Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Maximaler Entladestrom von AA-Akkus


von Mikrofun R. (mikrofun)


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Ich habe mir einen kleinen "Camping-Mixer" gebaut mit einem starken 
Motor, der aus zwei in Reihe geschalteten AA-Akkus (Eneloop 2000 mAh) 
schätzungsweise an die 8A Strom zieht.

Die Leistung von dem Ding ist schon beeindruckend, allerdings frage ich 
mich, ob dabei nicht die Akkus kaputt gehen. Normalerweise wird der 
Mixer nur vielleicht 2 Minuten benutzt, wobei die Akkus deutlich warm 
aber nicht sehr heiß werden.

Hat jemand Daten zum maximal tolerablen Strom bzw. zur maximalen 
Temperatur solcher Akkus?

(Das ist hier auch schon diskutiert worden, nur leider fand ich keine 
gesicherte Antwort, auch nicht im Datenblatt.)

: Verschoben durch Admin
von Harald W. (wilhelms)


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Mikrofun R. schrieb:

> Hat jemand Daten zum maximal tolerablen Strom bzw. zur maximalen
> Temperatur solcher Akkus?

Das sollte eigentlich im Datenblatt des Akkus stehen. Rein gefühls-
mäßig würde ich bei einer sog. 4C-Entladung schon von deutlich
verkürzter Lebensdauer der Akkus ausgehen. Zumal der Anlaufstrom
Deines Motors wohl noch mal wesentlich höher (bis Faktor 10) als
Deine gemessenen 8A ist.
Gruss
Harald

von Oh mein Gott (Gast)


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Nimm entweder Hochstromakkus wie man sie beim Modellbau hat, oder 
schalte je 2 Eneloops parallel und die dann in Reihe.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Als Datenblatt fand ich immer wieder dieses hier:

http://www.panasonic-eneloop.eu/fileadmin/EDITORS/ENELOOP/DATA_SHEETS/Datasheet_-_HR-3UTG.pdf

Dort ist immerhin eine Entladekurve mit 4000 mA angegeben (vermutlich 
mit Temperaturstabilisierung auf 25 °C). Aber genauere Angaben zum 
maximalen Strom fehlen dort.

von Stephan K. (nightowl)


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von Mikrofun R. (mikrofun)


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> .. schalte je 2 Eneloops parallel und die dann in Reihe.

Das habe ich auch schon überlegt. Ist aber viel Aufwand, weil ich dann 
ein neues Gehäuse designen müsste, was zudem noch größer ist. Derzeit 
verwende ich ein Plastikrohr, in das exakt der Motor passt. Wäre nicht 
so schön, wenn dieses Rohr deutlich länger werden würde. Bei diesen 
hohen Strömen funktionieren auch nur ganz hochwertige Akku-Kontakte aus 
Vollmetall, von denen nicht vier Stück nebeneinander ins Rohr passen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan K. schrieb:

> Mit einer Kurve mit 6000mA Entladestrom.

Die sieht ja garnicht so schlecht aus. Ich hätte einen stärkeren
Rückgang der Kapazität erwartet.
Gruss
Harald

von Mikrofun R. (mikrofun)


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@  Stephan K.: Das ist ja interessant! Ich schaue demnächst mal, welche 
genaue Typenbezeichnung meine Akkus haben.

von Ulrich (Gast)


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So viel Strom ist das noch nicht. Allerdings sind die Enelope eher für 
geringe Entladung als hohen Strom gemacht. Das Problem wird vor allem 
die Erwärmung der Akkus sein - etwas Warm sollte nicht so schlimm sind, 
denn auch beim Laden werden die Recht warm. Ein Problem könnte es werden 
wenn die Metallhydrid Akkus älter werden, dann nimmt der Innenwiderstand 
zu.

Für Hochstromanwendungen sollte man die Akkus auch schnell laden.

Statt 4 AA Akkus wären eher 2 mal Sub-C aus dem Modellbau passend. Die 
Länge ist etwa gleich, nur mehr Durchmesser. Für Hochstrom dann ggf. 
auch eher NiCd, sofern man sie noch bekommt.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Leider kann mein Solarladegerät nur bis zu AA-Größe (nicht größer) 
laden.

von Stephan K. (nightowl)


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von Mikrofun R. (mikrofun)


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>  Und wenn alle Stricke reißen, ..

Sieht schick aus. Gibts da auch Leistungsdaten? In meinem Fall geht es 
auch um das Mixen einer etwas zäheren Mischung, wo z. B. ein kleiner 
Milchschäumer versagen würde.

von rio71 (Gast)


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von Stephan K. (nightowl)


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Ich glaub das ist weit unter Deiner Leistungsforderung.

Alternativ könntest du ja auch einen Quirl in den Akkuschrauber spannen.

Statt eines Quirls kannst Du ja auch noch einen Farmixer oder einen 
Ankerrührer aus dem Baumarkt testen.

von 0815 (Gast)


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Mikrofun R. schrieb:
> Eneloop

Glückwunsch, du nutzt bereits die besten Akkus am Markt! Es gibt (bei 
2xAA als Bedingung) nichts zu verbessern...
Mag sein, daß es Akkus mit geringerem Innenwiderstand gibt, aber deren 
restliche Daten sind dann grottig...

von Εrnst B. (ernst)


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0815 schrieb:
> Mag sein, daß es Akkus mit geringerem Innenwiderstand gibt, aber deren
> restliche Daten sind dann grottig

Was aber nicht stören würde, wenn diese "restlichen Daten" für die 
Anwendung irrelevant sind.

z.B. würden sich hier vielleicht sogar NiCd-Akkus anbieten... Grottige 
Kapazität, Grottige Selbstentladung, Grottiger Memory-Effekt, aber: Viel 
Robuster, mit höherer Strombelastbarkeit erhältlich.

Und für "schnurlose Elektrowerkzeuge" darf man die sogar noch verwenden 
:)

Wenn die Bauform nicht fix vorgegeben wäre, wäre sowieso 
LiPo/LiIon/LiFePo der Königsweg.
(gibts 14500er LiFePo Rundzellen? Davon zwei parallel, da könnte man den 
Batterieschacht evtl. weiternutzen)

von Crazy Harry (crazy_h)


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Wenn ich ein wenig neugierig sein darf: Was für ein Motor zieht bei 2.4V 
8A ? Hast du Fotos von dem Teil ? Drehzahl ?

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Hat ein bischen gedauert, um das hier zu beantworten. Eben fand ich noch 
einen zweiten solchen Motor mit beschrifteter Verpackung:

Es ist ein Gleichstrommotor von Mabuchi RS-540.

Hier werden ein paar Daten dazu genannt:
https://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20090323204057AAAP1Fv

Vermutlich habe ich den bei Pollin gekauft:
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjc3OTg2OTk-/Motoren/Gleichstrommotoren/Hochleistungs_Gleichstrommotor_MABUCHI_RS_540.html

In meinem Fall war es übrigens nicht leicht, einen Taster zu finden, der 
diesen Strom überhaupt aushält.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Und hier noch zwei Bilder.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Es scheint, als wäre mein Taster doch nicht stromstabil genug. Nach 
einiger Nutzung fiel er aus und war nur durch Kontaktspray wieder zu 
beleben. Gibt einen Taster, der so hohe Ströme in der Gegend von 8-10 A 
langfristig aushält?

Anfangs hatte ich nur zwei Drähte eingebaut, die durch Druck 
aufeinandergepresst wurden, allerdings konnten diese auch schon mal heiß 
werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Mikrofun R. schrieb:

> Gibt einen Taster, der so hohe Ströme in der Gegend von 8-10 A
> langfristig aushält?

Such mal unter "Mikroschalter".

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Mikrofun R. schrieb:
> Gibt einen Taster, der so hohe Ströme in der Gegend von 8-10 A
> langfristig aushält?
>
So etwas :

Starter Taster, Hupenknopf, Drücker, Startknopf, Taster, 12-24V 10A

TYP : FX-TS01

http://www.amazon.de/Starter-Hupenknopf-Dr%C3%BCcker-Startknopf-FX-TS01/dp/B00KPG2N36/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1409326107&sr=8-7&keywords=taster+12v




Wo hast Du die Batteriehalter her ?


Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Mikrofun R. (mikrofun)


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Der Taster, den ich derzeit verwende war auch für um die 8-10 A 
spezifiziert, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht muss etwas noch 
stromfesteres her.

Die Idee mit dem Mikroschaltern ist gut. Ich hätte nicht gedacht, dass 
die so große Ströme schalten können. Der hier schaltet angeblich bis zu 
25 A:

http://www.conrad.de/ce/de/product/706155/Mikroschalter-250-VAC-25-A-1-x-EinEin-Cherry-Switches-E14-00M-tastend-1-St?ref=searchDetail


>Wo hast Du die Batteriehalter her ?

Die habe ich höchstwahrscheinlich von Conrad:
http://www.conrad.de/ce/de/product/651036/Keystone-Einzelkontakt-fuer-AA-Zellen-Einzelkontakt-fuer-Leiterplatte-B-x-H-37-mm-x-59-mm?ref=searchDetail

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Mikrofun R. schrieb:
>>Wo hast Du die Batteriehalter her ?
>
> Die habe ich höchstwahrscheinlich von Conrad:
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/651036/Keystone-Einzelkontakt-fuer-AA-Zellen-Einzelkontakt-fuer-Leiterplatte-B-x-H-37-mm-x-59-mm?ref=searchDetail
>

Danke, der Preis ist sogar für den großen C annehmbar.


Mich stört bei der Mikrotasterangabe des Stromes, das der für maximal 
25A gilt. Für wie lange und was nun der Dauernennstrom ist erfährt man 
auch nicht. Außerdem musst Du den ja irgendwie dranbasteln, aber das 
dürfte für Dich das kleinste Problem sein.

Warum muß es unbedingt ein Taster sein ?

Ich meine Schalter für den Kfz-Bereich haben es öfters mit solchen 
Strömen zu tun.



Bernd_Stein

von F. F. (foldi)


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rio71 schrieb:
> 
http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Eneloop%20AA%20HR-3UTGB%201900mAh%20%28White%29%20UK.html

Nach diesem Datenblatt, man kann das kaum glauben, ist 7A durchaus ein 
akzeptabler Kompromiss, wenn man viel Leistung braucht.

Da gehen die nicht mal viel früher kaputt.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Man könnte auch einen Fet einlöten der per Taster angesteuert wird. 
Freilaufdiode nicht vergessen

Nun liefern zwar die beiden Mignon-Akkus kaum eine angemessene Spannung 
für das Gate, aber dafür könnte man noch ein zwei Lithium-Knopfzellen 
hinzupacken so daß sich ihre Spannung zu den Akkus addiert. Fürs Gate 
werden die kleinsten Knopfzellen völlig reichen, für Jahre.

von F. F. (foldi)


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Carsten, jetzt machen wir das dann aber richtig. :-) Noch ein Tiny10, 
Halbbrücke und der Tiny hat dann das 2 Minuten Programm und angepasster 
PWM für den Start.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Klar, der Motor braucht ja auch noch einen Sanftanlauf.

von Mehmet K. (mkmk)


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Stephan K. schrieb:
> Und wenn alle Stricke reißen, hat Onkel Ali auch noch was ...
>
> 
http://www.aliexpress.com/item/Bigbear-bear-mini-electric-stirring-rod-whishts-mixer-battery/1116006940.html

Ob deren benutzter Kunststoff für die Küche geeignet ist?

von 0815 (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Klar, der Motor braucht ja auch noch einen Sanftanlauf.

Drehzahl- und Bremsstromregelung sind auch ein Muss bei solch einem 
starken Antrieb ;-)
Und (bei rechtsdrehenden Milchsäuren wichtig) natürlich auch ein 
Rückwärtsgang.

von Bastler (Gast)


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Solche Dinger kaufe ich immer bei IKEA. 1.99 (leider, früher gab's die 
mal für 99ct) , 2 "gelbe" AAs aus dem gleichen Laden -> 1/2 Jahr 
Milchschaum in der Tasse. Dann der nächste. Alle Ideen mal ein besseres 
Teil aus so einem "Bausatz" zu erstellen, sind an der 
Wirtschaftlichkeitsrechnung gescheitert. Hatte mal ein 10€ Teil, das 
hielt nur unwesentlich länger.

von 0815 (Gast)


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Bastler schrieb:
> Hatte mal ein 10€ Teil, das
> hielt nur unwesentlich länger.

Bei größeren Mixern (die mit Messern unten dran) ist es genauso, selbst 
Profigeräte für 2-300 Euro halten nicht. Das wird euch jeder echte Koch 
bestätigen. Wird also Zeit, daß da mal jemand was Ernsthaftes 
entwickelt.

von F. F. (foldi)


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0815 schrieb:
> Carsten R. schrieb:
>> Klar, der Motor braucht ja auch noch einen Sanftanlauf.
>
> Drehzahl- und Bremsstromregelung sind auch ein Muss bei solch einem
> starken Antrieb ;-)
> Und (bei rechtsdrehenden Milchsäuren wichtig) natürlich auch ein
> Rückwärtsgang.

Dann sind wir schon bei der H-Brücke.

von F. F. (foldi)


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Aber nun mal den Blödsinn beiseite und dem TO was nützliches gezeigt.

Dieser Mixer ist schon ziemlich alt (bestimmt schon 10 Jahre oder länger 
besitze ich diesen) und der hat schon ziemlich viel Kraft.
Rühreier kannst du damit schon machen.
Vielleicht findest du ja so was.

von Harald W. (wilhelms)


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Carsten R. schrieb:

> Man könnte auch einen Fet einlöten der per Taster angesteuert wird.
> Freilaufdiode nicht vergessen

Warum immer ein FET? Ein BiPo hat mit der geringen Spannung
keinerlei Probleme.

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Dieser Mixer ist schon ziemlich alt
> Rühreier kannst du damit schon machen.

"Rührsahne" auch? Das ist m.E. ein Härtetest für solche Mixer, weil
da oft schon die zulässige Höchsteinschaltdauer überschritten wird.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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> Warum muß es unbedingt ein Taster sein ?
> Ich meine Schalter für den Kfz-Bereich haben es öfters mit solchen
> Strömen zu tun.

Wäre auch nicht schlecht. Ich hatte beim Erst-Bau nur gerade nichts 
passenderes zur Hand.

>Man könnte auch einen Fet einlöten der per Taster angesteuert wird.

Interessante Idee. Habe gerade mal ins Datenblatt vom IRF6201pbf 
geschaut, den ich zufällig da habe. Wenn die Gate-Spannung über 2V 
liegt, ist RDS(on) kleiner als 0.003 Ohm. Mit P=R*I^2 käme man bei I=10A 
auf P=0.3 W, was vielleicht noch reichen würde. Allerdings sackt die 
Betriebsspannung unter dieser starken Last auf 1.8 V, selbst bei vollen 
Akkus. Bei leereren Akkus wird der FET doch recht warm werden. Eine 
zusätzliche Knopfzelle ist mir etwas zu aufwändig, zumal ich nicht 
irgendwo draußen dann mit einer leeren Knopfzelle dastehen will. Ich 
probiere demnächst mal diesen 25 A Taster.

> Dieser Mixer ist schon ziemlich alt..

Läuft der mit AA-Akkus?

von F. F. (foldi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> "Rührsahne" auch?

Ja.

Mikrofun R. schrieb:
> Läuft der mit AA-Akkus?

Ja, aber vier Stück.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Wie gesagt, die Knopfzelle würde Jahre halten, da es bei dieser 
Einsatzart im wesentlichen nur um die Selbstentladung ginge. Ob das 
Gerät soooo lange hält? Bis dahin sind die ersten Akkusätze 
höchstwahrscheinlich auch verschlissen.

von F. F. (foldi)


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Carsten R. schrieb:
> Wie gesagt, die Knopfzelle würde Jahre halten,

Carsten, das ist sowieso eine geile Idee!!!
Vielen Dank dafür!
Es gibt sicher die eine oder anderes Variante dieser simplen, aber 
brillianten Idee.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Öhm ok,

bei so viel Euphorie schaue ich glatt mal nach wo der Haken ist. ^^

von Stefan F. (Gast)


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Vielleicht musst Du noch einen Snubber parallel zum Taste schalten.

Meine Eltern hatten mal eine Tiefkühltruhe mit elektronischem Regler 
(mit Relais-Ausgang). Da ging das Relais alle paar Monate kaputt, bis 
ich einen Snubber einbaute. Danach ist das Relais nie weider 
ausgefallen.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Das musste ich erst mal nachschlagen. Also soetwas hier:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Snubber

Hätte nicht gedacht, was ich in diesem Thread noch alles lernen würde. 
Wäre da 100 Ohm + 100 nF angebracht?

von Stromverdichter (Gast)


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Hi Microfun,
dein Rührstab erinnert mich doch sehr an Tim Taylor.

"MEHR POOWWER"
Der neue Milchmix 2000

Zum Motor Selbst:
der wird im Betriebsfall weit unter 8 Ampere ziehen. Du kannst aber mal 
mit einem Multimere messen. Du bist weit unter Nennspannung und 15-20 
Watt mechanische Leistung wirrst du mit deinem Quirl auch kaum abrufen, 
eher so 1-2 Watt. Für die Akkus sieht die Lage also sehr entspannt aus.

Zum Snubber:
den würde ich nicht bei Batterieanwendung nutzen, der subbert im Zweifel 
nur den Akku leer. Beim Gleichstrommotor tut es eine Freilaufdiode. Wie 
wolltest du den Snubber einsetzen? Über dem Schalter? Über dem Motor? 
Mag an der Uhrzeit liegen, aber mir fällt gerade nichts ein, was so ein 
Snubber bei deiner niedrigen Gleichspannung bringt. Lass den Strom sich 
einfach über eine Diode totlaufen und gut ist. Du brauchst ja keine 
Richtungsumschaltung, oder machst du linksdrehenden und rechtsdrehenden 
Milchschaum?

Schaumige Grüße
Garp

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Ich habe jetzt mal genauer nachgemessen. Die Akkus mit den 1.8 V unter
Last waren übrigens doch nicht mehr ganz frisch. Ich habe noch mal zwei
andere Akkus eingelegt, die hier rumlagen.

Diese lieferten unter Last zusammen 2.2 V. Bei dieser Spannung zieht der
Motor einen Strom von 6.5 A (ermittelt mit einem Netzteil, das so
eingestellt war, dass an den gleichen Punkten besagte 2.2 V gemessen
wurden).

Es ist also tatsächlich unter realen Bedingungen nicht ganz so kritisch.
Allerdings zieht der Motor schon seine 14 Watt, wobei ich seinen
Wirkungsgrad natürlich nicht einschätzen kann. Würde mich aber
interessieren.

Eine R-C-Reihe über dem Schalter sollte die Batterie im ausgeschalteten
Zustand nicht belasten.

Es geht mir übrigens nicht um Milchschaum, sondern mehr um das Anrühren
von Pfannkuchenteig, etc. Dies wäre mit billigen Milchschäumern schlicht
nicht möglich.

Was die Drehrichtung angeht: Die muss interessanterweise so eingestellt
sein, dass diese kleine Spirale bei Bewegung festgedrückt und nicht
runtergeschoben wird.

Das Ding macht also nur rechtsdrehende Pfannkuchen.

Wichtig ist hierbei jedoch, dass besagte 6.5 A, bzw. 14 Watt im 
Leerlauf des Mixers gemessen wurden (habe leider gerade keinen 
Pfannkuchenteig da und schon gefrühstückt). Unter Realbedingungen 
fließen möglicherweise höhere Ströme.

von Harald W. (wilhelms)


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Mikrofun R. schrieb:

> Eine R-C-Reihe über dem Schalter sollte die Batterie im ausgeschalteten
> Zustand nicht belasten.

ACK

> Wichtig ist hierbei jedoch, dass besagte 6.5 A, bzw. 14 Watt im
> Leerlauf des Mixers gemessen wurden.

Dann stimmt irgendwas nicht mit dem Motor und die Lager sind kaputt.
Solch hohe Ströme sollte nur beim Anlauf fliessen.
Gruss
Harald

von Mikrofun R. (mikrofun)


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> Dann stimmt irgendwas nicht mit dem Motor und die Lager sind kaputt.

Immerhin hängt an dem Motor noch der gezeigte Rührstab, der auch eine 
gewisse Unwucht hat. Es entstehen also Vibrationen und Luftturbulenzen.

Ich habe eben einen neuen identischen Motor ausgepackt und ohne diesen 
Rührstab gemessen. Dieser zieht im Leerlauf 4.2 A bei 2.2 V. Auch dieser 
erzeugt bereits gewisse Vibrationen.

Vielleicht darf man von einem Motor für 2,50 € nicht mehr erwarten? 
Welchen Motor würdest Du denn nehmen?

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Jetzt habe ich das Ding nochmal unter "Normalbedingungen", d. h. mit 
Pfannkuchenteig, getestet. Unter Last bricht die Spannung jetzt auf 1.3 
bis 1.5 V zusammen. Wenn ich diese Spannung (gemessen an den selben 
Punkten) mit meinem Netzteil erzeuge, fließt ein Strom von 9.6 A. Mehr 
gibt das Netzteil nicht her.

Die ursprüngliche Schätzung von 10 A im Betrieb war also recht 
realistisch.

Blöderweise habe ich bei der Gelegenheit die Isolierung meiner 
Hirschmann-Klemmprüfspitzen ruiniert :( (siehe Foto).

von Harald W. (wilhelms)


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Mikrofun R. schrieb:

> Blöderweise habe ich bei der Gelegenheit die Isolierung meiner
> Hirschmann-Klemmprüfspitzen ruiniert :(

Ja, für sind die wirklich nicht geeignet. Aber man kann sie gut
mit farbigen Schrumpfschlauch reparieren.

von 0815 (Gast)


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Mikrofun R. schrieb:
> Es geht mir übrigens nicht um Milchschaum, sondern mehr um das Anrühren
> von Pfannkuchenteig, etc.

Na jetzt wird auch klar, warum hier Schalter abbrennen. Solcher Teig ist 
doch viel viskoser, der Motor ist damit IMMER weit überlastet, und wirkt 
eher als Heizung.
Nicht die Akkus sind das Problem, sondern Du brauchst einen stärkeren 
oder zumindest langsamer drehenden Motor.
Auch eventueller Kurzzeitbetrieb bringt nichts, weil das Drehmoment des 
überlasteten Motors nicht einfach weiter mit dem Strom steigt.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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> Aber man kann sie gut mit farbigen Schrumpfschlauch reparieren.

DANKE für den Tipp! Manchmal komme ich auf die einfachsten Dinge nicht.

(Ich liebe dieses Forum.)

von Mikrofun R. (mikrofun)


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> Na jetzt wird auch klar, warum hier Schalter abbrennen.

Bei 2,5 € für den Motor lasse ich es mal drauf ankommen. Mal sehen, wie 
lange der lebt. Über eine Empfehlung für einen geeigneteren Motor freue 
ich mich natürlich trotzdem.

von Stromverdichter (Gast)


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Ich habe deinen Motor bei Mabuchi nicht mehr gefunden, vermutlich ist es 
jedoch der erste aus dem Anhang. Bei der Leistungsklasse mit so 
niedrigen Spannungen zu fahren ist schon irgendwie schräg, find ich. Der 
Wirkungsgrad dürfte bei dir auch weit unter 50'% liegen. Wenn du mit der 
Spannung höher könntest und deinen Quirrl vibrationsarm montieren 
könntest, würde sich die Leistung deutlich verbessern. Wenn die Kiste 
aber so läuft, mach dir einfach nen dicken Schalter dran. Der Startstrom 
dürfte alles ausreizen, was dein Akku so ab kann. Mit einer Diode oder 
einem Snubber kannst du den Kontakt-Abbrand am Schalter beim Ausschalten 
verhindern. Dein Problem könnte aber auch der hohe Einschaltstrom sein. 
Der dürfte bei dir fast beim Kurzschlussstrom der Akkus liegen, also bei 
15-20 Ampere. Das sollte dein neuer Schalter abkönnen

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Danke. Das Datenblatt könnte stimmen und macht mich neugierig, ob man 
den Arbeitsbereich irgendwie abschätzen kann. Ich frage mich, ob ich mit 
einfachen Mitteln z. B. die Drehzahl herausbekommen kann. Wenn ich im 
Leerlaufbetrieb mit den Akkus ein Oszilloskop parallel zum Motor 
anschließe, dann sehe ich per AC-Kopplung eine halbwegs periodische 
Spannung mit so um die 1350 Hz. Der Motor hat drei Elektromagnete auf 
der Achse und drei Kommutator-Kontakte. Kann man daraus auf die Drehzahl 
schließen? (Wenn ich von 3 Spannungsperioden pro Umdrehung ausginge, 
käme eine zu große Drehzahl heraus: 1350/3 Hz = 450 Hz entsprechend 
27000 U/min).

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Mikrofun R. schrieb:
> Bei 2,5 € für den Motor lasse ich es mal drauf ankommen. Mal sehen, wie
> lange der lebt.

Das ist bei dem Preis echt egal. Nur hättest Du auch deutlich mehr 
Freude an einem Eierkuchenteig-Rührer, wenn der Motor stark genug ist. 
Das Ding würde (bei gleichem oder weniger Strom) deutlich besser 
abgehen, weil der Motor halbwegs am Arbeitspunkt werkelt...

von Mikrofun R. (mikrofun)


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> Bei der Leistungsklasse mit so niedrigen Spannungen zu fahren ist schon
> irgendwie schräg, find ich.

Ich könnte natürlich versuchen, noch einen dritten Akku in das Gehäuse 
zu kriegen. Allerdings würde der Strom dann noch weiter ansteigen, was 
meiner Meinung nach eine Art "overkill" wäre.

Um die Akkus zu schonen würde ich lieber je zwei Akkus in Reihe und dann 
noch mal zwei solche dazu parallel schalten, also 2 x 2 Akkus. Das würde 
die Spannung nebenbei auch minimal steigern.

Insgesamt fand ich es nicht leicht, überhaupt einen Motor zu finden, der 
bei so geringer Spannung eine solche Leistung bringt.

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