Forum: Haus & Smart Home DIY-Gleichrichter für gedimmten E-Trafo statt LED-Treiber?


von Michael S. (michael_hh)


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Liebe Forumteilnehmer,

Ich knoble gerade mit meinem fundierten Halbwissen an der Frage, ob sich 
die bekannten LED-Stripes nicht doch kostengünstig mit den 
handelsüblichen Unterputz-Dimmern reglieren lassen, denn die im Handel 
erhältlichen dimmbaren LED-Trafos mit 12V DC kosten Unsummen!

= 1. Was ich im Forum dazu gefunden habe =
Bei der Forumsuche habe ich diese Frage noch nicht gesehen; diverse 
Beiträge drehten sich bislang nur um die Problematik der zu hohen 
Ausgangsspannung bei E-Trafos 
(Beitrag "Power Led Konstantstromnetzteil dimmen" ; Konstantstom vs. 
Konstantspannung) oder dem Dimmen auf der 12V-Seite des Trafos. 
Grundsätzliche Fragen hierzu sind bspw. bei 
Beitrag "LED-Streifen dimmen, Verständnisfragen" angerissen worden.
Zahlreiche andere Forenbeiträge beschreiben indes die typischen 
Probleme, wie sie beim Dimmversuch mit Halbphasen-Dimmern an nicht 
dimmbaren E-Trafos auftreten, d.h. die Leuchtmittel blinken, flackern 
o.ä. aus vielfältigen Gründen.

= 2. Einbausituation und Zielvorstellung =
Das alles geht aber an meiner Frage vorbei: Kann ich den 60W-LED-Stripe 
nicht auch an einem üblichen dimmbaren Elektroniktrafo 12V 60W AC 
betreiben, wenn ich hinter dieses Netzteil einen Brückengleichrichter 
mit 2 ausreichend großen Ladekondensatoren betreibe?

[[Bild:http://s14.directupload.net/images/141022/vqj7dbnh.jpg]]

Die irgendwohin geklatschten 12V-Dimmer oder die FB-Dimmer möchte ich 
nicht; so wie (vermutlich) viele andere möchte ich einfach nur ein 
bestehendes Niedervolt-Halogensystem auf Stripes umrüsten - dabei aber 
den ordentlich eingebauten Unterputz-Phasendimmer so behalten.

Das angehängte Foto zeigt die momentane Situation und Planung:

Der Unterputz-Phasendimmer ist für elektronische Trafos geeignet. Er 
steuert die Steckdosen unter der Decke, wo der Trafo eingesteckt ist. Am 
Trafoausgang wandelt der nachgeschaltete Brückengleichrichter AC zu DC 
für den LED-Stripe um, damit das altbekannte 50Hz-Flackern nicht 
auftritt. Gleichzeitig werden via Ladekondensator die Spannungsspitzen 
des E-Trafos geglättet, sodass die gefürchteten Überspannungen über 12V 
hinaus nicht mehr auftreten.

= 3. Fragen =

So also habe ich mir das gedacht. Aber geht das auch so? - oder habe ich 
etwas Wichtiges übersehen? Muss ich beim Gleichrichter etwas Besonderes 
beachten ( m.E. brauche ich 4 8A-Dioden, zwei Kondensatoren (am besten 
Supercaps?) mit jeweils 3000µF) oder ist das eigentlich problemlos?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Michael Schulz schrieb:


> ob sich die bekannten LED-Stripes nicht doch kostengünstig mit den
> handelsüblichen Unterputz-Dimmern reglieren lassen,

Leider ist dieses Problem nicht so ganz trivial, wie viele glauben.
12V-Stripes kann man mit vertretbarem Aufwand eigentlich nur auf
der 12V-Gleichspannungsseite mit Hilfe von Pulsweitenmodulation
(PWM) dimmen. Und die Ausgangsseite von sog. "elektronischen Trafos"
eignet sich nicht so ohne weiteres zum Anschluss eines Gleichrichters.
Gruss
Harald

von Robert L. (lrlr)


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damit (mit niedrigerer Spannung) kannst LED vielleicht auf (keine 
Ahnung) 50% Dimmen
(das Menschliche Auge wird den Unterschied zwischen 100% und 50% kaum 
wahrnehmen..)

interessant wird es erst ab unter 1%.. (das geht nur mit PWM)

: Bearbeitet durch User
von Ulrich P. (uprinz)


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Also man muss grundsätzlich unterscheiden, ob man eine LED Kette mit 
Vorwiderständen oder ohne hat. Mit ist es eine LED mit fester Spannung 
(12V, 24V oder 48V) ohne, ist es eine Kette die von einem Netzteil mit 
festen Strom versorgt wird.

Nehmen wir eine billige Baumarkt-Kette, die haben i.d.R. 12V sind also 
auf der Kette mit Vorwiderständen bestückt. Der Vorteil für eine 
Bastelei ist, dass man sich im ersten Schritt nicht mit Strom Messen und 
Regeln beschäftigen muss.

Wenn man nun einen handelsüblichen Phasen-An- oder Abschnitts Dimmer 
dimmen möchte, ist das Problem, dass das Netzteil bei zu geringem 
Anschnitt instabil läuft (pumpen / blinken) und einen Hauch weiter 
gedreht, ist die Kette schon fast vollständig an. Einen wirklichen 
Regelbereich gibt es nicht.

Man kann nun die 230V auf einen Opto-Koppler schalten, der aus der an- 
oder abgeschnittenen Halbwelle ein PWM Signal macht. Diese PWM kann man 
mit einem kleinen Controller (ATTiny) vermessen und daraus wieder eine 
PWM machen. Da die 230V auf dem Optokoppler ja nur 50Hz haben (mit 
gegenpoligen LEDs im OK auch 100Hz) würde die LED Kette flimmern. Der uC 
kann aber leicht z.B. die für LED Ketten üblichen 450...500Hz PWM 
Frequenz generieren und auf einen FET geben.

Der uC kann auch dafür sorgen, dass das Dimmen erst startet, wenn auch 
genug Phase aktiv ist, damit das Netzteil nicht pumpt, man kann auch 
eine Tabelle hinterlegen, damit das Dimmen optisch einen linearen 
Verlauf annimmt.

Ich habe jetzt aus der Hüfte keinen Bauteilkatalog, aber die Schaltung 
kann man vermutlich für unter 10€ um das chinesische Netzteil der LED 
Kette herum designen. Wenn das später mal in der Zwischendecke 
verschwinden soll, lieber eine große Fliese unterlegen, damit es elleine 
vor sich hin kokeln kann. Das ist aber bei den üblichen China-Netzteilen 
immer angeraten.

Gruß
Ulrich

von Michael S. (michael_hh)


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Lieber Ulrich,
lieber Harald,

Erstmal herzlichen Dank für Eure Hilfe! Ich habe eure Beiträge 
aufmerksam gelesen. Zumindest habe ich inzwischen das Problem 
verstanden. ;-)

Mir fehlt wohl noch zuviel Fachwissen, um die nötigen Komponenten 
sinnvoll aufbauen zu können. Als erstes sollte ich mich wohl mal mit den 
Grundlagen der PWM und ihren Schaltungen befassen. Das wäre auch für 
mein Hobby Modellbahn mal ganz hilfreich.
Solange ich nicht klüger bin, friere ich das DIY-Dimmerprojekt ein und 
tausche den Dimmtaster gegen einen Zweifach-Schalter, mit dem ich beide 
Strips in der Decke getrennt schalte. Das sind immerhin 50% Dimmung. ;-)

Herzlichen Dank für die Hilfestellung und ein schönes Wochenende!
Michael

von Robert L. (lrlr)


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