Forum: PC Hard- und Software ISA-Karte in neuerem PC


von Harald H. (hhoopi)


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Moin.
Ich habe dies Thema schon rauf und runter gegoogelt, habe auch hier 
gesucht und nichts gefunden:
Mein Problem liegt in einem Pentium 166MHz mit einer ISA-Karte von 
Phoenix Contact (INTERBUS-S Anschaltbaugruppe), der eine ziemlich 
wichtige große Stanze steuert, die wohl neu an die 500K€ kommt.
Nun macht dieser Rechner mehr und mehr Probleme und es soll ein 
Ersatzrechner her. Ich habe auch einen Industrierechner besorgt, der 
über einen ISA-Anschluss die Karte betreiben kann.
Leider ist der neue Rechner mit Pentium4 2,8GHz zu schnell für das 
DOS-Programm, welches sich ständig verschluckt und der Maschine 
fehlerhaftes Verhalten entlockt. Schalte ich die Caches des Prozessors 
ab, ist die Kiste zu lahm und gepollte Sensoren werden nicht erkannt. 
Dazwischen gibt es nichts.
Ich habe mal von QEMU, von DOSBOX oder BOCHS gehört und auch was 
gelesen. Aber die PC-Emulatoren auf Basis Linux oder Windows sollen mit 
der PCI-ISA-Bridge nicht so recht klarkommen.
Hat einer Erfahrung mit den Tools oder eine andere Lösung für mein 
Problem?

hhoopi

von Kluffi (Gast)


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Ich kenn mich mit dem Thema zwar nicht aus, aber kannst du nicht statt 
dem Pentium4 mit 2,8GHz einen lamgsameren Prozessor einbauen? Gibts im 
BIOS nicht die Möglichkeit den Prozesser zu "underclocken"? Overclocking 
geht ja schließlich auch...

Wie gesagt, kenne mich damit nicht aus, aber vielleicht ist die Idee ja 
"verwertbar".

von Peter II (Gast)


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Harald H. schrieb:
> Schalte ich die Caches des Prozessors
> ab, ist die Kiste zu lahm und gepollte Sensoren werden nicht erkannt.
> Dazwischen gibt es nichts.

kann ich mir kaum vorstellen, auch ohne Cache sollte ein P4 schneller 
sein.

Kannst du nicht die Taktfrequenz von der CPU ändern?

Virtualisierung und spezielle Hardware passt meist nicht gut zusammen.

Es gibt aber ein paar Tools die die CPU unter dos ausbremsen.

z.b. http://www.hpaa.com/moslo/

von NPN-PNP (Gast)


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> Mein Problem liegt in einem Pentium 166MHz mit einer ISA-Karte von
> Phoenix Contact (INTERBUS-S Anschaltbaugruppe), der eine ziemlich
> wichtige große Stanze steuert, die wohl neu an die 500K€ kommt.
> Nun macht dieser Rechner mehr und mehr Probleme und es soll ein
> Ersatzrechner her. Ich habe auch einen Industrierechner besorgt, der
> über einen ISA-Anschluss die Karte betreiben kann.
> Leider ist der neue Rechner mit Pentium4 2,8GHz zu schnell für das
> DOS-Programm, welches sich ständig verschluckt und der Maschine
> fehlerhaftes Verhalten entlockt.

Warum nicht einfach ein anderes altes Board beschaffen, d.h. die alte HW 
1:1 durch alte HW ersetzen? Vielleicht nicht der Königsweg, aber eine 
simple, effektive Lösung, die auf Anhieb funktioniert.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.

Was hier dringend erforderlich ist, ist eine Neuentwicklung, um 
diese Abhängigkeit loszuwerden. D.h. die hoffnungslos veraltete 
Kombination aus "PC mit ISA-Slot" (so etwas wird etwa seit der zweiten 
Hälfte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nur noch in 
Ausnahmefällen produziert) und Steuersoftware unter DOS ist durch 
irgendwas zeitgemäßes zu ersetzen.

Interbus-Karten für neuzeitlicher Bussysteme gibt es von Phoenix 
(willkürlicher Treffer: 
https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?uri=pxc-oc-itemdetail:pid=2725260&library=dede&tab=1), 
und die Software muss dann halt neu entwickelt/eingekauft werden.

Wer eine 500k-Werkzeugmaschine betreibt und sich nicht um die 
Wartbarkeit kümmert, der muss halt einfach in den sauren Apfel beißen.

Wäre das ganze ein Hobby-Bastel-Projekt, könnte man darüber nachdenken, 
eine PC/104-Karte zu verwenden und die vorhandene Karte mit einem 
ISA-Adapter daran anzuschließen; da es auch heute noch PC/104-Karten 
gibt, die mit geringeren Taktfrequenzen und Rechenleistungen als den 
genannten 2.8 GHz arbeiten, könnte das funktionieren.

Aber so etwas ist keine Grundlage für einen kommerziellen Betrieb -- 
denn was geschieht, wenn die ISA-Karte einen Defekt aufweisen sollte? 
Spätestens dann ist die Investition und das Gebastel in Museumshardware 
hinfällig.

Die Frage ist natürlich auch noch, welche Rolle der PC mit der 
Interbus-S-Karte bei der ganzen Angelegenheit überhaupt spielt - ist der 
nur Bediengerät, der eine SPS steuert, die wiederum die Stanze betreibt, 
oder läuft tatsächlich die eigentliche Stanzensteuerung auf dem PC?

In ersterem Falle dürfte es sicherlich möglich sein, beispielsweise ein 
Interbus-S-Gateway mit Umsetzung auf Ethernet zu verwenden, und die 
Bediensoftware mit irgendwas zu realisieren, was auf einem PC o.ä. mit 
Netzwerkschnittstelle läuft.

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Was hier dringend erforderlich ist, ist eine Neuentwicklung, um
> diese Abhängigkeit loszuwerden. D.h. die hoffnungslos veraltete
> Kombination aus "PC mit ISA-Slot" (so etwas wird etwa seit der zweiten
> Hälfte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nur noch in
> Ausnahmefällen produziert) und Steuersoftware unter DOS ist durch
> irgendwas zeitgemäßes zu ersetzen.

schon etwas übertrieben.

Es gibt noch genug aktuelle Mainboards mit ISA. Das ist schon mal kein 
Grund. Das die Software jetzt nicht gleich läuft kann durchaus 
passieren. Aber zum glück haben sich schon Leute ein paar Gedanken 
gemacht, wie man die CPU für Dos ausbremsen kann. Vermutlich wird man 
nach etwas suchen das passende finden.

Nur weil ein gerät nicht mehr gebaut wird, heist das nicht das man es 
austauschen muss. Mein Auto wird auch seid 10Jahre nicht mehr gebaut und 
ich fahre es ohne schlechtes gewissen.

der PC wird wohl nicht das einzige Teil an der Maschine sein, was wo man 
für ein Ersatzteil etwas länger suchen oder Basteln muss.

von MWS (Gast)


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von Georg (Gast)


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Harald H. schrieb:
> Ich habe mal von QEMU, von DOSBOX oder BOCHS gehört

In DosBox z.B. kannst du die Rechenleistung solang runter setzen, bis 
eine alte DOS-Software wieder läuft, habe ich schon durchexerziert - 
aber in der DosBox kannst du deine ISA-Karte nicht ansprechen. Ich 
fürchte, eine Lösung für beide Probleme zugleich gibt es nicht, nicht 
mit heutiger Hardware.

Georg

von Bernd (Gast)


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z.B. MB-892 2 x ISA Industrie Mainboard (ATX-Formfactor)

für Low Power CPU, verwendet den Sockel 479 mit Chipsatz Intel 852

Das Board verfügt über 2 x ISA Slots und ist aktuell im Handel 
erhältlich

Ein basteln mit CPU-Bremse und sonstigen Fummel ist wenig professionell 
und hat nichts an Werkzeugmaschinen verloren.

Das genannte Mainboard/CPU erfüllt mit 200MHz deine Anforderungen, 
möglicherweise...

von Peter II (Gast)


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Ich würde es mit eine Mainboard für die aktuellen CPUs (i3) versuchen, 
diese lassen sich mit dem Multiplikator sehr weit drosseln.

Beim P4 hatte man noch nicht an Stromsparen gedacht.

von NPN-PNP (Gast)


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> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.

Eben! Solange noch alte DOS Software am laufen ist, das Problem zügig 
mit alter Hardware, die noch läuft, überbrücken und parallel dazu sich 
dann in aller Ruhe um einen Übergang hin zu zeitgemäßer 
Hardware+Software kümmern. Nichts ist für einen Produktionsablauf 
schlimmer als Stillstand!

von Bernd (Gast)


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Peter II schrieb:
> Ich würde es mit eine Mainboard für die aktuellen CPUs (i3) versuchen,
> diese lassen sich mit dem Multiplikator sehr weit drosseln.
>
> Beim P4 hatte man noch nicht an Stromsparen gedacht.


Bei welchem Mainboard funktioniert underclocking? Weder Intel, Asus, MSI 
noch Gigabyte laufen stabil. Nenn bitte ein MOBO beim Namen das 
außerhalb der Spezifikation im 24/7 betrieb funktioniert.

Wir sprechen hier von max. 200MHz!!! Kein aktuelles MB mit Sockel 1120 
bis hoch zum Sockel 2011 lässt sich so weit drosseln.

Warum nicht ein MOBO kaufen das die Anforderungen erfüllt? Zudem kommen 
die MB-892 PCs mit ca. 40 Watt aus (Pentium M Low Power CPU)!

Diese Mainboards bekommst du halt nur im Fachhandel (nein, nicht 
Reichelt, Bürklin, Conrad usw.)

von Bernd (Gast)


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NPN-PNP schrieb:
>> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.
>
> Eben! Solange noch alte DOS Software am laufen ist, das Problem zügig
> mit alter Hardware, die noch läuft, überbrücken und parallel dazu sich
> dann in aller Ruhe um einen Übergang hin zu zeitgemäßer
> Hardware+Software kümmern. Nichts ist für einen Produktionsablauf
> schlimmer als Stillstand!

Absolut FALSCH! Sehr kompetent ...

von Peter II (Gast)


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Bernd schrieb:
> Bei welchem Mainboard funktioniert underclocking? Weder Intel, Asus, MSI
> noch Gigabyte laufen stabil. Nenn bitte ein MOBO beim Namen das
> außerhalb der Spezifikation im 24/7 betrieb funktioniert.

es muss nicht zwingend underclocking sein. Im normalen Stromsparmodus 
takten sie auch teilweise auf unter 1Ghz.

von user (Gast)


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wie wäre es damit, das Programm disassemblieren und NOPs nach jedem 
Befehl reinmachen und dann wieder assemblieren.

von NPN-PNP (Gast)


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Bernd (Gast) schrieb:

NPN-PNP schrieb:
>>> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.
>>
>> Eben! Solange noch alte DOS Software am laufen ist, das Problem zügig
>> mit alter Hardware, die noch läuft, überbrücken und parallel dazu sich
>> dann in aller Ruhe um einen Übergang hin zu zeitgemäßer
>> Hardware+Software kümmern. Nichts ist für einen Produktionsablauf
>> schlimmer als Stillstand!

> Absolut FALSCH! Sehr kompetent ...

WAS ist daran "falsch"?

Ach, du wolltest nur mal herumtrollen?

von Micha S. (ernie)


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NPN-PNP schrieb:
> Bernd (Gast) schrieb:
>
> NPN-PNP schrieb:
>>>> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.
>>>
>>> Eben! Solange noch alte DOS Software am laufen ist, das Problem zügig
>>> mit alter Hardware, die noch läuft, überbrücken und parallel dazu sich
>>> dann in aller Ruhe um einen Übergang hin zu zeitgemäßer
>>> Hardware+Software kümmern. Nichts ist für einen Produktionsablauf
>>> schlimmer als Stillstand!
>
>> Absolut FALSCH! Sehr kompetent ...
>
> WAS ist daran "falsch"?
>
> Ach, du wolltest nur mal herumtrollen?

Noch schlimmer ist eine Maschine die, wie hier im Beispiel angeführt, 
anstatt still zu stehen, Ausschuss produziert.
Das ist ja dann so was wie dein Stillstand + die Kosten für den 
produzierten Schrott.

Und wieso trollt Bernd jetzt?

Micha

von NPN-PNP (Gast)


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Micha S. (ernie) schrieb:

> Noch schlimmer ist eine Maschine die, wie hier im Beispiel angeführt,
> anstatt still zu stehen, Ausschuss produziert.
> Das ist ja dann so was wie dein Stillstand + die Kosten für den
> produzierten Schrott.

Woher kommt diese Annahme? Welches Indiz hast du dafür? Die Maschine 
wird zuvor jahrelang mit der jetzt überalterten Hardware ordnungsgemäß 
gelaufen sein. Also wieso sollte sie nun plötzlich mit alter 
Ersatzhardware zicken machen? Viel eher wird das was hier vorgeschlagen 
wird von wegen "untertakten" usw. herumzicken und die Bilanzen 
verhageln.

> Und wieso trollt Bernd jetzt?

Weil er mit dummen Sprüchen gegen die Vernunft kontert ohne auch nur ein 
Gegenargument zu bringen!

von Franz M. (franzma)


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Damals gab es bei schnelleren Prozessoren (> 300Mhz) den Runtime Error 
200 bei Borland-Kompilaten.

Ursache: Ein Fehler in der Unit CRT (Variablenüberlauf)

Abhilfe: Patchen mit TpPatch.zip (http://sta.c64.org/dosprg/tppatch.zip) 
oder bppatch.zip (ftp://ftp.heise.de/pub/ct/ctsi/bppatch.zip) oder mit 
beidem.

von oszi40 (Gast)


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> Bei welchem Mainboard funktioniert underclocking?

1.Irgendeine nierigere Taktfrquenz garantiert noch lange nicht, daß ein 
anderes Board die 100% gleichen Treiber hat/braucht. Günstiger wäre ein 
ähnliches Board zu finden oder erst mal alle kranken Elkos fachgerecht 
auszutauschen.
2.Außerdem verträgt nicht jede alte SW den doch etwas höheren/anderen 
Takt, wenn z.B Zählschleifen als Zeitglieder programmiert wurden. Wenn 
ich mich so erinnere, gab es z.B. bei Borland-SW oder irgendwelchen 
Spielen da einige Tücken, die durch geeignete Patche od. "CPU-Bremsen" 
umgangen wurden.

von Peter II (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 1.Irgendeine nierigere Taktfrquenz garantiert noch lange nicht, daß ein
> anderes Board die 100% gleichen Treiber hat/braucht. Günstiger wäre ein
> ähnliches Board zu finden oder erst mal alle kranken Elkos fachgerecht
> auszutauschen.

welche Treiber denn?

die Isa karte wird bei jeden Mainboard gleich angesprochen. Und Netzwerk 
wenn wirklich gebraucht wird, sollte mit einer alten 3COM karte auch 
kein Problem sein.

> 2.Außerdem verträgt nicht jede alte SW den doch etwas höheren/anderen
> Takt, wenn z.B Zählschleifen als Zeitglieder programmiert wurden. Wenn
> ich mich so erinnere, gab es z.B. bei Borland-SW oder irgendwelchen
> Spielen da einige Tücken, die durch geeignete Patche od. "CPU-Bremsen"
> umgangen wurden.
naja ganz dumm waren die Leute von Damals auch nicht. Es wird schon 
nicht fest auf die 166Mhz programmiert sein.

Und für den Bug von Borland gibt es einen Patch.

von michael_ (Gast)


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Der Geschwindigkeitsbug betrifft aber nur AMD-Prozessoren.
Und es gibt noch die unterschiedliche Anbindung des ISA-Busses.
Ab bestimmter Chipsätze gab es z.Bsp. Probleme mit ISA-SCSI Karten.

Harald H. schrieb:
> Nun macht dieser Rechner mehr und mehr Probleme und es soll ein
> Ersatzrechner her.

Was macht da Probleme?
Außer der Hauptplatine kann man alles durch Neuteile ersetzen.
Und bei der Hauptplatine sollte man sich um einen originalen Ersatz 
kümmern.
Was läuft eigentlich für ein Betriebssystem drauf?

von (prx) A. K. (prx)


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michael_ schrieb:
> Der Geschwindigkeitsbug betrifft aber nur AMD-Prozessoren.

Damals war ein Befehl bei AMD "zu schnell", bei Intel war er mangels 
effizienter Ausführung langsam genug. Heute werden beide viel zu schnell 
sein, auch Intel.

von michael_ (Gast)


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A. K. schrieb:
> Heute werden beide viel zu schnell
> sein, auch Intel.

Nein!

von Georg (Gast)


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Peter II schrieb:
> naja ganz dumm waren die Leute von Damals auch nicht. Es wird schon
> nicht fest auf die 166Mhz programmiert sein.

Doch, selbst renommierte Compilerbauer waren so blöd.

Und auch andere Superspezialisten: der Anschluss meines einstmals 
wahnsinnig teuren Z80 In Circuit Emulators scheiterte ohne Dos Box 
einfach daran, dass er immer noch in der gleichen Zeit antwortet wie 
damals, die Verzögerungsschleife bis zum Timeout aber heute 1000mal 
schneller abläuft.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Ab bestimmter Chipsätze gab es z.Bsp. Probleme mit ISA-SCSI Karten.

Das lag nicht daran, daß das SCSI-Karten waren, sondern daran, daß diese 
Busmaster-DMA verwendet haben. Und der wird von PCI-ISA-Bridges nicht 
unterstützt.

Busmaster-DMA auf ISA-Karten begegnete man allerdings fast ausnahmslos 
in Form des 1542 von Adaptec ...

Im übrigen bleibe ich bei meinem Standpunkt:
Hier ist seit deutlich über zehn Jahren eine Neuentwicklung überfällig.

von Udo S. (urschmitt)


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Die Frage ist ob man die Steuerung selbst machen kann/muss, oder ob der 
Hersteller oder ein Drittlieferant für die Stanze nicht eine neue 
Steuerung anbietet, die auf moderner Hardware läuft.
Vieleicht scheut der Chef ja nur die (geschätzten) 10k, die eine neue 
Steuerung kosten würde und hat Harald den Auftrag gegeben das wieder 
hinzubiegen.
Es gibt genug Chefs, die lernen es erst wenns richtig weh tut.

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Was hier dringend erforderlich ist, ist eine Neuentwicklung

Warum eigentlich? Damit man neben dem Stanzen noch einen Egoshooter 
spielen kann? Die Stanze hat jahrelang zur Zufriedenheit funktioniert, 
und mit einem passenden Mainboard tut sie das auch noch lange. Es 
handelt sich also nur um ein Ersatzteil-Beschaffungsproblem, das 
rechtfertigt noch längst keine eigene Neuentwicklung der Steuerung. 
Niemand braucht eine Stanze im modischen Kacheldesign.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Warum eigentlich?

Weil es Hardware, die mit der antiquierten Software funktioniert, nur 
noch antiquarisch gibt. Das ist ja nicht nur der (langsame) PC mit 
ISA-Slot, sondern das ist auch die Interbus-S-Karte.

Fällt die aus, hilft all' der Aufwand nicht, einen Museums-PC zu 
organisieren, auf dem das DOS-Programm läuft.

Zwar gibt es (wie ich weiter oben auch schon verlinkte) auch 
PCI-Ausführungen von Interbus-S-Karten, mit denen aber wird das 
antiquierte DOS-Programm nichts anfangen können.

Es geht weder um "ego-shooter" noch um "kachel-design", sondern schlicht 
und einfach um eine halbwegs zuverlässige Ersatzteilversorgung, und die 
sollte man im Auge behalten, wenn man ein Werkzeug betreibt, von dessen 
Funktion mehr abhängt als nur ein Hobby.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Es gibt noch genug aktuelle Mainboards mit ISA. Das ist schon mal kein
Grund. Das die Software jetzt nicht gleich läuft kann durchaus
passieren. Aber zum glück haben sich schon Leute ein paar Gedanken
gemacht, wie man die CPU für Dos ausbremsen kann. Vermutlich wird man
nach etwas suchen das passende finden."

Najaaa... Stichwort ist PICMG, bei normalen PC-Mainboards hätte man 
schon vor zehn Jahren lange suchen können.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.

Yep. Mit etwas Glück findet man sogar noch solche Hardware gebraucht, 
auch wenns in dieser Generation knapp wird. Da die aber noch nicht als 
Antiquität bepreist werden, kann man davon ohne immense Kosten ein paar 
auf Halde legen.

> Was hier dringend erforderlich ist, ist eine Neuentwicklung, um
> diese Abhängigkeit loszuwerden.

Das Szenario stellt sich mir so dar: Da gibts eine einzelne wichtige 
Stanze, vor Urzeiten eingekauft und bis auf den wackligen PC noch gut 
einsetzbar. Herstellersupport gibts offensichtlich keinen, warum auch 
immer.

Wo stellt sich da die Frage nach einer "Neuentwicklung"? Er ist selbst 
nicht der Hersteller, er ist der Kunde. Da gibts zum Ersatz des PCs nur 
den Neukauf einer Stanze als Alternative.

Freilich ist der Betrieb produktionskritischer Geräte ohne garantierte 
Ersatzversorgung ein Spiel mit erheblichem unternehmerischem Risiko. Das 
wird auch für den Rest der Stanze gelten, also beispielsweise die 
betreffende ISA Karte.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Museumssoftware erforderte Museumshardware.
>
> Was hier dringend erforderlich ist, ist eine Neuentwicklung, um
> diese Abhängigkeit loszuwerden.

aber für immer dieselbe Aufgabe, alle Jahre wieder?

wie sinnvoll und so kostensparend.

Beispiel?

Als ich in der Industrie in der Prüfgeräteentwicklung anfing wurde alles 
mit dem CBM und IEEE Geräten gemacht. Das war schnell und günstig. Es 
entstanden ganze Säcke von Zubehör, Relaiskoppler, Anpassungen an die 
Prüflinge und auch die ersten Softwaremodule.

Nun war der CBM ja nur von '77- Ende der '80er verfügbar.
Die letzten CBM für dringende Terminsachen wurden überall aus allen 
Restquellen zusammengesammelt für Wahnsinnspreise auch defekt nur um 
eben schnell keine Neuentwicklung zu machen.

OK der Neuanfang musste sein, IBM PC DOS mit HP IEEE Karte am ISA Bus, 
die Hardware wurde angepasst, die ganze SW auf Quick C für DOS 
umgeschrieben, es entstanden LIbs um die nächsten Prüfautomaten modular 
schneller hochzuziehen, nach einen Umzug in eine andere Abteilung war es 
nicht mal mehr möglich QC neu zu kaufen, es wurde mir VC natürlich voll 
kompatibel verkauft, was aber nicht stimmte, die LIBs konnte ich nicht 
übernehmen, aller Quellcode lag nicht vor! So musste ich abgesegnet von 
M$ mit einer "Raubkopie" von QC weiterarbeiten. Später gab es keine ISA 
Rechner mehr also eine PCI IEEE Karte gekauft, heute gibt es kaum noch 
PCI und ich müsste wieder neue Karten kaufen, aber alle Libs die über 
mannjahre entstanden sind sind nur noch wertlos, obwohl die Geräte, DVM, 
DMM, Generator und vieles andere immer noch läuft.

Ehrlich ich habe keinen Bock mehr ewig neue teure PC-Karten zu kaufen 
und dabei die Arbeit von Jahren wegzuwerfen.

von oszi40 (Gast)


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> Ehrlich ich habe keinen Bock mehr ewig neue teure PC-Karten zu kaufen
> und dabei die Arbeit von Jahren wegzuwerfen.

Zustimmung.

Aber eine exotische Lösung bleibt immer ein kritischer Flaschenhals. 
Wenn diese spezielle Karte im Eimer ist, ist auch Deine Arbeit von 
Jahren verloren.

von Joachim B. (jar)


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oszi40 schrieb:
> Wenn diese spezielle Karte im Eimer ist, ist auch Deine Arbeit von
> Jahren verloren.

sowie jegliche PC Lösung mit DOS WIN ISA PCI PCIe USB ......

das einzige was bis heute zu funktionieren scheint sind 
merkwürdigerweise RS232 Dinge, an jedem PC sogar am RaspberryPI

hätte man früher auf RS232 gesetzt könnte man heute noch die Quellcodes 
sogar am Raspi nutzen und Geräte ansteuern.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Ehrlich ich habe keinen Bock mehr ewig neue teure PC-Karten zu kaufen
> und dabei die Arbeit von Jahren wegzuwerfen.

Kannst Du natürlich machen, nur wirst Du dann im Falle eines Defektes 
irgendwann mit leeren Händen dastehen und mehr als nur die Arbeit von 
Jahren wegwerfen.

Klar, noch bekommt man mit Aufwand einen entsprechend verlangsamten PC 
mit ISA-Slot, und mit Glück auch die alte Interbus-S-Karte darauf zum 
Laufen.

Aber irgendwann ist diese Karte im Eimer, und dann wird es nicht 
einfach, Ersatz zu finden.

Es geht ja nicht darum, daß ich das jetzt besonders toll finde, aber man 
muss sich bestimmten Realitäten stellen, und dazu gehört, daß bestimmte 
Hardware komplett veraltet, und daß bestimmte Hardware nicht mehr 
hergestellt und/oder repariert wird. Dazu genügt es bereits, daß ein 
Hersteller ein etwas komplexeres IC abkündigt, dessen Funktion für die 
Hardware inherent wichtig ist.

In so einem Fall muss man sich eben drum kümmern, eine Auffanglösung zu 
haben.

Und über 20 Jahre lang einfach nichts tun ... kann man machen, wenn man 
zum Anfang weniger als 20 Jahre vom Renteneintritt entfernt war. Die, 
die die Konsequenzen ausbaden müssen, die werden sich freuen.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und über 20 Jahre lang einfach nichts tun ... kann man machen, wenn man
> zum Anfang weniger als 20 Jahre vom Renteneintritt entfernt war. Die,
> die die Konsequenzen ausbaden müssen, die werden sich freuen.

das liegt aber oft nicht in Entwickler oder Ingenieurs Hände!
Da müssen kurzfristiger denkende Abteilungsleiter/Bereichsleiter 
überzeugt werden die das bezahlen, aber da in der Industrie so ein 
"Leiter" alle paar Jahre wechselt ist dem das egal, er wird den Teufel 
tun und Zeit und Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

Joachim B. schrieb:
> hätte man früher auf RS232 gesetzt könnte man heute noch die Quellcodes
> sogar am Raspi nutzen und Geräte ansteuern.

mein Fazit heute......

von ich (Gast)


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Hi,
dann läuft was grundlegend falsch in der Architektur:
Ganz super duper würde es laufen, wenn die Hardwareänderung vom OS 
versteckt werden, bzw. eine Software-Layer zwischen rein um das zu 
Kapseln. So müsste "nur" der HW-Zugriff geändert werden.
Mfg
ich

von Marcus W. (marcusaw)


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Joachim B. schrieb:
> Später gab es keine ISA
> Rechner mehr also eine PCI IEEE Karte gekauft, heute gibt es kaum noch
> PCI und ich müsste wieder neue Karten kaufen, aber alle Libs die über
> mannjahre entstanden sind sind nur noch wertlos, obwohl die Geräte, DVM,
> DMM, Generator und vieles andere immer noch läuft.

PCI Express ist mit "normalem" PCI voll kompatibel. Du musst dir also 
keine neue Karte kaufen, nur einen passenden Adapter.


http://www.amazon.de/PCI-E-Express-Adapter-Converter-Card/dp/B008BZAURY/ref=pd_sim_computers_6?ie=UTF8&refRID=156VRJGM8QEGT86N3A7D

von Joachim B. (jar)


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Marcus W. schrieb:
> PCI Express ist mit "normalem" PCI voll kompatibel. Du musst dir also
> keine neue Karte kaufen, nur einen passenden Adapter.

und wielange?

ne danke, never ever BUS Karten und dann kommen noch die
Treiberprobleme je nach OS

ne zeitlang dachte ich FW400 wäre ne gute Wahl, ich glaube jetzt gibt es 
die nicht mal mehr beim Apfel.

Mein TEK Oszi hat eine hardcopy Funktion auf 3,5" Disk nur das es die 
kaum noch gibt und die Restdisketten samt Lesegeräte immer mehr 
ausfallen.

Das ist doch alles Mist.

von WehOhWeh (Gast)


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Probiers mit Dosbox. Dosbox ist ein Dos-Emulator für Windows. Mit Dosbox 
kann man mit CTRL+F11 (glaube ich) die CPU-Geschwindigkeit, d.h. die der 
emulierten CPU variiren. Allerdings setzt Dosbox vermutlich einen 
laufenden Windows-Treiber für deine ISA-Karte voraus. Müsste man halt 
probieren.

Alternativ slowmo (oder so ähnlich). Google mal nach "slowmo dos" oder 
so. Da gibt es ein paar Tools, mit denen kann man der CPU Zyklen klauen 
und so die Geschwindigkeit reduzieren. Ich habe das mal für Wing 
Commander 1 gebraucht, da hat es funktioniert.

Das lief auch "etwas" schnell auf einem K6III-450MHz...

von Marcus W. (marcusaw)


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Joachim B. schrieb:
> und wielange?
>
> ne danke, never ever BUS Karten und dann kommen noch die
> Treiberprobleme je nach OS
> [...]
> Das ist doch alles Mist.

PCI wird es auch die nächsten Jahrzehnte geben. Es werden immer neue 
Schnittstellentypen erscheinen, ein 
Super-Nano-Pci-Express-x320-flatfilm-Sockel, etwas was auf 
Buchsenleisten - alles kein Problem, die zugrundeliegende Technik bleibt 
PCI. Dafür wurde es erfunden: Ein paralleles Interface für alles. ISA 
ist gestorben, da es künstlich beschränkt wurde. Es mussten dann 
spezialisierte ISA-Erweiterungen wie z.B. VLB entwickelt werden, um die 
benötigten Busbreiten zu erreichen. PCI ist konzeptbedingt skalierbar.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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WehOhWeh schrieb:
> Allerdings setzt Dosbox vermutlich einen laufenden Windows-Treiber für
> deine ISA-Karte voraus. Müsste man halt probieren.

Wenn die Karte keine Interrupts verwendet, geht das mit dem üblichen 
"giveio"-Hack, wenn sie aber Interrupts oder gar DMA verwendet, ist das 
nicht möglich.

Und daß es einen Windows-Treiber für eine alte ISA-Karte gibt, das ist 
mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit auszuschließen.

Der Aufwand, für diese alte Karte einen Windows-Treiber zu entwickeln, 
der übersteigt den Aufwand, den ganzen Krempel neu zu entwickeln, 
deutlich.

Theoretisch könnte man mit einer Kombination aus PCI-Karte und DOSBox 
das alte DOS-Programm zum funktionieren bekommen, aber dann müsste man 
DOSBox dahingehend modifizieren, daß es die Hardware der ISA-Karte 
abstrahiert und korrespondierende Funktionen des Devicetreibers der 
PCI-Karte anspricht. Das ist nicht völlig ausgeschlossen, grenzt aber 
auch an Wahnsinn.

von (prx) A. K. (prx)


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Marcus W. schrieb:
> ISA ist gestorben, da es künstlich beschränkt wurde.

Nope. Ganz natürlich. Der 8088 (XT) hatte 8 Datenits und 20 Adressbits, 
ebensoviel hat das lange Ende des Steckers. Der 286 (AT) hatte von jedem 
ein paar Bits mehr und die sind am kurzen Ende. Es hatte nur niemand für 
die Zukunft vorgeplant.

von Marcus W. (marcusaw)


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WehOhWeh schrieb:
> Probiers mit Dosbox. Dosbox ist ein Dos-Emulator für Windows. Mit Dosbox
> kann man mit CTRL+F11 (glaube ich) die CPU-Geschwindigkeit, d.h. die der
> emulierten CPU variiren. Allerdings setzt Dosbox vermutlich einen
> laufenden Windows-Treiber für deine ISA-Karte voraus. Müsste man halt
> probieren.

Ließ dir seine Anforderungen nochmal durch (oder auch nur den 
Ursprungspost), dann verstehst du, wieso dein Beitrag Bullshit ist. 
Lesekompetenz ist leider ein seltenes Gut.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Marcus W. schrieb:
> Lesekompetenz ist leider ein seltenes Gut.

Freundlicher Umgang mit Fehlern anderer Leute mitunter auch.

von Joachim B. (jar)


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Marcus W. schrieb:
> Es mussten dann
> spezialisierte ISA-Erweiterungen wie z.B. VLB entwickelt werden,

du vergisst EISA

als ich mein erstes 486 (33MHz) Board ersetzen wollte griff ich zum 
ISA/EISA/VLB Board mit 486(66) 2000,- DM und dachte das passt.....

genau für 1/2 Jahr....dann kam PCI

ne ich wage keine Zukunftsprognosen mehr wenn selbst der Apfel seine 
FW400/800 nicht mehr unterstützt und USB 1/2/3 ist auch nicht sicher.

Verdammt in über 10 Jahren ist mir nie ne USB Buchse kaputt gegangen, 
seit USB 3 (1/2 Jahr) sind mir schon 2 blaue Nasen in der Buchse 
gebrochen....

von Marcus W. (marcusaw)


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A. K. schrieb:
> Marcus W. schrieb:
>> Lesekompetenz ist leider ein seltenes Gut.
>
> Freundlicher Umgang mit Fehlern anderer Leute mitunter auch.

Das stimmt leider - Schuldig im Sinne der Anklage. Manchmal ist es 
allerdings nicht leicht zu verstehen, wieso jemand sich die Mühe macht 
um lange Antworten zu verfassen, ohne den ursprünglichen Beitrag genau 
durchgelesen zu haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> du vergisst EISA

Und IBMs MCA, wo wir schon dabei sind. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> selbst der Apfel seine FW400/800 nicht mehr unterstützt

Tut "er" aber. Mit einem für Apple-Verhältnisse spottbilligen 
Thunderbolt-zu-FW800-Adapter.

Im Hackintosh funktioniert natürlich jede 08/15-FW800-PCIe-Karte, aber 
das ist 'ne andere Geschichte.

> Verdammt in über 10 Jahren ist mir nie ne USB Buchse kaputt gegangen,
> seit USB 3 (1/2 Jahr) sind mir schon 2 blaue Nasen in der Buchse
> gebrochen....

Hmm. Vielleicht wurde in dem Gerät/den Geräten, die Du da verwendest, 
eine besonders "optimierte" Kunststoffvariante genutzt. Aufgrund der 
erhöhten Leiterzahl in der A-Buchse muss das Ding etwas robuster werden, 
denn dadurch ist weniger Platz für Kunststoff vorhanden.

Mir ist noch keine einzige USB-Buchse kaputtgegangen, und mein erstes 
USB-Gerät habe ich mir noch im vergangenen Jahrtausend angeschafft.

Immerhin ist Hoffnung auf Besserung in Aussicht: USB-C-Steckverbinder.

>  Und IBMs MCA, wo wir schon dabei sind. ;-)

Und VLB. O je.

Da war PCI tatsächlich der bislang langlebigste Bus. PCI gibt es seit 
über 20 Jahren ('92 eingeführt), verbreitet ist PCI seit der Pentium-Ära 
(in 486er-Systemen war PCI noch recht "wackelig").

Und auch auf heutigen PC-Motherboards finden sich noch PCI-Slots.

Der ISA-Bus wurde von 1981 bis etwas nach der Mitte der 90er Jahre 
verwendet, und ist damit weder in Sachen Stückzahl noch Lebensdauer mit 
PCI zu vergleichen.

Und klassische PCI-Hardware lässt sich mit einer PCIe-zu-PCI-Bridge 
weiterverwenden. Mit Low-Profile-PCI-Karten geht das sogar mit einem 
Slot-Adapter.

: Bearbeitet durch User
von Marcus W. (marcusaw)


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A. K. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> du vergisst EISA
>
> Und IBMs MCA, wo wir schon dabei sind. ;-)

und XT-Bus und bestimmt noch einige andere.
Fakt bleibt, dass das Ziel von PCI war, ein universelles, erweiterbares 
Interface zu entwickeln, das beliebig an die Anforderungen angepasst 
werden kann. Und das funktioniert - seit über 20 Jahren. ISA (als 
Standard) hat nicht so lange durchgehalten.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> du vergisst EISA

Aber wer mal einen EISA Anschluss real gesehen hat und das 
Missverhältnis von Aufwand zu Ertrag betrachtet, der weiss, warum die 
Entwicklung von PCI sinnvoll war.

von Joachim B. (jar)


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Harald H. schrieb:
> Mein Problem liegt in einem Pentium 166MHz mit einer ISA-Karte von
> Phoenix Contact (INTERBUS-S Anschaltbaugruppe), der eine ziemlich
> wichtige große Stanze steuert, die wohl neu an die 500K€ kommt.
> Nun macht dieser Rechner mehr und mehr Probleme und es soll ein
> Ersatzrechner her. Ich habe auch einen Industrierechner besorgt, der
> über einen ISA-Anschluss die Karte betreiben kann.
> Leider ist der neue Rechner mit Pentium4 2,8GHz zu schnell für das
> DOS-Programm, welches sich ständig verschluckt und der Maschine
> fehlerhaftes Verhalten entlockt. Schalte ich die Caches des Prozessors
> ab, ist die Kiste zu lahm und gepollte Sensoren werden nicht erkannt.
> Dazwischen gibt es nichts.

frag doch da mal,
http://www.alptech.de/isadatein.html


ich denke auch cache an lassen und DOS bremse installieren, war damals 
schon nötig um DOS Spiele laufen zu lassen


http://www.tci.de/industrie-computer/box-pc/ipc-1000/allgemein/
http://www.kontron.de/products/boards-and-mezzanines/slot-cpu-backplane/
http://www.comp-mall.de/Industrie-PC-Boards.html

von (prx) A. K. (prx)


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Gibt etwas Gehäuse-Bastelei, weil PC/104 zu ISA nötig (elektrisch 
gleich, anderer Stecker), aber vom Tempo her kommt das hier dem Original 
noch am nächsten:
http://www.comp-mall.de/WAFER-GX-1330.html

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Das währe doch ein gute Projekt.

einen USB-ISA Adapter mit Integration in DosBox. Aktuelle PCs sollte das 
doch wohl schaffen.

von Buddy (Gast)


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Es gibt Thin Clients mit einem SoC von Geode, der hat einen ISA-Bus.

von (prx) A. K. (prx)


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Wozu hat ein Thin Client einen ISA Bus?

von Bernd (Gast)


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Micha S. schrieb:
> NPN-PNP schrieb:
>>
>> Ach, du wolltest nur mal herumtrollen?
>
> Noch schlimmer ist eine Maschine die, wie hier im Beispiel angeführt,
> anstatt still zu stehen, Ausschuss produziert.
> Das ist ja dann so was wie dein Stillstand + die Kosten für den
> produzierten Schrott.
>
> Und wieso trollt Bernd jetzt?
>
> Micha

weil er Berufserfahrung hat und den gegeben scheiß sehr gut aus der 
Praxis kennt (nicht nur theoretisch aus Fallstudien o.ä.).

hochtrabende Diskussionen führen andere, wir erledigen nur die Arbeit!

von oszi40 (Gast)


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>einen USB-ISA Adapter

Selbst wenn er logisch funktionieren würdE, garantiert es noch lange 
nicht, dasss alle Signale im gewünschten RICHTIGEN Zeitfenster ankommen, 
wie die alte Technik erwartet. Die Erkenntnis kommt aber erst, wenn Ihr 
schon einmal mit ISA-Busadaptern versucht habt, zu arbeiten. Schon die 
Verlängerung um 10cm sorgt für böse Überraschungen auf dem Bus.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"PCI Express ist mit "normalem" PCI voll kompatibel. Du musst dir also
keine neue Karte kaufen, nur einen passenden Adapter."

Naja, da ist eben eine Bridge im Spiel, das ist nicht einfach nur ein 
passiver Adapter.

Ggf wurde da PCI-E mit PCI-X verwechselt?



Ansonsten: ISA-PC heisst heutzutage ein PICMG 1.0-System (nicht 1.3) zu 
verwenden, zB

http://www.advantech.de/products/PICMG-10-Single-Board-Computers-(SBC)/sub_1-2JKN6L.aspx

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andy D. schrieb:
> Naja, da ist eben eine Bridge im Spiel, das ist nicht einfach nur ein
> passiver Adapter.

Ja. Aber es gibt sogar PCIe-Karten mit PCI-Slot obendrauf und eben jener 
Bridge dazwischen.

Mit Low-Profile-Karten lässt sich so etwas verwenden.

http://www.beaglesoft.com/images/pcie1x_to_pci_05_200.jpg
(Hier ein Bild mit gesteckter Firewire-Karte)

von Dirk (Gast)


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Mit möglichst umfangreichen Daten & Fakten (Hard- und Software in allen 
Details) (e-)schriftlich(!) bei Kontron anfragen. Nicht eben billig, 
aber seinen Preis wert.

Basteleien verbieten sich bei Industrie-Gerätschaft für 500k € von 
selbst, Anfragen in Bastel-Wastel Internetforen bestenfalls zur 
Ideensammlung.

von und noch einmal (Gast)


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Leute, es gibt auch heute noch genug ISA Systeme NEU zu kaufen.
Schau mal hier:
http://www.icp-deutschland.de/
Die Board's kosten nicht viel und haben eine im Bios konfigurierbare
PCI-ISA Brücke mit der du deine Karten sicher wieder ans laufen
bekommst sogar ohne irgendwelche Bremsen-Software-Knallbonbons zu 
verwenden.

Habe ich schon mal in diesem Thread:
Beitrag "DOS mit aktueller Technik / RAM"

geschrieben, PDF ist dabei.

Immer diese Sinnfreien Diskussionen über Neuentwicklungen, die kommen 
nicht als Ersatzteil innerhalb von 2 Tagen.....

ISA ist toll zum Steuern, PCI ist dagegen ein kniff in den hintern.

Er benötigt eine Lösung und kein gesummse...

von (prx) A. K. (prx)


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und noch einmal schrieb:
> Leute, es gibt auch heute noch genug ISA Systeme NEU zu kaufen.

Der ISA Bus ist aber nicht sein Problem. Fang nochmal ganz oben an.

von Harald H. (hhoopi)


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Hallo Leute,
Erstmal herzlichen Dank für Eure zahlreichen Beiträge und Antworten. Hat 
ja ein mächtiges Echo gebracht, das Thema.
Leider muss ich Euch enttäuschen, ich habe keine Lösung mit dem neuen 
Industrie-PC gefunden.
Ich habe in der Bucht einen NCR-Kassen-PC mit Pentium 166 ersteigert, 
diesen sauber gemacht, neue Festplatte und neue Lüfter rein, ISA-Karte 
eingebaut (nachdem ich wegen Platzmangel das Gehäuse etwas verändert 
hatte) und er läuft!
Es ist tatsächlich so, dass das alte DOS-Programm extrem 
hardware-abhängig geschrieben worden ist. Es gibt auch direkte 
DMA-Zugriffe auf die Karte, Zeitschleifen sind direkt vom Systemtakt 
abgeleitet, etc. Dieses Ding neu zu machen, scheidet aus - wer soll das 
bezahlen?
Meiner Ansicht und jetzt Erfahrung nach, ist es unmöglich, derartig alte 
Anwendungen auf neue Maschinen zu portieren. Wenn es hardware-unabhängig 
geschrieben wäre, kann es möglich sein.
Nochmals Danke.

hhoopi

von uwe (Gast)


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> Ich habe in der Bucht einen NCR-Kassen-PC mit Pentium 166 ersteigert
Dann solltest du dir gleich noch nen paar mehr auf Lager legen...
Je nachdem was dir die Anlage wert ist. Und auch neue alte festplatten 
usw. halt alles was man braucht in genügendgroßer Stückzahl...

von Gerald B. (gerald_b)


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uwe schrieb:
>> Ich habe in der Bucht einen NCR-Kassen-PC mit Pentium 166 ersteigert
> Dann solltest du dir gleich noch nen paar mehr auf Lager legen...
> Je nachdem was dir die Anlage wert ist. Und auch neue alte festplatten
> usw. halt alles was man braucht in genügendgroßer Stückzahl...

Für die HDD hätte ich einen Trick.
IDE auf Compact Flash Adapter (ist ein rein mechanischer Adapter)
Eine Industrial Grade CF-Karte rein und fertig ist der Kuckuck!
Wir hatten in einem älteren Laborgerät in der Versuchsproduktion einen 
486 mit Windows 3.11 drin. Die HDD hatte 500 MB. Die auf eine IDE Platte 
im 2 stelligen Gigabereich zu clonen, daran hat sich unser IT'ler schon 
vorher die Zähne ausgebissen. Mit einer 1 GB CF-Karte klappte das und 
die Kiste bootete in affenartiger Geschwindigkeit :-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Mit einer 1 GB CF-Karte

... musst Du schon Glück haben, die verschiedenen PC-BIOSse hatten auch 
schon bei kleineren Größen ihre interessanten Probleme.

Richtig alte PCs konnten bereits bei mehr als 512 MiB Probleme machen, 
die nächste Größe lag bei 2 GiB, gefolgt von 8 GiB ...

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