 reingehen wie es für Drehstrom nötig wäre. Will man hingegen einen
> Draht aus einer Wago rausbekommen, reisst er prinzipiell ab. Verschmorte
> Wagos sind keine Seltenheit
>
> 
http://www.oldskoolman.de/bilder/technik-und-bau/elektrik/verschmorte-steckklemmen/

Das muss am Anwender liegen :-P

Ich habe schon hunderte Wagos verarbeitet. Und bei weitem mehr als 5 
Stück für Drehstrom in einer Dose.
Wird der Leiter richtig abisoliert hält die Verbindung sicher. Auch ein 
Rausziehen einer Leitung ist Problemlos möglich, wenn man es gemäß der 
Anleitung macht ;-)
Zur handhabung: Verbinde mal 5 oder mehr PE Leitungen in einer 
Schraubklemme. Da werde ich Wahnsinnig.
Mit den Wagos: Abisolieren, reinstecken, schönbiegen, fertig.

Die 273 Serie ist alt, inzwischen gibt es die kleineren 2273.

Hast du gelesen was bei deinem Link steht?
"Verschmorte Steckklemmen in einer Steckdose. Hier wurden Alu und 
Kupferdrähte zusammen in einer Klemm verarbeitet."

Wago selbst hat da eine Live-Vorführung zu dem Tema. 600A durch eine 
Wago 273. Der Kunststoff ist weggeschmolzen (nicht verbrannt!) und der 
Kontakt war weiterhin vorhanden. Die Kupferader ist aber paar cm davor 
geschmolzen :-)

von StefanK. (Gast)


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John Doe schrieb:
> Ich habe schon hunderte Wagos verarbeitet. Und bei weitem mehr als 5
> Stück für Drehstrom in einer Dose.
> Wird der Leiter richtig abisoliert hält die Verbindung sicher. Auch ein
> Rausziehen einer Leitung ist Problemlos möglich, wenn man es gemäß der
> Anleitung macht ;-)

Absolut richtig

John Doe schrieb:
> "Verschmorte Steckklemmen in einer Steckdose. Hier wurden Alu und
> Kupferdrähte zusammen in einer Klemm verarbeitet."

Nicht nur das, da liegt noch mehr im Argen. Wieso ist die Klemme mit den 
Schutzleitern verschmort??

Murks vom Anwender den Wagos in die Schuhe zu schieben, tststst.

von MaWin (Gast)


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John Doe schrieb:
> Wago selbst hat da eine Live-Vorführung zu dem Tema. 600A durch eine
> Wago 273.

Und, hast du mein Experiment mit 1500A durch eine Porzellanklemme 
gesehen?

Zugegeben, ich hab es nicht gemacht, aber es ist klar, dass die mehr 
aushält.

Ebenfalls ist klar, dass es nicht um grosszügige Verteilerdosen geht, 
sondern wie in heutigen Installationen üblich den verbleibenden Bauraum 
unter einem Schalter oder Steckdoseneinsatz. Hier bei mir ist 
standardmässig eine 4 polige Klemme unten drin, und das geht wunderbar, 
mit Wago hingegen geht da nichts.

von MaWin (Gast)


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von Oliver P. (oop)


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MaWin schrieb:
> Ebenfalls ist klar, dass es nicht um grosszügige Verteilerdosen geht,
> sondern wie in heutigen Installationen üblich den verbleibenden Bauraum
> unter einem Schalter oder Steckdoseneinsatz. Hier bei mir ist
> standardmässig eine 4 polige Klemme unten drin, und das geht wunderbar,
> mit Wago hingegen geht da nichts.

Da hab' ich andere Erfahrungen gemacht. In tiefen Gerätedosen lassen 
sich bis zu fünf Kabel mit Wago-Klemmen (Serie 2273) problemlos 
verdrahten. Die Steckdose/der Schalter hat bisher immer noch rein 
gepasst.

von (Gast) (Gast)


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MaWin schrieb:
> Noch so ein Bild
> http://de.fotolia.com/id/12417254

Wow!
Ein Bild ohne jegliche Informationen wie es entstanden ist ...

von Sdjelano w GDR (Gast)


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Gast nörgelte:
>Wow!
>Ein Bild ohne jegliche Informationen wie es entstanden ist ...

Ja, da hat bestimmt nur jemand ein Feuerzeug drangehalten. Daß das
durch Übergangswiderstände und daraus folgende Erhitzung entstanden
ist, ist vollkommen unwahrscheinlich...

Oh, oh...

von John Doe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und, hast du mein Experiment mit 1500A durch eine Porzellanklemme
> gesehen?
>
> Zugegeben, ich hab es nicht gemacht, aber es ist klar, dass die mehr
> aushält.
>
> Ebenfalls ist klar, dass es nicht um grosszügige Verteilerdosen geht,
> sondern wie in heutigen Installationen üblich den verbleibenden Bauraum
> unter einem Schalter oder Steckdoseneinsatz. Hier bei mir ist
> standardmässig eine 4 polige Klemme unten drin, und das geht wunderbar,
> mit Wago hingegen geht da nichts.

1500A ?
Selbst bei den 600A ist die Kupferader  geschmolzen, die Wagoklemme hat 
sicher gehalten!

Hast du mal gesehen, das bestimmte Lüsterklemmen für 10mm^2 nur bis 10A 
zugelassen ist? Das 16mm^2 Modell bis 15A. (Beides die billigen Klemmen 
bei reichelt)
Also sind diese Modelle nicht zulässig bei einer 16A abicherung gemäß 
VDE!
Erst Hochwertigere (Teurere) Lüsterklemmen sind über 16A belastbar.

Aber der Hobbyelektriker kauft jagerne das billige Packet im Baumarkt 
und betreibt damit eine unzulässige Elektroinstallation.

Die Wago 2273 Klemme ist bis 24A(!) zugelassen.

von Harald W. (wilhelms)


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John Doe schrieb:

> Hast du mal gesehen, das bestimmte Lüsterklemmen für 10mm^2 nur bis 10A
> zugelassen ist?

Lüsterklemmen sind keine Dosenklemmen. Und unter "Wagos" als
Allgemeinbegriff versteht man auch Dosenklemmen. Als einziges
Problem bei Schraubdosenklemmen sehe ich, das man sie versehent-
lich zu stark anzieht und dadurch der Klemmenkörper bricht. Ein
zu schwaches Anziehen kommt bei mir nicht vor! :-)

Für Verbindungen, bei der ich eine besonders hohe Sicherheit
haben will, nehme ich gern Lüsterklemmen. Ich lasse dann die
beiden Drähte von rechts und links so lang, das sie von beiden
Schrauben erfasst werden. Bei einer solchen Verbindung gehe ich
davon aus, das sie länger halten wird, als ich selbst lebe. :-)
Gruss
Harald

von John Doe (Gast)


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Ich muss mich grad korrigieren:

Der WAGO Kurzschlusstest lief nur mit 100A.
http://www.youtube.com/watch?v=uMG66uUp5cM

von StefanK. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Als einziges
> Problem bei Schraubdosenklemmen sehe ich, das man sie versehent-
> lich zu stark anzieht und dadurch der Klemmenkörper bricht.

Ein weiteres Problem ist, dass die Drähte gerne auf der anderen Seite 
rausstehen. Wenn die Dose dann voll ist und man die Klemmen reindrückt, 
besteht die Gefahr, dass sich die Drahtenden berühren. Die Dosenklemme 
hat sich meiner Meinung nach überlebt - es gibt besseres.

Gruß Stefan

von Harald W. (wilhelms)


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StefanK. schrieb:

> Ein weiteres Problem ist, dass die Drähte gerne auf der anderen Seite
> rausstehen.

Nun, sowas würde ich als Bedienungsfehler bezeichnen. Auch mit "Wagos"
kann es Probleme geben, wenn man zu lang abisoliert. Das richtige
Anziehen einer Schraube, nicht zu wenig und nicht zu stark, lernt man
aber nicht im Internet, sondern nur durch eigene Erfahrung.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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John Doe schrieb:
> Hast du mal gesehen, das bestimmte Lüsterklemmen für 10mm^2 nur bis 10A
> zugelassen ist?

Ja, hab ich. Dosenklemmen sind für 16A oder 25A.

> Aber der Hobbyelektriker kauft jagerne das billige Packet im Baumarkt

Richtig. Und es gibt da Schrott. Ich würde sogar sagen: Nur Schrott. Die 
UP Dosen sind zu wabbelig und nicht tief genug, die AP Verteilerdosen 
aus deformierendem Weichplastik, die verziehen such alleine durch das 
reingehende Kabel, die Lüsterklemmen aus gebogenem Blech statt massivem 
Messing und in PE Plastik statt Hartplastik. Die Schalter aus ABS 
vergilben nach 1 Jahr und haben Träger aus Plastik. Ach ja, und Wago 273 
gibt es dort auch. Kabelschellen haben übrigens immer kurze 
Weicheisennägel nur für Holzbretter statt dicke Blaupinnen lang genug 
für Mauerwerk. Damit haben wir allen Schrott zusammen. Kein Teil ist 
brauchbar, und wenn es mal BJ Schaltereinsätze gibt, dann zum 
Listenwucherpreis.

Wenn ich dagegen auf die solide Qualität in meinem Haus schaue, damals 
hatte sogar Kopp noch stabiles Plastik und gutes Metall. Wenn jetzt was 
dazu kommt, dann nur seriöse Qualität, per Internet gekauft. Keine Wago 
273.

von Paul M. (paul_m65)


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@MaWin

Du hast die Ironietags vergessen. Könnte passieren, dass das so jemand 
glaubt.

von MaWin (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Könnte passieren, dass das so jemand glaubt.

Wenn man sieht, was die Leute sonst so glauben, z.B. die Werbung von 
Wago oder, von Feuerzeugen oder daß man bestimmt viel schlauer wäre als 
andere Anwender, dann wundert man sich nicht mehr, daß hier 2 Leute die 
Ironie nicht bemerkten.

StefanK. schrieb:
> Ein weiteres Problem ist, dass die Drähte gerne auf der anderen Seite
> rausstehen.

Das war übrigens das Problem des "heissen" Lichtschalters mit einer zur 
Verlängerung der zu kruzen Strippen benutzten Dosenklemme.

von StefanK. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das war übrigens das Problem des "heissen" Lichtschalters mit einer zur
> Verlängerung der zu kruzen Strippen benutzten Dosenklemme.

Von welchem Lichtschalter redest Du, im obigen Link von Dir ging es um 
eine Steckdose?

Gruß Stefan

von Franz (Gast)


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Seit wann darf eine Versorgungsleitung "angezapft" werden um daraus dann 
einen zusätzl. Stromkreis zu zaubern?
Aus der nächsten UV einen extra Abgang auf eine freie Sicherung > 
Überlastschaltorgan und so wird das dann auch gemacht!
Der nächste Schlaue fummelt an die abgezweigte Lampenleitung dann noch 
eine Steckdose mit dran und irgendwann wird es plötzlich dunkel im 
Keller beim Hantieren an elektr. Maschinen!
Oder bei reinem Lampenschaltkreis an der nächsten Lampe davon abzweigen!

von Harald W. (wilhelms)


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Franz schrieb:

> Seit wann darf eine Versorgungsleitung "angezapft" werden um daraus dann
> einen zusätzl. Stromkreis zu zaubern?
> Aus der nächsten UV einen extra Abgang auf eine freie Sicherung >
> Überlastschaltorgan und so wird das dann auch gemacht!

...und dafür dann meterlange Schlitze in die Wände klopfen?
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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StefanK. schrieb:
> Von welchem Lichtschalter redest Du, im obigen Link von Dir ging es um
> eine Steckdose?

Beitrag "Re: Nulleiter defekt - was nun?"

von StefanK. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Beitrag "Re: Nulleiter defekt - was nun?"

Das ist natürlich übel, die Rahmen sind in der Regel nicht geerdet. Aber 
genau hier hätten die Wagos Vorteile, wenn die Leitung auf die richtige 
Länge abisoliert ist, steht da kein blanker Draht irgendwo hervor. Und 
die neue, kompaktere Serie hat auch den Vorteil, dass sie aus 
transparentem Kunststoff ist, man kann kontrollieren, wie der Draht 
geklemmt ist.

Gruß Stefan

von Harald W. (wilhelms)


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StefanK. schrieb:

> genau hier hätten die Wagos Vorteile, wenn die Leitung auf die richtige
> Länge abisoliert ist, steht da kein blanker Draht irgendwo hervor.

Wenn die Drähte für die Dosenklemmen auf die richtige Länge
(deutlich kürzer als für "Wagos") abisoliert werden, steht
auch dort "kein blanker Draht irgendwo hervor". Als einzigen
Nachteil der Dosenklemmen sehe ich, das es dort etwas fummelig
ist, mehr als vier Drähte unterzubringen. Aber das ist alles
Übungssache. das Kupferdrahtunter einer Schraube "fliesst",
istjedenfalls eine "urban legend".
Gruss
Harald

von Franz (Gast)


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Harlad Wilhelms mutmaßte
> ...und dafür dann meterlange Schlitze in die Wände klopfen?
Gruss
Harald

hast du etwa das Smilie ;-) schon wieder am Ende vergessen, oder des 
TO´s Problem nicht richtig verstanden?

> ich möchte bei mir im Keller einen .....

Im Keller Schlitze ..... wo wohnst du denn?
Die Abzweigung weil alte Kabelführung findet er dann auch unter Putz so 
einfach, gelle?

von John Doe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn man sieht, was die Leute sonst so glauben, z.B. die Werbung von
> Wago oder, von Feuerzeugen oder daß man bestimmt viel schlauer wäre als
> andere Anwender, dann wundert man sich nicht mehr, daß hier 2 Leute die
> Ironie nicht bemerkten.

Die Wagos kenne ich aus der Praxis, nicht aus der Werbund.
Und ich nutze die schon einige Jahre, gewerblich und privat.

Bei der Neuinstallation spart man mit den Wagos Zeit und Nerven.
In einer kleinen Abzweigdose habe ich keine Lust 5 Leiter unter eine 
Schraub-Dosenklemme zu sortieren.

Wer die Klemmen nicht mag, soll weiter Schrauben. Aber ich persöhnlich 
vertrauer einer Wago verbindung mehr Sicherheit zu.

von Harald (Gast)


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Bis max. 600 V/AC und Aderquerschnitt von 1mm2 für feste Leitungen 
erlaubt. Der Querschnitt der Verbindung wird mit 0,75mm2 angenommen.

Ich habe so etwas in der Lehrprüfung gemacht. Der Lehrmeister musste 
auch erst  überzeugt werden, dass das konform mit der VDE0100 ist.

Aber in deinem Fall wurde ich Doppellüsterklemmen nutzen. Da brauchst du 
das Kabel nur durchschneiden und einführen. Eine Seite wird doppelt 
bestückt (abgezweigt).

Oder du nimmst Durchgangshülsen mit einseitiger Doppelbelegung. Brauchst 
aber eine gute Zange dafür.

Für die, die immer noch eine Antwort auf diese Frage suchen.

"So grob wie möglich und so fein wie nötig."

von Paul (Gast)


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Und für die Antwort hast Du jetzt 9 Jahre überlegt?
Hat sich nicht gelohnt.

von Thomas R. (thomasr)


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