Hallo, für einen 100W LED Boost Converter habe ich eine vorhandene Ringkerndrossel von 25 auf 5 Windungen "erleichtert" um die Induktivität an meine Bedürfnisse anzupassen. Funktioniert soweit eigentlich zufriedenstellend, allerdings sind jetzt eben nur noch ca. 70° des Kerns umwickelt. Ergibt es nennenswerte Vorteile die Windungen komplett zu entfernen und anschließend gleichmäßig über den gesamten Kern verteilt neu zu wickeln - oder gar z.B. 3 parallelgeschaltete, jeweils 120° abdeckende Wicklungen aufzubringen? Bzw. andersherum: was passiert wenn ich die Wicklungen enganliegend neu wickeln würde und damit nur noch wenige Grad abgedeckt sind? Mir geht es primär um die Verringerung von Verlusten - alles andere wie z.B. ein paar Prozent Abweichungen der Induktivität spielen dagegen keine Rolle. Derzeit messe ich so um die 79-81% Wirkungsgrad, wobei der größte Teil der Verluste vermutlich auf die Speicherdrossel entfallen die sich deutlich erwärmt (aber nicht knalleheiss) wird. Viele Grüße Christian
Hallo Christian Der Kern kann im Bereich der 5 Windungen in die Sättigung geraten. Bei einem heissen Kern kann das daran liegen. Wird die Wicklung über den ganzen Kern verteilt, geschieht das deutlich später. Allerdings haben 5 Windungen nebeneinander eine höhere Inuktivität, sodass bei gleichmäßiger Verteilung evtl. 6-7 Windungen notwendig werden, um bei der jetzigen Induktivität zu bleiben. Falls der der Skin-Effekt zuschlägt, kann es z.B. Sinn machen, 3 Drähte parallel zu nehmen und damit den Kern zu bewickeln. So manches Kernmaterial hat bei 80°C einen etwas besseren Wirkungsgrad, wobei dann der Kupferwiderstand schon merklich größer wird. Gruß, Bernd
Christian Knüll schrieb: > Ergibt es nennenswerte Vorteile die Windungen komplett zu entfernen und > anschließend gleichmäßig über den gesamten Kern verteilt neu zu wickeln Für den Wirkungsgrad ist es prinzipiell schon am besten, wenn die Wicklung gleichmäßig über den Kernumfang verteilt ist. > - oder gar z.B. 3 parallelgeschaltete, jeweils 120° abdeckende > Wicklungen aufzubringen? Nein, das würde ich nicht. Dann lieber mehrere Drähte parallel nehmen und damit den Kern bewickeln. > Derzeit messe ich so um die 79-81% Wirkungsgrad, wobei der größte Teil > der Verluste vermutlich auf die Speicherdrossel entfallen ... Du solltest herausfinden, ob eher der Kern heiß wird oder die Wicklung. Wenn der Kupferdraht deutlich wärmer als der Kern ist, dann solltest du den Wicklungs-Querschnitt größer machen; am besten durch mehrere dünne Kupferlackdrähte parallel. Wenn eher der Kern heiß wird, dann könntest du z.B. zwei solcher Ringkerne aufeinanderstapeln und diese bewickeln.
@ Christian Knüll (christian_knuell) >Ergibt es nennenswerte Vorteile die Windungen komplett zu entfernen und >anschließend gleichmäßig über den gesamten Kern verteilt neu zu wickeln Naja, es gibt eeine geringfügig bessere Kühlung des Drahts und geringfügig weniger Streufeld. >Mir geht es primär um die Verringerung von Verlusten - alles andere wie >z.B. ein paar Prozent Abweichungen der Induktivität spielen dagegen >keine Rolle. >Derzeit messe ich so um die 79-81% Wirkungsgrad, wobei der größte Teil >der Verluste vermutlich auf die Speicherdrossel entfallen die sich >deutlich erwärmt (aber nicht knalleheiss) wird. Da sollte man zumindest mal rechnen. Welcher effektive Strom fließt durch deine Drossel (Stromdichte, Verluste im Draht) und wie hoch ist die Taktfrequenz und der Flußdichtehub (Verluste im Kern). Siehe Spule und Transformatoren und Spulen. MFG Falk
B e r n d W. schrieb: > Der Kern kann im Bereich der 5 Windungen in die Sättigung geraten. Bei > einem heissen Kern kann das daran liegen. Wird die Wicklung über den > ganzen Kern verteilt, geschieht das deutlich später. Wie soll das gehen? Bei einem Ringkern ist der magnetische Fluss nahezu homogen über den Ringkern konstant verteilt. Wie kann dann an einer Stelle der Kern in die Sättigung geraten und an anderer Stelle nicht? Das wäre ja wie wenn in einem geschlossenen Stromkreis an einer Stelle mehr Strom fließt als an einer anderen Stelle.
Kelvin Klein schrieb: > Bei einem Ringkern ist der magnetische Fluss nahezu homogen über den > Ringkern konstant verteilt. Nein, bei einem Pulverkern ist das effektive µ_r relativ niedrig, typische Werte liegen so im Bereich 10 - 150. Wenn man einen Kern mit niedriger Permeabilität nur in einem schmalen Segment bewickelt, geht also schon ein beträchtlicher Teil der Feldlinien durch die Luft, also innen im Kern vom Ende der Wicklung direkt zum Wicklungsanfang. Dadurch kann es durchaus sein, dass die Flussdichte im Bereich der Wicklung 10 oder 20 % größer ist wie auf der gegenüber liegenden Seite des Kerns. Ein weiteres Problem der Feldlinien, die nicht im Kernmaterial verlaufen sind Wirbelströme, die dadurch in der Kupferwicklung induziert werden. Auch aus diesem Grund sollte man einen Pulverkern immer möglichst gleichmäßig bewickeln.
Johannes E. schrieb: > Nein, bei einem Pulverkern ist das effektive µ_r relativ niedrig, > typische Werte liegen so im Bereich 10 - 150. Wenn man einen Kern mit > niedriger Permeabilität nur in einem schmalen Segment bewickelt, geht > also schon ein beträchtlicher Teil der Feldlinien durch die Luft, also > innen im Kern vom Ende der Wicklung direkt zum Wicklungsanfang. > Dadurch kann es durchaus sein, dass die Flussdichte im Bereich der > Wicklung 10 oder 20 % größer ist wie auf der gegenüber liegenden Seite > des Kerns. Es ist hier aber hier doch nicht von einem Pulvereisenkern mit niedriger Permeabilität, sondern von einem Ferrit-Ringkern für ein Schaltnetzteil die Rede. Falls tatsächlich die Flussdichte im Ringkern bis zu 20% unterschiedlich sein sollte, entspräche das demzufolge auch Streuverlusten von bis zu 20%. Und das nur - wie du anführst - verursacht durch ungleich auf dem Kern verteilte Wicklung? Das ist gerade einem Ferrit-Ringkern schwer denkbar.
> Der Kern kann im Bereich der 5 Windungen in die Sättigung geraten.
Hoffentlich weiss der das - Grundlagen !!! ;-)
Kelvin Klein schrieb: > Es ist hier aber hier doch nicht von einem Pulvereisenkern mit niedriger > Permeabilität, sondern von einem Ferrit-Ringkern für ein Schaltnetzteil > die Rede. Es klingt aber schon eher nach einem Eisenpulverkern: Christian Knüll schrieb: > 100W LED Boost Converter Vermutlich einfach nur ein StepUp-Schaltregler...
Kelvin Klein schrieb: > Es ist hier aber hier doch nicht von einem Pulvereisenkern mit niedriger > Permeabilität, sondern von einem Ferrit-Ringkern für ein Schaltnetzteil > die Rede. Wie kommst du darauf? Christian hat nur etwas von einer Ringerndrossel geschrieben, nichts von Schaltnetzteil und nichts von Ferrit: Christian Knüll schrieb: > ... habe ich eine vorhandene Ringkerndrossel ... Mit einem Ferrit-Ringkern ohne Luftspalt würde es überhaupt nicht funktionieren, weil der sofort in Sättigung geht. Kelvin Klein schrieb: > Falls tatsächlich die Flussdichte im Ringkern bis zu 20% unterschiedlich > sein sollte, entspräche das demzufolge auch Streuverlusten von bis zu > 20%. Nein, das hat nichts mit Streuverlusten zu tun. Es ist nur so, dass nicht alle Feldlininen im Kernmaterial verlaufen, sondern auch ein gewisser Anteil durch die Luft geht. Diese Feldlinien in der Luft machen sogar weniger Verluste als im Kern. Das Problem ist wie gesagt eher, dass im Kern ein zu hohe Flussdichte auftreten kann und dass die Feldlinien, die aus dem Kernmaterial austreten und evtl. durch die Wicklung durchgehen, dort Wirbelstromverluste erzeugen können. Kelvin Klein schrieb: > Das ist gerade einem Ferrit-Ringkern schwer denkbar. Kann es sein, dass du Speicherdrossel und Übertrager verwechselst?
Johannes E. schrieb: > Mit einem Ferrit-Ringkern ohne Luftspalt würde es überhaupt nicht > funktionieren, weil der sofort in Sättigung geht. Möglich bleibt der Ferritkern schon. Aber mit Luftspalt ziemlich selten.
Hallo, danke schonmal für die vielen Antworten. Ich werde es dann wohl die nächsten Tage einfach mal austesten, messen und berichten. Die Drossel um die es geht ist diese hier: http://www.reichelt.de/TLC-10A-100-/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=105605&artnr=TLC+10A-100%C2%B5&SEARCH=TLC+10A-100%B5+ 10A 100µ 25 Windungen / Material Gelb/weiss abgewickelt auf nun 5 Windungen. Die Schaltung soll eine 100W LED an einem 3S/11,1V LiPo Akku betreiben - es wird eine Stirnlampe mit Wasserkühlung und getrenntem Batterie / Kühlkörperpack für den Rucksack. Da es auf elektrischer Seite eher eine "quick and dirty" Lösung sein soll und ich ohnehin einen Microcontroller benötige ist der "Regler" ein Arduino der die Spule bei 15kHz absichtlich im lückenden Betrieb hält. Der Grund dafür ist der langsame, gut regelbare Stromanstieg im lückenden Bereich. Der Strom steigt aktuell in der 1,6ten Potenz der Pulslänge und erreicht die 100 Watt bei ca. 50-60% Tastgrad. Im nicht lückenden Bereich steigt der Strom dagegen mit der 15. Potenz was für den Arduino nicht mehr sinnvoll regelbar ist. Christian
@Christian Knüll (christian_knuell) >http://www.reichelt.de/TLC-10A-100-/3/index.html?&... >10A 100µ 25 Windungen / Material Gelb/weiss abgewickelt auf nun 5 >Windungen. Macht theoretisch 4uH bei 50A Sättigungsstrom. Klingt irgendwie nach einer ungünstigen Wahl. Gelb Weiß ist ein Standardmaterial mit ur ~ 75. >ist der "Regler" ein Arduino der die Spule bei 15kHz absichtlich im >lückenden Betrieb hält. 15 kHz passt nicht mit 4uH zusammen. Hast du dir mal die wesentlichen Ströme und Spannungen auf einem Oszi angesehen? >Im nicht lückenden Bereich steigt der Strom dagegen mit der 15. Potenz ??? Klingt eher, also ob deine Dimensionierung mit dem 4uH vollkommen daneben ist. Wozu braucht man einen 4uH/50A Drossel für eine 100W/3A Konstantstromquelle?
Hallo > Macht theoretisch 4uH bei 50A Sättigungsstrom. Müsste hinkommen... > Klingt irgendwie nach einer ungünstigen Wahl. > Gelb Weiß ist ein Standardmaterial mit ur ~ 75. Ist sicherlich suboptimal, allerdings billig und vor allem schnell in Stückzahl 1 verfügbar. > 15 kHz passt nicht mit 4uH zusammen. Hast du dir mal die wesentlichen > Ströme und Spannungen auf einem Oszi angesehen? Oszi habe ich leider nicht. LTSpice kommt auf 45A Spitzenstrom und stark lückenden Betrieb. Dem Modell vertraue ich momentan weil das was ich messen konnte durchaus akzeptabel mit der Simulation übereinstimmt. >>Im nicht lückenden Bereich steigt der Strom dagegen mit der 15. Potenz > ??? Im lückenden Bereich wird die Energie "Paket für Paket" übertragen. Die Größe des Energiepakets hängt dabei ausschließlich von der On Zeit und Eingangsspannung ab - die Ausgangsseite hat darauf keinen Einfluss. Die Ausgangsspannung wird im Gegensatz zum nicht lückenden Betrieb nicht über den Tastgrad bestimmt - stattdessen stellen sich Spannung und Strom über die LED entsprechend der verfügbaren Energiemenge automatisch ein. -> Sehr komfortabel zu regeln, da neben der On Zeit nur die Eingangsspannung noch Einfluss auf die Ausgangsleistung hat, die LED dagegen im wesentlichen machen darf was sie will - der Energieumsatz darüber bleibt gleich - egal wie sich ihre Kennlinie nun aufgrund der Erwämung verschiebt. Im nicht lückenden Betrieb gilt dann jedoch der Zusammenhang zwischen Tastgrad und Ausgangsspannung wieder. Damit liegt dann eine bestimmte Spannung an der LED an die wiederum zu einem bestimmten, drastisch ansteigenden Strom entsprechend ihrer Kennlinie führt die sich noch dazu wegen der Erwärmung schnell verschiebt. Das ist für einen "richtigen" Schaltregler kein Problem - für einen Arduino allerdings nicht mehr zu beherrschen. > Wozu braucht man einen 4uH/50A Drossel für eine 100W/3A > Konstantstromquelle? Die Drossel ist tatsächlich ein ziemlicher Brummer. Etwas kleineres, leichteres wäre schön - bei der maximalen Frequenz bin ich allerdings auf ca. 15 / allerhöchstens 30kHz eingeschränkt und die Drossel bzw. der Kern sollte kurzfristig in Mengen unter 5 Stück erhältlich sein. Christian
@ Christian Knüll (christian_knuell) >> Klingt irgendwie nach einer ungünstigen Wahl. >> Gelb Weiß ist ein Standardmaterial mit ur ~ 75. >Ist sicherlich suboptimal, allerdings billig und vor allem schnell in >Stückzahl 1 verfügbar. Die Drossel an sich ist schon OK, das Abwickeln auf 5 Windungen eher nicht. >> 15 kHz passt nicht mit 4uH zusammen. Hast du dir mal die wesentlichen >> Ströme und Spannungen auf einem Oszi angesehen? >Oszi habe ich leider nicht. LTSpice kommt auf 45A Spitzenstrom und stark >lückenden Betrieb. Die 45A pumpst du dann auch pulsartig in deine LED. Na Prost Mahlzeit! Deine 100W LED ist wahrscheinlich ein 33V/3A Typ. Da will man sicher NICHT 45A Pulse reinpumpen. > Dem Modell vertraue ich momentan weil das was ich >messen konnte durchaus akzeptabel mit der Simulation übereinstimmt. Du hast doch gar kein Oszi zum messen, nur ein Multimeter! >>Im nicht lückenden Bereich steigt der Strom dagegen mit der 15. Potenz > ??? >Im nicht lückenden Betrieb gilt dann jedoch der Zusammenhang zwischen >Tastgrad und Ausgangsspannung wieder. Damit liegt dann eine bestimmte >Spannung an der LED an die wiederum zu einem bestimmten, drastisch >ansteigenden Strom entsprechend ihrer Kennlinie führt die sich noch dazu >wegen der Erwärmung schnell verschiebt. Das ist für einen "richtigen" >Schaltregler kein Problem - für einen Arduino allerdings nicht mehr zu >beherrschen. Was hat das mit der 15. Potenz zu tun? >Die Drossel ist tatsächlich ein ziemlicher Brummer. Etwas kleineres, >leichteres wäre schön - bei der maximalen Frequenz bin ich allerdings >auf ca. 15 / allerhöchstens 30kHz eingeschränkt und die Drossel bzw. der >Kern sollte kurzfristig in Mengen unter 5 Stück erhältlich sein. Du hast wahrscheinlich einen ganz normalen Step Up Schaltregler als "Konstantstromquelle" am laufen, wobei bei DEINER Schaltung das Wort KONSTANT anzuzweifeln ist. Es ist eher ein Holzhammer-Spannungerhöher! http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html Wenn man mal von 10V Eingangsspannung und 30kHz ausgeht, kommt man mit einer 100uH Drossel ziemlich gut hin! Mit rechnerisch 11,3A schafft das die Drossel von Reichelt beinahe! Da die LED als Last annähernd konstant ist und nur langsam thermisch wegdriftet, kann man das ganz einfach per uC reglen. Einfach periodisch mit 0,1-1kHz den Strom messen und die PWM nachstellen. Dann seht die LED auch WIRKLICH KONSTANTstrom!
Hallo, > Die 45A pumpst du dann auch pulsartig in deine LED. Na Prost Mahlzeit! > Deine 100W LED ist wahrscheinlich ein 33V/3A Typ. Da will man sicher > NICHT 45A Pulse reinpumpen. Keine Sorge, da ist schon ein ordentlicher Kondensator angeschlossen um das an der LED zu glätten. Sicherlich immer noch mit starker Restwelligkeit, allerdings hat sie jetzt schon 3 Stunden schadlos bei 130 Watt überstanden. Wenn sie 30% über Spezifikation aushält mache ich mir beim Betrieb als Stirnlampe wenig Sorgen - die 100 Watt schaltet man mal für ein paar Sekunden oder Minuten an wenn es was zu fotografieren gibt, doch insgesamt wird die Lampe vermutlich keine 100 Betriebsstunden sehen und aufgrund der begrenzten Batteriekapazität meist erheblich unter 100 Watt laufen. > Du hast doch gar kein Oszi zum messen, nur ein Multimeter! Ja, doch die Durchschnittströme aus Simulation und Multimeter passen einigermaßen zusammen. > Was hat das mit der 15. Potenz zu tun? Hat mit der Kennlinie der LED zu tun. Ich habe LED-Strom gegen PWM Pulslänge gemessen und als Diagramm aufgetragen - da rennt der Strom im lückenlosen Betrieb dann in 15. Potenz zur Pulslänge weg. > Du hast wahrscheinlich einen ganz normalen Step Up Schaltregler als > "Konstantstromquelle" am laufen, wobei bei DEINER Schaltung das Wort > KONSTANT anzuzweifeln ist. Es ist eher ein Holzhammer-Spannungerhöher! Mit Holzhammer-Spannungserhöher hast du es eigentlich ziemlich gut getroffen ;-) In der Tat geht es mir nicht so sehr um präzise Regelung. Der Arduino misst den LED Strom über einen 0,1 Ohm Widerstand und greift über 0,3V (oder was ich halt festgelegt habe) ein, indem er die Pulsweite zurücknimmt. Darunter überlässt er es dem Benutzer die Pulsweite zur Dimmung zu verändern. Ansonsten soll noch die Eingangsspannung überwacht werden um Tiefentladung zu verhindern und einen Temperatursensor im Lampenkopf damit rechtzeitig die Wasserpumpe eingeschaltet wird, ansonsten aber aus bleibt um Energie zu sparen. > Da die LED als Last annähernd konstant ist und nur langsam thermisch > wegdriftet, kann man das ganz einfach per uC reglen. Einfach periodisch > mit 0,1-1kHz den Strom messen und die PWM nachstellen. Dann seht die LED > auch WIRKLICH KONSTANTstrom! Hab ich versucht und gelingt mir auch - allerdings nur im lückenden Betrieb. Beispiel mit tatsächlichen Messwerten: 15kHz 9Bit PWM mit der original 100µH Spule: Bei PWM Pulslänge 330 Takte: 2,15A Bei PWM Pulslänge 340 Takte: 3,33A 10 Regelschritte haben 1,18A bzw. ca. 39 Watt Unterschied ausgemacht. 1 Regelungsschritt entspricht also ca. 4 Watt. Das gibt nerviges flackern wenn die Regelung ständig um Werte herumspringt. Der Arduino ist dafür einfach zu träge um das so schnell zu machen dass es nicht auffallen würde. So... jetzt messe ich die Sache mal mit sauber gewickeltem Kern durch... bis gleich... Christian
So... jetzt hab ich 5 Messungen: Nr.1: Spule mit über ca. 70° verteilten Windungen... Nr.2: Spule mit einigermaßen gleichmäßig verteilten Windungen, die allerdings durch das auseinanderziehen nun etwas locker liegen... Nr.3: Spule mit dicht aneinanderliegenden Wicklungen - ebenfalls etwas locker... Nr.4: Wie Nr. 3 aber 1 Windung wieder hinzugefügt... Nr.5: Wie Nr. 3 aber 2 Windungen wieder hinzugefügt... Pulsweite jeweils soweit hochgedreht bis ca. 100 Watt erreicht wurden.
1 | Nr. Vled Iled Pled Vin Iin Pin n |
2 | 1 32,65 3,02 98,60 12,00 10,02 120,24 82,0% |
3 | 2 32,75 3,04 99,56 12,00 10,40 124,80 79,8% |
4 | 3 32,57 3,09 100,64 12,00 10,07 120,84 83,3% |
5 | 4 32,55 3,02 98,30 12,00 9,80 117,60 83,6% |
6 | 5 32,30 2,98 96,25 12,00 9,33 111,96 86,0% |
Das gleichmäßige verteilen der Windungen hat den Wirkungsgrad überraschenderweise verschlechtert - sie dicht aneinanderzulegen etwas verbessert. Weitere Windungen / größere Induktivitäten haben ebenfalls Verbesserung gebracht, 3 Windungen mehr führen aber wieder zu nicht lückendem Betrieb. Einzige Erklärung neben "Mist gemessen" wäre für mich jetzt, dass die Induktivitätsänderung durch das auseinanderziehen bzw. näherlegen der eigentlich dominierende Effekt ist und damit die Verschlechterung bzw. Verbesserung verursacht. Christian
Christian Knüll schrieb: > Einzige Erklärung ... wäre für mich jetzt, dass die > Induktivitätsänderung durch das auseinanderziehen bzw. näherlegen der > eigentlich dominierende Effekt ist und damit die Verschlechterung bzw. > Verbesserung verursacht. Ja, das würde ich auch vermuten. Hast du die Induktivität nicht gemessen? Das wäre schon hilfreich bei solchen Experimenten. Hast du mal versucht zu messen, ob bei der Drossel eher der Kern warm wird oder eher der Draht? Falls eher der Draht warm wird, dann könnest du mal testen, mehrere Drähte parallel zu wickeln, um damit den Querschnitt zu vergrößern.
Hallo Johannes, > Hast du die Induktivität nicht > gemessen? Das wäre schon hilfreich bei solchen Experimenten. Leider nein - ich bin mit Messgeräten schlecht ausgestattet, da ich eher von der mechanischen Seite her komme - hier liegt nur ein Uni-T UT61D herum. Momentan läuft alles eher nach der "Versuch macht Kluch" Methode. > Hast du mal versucht zu messen, ob bei der Drossel eher der Kern warm > wird oder eher der Draht? Der Kern wird warm - der Draht hat 1mm Durchmesser und die Enden abseits des Kerns sind nicht nennenswert erwärmt. Ich werde heute Abend mal eine Versuchsreihe mit 30kHz starten um die Spitzenströme in der Drossel zu reduzieren, wobei die 86% von Gestern im Ernstfall auch schon OK wären. Christian
@ Christian Knüll (christian_knuell) >Der Kern wird warm - der Draht hat 1mm Durchmesser und die Enden abseits >des Kerns sind nicht nennenswert erwärmt. Und durch 1mm Draht schickst du 45A Pulse. Hmmm.
Hallo Christian Geh auf jeden Fall auf die 30kHz! Nochmal zur Drossel: Mit 8 Windungen bekommst Du ca. 10µH und mit 9 Windungen 13µH. Mit 13µH geht der Spitzenstrom deutlich unter 20A runter und der Takt ist knapp am Lücken. Deshalb würde ich es mit 3 x 9 Windungen probieren, falls es nicht draufpasst, dann wenigstens mit 3 x 8 Windungen. Gruß, Bernd
Hallo Bernd, 30kHz habe ich heute ausprobiert - da musste ich auf 5 Windungen runter und der Wirkungsgrad lag auch wieder bei um die 85%. Eine Parallelwicklung zur Verringerung der Kupferverluste brachte keine signifikanten Unterschiede. Ich denke mal dass ich aus dem Kern mit dieser Schaltung und Betriebsart nicht mehr viel mehr rausholen kann und 86% sind ja auch eigentlich ganz OK. Vielleicht bestelle ich mir noch zum Spaß einen größeren Kern und einen aus anderem Material. Irgendwelche Vorschläge fürs Material? Derzeit ist es "Gelb/Weiss" was glaube ich einem Amidon Eisenpulverkern / Sorte 26 entspricht. Bei den Materialien verstehe ich allerdings bisher nur Bahnhof - die Herstellerangaben sind nicht gerade üppig bzw. die Vergleichswerte beziehen sich meist auf den MHz Bereich von dem ich ja meilenweit entfernt bin. Das einzige Material bei dem ich geringere Verlustangaben im 10kHz Bereich finden konnte wäre Material "2" mit etwa halben Kernverlusten - allerdings auch nur einem Bruchteil der Permeabilität. Jetzt kümmere ich mich aber erst mal um den Lampenkopf - derzeit ist die LED noch auf ein Blech montiert das zum größten Teil in einer Kiste mit Wasser liegt... Christian
Hi, gestern habe ich mal den gelb / weissen Kern gegen einen etwas kleineren, roten getauscht. Unterschied wie Tag und Nacht: die Spule bleibt jetzt praktisch kalt. Falls jemanden das 100 Watt Stirnlampen Projekt interessiert: http://www.estlcam.de/100w.php (Ist allerdings noch nicht fertig) Christian
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