Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsgenerator 7706 - Sweep reparieren


von Matthias W. (matt007)


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Es handelt sich um einen Toellner-Generator 7706. Das Gerät läuft, die 
Spannungen sind alle da. Der Abgleich ist ok bis zum Sweep-Board.

Da klemmt es nun leider. Normalerweise müsste bei Sweep eine Frequenz 
von 10kHz angezeigt werden - die man dann mit dem Trimmer auf der 
Platine abgleicht. Die tatsächlich angezeigte Frequenz liegt Faktor 10 
daneben. Ein Abgleich per Trimmer schlägt fehl.

Die Funktion der Karte ist gestört. Es ist die Frage ob das selbst 
repariert werden kann oder nicht. Hier ein Plan der Karte.

Im Gerät gibt es einen Mikrocontroller der diese Karte anspricht. U602 
ist ein Xilinx-Baustein (mit Programmieranschluß X600?). Der Karte wird 
die Start-Frequenz, die Stop-Frequenz, die Periodendauer und die 
Betriebsart mitgeteilt. Es kann dann gestartet und angehalten werden. 
Die Karte läuft also weitgehend autark und hat einen eigenen 
Speicherbaustein U607.

Rechts im Bild sind 2 DA-Wandler, die die Steuer-Spannung für den Sweep 
aufbereiten. Der untere hängt über R611 an der 5V-Referenzspannung REF. 
8bit bestimmen grob den Bereich, den dann der obere 12bit Wandler 
jeweile feiner unterteilt. Zusammen sind das also 20bit. Der obere 
OP-Amp U611 liefert das Sweepout-Signal.

Die Platine scheint Kommunikationsprobleme zu haben. Der Dialog mit dem 
Hauptprozessor scheint gestört. Im Display steht bisweilen Unsinn. Mit 
der Sweep-Platine aus einem Zweitgerät geht es.

Es fragt sich was defekt ist. Ich hatte das board das sehr häßlich mit 
einem Lack überzogen war mit Isopropylalkohol auf der Rückseite 
abgewaschen. Ob dabei statische Aufladung möglich war - keine Ahnung. 
Funken spürte ich keine. Die Spannungen müssten da sein. Das Gerät läuft 
ja sonst.

Wie findet man hier einen Fehler?

von Matthias W. (matt007)


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hier Fotos von der Platine. Der große Baustein ist U602 (Xilinx). Dieser 
übernimmt die Kommunikation zur CPU im Generator, den Zugriff auf den 
Speicher U607 und die beiden DACs U608 und U609.

Auf manche Eingaben zum Sweep reagiert das Gerät falsch oder gar nicht. 
Der Fehler dazu muss auf der Platine liegen - denn mit einer 
Austauschplatine geht es.

Zum Bedienen gibt es Tasten "Start", "Stop", "Manual", "Sweep", 
"lin/log". Siehe tastenabfrage.png. Über Stecker X7 geht das zur 
Prozessorplatine. Der Mikrocontroller U10 (80C552) verarbeitet das und 
kommuniziert mit dem Sweepboard.

Wie sich die Funktion genau aufteilt zwischen U10 und dem 
Xilinx-Baustein U602 auf der Sweepplatine weiß ich leider nicht. 
Vermutlich schickt U10 Kommandos an U602 und dieser macht was draus. 
U602 legt Daten in seinem eigenen RAM auf der Sweep-Platine ab und 
wickelt damit den Sweep ab.

Über die Tasten soll man "Start" und "Stop"-Frequenz eingeben können. 
Anfangs sollte Start=1kHz sein und Stop=10kHz. Beide standen auf ca 
1kHz. Die Einstellung klappt nicht wie gewünscht. Teilweise wird Mist im 
Display angezeigt. Manchmal reagiert das Stellrad scheinbar nicht. Man 
sieht nicht was innen passiert.

Es ist mir nun gelungen Start auf 33mHz und Stop auf 100mHz zu stellen.

von Matthias W. (matt007)


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Es gelingt manchmal "Start" im Display zu verändern und dann gelingt es 
irgendwann auch "Stop" zu verändern. Nur merkt er sich dann das eine 
nicht. Wenn man zurückschaltet ist der alte Wert weg. Die Bedienlogik 
erscheint gestört. Am Ausgang erscheint manchmal das was bei "Stop" 
angezeigt wird und manchmal das was bei "Start" gemacht wird. Es gelingt 
mir nicht einen Sweep von 1-2kHz einzustellen. Die mHz sind schwer auf 
dem Oszilloskop zu kontrollieren.

von Matthias W. (matt007)


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Kondensatoren sind wenige auf dem Board - jeweils 10uF 63V bei +-12V und 
5V. Die Spannungen im Gerät scheinen ok.

von Matthias W. (matt007)


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Der Xilinx XC2064-FPGA kam 1985 in "115um-Technologie" mit 1000 Gattern 
als das erste kommerziell nutzbare feldprogrammierbare Gatearray:
"Xilinx co-founders Ross Freeman and Bernard Vonderschmitt invented the 
first commercially viable field-programmable gate array in 1985 – the 
XC2064"
"1985 
‐ 
Xilinx
XC2064
 – 
115
µm 
technology 
and
 1000 
gates"

Heutige FPGAs haben bis über 1 Mio Gatter. Da sollte das alte Teil wohl 
noch etwas einfacher zu durchschauen sein. Leider habe ich damit 
keinerlei Erfahrung. Vielleicht liegt der Fehler ja nicht ausgerechnet 
an diesem Teil.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Eine µC / FPGA Platine, die nicht richtig läuft zu reparieren ist 
ausgesprochen schwer. Das Problem scheint ja bei der µC-Funktion zu 
liegen. Wenn die Versorgung in Ordnung ist, ist kaum noch was zu machen. 
Das ist eher etwas für einen Komplett-austausch.

Die Frage ist höchstens noch, ob man die Sweep-funktion braucht und der 
Ersatz lohnt. Moderne Generatoren auf DDS Basis sind ggf. nicht mehr so 
teuer und in vieler Hinsicht besser.

von Matthias W. (matt007)


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"115um-Technologie" - wenn das stimmt sollte es deutlich robuster und 
unempfindlicher sein als die winzigen Strukturen die man heute kennt. 
Daher vermute ich momentan daß dieses Teil wohl eher nicht defekt sein 
wird.

Der Pinabstand ist großzügig. Man könnte es sogar in einen Sockel 
setzen.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Eine µC / FPGA Platine, die nicht richtig läuft zu reparieren ist
> ausgesprochen schwer.

das vermute ich auch. Es gibt ein paar Stellen wo man versuchen kann 
etwas zu messen. Es ist wohl eher als Lernobjekt zu sehen. 
Wirtschaftlich ist so eine Suche sicher nicht.

Die Bedienung ist halt recht einfach gehalten. Ein Knopf für 
"Startfrequenz", einer für "Stopfrequenz", einer für Betriebsart "Mode", 
einer für Periodendauer, einer für Lin/Log.

Das Gerät kann 30Vss. Die meisten heutigen DDS können das nicht. 
Unterlagen dazu gibt es meist auch nicht. Reparierbar also wohl eher 
nicht. Es sind dann wohl eher Wegwerfgeräte. Diese Philosophie gefällt 
mir nicht.

Lieber lerne ich etwas und versuche zu verstehen.

Vermutlich kann man den Baustein auch auslesen? So eine Art 
Schnittstelle scheint ja dran.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Frage ist höchstens noch, ob man die Sweep-funktion braucht

gerade diese Funktion wollte ich eigentlich nutzen. Der 8551-Generator 
bis 50MHz hat diese leider nicht.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Komplett-austausch

das wäre denkbar. Fragt sich ob jemand so ein Teil hat - ein 
Ausschlachtgerät? Keine Ahnung was das kostet. Ersatzteile können teuer 
sein.

von Matthias W. (matt007)


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von Ulrich H. (lurchi)


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Die Bedienung über die Tasten sollte eher mit der µC Platine 
zusammenhängen. Die gezeigte Platine sollte nur das umsetzen der Rampen 
erledigen. Viel mehr sollte in so einen alten FPGA nicht reinpassen.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Sweep Platine und den Problemen 
bei der Bedienung könnte eventuell über Signalstörungen kommen: Die 
Platine scheint eine Menge Schieberegister als eine Art Porterweiterung 
zu nutzen. Wenn das dann über mehrere Platinen geht, könnte ggf. die 
Signalqualität (für so etwas wie das Taktsignal) kritisch werden. Ein 
Punkt wäre da auch noch die Steckkontakte und ggf. Lötstellen an den 
Steckern. Auf der Unterseite sieht es da in der Mitte des rechten 
Steckers etwas nach einem Wisker oder Kratzer aus.

Funktioniert denn die Einstellung der Start/stop Frequenzen wenn die 
Sweep Platine ganz fehlt ?

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Funktioniert denn die Einstellung der Start/stop Frequenzen wenn die
> Sweep Platine ganz fehlt ?

wenn die Platine fehlt kommt ein Error 05. Ansonsten ist das Verhalten 
genauso konfus wie mit Platine. Es ist so als ob die Platine tot ist. 
Der Quarzoszillator läuft - 10MHz. Die Kommunikation geht auch zumindest 
so weit um den Fehler 05 zu vermeiden.

Ganz kaputt kann das FPGA also nicht sein.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Wenn das dann über mehrere Platinen geht, könnte ggf. die
> Signalqualität (für so etwas wie das Taktsignal) kritisch werden.

Es gibt auch die CPU-Platine - mit dem Motherboard über ein 
40-pol-Flachbandkabel verbunden. Die CPU scheint korrekt Zugriff auf das 
Motherboard zu haben.

Die Relais dort werden angesprochen. Der Selbsttest ist ok. Der 
automatische Abgleich hat geklappt, wobei auch das steckbare 
Triggerboard mit eingebunden worden ist. Keine Fehlermeldung dabei.

Es scheint so als ob die Verbindung von der CPU zum Motherboard ok ist.

Die Stecker auf dem Motherboard zur Sweep-Platine scheinen auch ok. 
Jedenfalls hat die andere Sweep-Platine problemlos gearbeitet.

Bleiben die Stecker auf der Sweep-Platine selbst. Der "Whisker" scheint 
ein kleiner Kratzer zu sein. Der Widerstand zwischen dem unteren und 
oberen Pin lag um ~30kOhm. Kein Kurzschluss.

von Jens (Gast)


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Hallo,

ich würde als erstes Mal wieder die Frequenz ins Auge fassen.
Da ist ein Quarz drauf. Schwingt der an und hat der die richtige 
Frequenz?
Wenn die Timings nicht passen wirst du auch keine richtige Funktion bei 
deiner Schnittstelle zu µC und so weiter haben.

Bei dem Poti wo du die Frequenz einstellen kannst. Haben da die Bauteile 
außenrum noch die richtigen Werte (nicht das ein C kaputt ist)?

Das könntest du messen. Falls da nichts auffälliges ist, dann wird es 
wilder!

Gruß, Jens

von Matthias W. (matt007)


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Jens schrieb:
> ich würde als erstes Mal wieder die Frequenz ins Auge fassen.

ok.

> Da ist ein Quarz drauf.. richtige Frequenz?

es sind stabil 10MHz zu messen. Beidseits sinusförmig - in etwa gleiche 
Amplitude.

> Wenn die Timings nicht passen wirst du auch keine richtige Funktion bei
> deiner Schnittstelle zu µC und so weiter haben.

klar.

> Bei dem Poti wo du die Frequenz einstellen kannst. Haben da die Bauteile
> außenrum noch die richtigen Werte (nicht das ein C kaputt ist)?

Danke für den Hinweis Jens.

> Das könntest du messen.

Das habe ich gemacht. Ein ausgeprägter Kurzschluss an den C's ist nicht 
zu finden. Manche Cs liegen ja parallel zu ICs. Da wundert es dann nicht 
wenn das Ohmmeter 18.6k oder 24k zeigt, trotz Einstellung niedriger 
Mess-Spannung. Der Wert über C608 liegt bei 13kOhm. Da ist ein AD706JR. 
Das 2.2k-Poti hat 1.12k in Mittelstellung. Scheint ok. Hier zur 
Orientierung der Bauteilplan.

> Falls da nichts auffälliges ist

die 3 Elkos könnte ich tauschen. Je 10uF. Bei der jüngeren Platine war 
einer ausgelaufen und hatte eine Leiterbahn und einen Widerstand 
zerstört.

> dann wird es wilder!

es muss einen Grund geben daß das Board nun spinnt. Das lief ja mal. Ich 
lötete nur 2 Drähte ab und entfernte die hässlich schrumpelige Schicht 
auf der Platinenrückseite mit Tempotaschentuch und Alkohol. Sind die 
Teile nun etwa besoffen?

Gruss,
Matthias

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Gezeigte Platine sollte nicht so direkt für die Bedienung der Tasten 
und des Display verantwortlich sein. Wenn überhaupt dann nur indirekt 
über Störungen, die auf den µC Platine zurückwirken.

Leider wird es schwer sich die Signal anzusehen: man wird wohl eine DSO 
benötigen, denn die Signale sind eher nicht einfach periodisch. Außerdem 
kann ggf. der Tastkopf schon merkliche Rückwirkungen haben, wenn man 
nicht aufpasst. Ein wichtige Signale wären Pin 10 und 11 am Stecker 
X601.

Ein bisschen mehr zum Aufbau wäre nicht schlecht. Ist der Stecker( X601) 
mit den Digitalsignalen so eine Art digitaler Backbone, mit mehr 
Platinen parallel ?

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Gezeigte Platine sollte nicht so direkt für die Bedienung der Tasten
> und des Display verantwortlich sein. Wenn überhaupt dann nur indirekt
> über Störungen, die auf den µC Platine zurückwirken.

ja. Sieht so aus. Das Gerät spinnt ohne die Platine so wie mit.

> Leider wird es schwer sich die Signal anzusehen: man wird wohl eine DSO
> benötigen, denn die Signale sind eher nicht einfach periodisch.

da habe ich leider nichts. Fragt sich welche Bandbreite da genügen 
würde. Einsteigergeräte schaffen keine 100MHz. Steile Flanken werden 
dann verzerrt dargestellt.

> Außerdem kann ggf. der Tastkopf schon merkliche Rückwirkungen haben,
> wenn man nicht aufpasst.

ich nehme einen Iwatsu-Tastkopf 10:1. Der sollte bis 350-400MHz gehen.

> Ein wichtige Signale wären Pin 10 und 11 am Stecker X601.

ok. Ja, da wäre ein DSO wertvoll. Oder ein Logikanalysator mit Speicher. 
Es macht wohl wenig Sinn dazu selbst etwas mit AVR aufzubauen.

> Ein bisschen mehr zum Aufbau wäre nicht schlecht. Ist der Stecker( X601)
> mit den Digitalsignalen so eine Art digitaler Backbone, mit mehr
> Platinen parallel?

Es gibt mehrere Platinenplätze. Die Steckerbelegung ist jedoch nicht 
streng parallel. Vertauschen darf und kann man die Platinen nicht. Die 
Stecker haben jeweils andere Abstände.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> man wird wohl ein DSO benötigen

angeboten wird gebraucht: Gould Digitaloszilloskop 4072, 100 MHz 175 EUR 
VB
oder Oszilloskop HAMEG HM1507 150MHz Analog Digital Scope 299 EUR VB.

Das wäre dann wohl wieder eine neue Baustelle.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Fehler wird dann eher nicht auf der hier gezeigten Platine liegen, 
sondern eher beim µC wo die Tasten und Anzeigen usw. daran sind.

Um die Signale zu beurteilen bräuchte man wohl schon ein eher besseres 
DSO, so ab 50 MHz Bandbreite. Es ginge halt um die Qualität der Falnken, 
also so die ersten 10-50 ns. Ein Logic-analysator wäre ggf. hilfreich 
wenn man den FPGA komplett per revers Engeniering ersetzten will, aber 
kaum um die Qualität der Signale zu beurteilen.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Der Fehler wird dann eher nicht auf der hier gezeigten Platine liegen,
> sondern eher beim µC wo die Tasten und Anzeigen usw. daran sind.

seltsamerweise lief die CPU mit den Tasten und Anzeigen scheinbar 
einwandfrei wenn die Sweep-Platine aus dem 7711A eingesteckt wurde (das 
Gerät das den Fehler auf der PLL-Platine hatte). Daher nehme ich stark 
an daß eben diese Sweep-Platine eine Macke hat und sonst nichts. Die 
Trigger-Platine habe ich noch nicht getestet.

> Um die Signale zu beurteilen bräuchte man wohl schon ein eher besseres
> DSO, so ab 50 MHz Bandbreite.

Es gibt billige DSOs von Hantek. Die haben 100 MHz, 2 Kanäle und ggf. 
auch 16 Logikkanäle wenn man ~100 EUR mehr ausgeben möchte.

> Es ginge halt um die Qualität der Falnken,
> also so die ersten 10-50 ns.

die Flanken kann ich sicher auch mit dem 2467-Oszi sehen. Wenn ein paar 
davon kommen sollte ich die sichtbar machen können. Bei eigenen 
Entwicklungen ließ ich immer eine Schleife rennen. Das ist hier nicht so 
einfach. Ich habe ja den Quellcode nicht. Vielleicht ist eine 
Testroutine in der Software. Da müsste ich bei Toellner fragen. Bei HP 
gibt es so etwas und bei Keithley auch.

> Ein Logic-analysator wäre ggf. hilfreich
> wenn man den FPGA komplett per revers Engeniering ersetzten will, aber
> kaum um die Qualität der Signale zu beurteilen.

das stimmt. Es ist halt die Frage ob die Flanken ein Problem haben. Das 
TXD-Signal klingt wie seriell. Der CCLK-Eingang am FPGA Pin 60 ist über 
R602=100 Ohm und C605=22pF verlangsamt. Der 80C552 kann nicht so sehr 
schnell diese Leitungen takten. Er hat einen 16MHz-Quarz.

Am Port 4 dieser CPU sind 8 Jumper angebracht - möglicherweise für 
Testzwecke? Weitere 3 Jumper an Port 5. Leider weiß ich nichts Näheres 
darüber.

von Matthias W. (matt007)


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Hier ein Ausschnitt der CPU-Platine. Links sind die Jumper J1 bis J8 und 
J16, J17. J12 ist parallel zu einem Servicekontakt X2 links unten.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> so eine Art digitaler Backbone, mit mehr
> Platinen parallel ?

so eine Art Backplane ist es schon. Es sind auf der linken Seite hinter 
CPU-Platine und Anzeigenplatine das Sweepboard, das Triggerboard und 
rechts hinter der Endstufe das AM-Board und das PLL-Board. Nicht jede 
Platine bekommt jedes Signal.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Datenverbindung ist wohl seriell, ähnlich SPI:
Pin 10 vom Stecker X601 als Takt,
Pin 11 vom Stecker X601 als Daten,
und separate Leitungen für die Wahl des Ziels (anders als bei SPI über 
Flanke):
(z.B. Pin12 für U600, Pin15 15 von X602 für den FPGA, Signale vom FPGA 
für U605 und U606).

Von der Funktion ist es wohl so, dass der 8 Bit DAC ein Muster aus dem 
Speicher (RAM) Ausgibt, das zuvor da reingeschrieben wurde. Der 12 Bit 
DAC wird wohl langsamer beschrieben, direkt über das Serielle Interface. 
Der 12 Bit DAC ist als Multiplizierter hinter den 8 Bit ADC geschaltet, 
dient also mit dem OP als eine Art variabler Verstärker.


Dass die Sweep Platine die Bedienung stört ist schon komisch, aber 
vielleicht auch ein Ansatz um den Fehler zu finden. Mit der eigentlichen 
Bedienung und Anzeige hat die Seppe Platine nichts zu tun. Das müssen 
also irgendwelche Störungen sein, die den µC auf der anderen Platine aus 
dem Konzept bringen.

Mögliche Wege, die mir einfallen wären da
1) die Versorgungsspannung
2) Störung von Taktsignalen, die auch noch für andere Teile genutzt 
werden
 (etwa das TX Signal)
3) Signale von der Platine, die zu häufig Interrupts auslösen. Das 
könnten eventuell die Leitungen 4 oder 14 am Stecker X601 sein.

Das Taktsignal sollte man sich mal ansehen. Die RC Kombination vor dem 
FPGA zeigt ja schon das es ggf. kritisch sein kann.
Um zu sehen ob die Erzeugung der Rampe klappt, wäre Der Ausgang des 8 
Bit DAC wohl der richtige Punkt, also Pin 1 von U612.

von Matthias W. (matt007)


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Ja - das Protokoll ist seriell. Wenn ich auf "Sweep" drücke und dann auf 
"Start" und am Drehrad drehe wird etwas vom Hauptprozessor zum FPGA 
übertragen.

Es sind am Pin 10 von X601 Impulspakete zu sehen - 20 Stück paarweise 
hintereinander. Die Paare haben eine Breite von je 9us und 11us Pause. 
Dann folgt 24us Pause bis zum nächsten Paar. Vermutlich sind das die 
Werte für den 12bit DAC. Das ganze Paket ist ~500us lang.

Wenn man noch feiner auflöst kommt ein sauberer Takt mit 500ns Abstand 
zwischen den Flanken.

von Matthias W. (matt007)


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Beim Drehen des Gebers nach "Sweep", "Stop" kommt ein Impulspaket von 
~1000us Länge. Das Display reagiert darauf nur leider oft nicht, obwohl 
die CPU ja weiß was sie da geschickt hat. Es ist so als ob da eine Art 
Rückmeldung fehlt.

Irgendeine Rückmeldung muss funktionieren. Sonst käme ja wohl bei 
Einschalten eine Fehlermeldung daß die Platine nicht da ist.

von Ulrich H. (lurchi)


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Es ist schon klar das es synchrone serielle Daten sind: nur ist Pin 10 
der Takt und Pin 11 sind die Daten: wohl von der CPU zur Sweep Platine 
und ggf. auch noch anderen Teilen (z.B. Tasten / Anzeige). So viel kann 
man aus dem 74HC... Teil der Platine erkennen.

Der Pin 10 entspricht dem SPI Takt. Die Frage ist da vor allem ob die 
Flanken sauber sind, insbesondere die steigende (z.B. für HC595). Das 
Signal sollte von der CPU Platine kommen, jedenfalls nicht von der Sweep 
Platine. Der Unregelmäßige Takt spricht etwas für Software SPI und 9 
bzw. 11 µs passt auch auch etwa zur µC Geschwindigkeit. 20 Pulse passt 
aber nicht zu den 74HC... Schieberegistern: da sollen es eigentlich 
immer vielfache von 8 Pulsen sein (U600 könnte auch 7 Bits (notfalls 5) 
gebrauchen). Ein Teil könnte in Richtung FPGA gehen, oder halt zu 
anderen Platinen.

Ein Takt zwischen den Flanken klingt verdächtig - was ist damit gemeint. 
500 ns sind auch zu kurz um von der CPU zu kommen.

Wenn die Daten für den 12 Bit AD sind, dann wohl als 4 Pulse für den 
FPGA (um zu zeigen das es Daten für den AD sind) und 16 Pulse für die 
Daten. Das Ziel der Daten könnte man ggf. an den Pins der 
Schieberegister sehen. Erst einmal wäre eher die Frage ob die Digitalen 
Signal auch passen (Spannungsleven, Flanken, Spikes ?).

Pin 8 sind Daten zurück, bei der Sweep Platine - vermutlich vor allen 
für Debug-Zwecke, denn das sind Daten aus dem RAM, die zuvor von der CPU 
kommen müssen. Der FPGA setzt nur irgendwie die Adressen dazu.

von User (Gast)


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Eine Hoffnung wäre ja, dass nur eines der Schieberegister defekt ist.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> seriell: Pin 10 Takt, Pin 11 Daten: von CPU zur Sweep Platine

ja.

> Pin 10 SPI Takt. Die Frage ist da vor allem ob die
> Flanken sauber sind, insbesondere die steigende (z.B. für HC595).

ja, die Flanken sehen sauber aus.

> Das Signal sollte von der CPU Platine kommen

ja. Das ist so.

> Der Unregelmäßige Takt spricht etwas für Software SPI und 9
> bzw. 11 µs passt auch auch etwa zur µC Geschwindigkeit.

Das sind ganze Pulspakete.

> 20 Pulse passt
> aber nicht zu den 74HC... Schieberegistern: da sollen es eigentlich
> immer vielfache von 8 Pulsen sein

gut möglich. In diesen Pulspaketen mit dem beschriebenen Abstand stecken 
ja eine Menge einzelne Pulse.

> Ein Teil könnte in Richtung FPGA gehen, oder halt zu anderen Platinen.

> Ein Takt zwischen den Flanken klingt verdächtig - was ist damit gemeint.
> 500 ns sind auch zu kurz um von der CPU zu kommen.

die 80C552-CPU hat einen 16MHz-Quarz.
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/80C552_83C552.pdf
Auf dem Stecker von der CPU zum Motherboard liegen Signale wie "TXD" und 
"Sweeprun". Der TXD-Pin der CPU P3.1 Pin25 geht über einen 
74LVC2G125-Treiber zum Motherboard und dort dann wohl zum Sweepboard.

Auf dem CPU-Board sitzt neben der CPU auch noch ein XC9572XL-7VQ64C im 
TQFP64-Gehäuse mit JTAG-Interface. Der wird wohl als Frequenzzähler 
genutzt.

> Wenn die Daten für den 12 Bit AD sind, dann wohl als 4 Pulse für den
> FPGA (um zu zeigen das es Daten für den AD sind) und 16 Pulse für die
> Daten. Das Ziel der Daten könnte man ggf. an den Pins der
> Schieberegister sehen. Erst einmal wäre eher die Frage ob die Digitalen
> Signal auch passen (Spannungsleven, Flanken, Spikes ?).

Der Level sieht ok aus. Die Flanken sehen steil aus. Spikes sind schon 
zu sehen oben und unten. Das kann auch an der Tastkopfmasse liegen die 
nun leider weit weg ist vorne an der BNC-Buchse. Besser wäre die viel 
kürzer anzuschließen.

> Pin 8 sind Daten zurück, bei der Sweep Platine - vermutlich vor allen
> für Debug-Zwecke, denn das sind Daten aus dem RAM, die zuvor von der CPU
> kommen müssen. Der FPGA setzt nur irgendwie die Adressen dazu.

Es ist die Frage ob das FPGA die Daten auch bekommt. Schieberegister ok?
Und ob es die Daten versteht und korrekt rückmeldet. Da die andere 
Sweep-Platine ja einwandfrei arbeitet muss auf der defekten Platine 
etwas defekt geworden sein. Statische Aufladung? Beim Abwaschen mit 
Alkohol? Funken hatte ich keine bemerkt.

von Matthias W. (matt007)


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User schrieb:
> Eine Hoffnung wäre ja, dass nur eines der Schieberegister defekt ist.

ja. Das wäre leicht mit dem Heißluftfön wechselbar.

Letztlich sind ja die Eingänge empfindlich. Auch das FPGA hat Eingänge. 
Die gehen ziemlich ungeschützt auf die Stecker. U600 und U601 könnte man 
tauschen. Das FPGA ist nicht so leicht zu ersetzen. Das ist auch 
programmiert. Die Strukturen scheinen jedoch recht groß zu sein. Daher 
könnte das ggf. robuster sein als die CMOS-Schieberegister.

von Matthias W. (matt007)


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Die CPU nutzt sowohl den RXD, als auch den TXD-Pin als Ausgang. Beide 
werden mit einem Treiber 125 gepuffert und landen auf der Sweep-Platine 
mit den Namen RXDW und TXD.

von Matthias W. (matt007)


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Die beiden Signale RDAN und WRAN werden von der CPU-Platine über das 
FPGA dort über je einen 125-Treiber gesendet. Das scheint eine Art 
Schreibe- und Lese-Signal für das FPGA auf der Sweep-Platine zu sein.

von Matthias W. (matt007)


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Die Signale ADR und TSIG kommen auch von der CPU-Platine über das
FPGA dort über je einen 125-Treiber. Vielleicht ist ADR die 
Adressauswahl für das RAM auf der FPGA-Platine?

von Ulrich H. (lurchi)


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Das FPGA ist programmierbar, aber das Programm ist vermutlich irgendwo 
auf der CPU Platine gespeichert - jedenfalls nicht auf der Sweep 
Platine. Von daher wäre ein Austausch da noch möglich. Bein Schreiben 
der Konfigurationsdaten in das FPGA wird ggf. schon geprüft ob die Daten 
auf richtig ankommen - eine falsche FPGA Konfiguration könnte ja Schäden 
verursachen. Das dürfte dann auch der Punkt sein wo der µC die Platine 
erkennt und ggf. einen Fehler ausgibt.

So viele Rückmeldungen vermute ich da nicht von der Sweep Platine zurück 
zum Rest. Das eine Schieberegister für die Rückrichtung kann nur 
begrenzt Informationen auslesen. Für viel mehr als einen Selbsttest 
taugt das nicht - das sollte also, wenn überhaupt, nur beim hochfahren 
passieren. Die Übertragung könnte man erkennen am Pin 1 von U610.
Die Leitung 8 am Stecher X601 wird vermutlich noch anders genutzt - 
sonst wäre da nicht die Diode drin. Andere Leitungen für eine 
Rückmeldung wären nur die vom FPGA.

Sonst sehe ich da auch nicht so viel Notwendigkeit für eine Rückmeldung 
- ggf. noch so etwas wie das Ende eines Sweeps. Insbesondere sollte das 
Einstellen der Werte an der Anzeige noch nichts direkt mit der Sweep 
Platine zu tun haben und da wäre ein Kontrolle nicht so wichtig - ein 
einfaches Schreiben der Daten sollte da reichen.

Wo die Daten hingehen kann man in Grenzen an den Schieberegistern sehen 
(pin 12 beim hc595). Die Daten gehen erst einmal an alle und werden dann 
nur beim eigentlichen Ziel auch an die Ausgänge weitergeleitet - teils 
direkt, teils nur über das FPGA. Es muss ja nicht mal sein, das die 
ganzen Pulse für die Sweep-Platine sind.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Leitung ADR = Pin 12 an X601 ist die Auswahl für das Schieberegister 
U600. Das könnte so etwas wie eine Auswahl des Ziels sein - genaues 
wissen wir aber nicht. Jedenfalls sind da noch einige Bits ungenutzt.

Die Konfigurations- Daten für das FPGA kommen über CCLK und DIN, mit 
einer Rückmeldung über D/_P

von Matthias W. (matt007)


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Die Analyse ist ja spannend. Danke Ulrich !

Da muss ich mal schauen was als nächstes günstig zu messen wäre. Es wäre 
auch denkbar einen AVR zu nehmen und mit dem etwas auszuwerten. Oder so 
einen Logikanalysator erwerben. Ein China-Ding?

Manchmal ist es besser etwas günstig zu kaufen als selbst ewig 
herumzubasteln. Es sei denn man will dabei etwas lernen.

Einen AVR hätte ich da. Ein paar byte RAM hat der ja auch. Schnell ist 
er auch. Dumm ist halt nur daß manchmal beim Drehen des Knopfs scheinbar 
etwas klemmt. Dann geht es wieder eine ganze Weile.

Die andere Möglichkeit ist einfach mal ein paar der preisgünstigen chips 
auf Verdacht zu wechseln. Die kosten ja nicht die Welt. Entweder es geht 
dann oder der Fehler liegt dann am FPGA oder an der Leiterplatte selbst.

Das alte FPGA wird wohl nicht so einfach zu bekommen sein. Auch ein 
RAM-Baustein ist noch auf der Platine.

von Ulrich H. (lurchi)


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Bei so einem spradisch auftrtendem Fehler besteht die reelle Möglichkeit 
das es ein Problem mit den Signalpegeln oder ähnliches ist. Der SPI - 
Takt als empfindlichstes Signal scheint aber schon mal OK. Das ist erst 
einmal was für ein Oszilloskop, um sich auch die anderen Signal 
anzusehen.

Einen Logigkanalysator kann der AVR eher nicht gut ersetzen und ist da 
keine brauchbare Basis (ggf. sehr schlecht mit einem XMega). Wenn 
möglich will man relativ viel RAM haben, und eine relativ schnelle 
Anbindung zum PC (USB). Bei den China-Teilen müsste man mal sehen was es 
da gibt.

Für einige Speziallfälle, wie das Abhöhren des SPI Bus könnte man den 
AVR eventuell nutzen. Das wäre dann so etwas wie ein SPI Sniffer - wegen 
des begrenzten RAMSs wäre auch da aber ein schnelles Interface zum PC 
hilfreich. Von der Idee halt Takt und Daten ans SPI Interface des AVR 
und dann mehrere der Chip-selekt (bzw. Strobe) Signale, etwa über einen 
Port und Pin Change abfragen. Wie man ggf. andere Paketlängen behandelt 
ist noch die Frage. Die Daten kommen dann mehr oder weniger direkt zum 
PC zur Auswertung. Eventuell findet man da ja auch schon einen Plan und 
SW im Netz - so abwegig ist die Anwendung nicht.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Bei so einem spradisch auftrtendem Fehler besteht die reelle Möglichkeit
> das es ein Problem mit den Signalpegeln oder ähnliches ist. Der SPI -
> Takt als empfindlichstes Signal scheint aber schon mal OK. Das ist erst
> einmal was für ein Oszilloskop, um sich auch die anderen Signal
> anzusehen.

das kann ich ja tun. Das Oszi habe ich ja. Leider weiß ich nicht ob der 
Fehler so sporadisch ist. Es scheint so als ob nicht alles tot ist auf 
der Karte. Bei der anderen Karte war das Problem ja dieser auslaufende 
Cap. Das Fehlerbild war chaotisch. Alles war weg nach Austausch von ein 
paar Teilen und Flicken dieser Leiterbahn.

Ist die Frage was hier die Ursache ist.

> Einen Logigkanalysator kann der AVR eher nicht gut ersetzen und ist da
> keine brauchbare Basis (ggf. sehr schlecht mit einem XMega).

ok. Ich hätte einen Arduino Nano 3 rumliegen.

> Wenn möglich will man relativ viel RAM haben, und eine relativ schnelle
> Anbindung zum PC (USB).

leider ist das RAM nicht riesig. Besser als nichts jedenfalls. Externe 
RAMs sind halt langsamer.

> Bei den China-Teilen müsste man mal sehen was es da gibt.

Da gibt es erstaunlich billige Sachen wie z.B. dies:
http://www.ebay.de/itm/Logic-Analyzer-24MHz-8CH-USB-Logic-Analyzer-/371047856017. 
Nicht mal 9.-. Ist halt die Frage was das taugt. Bauen kann man dafür 
nichts.

> Für einige Speziallfälle, wie das Abhöhren des SPI Bus könnte man den
> AVR eventuell nutzen. Das wäre dann so etwas wie ein SPI Sniffer - wegen
> des begrenzten RAMSs wäre auch da aber ein schnelles Interface zum PC
> hilfreich.

Eine Idee wäre das was da gesendet wird byteweise alle z.B. 250ns ins 
RAM zu erfassen. Wenn das RAM voll ist zum PC schicken und dort dann 
anzeigen und dekodieren. Es ist natürlich recht begrenzt von den 
Möglichkeiten. Besser als das Analog-Oszi jetzt.

> Von der Idee halt Takt und Daten ans SPI Interface des AVR
> und dann mehrere der Chip-selekt (bzw. Strobe) Signale, etwa über einen
> Port und Pin Change abfragen. Wie man ggf. andere Paketlängen behandelt
> ist noch die Frage. Die Daten kommen dann mehr oder weniger direkt zum
> PC zur Auswertung.

so schnell sind die preiswerten Interfaces zum PC wohl nicht daß man da 
mit 250ns-Raster Bytes in Echtzeit übertragen könnte.

> Eventuell findet man da ja auch schon einen Plan und
> SW im Netz - so abwegig ist die Anwendung nicht.

gute Frage. Logikanalysatoren gibt es sicher auch als Studienarbeit an 
einer Uni. Fragt sich ob so ein China-Teil für knapp 10.- nicht 
sinnvoller ist. Das ist wenigstens fertig. Der Versand dauert halt lange 
und die Beschreibung ist wenig aussagekräftig.

Dieses Ding gibts in Finnland: 
http://www.ebay.de/itm/USB-Logic-Analyzer-8ch-24MHz-Limited-edition-/231071636948. 
Mit input buffer 74HC245. Main chip: CY7C68013A. Keine Ahnung wie groß 
der Speicher ist. Die Software gibt es hier: 
https://www.saleae.com/downloads. Die 34-Kanal-Version ist deutlich 
teurer: http://www.ebay.com/itm/331155858136.

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Hier das Signal an Pin 11 der Leiste X601. Es ist ein Pulszug. Negative 
Pulse. An Pin 5 der Leiste X601 kommt beim Drehen des Gebers ein 
negativer Puls von ~400ns Breite.

von Tomate (Gast)


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Bei ebay gibt's zahlreiche billige XC2064s.
http://www.ebay.com/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2050601.m570.l1313.TR0.TRC0.H0&_nkw=xc2064&_sacat=0
Wieso nicht einfach mal ein paar davon kaufen und die testhalber 
tauschen? Da die Xilinx-Dinger SRAM-basiert sind, hat man da auch keine 
so dämlichen Probelme mit EEPROM-Auslesen wie bei den Altera-FPGAs

Mit Heissluftlötstation und kräftig Flussmittel ist das auch keine so 
schwierige Sache. Das TC5565 RAM daneben gleich auch.

von Matthias W. (matt007)


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Tomate schrieb:
> Bei ebay gibt's zahlreiche billige XC2064s.

vielen Dank für den Hinweis ! 1.80 ist supergünstig. Der Versand aus den 
USA ist halt leider recht teuer. Der Zoll wird wohl auch zuschlagen?

> Wieso nicht einfach mal ein paar davon kaufen und die testhalber
> tauschen?

gute Idee.

> Da die Xilinx-Dinger SRAM-basiert sind, hat man da auch keine
> so dämlichen Probelme mit EEPROM-Auslesen wie bei den Altera-FPGAs

ok.

> Mit Heissluftlötstation und kräftig Flussmittel ist das auch keine so
> schwierige Sache.

ja. Das müsste schon gehen.

> Das TC5565 RAM daneben gleich auch.

das hat derselbe Händler wie oben.

von Ulrich H. (lurchi)


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Bei 1,80 wird der Zoll nicht so viel ausmachen - das geht Prozentual, 
wenn überhaupt. Ein paar 10% machen da den Kohl nicht fett.

Das Ram sollte kaum für den Fehler verantwortlich sein - das werden vom 
FPGA die Adresssen und das WE / OE Signal für generiert, und die Daten 
kommen per Schieberegister vom µC bzw. gehen zum ADC und Schieberegister 
für die Rückrichtung. Bei eine defekten RAM könnte man ggf. Glitches im 
Sweep erwarten, aber nicht viel mehr. Die Bedieunung sollte das nicht 
bereinflussen. Über Pin 8 von X601 bzw. besser Pin 9 von U610 könnte man 
sehen ob da überhaupt Daten zurück zum µC gehen - außer in der 
Selbsttestphase vermute ich eher nicht. Der Pegel am Pin 8 wäre aber 
auch interessant. Das sollte überwiegend high (4-5 V) sein, mit einigen 
Pulsen (auf etwa 0,8 V), wenn sich auf den anderen Platinen was tut.

Negative Pulse würde ich eher nicht erwarten. Eigentlich sollten alles 
CMOS Pegel sein, also irgendwo zwischen 0 und 1 V für Low und 4-5 V für 
high.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Bei 1,80 wird der Zoll nicht so viel ausmachen - das geht Prozentual,
> wenn überhaupt. Ein paar 10% machen da den Kohl nicht fett.

das dachte ich auch. Der alte 50MHz-Generator kostete 300$. 
Einfuhrabgabe US $77,82. Versand US $45,36. Bezahlt habe ich 238.15 EUR 
+ 81.79 EUR Versand + Zoll. Ein altes Fluke überlegte ich. Da wäre die 
Einfuhr viel teurer als das Gerät selbst gekommen.

> Das Ram sollte kaum für den Fehler verantwortlich sein

ok.

> Über Pin 8 von X601 bzw. besser Pin 9 von U610 könnte man
> sehen ob da überhaupt Daten zurück zum µC gehen - außer in der
> Selbsttestphase vermute ich eher nicht.

siehe das Bild. So sieht das aus wenn ich am Geber drehe und Stop(?) 
gewählt habe. Vorne triggert das Oszi. Da ist ein kurzer Puls von 20ns 
nach unten zu sehen. Nach ~4us geht es low und bleibt ~2us low. Dann 
kommt eine Pause von ~12ms.

> Der Pegel am Pin 8 wäre aber
> auch interessant. Das sollte überwiegend high (4-5 V) sein, mit einigen
> Pulsen (auf etwa 0,8 V), wenn sich auf den anderen Platinen was tut.

das wird wohl ähnlich aussehen.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias W. schrieb:
> Der Pegel am Pin 8 wäre aber auch interessant.

hier das Bild von Pin8 X601. Auch das wiederholt sich nach ~12ms.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Bei 1,80 wird der Zoll nicht so viel ausmachen

Zum Warenwert wird der teure Versand hinzuaddiert und darauf dann die 
Abgabe berechnet. Da kommt schon was zusammen. Es kann sein daß beim 
Zoll ausgepackt wird und weitere Versandkosten entstehen. So was hatte 
ich auch schon mal.

von Matthias W. (matt007)


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Hier das Ergebnis der Widerstandsmessung an den FPGA-Pins mit einem DMM 
im 20kOhm-Bereich und Mess-Spannung <0.7V.

Pin  Wert [kOhm]
1  0
2  7,89
3  7,91
4  8,52
5  7,89
6  7,89
7  7,89
8  8,52
9  8,52
10  3,61
11  4,74
12  4,74
13  4,75
14  7,89
15  7,87
16  7,87
17  8,49
18  3,6
19  7,88
20  4,74
21  8,5
22  8,51
23  7,88
24  8,51
25  3,6
26  3,6
27  8,3
28  6,2
29  7,85
30  5,3
31  7,85
32  7,83
33  8,43
34  8,43
35  0
36  8,45
37  8,48
38  8,09
39  8,47
40  4,93
41  8,07
42  8,07
43  8,36
44  8,52
45  6,85
46  8,38
47  8,49
48  8,5
49  8,49
50  8,5
51  8,51
52  3,6
53  8,49
54  8,49
55  8,49
56  8,49
57  8,45
58  8,44
59  5,2
60  8,41
61  4,73
62  4,74
63  8,47
64  4,74
65  8,51
66  8,51
67  8,49
68  8,5

von Ulrich H. (lurchi)


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Die einzelnen Werte sind schwer zu beurteilen.  Das hängt ggf. auch von 
der Schaltung im DMM ab, denn es sind ja keine Ohmschen Widerstände. 
Vielfach ist es halt auch der FPGA und 1-2 Logic ICs - die müssen auch 
nicht alle so gleich sein.
So wirklich fällt mir da nichts auf - ein bisschen komisch ist 
vielleicht noch der Unterschied zwischen den Pins 40 und 41 bzw. 42. Das 
kann aber auch einfach eine andere Zusatzfunktion des Pins sein.

Interessant wird es erst im Vergleich zur anderen Platine. Dabei sollte 
man auf die Polung achten - also selbe Leitung an GND.

von Matthias W. (matt007)


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Ulrich H. schrieb:
> Interessant wird es erst im Vergleich zur anderen Platine.

hier dazu die Werte:
1
    defekt ok
2
Pin Wert [kOhm]
3
1   0     0
4
2   7,89  4,95
5
3   7,91  4,95
6
4   8,52  8,05
7
5   7,89  4,96
8
6   7,89  4,96
9
7   7,89  4,96
10
8   8,52  8,05
11
9   8,52  8,05
12
10  3,61  3,32
13
11  4,74  4,96
14
12  4,74  4,96
15
13  4,75  4,96
16
14  7,89  4,96
17
15  7,87  4,95
18
16  7,87  4,95
19
17  8,49  8,05
20
18  3,6   3,32
21
19  7,88  4,96
22
20  4,74  4,95
23
21  8,5   8,07
24
22  8,51  8,06
25
23  7,88  7,45
26
24  8,51  8,05
27
25  3,6   3,32
28
26  3,6   3,32
29
27  8,3   7,82
30
28  6,2   7,83
31
29  7,85  7,46
32
30  5,3   8,06
33
31  7,85  7,44
34
32  7,83  7,44
35
33  8,43  7,97
36
34  8,43  7,98
37
35  0     0
38
36  8,45  8
39
37  8,48  7,99
40
38  8,09  7,49
41
39  8,47  8
42
40  4,93  4,61
43
41  8,07  7,47
44
42  8,07  4,57
45
43  8,36  7,58
46
44  8,52  7,99
47
45  6,85  7,81
48
46  8,38  7,86
49
47  8,49  7,98
50
48  8,5   7,97
51
49  8,49  8
52
50  8,5   7,97
53
51  8,51  7,99
54
52  3,6   3,32
55
53  8,49  7,99
56
54  8,49  7,98
57
55  8,49  8
58
56  8,49  7,98
59
57  8,45  7,98
60
58  8,44  7,91
61
59  5,2   7,96
62
60  8,41  7,9
63
61  4,73  7,43
64
62  4,74  7,42
65
63  8,47  7,98
66
64  4,74  7,44
67
65  8,51  8,03
68
66  8,51  8,02
69
67  8,49  8,02
70
68  8,5   8,06

da sind teilweise deutliche Unterschiede. Siehe z.B. Pin 
2,3,5,6,7,14,15,16,19.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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es sieht so aus als ob mit dem Bus DS0 .. DS7 etwas nicht in Ordnung 
ist. An diesem Bus hängen das FPGA (XC2064), U601 (HC164) links und der 
DA-Wandler U608 (AD7545) rechts oben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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schauen wir die abweichenden Widerstandswerte an den FPGA-Pins zwischen 
dem defekten Board links und dem ok-Board rechts näher an.

auffällige Abweichungen gibt es bei
+ Pin 2,3,5,6,7,14,15,16,19 = DS4,DS3,DS2,DS1,DS0,DS3,DS4,DS5,DS6

seltsam ist die Messung bei Pin 20 bzw. 61. Da sollte dasselbe Signal 
DS7 liegen. Bei der defekten Platine hatte ich gemessen 4.74 bzw 
4.73kOhm. Bei dem heilen Board jedoch 4.95 und 7.43. Messfehler?

Abweichung bei
+ Pin 28 Ladesignal zu U610
+ Pin 30 Pin nicht im Plan zu finden
+ Pin 42 Rückführsignal Zeitbasis von U603B
+ Pin 45 D/P-Steuersignal Eingangspin
+ Pin 59 Clocksignal für U606
+ Pin 61
+ Pin 64

von Matthias W. (matt007)


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auch Pin 61 und 64 sind Bus-Pins.

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