Hallo Forum, ich überlege schon seit längerer Zeit mich mit einem eigenem Elektronikprodukt selbständig zu machen. Dafür hätte ich gerne etwas Rat und würde gerne wissen was andere Leute für Erfahrungen gemacht haben. Ich habe in dem Forum schon einiges hilfreiches zu dem Thema gelesen, aber jeder steckt nunmal in einer anderen Ausgangssituation. Also zum Thema: Seit einem halben Jahr entwickle ich an meiner Produktidee und habe dabei sehr gute Fortschritte gemacht. Hardwareseitig besteht mein Produkt eigentlich nur aus einem Mikrocontroller-Board. Ich habe da ein existierendes Board gefunden das ich verwenden möchte. Das heißt, das Board müsste nur in ein eigenes Gehäuse und ein paar LEDs und Anschlüsse dran. Auf dem Board müsste ich auch eine Kleinigkeit löten, da der Hersteller in der Standardversion einige optionale Baugruppen ausgelassen hat. Ich kann die Hardware also mit wenig Aufwand selbst herstellen. Das eigentliche Know-How steckt in der Firmware. Meine sorgen sind allerdings der rechtliche, bürokratische und finanzielle Aufwand beim Vertrieb eines eigenen Produktes. Ich würde mich gerne ein Jahr Vollzeit dieser Idee widmen und hätte dafür wahrscheinlich auch die nötigen Ersparnisse. Allerdings befürchte ich dass z.B. Zertifizierungen sehr teuer werden könnten und mein Budget deutlich übersteigen. Das Microcontroller Board hat bereits ein CE Zeichen. Aber ich vermute das gilt nicht mehr wenn ich das in ein eigenes Gehäuse verbaue und LEDs etc. anschließe. Das Board wird nur mit 5V betrieben. Ich hoffe dass sich dadurch die Zertifizierungsanforderungen reduzieren. Dann gibt es noch das Vertriebsproblem: Ich müsste das Produkt international vertreiben, da die Zielgruppe sehr speziell ist, und es dafür in Deutschland allein sicherlich nicht genügend Kunden gibt. Ich habe da erst letztens gelesen dass bei Vertrieb in der EU die Bedienungsanleitung in die jeweilige Landesprache übersetzt werden muss :-o. Ich frage mich wie viele solcher Fallstricke da noch auf mich lauern. Was ist eure Meinung dazu? Ist es möglich als Einzelperson ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen? Gibt es vielleicht irgendwo gute Bücher zu dem Thema die man lesen könnte. Vielen Dank!
Hallo! Die CE Kennzeichnung ist nach deinen Änderungen hinfällig. Selbiges gilt übrigens für die EMV Konformität. Ich habe bisher nur mal überlegt fertige Produkte nebenbei als kleinen bonus zu vertreiben. Aber die bürokratischen Hürden erscheinen mir dafür zu hoch. Gruß Max
und selbst wenn alle einzelteile eine ce-kennzeichnung haben, heisst das noch lange nicht, dass dann auch das gesammtsystem deswegen eine hat ;-)
Das CE-Zeichen besagt doch nur, dass der Hersteller dafür garantiert, dass alle Vorschriften einghehalten werden. Wenn du also mit deiner Fachkompetenz begründen kannst, dass sich durch die von dir ergänzten Bauteile nichts relevantes ändert und die Vorschriften weiterhin eingehalten werden, ist doch alles gut.
Auch wenn das nicht die legale Variante ist: man kann auch ein Bisschen auf Risiko fahren. Wieviel von dem Chinaschrott im 1-Euro Markt ist schon wirklich normgerecht? Und wie viele 1-Euro-Shops werden zu Tode geklagt? Nichtmal die Teflonpfannenklage gegen Kik hatte Erfolg. Gerade spezielle Zielgruppen sind oft dankbar für ein Produkt, und fangen nicht gleich an, von Dir die CE Unterlagen zu verlangen. Zudem: CE+CE=CE. Ohne ein Bisschen unternehmerisches Risiko wird das eben nix ;-) Meine Erfahrungen mit selbstständiger Tätigkeit: die ganzen Regeln werden bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht werden. Das gilt auch für die Steuer etc. Am Ende findet sich schon ein Weg wie man sich gerade noch im Legalen durchwurstelt ;-)
Karl Otto schrieb: >... und fangen nicht gleich an, von Dir die CE Unterlagen zu verlangen. Das können sie auch gar nicht. Die Unterlagen sind nur zB der Aufsichtsbehörde zwingend vorzuweisen. Wie genau würdest du dich denn selbstständig machen wollen? Wie haftest du? Gruß Max
Konstantin schrieb: > Ist es möglich als Einzelperson ein eigenes Produkt auf den Markt > zu bringen? Ja. Sogar einfacher als früher dank Direktbestellung, zumindest so lange es nicht um Medizinprodukte und Automobiltechnik geht (aber die kochen auch nur mit Wasser, man muss aber viele Regeln befolgen, Siemens verdient sich (noch) dumm und dämlich mit Medizintechnik (dank Protektionismus, die sitzen ja dort, wo die Regeln gemacht werden). Die Frage ist eher, ob es sich lohnt. Hohe Preise schrecken Kundschaft ab, wenn dein uC Board das eigentlich alles kann, darf das Endprodukt nicht viel teurer sein. Du musst also dein vorgefertigtes Microcontroller-Board billiger einkaufen und brauchst hohe Stückzahlen, damit für deine Software und die Fixkosten (WEEE, Ausrüstung)Amortisation übrig bleibt. Meist reicht es dafür nicht, du hast zu wenige Kunden und schreckst auch noch die letzen durch zu hohe Preise ab. > Ich müsste das Produkt international vertreiben Da reicht dann ggf. nicht mehr CE, sondern LR in USA, CCC in China, BSMI in Taiwan, KC Mark für Korea, PSE in Japan, GOST-R in Russland, ISI in Indien. Wenn dein Produkt also nichts hochpreisiges ist, vergiss es. Lass die Leute es auf deiner WebSeite in Deutschland bestellen, du versendest überallhin, aber es ist eben nicht zertifiziert, das kann dann, wie beim Direktimport von Chinaartikeln, vom Zoll konfisziert werden, aber das ist nicht dein Problem, sondern das des Importierenden. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1 Die Fixkosten sind für Elektronikentwicklung recht niedrig. Gewerbeschein, WEEE Anmeldung, dein Lötkolben und ein kurzer Besuch bei einem Labor kostet so 500 EUR, jeder Pizzabäcker muss mehr investieren. Aber wenn man sich hinsetzen muss, ein paar Bauteile per Hand einlöten will, ein Gehäuse per Hand bohren will, Bedienelemente per Hand montieren will, dann springt ein mieserabler Stundenlohn raus, insbesondere wenn man das für jedes bestellte Teil einzeln macht. Nur mal ein Beispiel eine Töpferofensteuerung http://www.hermes-electronic.de/downloads/bedienungsanleitungen/SE96d.pdf die früher gutes Geld eingebracht hat, hat heute Konkurrenz http://www.ebay.de/itm/111049577802?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649 und ist keine 100 EUR mehr wert. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20
MaWin schrieb: > [...] > > Die Frage ist eher, ob es sich lohnt. > > Hohe Preise schrecken Kundschaft ab, wenn dein uC Board das eigentlich > alles kann, darf das Endprodukt nicht viel teurer sein. Du musst also > dein vorgefertigtes Microcontroller-Board billiger einkaufen und > brauchst hohe Stückzahlen, damit für deine Software und die Fixkosten > (WEEE, Ausrüstung)Amortisation übrig bleibt. > > Meist reicht es dafür nicht, du hast zu wenige Kunden und schreckst auch > noch die letzen durch zu hohe Preise ab. Ich habe schon vor das entsprechend Hochpreisig zu verkaufen. Das wäre für einen Industriezweig in dem bereits jetzt die meiste Hardware sehr teuer verkauft wird. Das Board hat einen kombinierten FPGA / Microcontroller SOC, ist aber im Einkauf vergleichsweise günstig. > >> Ich müsste das Produkt international vertreiben > > Da reicht dann ggf. nicht mehr CE, sondern LR in USA, CCC in China, BSMI > in Taiwan, KC Mark für Korea, PSE in Japan, GOST-R in Russland, ISI in > Indien. > > Wenn dein Produkt also nichts hochpreisiges ist, vergiss es. Lass die > Leute es auf deiner WebSeite in Deutschland bestellen, du versendest > überallhin, aber es ist eben nicht zertifiziert, das kann dann, wie beim > Direktimport von Chinaartikeln, vom Zoll konfisziert werden, aber das > ist nicht dein Problem, sondern das des Importierenden. Ja, so habe ich mir das eigentlich auch gedacht. > http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-fa... > > Die Fixkosten sind für Elektronikentwicklung recht niedrig. > Gewerbeschein, WEEE Anmeldung, dein Lötkolben und ein kurzer Besuch bei > einem Labor kostet so 500 EUR, jeder Pizzabäcker muss mehr investieren. Das hört sich sich erstmal super an. Vielen Dank :-) > Aber wenn man sich hinsetzen muss, ein paar Bauteile per Hand einlöten > will, ein Gehäuse per Hand bohren will, Bedienelemente per Hand > montieren will, dann springt ein mieserabler Stundenlohn raus, > insbesondere wenn man das für jedes bestellte Teil einzeln macht. Ja das stimmt. Aber ich würde eher wenig Stück aber zu einem hohen Preis verkaufen. Ich denke wenn ich 30 Stück im Jahr verkaufen könnte, dann könnte ich gut davon Leben. Dann müsste sich das löten und schrauben hoffentlich in Grenzen halten :-) > [...]
Max B. schrieb: > [...] > > Wie genau würdest du dich denn selbstständig machen wollen? Wie haftest > du? > Das ist eine gute Frage. Eine GmbH ist mir zu teuer. Ich denke eine UG wäre eine gute Idee, wobei da scheinbar die Bürokratie bereits recht hoch ist. Am liebsten wäre es mir, das vorerst als Einzelunternehmer zu führen. Dass ich dann selbst hafte ist mir klar :-o
Karl Otto schrub: >Nichtmal die Teflonpfannenklage gegen Kik hatte Erfolg. >..die ganzen Regeln werden bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie >gekocht werden. Nein, vor Allem dann nicht, wenn man die Teflonpfanne benutzt. Max frog: >Wie genau würdest du dich denn selbstständig machen wollen? Wie haftest >du? Verkaufe Teflonpfannen. Da stellt sich die Frage nach der Haftung nicht, weil eben nichts haftet. ;-) MfG Paul
Haha, genial!
>Am liebsten wäre es mir, das vorerst als Einzelunternehmer zu
führen.
Ich würde eher zu Limited oder solchen Konstrukten raten. Nur keine
persönliche Haftung.
Karl Otto schrieb: > Ich würde eher zu Limited oder solchen Konstrukten raten. Nur keine > persönliche Haftung. OK, ich werde mal einen Termin mit dem Steuerberater machen. Soweit ich weiß ist eine UG ziemlich äquivalent zu einer Limited.
> Ich würde eher zu Limited oder solchen Konstrukten raten. Nur keine > persönliche Haftung. Wer seid ihr denn? Memmen oder Männer? Wenn ihr nicht persönlich für eure Schandtaten voll geradestehen wollt, müsst iher euch eben mit 25 k€ teilweise freikaufen. Keine Verantwortung übernehmen u n d kein Geld ausgeben wollen, das geht eben nicht.
Bürovorsteher schrieb: >> Ich würde eher zu Limited oder solchen Konstrukten raten. Nur keine >> persönliche Haftung. > > Wer seid ihr denn? Memmen oder Männer? > Wenn ihr nicht persönlich für eure Schandtaten voll geradestehen wollt, > müsst iher euch eben mit 25 k€ teilweise freikaufen. > > Keine Verantwortung übernehmen u n d kein Geld ausgeben wollen, das > geht eben nicht. Das verstehe ich auch nicht. Habt Ihr so wenig Vertrauen in Euer Können und Produkte? Wobei wie schon erwähnt eine GmbH in vielen Haftungsfällen eben nicht schützt. Wenn Dein Produkt nicht sicher ist weil Du geltende Vorschiften (CE) nicht einhältst, dann bist Du als GF natürlich auch privat dran, denn diese Dinge hättest Du wissen und deren Umsetzung kontrollieren müssen.
Rechtsform des Unternehmens, CE-Zeichen und irgendwelche Konformitäts- oder Haftungsproblematiken sind alle harmlos, aber wer in Deutschland ein elektronisches Gerät und wenn es noch so klein ist - z.B. 3 Bauelemente auf einer Mini-Lp - verkaufen will, d.h. "in den Verkehr" bringen will, sollte sich umgehend mit dem "Elektrogerätegesetz" auseinandersetzen, bzw. mit dem umsetzenden Gremium "EAR" http://www.stiftung-ear.de/. Da wird Dir dann gleich die Lust vergehen ... In den anderen EU-Ländern gibt es ähnliche Regelungen. Mann kann natürlich den Versuch machen - alles weltweit außer EU - na dann viel Spaß! Grüsse aus Berlin PSblnkd
> Da wird Dir dann gleich die Lust vergehen ...
Auch Blödsinn, wenn du das Zeug z.B als Spielzeug oder Mess- und
Kontrollgeräte vertickst, zahlst du für die Entsorgung gar nichts.
Die einmalige Anmeldegebühr beträgt ca. 250 €.
Die jährliche Gebühr für den VERE sind 25 €.
Mit einigem bürokratischen Aufwand kannst du die Anmeldegebühr auch noch
sparen.
Mir war der Aufwand zuviel, zahlen war einfacher.
Konstantin schrieb: > ich überlege schon seit längerer Zeit mich mit einem eigenem > Elektronikprodukt selbständig zu machen. Dann mach es. Die andere Variante ist es zu lassen. So blöd das klingt, es ist es die Haltung Unternehmer zu werden. > Meine sorgen sind allerdings der rechtliche, bürokratische und > finanzielle Aufwand beim Vertrieb eines eigenen Produktes. Vergiss es. Fang einfach an. Du kannst nicht alles planen. Wenn dein Produkt was taugt kannst du das aus den Umsätzen delegieren. Wenn nicht kräht eh kein Hahn danach. Du fliegst bei solchen Produkten auch unter dem Radarschirm der Platzhirsche. Die Interessieren sich nicht für Produkte unter der 50-100 Mio. Grenze. Das ist branchenunabhängig. > Dann gibt es noch das Vertriebsproblem: Was ist an einer Adwords Kampagne ein Problem? Du hast heute de fakto einen weltweiten Markt "at your fingertips". Bei Waren abseits des Mainstream zu sehr geringen Kosten. > Ich habe schon vor das entsprechend Hochpreisig zu verkaufen. Das wäre > für einen Industriezweig in dem bereits jetzt die meiste Hardware sehr > teuer verkauft wird. Die Branche hat als Geld. Worauf wartest du dann? > Das Board hat einen kombinierten FPGA / > Microcontroller SOC, ist aber im Einkauf vergleichsweise günstig. Das ist deinem Kunden völlig egal. Sein Mehrwert entsteht ja nicht durch ein paar Led's und eine Schachtel sondern durch die Anwendung (und auch durch after sales support). Du verkaufst dein know how. Die Kiste ist nur der "Dongle". So würde ich das sehen. Noch eins. Niemand kann alles. Hier schreiben viele gute Ingenieure und Techniker. Alle mit den besten Absichten. Es gibt aber nur sehr wenige die ihren eigenen Laden betreiben. In Sachen Unternehmung sind nur die kompetent. Dein Umfeld wird auch aus abhängig Beschäftigten bestehen. Sonst würdest du solche Fragen nicht stellen. Suche dir gleichgesinnte, das pusht.
PSblnkd schrieb: > sollte sich umgehend mit dem "Elektrogerätegesetz" > auseinandersetzen, bzw. mit dem umsetzenden Gremium "EAR" > http://www.stiftung-ear.de/. > Da wird Dir dann gleich die Lust vergehen ... Hättest du Konstantins Beiträge gelesen und die simpelsten Grundkenntnisse über Stiftung EAR als deutsche WEEE Umsetzung, dann wüsstest du, daß Konstantin ausschliesslich B2B vor hat und daher ausser einer Anmeldung mit der Stiftug EAR nichts am Hut hat. Aber schön, daß wieder ein Kenntnisloser gejammert hat.
Hallo zusammen, > Dein Umfeld wird auch aus abhängig Beschäftigten bestehen. Sonst würdest > du solche Fragen nicht stellen. Suche dir gleichgesinnte, das pusht. Das kann ich nur bestätigen. Ich fand den Austausch mit Kollegen immer sehr hilfreich. Die kannte ich z.T. zunächst nur virtuell (aus d.s.e., über Webseiten usw.), haben mir aber trotzdem viel geholfen. Ggf. findet man aber auch über Gründerberatung und -schulungen (Uni, FH, IHK) Gleichgesinnte. Ideal ist es eigentlich, wenn man nicht nur Techniker im Team hat, sondern auch jemand aus den Bereichen BWL, Vertrieb und/oder z.B. einen Kaufmann. Alles alleine machen zu müssen ist ein mühsehliges Geschäft. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
MaWin schrieb: > Hättest du Konstantins Beiträge gelesen und die simpelsten > Grundkenntnisse über Stiftung EAR als deutsche WEEE Umsetzung, dann > wüsstest du, daß Konstantin ausschliesslich B2B vor hat und daher ausser > einer Anmeldung mit der Stiftug EAR nichts am Hut hat. Wobei man da sicherheitshalber schon genauer hinschauen sollte. Nur weil er hauptsächlich an die Industrie verkauft, muss es sich nicht zwangsweise um ein reines B2B-Gerät im Sinne des ElektroG handeln. Entscheidend ist immer die übliche Nutzung. Wenn er also Kaffeemaschinen an Betriebe verkauft, dann muss er trotzdem für die Entsorgung/Garantiestellung etc. aufkommen. Aber bei Konstantin hört sich das schon sehr speziell an - sollte also ohne insolvenzsichere Garantie funktionieren. Hier mal das Zitat aus der FAQ des EAR: -- Was sind b2b-Geräte im Sinne des ElektroG? Als b2b-Geräte (business-to-business-Geräte) werden solche Elektro- und Elektronikgeräte bezeichnet, für die der Hersteller gemäß § 6 Abs. 3 S. 2 ElektroG glaubhaft machen kann, dass sie ausschließlich in anderen als privaten Haushalten genutzt werden (tatsächliche Verwendung) oder dass solche Geräte gewöhnlich nicht in privaten Haushalten genutzt werden (bestimmungsgemäße Verwendung). Die Frage, ob ein Gerät ein b2b-Gerät ist, muss vor dem Hintergrund beantwortet werden, dass bei der Registrierung mit einer solchen Geräteart keine insolvenzsichere Garantie nachgewiesen werden muss. Entscheidend für die b2b-Eigenschaft eines Gerätes ist daher nicht der Vertriebsweg (zum Beispiel Abgabe nur an gewerbliche Zwischenhändler), sondern der Ort der möglichen Nutzung. B2b-Geräte sind also praktisch ausschließlich gewerblich nutzbare Geräte, die zum Beispiel wegen ihres Verwendungszwecks, wegen besonderer Voraussetzungen für ihren Einsatz (erforderliche Betriebsgenehmigungen, besondere Umgebung oder qualifiziertes Fachpersonal), aufgrund ihrer Größe oder wegen anderer Eigenschaften, eine Nutzung im privaten Bereich unmöglich oder zumindest unwahrscheinlich machen. -- Dort steht allerdings nichts von der Entsorgung an sich, nur der Garantie. Offenbar müssen die Entsorgungskosten auch hier übernommen werden. Hat hier einer nur B2B und kann dazu Näheres sagen?
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Vielen Dank für die vielen Antworten :-) Ja, das wäre definitiv ein B2B Produkt. Das würde das dann wahrscheinlich sehr vereinfachen. Ich werde mir mal das ElektroG zu Gemüte führen. Es scheint wohl doch alles unkomplizierter zu sein wie ich befürchtet habe. Dann muss nur noch die Entwicklung hin hauen :-)
Chris D. schrieb: > Dort steht allerdings nichts von der Entsorgung an sich, nur der > Garantie. > Offenbar müssen die Entsorgungskosten auch hier übernommen werden. > > Hat hier einer nur B2B und kann dazu Näheres sagen? Der ANBIETER muss anbieten, die von ihm produzierten Geräte zurückzunehmen und dann auf seine Kosten zu entsorgen. Firmenkunden dürfe ihren Elektronikmüll also nicht in die kommunalen Sammelstellen bringen, sondern müssen sie selbst entsorgen oder zurückbringen.
vom Prototyp zur Serienreife ist auch so ne Sache ... erstmal n passendes Gehäuse finden ... hört sich trivial an, aber beim Devboard sind die Anschlüsse direkt zugänglich, damit das aber wirklich passt wenn der Deckel zu ist :(
Rechne damit das der Vetrieb eines hochpreisigen Produktes einer kleinen Firma im B2B um Größenordnungen audwendiger sein wird als adwords schalten und auf Messen praesent zu sein.
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MaWin schrieb: > Chris D. schrieb: >> Dort steht allerdings nichts von der Entsorgung an sich, nur der >> Garantie. >> Offenbar müssen die Entsorgungskosten auch hier übernommen werden. >> >> Hat hier einer nur B2B und kann dazu Näheres sagen? > > Der ANBIETER muss anbieten, die von ihm produzierten Geräte > zurückzunehmen und dann auf seine Kosten zu entsorgen. > > Firmenkunden dürfe ihren Elektronikmüll also nicht in die kommunalen > Sammelstellen bringen, sondern müssen sie selbst entsorgen oder > zurückbringen. Ja, so ist es wohl :-) Ich habe eben mal bei VERE angerufen. B2B benötigt also nur die einfache Registrierung und dann auch keine monatlichen/jährlichen Mengenmeldungen/-anpassungen. Man hat also wirklich nur einmalige Kosten. Zurücknehmen muss man die Sachen zur Entsorgung, allerdings nicht selbst abholen oder das veranlassen. Wichtig ist aber, dass man bei Verkauf innerhalb der EU auch im B2B in jedem relevanten Land registriert sein muss! Für Kleinunternehmen mit nur geringen Umsätzen ist das laut VERE aufgrund der Kosten praktisch uninteressant. Besonders lustig wird es dann mit WEEE2 werden, wenn die Bevollmächtigten dazukommen. :-(
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Chris D. schrieb: > Wichtig ist aber, dass man bei Verkauf innerhalb der EU auch im B2B in > jedem relevanten Land registriert sein muss! Aber nur, wenn du das Produkt auch in dem Land verkaufst, also dort eine Verkaufsstelle hast. Hast du einen Internet-Shop in Deutschland und bestellt ein EU-Ausländer dort, ist 1. selbstverständlich ein Export erlaubt, es ist eher der Import des Bestellers, und das ist in der EU glasklar ohne Handelsschranken. 2. es weder nötig, eine (spanische/italienische, ..) Bedienungsanleting beizulegen (daran ist auch erkennbar, daß sich dein Verkauf nicht an Ausländer richtet) 3. noch nötig, mit (Steuerbehörden, WEEE-Organisationen, Impressum und ladungsfähiger Anschrift, Gerichtsstand) in dem Land anzubieten. Schwieriger wird es, wenn du dich mit einer WebSite (.it Domain oder so) in Landessprache an die Kunden in dem Ausland wendest, dann kann der Kunde zu Recht auch eine Bedienungsanleitung in seiner Sprache erwarten, erwarten daß er sih in seiner Sprache mit dir (gerichtlich) auseinandersetzen kann, und die Produkte werden dann bei der WEEE Organisation in dem Land registriert. So verhindert kranke EU-Lobbygesetzgebung den Service, Produkte auch mit mehrsprachigen Bedienungsanleitungen zu versehen, denn das könnte als Indiz gewertet werden, daß sich das Angebot an Bürger jenes Landes wendet.
MaWin schrieb: > Chris D. schrieb: >> Wichtig ist aber, dass man bei Verkauf innerhalb der EU auch im B2B in >> jedem relevanten Land registriert sein muss! > > Aber nur, wenn du das Produkt auch in dem Land verkaufst, also dort eine > Verkaufsstelle hast. > Hast du einen Internet-Shop in Deutschland und bestellt ein EU-Ausländer > dort, ist > > 1. selbstverständlich ein Export erlaubt, es ist eher der Import des > Bestellers, und das ist in der EU glasklar ohne Handelsschranken. Leider ist das nicht korrekt: Genau danach habe ich bei VERE explizit gefragt und da wird sich auch mit WEEE2 nichts ändern - es wird im Gegenteil noch schlimmer. Du benötigst auch im B2B und auch mit "nur" einem Webshop zwingend die Registrierung in dem Land, in das Du verschickst, es sei denn, Dein Abnehmer ist Zwischenhändler und verkauft diese Geräte and Endkunden. Ansonsten zählt auch ein gewerblicher Abnehmer im Ausland als normaler Endkunde (immer im Sinne des ElektroG). Ja, da ist vollkommener Irrsinn und für kleine Unternehmen nicht machbar. Ich hatte dann spaßeshalber vorgeschlagen, nur bis an die Grenze zu liefern und denjenigen das Gerät selbst ins Zielland verbringen zu lassen. Er meinte dann, dass das prinzipiell gehen könne, allerdings könne die (ausländische) Rechnungsadresse natürlich beim Prüfer zu Irritationen führen - man benötigt also einen Nachweis, dass das Gerät von einem selbst nur nach DE vershcickt wurde. Ansonsten wäre das wohl ein Fall für einen Anwalt. > 3. noch nötig, mit (Steuerbehörden, WEEE-Organisationen, Impressum und > ladungsfähiger Anschrift, Gerichtsstand) in dem Land anzubieten. Du benötigst zwingend die WEEE-Registrierung in jedem einzelnen Land. Die EU muss ich hierbei mal in Schutz nehmen - diese hatte nämlich sowohl zu WEEE als auch jetzt zu WEEE2 eine einheitliche Regelung, also nur eine einmalige Registrierung vorgeschlagen und sie hat lediglich die Richtlinie und die Quoten festgelegt. Gescheitert ist das Ganze auch jetzt wieder mal am Kompetenzgerangel und Beharren auf eigenen Rechten der Mitgliedsländer. Leider. Und ab 2017 wird es eben nochmal "lustiger".
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Chris D. schrieb: > Ich habe eben mal bei VERE angerufen. B2B benötigt also nur die einfache > Registrierung und dann auch keine monatlichen/jährlichen > Mengenmeldungen/-anpassungen. Man hat also wirklich nur einmalige > Kosten. > > Zurücknehmen muss man die Sachen zur Entsorgung, allerdings nicht selbst > abholen oder das veranlassen. Im B2B-Bereich ist es afair/k auch möglich die Entsorgung per AGB/Vertrag auf den Kunden "abzuwälzen". > Wichtig ist aber, dass man bei Verkauf innerhalb der EU auch im B2B in > jedem relevanten Land registriert sein muss! Für Kleinunternehmen mit > nur geringen Umsätzen ist das laut VERE aufgrund der Kosten praktisch > uninteressant. > > Besonders lustig wird es dann mit WEEE2 werden, wenn die > Bevollmächtigten dazukommen. :-( Das wird wirklich "lustig" werden... Alleine wenn ich die "Begründung" lese, wird mir schlecht: "Um die derzeit bestehenden Hindernisse für das ordnungsgemäße Funktionieren des Binnenmarkts und den Verwaltungsaufwand abzubauen, sollten die Mitgliedstaaten abweichend von diesem Grundsatz den Herstellern, die nicht in ihrem Hoheitsgebiet, sondern in einem anderen Mitgliedstaat niedergelassen sind, die Möglichkeit geben, einen Bevollmächtigten zu benennen..." Dazu noch etwas TTIP, TISA und CETA und die Ahnung gegen wen und was das alles geht wird zur Gewissheit. Da bleibt fast nur die Idee, dass sich die KMUs mal zusammenraufen und bspw. eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft mit Niederlassungen in allen EU-Ländern aufbauen, die sich auch mögliche Rechtsstreite leisten kann...
hmmm... das mit der WEEE ist ein verzwicktes Thema. Ich nehme jetzt mal als Beispiel Nanotec. Man kann sich dort in jedem Land Europas anmelden und wählt dann "Ich versichere, dass ich nicht als Privatperson bestelle.*" aus... Ich bezweifle stark das die in jedem Land angemeldet sind, das müsste eigentlich egal sein ob jetzt ein Geschäftskunde bestellt oder nicht
Daniel schrieb: > hmmm... das mit der WEEE ist ein verzwicktes Thema. > > > Ich nehme jetzt mal als Beispiel Nanotec. > > Man kann sich dort in jedem Land Europas anmelden und wählt dann "Ich > versichere, dass ich nicht als Privatperson bestelle.*" aus... > > Ich bezweifle stark das die in jedem Land angemeldet sind, das müsste > eigentlich egal sein ob jetzt ein Geschäftskunde bestellt oder nicht Nanotec liefert grundsätzlich nicht an private Verbraucher - das hat aber wohl andere Gründe (Widerrufsrecht, AGB usw.) Ich habe gerade mal auf der letzten Nanotec-Rechnung nachgeschaut. Dort ist gar keine WEEE-Nummer angegeben. Ich nehme an, dass deren Motoren und Endstufen nicht in den Bereich des ElektroG fallen, da es sich dabei offenbar nicht um Geräte im Sinne des ElektroG handelt. Was ein Gerät im Sinne des ElektroG ist und was nicht, ist auch wieder eine ganz andere - nicht weniger komplizierte - Baustelle ;-) Aus den EAR-FAQ: "Ein eigenständiges Gerät liegt dann vor, wenn die für das Gerät festgelegten Funktionen im durch den Hersteller vorgesehenen Sinne unmittelbar dem Endnutzer zur Verfügung stehen. Die eigenständige Geräteeigenschaft geht nicht dadurch verloren, dass das Gerät in ein anderes Produkt eingebaut wird. Das ElektroG kann auch dann Anwendung finden, wenn ein eigenständiges Elektro- und Elektronikgerät mit einem anderen Produkt verbunden wird. Anders verhält es sich, wenn ein Gerät kein Endprodukt ist, sondern ausschließlich Herstellern anderer Produkte zur Weiterverarbeitung überlassen wird, so dass das Gerät nur als integraler Teil des anderen Produktes in Verkehr gebracht wird. In diesem Fall handelt es sich um ein Bauteil/Komponente o. ä., das nicht in den Anwendungsbereich des ElektroG fällt." Ich nehme an, dass Nanotec sich auf den zweiten Absatz beruft.
Dann nehm ich mal Conrad her die versenden auch überall hin, bei den Preisen und Mengen welche die z.B nach Island, Finnland, Helsinki, Irland absetzen würde sich das sicherlich nicht rechnen sich dort anzumelden. Sprich ich nehme an 99.9% registrieren sich nur zuhause und ignorieren den Rest? Die Richtlinie hält praktisch nicht stand?
Daniel schrieb: > Dann nehm ich mal Conrad her die versenden auch überall hin, bei den > Preisen und Mengen welche die z.B nach Island, Finnland, Helsinki, > Irland absetzen würde sich das sicherlich nicht rechnen sich dort > anzumelden. Woher weisst Du das? Bei einer Firma wie Conrad gehe ich sogar stark davon aus, dass sie überall registriert sind. Da fallen diese Kosten unter "Grundrauschen". > Sprich ich nehme an 99.9% registrieren sich nur zuhause und ignorieren > den Rest? Eher nicht - aber man kann natürlich immer auf Risiko setzen. > Die Richtlinie hält praktisch nicht stand? Die Richtlinie ist nur eine Richtlinie - entscheidend ist die Umsetzung in die jeweiligen nationalen Gesetze.
Bei dem Dienstleister bei dem Conrad angemeldet ist steht nichts von Europa. Laut der PDFs dort steht auch nur das man das Thema auf die Hersteller abwälzt. Ich bezweifle aber stark das Conrad nur Ware von europäischen Herstellern anbietet. Aber egal, man suche sich einen anderen Elektronikstore, es ist bei 99% das Gleiche. Die liefern alle überall hin und sind zu 100% nicht überall registriert. Das Ganze hält praktisch einfach nicht stand. Und die kleinen zu Klagen macht wohl mehr Aufwand als praktischen Nutzen. Interessant wäre es wie es bei Privatverkäufen aussieht.
Daniel schrieb: > Bei dem Dienstleister bei dem Conrad angemeldet ist steht nichts von > Europa. Die Bitkom-Gesellschaft ist ja auch nur der Entsorger für Deutschland. > Laut der PDFs dort steht auch nur das man das Thema auf die > Hersteller abwälzt. Ich bezweifle aber stark das Conrad nur Ware von > europäischen Herstellern anbietet. Das spielt auch keine Rolle. > Aber egal, man suche sich einen anderen Elektronikstore, es ist bei 99% > das Gleiche. Die liefern alle überall hin und sind zu 100% nicht überall > registriert. Woher weisst Du das? Aber selbst wenn es so ist: so etwas ist kinderleicht prüfbar und gefahrlos abmahnfähig. Alternativ reicht bspw. eine Anschwärzung bei der EAR und die schicken in der Tat ihre Prüfer rum und kontrollieren die Mengenmeldungen. > Interessant wäre es wie es bei Privatverkäufen aussieht. Das ElektroG unterscheidet nicht zwischen gewerblichem und privatem Verkauf. Jeder, der Geräte, und sei es auch nur eins, erstmalig in Verkehr bringt, ist registrierungspflichtig. Ich wünschte, es wäre anders ...
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Chris D. schrieb: > Woher weisst Du das? Ich kenne viele Online Versender insbesondere im Ausland da ich nicht aus Deutschland bin, die melden sich alle nur lokal an. Ist die Stiftung EAR nicht nur für Deutschland zuständig? Würde mich wundern wenn die sich auch um Island, Irland usw. kümmern würden.
Daniel schrieb: > Chris D. schrieb: >> Woher weisst Du das? > > Ich kenne viele Online Versender insbesondere im Ausland da ich nicht > aus Deutschland bin, die melden sich alle nur lokal an. Wie gesagt: jeder sollte das Risiko kennen. > Ist die Stiftung EAR nicht nur für Deutschland zuständig? Würde mich > wundern wenn die sich auch um Island, Irland usw. kümmern würden. Die sind für Deutschland zuständig und die werden bspw. aktiv, wenn hier im E-Schrott Geräte auftauchen, die keine deutsche WEEE-Nummer haben (die haben dafür tatsächlich Leute, die Stichproben nehmen). Die EAR wird aber auch aktiv, wenn ein deutscher Händler denen mitteilt, dass ein ausländischer Händler hierhin vertickt, aber hier nicht registriert ist.
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen (das Land von dem ich gesprochen habe ist übrigens auch Dein Heimatland). Klar werden die vielleicht ein paar Hops nehmen, aber selbst die größeren (auch in Deutschland!) haben diesbezüglich Dreck am Stecken. Das ist auch ziemlich einfach nachvollziehbar, man bestelle bei einigen einfach ein paar Geräte, man bekommt auch im Ausland die gleichen Rechnungen ohne zusätzliche WEEE Nummer des lokalen Landes. Gut die welche mir bekannt sind kaufen alle beim Chinesen ein und dort ist selbst die Marke des Chinesen aufgedruckt und es lässt sich wohl unmöglich zum Händler zurückvollziehen. Kleinkrams wie auch Spielzeug wird ohnehin zu 99% über den Hausmüll entsorgt, da sollte sich das auch sehr schwer nachvollziehen lassen.
Daniel schrieb: > Klar werden die vielleicht ein paar Hops nehmen, aber selbst die > größeren (auch in Deutschland!) haben diesbezüglich Dreck am Stecken. Nicht alle aber ich kenne hier auch einige welche nur in Deutschland registriert sind.
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Daniel schrieb: > Unternehmen in Asien Versand aus Deutschland. Da wette ich ja nahezu das > schon wieder kein WEEE in allen europäischen Ländern vorliegt. Du kannst gar nicht vor Gericht klagen, denn das ist eine Wettbewerbssache und es dürfen nur Wettbewerber klagen, keine selbsternannten Hilfssheriffs die nichts Besseres zu tun haben, als die Konkurrenzverhinderungsmechanismen der Grosskotzerne umzusetzen so daß die sich nicht die Mühe machen müssen ihre lobbygesteuerten Gesetze in die Realität umzusetzen.
Was soll dieser WEEE Scheiss fuer auslaendische Hersteller. Ich liefere auch nach Deutschland und wurde nie dazu informiert, genoetigt oder gefragt.
Auslaender schrieb: > Was soll dieser WEEE Scheiss fuer auslaendische Hersteller. Ich liefere > auch nach Deutschland und wurde nie dazu informiert, genoetigt oder > gefragt. Klar machen das viele noch einfach so, das ändert aber nichts an der Gesetzeslage. Ein alter Spruch: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Dafür ist man eben selbstständig. Das heisst auch, dass man sich die entsprechenden Informationen selbst besorgt und nicht vorgekaut bekommt. Wobei unsere IHK hier schon einige Veranstaltungen zu dem Thema hatte und das da auch angesprochen wurde. Gesetzeslage ist (siehe auch Richtlinie 2012/19/EU, die mittlerweile von fast allen Mitgliedsstaaten umgesetzt wurde, in DE aber noch nicht): Du musst in jedem Land, in das Du exportierst, registriert sein (war schon immer so) und dort neuerdings auch einen Bevollmächtigten haben, der Ansprechpartner der jeweiligen Einrichtung (hier eben der EAR) ist. Und bei Hinweisen auf Inverkehrbringen ohne Registrierung geht das Umweltbundesamt diesen auch dann nach, wenn kein Wettbewerbsverstoß vorliegt, denn das ist eine Ordnungswidrigkeit. Im Prinzip kann Dich also jeder anschwärzen, nicht nur ein Mitbewerber. Und dazu reicht ein einfacher Blick in das Online-Verzeichnis der registrierten Unternehmen: https://system.stiftung-ear.de/verzeichnis Es bleibt halt ein Risiko.
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Auslaender schrieb: > Was soll dieser WEEE Scheiss fuer auslaendische Hersteller. Ich liefere > auch nach Deutschland und wurde nie dazu informiert, genoetigt oder > gefragt. Ich hab auch nochmal bei einigen nachgehakt, es ist so das die z.B in DE und AT registriert sind aber nicht in anderen Ländern da die Mengen einfach zu gering sind gehen die wohl das Risiko ein. DE macht auf jeden Fall Sinn, egal aus welchem Land man die Dinge verschickt, ich nehme als Beispiel nur Island was dann sehr fragwürdig ist.
Das ist vielleicht bürokratisch.... Ich habe gerade mal ein mir bekanntes kleineres Europäische Unternehmen auf der EAR Seite nachgeschlagen, welches nach Deutschland versendet, und die sind nicht registriert. Ich konnte auch ein kleineres deutsches Unternehmen nicht finden. Ich nehme mal an dass das Risiko einer Klage gering ist, besonders dann wenn nur geringe Stückzahlen verkauft werden. Interessant wären die zu erwartenden Bußgelder in den einzelnen EU Ländern beim Export von Kleinmengen. Das bleibt wohl ein Risiko.
Habe gerade gelesen dass in Deutschland eine Nichtregistrierung mit bis zu 10.000 EUR bestraft wird. Wenn das in den anderen 27 EU-Mitgliedsländern genau so gehandhabt wird dann gute Nacht! Damit ist dann auch Entschieden dass ich das nicht als Einzelunternehmen anmelde. Es sieht so aus als wäre das unkomplizierteste eine Briefkastenfirma im Ausland zu gründen. Auf export.gov steht dazu folgendes "The WEEE Directive applies to products put on the market in Europe. It may not apply to products that have been sold directly to consumers via a US-based website or a mail order-type service based in the US, and that are not sold to an EU-based subsidiary or intermediary before reaching the end customer." Das ist doch mal super! Die EU benachteiligt ihre eigene Wirtschaft zum Gunsten ausländischer Unternehmen. Da bin ich mal fassungslos....
Konstantin schrieb: > Habe gerade gelesen dass in Deutschland eine Nichtregistrierung mit bis > zu 10.000 EUR bestraft wird. Wenn das in den anderen 27 > EU-Mitgliedsländern genau so gehandhabt wird dann gute Nacht! Damit ist > dann auch Entschieden dass ich das nicht als Einzelunternehmen anmelde. Warum spricht das gegen ein Einzelunternehmen? Wenn es Dir um die Haftung im "Erwischtwerdenfall" geht: einer persönlichen Haftung wirst Du mMn so nicht entgehen können. Als GF einer Elektronikfirma o.ä. musst Du diese Vorschriften kennen und im Unternehmen umsetzen. > Es sieht so aus als wäre das unkomplizierteste eine Briefkastenfirma im > Ausland zu gründen. Auf export.gov steht dazu folgendes > > "The WEEE Directive applies to products put on the market in Europe. It > may not apply to products that have been sold directly to consumers via > a US-based website or a mail order-type service based in the US, and > that are not sold to an EU-based subsidiary or intermediary before > reaching the end customer." > > Das ist doch mal super! Die EU benachteiligt ihre eigene Wirtschaft zum > Gunsten ausländischer Unternehmen. Da bin ich mal fassungslos.... Jepp. Aber auch am Schließen dieses Schlupfloches wird gearbeitet. Es wird sicherlich irgendwann so kommen, dass Geräte ohne WEEE-Nummer nicht mehr einfach durch den Zoll gehen. Aber tröste Dich: Da Du ja nur B2B anbietest, ist bspw, die Registrierung in DE wirklich einfach un dpreiswert. Da zahlst Du nur einmalig die Registrierungsgebühr und bist raus aus der Nummer. Keine Container, keine Garantien. Hat schon jemand Entsorger/Anbieter gefunden, die die Registrierung im EU-Raum für einen gegen eine Pauschale übernehmen? Take-e-way ist wohl noch nicht so weit (die sind aber dran).
Chris D. schrieb: >> Es sieht so aus als wäre das unkomplizierteste eine Briefkastenfirma im >> Ausland zu gründen. Auf export.gov steht dazu folgendes >> >> "The WEEE Directive applies to products put on the market in Europe. It >> may not apply to products that have been sold directly to consumers via >> a US-based website or a mail order-type service based in the US, and >> that are not sold to an EU-based subsidiary or intermediary before >> reaching the end customer." >> >> Das ist doch mal super! Die EU benachteiligt ihre eigene Wirtschaft zum >> Gunsten ausländischer Unternehmen. Da bin ich mal fassungslos.... > > Jepp. > > Aber auch am Schließen dieses Schlupfloches wird gearbeitet. Ianal. Es gibt auch noch die Artikel 34, 35 AEUV 34: "Mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen sowie alle Maßnahmen gleicher Wirkung sind zwischen den Mitgliedstaaten verboten." 35: "Mengenmäßige Ausfuhrbeschränkungen sowie alle Maßnahmen gleicher Wirkung sind zwischen den Mitgliedstaaten verboten." Registrierungs- und Verwaltungskosten bzw. die Kosten für einen Bevollmächtigten in jedem Land kommen je nach Stückzahl/Umsatz eigentlich diesen Maßnahmen gleich. Auch die Artikel 101 bis 109 AEUV verbieten so was eigentlich... > Hat schon jemand Entsorger/Anbieter gefunden, die die Registrierung im > EU-Raum für einen gegen eine Pauschale übernehmen? Take-e-way ist wohl > noch nicht so weit (die sind aber dran). http://www.weee-europe.com/5-0-leistungsangebot.html
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Arc Net schrieb: > http://www.weee-europe.com/5-0-leistungsangebot.html Hab dort gerade angerufen, 1600 EUR Pro Land pro Jahr :-) Das mit dem Ausland ist gut. Ein Briefkasten beim Hersteller ist immer möglich (haben wir sogar schon).
Daniel schrieb: > Das mit dem Ausland ist gut. > Ein Briefkasten beim Hersteller ist immer möglich (haben wir sogar > schon). Man muss das Zeug dann nur einmal um die Welt schicken. Man sendet ein Paket an eine ausländische Tochterfirma. Dort wird es Umfrankiert und unter eigenem Absender zurück nach Europa geschickt. Da freut sich dann aber die Post :-)
Konstantin schrieb: > Man muss das Zeug dann nur einmal um die Welt schicken. Man sendet ein > Paket an eine ausländische Tochterfirma. Dort wird es Umfrankiert und > unter eigenem Absender zurück nach Europa geschickt. Da freut sich dann > aber die Post :-) Wir produzieren ja sowieso dort, entwickelt wird hierzulande. Dein System kommt ja sicherlich auch von dort und wird nicht in Deutschland produziert oder? Ein Kollege hat gerade etwas in Taiwan herumgefragt WEEE? Noch nie was davon gehört. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem anderen Hersteller, die wurden vor einigen Jahren vom Zoll bei einer Ausstellung erwischt und hätten 10.000 EUR zahlen sollen, der Schrieb landete dort einfach im Müll. Und deren Produkte werden heutzutage nach wie vor in Europa verkauft. Uber macht's ja wohl derzeit nicht viel anders.
Konstantin schrieb: > Hardwareseitig besteht mein Produkt eigentlich nur aus einem > Mikrocontroller-Board. Ich habe da ein existierendes Board gefunden das > ich verwenden möchte. Ach herrje... noch einer, der mit einem irgendwo gefundenen Raspberry&Co meint, sein großes Geld machen zu können. Wie naiv bist du eigentlich? Also: Du solltest eine Produktidee haben, für das es einen echten Bedarf gibt. Dann kommt die Recherche zu Patenten, Gebrauchsmusterschutz, Markenschutz usw., dann eine Marktanalyse+Preisanalyse+eigene Kostenanalyse, Gedanken über die Plazierung am Markt (Werbung), Gremienarbeit im VDMA und so weiter - und dann kommt erst, was du da an inneren Zutaten hineinfüllen willst. Ein µC-Board ist KEIN Selbstzweck. Alles in allem wohl eine Luftnummer. W.S.
> Ach herrje... noch einer, der mit einem irgendwo gefundenen Raspberry&Co > meint, sein großes Geld machen zu können. Nein, das ist kein Raspberry Pi sondern ein Industriemodul mit FPGA. > > Wie naiv bist du eigentlich? > > Also: Du solltest eine Produktidee haben, für das es einen echten > Bedarf gibt. Dann kommt die Recherche zu Patenten, > Gebrauchsmusterschutz, Markenschutz usw., dann eine > Marktanalyse+Preisanalyse+eigene Kostenanalyse, Gedanken über die > Plazierung am Markt (Werbung), Gremienarbeit im VDMA und so weiter - und > dann kommt erst, was du da an inneren Zutaten hineinfüllen willst. Ein > µC-Board ist KEIN Selbstzweck. Kannst du beurteilen ob es für meine Produktidee einen Bedarf gibt? Und nein, das wird keine Einfachstanwendung, sondern ein relativ komplexes System. Die Hardware ist zwar von der Stange, aber da kommt viel Software drauf. Und ja, die Kosten habe ich durchgerechnet und weiß wie viel viele ich verkaufen müsste. Die Zielgruppe kenne ich und ich weiß wie ich sie erreichen kann. > Alles in allem wohl eine Luftnummer. Und das weißt du weshalb?
Hallo, schreib mir mal eine Mail, ich würde dir gern das eine oder andere dazu verraten ;)
Konstantin schrieb: > Nein, das ist kein Raspberry Pi sondern ein Industriemodul mit FPGA. Hallo Konstantin. Kannst Du an dieser Stelle etwas mehr dazu verraten? Ich hätte auf diesem Sektor ebenfalls eine Entwicklung, zum Vermarkten und überlege den Schritt zur eigenen Firma. Bisher bin bereits ich als Selbständiger aktiv und vermarkte mein Knowhow. Ich habe mich auch schon schlau gemacht, allerdings gibt es dazu einiges zu beachten, gerade was Sozialversicherung angeht. Freiberufler bleiben hat da nämlich einige Vor und Nachteile: Ich wolle zu diesem Thema auch gerade etwas Wichtiges schreiben, leider ist der aktuelle Themenkomplex dazu wieder mal gelöscht worden: Beitrag "Verschärfung Selbständigkeit / Scheinselbständigkeit" Nur soviel in Kürze: Du solltest die Vermarktung eines Geräts und einer Plattform von dem Code trennen und zusehen, dass der Löwenanteil des Einkommens nicht über ein GBR oder GMBH kommt, sondern als Freiberufler.
Hallo M.W. Danke für deinen Beitrag und Entschuldigung für meine späte Antwort (ich war das lange Wochenende über weg). Zu meiner Hardware: Das ist ein fertiges Board mit FPGA und Microcontroller drauf und allen nötigen Anschlüssen. Es ist kein Dev-Board, hat also keine unnötigen Schalter etc. Das ganze muss eigentlich nur in ein passendes Gehäuse, und ein paar LEDs und eine Anschlussbuchse müssen dran. Die können über ein GPIO Port auf dem Board angesteuert werden. Dann muss auf dem Board auch noch eine Kleinigkeit gelötet werden. Das ist aber vom Hersteller so vorgesehen und die Lötpunkte sind vorhanden und dokumentiert. So gesehen lässt sich die Hardware auch als Einzelperson gut herstellen. Ich denke dass die Stückzahl ohnehin überschaubar bleiben wird. Eine Trennung von Hardware und Software würde ich ungern machen. Ohne Software ist die Hardware erstmal ziemlich nutzlos. Und ich weiß nicht ob die Kunden Lust haben erst mal die Software zu flashen. Gruß, Konstantin
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